Trainingsintensität, woran macht ihr die fest, woher wisst ihr was richtig, zuviel oder zu wenig ist?

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  • Es geht mir bei nachfolgenden Fragen vorangig um die Trainingsintensität im Bezug auf die Anstrengung die Ihr den Spielern "antut"....denen abverlangt.



    Woran erkennt Ihr, ob das Training zu intensiv ist oder zu lasch ist, woran macht Ihr das fest?


    Welche Gedanken macht ihr Euch, was ist Eure Grundlage?


    Oder handelt ihr hier aus dem holen Bauch und das ist die Grundlage?

  • Wir haben den 25.07.2011, es ist...so zu sagen....fünf vor Zwölf ;) ....das Thema weist seit der Erstellung im Augenblick 65 Klicks auf.


    65 mal hat vermutlich ein Trainer auf das Thema geklickt, gelesen, ...die Frage verstanden.


    Derjenige, der Sport -meines Wissens- studiert hat....schreibt ein prägnantes und kerniges und auch alles aussagendes Sätzchen.


    Da bleiben noch 64 andere, die darauf keine Antwort kennen und ....damit....genau damit habe ich auch gerechnet.


    Mögliche (meine) Antworten wären aus meiner subjektiven Meinung bzw. auch Erfahrung und aus meinem Wissen resultierend:


    -Ich bin Sportler oder ehemaliger Sportler und ich vergleiche das was ich an intensivem Training abverlange mit dem, was ich selber zu leisten in der Lage war. Ich weiss wie es ist, wenn man an seine sportlich körperlichen Grenzen geht und wie es ist, wenn man nach einer Belastung kaum noch sprechen kann und kurz vor dem Kolaps oder dem Kotzen steht. Schon deshalb weiss ich, wo die Grenzen ungefähr liegen müssen.


    -Ich weiss wo Training anfängt. Für mich fängt Training...also besser gesagt... der Trainingseffekt dort an...wo man nach oben einen Reiz setzt. Wenn ich entsprechend unterhalb dieser Reizgrenze arbeiten lasse, habe ich irgendwo keinen Trainingseffekt. Arbeite ich leicht darüber, dürfte sich dieser bilden und bin ich weit darüber, könnte das kontraproduktiv sein. Kontraproduktiv, weil die Jungs überlastet wären und über die körperliche Situation hinaus, auf Dauer demotiviert werden könnten. So gingen sie mir verloren. Sie gingen mir entsprechend durch Überlastung und im Umkehrschluss durch Unterforderung verloren, weil sie sich nicht ausgelastet fühlen und das in Richtung Langeweile gehen könnte....auch verloren. Um so wichtiger ist es, zu Wissen was ich tue, was ich tun kann, muß und soll und was ich besser lasse.


    -Wenn ich hierauf keine Antwort weiss -und das wäre schon mein erste Fazit für einige unter uns- dann sollte ich mich aber Schlau machen. Schlau machen durch einlesen und studieren oder/und selber ausprobieren, statt es auszusitzen und hochtrabend über etwas reden und mitreden, wovon ich im Prinzip überhaupt keine Ahnung habe. Hier aus dem hohlen Bauch zu aggieren birgt die Gefahr eines fachlich schwachen Trainers.


    Diese Gedanken führen mich zu der Einsicht, dass es vielleicht schon wichtig wäre, sich in diesen Fällen doch z.B. an die Trainingsonlinebank des Dfb zu halten. Hierfür möchte ich Werbung betreiben. Da kann man dann wenig falsch machen, weil die Trainings dort ...durch den Warmmachteil, Hauptteil und Schlußteil so strukturiert sind, dass man weder überlastet noch unterlastet. Zudem stehen die Spieler bei der Verwendung dieser Übungen dort weniger herum. In beiden Fällen fördere ich, statt zu unterfordern oder zu überfordern.


    Zudem gewinne ich die Einsicht, dass es gerade für die Trainer die selber keine sportliche Erfahrung im Bezug auf ihren eigenen Körper haben, um so wichtiger ist, hier vielleicht doch einen Trainerschein o.ä. zu absolvieren. Genau das werde selbst ich im November in Angriff nehmen.


