Vereinswechsel Jüngere D-Jugend

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • <Liebe Trainer/Fans/Eltern etc.


    folgende Ausgangssituation:
    Sohn Jg. 99 spielt seit 5 Jahren Fussball,
    immer gleicher Verein,
    immer mit viel Spass u. Engagement,
    immer mit dem 98er Jahrgang in den Leistungsmannschaften,
    die letzten 2-3 Jahre auch erfolgreich (Kreisauswahl etc).
    jetzt stünde mit einem Teil der bisherigen Mannschaft Sprung in C-Jugend an.
    weil nur eine Leistungsmannschaft vorhanden dabei aber 97/98 Kader.


    Was tun?
    als wahrscheinlich Ergänzungsspieler in der Bezirksliga C-Jugend im Verein bleiben? Körperlich ist er mit 1,65 eher groß, aber mit 97er kann er körperlich nicht mithalten.
    Noch ein Jahr D-Jugend (Vereinswechsel nötig, da im eigenen Verein keine Leistungsmannschaft)? Angebote mehrerer Vereine liegen vor.


    Was würdet Ihr raten?


    Beste Grüße Peter

  • Schwer zu sagen für uns Außenstehende...


    Wichtigste Frage wäre für mich: was will dein Sohn??


    Ansonsten würde ich trotz der Tatsache, dass er altersbedingt vielleicht mal ein Jahr kein Stammspieler ist einen Verbleib vorziehen, denn das wichtigste Argument hast du ja da mitgeliefert, nämlich dass er seit 5 Jahren immer mit "viel Spaß und Engagement" dabei ist.


    Grüße


    José

  • Leistungsmannschaft?



    Na solange eine D-jugend da ist, ist doch super!



    Er kann ja trotzdem mit der C-jugend mittrainieren und da auch ein paar mal spielen...




    Wenn den Verein wechseln, dann würde ich zu einem sehr guten Verein gehen, so 1.-3. Bundesliga, weil Vereinswechsel die einen vom Regen in die Traufe bringen, sind unnütz, bei uns im Dorf gab es da auch so ein paar Kandidaten, die meinten sie müssten zu Rust ( Europapark Rust, sicher bekannt? Der Chef des Europaparks pumpt ein bischen Geld in den Verein, trotzdem Bezirksliga, Jugend ist ganz gut, aber sobald einer wirklich was kann geht er nach freiburg.)


    Ich möchte wissen, wie lange sie da noch bleiben, denn so viel toller ist es da auch nicht. ( mit ausnahme der jahreskarte für den Europapark :D )


    Motto: Gib niemals auf!
    Alter: 15

  • Hallo zusammen,
    würde es genau so machen wie Olli es geschrieben hat. In der D spielen lassen, wo er dann ja sicher mächtig auftrumpfen kann, wenn er so gut ist wie du sagst. Öfters mit der C mittrainieren und sich versuchen zu behaupten, hauptsächlich körperlich. Weiter in der Auswahl spielen, altersgerecht und leistungsgerecht.
    Einen Wechsel würde ich in dem Alter sicher auch für angebracht halten, aber nur wenn's in eine höhere Klasse geht. Da ihr aber sowieso schon hoch spielt, kommen da sicher nicht viele Vereine in Frage, ohne umziehen zu müssen.


    Gruß Alex

  • Talente zeichnen sich üblicherweise dadurch aus, dass sie in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung den Gleichaltrigen voraus sind. In den seltensten Fällen trifft dies jedoch auf alle signifikanten Beobachtungsbereiche zu, weshalb auch in der Schule ein Überspringen einer Klasse äußerst selten vorkommt und danach manchmal auch wieder korrigiert wird. Leider kommt es auch vor, das durch Fokussierung einer bestimmten Leistung, andere Entwicklungsbereiche verkümmern. Was nützt es einem Genie, wenn er vereinsamt, weil niemand mit ihm klarkommt oder etwas zu tun haben will?



    Es ist längst durch Fakten belegt, das sich die D-Jungendlichen fast immer im Heimatverein besser entwickeln, als wenn sie den Verlockungen und Versprechungen der großen Leistungsvereine mit kurzfristigen Interessen nachgeben.



