Hallentaktik: 2-2

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  • Die Spieler (B-Jugend) fordern zwar das 1-2-1, da wir aber mit allen Spielern angreifen und verteidigen wollen, wird das 2-2 gespielt. Verteidigt wird hauptsächlich auf engem Raum, hinter dem Ball und am besten soweit in der eigenen Hälfte wie möglich.


    Mir gefällt das bei den Jungs (weiße Trikots) eigentlich schon ganz gut, nur haperts im Spielaufbau (mal abgesehen vom vom 1:2, das wurde gerade eine Woche zuvor im Training genauso trainiert) und sie müssen desöfteren mal an die Taktik erinnert werden um sich zu positionieren.


    Unser Gegner steht in der Liga ungeschlagen mit nur fünf Gegentoren auf Platz 1, und im Halbfinale hatten wir den Bezirksligisten am Rande der Niederlage. Nur ein Trikottest der in einem total zerissenen Trikot endete (und unserem frei zum Tor laufenden Spieler von den Beinen holte) und ein stark haltender Keeper haben uns am Finaleinzug gehindert.



    Was haltet ihr davon? (Schauts euch am besten auf Youtube direkt im Großformat an)


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  • Was ich davon halte? nicht viel


    zum einen ha dieses Spiel klar gezeigt, dass di Hallentaktik sich nach dem spielverlauf richtetet.


    von einer klaren Konzeption habe ich hier nichts gesehen,


    das war auch kein Hallenfussball, sondern Feldfussball auf Kleinfeld.


    reiner Kampf / ich wollte gerade Kranpf schreiben)


    aber typisch für diese Altersklasse, in den untersten Klassen.


    Ich würde sagen, hier brauch man sich um Spielsystem keine Gedanken zu machen, jeder spielte eh wie es gerade passte. ganz schlecht, auch für untere Klassen


    Günter

  • Mich würde gerne mal interessieren inwiefern sich die Taktik deiner Meinung nach nach dem Spielverlauf richtet. Bei der Konzeption würde ich mal auf die Stellung der Spieler achten, ab wann genau aggressiver verteidigt wurde und wie viele klare Chancen von beiden Teams zugelassen wurden. Natürlich war das spielerisch keine Offenbarung, aber bei den wenigen Hallenzeiten die man hat, legen wir zuerst Wert auf eine funktionierende Defensive, sonst hat man gegen eigentlich bessere Teams und in der Regel bessere Einzelspieler überhaupt keine Chance.


    "ganz schlecht, auch für untere Klassen" - In dem Satz stimmt was nicht. Das würde ja bedeuten, dass untere Klassen sonst besser spielen. Das wurde von dir aber mit dem Satz "aber typisch für diese Altersklasse, in den untersten Klassen" widerlegt.

  • Tja, was soll man davon halten?
    Werbung für den Jugendfußball war es meiner Meinung nach nicht!
    Auch von Taktik habe ich nicht viel gesehen, außer das zwei von den Weissen immer hinten standen und sich nicht in das Angriffsspiel eingeschaltet haben.
    Struktruierten Spielaufbau habe ich auch vermisst, überwiegend wurde der Ball lang nach vorne geschlagen, teilweise auch gegen die Decke.
    Ballannahmen waren technisch größtenteils, vorsichtig ausgedrückt, supoptimal. Von beiden Seiten kaum mal Pässe, geschweige denn schnelles Spiel mit Doppelpässen.
    Wenig Zug zum Tor und die wenigen Chancen, die die Weissen hatten, nicht verwertet.
    Bei einer B-Jugend erwarte ich zumindest Flachpassspiel und das auch mal ein Angriff durchdacht vorgetragen wird.
    Und die Spielweise beider Teams offenbart soviele technische und spielerische Defizite, dass da auch die wenigen Hallenzeiten keine Begründung sind.
    Ich denke, dass waren beides Dorfmannschaften, bei denen die Jungs gerne Fußballspielen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten das beste zeigen.


    Tut mir leid, wenn du was anderes hören wolltest, aber so sehe ich es.

  • @ Zamorra



    Mich würde in diesem Zusammenhang echt interessieren, was deine Mannschaft so auf die Beine stellen könnte.



    Also dein ganzer Beitrag stößt mir ein wenig übel auf.