    Liege ich mit der Kritik falsch? Ich stelle die Eingangsfrage weiter in den Raum. Es sind nun 70 Klicks.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre


    Ich mache es mit Bauchgefühl. Ausser bei Schnelligkeitstraining. Da Sorge ich dafür, dass die Spieler vor jedem Sprint zu 100% erholt sind, um die maximale Schnelligkeit zu trainieren.
    Aber im Allgemeinen ist es bei mir Bauchgefühl und auch Beobachtung. Man merkt es irgendwie ans Schwitzen und bei der Athmung der Spieler.


    Sorry für die kurze Antwort.... bin gerade am arbeiten.


    Grüsse
    TRPietro

  • Das Thema ist ein nicht gerade Unwichtiges und dürfte insbesondere jetzt in der Vorbereitungszeit viele Trainerkollegen interessieren.
    Da wir alle hier wohl nicht die Möglichkeiten von professionellen Leistungsmessungen etc. haben, bleibt nur die Möglichkeit, das auf anderem Wege zu machen.


    Bei mir ist es ähnlich, wie schon angedeutet.
    1. Ich spiele selber und kann daher die Intensität besser einschätzen
    2. Ich ziehe Erfahrungswerte aus der Vergangenheit heran
    3. Ich ziehe Gelerntes / Angelesenes aus Studium, Internet, Fachzeitschriften heran
    4. Ich versuche, genau zu beobachten und Feedback vom Spieler zu erhalten (z.B. fragen, ob er nach der letzten Einheit Muskelkater etc. hatte)


    Aus der bloßen Beobachtung heraus würde ich PaulBreitners Statement bestätigen, dass im unteren Amateurbereich z.B. in der extensiven Dauermethode oftmals viel zu intensiv trainiert wird, dass beim Schnelligkeitstraining keine lohnenden Pausen eingelegt werden etc., weil einfach das Wissen oftmals nicht da ist, es richtig zu machen.

  • Aber Andre,
    wer wird denn so ungeduldig sein? ;)
    Ich habe draufgeklickt, die Antwort von Paul gelesen und gedacht, genau so isses. Da dachte ich mir, da muss ich nicht nochmal das gleiche drunterschreiben.
    Bei uns gibts zwischen den Übungen immer mal wieder Trinkpausen, und kleinere Pausen zum Durchschnaufen.
    Außerdem gibt es einige, die von der Leistungsfähigkeit nicht so stark sind wie andere, die melden sich dann, wenn sie überfordert sind und kriegen eine Extra-Pause.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Hallo Andre


    In den ersten trainingseinheiten habe ich einige feste Spielformen als Kleinfeldspiele mit verschiedenen Aufgaben auf dem plan.
    In denen beobachte ich die Spieler ganz genau in punkto Körperhaltung und Atmung.Wenn ich festelle ,dass das spieltemp nachlässt ,die Körperhaltung unseren vorfahren ähnelt und die spieler am keuchen sind ,breche ich ab,stoppe die zeit und nehme das als anhaltspunkt für die weiteren einheiten um eine kontunuierliche belastungssteigerung zu erzielen.


    Schnelligkeitstraining zum verbessern der Bewegungsfrequenz gehört immer an den anfnang(natürlich nach einem guten warm up).und auch mit ca 2 min langen pausen für ca 30 m sprint. Schnelligkeitstraining zur erhöhung der wettkampfspezifischen ausdauer kann auch am ende einer einheit gesetzt werden und auch mit kürzeren pausen.das ziel ist ja auch ein anderes,nämlich die sprintausdauer.


    ansonsten kleinfeldspiele nach min belastungen und erholungspausen um die 3 min.

  • Erfahrung ist zwar wichtig, ist aber wohl nicht die Antwort, die Andre sucht.
    Ich werf einfach mal so ein paar Thesen in den Raum, vielleicht ist ja was dabei, was Andre sucht.
    Wird ständig rumgeflachst / rumgealbert, ist die Intensität wohl zu niedrig.
    Fallen dir in deiner Spielform vermehrt einfache Fehler auf z.B. schlechte Ballan- und mitnahme oder die Kurzpässe über und du hast vorher oder gerade ne intensive Einheit, scheint das Limit erreicht.
    Körperhaltung und Atmung was sel69 auch beschreibt sind wichtig.
    Bieten sich die Spieler noch mit Tempo an, wird sich ordentlich freigelaufen oder wird sich nur versteckt und es will keiner den Ball haben?
    Allgemein: Wie ist die Lautstärke auf dem Platz? Ein Team, das sonst recht kommunikativ ist, wird leise, weil jeder mit sich selbst am kämpfen ist -> Intensität zu hoch?