    Es würde dem Jungen mal guttun in einer Saison nicht nur technisch und läuferisch, sondern auch mal körperlich dagegen zu halten. Auch ist es noch viel zu früh, um zuverlässige Erfolgsprognosen darüber abzugeben, welcher sportliche Weg für das Kind am besten ist.

  • Es ist längst durch Fakten belegt, das sich die D-Jungendlichen fast immer im Heimatverein besser entwickeln, als wenn sie den Verlockungen und Versprechungen der großen Leistungsvereine mit kurzfristigen Interessen nachgeben.

    Na dann offenbare doch mal diese Fakten.



    Unabhangig von den populistischen Unwahrheiten ("kurzfristige Interessen") bin ich nämlich nicht deiner Meinung und empirischer Werte meiner Region sagen ebenso eher gegenteiliges aus, wie folgenes; ich habe es in einem anderen Thread schon mal aufgelistet. Nahezu alle deutschen Nationalspieler unter 25 Jahren haben spätestens in der U12/U13 bei einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt. Hummels, Özil, Marin, Götze, Höwedes, Bender-Zwillinge, Khedira, Aogo, Badstuber, Müller, Neuer etc. Kannst du gerne selber recherchieren, du wirst kaum ein gegenteiliges Beispiel finden.


    Aber bitte, ich interessiere mich für deine Fakten. (Spricht jemand von belegten Fakten, dann erwarte ich schon, dass er dies auch dokumentieren kann.)



    Zum Topic:
    Schwere Entscheidung, Beide Optionen beim Heimatverein finde ich nicht befriedigend (außer er würde in der C-Jugend, trotz seines Alters eine gute Rolle/Spielzeit spielen).
    Wie weit weg wäre welcher (Leistungs-) Verein. Welche logistischen Möglichkeiten habt ihr, um ihn dorthin zu befördern, wie kommt er in der Schule zurecht und wie gut ist er objektiv wirklich (ist er nur für euren Dorfklub ein Talent, kickt er auf Auswahlniveau eures Fussballverbandes oder befindet er sich dazwischen, also Stützpunktspielerniveau).
    Mit deinen Infos ist eine seriöse Beratung nicht möglich.
    Mit ein paar mehr Infos (Verein, mögliche Optionen, etc. ) per PM würde ich dir meine Meinung dazu sagen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Nur sehr ungern lasse ich mich ein Niveau deiner Beschreibungen ein. Aber du scheinst zu der Gruppe von Leuten zu gehören, die den Eltern solcher Talente immer genau das erzählen, was sie hören wollen! Es scheint dir und deinen Genossen egal zu sein, was aus den Kindern wird, Hauptsache man sorgt im Verein immer für eine genügend große Menge an "Frischfleisch"!



    Denn seriös betrachtet schaffen gerade einmal 0,5 % aller Stützpunktspieler den Sprung ins Profigeschäft. Der große Rest ist denn eben nur mal einen kurzen Blick wert gewesen.



    Bereits bei der Stützpunkt-Endsichtung werden die Eltern vom DFB-Koordinator darauf aufmerksam gemacht, das im Regelfall erst ab der C-Jugend ein Wechsel sinnvoll ist! Aber schon hinter dem Zaun lauern die ersten "Abwerber", die für denn aktuellen Jahrgang die besten Spieler in ihren Verein holen wollen! Gehört deiner auch dazu? Dann habe ich ein paar Fragen an dich:


    was nützt es dem Talent, wenn er als Nr. 17 oder 18 zu einer zusammengewürfelten Elitetruppe gehört, die dann anschließend gegen die Gegner spielt, denen die besten Talente beraubt wurden. Wie sollen die noch gefordert werden und ist es nicht egal, ob sie dann den Gegner mit 12 oder 13 : 0 schlagen? Um zu gewinnen, brauchen solche Teams nicht mal qualifizierte Trainer. Da genügen ein paar Volldeppen vom wohlklingenden Namen, die die Kinder von A nach B bringen. Den Rest machen die Kids schon allein. Ihre sportlichen Anfeuerungen ans Team lauten dann in etwa : Jungs, wenn ihr heute nicht zweistellig gewinnt, dann kommt das einer Niederlage gleicht! Ob sich da Abwehrspieler oder Torleute gut entwickeln, wenn sie pro Spiel außer ein paar Rückgaben nicht zu tun bekommen?



