Wechsel im E Jugend Bereich

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo,



    ein E Jugend Spiel geht ja bekanntlich 2x25 Minuten.


    6 Feldspieler + 1x TW.



    Ich habe einen Kader von 18 Spielern (reicht nicht für eine E2).


    Wie viele Spieler nehme ich mit auf die Bank ? In welchen Zeitabständen sollte man wechseln? Oder ist das einfach Spielerabhängig?



    Würde mich über Antworten freuen!


    Danke!

  • Wir haben die gleiche Situation. Anfangs haben wir den Jungs versprochen immer alle mitzunehmen. Wir wurden dann aber immermehr und sind letztendlich 16 Kinder. Wir nehmen jetzt immer 10 bis 11 Kinder mit.


    Ich habe nachher gänzlich die Übersicht verloren wen ich schon eingewechselt habe und wen nicht. Wenn du 7 man auf dem Feld hast und auch nochmal 7 draussen, kannst du nen Blockwechsel machen. Aber irgendwie ist das nicht das Wahre.


    Ansonsten haben wir immer so gewechselt das jeder ungefähr die gleiche Spielzeit hat. Sprich nach 12 min in der ersten Halbzeit und 12 min in der Zweiten.

  • Das entspricht auch meiner Erfahrung. Mehr als 10 oder 11 halte ich für zu viel, zumal dann die mittlere Spielzeit pro Spieler zu klein wird. Ohnehin dürfen (zumindest bei uns in Hessen) laut Statuten nur 11 Spieler auf den Spielberichtsbogen - allerdings drücken da viele Schiris ein Auge zu. Aber wie gesagt: 9 oder 10 sind ok, 11 geht noch zur Not, aber mehr würde ich nicht mitnehmen. Letztes Jahr hatte ich zum Schluss 20 Spieler, da habe ich dann immer in der Woche davor Bescheid gesagt, wer spielt. Das hat gut geklappt.


    Auswechslung alle 10 bis 15 min oder nach Bedarf (Schuhe offen, Ball ins Gesicht gekriegt, Knöchel verknackst, roter Kopf und vollkommen außer Puste... :O ). Das schöne im Jugendfussball ist ja, dass man die Spieler aus- und wieder einwechseln kann.


    Grüße
    Oliver

  • Hi


    Ich hatte damals mal ausgerechnet, wie viele Minuten ein Spieler in Abhängigkeit von der Zahl der mitgenommenen Spieler im Schnitt spielt und wie lange er andererseits auf der Bank sitzt. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass der Torwart durchspielt und sich Wechselmöglichkeiten nur auf die Feldspieler beschränken. Bei uns ist es auch so, dass wir maximal elf Spieler in einem Spiel einsetzen dürfen, d.h. die Obergrenze war somit schon definiert.


    Die Rechnung ist relativ einfach. Gesamtspieldauer G = 50 min, Spielzeit eines Spielers sei S, Bankzeit B. Zahl der mitgenommenen Spieler sei n, Zahl der Feldspieler F = 6. Es gilt:


    S = G * F / (n-1), mit Zahlen: S = 50 min * 6 / (n - 1) ~= 300 min / (n - 1)
    B = G - S = 50 - S


    Nimmst du also elf Kinder mit (n = 11), so spielt jeder Feldspieler bei gleichmäßiger Rotation 30 Minuten. Nimmst du gar keinen Auswechselspieler mit (n = 7), spielt jeder 50 Minuten. Es ergibt sich folgende Tabelle (mit gerundeten Werten):


    Kinder | Spielzeit | Bankzeit | Spiel/Bank
    7 | 50 | 0 | -
    8 | 43 | 7 | 16%
    9 | 38 | 12 | 32%
    10 | 33 | 17 | 52%
    11 | 30 | 20 | 67%


    Hmm.. das mit der Breite der Tabellenspalten klappt hier nicht so recht, ich hoffe, sie ist dennoch erkennbar. Ich fand die letzte Zahl ganz interessant, denn diese wird ja vom Kind empfunden. Es ist bspw. wenn das Maximum von elf Spielern dabei sind zwei Drittel so lange auf der Bank wie auf dem Platz. Diese zwanzig Minuten werden lang...


    Wir kamen damals zu dem Schluss, dass wir neun Spieler mitnehmen, wenn die Kondition reicht. Es gibt da ein paar, deren Luft dazu nicht reicht, dann haben wir auch mal zehn mitgenommen.