  • Die allermeisten Sportler die ich so kenne, sind mental gar nicht in der Lage sich in einer einzelnen Einheit so abzuschießen, dass sie (körperlich oder geistig) abbiegen. Es fehlt schlicht der Biss und die Härte im Training. Das ist aber normal, dafür macht man im Breitensport einfach zu wenig. Dafür braucht es jahrelange Erfahrung in dem Sport, den man betreibt. Vor allem Mannschaftssportarten bieten ja auch die Möglichkeit sich ggf. zu "verstecken". VORAUSGESETZT: Sie sind gesund und das Training vorher war ok. Auch ein Breitensportler kann sich natürlich in einer Einheit abschießen, wenn er übertrainiert oder verletzt ist - das ist klar.


    Wenn man eine gute Grundlagenfitness hat, sind i.d.R. für einen gesunden, jungen Mann 2 Einheiten a 120min und ein Spiel kein Problem. Da braucht's keine Periodisierung und nix. Ab und an mal a bisserl a Pause, wenn der Bock nachlässt und gut is. Das Problem ist nur, dass die allermeisten keine g'scheite Grundlagenfitness haben. Ich meine damit auch weniger Ausdauer als viel mehr muskuläre Defizite (Dysbalancen).


    Wenn man jetzt also nicht weiß, was so ein Spieler ab kann und denkt, dass ganze wird grenzwertig, dann greift man einfach zu einem 08/15 Schema zw. Belastung und Erholung. Der Klassiker ist wohl 3:1. D.h. 3 Belastungswochen und eine lockere Woche. In der Entlastungswoche nur ein paar Steigerungen um die Spritzigkeit nicht zu verlieren, ansonsten keine besonderen Intensitäten, insbesondere kein Spiel. Athletik und Rumpfstabi geht immer. In der Entlastungswoche ungefähr 50-60% des Umfangs. Wer also 3 Wochen mit 4 Einheiten hinter sich hat, macht dann eine mit 2 Einheiten und ggf. noch etwas schwimmen.


    Ne Grundregel für den Aufbau ist auch, nie Umfang und Intensitäten gleichzeitig steigern. Und vor ner Steigerung ein Umfangs-/Intensitätsplateau einbauen. Wenn dann zur Saison hin die Intensitäten immer mehr und WK-ähnlicher werden, sollten auch die Umfänge zurückgefahren werden.


    Im Zweifel gilt im Breitensport: Weniger ist mehr. Lieber also etwas weniger machen und nicht so hart, denn es geht ja darum ein Hobby regelmäßig ausüben zu können. Ein Breitensportler wird in der Regel nur durch eigenen, übertrieben Ehrgeiz dazu gezwungen an seine Grenzen zu gehen.


    Im Endeffekt ist der Sportler selbst verantwortlich. Nur er kennt seinen Körper. Ich selbst habe mich schon x-mal selbst abgeschossen oder Überlastungsverletzungen zugezogen. Ich dachte es geht schon. Tat es aber nicht. Ich habe orthopädische Defizite, was sich immer wieder mal (wenn ich nicht verdammt aufpasse) in einer Achillessehnentzündung äussert. Mittlerweile weiß ich halt was ich "darf" und was nicht. Ich habe als Trainer in den verschiedensten Sportarten auch schon bestimmt 10 Fälle, in denen ich nen hoch-leistungsbereiten jungen Sportler in ne Verletzung getrieben habe. Du kriegst das Feedback, er sagt immer "mehr, mehr" Du warnst und bremst, er macht deshalb teilweise zusätzlich was ohne das Du es weißt und zack - is er drin in der Zwangspause.