    Ja, es gibt Ausnahmen davon! Und einige davon hast du genannt. Deshalb habe ich bewußt die Formulierung: ... erwiesen, das mit wenigen Ausnahmen Kinder sich in diesem Alter im Heimatverein am besten entwickeln.


    Natürlich gibt es auch Scouts von seriösen Vereinen mit klaren Richtlinien, in denen Eltern und Kindern die Möglichkeiten einer Perspektive zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit aufgezeigt werden. Dort findet eine Abwägung statt, wann der richtige Zeitpunkt zum Wechsel gekommen ist. Die Ziele sind für den kompletten Ausbildungszeitraum während der Jugendzeit ausgelegt. Die Zertifizierung solcher Förderzentren hat aber erst in den letzten Jahren begonnen und steht noch auf wackligen Beinen, weshalb nach wie vor Vorsicht geboten ist, "Schwarzen Schafen" nicht auf den Leim zu gehen!



    Ich würde mir allerdings eine andere Form von sachlicher Argumentation wünschen, wie sie hier allgemein im Forum üblich ist! Kriegst du das hin oder fühlst du dich auf den "Schw ..." getreten?

  • TW-Trainer: Deine Ausführungen finde ich sehr interessant. Aber mir stellt sich die Frage: wie erkennt man einen seriösen Verein?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Unabhangig von den populistischen Unwahrheiten ("kurzfristige Interessen") bin ich nämlich nicht deiner Meinung und empirischer Werte meiner Region sagen ebenso eher gegenteiliges aus, wie folgenes; ich habe es in einem anderen Thread schon mal aufgelistet. Nahezu alle deutschen Nationalspieler unter 25 Jahren haben spätestens in der U12/U13 bei einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt. Hummels, Özil, Marin, Götze, Höwedes, Bender-Zwillinge, Khedira, Aogo, Badstuber, Müller, Neuer etc. Kannst du gerne selber recherchieren, du wirst kaum ein gegenteiliges Beispiel finden.

    Pro Jahrgang sind ca. 800 Spieler in einem der Leistungszentren. Wenn Du jetzt die Nationalspieler als Beispiel anführst, die heute 20 - 25 Jahre alt sind, heißt das, dass ca. 4.000 der heute 20 - 25-jährigen in der U12/U13 in einem Leistungszentrum waren.
    Die 12 Beispiele, die Du oben anführst, sind richtig. Aber wo sind die anderen 3.988 geblieben? Natürlich sind von denen auch viele Profi geworden. Aber die Mehrzahl ist es halt nicht geworden.
    http://www.imspiel-magazin.de/pdf/dfb_ppp_bilanzII.pdf
    Die gleichbleibende Zahl von 800 pro Jahrgang (Seite 38 ) heißt natürlich nicht, dass das immer die selben 800 sind.
    In der absoluten Spitze sind die NLZ sehr erfolgreich. Und das war ja auch der Sinn der Sache. Was ist aber mit denen, die es nur knapp ins NLZ geschafft haben? Wird mit denen von vornhinein ehrlich umgegangen? Sagt man denen "Versuchs - aber rechne auch damit, dass es in 1 oder 2 Jahren vorbei sein kann."?

