"When in doubt, put it out!" oder "Pöl die Murmel in die Wicken!"

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  • "When in doubt, put it out!"


    sagt der Engländer und meint damit: "Im Zweifelsfall hau den Ball lieber ins Aus!"



    Ich frage mich, ob man das trainieren sollte ..... ob man soetwas überhaupt den Spielern sagen sollte ...... oder einfach mal anders:


    Wann macht es denn Sinn, die "Murmel in die Wicken zu pölen"?

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Ist Situationsabhängig. Ich versuche meinen Spielern beizubringen den Ball entweder zum Keeper oder steil nach vorne zu Spielen.
    Es gibt aber manchmal nichts anderes zu machen als den Ball lieber sicher ins Aus zu spielen und sich neu formieren. Ist besser als einen riskanten Pass oder ein Alleingang zu machen.
    Haben uns in einem wichtigen Spiel den Ball quasi selbst reingelegt weil unser Abwehrspieler eine Flanke des Gegners im Fünfer angenommen hat und in dann erst geführt und hat um in dann nach vorne zu spielen. Gegner wirft sich in den Ball und erobert ihn und versenkt den Ball aus 10m Entfernung. Schriri hat nicht mal am Mittelpunkt angepfiffen. Endstand 3:3 X(
    Da habe ich meinen SPieler gesagt es wäre besser gewesen den Ball ins seitliche Toraus oder zur Ecke zu klären.

  • bei unseren gegnern sehe ich das ganz oft. die gehen immer auf nummer sicher und hauen den ball gerade über die aussen auf höhe des sechzehners immer über den zaun.
    dann haben sie zeit sich zu formieren und sich den einwurf zu holen. da es ja keine balljungen gibt und es immer dauert bis der ball wieder im spiel ist, so vermindert das den vorteil.
    meine jungs versuchen immer zu spielen, mit torwart, warten auf hilfe etc. leider wird das auch oft gefährlich, weil dann die pässe nach hinten nicht hart genug sind, sondern immer mit etwas zweifel gespielt werden.
    aber das ist ein anderes thema. richtig finde ich die spielerische lösung in der c auf jeden fall, wenns halt schief geht, hat man was zu verbessern, womit man als trainer dann auch arbeiten kann.
    wo steht der torwart, bei dieser situation, der innenverteidiger, der defensive mittelfeld spieler usw. anders ist mir zu rustikal und fast genauso wie der ewige weite abstoss oder das "taktische" foul.
    letztendlich, wenn alle optionen überprüft worden sind, dann spielt er den ball auch von sich aus ins aus. das muss ich aber nicht üben oder ansprechen. in der c ist man eigentlich dann schon soweit für diese eigene entscheidung.

  • Hi,


    meinen Jungs sage ich immer, wenn es gar nicht anders geht, kickt den Ball raus, egal ob Seitenaus oder Toraus.
    Das sage ich, weil ich es immer beobachtet habe, dass sie dann Ball sonst "in die Mitte" spielen, was ganz gefährlich ist. Das Rauskicken haben wir nie geübt, sondern ich habe es paar mal gesagt, dann haben sie es sehr schnell kapiert.
    Das sieht man teilweise im Profi-Fußball, dann nennt man es "Befreiungsschlag".
    So ähnlich ist mein Verhalten dem "Zurückspielen" gegenüber. Ich sage immer, "nie zurückspielen, immer nach vorne". Es klappte bis jetzt auch sehr gut.


    Uzunbacak

  • Ein technisch versierter Spieler wird auch unter Druck immer mehr mit dem Ball anzufangen wissen, als ein Spieler, der in dieser Hinsicht limitierter ist.
    Sieht man jede Woche in der BL.


    Denke nicht, dass man sowas trainieren sollte.
    Das ergibt sich einfach aus der Situation, setzt aber voraus, das der Spieler dieselbe auch erkennt. Das jedoch wird einem älteren Spieler leichter fallen, als
    einem Bambini.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ich bin da unsicher. Aktuell versuche ich meinen Leuten beizubringen, den Ball entweder ins Seitenaus oder nach vorne zu spielen. Einige in meiner F-Mannschaft dribbeln als letzter Mann in bedrängter Situation gerne - und verlieren dann den Ball. Das ist schlecht. Ich habe aber auch einen Kandidaten, der haut den Ball sehr oft ins Aus, auch wenn er eigentlich Zeit hätte, in Ruhe aufzubauen. Das bringt mich erst recht zur Verzweiflung.