  • Tja Paul, in dem Boot habe ich auch gesessen.
    Auch die Warnschilder habe ich übersehen und absolut keiner hat mich darauf aufmerksam gemacht. Es war einfach kein Fachmann da, der meinen Weg begleitete. Daher kann ich die gesamten Belange sehr gut verstehen. In den Körper reinhören und gleichzeitig verstehen obliegt aber meistens nicht der Kenntnis eines jungen Spielers, schon garnicht im Nachwuchs. Immer erst schlechte Erfahrungen machen, um zu wissen wo liegen meine Grenzen sollte nicht Sinn und Zweck einer Ausbildung sein. Deshalb ist es oft ein schmaler Grad auf dem sich der Trainer im Breitensport bewegt, wie Paul beschrieben.
    In unseren Trainingseinheiten versuche ich soviel wie möglich Abwechslung reinzubringen, um die unterschiedlichen Leistungsansprüche etwas in Grenzen zu halten. Für die Spieler eher unbewußt. Merke ich das es Einzelnen langweilig wird, übertrage ich ihm Verantwortung in irgend einer Form, z.B. das Vormachen einer Übung oder Bildung zweier Mannschaften zum Abschlußspiel des Trainings u.s.w..
    Intensität setze ich gleich mit Vorbeugung von Verletzungen und körperlicher Fitness. Z.B. beobachte ich die Spieler nach dem Training ganz genau. Wie ist die Stimmung, Motorik, Sensibilität auf Ansprache u.sw..
    Auch lasse ich noch ab und auslaufen, um zu sehen, können sie sich noch dabei unterhalten und wizeln. Nicht das ich das unterbinden will, sondern möglichst jeder Spieler sollte mit einem guten Gefühl aus dem Training heraus gehen.


    beste Grüße

  • eismann,


    danke für die Statements, besonders das von Eismann. Er bringt das was das tatsächliche Problem ist ziemlich gut auf den Nenner.


    Darum geht es nämlich. Ich lese derzeit an mehreren Stellen etwas, was jedes Jahr um die gleiche Zeit wieder aktuell ist. VORBEREITUNG, KONDITIONSTRAINING usw.. Was man da manchmal liest, ist für mich als Laie schon haarstreubend. Da man doch meist keinen Fachmann wie Paul hat und ...weil die meistens Trainer doch wohl eher nicht miteinander reden finde ich das was der einzelne manchmal macht, .....recht mager bis schlimm, teilweise unnötig bis überzogen.


    Was bleibt da? Für mich....schlau machen und wenn ich keine Ahnung habe oder es sogar nicht verstehe oder mich nicht schlau machen will auf keinen Fall mein Ding wie ich es meine durchziehen, sondern dann eher vorgefertigte Trainings "nachmachen", um nicht suboptimal zu arbeiten.

  • Diese Gedanken führen mich zu der Einsicht, dass es vielleicht schon wichtig wäre, sich in diesen Fällen doch z.B. an die Trainingsonlinebank des Dfb zu halten. Hierfür möchte ich Werbung betreiben. Da kann man dann wenig falsch machen, weil die Trainings dort ...durch den Warmmachteil, Hauptteil und Schlußteil so strukturiert sind, dass man weder überlastet noch unterlastet. Zudem stehen die Spieler bei der Verwendung dieser Übungen dort weniger herum. In beiden Fällen fördere ich, statt zu unterfordern oder zu überfordern.

    Hehe, die nette Seite namens Trainingonline, mag zwar für Laien und Anfänger hilfreich sein, aber ca. 85% der
    Ausführungsmethoden und teilweise der Inhalte sind m.A. nach totaler Quatsch und verleiten zu Fehlern.
    Trainingonline ist gut für Anregungen, jedoch würde ich keine kompletten TE´s daraus ausführen!

    Ich glaube, dass Wir im Thema Kondition und dabei speziell im Bereich Ausdauer, Kraft und Koordination, wissenschaftlich
    noch nichteinmal annhähernd das volle Potenzial rausgeholt haben, was möglich ist. Ich meine, die GPS-Empfänger der 1. und 2.Bundesliga
    sind ein weiterer Schritt hierzu, das hilft uns im Amateurbereich gänzlich sehr wenig weiter.
    Was ich aber sehr interessant finde, sind die Meinungen und Erfahrungen vieler hier im Forum. Ob nun hier im Forum,
    oder anders wo, wollen alle schnellstmöglich von der Erfahrung der anderen profitieren. Das das nicht immer
    klappt und übertragbar ist, sollte aber klar sein.