    DU sagst in deinem letzten Satz etwas von Dorfmannschaften im Rahmen deren Möglichkeiten.. Meinst du etwa, es würde keine technisch guten Dorfvereine geben?


    Und du scheinst eine hohe erwartung gegenüber einer "normalen" B-Jugend zu haben. Was du hier beschreibst wäre wahrscheinlich ein komplett perfektes Fussballspiel. Ich denke wenn man kritisiert dann sollte man es auch auf dem richtigen Niveau erledigen. Und die kritik auch auf das leistungsniveau anpassen.

    Fussball ist wie Schach, nur ohne Würfel!

  • Irgendwie "schreibe ich hier gegen eine Wand"...


    Das uns Defensivverhalten in der Halle und auch in der Meisterschaft wichtiger ist, als "Hacke, Spitze, 1, 2, 3" kommt anscheinend bei einigen Leuten nicht gut an.


    Zu beiden Mannschaften habe ich im Eingangsposting etwas geschrieben, anscheinend wurde das auch überlesen. Eine Mannschaft wurde letzte Saison überragend Meister und konnte in der Aufstiegsrunde nur durch Verletzungspech gestoppt werden. Diese Saison spielt man trotz einiger Abgänge besser als gedacht und ist auch wieder in der Spitzengruppe vertreten. Die andere Mannschaft spielt seit Jahren oben mit, wurde letzte Saison zweiter und wird dieses Jahr wahrscheinlich souverän Meister werden.


    Zudem handelt es sich um das Spiel um Platz 3. Team Weiß hatte genau 3 Minuten vor dem Anpfiff schon ein schweres Halbfinale (1:2) gegen einen Bezirksligisten, und auch für die andere Mannschaft war es das sechste Spiel in 2 1/2 Stunden. Durch die Rundumbanden hat man zudem quasi keine Zeit zum verschnaufen solange man auf dem Platz ist.



    "Von beiden Seiten kaum mal Pässe, geschweige denn schnelles Spiel mit Doppelpässen." - Zu uns: Hab ich oben bereits erklärt. Zum Gegner: Wie soll er auch wenn die Räume durchgehend eng sind?


    "Wenig Zug zum Tor und die wenigen Chancen, die die Weissen hatten, nicht verwertet." - Vollkommen richtig, aber wie viele Chancen hatten die Blauen? Bedeutend weniger!


    "Und die Spielweise beider Teams offenbart soviele technische und spielerische Defizite, dass da auch die wenigen Hallenzeiten keine Begründung sind." - Hallenfussball unterscheidet sich enorm vom Rasenfußball. Gib uns zwei oder mehr Hallenzeiten pro Woche, und nicht gerade mal zwei Einheiten im gesamten Winter bei denen die Jungs Morgens um acht Uhr in der Halle sein müssen, und das sieht dann auch im Spielaufbau besser aus.

  • Also, ich finde es auch nicht allzu doll...


    Die Taktik beschränkt sich auf 2 Dinge:
    1. Ein Spieler läuft so lange mit dem Ball nach vorne, bis er entweder die Kugel verliert oder zum Torabschluß kommt
    2. Der Ball wird lang nach vorne geschlagen in der Hoffnung, ein eigener Spieler kommt dran


    Mir fehlen:
    - Spielaufbau aus der eigenen Hälfte
    - SpielZÜGE
    - Bewegung innerhalb des Teams (kreuzen, schnelle Positionswechsel)
    - Allgemeine Grundtechnik. Der Ball ist zu oft in der Luft, kaum ein Pass wird flach gespielt und kaum eine Ballannahme
    erfolgt sauber, ohne, daß der Ball einen Meter abspringt


    Sorry, aber Werbung für den Hallenfußball ist das nicht. Tipp für das Training: Nimm mal einen Futsal-Ball, damit
    die Jungs lernen, wie der Ball in der Halle laufen sollte. Mit einem Futsal und einer technisch starken C-Jugend wird
    Deine B-Jugend in Grund und Boden gespielt.

