Die Fairplay-Liga und ihre Grenzen

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  • Hallo zusammen,


    anlässlich eines Lizenzerhaltungslehrgangs wurde uns gestern eröffnet, dass in unserem Kreis, ab der kommenden Saison, in der G und F-Jgd die Fairplay-Liga eingeführt wird.


    Es wurde in großer Runde über die Vor.- und Nachteile diskutiert. Dank dieses Forums hatte ich schon einen gewissen Informationsvorsprung. :)
    Natürlich steht es außer Frage, dass die FPL ein positives Zeichen ist und eingeführt werden muss.


    Aber, und das wurde ebenfalls sehr deutlich - als ziemlich irritierende Filme über Gewalt auf Fußballplätzen gezeigt wurden - es ist kein Allheilmittel.
    Diese Filme liefen auch schon in der Sendung 'Report' und zeigten üble Kampfszenen, ausgehend von 'Mitbürgern' südlicher Herkunft, die mit soviel Hass um sich schlugen und traten, dass
    einem Angst und Bange wurde. Sowas möchte ich nie erleben.


    Und leider wird das auch die FPL nicht ändern. Ab einem gewissen Alter setzt irgendwas bei diesen Typen aus. Ich weiß nicht, was es ist. Aber was ich gesehen hab, läuft mir jetzt noch nach.
    Spontan würde ich sagen, dass Mannschaften, die sich schon ob ihres Namens eindeutig abgrenzen (FC Kosova, Turkiyemspor, etc) verboten gehören, bzw. eine 'Deutschenquote' haben müssten.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Spontan würde ich sagen, dass Mannschaften, die sich schon ob ihres Namens eindeutig abgrenzen (FC Kosova, Turkiyemspor, etc) verboten gehören, bzw. eine 'Deutschenquote' haben müssten.


    Vorab eine Klarstellung: ich habe keinerlei Veständnis für das Verhalten, das du beschreibst bzw. meinst. Sowas hat nirgendwo etwas verloren, ich bin ein überzeugter Verfechter des Fairplay-Gedankens. Ich fand damals schon Ballacks Foul im Spiel gegen Südkorea nicht lobenswert, sondern ein linkes Ding.


    Nun aber zu deiner, wie zu selbst sagst, spontanen Äußerung: Vereine sind Gruppierungen von Menschen, die in irgendeiner Form eine gemeinsame Identität suchen. Der FC Schalke 04 ist der Fußballverein des genannten Gelsenkirchener Stadtteils, das ist Teil seiner Identität. Die allermeisten Fußball-Clubs tragen den Namen der Stadt oder des Stadtteils, in dem sie beheimatet sind, im Namen, die Zugehörigkeit zu diesem Ort ist dann Teil der gemeinsamen Identität der Vereinsmitglieder. Und so ähnlich ist das auch mit Vereinen, die keinen direkt lokalen Bezug haben, sondern ein anderes Kriterium haben. In einem Nachbarort gibt es bspw. ein Roter-Stern-Team, da kann man sich auch denken, wie es entstanden ist.


    Ich finde es erst einmal unwichtig, wer in welchem Team spielt und woraus ein Verein seine Identität zieht, solange es nicht verfassungsfeindlich wird, also würde ich z.B. keinen offensichtlichen Naziverein dulden wollen. Ansonsten sollte sich jeder Verein zu einem Verhaltens- oder anderweitigem Kodex verpflichten müssen, in dem Belange des Fairplay und des Verhaltens der Vereinsmitglieder wie -anhänger geregelt sind. Tatsächlich muss es sowas doch jetzt schon geben, wenn wir schon für Strafen zahlen müssen. Das sollte dann auch sehr empfindliche Strafen nach sich ziehen können, also bspw. den Ausschluss des Vereins.


    Übrigens ist ein Fußballplatz natürlich kein rechtsfreier Raum, wenn dort Straftaten in Form von Sachbeschädigung, Nötigung oder Körperverletzung begangen werden, können und sollten diese natürlich auch zur Anzeige gebracht werden. Indizien in Form von Filmmaterial wären da sicherlich nützlich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich bin irgendwie stolz und freue mich darüber, dass ich -vielleicht- ein ganz kleines Stück Erziehung bewußt und gewollt gestalten konnte.