    Grüße :)
    Oliver

  • Einige in meiner F-Mannschaft dribbeln als letzter Mann in bedrängter Situation gerne - und verlieren dann den Ball. Das ist schlecht.

    Das ist nicht schlecht, das ist normal für eine F-Jugend.


    Bedenke, ein so junger Spieler weiß, dass es einfacher ist, mit einem Ball zu dribbeln, als einen Ball weit und hoch zu spielen. Und er wird instinktiv das machen, was am einfachsten erscheint. Das ist später nicht anders, nur wird er dann auch in der Lage sein, einen langen Ball zu spielen.
    Also, immer wieder darauf hinweisen und warten, dass es besser wird.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • tom
    Ja, wahrscheinlich hast Du Recht. Mir wachsen zwar immer graue Haare, wenn dadurch ein Gegentor fällt, aber da muss ich offenbar durch.


    Viele Grüße
    Oliver

    Ich bin mir selbst sehr unsicher in dieser Frage, daher habe ich bisher nur als Devise ausgegeben, dass ich nicht möchte, dass sie quer vor dem Tor her dribbeln oder schießen, zur Seite ist das für mich vällig ok ..... auch wenn es graue Haare dabei gibt. Es gibt aber viel, viel, viel zu wenig Situationen in denen ein quer vor dem Tor lang die richtige Lösungen ist.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hallo zusammen,


    ich habe (je nach Alter und Mannschaftsfortschritt) immer vier bis fünf zentrale Sätze, die ich in jeder Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel bringe. Das sind praktisch die wesentlichen Punkte unserer Spielphilosophie. Natürlich müssen wir durch das Training gewährleisten, dass die Jungs das auch umsetzen können.


    In der D-Jugend hieß einer dieser Sätze: "Von 10 Bällen höchstens 2 rausbolzen, der Rest wird gespielt." Es hat sehr gut funktioniert, die Jungs konnten mit dem damit gegebenen "Entscheidungsspielraum" gut umgehen. Jetzt in der C braucht man es nicht mehr zu sagen, sie haben es verinnerlicht.




    .

  • Nö, überhaupt nicht schwierig :)


    Da ich ja der Meinung bin, dass man ab den Minis bis zum Ende der E spielen lassen soll, fehlt mir aus exakt diesem Grunde, dass hier differenziert wird.


    Hier diskutiert der F oder E Trainer mit dem D und B Trainer über die gleiche Sache.


    Wie der einzelne Trainer das praktiziert, bleibt nun ihm überlassen, dennoch finde ich es nicht gut bis ungünstig.


    Bei den Minis, der F würde ich darauf überhaupt nicht eingehen und sie IHR Spiel spielen lassen


    Bei der E...könnte es mir passieren, sie mal darauf hinzuweisen, wie man in der beklemmenden Situation entscheiden könnte.


    Andersherum glaube ich, dass der Trainer, der in der F einfach spielen läßt, die Situation....das der Ball ins Seitenaus buxiert wurde....auch mal feststellen wird.
    Genau in diesem Augenblick käme ein fettes Lob und Punkt.


    Allein dadurch könnte es, aus der eigenen Spielintelligenz der Spieler dazu kommen, dass sie es eigenständig tun, ohne dass man konkreten Einfluß auf das freie Spiel nimmt.


    Ab der D...würde ich konkret darauf ansprechen...ich gehe aber davon aus, dass das dort auf Grund der vorrangegangenen Philosophie meinerseits ....auch vom "letzten" Spieler eigenständig erkannt wurde.


    Zudem....würde ich erwarten, dass die so ausgebildeten Spieler den Mut und die technische Möglichkeit besäßen, den Ball auch noch anders im Spiel und in eigenen Reihen zu halten.....


    ....wohingehend ich beim Spieler, dessen Trainer ihm das bereits in der F so als tolle Lösung vorgab und möglicherweise sogar abverlangte, .....


    hier in seiner weiteren Entwicklung gehemmt wird. ....weil er sich beispielsweise zu keiner anderen guten und eigenen Lösung traut....komprende?