    "Hurra, ein Spielzug!!!" (Zitat eines F-Jugendtrainers)

  • hab mir das Video nochmals in Ruhe angeschaut.


    ich bleibe dabei, für B-Jugend, auch wenn untere Klasse, lt. aussage ja dort zu den besseren Mannschaften gehörend, war das ein reines
    Kampfspiel (positiv), ich würde sogar sagen überwiegend Gebolze.


    bei Weiss habe ich lediglich 3 Spielzüge wie sie in der Halle sein sollten gesehen.
    dunkel hat ab und zu versucht hintenrum zu spielen, aber ab Mittellinie war auch tote Hose, nur Krampf.


    das Abwehrverhalten bei Weiss war in Ordnung, wurde meist von allen vier die Räume gut zugestellt.


    Aber ein System, egal welsches, sollte man aber auch in der Offensive in seinem Vorteil erkennen können, da hab ich leider imm ganzen Spiel
    nur 2 Situationen positiv erkannt (von Weiss)


    Mitspielender Torwart heisst nicht nur, dass er anspielbar ist, sondern in der Halle 1. Person für einen vernünftigen Spielaufbau ist, und nicht die Bälle
    überwiegend planlos nach vorne bolzt.


    ich hab auch unterste Klassen trainiert, geh also nicht von anderen Vorrausetungen aus.


    aber für ein Spiel um den 3. Platz war das für mich eher Feldfussball auf Kleinfeld, als Hallenfussball.


    dieses Spiel ist ein klares Argument für alle die den Futsal als bessere Hallensportart sehen.


    tut mir Leid, ist aber meine Meinung


    Günter

  • Ok Günter, mit der Meinung kann ich leben. Das eigentliche Ziel war es, dass die Jungs die Räume zustellen und gegnerische Torchancen verhinden. Das 1:2 fiel so wie wir es in einer Übung im Training gemacht haben. Mehr gab es zur Offensive bisher aber auch nicht.


    "dunkel hat ab und zu versucht hintenrum zu spielen, aber ab Mittellinie war auch tote Hose, nur Krampf" - Liegt wahrscheinlich daran, dass Dunkel keine Anspielstationen hatte weil die Räume dicht waren. So wurde im Halbfinale auch dem Bezirksligisten das Leben schwer gemacht, nur haben die aus ihren drei Chancen zwei Tore gemacht.


    "Aber ein System, egal welsches, sollte man aber auch in der Offensive in seinem Vorteil erkennen können" - Im Prinzip schon, hier sollen eigentlich alle Angreifen und alle Verteidigen, klappt nur noch nicht so. Ein paar grundlegende Dinge wurden im Turnierverlauf aber zum Glück gemacht (Spiel in die Breite ziehen, wenn Hinten-Aussen dicht, eine von Vorne-Aussen in die Mitte ziehen). Der Torwart ist übrigens eigentlich Außenverteidiger und machte in der Partie sein zweites Spiel des Tages nachdem er zuvor im Feld war. Das nach vorne Bolzen ist nicht nur dir übel aufgefallen. Besonders die letzte Aktion haben wir auch im Trainerteam nicht so ganz verstanden.


    Einen Futsal habe ich hier liegen. Der verliert zwar ständig Luft, sollten wir demnächst aber nochmal eine Hallenzeit ergaunern können wird die aber mal mit dem durchgeführt. Das wurde intern schon so besprochen. Ich habe in den letzten Wochen einige Turniere, auch im Seniorenbereich, gesehen und schön anzusehen war das nicht. Allerdings gefallen mir die Regeln nicht sonderlich (keine Bande, weniger Körperkontakt, häufigere Spielunterbrechungen, etc.).

  • Ich find's immer wieder lustig, wenn jemand im Forum als Threadstarter eine These aufstellt und dann völlig empört ist, wenn jemand eine andere Meinung hat.


    Günter hat recht. Wer Futsal kennt, dem tränen die Augen, wenn er eine solche Bolzerei sieht.

  • Ich will auch mal.


    Einerseits ein bisschen die starke Kritik zurechtrücken, andererseits aber auch klar machen, dass man - zu Recht (!) - mit anderen Meinungen als der eigenen rechnen muss.


    Positiv: Erst einmal stellt FSGHT etwas von seiner Mannschaft hier rein. Das ist mehr, als viele andere machen (ich inklusive), die darüber reden, wie toll alles sein muss. Dafür Respekt.


