Umgang der Trainerschaft miteinander

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  • Ich bin ja nun seit einiger Zeit raus, habe dadurch ein gewissen Abstand. Ich stelle fest, dass sowohl während meiner Zeit als Trainer, als auch als Gast im Jugendvorstand, als auch heute als Vater oder Gasttrainer der C 1 ein spürbar schlechtes bis überhaupt kein und wohl eher selten gutes Verhältnis untereinander besteht.


    Es gibt Lager. Die Einen wollen verändern, die Regeln, die machen, die tun, ..ja und die anderen, ....die machen ihr Ding, die halten sich nicht an die Regeln, egal ob organisatorisch oder sonst was. Denen sind die Erstgenannten eher lästig, wie ich finde.



    Ist das bei Euch auch so?


    Wie könnte man das ändern?


    Wie kommt es, dass es bei Euch anders ist?

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • bei uns ist es genauso: lagerbildung, outlaws und hardliner, alles da.
    sie an einen tisch bringen ist nahezu unmöglich. hier werden pfründe verteidigt, vorurteile gepflegt und bockigkeit gepflegt.


    warum das so ist? eigentlich ganz einfach, meistens liegt es am fehlenden einheitlichen konzept, schwachem jugendvorstand sowie mangelnder kommunikation.
    wir versuchen zur zeit ein einheitliches konzept zu etablieren. das ding steht eigentlich seid 20 monaten, aber es wird nicht ratifiziert.
    warum? auch in der gruppe der trainer die sich eigentlich bemühen und einig sind gibt es wiederum welche die gleicher sind als andere.
    so ist das, wenn ehrenamtler so vor sich wurschteln und jeder seinen vorteil sucht...


    macht aber nix, wir haben trotzdem spass und erfolg und wenn man einmal aufgehört hat sich zu ärgern, ists auch irgendwann egal.
    zwar insgesamt schade, aber es ist ja nur hobby und da sollte man sich nicht zuviel ärgern müssen.

  • Naja. Idioten gibt's überall aber im Großen und Ganzen passt's schon. Ich bin ja nicht Alice im Wunderland mit der rosa Brille, die Jedermanns Freund sein will. Mich mag auch nicht jeder. Wer sagt denn, dass nicht ich der Arsch bin und alle anderen völlig normal ticken :D Leben und Leben lassen. Und immer alles schön sportlich sehen ;)


    Ändern? Ändere mal nen Erwachsenen, ändere mal die Gesellschaft. Wie macht man das? Kinder in die Welt setzen und in seinem Sinne erziehen. Gesellschaftliche Veränderungen sind was seeeehhhhhhr Langwieriges.


    Das einzige was mich echt nervt, ist das keine Sau mehr was machen will. Es ist ja leichter gute Spieler für die Hammelklasse zu finden als nen ehrenamtlichen Kassier für den Verein.

  • Also bei uns läuft das mittlerweile anders. Es wird zusammengearbeitet und zwar aus meiner Sicht mittlerweile sehr gut. Zum einen liegt es natürlich auch an den Persönlichkeiten der einzelnen Trainer und wie sie sich im Verein einbringen.


    Zum anderen geben wir von oben klare Vorgaben zu bestimmten Themen. Aber wir mischen uns grundsätzlich nicht in sportliche Dinge ein, d.h. der Trainer hat hier freie Entscheidungswahl, was Aufstellungen betrifft (das ist nicht überall so).


    Was gut läuft ist die Zusammenarbeit untereinander, was Spielerabstellungen betrifft, so z.B. wenn viele Verletzte in einem Team vorhanden sind.


    Unsere Trainer interessieren sich aber auch für die anderen Mannschaften, sie schauen desöfteren bei anderen Spielen zu.


    Es ist aber ein langer Prozess, immer den geeigneten Trainer zu finden. Wir wollen grundsätzlich langfristig mit einem Trainer zusammenarbeiten und wir wollen, dass die Trainer immer in derselben Altersstufe bleiben und nicht mit den Mannschaften mitgehen. Fairerweise muss man auch sagen, dass unser Verein sehr viel Geld in die Jugendarbeit investiert und im Herrenbereich dann aber auf eigene Spieler setzt. Die Übungsleiter im Großfeldbereich werden überwiegend bezahlt.