    Was die Frequenz der Wechsel anbelangt, das hängt insbesondere von den Spielern ab. Meiner Erfahrung nach ist es den meisten lieber, wenn man sie nicht zu oft ein- und auswechselt. Es gibt aber auch immer mal welche, die eine so kurze Konzentrationsspanne haben, dass man ihnen eher entgegen kommt, wenn man sie häufiger ein- und auswechselt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was bei uns Ende letzter Saison übrigens gut lief, war das Wechseln in Dreierriegen. Du nimmst zehn Kinder mit, legst den Torwart fest und hast neun Feldspieler übrig. Diese teilst du in drei Riegen ein, einer links, einer in der Mitte und einer rechts. Somit hast du drei Dreierreihen. Am Anfang stehen Reihen eins und zwei auf dem Platz, Reihe eins vor Reihe zwei (gemäß DFB-Empfehlung des 3-3-Systems). Nach einem Drittel der Zeit geht Reihe eins vom Feld, Reihe zwei rückt nach vorne und Reihe drei kommt als hintere Reihe auf den Platz. Nach zwei Dritteln der Spielzeit geht Reihe zwei raus, Reihe drei rückt vor und Reihe eins kommt wieder rein, diesmal hinten.


    Die Kids müssen sich so einmal im Spiel von hinten nach vorne oder umgekehrt umstellen und spielen alle ziemlich gleich lang.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Und noch 'ne Antwort: Inzwischen haben wir zwei Neunermannschaften für das 6+1, ich werde also nicht mehr in Riegen tauschen können. Aber der Grund für die Einführung Riegen fällt bei uns ja auch weg. Dieser lag darin, dass wir, ähnlich wie Ihr, aufgrund des großen Kaders immer wieder ganz unterschiedlich zusammengestellte Teams zu den Spielen mitgenommen haben. Gleichzeitig wollte ich alle möglichst gleichmäßig eher offensiv (vordere Reihe) und eher defensiv (hintere Reihe) spielen lassen. Bei immer neuen Zusammenstellungen wäre es aus meiner Sicht unmöglich gewesen, dieses Ziel mit einer Rotation von Spiel zu Spiel hin zu bekommen, also habe ich dafür gesorgt, dass jedes Spiel in dieser Hinsicht ein ausgeglichenes Ergebnis hat.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Genauso wie tobn erfolgreich praktiziert, mit der Maßnahme die Spieler mit den größeren Ausdauerdefiziten zwischendurch acht Minuten durchschnaufen zu lassen. Aber oft kommen halt die oben erwähnten Zwischenfälle hinzu, sodaß die Blöcke auseinandergerissen werden müssen (Schnürsenkel, Ball in die Magengrube (oder tiefer), Pressschlag, Asthmaanfall (!), etc.)
    Letzten Endes wurde dann oft nicht in Reihen getauscht, sondern zB mal die beiden Linksfüsse miteinander und so weiter.
    Mit 11 Spielern wird es dann ungemein kompliziert. :wacko:

  • Wenn du übrigens ein oder zwei schwächere Spieler im Team hast, würde ich empfehlen, diese nicht zu spät einzusetzen. Wenn so ein Spiel mal gegen einen läuft, wird es sonst schwer, sie einzuwechseln. Zwar magst du davon überzeugt sein, dass das in Ordnung ist, weil das Ergebnis ja sowieso nicht interessiert, aber für einige deiner Spieler wird das nicht so sein, einige Eltern hätten dir vielleicht am Vortag zugestimmt, wenn es dann aber darauf ankommt, sieht die Realität dann aber halt doch anders aus. Man tut einem schwächeren Spieler IMHO auch keinen Gefallen, wenn man ihn in eine Situation schickt, in der er, realistisch betrachtet, nur verlieren kann. Ich empfehle daher, sie früh zu bringen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • So, jetzt muss ich meinen Senf auch noch dazu geben.
    Bei 18 Spielern würde ich auf jeden Fall versuchen, noch eine E2 hin zu bekommen. Was spricht dagegen? Dann steht man halt mal an einem Samstag ohne auswechselspieler da, weil sich 2 krank gemeldet haben, dafür kann man aber im Idealfall alle Jungs vernünftig spielen lassen. Bei allen rechenkünsten, bedeutet ein Kader von 18 Spielern, dass jeder fast zwei Drittel der Saison nicht spielt.

  • Bei 18 Spielern würde ich auf jeden Fall versuchen, noch eine E2 hin zu bekommen. Was spricht dagegen?


    Das haben wir jetzt ja gemacht, ich werde mal berichten, wie es klappt. Aber, wie an anderer Stelle schon gesagt, in unserem Kreis wird das offiziell scheinbar nicht akzeptiert, da muss man mindestens elf Spieler pro Mannschaft melden. Den Grund dafür kenne ich nicht.


    Dann steht man halt mal an einem Samstag ohne auswechselspieler da, weil sich 2 krank gemeldet haben, dafür kann man aber im Idealfall alle Jungs vernünftig spielen lassen. Bei allen rechenkünsten, bedeutet ein Kader von 18 Spielern, dass jeder fast zwei Drittel der Saison nicht spielt.