    Was ist mein Ersteindruck von dem Video?
    Mir fiel als erstes auf, dass es ungemein langsam ist. Ich kam gestern, als ich mir das Video angeschaut habe, gerade von einem Turnier meiner D-Jugend (ich trainiere mittlerweile wieder eine D), die deutlich schneller gespielt und umgeschaltet hat (ja, auch am Ende des Turniers nach 6 Stunden und zahlreichen Spielen und mit Rundumbande).


    Mir fiel auch auf, dass deutlich ein System erkennbar ist - im 2:2 tief hinter der Mittellinie die Räume kompakt zu machen. Dabei fällt mir aber auch der Trainer - also du - auf, der immer wieder sofort bei Ballverlust hektisch brüllt "hinter den Ball, hinter den Ball". Das sollte (in dem Alter erst recht) eigentlich so nicht nötig sein.


    Leider muss ich aber deutlich sagen, dass ich das technische Niveau erschreckend schwach fand, bei beiden Mannschaften. Das hat auch nichts mit Hallentraining zu tun, sondern mit der allgemeinen fußballerischen Ausbildung (Meine Mannschaften hatten in den letzten sechs Jahren nie auch nur eine Stunde Hallenzeit als Training, haben aber immer auch in der Halle sehr guten technischen Fußball gespielt. Das trifft auch auf andere, technisch gut ausgebildete Mannschaften zu).


    Das Spiel nach vorne ist bei beiden ein Offenbarungseid, nicht unbedingt weil so toll verteidigt wird, sondern weil beide Mannschaften nur mit ein bis zwei Spielern maximal angreifen. Mir schwebt Hallenfußball halt komplett anders vor. Bei mir greifen mindestens drei, teilweise sogar alle vier Spieler an. Das erfordert natürlich sicheres Passspiel und eben eine gute technische Ausbildung. Es funktioniert aber sehr gut, wir hatten diese Woche zwei Hallenturniere und haben sie beide gewonnen mit ca. 60:5 Toren - man kann also sehr wohl gut defensiv stehen, auch wenn man mit 3-4 Mann angreift. Einschränkend muss ich sagen, dass wir größtenteils gegen Gegner gespielt haben, die in tieferen Ligen spielen als wir. Für mich ist das größte Problem der beiden Mannschaften, dass sie Torvermeidungsfußball spielen.


    Sorry, aber ich muss das unterschreiben was andere geschrieben haben: Als Hallenfußball ist das zum abgewöhnen und wirklich ein starkes Argument für Futsal. Die Bande ist leider mittlerweile kontraproduktiv, da sie fast nur dazu genutzt wird, Leute dagegen zu klatschen.


    Um es wieder etwas zu relativieren: Habt ihr mal Videos eurer Mannschaften beim Spielen aufgenommen und euch angeschaut? Ich muss feststellen, immer wenn ich das mache, sieht das, was ich für tollen und schnellen Fußball halte, ein ganzes Stück langsamer und schlechter aus, als ich es vorher empfunden habe, auch bei meinen Mannschaften :D


    Also mal ein Rat an euch - nehmt mal eure Mannschaft auf und schaut euch das an. Ich hab zum Vergleich mal ein uraltes VHS (!)-Video hervorgekramt von meiner ersten Mannschaft Mitte der 90er, eine C-Jugend, die dort ein Hallenturnier gewonnen hat. Es war eine Kreisklassemannschaft, bei uns unterste Liga, allerdings waren wir dort Zweiter. Dieser Turniersieg auf Video sieht heute deutlich schwächer aus, als ich es in meiner Erinnerung habe (technisch schwächer, vom Spieltempo her langsamer). Trotzdem ist es technisch anspruchsvoller, als das, was auf diesem Video hier im Thread geboten wurde, man sieht wenigstens Laufwege, Doppelpässe, Außenristbälle in den Lauf und Zusammenspiel. Das fehlt hier leider völlig.


    Fazit: Das System, auf das du so stolz bist, ist in meinen Augen Torverhinderungsfußball.


    So, jetzt geh ich langsam los Richtung Sylvesterfeier und wünsche allen hier einen guten Rutsch!

  • Bevor ich mich auf den Weg mache, vielen Dank für die ausführliche Analyse!


    Mir kommt es beim gucken bedeutend langsamer vor, als in der Halle. Anscheind sind die Eindrücke am Spielfeldrand doch anders als in einer späteren neutraleren Betrachtung.