    Wenn ich mich, für etwas sehr interessiere, dann gehe ich nicht ins Internet und hole
    mir da sonstigen Schrott ran, sondern fahre/gehe in eine Bücherei und kaufe/bestelle mir da
    das passende Buch. Oder ich begebe mich direkt zur Quelle und Informiere mich da.
    Dem WorldWideWeb traue ich in solchen Angelegenheiten nicht wirklich, da die meisten Artikel,
    News und Berichte eben nicht für die Ewigkeit geschrieben werden. Bücher, so meine Meinung,
    sind ursprünglich gemacht um Inhalte auf Ewigkeit festzuhalten. Demnach gibt der Autor sich bei
    der Recherche mehr Mühe. Klingt vielleicht komisch, ist aber meine Meinung hierzu.


    B2T: Ich selber habe zwar ein paar moderner Fachbücher zu den drei von mir genannten Subkomponenten,
    allerdings alle mit einer anderen modernen Ansicht, da ich mich nicht auf einseitiger Art, sondern vielseitig bilden möchte.
    Und dennoch verlasse ich mich überwiegend auf meine Erfahrung und auf mein Wissensstand und baue
    Komponenten der aktuellen Erungenschaften in Forschung und Wissenschaft mitein.


    Ich selber habe mich schon oft genug überfordert und habe gelernt, auf meinen Körper zu achten.
    Im Laufe der Jahre (bin ja schon 20 :) ) habe ich ein sehr sensibles Gefühl dafür entwickelt,
    ob jemand an seiner Grenze ist oder nicht. Das habe ich überwiegend meinem Rennrad zu verdanken.
    Wie oft, habe ich mich überschätzt oder wie oft war der Ergeiz so hoch, dass ich anschließend pausieren musste.
    Es waren schon mehrere Touren, aber seit meiner Dänemark-Tour mit Anhänger, Zelt usw. kenne ich mich sehr gut,
    weiß was ich leisten kann und kann mir meine konditionellen Fähigkeiten einteilen.
    Es ist aber mein Körper und die Leistungsbereitschaft auf mentaler Ebene ein Ziel zu erreichen.


    Oft sind die optischen Reize, die von anderen Spielern kommen, oft nicht ausreichend,
    um die Überbelastung gänzlich verhindern zu können, denn auch hier ist Erfahrung als Trainer von großer Wichtigkeit.
    Deswegen setze ich auf stetige Kommunikation, Absprache und Feedback mit den Spielern, was für mich sehr wichtig ist.


    Gruß Steven

  • Ich glaube, dass Wir im Thema Kondition und dabei speziell im Bereich Ausdauer, Kraft und Koordination, wissenschaftlich
    noch nichteinmal annhähernd das volle Potenzial rausgeholt haben, was möglich ist.


    Ich weiß nicht genau, ob ich Dich richtig verstehe ..., ABER(!)


    Der alles - aber wirklich ALLES - dominierende Faktor im Breitensport ist die Trainingshäufigkeit und die Disziplin in der Lebensführung. Du kannst noch so wissenschaftlich und ausgefuchst trainieren, wenn Du das nur 3x die Woche machst und dich nur 08/15 ernährst bleibt der größte Teil Deines Potentials ungenutzt. Wissenschaft hin oder her.


    Ich wette, dass ich alleine mit nem stinknormalen Pulsmesser (und den brauche ich nicht mal - mir reicht mein Köreprgefühl), ner Langhantel, nem Springseil und mit täglichem Training jeden gleichwertig talentierten Sportler abhänge, der mit hoch wissenschaftlichen Methoden von den geilsten Sportwissenschaftlern dieses Planeten betreut wird aber nur 3x die Woche was macht.