    Hmm, ja, ich habe meinen Eltern vorgerechnet, dass, bei einem Kader von 18 Spielern, ihr Kind nur in ca. jedem zweiten Spiel zum Einsatz käme. Das bedeutet aber einen Einsatz in 50% aller Spiele. In Kombination mit der durchschnittlichen Spieldauer bei den Spielen kommt dann weniger heraus, bei neun Spielern, die man mitnimmt, rein rechnerisch 37,5% der potenziell zur Verfügung stehenden Gesamtspielzeit. Bei zwei 9'er-Mannschaften kommt jeder Feldspieler im Schnitt auf die doppelte Einsatzzeit. Das war letztlich mein Argument den Eltern gegenüber. Ich hoffe, die Logistik lässt sich jetzt auch stemmen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo!
    Bei 18 Leuten würd ich auf jeden Fall 2 Teams draus machen. Vorausgesetzt, dass die meisten Spieler zuverlässig sind.
    2-3 Kinder kommen am Saisonanfang immer noch dazu. Also von daher sinds eigentlich schon ganz gute Voraussetzungen.


    Und im allerschlimmsten Fall (wovon ich überhaupt nich ausgehe) kann man eine Mannschaft auch wieder zurück ziehen. Das kostet bei uns 30 € für Kindermannschaften. Das wäre es mir allemal Wert, als so ein Theater zu haben und immer Gegner für FS-Spiele suchen zu müssen. Die Kinder werden dir dankbar sein, da sie so vielmehr Spielzeit haben.

  • Und im allerschlimmsten Fall (wovon ich überhaupt nich ausgehe) kann man eine Mannschaft auch wieder zurück ziehen. Das kostet bei uns 30 € für Kindermannschaften. Das wäre es mir allemal Wert, als so ein Theater zu haben und immer Gegner für FS-Spiele suchen zu müssen. Die Kinder werden dir dankbar sein, da sie so vielmehr Spielzeit haben.


    Bei uns kostet das Zurückziehen einer Mannschaft laut unserer Jugendleiterin € 150,-. Das ist schon eine andere Hausnummer. Ich bin dennoch durchaus deiner Meinung, möchte das aber nur anmerken. Und bei uns sind die Neuzugänge bisher überwiegend während der Saison zu uns gestoßen, weniger am Anfang.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • In Kombination mit der durchschnittlichen Spieldauer bei den Spielen kommt dann weniger heraus, bei neun Spielern, die man mitnimmt, rein rechnerisch 37,5% der potenziell zur Verfügung stehenden Gesamtspielzeit.


    Was heißt das in absoluten Zahlen (x von y hh:mm)?


  • Was heißt das in absoluten Zahlen (x von y hh:mm)?


    Das kommt darauf an, wie viele Spiele dein Team hat und wie lange sie sind. Bei uns ist das von Saison zu Saison unterschiedlich, ein Muster habe ich da noch nicht erkennen können. In dieser Saison haben wir (E1) Zwölfergruppen in der Feldrunde, d.h. man hat insgesamt 22 Spiele. In der Vorsaison umfassten die E1-Gruppen zehn Mannschaften, das macht dann achtzehn Partien. In unserer E2-Gruppe gab es acht Teams, wir hatten also vierzehn Spiele. Damals galt bei uns noch die 37,5%-Quote, d.h. jeder Spieler hat theoretisch im Schnitt 262,5 Minuten gespielt, das sind 4h, 22,5min. Von theoretisch maximal möglichen 700 Minuten oder 11h, 40 min. Bei Meldung von zwei Neunermannschaften statt einer wäre die durchschnittliche Spielzeit auf 8h, 45min gestiegen.


    In der neuen Saison, d.h. mit 22 Spielen und den zwei Neunermannschaften wird die durchschnittliche Spielzeit (bei weiterhin 50-Minuten-Partien) 825 Minuten betragen, das ist eine Steigerung von 314%. Die zeitliche Belastung ist natürlich derselben Steigerung unterworfen. Vielleicht sollte ich der Ehrlichkeit halber anfügen, dass eine unserer Mannschaften in einer Elfergruppe gelandet ist, sie hat also 'nur' zwanzig Spiele. Die Steigerung der Spieldauer gegenüber der Vorsaison beträgt immer noch 286%.


    Alle diese Betrachtungen gelten übrigens nur für Feldspieler, Torhüter sind dabei stets ausgenommen. Da sie typischerweise nicht während der Spiele gewechselt werden, habe ich sie der Einfachheit halber nicht berücksichtigt. Einsatzmodelle für Torhüter sind meiner Erfahrung nach von Verein zu Verein recht unterschiedlich, ein generelles Modell zu entwickeln, das sie berücksichtigt, ist dementsprechend schwieriger.


    Nun bleibt zu hoffen, dass der erhoffte Nutzen der Meldung zweier Teams sich auch einstellt und sich die deutlich erhöhte Spielpraxis bemerkbar macht.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)