    Ich bin übrigens nicht derjenige der da brüllt, sondern mein Mittrainer. Der hat sich da auch ein wenig erschrocken, ist aber auch ein kleiner Taktik-Fan(atiker). In der Halle hab ich die Kommandos aber auch nicht so wahrgenommen. Jedenfalls ist das jetzt auch etwas an dem man arbeiten kann.


    Mit dem technischen Niveau hast du bei einigen leider recht. Sobald es aber ein klares Ausbildungskonzept gibt wird sich das aber hoffentlich in den nächsten Jahren änden.


    Ich bin allerdings immer noch "pro Bande", denn ich bin kein Fan von vielen Spielunterbrechungen. Wir haben kürzlich ein Turnier ohne Bande gespielt, da war der Ball häufiger im Aus als im Spielfeld.


    Zu deinem Fazit: Wie wurden die Griechen 2004 Europameister? :) Defensive geht bei uns nunmal vor Offensive.

  • Zu deinem Fazit: Wie wurden die Griechen 2004 Europameister? :) Defensive geht bei uns nunmal vor Offensive.

    Vergangenheit. Inters Titel in CL war ne Ausnahme.Gute Mannschaften sind heutzutage sowohl vorne als auch hinten gut, siehe Spanien,Barca,Real,Deutschland,(lettes Jahr Bayern),BvB und viele andere

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Du willst doch nicht ernsthaft Griechenland als Maßstab und Vorbild nehmen?


    Inter ist da schon wieder eine andere Nummer, hoch interessant und durchaus nachahmenswert. Ballbesitz aufgeben, sehr kompakt stehen um dann schnell in die offenen Räume des Gegners vorzustoßen, der gerade den Ball verloren hat. Sieht nicht so schön aus, wie das auf Dominanz ausgelegte Spiel von Barca, aber ist trotzdem taktisch sehr hochwertiger Fußball.

  • Du willst doch nicht ernsthaft Griechenland als Maßstab und Vorbild nehmen?


    Inter ist da schon wieder eine andere Nummer, hoch interessant und durchaus nachahmenswert. Ballbesitz aufgeben, sehr kompakt stehen um dann schnell in die offenen Räume des Gegners vorzustoßen, der gerade den Ball verloren hat. Sieht nicht so schön aus, wie das auf Dominanz ausgelegte Spiel von Barca, aber ist trotzdem taktisch sehr hochwertiger Fußball.

    Wollte im Prinzip fast das gleiche sagen. :)


    TuB92: Ich glaube nicht, dass Inters CL-Titel eine Ausnahme war. Mannschaften wie Chelsea und Manchester United spielen schon seit Jahren überwiegend Konterfußball, was dann als "One-Touch-Football" gepriesen wird. Mourinho hatte das in der letzten Saison bei Inter fast perfektioniert. Für mich ist dieser Fußball das Gegenmodell zu den auf Ballbesitz ausgerichteten Systemen Barcas und Bayerns. Und auch ich halte das vielleicht nicht für den schönsten Fußball, aber durchaus für empfehlenswert. Und trotzdem darf man nicht vergessen, dass Inter im Prinzip in allen Mannschaftsteilen mit Weltklasseleuten gespickt war und insbesondere das gefährliche Konterspiel funktioniert nur mit Kalibern wie Sneijder, Milito und Eto'o, die den Ball schnell nach vorne befördern können, dribbelstark sind und im Abschluss dann eiskalt.

  • Offensichtlich steht bei dem Threadersteller die Defensivtaktik im Mittelpunkt der Überlegungen. Team weiß hat offensichtlich deutliche spielerische Defizite und wird durch offensiven Fußball keine Siege ernten. Daher spielt die Mannschaft sehr robust (viele Fouls) und zieht sich bei gegnerischem Ballbesitz hinter die Mittellinie zurück. Das Ergebnis ist ein sehr unansehnliches Spiel, in dem aber unbestritten Team weiß mehr klare Torchancen hat!
    Ich frage mich schon, ist es sinnvoll, sich sofort bei gegnerischem Ballbesitz hinter die Mittellinie zurückzuziehen und dort die Räume sehr eng zu machen? Wenn man dann noch (im Gegensatz zu Team weiß) einigermaßen in der Lage ist, einen Konter zu spielen, dann könnte diese Taktik sehr erfolgversprechend sein.
    Die andere Möglichkeit ist, einfach immer alle gegnerischen Spieler zuzustellen (Manndeckung) - auch in der gegnerischen Hälfte. Dies hat den Vorteil, dass man bei Ballgewinn näher am Tor ist, aber den Nachteil, dass ein Fehler bzw. individuell starke Aktionen der Gegner schnell zu einer Unterzahl des eigenen Teams führt. Welche Taktik wendet ihr "gegen den Ball" an?