    Was wir (Breitensportler) definitv tun ist: Viel zu viel reden und denken und viel zu wenig machen. Ich nehme mich da nicht aus - allerdings ist meine Zeit auch schon fast vorbei. ;)

  • Storge -grins-, ....also ich halte es ähnlich wie. Ich hatte ja einen Bandscheibenvorfall und die Trainings die ich mir sonst auferlegt habe....sprich...drei bis viermal die Woche Laufen nicht unter 50 Minuten und davon einmal Intervalltraining....sind für mich vorbei. Dadurch habe ich aber im "Alter" gelernt, was ich wie erreiche, bewußt tun kann, ohne mich zu überlasten. Bei den Intervallen hatte ich mich bewußt an die Grenze gebracht. Dabei habe ich mit einer Pulsuhr gearbeitet. Mir wurde nie schlecht, das hat mein Wissen, meine innere Uhr verhindert. Ich weise entsprechend ein Grundwissen und Erfahrung und Praxis auf.


    Im Gegensatz dazu


    mein alter Trainer....ein netter Mensch...aber...sorry...Schmierbauch, rauchte wie ein Schlot, ließ -wenn er mal so eben meinte, dass nun Konditionstraining gemacht werden sollte....das ala Magath....mit Gewichten, Cirkels, Laufen bis dir die Augen aus dem Kopf kamen und wer nicht mitmachte, dem kam er von hinten und kniff dir in die Brustwarzen + umdrehen der besagten Teile...wunderschön. Danach hattest du nicht nur blaue Flecken, sondern die bist drei Tage wie auf Eiern gelaufen.


    Er hatte mit Sicherheit niemals selber Sport getrieben, gelesen hat er auch nicht, dazu war er -sorry- nicht belesen genug. Ok, das war cirka 1978 ...aber...diese Leute gibt es auch noch heute und das ist das Problem! Es gibt sie nicht nur auf Grund ihres Alters, sondern auch junge Trainer die im Ansatz genauso handeln und denken, denn sie machen einfach aus dem holen Bauch und das ist gefährlich und nervt.


    Auf die Seite des Dfb gehe ich heute fast überhaupt nicht mehr, weil sich meine Philosophie verändert hat. Ich kenne die Altersziele und betrachte die Aufteilung nach Alterszielen zu arbeiten als sehr vorteilhaft und einsichtbar. DAS beherzige ich zu -geschätzt- 99 Prozent. Das mache ich, weil es gut ist, es ist fundiert. Gelegentlich wenn ich eine Flaute im Kopf habe, schaue ich dort mal rein...kann ja nicht schaden. Dennoch halte ich die Seite sehr hoch, weil das dort angewendete schadet nicht.


    Deshalb mein Einwand auf folgendes Zitat deinerseits:


    Hehe, die nette Seite namens Trainingonline, mag zwar für Laien und Anfänger hilfreich sein, aber ca. 85% der
    Ausführungsmethoden und teilweise der Inhalte sind m.A. nach totaler Quatsch und verleiten zu Fehlern.


    DAS läßt sich schnell mal schreiben und sagen. Bring mir doch mal ein konkretes Beispiel. Gruß und grins.

  • Geile Sportwissenschaftler/INNEN dann aber bitte. ;)


    Ganz klar spielt die Ernährung eine weitere zentrale Rolle. Aber ich werde keinen Essenplan für unsere D-Jugendlichen erstellen
    und den Eltern vorschreiben, was zu essen ist und was gekocht werden darf. Das würde zu weit gehen. Aber es ist richtig, das die
    Ernährung das Programm abrunden würde. Genauere Definition meiner Meinung nach: Eine Leistungssteigerung ist in jedem Fall da,
    jedoch währe diese mit der richtigen Ernährung um ein vielfaches höherer, als wie im Amateurbereich betrieben wird.


    Ich glaube, wenn wir uns nun über die alte und neue Methodik streiten, währe es kontraproduktiv und würde nicht helfen.
    Ich möchte hier keine These aufstellen und auch nicht auf dein Beispiel eingehen, da mir das Fundament und die Details zu unbekannt sind.
    Es steht für mich aber fest, dass wir in 5 oder 10 Jahren effektivere Methoden haben werden um nahezu an unsere 100% zu kommen.
    Die Frage ist nur, ob wir uns das Leben damit schwerer machen, oder ob es tatsächlich noch simpler ist, als in deinem Beispiel beschrieben. ;)