  • @ TW
    Kann ehrlich gesagt nicht erkennen, wo du das niedrige Niveau in Sir Alex Beitrag siehst.
    Auch denke ich, dass du eine sehr eingefahrene Meinung hast. Ich halte auch nichts von zu frühen Wechsel, aber ab dem 2ten Jahr D Jugend ist er in meinen Augen sehr sinnvoll. Das wiederum setzt aber voraus, dass der Junge sich auch in einer Auswahlmannschaft behaupten kann. Völlig daneben ist für mich, wenn ein Spieler oder dessen Eltern meinen, dass sie Erfolg haben werden in einem z.B. Bundesligaklub, wenn sie noch nie in einer Auswahl gespielt haben.
    Natürlich werden aus den ganzen Talenten nur sehr sehr selten auch Profis. Das ist völlig klar. Aber von vor herein das ganze zu verdammen ist auch völlig falsch. Einem 13 Jährigem kann man sehr wohl erklären, dass es ein sehr langer und mühseliger weg ist zum Profi und dass ihn nur die wenigsten schaffen. Dafür sind aber primär die Eltern zuständig.
    Wenn dies alles geklärt ist, wird der Junge zum einen viel lernen und zum anderen eine Tolle Erfahrung machen. Ich erinnere mich noch heute, nach mehr als 20 Jahren an diese Zeit und möchte sie nicht missen. Mein direkter Konkurent um einen Stammplatz damals ist 1990 dann Weltmeister geworden, also ist es keine Schande für mich es nicht geschafft zu haben.
    Nicht immer alles so negativ sehen, Fußball soll unterm Strich immer Spass machen und wenn jemand wirklich gut ist, dann macht es ihm auf lange Sicht sicher keinen mehr, wenn man keine gleichwertigen Gegner mehr hat.
    Das Gefährlichste an allem sind die Eltern. Ihnen dürfte man garnicht die Möglichkeit geben zu entscheiden, ob ein Wechsel Sinn macht oder nicht.


    Gruß Alex

  • @Fallkao


    Die angeführten Beispiele und angebliche emphirische Untersuchungen von Sir Alex sind ja nicht neu. Die hat er sich ja nicht ausgedacht! Sie stammen aus einer Lobby, die gern weiterhin die Intransparenz wünscht, um für sich das Beste herauszuholen.



    Und die empirische Wissenschaft wird auch nur dann hervorgehoben, wenn sie nützt. Wie sonst könnte man sich erklären, das bei identischem Microzensus vor einer Wahl mal die eine, mal die andere Partei als deutlicher Sieger hervorgeht? Wenn man will, dann man alles gegenüber stellen, solange man die mathematisch-statistischen Regeln einhält. An anderer Stelle hatte ich mal das Beispiel angeführt, das man z.B. die Anzahl von Storchennestern in Abhängigkeit zur Anzahl von Geburten in einem Gebiet stellt. Formal kann man`s machen, das Ergebnis und die Erkenntnisse daraus sind natürlich wertlos. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust dazu, seitenweise darüber zu berichten, wann was unter welchen Umständen und im Nachhinein als richtig oder falsch anzusehen wäre.


    Man kann ja sachlich darüber streiten, was richtig ist. Aber dann bitte nicht so, das mit "Totschlageargumenten", wie "populistische Unwahrheiten" andere Diskussionsteilnehmer niedergemacht werden sollen! Soetwas wird andere davon abhalten durch ihre Beiträge für Meinungsvielfalt zu sorgen. Auch ich überlege, ob ich mich auf diesem Niveau weiterhin in diesem Forum beteilige.



    Wer sich für die Thematik interessiert, der kann neben der bereits von dir angeführten Info auch einen ausführlichen Bericht von Ulf Schott (DFB-Abteilungsleiter Junioren- & Talentförderung) "Auswertung der DFB-Talentförderung mit Blick auf die WM 2010" anläßlich der Trainertagung vom Bund deutscher Fussballlehrer (www.bdfl.de) anschauen.

  • Wer sich für die Thematik interessiert, der kann neben der bereits von dir angeführten Info auch einen ausführlichen Bericht von Ulf Schott (DFB-Abteilungsleiter Junioren- & Talentförderung) "Auswertung der DFB-Talentförderung mit Blick auf die WM 2010" anläßlich der Trainertagung vom Bund deutscher Fussballlehrer (www.bdfl.de) anschauen.

    Meinst Du das Ding, das ich oben verlinkt hatte?