    Die Filme von denen Tom sprach, kenne ich nicht...aber....ich kenne die Situation....life und auch an mir gehen solche -Gott sei dank nicht alltäglichen- Situationen nicht spurlos vorbei. Ich bin kein Psychologe aber ich glaube nicht, dass das mit der Herkunft zu tun hat. Es hat ein kleines Stück weit mit Sprache zu tun. Ich erkläre es mal so:


    Jemand ist wütend und stottert
    Jemand ist wütend und findet nicht die richtigen Worte
    Jemand ist wütend und bringt kein Wort mehr raus....
    Jemand spricht grundsätzlich schlecht
    Jemand spricht die deutsche Sprache nicht ausreichend gut


    und wird noch wütender und schlägt vielleicht zu.


    Bei einem solchen Fußballverein mit vielen Personen die die gleichen "Probleme" haben, die gleiche Erziehung genossen haben....da kommt dann was zusammen...wie ein Gewitter mit Dynamik.


    Menschen die sich nicht ausdrücken können, ...so glaube ich...finden die Sprache manchmal eher über die Faust.


    Damit das passiert....kommen noch andere Erklärungen dazu. Ich glaube es hat mit dem zu tun, was ihnen vorgelebt wird, ...was ihnen in frühester Kindheit suggeriert wurde.


    Vater ist Macho und spült nicht, beteiligt sich zu 0,0 Prozent an der Hausarbeit.
    Vater schlägt oder schreit...ist impulsiv und löst so seine Konflikte.


    Diese Kinder übernehmen manchmal die Verhaltensmuster ihrer direkten Vorbilder.


    Ich glaube sogar, dass das umso stärker passiert, desto weniger Geist vorhanden ist.


    Dazu gesellt sich noch das soziale Umfeld. Haben diese Kinder ein kontrastreiches Umfeld, wo sie sehen und den Geist besitzen, um so zu erkennen, dass es auch anders geht. Haben sie die Kraft, sich dem so zu stellen, um es anders machen zu können? Bestehen sie in ihrem direkten privaten Umfeld mit diesem Verhalten.


    Das alles sind für mich persönlich die Dinge, warum jemand so oder so reagiert. Die Veranlagung spielt für mich -wenn überhaupt- nur eine untergeordnete Rolle.


    Umso wichtiger ist es für mich, -soweit ich damit auch nur einen Funken recht haben sollte- dass die Dinge am Fundament richtig laufen. Hier kann die Fair-Play-Liga und deren Ausführung einen wichtigen Grundbaustein....einen kleinen aber wichtigen Beitrag leisten....da bin ich mir sicher.


    Ich hatte einen albanischen Spieler in der Mannschaft. Der wußte natürlich was ich beruflich mache. Er ist heute ein Freund der Familie. In der F und E kam die halbe Mannschaft zu mir nach Hause und wir fuhren mit dem Fahrrad gemeinsam zu Training. Ich merkte, dass der Spieler mir von den Lippen las. Er kam immer mit einem Schrottfahrrad zu uns. Eines Tages kaufte ich mir meinen Experten. Ich sagte ihm, dass ich mich schämen würde, worauf er im mich nach dem WARUM fragte. Ich berichtete ihm, dass ich Angst hätte, wenn meine Kollegen uns auf der Anfahrt zum oder vom Stadion ansprechen würden. Dann würden die sehen, dass ich es zulasse, dass ein Spieler mit einem Fahrrad ohne Bremsen und ohne Licht führe. Eine Woche später klingelte es bei uns und der Bengel führte mir sein verkehrssicheres Fahrrad vor. Irgendwann war mal was kaputt, da haben wir es zusammen repariert. Auf den Fahrten erzählte er mir mal, dass ein Schüler ihn immer beleidige und ihm mit Schlägen drohe. Ich habe das nicht überbewertet und gab ihm zu verstehen, dass ich es gut finden würde, wenn er ihm sagen würde, dass er das nicht will. Dann soll er weggehen und notfalls wegrennen, aber sollte er in die Enge getrieben werden, dann -aber erst dann- solle er sich heftig wehren und danach flüchten. Ich sagte ihm auch, dass er noch oft im Leben beleidigt werden würde.....ja....wegen seiner Herkunft. Diese Leute seien aber dumme Menschen und das solle er ihnen von der Stirn ablesen, wenn sie am Beleidigen sind. Er solle es aushalten und sich das Gegenüber einfach mal nackt vorstellen. Der ist kräftig und könnte ...wenn er wollte...den einen oder anderen zur Strecke bringen. DAS ist aber bis heute noch nie geschehen. DAS finde ich toll und ich bin stolz drauf, ein ganz kleines Stück -vielleicht- beigetragen zu haben. So ist es für mich auch mit der FAIR-Play-Liga....man kann damit nur gewinnen! Gruß Andre

  • Ich bin kein Psychologe aber ich glaube nicht, dass das mit der Herkunft zu tun hat. Es hat ein kleines Stück weit mit Sprache zu tun.