  • Offensichtlich steht bei dem Threadersteller die Defensivtaktik im Mittelpunkt der Überlegungen. Team weiß hat offensichtlich deutliche spielerische Defizite und wird durch offensiven Fußball keine Siege ernten. Daher spielt die Mannschaft sehr robust (viele Fouls) und zieht sich bei gegnerischem Ballbesitz hinter die Mittellinie zurück. Das Ergebnis ist ein sehr unansehnliches Spiel, in dem aber unbestritten Team weiß mehr klare Torchancen hat!
    Ich frage mich schon, ist es sinnvoll, sich sofort bei gegnerischem Ballbesitz hinter die Mittellinie zurückzuziehen und dort die Räume sehr eng zu machen? Wenn man dann noch (im Gegensatz zu Team weiß) einigermaßen in der Lage ist, einen Konter zu spielen, dann könnte diese Taktik sehr erfolgversprechend sein.
    Die andere Möglichkeit ist, einfach immer alle gegnerischen Spieler zuzustellen (Manndeckung) - auch in der gegnerischen Hälfte. Dies hat den Vorteil, dass man bei Ballgewinn näher am Tor ist, aber den Nachteil, dass ein Fehler bzw. individuell starke Aktionen der Gegner schnell zu einer Unterzahl des eigenen Teams führt. Welche Taktik wendet ihr "gegen den Ball" an?


    Wir spielen einen klassischen "Würfel" und wechseln ständig je nach Ballbesitz zwischen 1-3 und 3-1.


    Bei gegnerischem Ballbesitz attackiert der vorne bleibende "Stürmer" den ballführenden Verteidiger. Die Defensivspieler
    bilden eine 3er-Kette im Raum. Je nach der Taktik des Gegners wird der ballführende Stürmer von 2 Verteidigern angegriffen
    oder von einem angegriffen, wobei der "Rest" den Raum zustellt.


    Bei dann eigenem Ballbesitz geht es sehr schnell - Querpässe oder gar Rückpässe kommen sehr selten vor. (Nur beim 1 gegen
    2). Wir versuchen, mit 3 - 4 Ballkontakten am gegnerischen Strafraum zu sein, um dann über die Aussen zum Abschluß zu kommen.

    "Hurra, ein Spielzug!!!" (Zitat eines F-Jugendtrainers)

  • Also erstmal Hut ab, den Mut aufzubringen ein Video seiner Mannschaft ins Internet zu stellen.


    Aber nun zur Spielanalyse: Man kann Euren Jungs zu Gute halten, dass sie Eure taktische Vorgaben eingehalten haben.
    Allerdings muss ich sagen, dass das Spiel nicht wirklich anschaulich ist. Klar, stellen die Weißen die Räume gut zu.
    Jedoch leidet durch diese Defensivtaktik das Offensivspiel enorm.
    Ich bin auch der Ansicht, dass eine gute Defensive Vorrang haben sollte, aber man sollte sich nicht so sehr auf die Defensive
    konzentrieren, dass man das Tore schießen vergisst.


    Ich trainiere derzeit eine D-Jugend (Keisklasse/ unterste Liga) und überlege auch von Spiel zu Spiel in der Halle, welche Taktik ich spiele, ob 2-2 oder 1-2-1,
    aber egal welche Taktik ich spielen lass, setze ich immer auf Manndeckung, was natürlich auch Gefahren birgt.
    Ich habe aber bei den letzten Spielen gesehen, dass die Manndeckung und das "Zustellen" der Gegenspieler in der gegnerischen
    Hälfte den Spielaufbau noch mehr erschwert.
    Dazu muss man sagen, dass bei uns der Torwart nicht Mitspielen darf und den Ball nur unter Bedrängnis noch vorne über die Mittellinie
    schlagen darf. Somit müssen die Spieler, wenn sie den Ball vom Torwart haben wollen immer in die eigene Hälfte zurückkommen, um
    Anspielstationen zu schaffen. Dadurch wird das "Gebolze" unterbunden, hat aber den Nachteil, dass es sehr oft Spielunterbrechungen gibt.