  • TW-Trainer:


    Natürlich schaffen es von den ganzen U13-Spielern der NLZ nur die wenigsten zum Profi. Von den Studenten werden ja auch nur die wenigsten Professor.Dr. etc.
    Nach oben hin wird die Luft dünner, die Plätze im Profitum geringer ( es gibt keine 800 Plätze pro Jahrgang im Profifussball !!!).
    Ich habe auch nicht gesagt, und sage auch nie, dass irgendjemand Profi wird, weil er in einem NLZ spielt.


    Aber du zäumst das Pferd von hinten auf.
    Denn: Wer nicht frühzeitig in ein NLZ wechselt hat heutzutage wenig Chancen mal höchstes Niveau zu erreichen. (Und das unterstreicht meine Auflistung).


    Außerdem sollte man immer von oben nach unten schauen, um optimale Wege zu erkennen, d.h.
    - heutigen Profi anschauen, welchen Werdegang hatte er, welche Ausbildung hat er genossen. In der Summe erkennt man dann Ähnlichkeiten (Stichwort Emperie).
    - nicht heutige U12-Spieler anschauen, und in 8 Jahren gucken, wer ist angekommen, wer nicht. Logisch, dass die meisten nicht oben ankommen.


    Du kannst aber scheinbar keine 5 Spieler unter 25 auflisten, die N11 spielen, und erst spät zu einem Bundesligisten gewechselt sind. Dabei spielen sicherlich deutlich mehr als 800 Kinder eines Jahrgangs außerhalb der NLZ. Die Zahl müsste also, deiner Argumentation folgend, deutlich höher sein, als die ANzahl meiner Beispiele.


    Deshalb ist die Aussage , dass man vor der C-Jugend nicht wechseln sollte, um sich bestmöglich zu entwickeln, schlichweg haltlos. Gegenteiliges ist der Fall.


    Und zu den Empfehlungen der Stützpunkttrainer. Leider klappt die auf dem Papier geforderte Zuarbeit der Stützpunkte zu den Leistungszentren in den meisten Landesverbänden nicht. Im Gegenteil, arbeiten die Stützpunkttrainer gegen die NLZ, weil sie die guten Spieler in ihrem Stützpunkt halten wollen (Nachwuchsleistungszentren sind eigene Stützpunkte und deren Spieler trainieren und spielen demnach i.d.Regel nicht in normalen Stützpunkten). Sie ordnen also eigene Interessen über die der Kinder bzw. des DFB-Konzepts.
    Laut Konzept des DFB, sind Stützpunkttrainer angewiesen, besonders talentierte Kinder an die NLZ zu vermitteln, das Konzept (die schlauen Köpfe dahinter) sieht also die beste Förderung bei den NLZ.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Zu deinem Link:


    Dort steht:
    Stufe 2: Leistungszentren
    In der zweiten Stufe wechseln die talentiertesten Stützpunktspieler zu den NLZ.



    Dass laut dieser Analyse 50% der heutigen Bundesligakicker nicht vor ihrem 15.Lebensjahr im NLZ waren, liegt daran, dass bis vor einigen Jahren die Arbeit dort, nicht das Niveau hatte, dass sie heute hat. Man konnte sich also bei kleineren Vereinen deutlich leichter ähnlich gut entwickeln.
    Auch das Stützpunktsystem existiert doch kaum 10Jahre. Damit Einhergehend das flächendeckende Erkennen von Talenten.
    Da sich die Arbeit der NLZ aber in den letzten Jahren derart verbessert, professionalisiert hat, lohnt der Blick auf die jüngere Hälfte der Bundesligaspieler, die unter heute herrschenden Voraussetzungen das Fussballspielen erlernten.
    Und da ist die Quote im allerhöchsten Bereich anzusiedeln. Tendenz steigend.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die gleichbleibende Zahl von 800 pro Jahrgang (Seite 38 ) heißt natürlich nicht, dass das immer die selben 800 sind.
    In der absoluten Spitze sind die NLZ sehr erfolgreich. Und das war ja auch der Sinn der Sache. Was ist aber mit denen, die es nur knapp ins NLZ geschafft haben? Wird mit denen von vornhinein ehrlich umgegangen? Sagt man denen "Versuchs - aber rechne auch damit, dass es in 1 oder 2 Jahren vorbei sein kann."?