    Es ist die Herkunft, die Erziehung, das Werte.- und das Selbstverständnis. Nicht die Sprache.


    Natürlich darf man nicht den Fehler machen und 'alle über einen Kamm scheren'. Das wäre falsch.
    Ich frage mich lediglich, wie man sowas ernsthaft vermeiden kann. Ich möchte nicht, dass mein Sohn jemals dieser Gefahr ausgesetzt wird, obwohl er nur Fußballspielen möchte.


    Hier im übrigen das Video zum Thema
    http://www.youtube.com/watch?v=B7Q80-LW-lg&feature=related

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ich finde Tom hat recht. Ich z.B. habe ausnahmslos schlechte Erfahrungen mit türkischen Kindermannschaften und deren Elter gemacht.


    Ich muss widersprechen. Wir haben bei uns im Kreis auch einige Frankfurter Mannschaften. Und ich habe mit ihnen noch keine schlimmen Erfahrungen gemacht. Ich wünsche dem gegnerischen Trainer vor dem Spiel auch immer ein faires Spiel und gehe freundlich auf sie zu. Bisher hat das immer gut geklappt. Ich bin mir aber sicher, dass es auch welche geben kann, die meinen bisherigen Eindruck völlig konterkarieren. Dennoch ist es, denke ich, normalerweise sinnvoll, auch im Fall von Konflikten ruhig und diskussionsbereit zu bleiben und eher deeskalierend als eskalierend zu agieren. Lässt sich für mich jetzt leicht sagen, weil ich noch nicht in einer brenzligen Situation war. Und im KiFu-Bereich dürfte alles auch noch deutlich zahmer ablaufen als im Jugendfußball...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Und ich habe mit ihnen noch keine schlimmen Erfahrungen gemacht

    Das ist doch schön und ich wünsche dir, dass es so bleibt.
    Allein der Glaube daran fehlt mir.


    Nochmal, der Thread zielte in erster Linie auf die FPL - die ich für gut und unterstützenswert halte- und ihre Grenzen, die ich zu sehen glaube. Ich muss nicht Recht haben. Würde mich sogar freuen, wenn ich mit meiner Annahme daneben liege.


    Für mich ist die FPL eher ein Grundstein. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber eben nicht ein Allheilmittel.
    Solche Dinge, die im Video gezeigt und beschrieben wurden, kriegen wir so nicht in den Griff.
    Ich empfinde das als Ohnmacht.

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  • Ich finde Tom hat recht. Ich z.B. habe ausnahmslos schlechte Erfahrungen mit türkischen Kindermannschaften und deren Elter gemacht.

    Ich würde eher sagen, dass ich Angst habe vor dem, was da kommen kann.


    Bislang hielt sich alles in Grenzen.
    Zum Glück leben wir ländlich. Wenn es südländische Spieler in den jungen Jahrgängen gibt, dann sind diese Teams stark mit Deutschen oder Italienern durchzogen.
    Es gibt einen Teamgeist, richtig, aber keinen 'wir sind alle Brüder-Patriotismus'.
    Eine ganz normale Mannschaft eben.


    Jedoch mit zunehmender ethischer Dichte stelle ich fest, dass 'von draußen' viel Aggression reingetragen, aber zum Glück noch nicht umgesetzt wird. Von Trainerkollegen weiß ich, dass sich das ab der C-Jugend durchaus ändern kann.


    Wer die AM (amtliche Mitteilungen)-Online bekommt weiß, wovon ich spreche.

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    • Offizieller Beitrag

    Die Fairplay-Liga und ihre Grenzen?