    Und ab der C...ist das -wiederum erwartungsgemäß meinerseits- eh kein Thema mehr, ...weil die da sowieso selbständig denken...jedenfalls die, die ich kenne. Gruß

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo,


    ich bringe mal eine weitere Variable ins Spiel: wenn der Spieler in diese Situation kommt frage ich mich, ob seine Mitspieler nicht vielleicht was falsch gemacht haben ?!?! Wenn seine Kollegen sich nämlich weit genug zurück ziehen kommt er gar nicht erst in diese Bedrängnis. Denn dann hat er Anspielstationen. Im Optimalfall mehrere ( Stichpunkt Dreiecksbildung ).


    Wenn er allerdings hinten ( ich gehe mal davon aus, dass diese Situation angesprochen ist, da ich im Mittelfeld oder vorne den Ball nicht ins Aus spielen muß ) auf weiter Flur mit dem Ball u. Gegenspieler alleine ist, dann hat er ein Problem. Vorausgesetzt, dass er denn Keeper nicht anspielen kann.


    Das wäre eigentlich eher mein Ansatzpunkt.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Fussball ist doch so einfach


    vorne heisst es: bist du im 16er, kannst nicht mehr kontrolliet einen besser postierten Mitspieler anspielen, oder es herrscht wiirwar,,
    dann hau den Ball Richtung Tor, egal wo er hingeht, vielleicht geht er direkt rein, vielleicht wird er agesfälscht.


    hinten heisst das: ist die Übersicht verloren gegangen, dann wir der Ball einfach rausgehauen, ansonsten versucht du kontrolliert nach vorne spielen.


    macht doch nicht alles komplizierter wie ist, mit allen wenn dann, dann dann, wenn so, dann so, usw.,


    im Kinderfussball lebt das spiel von dern Einfachheit, wir Trainer vergessen das oft, und komplizieren das gerne.


    immer daran denken, wie man selbst gespielt hat., wenn man selbst gespielt hat, alle anderen sind sowieso in meinen Augen Theoretiker, auch wenn das nicht heissen muss, dass sie bessere Trainer sein können., aber das ist die ausnahme.


    Günter


  • Och, Günther. Wieso kompliziert machen? Sehe ich nicht so. Ich sehe es schon als meine Aufgabe an den Kindern MÖGLICHKEITEN an die Hand zu geben, mit denen sie Situationen besser lösen können. Was sie daraus machen bleibt ihnen überlassen. Deshalb "arbeite" ich auch oft mit Fragestellungen. Das bringt sie zum Nachdenken und fördert die eigene Kreativität. Das ist letztlich mein Ziel. In der Entwicklungshilfe nennt man das auch so schön: Hilfe zur Selbsthilfe. Es gibt eh´ keinen Masterplan. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten eine Situation zu lösen. Und da sollen sie auf gar keinen Fall bestimmten Anweisungen folgen, sondern selber machen. Das ist nicht kompliziert. Und wenn dann Fehler gemacht werden...dann werden sie eben gemacht. Du wirst es nie, aber auch nie erleben, dass ich auch nur einen meiner Spieler wegen eines Fehler verurteile.


    Gespielt habe ich pers. selbst auch. Allerdings in diesem Alter, in denen sich meine Spieler befinden, habe ich nicht so gut gespielt wie die meisten meiner Spieler heute. So sind zumindest meine Erinnerungen. Deshalb wäre es auch sehr vermessen, wenn ich irgendeinen meiner Spieler anmotze. Aber das war hier auch nicht das Thema.


    Letztlich wollte ich mit meinem ersten Beitrag das Feld einfach mal von hinten aufrollen.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Och, Günther. Wieso kompliziert machen? Sehe ich nicht so. Ich sehe es schon als meine Aufgabe an den Kindern MÖGLICHKEITEN an die Hand zu geben, mit denen sie Situationen besser lösen können. Was sie daraus machen bleibt ihnen überlassen. Deshalb "arbeite" ich auch oft mit Fragestellungen. Das bringt sie zum Nachdenken und fördert die eigene Kreativität. Das ist letztlich mein Ziel. In der Entwicklungshilfe nennt man das auch so schön: Hilfe zur Selbsthilfe. Es gibt eh´ keinen Masterplan. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten eine Situation zu lösen. Und da sollen sie auf gar keinen Fall bestimmten Anweisungen folgen, sondern selber machen. Das ist nicht kompliziert. Und wenn dann Fehler gemacht werden...dann werden sie eben gemacht. Du wirst es nie, aber auch nie erleben, dass ich auch nur einen meiner Spieler wegen eines Fehler verurteile.