    Ich kann in diesem Punkt sicherlich nicht für alle Vereine sprechen.
    Bei dem NLZ in meiner Region, wird den Spielern IMMER gesagt, dass die Zusage nur für eine Saison gilt, dass man den Jungen zwar für sehr talentiert hällt, aber die Entwicklung nicht immer berechenbar und gewünscht verläuft.
    Es ist die Ausnahme, dass ein Spieler vor dem zweiten Jahr wieder wechseln muss.
    Muss ein Spieler ein NLZ verlassen, so bleibt aber nach der kurzen Phase der Enttäuschung fast immer der positive Blick auf eine gute Ausbildung, tolle Turniere, tolle Gegner, fantastische Erlebnisse, die man woanders nicht erfahren kann.
    Die Eltern bleiben jahrelang frustriert, und reden alles schlecht, etc..
    Aber geht es um die Eltern oder die Kinder?


    Und wie ist es denn in kleineren Vereinen, müssen dort nicht auch Spieler die Mannschaft verlassen (z.B. von der 1.Mannschaft in die 3. o.ä.). Wird denn mit denen überall ehrlich umgegangen, wenn es sportlich nicht mehr reicht? Ist dort nicht alles ähnlich nur 12 Niveauklassen niedriger?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • In den vergangenen Jahren sind die Profi-Leistungszentren dazu übergegangen, erst ab den C-Junioren Leistungstraining (mit tw. Internatsplätzen) anzubieten. Von der G - D-Jugend gibts dort ganz normales Fussballtraining. Auch ich bin noch mit den Aussagen: Stützpunkt brauchen wir nicht, wir haben selbst gute Trainer, konfrontiert worden! Dahinter steckte noch das alte Jugendförderkonzept, in der es nach der Kreisauswahl direkt ins NLZ ging.


    Hier ist es heute so, das auch die Talente aus den Leistungszentren bis einschließlich D-Junioren montags zum Stützpunkt kommen. Eine eigene Auswahl bei den Verbandsturnieren stellen sie nicht mehr. Wie es woanders ist, kann ich nicht sagen.



    Die durchgängige Förderung von Kreisauswahl, Stützpunkt, NLZ und schließlich Jugendleistungszentren dort, wo es zu weit zu den nächsten Profi-Vereinen ist, soll gewährleisten, das eine größere Zahl von Talenten den Weg in den Profibereich schaffen.



    Nun noch etwas zur Aussage: Nach oben hin wird die Luft immer dünner!


    Das Problem ist geblieben, das man von einigen besonders hochtalentierten Jungen nichts mehr hört und andere, die man gar nicht so auf der Rechnung hatte, sich in den Vordergrund spielen konnten. Das Argument mit der "dünner werdenden Luft" löst es nicht. Solange man die Ursachen ignoriert, wird man keine effektivere Ausbildung gestalten können. Es geht darum, eine zuverlässigere Erfolgsprognose zu geben und insgesamt mehr Talenten die Chance zu gehen aus ihrem Hobby einmal einen Beruf zu machen.



    Wenn sportliche Erfolge ausbleiben (Talente entwickeln sich nicht immer linear), das soziale Umfeld von Familie und Freunden dann nicht die nötige Unterstützung liefert, wird die fussballerische Ausbildung vom Talent abgebrochen bzw. es signalisiert durch seine Einstellung, das es keine Lust mehr hat!



    Das aber war hier gar nicht die Frage: sie lautete im konkreten Fall: soll ein Talent im jüngeren D-Jugend-Jahrgang wechseln? Und die habe ich mit nein beantwortet, weil eine Förderung im Heimatverein und dem Stützpunkt in diesem Alter noch ausreichend ist. Irgendein Problem damit?

  • @ TW-Trainer:


    Nochmal bitte ich dich, deine Aussagen mit Beispielen zu belegen:


    Wo sind die Spieler, die "niemand auf der Rechnujng hatte, die sich in den Vordergrund" spielen. Also Profis bestenfalls Erstligakicker oder N11-Spieler, die als C-Jugendspieler noch im Heimatverein gekickt haben.
    Alles unter 25/26 Jahren.