    Ich glaube nicht, dass die beschrieben Gewalt in irgendeiner Verbindung zur Einführung der FPL steht und auch kein Argument dagegen liefern kann.
    Wenn sie das verhindern könnte, müssten wir Ralf Klohr ein Denkmal setzen. Die FPL kann den Kinderfußball aber ein Stück besser machen und welche Auswirkungen das in den älteren Jahrgängen hat, kann noch keiner wissen.


    Vorsicht mit Vereinsnamen, denn 2007:
    Der Berliner Fußball-Verein Türkiyemspor erhält den erstmals vergebenen Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)


    tobn, die Geschichte mit Ballack, schau hier mal unter Punkt 3, es gibt noch viele Beispiele:


    Fairplay? Ist doch klar, oder?

  • tobn, die Geschichte mit Ballack, schau hier mal unter Punkt 3, es gibt noch viele Beispiele: Fairplay? Ist doch klar, oder?


    Hatte ich schon gelesen, aber danke dennoch für den Hinweis. Das Ding mit Ballack stieß mir damals aber schon übel auf und ich habe es seitdem auch nicht vergessen...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Die Fairplay-Liga und ihre Grenzen?


    Ich glaube nicht, dass die beschrieben Gewalt in irgendeiner Verbindung zur Einführung der FPL steht und auch kein Argument dagegen liefern kann.

    Uwe, das glaube ich eben auch nicht.
    Die FPL ist das, was in unserer 'Macht' liegt. Hier können und sollen wir Weichen stellen. Die Wut und der Hass, dem Spieler und Schiedsrichter vermehrt ausgesetzt sind liegt eben genau
    außerhalb unseres Machtbereiches.
    Deswegen habe ich beides mit der Überschrift in eine Beziehung gestellt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hallo zusammen,
    vorweg erst mal, die Nr 7 aus dem Video müsste sofort wegen versuchtem Totschlag verfolgt werden. Dazu bedarf es auch keiner Anzeige des betroffenen Spielers, sondern hierbei überwiegt das öffentliche Interesse und der Statsanwalt wird zum Kläger. Mit Fußball hat das rein garnichts zu tun.


    Als nächstes bin ich der Meinung, dass ein guter Trainer sehr viel Einfluss haben kann auf das Verhalten seiner Spieler, auch was die Fairness angeht. Ich hatte dieses Jahr eine weiß Gott nicht einfache Truppe, aber dennoch haben sie sich vorbildlich verhalten. Abgesehen davon, dass sie nicht ein einziges absichtliches Foul in der ganzen Saison begangen haben, haben sie weder dem Gegner noch dem Schiedsrichter irgendwelche Aggressionen entgegen gebracht. Unabhängig davon, dass wir auch gut in der Tabelle abgeschlossen haben, bin ich sehr stolz so viele verschiedene Nationalitäten und Charaktere gebändigt zu haben. Komplimente diesbezüglich unserer Gegner und Schiedsrichter zeigen mir, dass es eben nicht selbstverständlich ist.


    Wenn ich als Trainer jede vermeintliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters böse und lauthals über den Platz schreie, jedes Foul der Gegner als Mordversuch werte, dann muß ich mich nicht wundern, wenn mir als Leitwolf meine Schafe folgen und das gleiche machen.


    Bei den Fans sind meine Möglichkeiten natürlich beschränkt, aber wenn sich die Spieler vorbildlich benehmen, dann merken die Fans auch schnell, dass viele Kommentare unangebracht sind.


    Weiterhin kann und möchte ich nicht glauben, dass jeder ex jugoslawische oder türkische Verein böse ist. Sicher sind sie emotionaler dabei als viele andere und manche fremdsprachigen Rufe klingen für unsere Ohren oft bedrohlicher als sie wirklich sind.


    Gewalt hat beim Fußball nichts zu suchen, weder auf noch neben dem Feld. Ob man dafür eine FPL braucht oder nicht sei dahin gestellt. Wichtiger ist doch, dass die Verbände härter durchgreifen und unbelehrbare so schnell wie möglich vom Spielbetrieb ausschließen.
    Der Nr 7 z.B. würde ich mindestens 2 Jahre Sperre geben, wenn nicht sogar auf Lebenszeit.


    Gruß Alex

  • tom


    Sprache hat was mit Integration zu tun.....das sagte auch der ältere Herr in dem Clip. Ohne Sprache integriere ich mich nicht. Ich denke es ist ein gesellschaftliches Problem. Ich würde das Problem ernst nehmen, aber nicht überbewerten, immerhin sind es nur wenige Prozente von Spielen, wo etwas so eskaliert.