    Gespielt habe ich pers. selbst auch. Allerdings in diesem Alter, in denen sich meine Spieler befinden, habe ich nicht so gut gespielt wie die meisten meiner Spieler heute. So sind zumindest meine Erinnerungen. Deshalb wäre es auch sehr vermessen, wenn ich irgendeinen meiner Spieler anmotze. Aber das war hier auch nicht das Thema.


    Letztlich wollte ich mit meinem ersten Beitrag das Feld einfach mal von hinten aufrollen.


    Mein Posting war eigendlich nicht auf dein letztes Posting bezogen, sondern mehr allgemein gedacht.


    wenn du genau durchliest, habe ich mich da auch mit einbezogen. wenn also diese Fragestellung als Kritik gesehen wird, heisst das auch, dass ich mich selbst kritisiere.


    ich weiss auch, dass die Diskussion in schriftlicher form oft sehr schwierig und missverständlcih ist, am runden Tisch ist das wesentlich einfacher.


    mal ganz banal ausgedrückt; bei dieser Thematik könnte es doch ausreichen, wenn wir sagen:


    in Bedrängnis und ohne Übersicht wird der Ball weggedroschen, ansonsten versuchen wir ein vernünftiges Zuspiel.


    aber lies doch mal die einzelnen Beiträge, was daraus immer gemacht wird, eine halbe Doktorarbeit.(wie gesagt, ich schliesse mich da nicht aus)


    wann wissen deine Jungs was sie machen sollen: wenn du 2 Sätze dazu sagst, oder wenn du ihnen einen 10minütigen Vortrag hälst?


    das meine ich, wenn ich sage, Fussball ist so einfach.


    Günter

  • Also speziell trainieren würde ich das nicht.
    Ich denke wenn man das ab und zu mal anspricht reicht das, wobei
    ich damit frühstens in der D-Jugend anfangen würde.


    Bei meinen Team hatte ich eigentlich immer die Devise ausgegeben.
    Über die außen klären.
    Wenn sie in der defensive dribbeln wollen/müssen, dann zur Außenlinie.
    An der Linie erfolgt ein Pass die Linie hoch (Pflicht ist an der linken Seite mit links!)
    oder an der Linie ins 1 gegen 1 Dribbling gehen.


    Das Funktioniert mittlerweile recht gut.In solchen Situationen rufe ich eigentlich nur
    mal kurz über die Außen klären und dann setzen sie das auch gut um.


    In unseren Trainingsspielen egal ob wie im Moment Halle oder Draußen.
    Habe ich auch schon Anfang der F-Jugend den Mittelanstoß nach Toren
    abgeschafft, der Torwart holt den ball raus und es wird mit einen Anspiel auf einen
    Verteidiger begonnen. So üben wir viel solche Situationen.


    Und wenn es schief geht, geht es halt schief.


  • Stimmt, da hast du Recht. Irgendwie habe ich das wohl zu sehr auf meinen Beitrag bezogen. Du hast auch Recht, dass kurze und prägnante Sätze eher was bringen als ein 10-minütiger Vortrag. Keine Frage. Und das verdeutlicht auch ein wenig, dass Fußball eigentlich einfach ist.


    Da das Thema eigentlich so einfach ist wollte ich mal etwas Farbe ins Spiel bringen und die Frage stellen: wie kommt es überhaupt zu so einer Situation? Ich trainiere also lieber zuerst das Vermeiden dieser Situation, und dann erst das mögliche Verhalten in der Situation.


    Ja, die Diskussion in Schriftform ist wirklich oft missverständlich. Wenn wir beim Bier am Tisch sitzen würden hätten man die ein oder andere Ansicht bzw. Meinung schnell in einem Nebensatz abgehandelt. Das wäre viel einfacher. Aber so haben wir eben nur den virtuellen Tisch. Damit müssen wir klar kommen. Kommen wir aber auch, oder?

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Damit müssen wir klar kommen. Kommen wir aber auch, oder?


    sicher, müssen wir auch.


    mir geht es aber manchmal so, dass man etwas überliest, reagiert nicht, und dann steht eine Meinung im Raum, die gar nicht so zutrifft.


    aber das geht vermutlich vielen so. damit müssen wir einfach leben. irgenwann stellt man dann fest, man ist ja doch auf dem gleichen Nenner.


    Günter