    Jeder möchte sich in ein gutes Licht stellen und tun dies durch große und waghalsige Sprüche. Die die schon etwas reifer und weiter sind,
    wissen, dass man heutzutage - sowie früher auch - nur durch Wissen und Können glänzen kann. Im Breitensport gibt es zu viele die
    meinen weil Sie 30 Jahre trainieren, 75 Jahre alt sind, etwas besseres zu sein als ein 20jähriger der eben das Feeling hat, das
    Interesse hat und sich durch sämtliche Bücher und Seminare wälzt. Ich bin für jede Meinung dankbar. Ob ich mich dann aber
    dessen Inhalten entziehe oder diese annehmen und Anregungen daraus beziehe bleibt mir zu überlassen. :)


    Gruß Steven

  • Ich denke unsere gemachte Erfahrung ist grundlegend. Sie wird lediglich durch angeeignetes Wissen (im Grundnenommen ja auch Erfahrung) ergänzt.
    Naja, es gibt die junge Generation die sehr Abhängig von der älteren lebt und sich vieles derer Aneignen die es "falsch" oder "richtig" machen.
    Und eben die, die sich stets mit dem Kopf durch die Wand die eigene Meinung bilden müssen. Die zweite Variante ist zwar schwieriger, aber
    empfinde ich persönlich als wesentlich angenehmer. Erfahrungssache. :D


    Ich empfinde die Trainingseinheiten die dort angepriesen werden, als viel zu hoch eingeschätzt und angesehen. Inhaltlich möchte diese ja vielleicht
    gut sein, aber auch nur auf dem Zettel. Mal ausgenommen davon, das jede Mannschaft, jeder Spieler, ja sogar jeder Trainer anders ist, kann solch
    eine Pauschale auslage nicht zum Erfolg führen (Erfolg in unserem Sinne, Andre). Ich habe schon mit vielen Trainern, Sportschullehrern des DFB und
    Stützpunkttrainern geredet und wir sind zu 80% der Meinung, dass auf der Seite nur wenige gute Trainingseinheiten sind.
    Konkrete Beispiele habe ich jetzt nicht, da ich dort schon seit Monaten nicht mehr reingeschaut habe, aber wie gesagt.
    Für Anregungen gerne, für die komplette Ausführung sehr ungerne. Ich mache mir gerne selber Gedanken. ;)


    Gruß Steven

  • Ich habe schon mit vielen Trainern, Sportschullehrern des DFB und
    Stützpunkttrainern geredet und wir sind zu 80% der Meinung, dass auf der Seite nur wenige gute Trainingseinheiten sind.


    Es sollte immer die Möglichkeit in betracht gezogen werden, dass sich diese Herrn ggf. überflüssig - basierend auf welchen Psychosen auch immer - vorkommen, weil "Hütchenarrangements" jetzt auch im Netz stehen.


    Eines ist ganz klar: Das was früher Expertenwissen war, ist zum Teil heute "well-known" und für jeden Verfügbar. Das ist gut. D.h. aber nicht, dass der Experte überflüssig ist. Die Kunst lag je von jeher in der Abstimmung der Inhalte über die Saison auf den speziellen Sportler. Das war früher nicht anders als heute. Und gerade das findet man nicht im Netz.


    Regt sich also jemand in einer dispektierlichen Form darüber auf weil es die nun gibt, liegt der Verdacht nahe, dass er nicht mehr zu bieten hat als ne Mappe mit "Hütchenarrangements".


    Zumindest die Möglichkeit, dass es so sein könnte, sollte man meiner Lebenserfahrung nach in Betracht ziehen. ;)

  • Soviel zum Thema: "Meine Oma könnte ich auf den Platz stellen und die könnte Trainingsinhalte runterrasseln und Anweisungen geben.
    Aber was Sie nicht kann, und das macht uns Trainer aus, ist die Liebe zum Detail und das Lösen von Problemen, like Know-How."

  • Die Trainingseinheiten auf Trainingonline und die Übungen dort sind grundsätzlich sehr gut.
    Wer sich nur danach richtet, macht mehr richtig als falsch und ein besseres Training als 70 oder 80 % der Trainer, die ich kenne und im Trainingsbetrieb beobachtet habe.


    Wie andere clevere Geister schon erwähnten: Die wahre Kunst besteht aber darin, einen für sein Team individuellen Trainingsplan zu erstellen, zu periodisieren und eben auch in der Umsetzung und Korrektur auf dem Platz.