    Wichtig für mich, dass jedem das Problem bewußt ist. Jeder kann durch sein Verhalten hier Deeskalation üben und beitragen, dass es ebend nicht eskaliert....


    ....durch sein Auftreten in Sprache und Mimik und Gestik und auch durch seinen Ton und sein allgemeines Benehmen bis hin zur Vorbildfunktion am, um und neben dem Platz überall und zu jeder Zeit.


    Wer als Trainer ständig den Schiri anmeckert und asozial bepöbelt, wer am Rand steht und aggressiv gegen seine Spieler schimpft, der sollte halt nicht vergessen, dass genau in diesen Momenten die dummen Jungs von ihm lernen und der Teil der dummen Zuschauer sich hiervon anstiften lassen mitzumachen. Man erzeugt Stimmung und dabei steht man im Fokus, denn alle beäugen ein. Die klugen Leute schütteln übrigens in diesen Momenten nur den Kopf und denken sich ihren Teil.


    Was mir darüber hinaus wichtig wäre ist, dass diese schlimmen Vorfälle auch angezeigt werden müssen, damit ein Staatsanwalt da eine Lunte dran kriegt. Dazu noch die Sportgerichtsgeschichte.


    Also......


    -das eigene Verhalten...die eigene Vorbildfunktion immer und überall ist wichtig
    -eine Fairplay-Liga ist ein weiterer Schritt...ein weiterer Tropfen und weist in die richtige Richtung
    -das konsequente nutzen von Polizei/Staatsanwalt und Gerichtsbarkeiten, sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich (Schadenersatz)
    -und darüber hinaus die Einbeziehung von Sportgerichtsbarkeiten


    sind für mich der richtige Weg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Wir sollten schon unterscheiden zwischen


    - Gewalt auf dem Fußballplatz durch die Spieler selbst gegenüber Gegner/Schiri (meist Erwachsenenfußball, siehe Video)
    - Gewalt von Zuschauer bei Kindergegenüber anderen Personen (i.d.R. nicht gegenüber Spieler) bei KiFu Spielen


    Wenn überhaupt, dann zielt die FPL auf letzteres ab. M.E. - und das habe ich indirekt in dem "FPL Spielfeld abgrenzen" Thread anklingen lassen, bringt die FPL in diesem Fall exakt Null. Das sind Hard-Core Typen, da geht es um mehr. Um Ehre, um den Sieg um den Status um was weiß ich alles. FPL kann was gegen die "leichten und mittelschweren Fälle" machen. Das war's dann. Aber das ist mehr als genug un wir sollten froh darüber sein. Der "leichte und mittelschwere Fall" kann eine Einstiegsdroge sein. Jedes Konzept hat Grenzen. Da ist die FPL keine Ausnahme.


    Wer was gegen die harten Fälle machen kann, sind wir Trainer. Ich habe mir für nächste Saison vorgenommen - falls es wieder dazu kommt - nicht zu dem/den fraglichen Vereinen zu fahren bzw. anzutreten. Wird das Spiel halt 2:0 gewertet. Stattdessesn kann man ein Freundschaftsspiel ausmachen. Das ist Protest. Das ist der Weg. Ausgrenzen. Ihr gehört nicht zu uns. Fertig.


    Ich persönlich habe keinen Bock mehr auf so ne Scheisse. Wer im Sandkasten mit mir spielen will, hat sich an die Regeln des Sandkastens zu halten (der nicht meiner ist). Hält er sich nicht daran, spiel ich mit anderen.

  • Sprache hat was mit Integration zu tun

    Richtig, wenngleich ich nach wie vor nicht glaube, dass es die Sprache ist, die so etwas auslöst. Vielmehr ist es die Deutung der Sprache. Die Betroffenen sind sicherlich in der Lage,
    unsere Sprache zu verstehen, haben aber ein Problem, diese richtig zu deuten.
    D.h., ein harmloser Spruch wird schnell als Ehr. -oder Stolzverletzung interpretiert. DAS ist das Problem.