    Nenn doch doch mal welche, es muss sie ja in hohem Anzahl geben.




    Zu deinem letrzten Satz:
    Ich bin absolut gegenteiliger Meinung.
    Ich denke, und das versuche ich mit Daten, Emperie zu belegen, dass ein Wechsel zur D-Jugend i.d.Regel absolut nötig ist.


    Internatsplätze ab der CJugend widersprechen aber nicht der Empfehlung zum Wechsel zu einem NLZ. Ich rede von dem NLZ in der näheren Umgebung.


    Die meisten Bundesliganachwuchsteams gehen nicht zum Stützpunkt am Montag, mir ist kaum eins bekannt. Ich vermute es handelt sich in deinem Fall um ein kleines NLZ (bzw. kleinerer Profiverein), die vor der Internatsmöglichkeit keine große Ansammlung von Talenten haben können, da da Einzugsgebiet zu klein ist. (z.B. Hoffenheim, Wolfsburg, Paderborn, o.ä.)



    Abschließend:
    Bei allem Respekt, die aktuelle Entwicklung der Nachwuchsausbildung im deutschen Fussball ist sehr gut. Die Quote der letzten Jahren sucht in Europa ihresgleichen.
    Schau doch mal, wieviele Jugendspieler in den letzten Jahren in nahezu jedem Verein in die erste Mannschaft kamen, die Quote ist gigantisch.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • was nützt es dem Talent, wenn er als Nr. 17 oder 18 zu einer zusammengewürfelten Elitetruppe gehört, die dann anschließend gegen die Gegner spielt, denen die besten Talente beraubt wurden. Wie sollen die noch gefordert werden und ist es nicht egal, ob sie dann den Gegner mit 12 oder 13 : 0 schlagen? Um zu gewinnen, brauchen solche Teams nicht mal qualifizierte Trainer. Da genügen ein paar Volldeppen vom wohlklingenden Namen, die die Kinder von A nach B bringen. Den Rest machen die Kids schon allein. Ihre sportlichen Anfeuerungen ans Team lauten dann in etwa : Jungs, wenn ihr heute nicht zweistellig gewinnt, dann kommt das einer Niederlage gleicht! Ob sich da Abwehrspieler oder Torleute gut entwickeln, wenn sie pro Spiel außer ein paar Rückgaben nicht zu tun bekommen?

    Habe diese Passage leider vergessen zu kommentieren.


    Hier zeigst du deutlich auf, dass du von der Arbeit in Bundesliganachwuchsteams wenig Ahnung hast. Bevor ich etwas kritisiere soltte man dann aber doch versuchen sich einen gewissen Einblick zu verschaffen.


    Die meisten NLZ-Teams spielen entweder den Ligabetrieb im älteren Jahrgang oder in Ligen gegen ihresgleichen (Reviersportcup z.B.). Manche nehmen in jüngeren ALtersbereichen gar nicht am offiziellen Spielbetrieb teil, sondern suchen sich ausschließlich andere Wettkampfmöglichkeiten. Außerdem kommen einige Turniere oder Vergleichsspiele gegen andere NLZ-Mannschaften. SIe messen sich also permanent im Wettkampf mit guten Gegner.


    Außerdem hat eine Mannschaft meist 3 mal 90 min Training und einen Wettkampf in der Woche, d.h. die Zeit des Trainings ist deutlich höher, als die des Wettkampfes. Und in den NLZ müssen sie sich in jedem Training, in jedem Zweikampf mit den besten messen und nicht, wie im Dorf, die Gegnerspieler wie Slalomstangen umkurven.


    Als Nr. 17 oder 18 entwickelt man sich wahrscheinlich nicht optimal, da gebe ich dir recht.Wenn man im Training kaum Zweikämpfe gewinnt und im Wettkampf weniger eingesetzt wird, wird das Selbstvertrauen fehlen, dass unabdingbar für optimale Ausbildung ist.
    Aber genau diesen Spielern wird dann ja auch nahegelegt, sich einen anderen Verein zu suchen, auch im SInne des Kindes; das widerum wird wird dann kritisiert, weil der böse Bundesligist sie wegschickt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich denke auch, dass die entscheidende Frage nicht ist, wieviele Prozent (oder Promille) aller Spieler im NLZ es ins Profigeschäft schaffen. Sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: Was muss ein Spieler tun, um a) möglichst viel zu lernen und b) eine möglichst große Chance zu haben, es bis nach ganz oben zu schaffen.