    Um auf das Video zurückzukommen, muss ich sagen, wenn man bei uns in der D-Jugend so gegen Bezirksliga-Mannschaften verteidigen würde
    und so im Raum stehen würde, würden diese den Platz nutzen um uns gnadenlos zu überrollen. Ich habe es mit meiner eigenen Mannschaft
    erlebt.


    Zum technischen Niveau der Spieler: Also ich muss sagen da haben meine Jungs ein ähnliches Niveau. Allerdings spielen meine Jungs einfach Fußball
    mit ihren Möglichkeiten und halten den Ball flach. Weil schließlich ist die Ballannahme eines hohen Balles schwieriger als die eines flachen Balls.
    Daher bringt das nach vorne Gebolze sowie so nichts, wenn die Spieler den Ball nicht verwehrten können!


    Und das Problem mit der Abschlussschwäche kenne ich auch zur Genüge, wenn sich meine Jungs mal eine Chance herrausspielen, nutzen sie diese
    eher selten und bringen mich fast zur Verzweiflung an der Seitenlinie. Da werden Großchancen vergeben, ohne ende. Aber immerhin spielen sie sich
    Chancen herraus nicht so wie im Video.


    Ich hab wirklich keinen hohen Anspruch an Jugendfußball und ich hab auch viele schlechte Spiele gesehen, aber das erinnert mich nicht an eine B-Jugend
    sondern eher an eine D- oder E-Jugend!


    Aber wenn man in Führung liegt, kann man sich auch so ein Defensivspiel erlauben. Es ist durchaus nicht gerade schön anzusehen, aber wenn es zum Erfolg
    führt warum nicht! Es sollte halt jedem Trainer selbst überlassen bleiben, wie er mit den verschidenen Spielsituationen umgeht.
    Aber wenn man nach anderen Meinungen fragt, muss man halt damit rechnen, dass es auch andere Meinungen gibt als die Eigene.
    Wobei ich sagen muss, dass die Kritik teilweise sehr klar und deutlich ausgedrückt wurde und eventuell manchmal etwas zu hart.


    Aber trotzdem muss ich dem Großteil der anderen Meinungen zustimmen.


    Und die Ausrede, dass es schon das sechste oder siebte Spiel für die Mannschafte ist, find ich sehr schwach. Bei einer Spielzeit von 12 Minuten und der
    Möglichkeit ständiger Wechsel müssten die Spieler trotzdem über genügend Ausdauer und Kondition verfügen auch so spät in einem Turnier ein höheres
    Tempo ins Spiel zu bringen! Und besonders in der B-Jugend sollten die Jungs in der Lage sein eine Viertelstunde Vollgas zu geben!
    Im Training oder auch in Spielen schafft der Großteil meiner Jungs das locker zwischen fünf und zehn Minuten ständig Power zugeben und das ganze ohne
    Extra-Training oder Ähnichem. Da denke ich das ein B-Jugendspieler das auch schafft, zumal die Spieler selten mehr als 10 Minuten am Stück
    spielen! Und nach zwei bis drei Minuten Pause sollten, die Spieler regeneriert sein, wenn nicht würde ich mir Gedanken und das Problem angehen.


    Vielleicht sollte man einfach mal auf einem Hartplatz oder auch im Schnee ein bisschen Passspiel und Ballannhme üben, als Alternative, wenn man kaum
    bis keine Hallenzeiten hat. Dann muss man sich halt andere Möglichkeiten suchen. Denn der Unterschied zwischen Hartplatz und Halle ist nicht so groß.
    Und das Spielen auf Schnee fördert die Technik beim Passspiel und bei der Ballannahme auch ein wenig. Ich denke wenn die Spieler im Schnee den Ball
    kontrollieren und gescheit passen können, können sie das in der Halle erst recht. Außerdem macht das Spielen im Schnee enormen Spaß.
    Und ich denke darum geht es doch in erster Linie beim Jugendfußball, dass die Spieler Spaß am Fußball haben!

    "Fußballspielen ohne zu denken, ist wie aufs Tor zu schießen, ohne zu zielen!" ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Marcus ()