    Auch ist mir persönlich schon mehrfach aufgefallen, dass sich türkische Teams in ihrer Sprache untereinander, mit Gegner und Schiri 'auseinandersetzten. Legitim, keine Frage, aber sportlich fair? Ich bin mir da nicht sicher.



    Ich habe mir für nächste Saison vorgenommen - falls es wieder dazu kommt - nicht zu dem/den fraglichen Vereinen zu fahren bzw. anzutreten

    So oder so ähnlich würde ich es auch handhaben. Spätestens wenn ich merke, dass das Spiel mit Fußball nicht mehr viel zu tun hat, würde ich den Platz verlassen. So geschehen bei einem Trainerkollegen, der daraufhin vom Gegner, dessen Trainer und den Zuschauern lauthals verhöhnt wurde.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ihr/Wir/Man müssen/müßt Euch nicht wundern, wenn die Dinge so entstehen, wie sie entstehen. Hier einfach wegzubleiben (nicht zum Termin antreten)....kann ich akzeptieren und könnte auch für mich in Betracht kommen, wenn ich als Trainer vor diesem Problem stünde. Andererseits beobachte ich, dass hier lange lange weggeschaut wird und krasse Vorfälle unter den Tisch fallen. Ich habe schon mehrfach den Weg auch in anderen Themen beschrieben.


    Ihr nutzt vermutlich die vom Staat vorgesehenen Mechanismen die Euch zur Verfügung stehen nicht. Die schützen den Bürger/Spieler aber, weil sie funktionieren und deshalb gut sind.


    Als Neandertaler wußte der Gegner, dass wenn er den Fuß auf deinen Grund setzt....dieser ab ist oder der Verteidiger gleich nicht mehr lebt.


    Heute ist das anders....man übt weder Selbstjustiz, noch muß man sich das gefallen lassen.


    Wenn ich bei solchen Ausschreitungen noch dahingehend mitziehe, die Polizei wegzulassen....wenn ich hier keine Anzeige erstatte....drei Wochen als Opfer nicht auf der Arbeit bin und kein SChmerzengeld einfordere.....WIE soll das Gegenüber da lernen, wo die Grenze ist?


    Und gerade weil die Dinge manchmal bis meistens so Tod geschwiegen werden.....erkennt das Gegenüber die Grenzen nicht und überschreitet sie und es wird nicht besser, sondern immer heftiger.....so heftig.....das es ist wie es ist!!!


    Da wird meist über Jahre schleichend zugeschaut. Da wird derjenige der die Bullen rief ausgebuht, da wird mit dem Finger drauf gezeigt.....WAS ist das dämlich und wie richtig ist es von demjenigen, hier das Recht zur Hilfe zu rufen. Das System ist gut, ihr müßt es nutzen und wenn man es nicht macht, macht man sich indirekt mitschuldig.....so sehe ich das, das denke und lebe ich und wäre der, auf den man vermutlich sauer ist, auf den man mit Fingern zeigt.

  • Ihr nutzt vermutlich die vom Staat vorgesehenen Mechanismen die Euch zur Verfügung stehen nicht. Die schützen den Bürger/Spieler aber, weil sie funktionieren und deshalb gut sind.

    Wir reden immernoch über Fußball, oder?


    Und bevor die genannten Mechanismen auch nur ansatzweise greifen, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Und bevor das passiert, bin ich mit meinen Jungs weg.
    Ich habe nämlich so gar keinen Bock, mich mit solchen Leuten auseinanderzusetzen, selbst wenn ich weiß, dass ich vor Gericht Recht bekomme.
    Das ist mir die Sache nicht wert.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Genau das kann ich ja auch akzeptieren, weil es die schnelle...vielleicht in den Sekunden sinnvollste Lösung ist....wobei ich da ala Paul überhaupt nicht hinfahren würde, denn ....wenn`s mal losgegangen ist, dann rollt die Welle und dann kommste nicht mehr weg.


    Was ich ansprach ist halt das was danach kommen sollte, oft aber aus falsch verstandener Männlichkeit nicht passiert.


    Eine Keilerei mit den im Video gezeigten Ausmaßen wird wohl eher nicht verborgen bleiben. Wie jemand hier schon äusserte, ...da besteht öffentliches Interesse.