    Wenn ich die oben verlinkten Daten anschaue, dann ist der erfolgsversprechendste Weg: Wechsel zum Stützpunkt bzw. NLZ ab U12. Zitat aus http://www.bdfl.de/assets/file…mente/ITK_2010/Schott.pdf

    Zitat

    "Beinahe jeder junge Bundesligaspieler wurde in einem Leistungszentrum ausgebildet. Marco Reus, Thomas Müller, Holger Badstuber und Dennis Diekmeier sind bereits vor ihrem zwölften Lebensjahr in ein Leistungszentrum eingetreten und haben dann den Sprung in die Bundesliga geschafft. 50 Prozent der heutigen Bundesligaspieler waren im Alter von 15 Jahren aber noch nicht bei Bundesligisten, sondern wurden zunächst in Stützpunkten gefördert."


    Grüße
    Oliver

  • Es ging mir darum Eltern und Trainer darauf aufmerksam zu machen, das bei sehr jungen Talenten eine Erfolgsprognose kaum möglich ist. Und jeder der behauptet: das wird man ein Bundesligaspieler, handelt unseriös gegenüber dem Kind und dessen Eltern.


    Und um mal ein paar Beispiele zu nennen: Jens Lehmann wechselte erst mit 16 ins Tor, weil er auch gut auf dem Feld war und ein anderer besser im Kasten. Manuel Neuer wurde anfangs immer wieder zurück geschickt, weil er zu klein und zu still (heute könnte man darüber schmunzeln) war.



    Michael Ballack, Carsten Janker, Patrick Owomoyela, Miroslav Klose sind Beispiele für Leute, der erst im zweiten Anlauf oder als Spätstarter den Sprung in die erste Liga schafften. Auch Dennis Aogo wurde zwischenzeitlich für zu unbegabt gehalten, hat sich dann aber wieder herangekämpft.



    Die saisonbedingte Zielvereinbarung von Talenten in den BuLi-Leistungszentren kenne ich auch. Mancherorts ist sie durch eine Art Prüfungssystem ersetzt worden, an dessen Ende die Einstufung nach Leistungsfähigkeit des Talents steht. So kann es bei zwei 17-Jährigen sein, das der eine in der B 2 (U 17) und der andere in der A 1 (U 19) oder sogar noch höher (U23 oder BuLi) spielt. . Mit der Vereinbarkeit von Schule und NLZ ist das auch so eine Sache. Eigentlich heißt es ja, das man das Kind wieder zurück schickt, wenn die schulischen Leistungen nachlassen. Wenn aber das Talent groß genug ist, dann werden dort auch schon mal beide Augen zugedrückt.



    Wenn man die Verantwortlichen der BuLi-Leistungszentren nach der Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer kurzfristigen Vereinbarungen mit den Talenten befragt, werden sie schon stiller. Zwar sieht es im Jugendbereich noch recht gut aus, meist reicht es denn doch nur für die 2. Seniorenmannschaft. So zumindest die Situation in Norddeutschland. Das nach dem Prinzip des "Suchens nach der Stecknadel im Heuhaufen" auch Glücksfälle darunter sind, will niemand bestreiten. Auch ist die Jugendförderung, die aus der DFB-Zentrale natürlich auch ein bißchen schön gefärbt wurde, in Deutschland schon viel besser geworden als noch vor 10 Jahren. Dies nicht zuletzt durch den ausländischen Einfluß (Frankreich = Jugendinternate, Niederlande = durchgängiges Jugendausbildungskonzept). Manches bleibt noch offen, wie die technische Ausbildung durch Futsal im unteren Jugendbereich, wie sie z.B. in Spanien, Portugal oder manchen südamerikanischen Ländern betrieben wird. Fussball verändert sich, die Methoden auch!