    Nur das geht ja schon bei einer Handlung zwischen zwei Personen los. Sobald einer geschlagen wurde....auch nur einer.....aber geschlagen ...ist das mehr als nur Schubsen und dann wäre mir egal, was da irgendwelche Leihen im Sportgericht betreiben....der bekäme die Anzeige aus der anderen Richtung und hätte ich auch nur einen blauen Fleck....dann zahlte derjenige...garantiert und nur so gehts UND DAS spricht sich auch rum und genau das ist es, was die Dinge verhindert oder klein hält, statt -wie so oft- ...macht der Geschädigte das nicht....weil...alle motzen...mit dem Finger auf den "Waschlappen" ...die "Memme" zeigen, ....macht er und die die mit dem Finger auf ihn zeigen den Täter zum Sieger und er und sein Umfeld bekommen aufwind.


    Für den Trainer bedeutet das aus meiner Sicht.....dass er den Spieler ermuntert, das zur Anzeige zu bringen und wenn er das nicht macht....dann würde ich es als Zeuge anzeigen...dann kann der Staatsanwalt prüfen, ob öffentliches Interesse besteht und glaube mir, ...in diesen Fällen würde es mich stark wundern, wenn da keines bestünde. Gruß

  • Wir sollten schon unterscheiden zwischen


    - Gewalt auf dem Fußballplatz durch die Spieler selbst gegenüber Gegner/Schiri (meist Erwachsenenfußball, siehe Video)
    - Gewalt von Zuschauer bei Kindergegenüber anderen Personen (i.d.R. nicht gegenüber Spieler) bei KiFu Spielen


    Wenn überhaupt, dann zielt die FPL auf letzteres ab. M.E. - und das habe ich indirekt in dem "FPL Spielfeld abgrenzen" Thread anklingen lassen, bringt die FPL in diesem Fall exakt Null. Das sind Hard-Core Typen, da geht es um mehr. Um Ehre, um den Sieg um den Status um was weiß ich alles. FPL kann was gegen die "leichten und mittelschweren Fälle" machen. Das war's dann. Aber das ist mehr als genug un wir sollten froh darüber sein. Der "leichte und mittelschwere Fall" kann eine Einstiegsdroge sein. Jedes Konzept hat Grenzen. Da ist die FPL keine Ausnahme.

    Du hast Recht. Bei solchen Typen wie in dem Video bringt die FPL gar nichts. Sie kommt für diese Hohlköppe zu spät.
    Wie würden diese Typen aber heute mit dem Fairplay-Gedanken umgehen, wenn sie ihn schon mit 8 Jahren im Rahmen einer FPL erlebt und vermittelt bekommen hätten :?: Die Frage kann uns natürlich niemand beatworten. Ich behaupte aber, dass die Wahrscheinlichkeit eines fairen Verhaltens steigt, wenn man in jungen Jahren Fairplay als Selbstverständlichkeit erlebt hat.

  • ..........zumindest keine unüberwindbaren!


    Hallo zusammen,


    bei meiner Anmeldung hier hatte ich ja erwähnt, dass Foren nicht mein Zuhause sind. Ich habe mich jetzt aber mal wieder durchgelesen und bin euch dankbar für eure interessanten Einträge. Ich kann viel davon mitnehmen.


    Ich bringe es mal auf den Punkt: Gewinnorientiertes Denken schadet dem Kinderfußball! Dieses Denken ist so stark, dass es erwachsene Menschen vom Wesentlichen ablenkt. Dieses Denken steht im krassen Gegensatz zur Philosophie des Kinderfußballs. Jedem der über die FPL spricht, muss auch klar sein, dass die FPL keine heile Welt ist. Das will sie auch gar nicht. Sie deckt doch erst die Schwächen im Kinderfußball auf. Das will sie auch. Die FPL will die "geistigen Nichtschwimmer" (davon gibt es sehr viele) wachrütteln und ihnen ihre wirkliche Aufgabe im Kinderfußball klar machen. Es ist für keinen zu spät dazu zu lernen. Wenn nur dieser eine Gedanke ausgeschaltet ist, wird es für die Kinder viel leichter. Erst dann erkennt man die Fortschritte der Kinder. Gewinnorientiertes Denken nimmt den Kindern sehr viel positives Feedback weg. Das ist es großes Problem. Ein gutes Spiel und gute Leistungen einzelner Kinder werden im Fall einer Niederlage nur selten gelobt. Das ist den Kindern gegenüber sehr unfair.


    Gruß Ralf

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)