  • Bei uns ist es ähnlich wie bei Hatabi


    Nachdem wir einen Generationswechsel im Jugendvorstand hatten ist die Kommunikation und der Spass sich an Arbeiten zu beteiligen erheblich gestiegen.
    Bei uns gibt es jeden Donnerstagábend eine Jugendsitzung wo auch allgemeines erzählt wird. So trifft man sich beim Bier im Clubheim und da kommt auch was bei rum.


    Viele Trainer schauen sich auch die Spiele der anderen Teams an. So das ein Gemeinschaftsgefühl aufkommt. Bei über 22 Teams ist das schon gut.
    Auch bei Arbeiten wie Herbstputz auf der Anlage oder neues Pflastern der Clubanlage finden sich immer Leute die mithelfen.


    Da die Jugend bei uns immer schon Aushängeschild des Vereins war ist das so bei uns gewachsen.
    Es gibr zwar ab und an mal Streit oder verschiedene Meinungen, aber die Quertreiber die nur an sich gedacht haben sind fast alle gegangen.


    Gruß
    der Frank

  • Ich finde, alle Jugendtrainer sollten sich etwa einmal im Monat oder alle zwei Monate im Vereinsheim ( falls vorhanden ) treffen und über alle probleme sprechen.


    Motto: Gib niemals auf!
    Alter: 15

  • Ich kann mich in 12 Jahren Trainertätigkeit, nicht erinnern, dass sich "ALLE Trainer" sich wirklich respektiert haben. Warum es nicht funktionierte ist wohl klar: In den meisten Vereine herrscht Anarchie. Absoluten Chaos, Jeder macht was er will, Jeder achtet nur auf sich etc. etc. etc. Kurz; Die (meisten) Vereine schaffen ja nicht mal eine optimale Zusammenarbeit, weil diese ja keine Regeln, Konzepte und Visionen haben, die den Trainern als Leitplanke dienen.
    Somit macht jeder was er will und versucht seine Mannschaft als grössten Vereinserbgut zu deklarieren. Nicht selten hat man einen Verein im Verein.


    Zuletzt war ich in eine Gruppierung zweier Vereinen tätig. Den einten Verein hatte in der E - Jugend eigentlich einen guten Trainer. Sein Problem; Er nannte sein Mannschaft Team Ebro. Keine Ahnung was das ist... jedoch aber Team Ebro.
    Warum Team Ebro? Der Verein hat schon ein Namen. So weit geht es... übrigens; das Team Ebro oder Evro, existiert heute noch.
    Ich als Juniorenobmann??? So extwas würde ich nieeee tollerieren.


    Jetzt könnt Ihr Euch vorstellen, wie der Umgang unter den Trainern wohl sein kann, wenn das E1 - Team nicht FC X sondern Team Ebro heisst. Ja... es benimmt sich sogar als Team Ebro... der Trainer will ja möglichst wenig mit den anderen Vereinsteams zu tun haben... als währen diese Teams aus andere Vereine. Das Team Ebro hat Prio über alles... es ist Team Ebro. Falls der E2 - Trainer kommt und zB. nach der Laufleiter fragt, heisst es: "Nein, wir sind Team Ebro und haben Prio." Oft wird aber das verlangte Trainingsprodukte nicht angewendet... so dass es eben doch böses Blut gibt.


    Mein Fazit; Bin froh, dass ich als Trainer in dieser Gruppierung und in diese zwei Vereine nicht mehr tätig bin. Es gab nämlich folgende Trainertypen:


    - der Lügner = versucht durch sämtliche Aussagen, den ehrlichen Trainer auszutricksen... man will ja nicht zusammenarbeiten. Falls dieser Trainer eine C2 oder B2 Trainiert, so hat dieser bestimmt nei Talente fürs C1 oder B1... Ziel: Die guten Spieler verstecken für eigenen Erfolg.
    - die Ikone ohne Ahnung = dieser Trainer kommt sogar mit dem grössten Schwachsinn durch... so einer war übrigens unser B - Trainer, der jährich 6 - 10 Spieler vergraulte... es war aber immer Schuld der Spieler (Pubertät etc.). Für solche Trainer würde man auch einen Hitzfeld feuern.
    - Winnertyp = Egal ob C1 oder C2. Gewinnen über alles. Die Besten Spieler ins C1 geben? Nein... die müssen nämlich für Erfolg sorgen.
    - Wettbewerbtyp = Meistens in zweite Teams unterwegs... und meistens keine Ahnung. Hauptziel dieser Trainer: Erste Mannschaft konkurrenzieren um somit neue erste Mannschaft zu werden. Dabei werden üble Tricks angewendet wie zB. die Besten Spieler der ersten Mannschaft "intern" abzuwerben.
    - Larifarityp = Solche die einmal kommen und einmal nicht. Es ist alles ungezwungen. Agiert nach Lust und Laune. Meistens unvorbereitet bei Trainings... verwundet sich aber meistens bei Larifari seits Spieler ;) .
    - Jammery = Ständig am jammern; habe zu wenig Spieler, Spieler haben kein Spass, ich habe kein Spass, die Welt ist Sch..., alles ist Sch... nur ich nicht. Wenn man Trainings ankuckt; Meistens unvorbereitet (Warum mühe? Spieler sowieso kein Spass), meistens Sch...!


    Es gab noch weitere Trainertypen. Die guten blieben nur ein Jahr. Ich war nicht so gut... darum blieb ich zwei Jahre. Ein drittes Jahr hätte bestimmt Magengeschwürr provoziert.


    Gruss
    TRPietro

  • Diese Gruppierungen aus zwei Vereinen sind so ne Sache; Licht und Schatten. In einem der Vereine müssen die Kinder Mitglied sein - da geht's Konfliktpotential ggf. schon los. Und dann müssen die A-Jugendlichen irgendwann in eine der beiden 1. Mannschaften. Da gibt's dann auch ggf. Zoff.

  • @ TRPietro


    dann sei froh das du raus bist aus so einem drecks Verein. :evil:
    Ich würde das als Lebenserfahrung abbuchen. Den nächsten verein würde ich dann genauer beobachten wie die untereinander umgehen.


    Gruß
    Frank

  • TRPietro, deine Beiträge sind immer so schön emotional...lese ich sehr gern, weil diese mir ein überaus realitätsnahes Bild verschaffen. Das aber nur am Rande...


    Du hast da verschiedene Trainertypen beschrieben, mehr oder weniger alle mit negativen Eigenschaften (Klischees?). Ich bin mir natürlich im Klaren, dass du da immer gewisse Personen, die deinen Weg kreuzten, im Kopf hast. Offensichtlich ist dir ein "guter" Trainer noch nicht wirklich begegnet, was aber nicht kritisch gemeint ist.


    Meine Frage wäre, wo du dich selber einordnen würdest. Ich habe dich hier als durchaus (selbst)kritischen Schreiber kennengelernt und bin mir sicher, eine ehrliche Antwort zu erhalten. Da du ja deine "Prinzipien" hast, zu denen auch Selbstkritik gehört, gehe ich davon aus, dass du dich als "guten" Trainer bezeichnen würdest (alles andere wäre ja auch blödsinnig). Also: Was muss ein Trainer deiner Ansicht nach haben, um den (altersgerechten) Anforderungen gerecht zu werden? Wie würdest du dich selber einschätzen? Hast du immer alles versucht, um einem "geordneten" Umgang mit der Trainerschaft - um beim Thema zu bleiben - gerecht zu werden...oder hast du nicht auch hier und da hintenrum versucht, gewissen Trainern einen "reinzuwürgen"?

  • Oh mann, TRPietro, ...ich wußte dass ich mit dem Thema Emotionen "lostrete", ....ich bin ein schlechter Trainer gewesen, denn ich blieb 6 Jahre, scheisse nä :rolleyes: :) :) :thumbup:


    Erst vorgestern, ..ich als Gasttrainer für die C 1, treffe auf Trainertyp -Jammery-. Fragte vorher drei andere Trainer und einen Spieler, wo denn die Trainingsfläche am Montag sei. Dort ging ich 10 Minuten vor der Zeit hin und baute auf. Dann kommt Jammery und blöckt mich -der nur 3 Std. nach der Nachtschicht geschlafen hat- an, ..."dat is mein Platz, hau ab hier, immer das selbe, geh usw...." Ich, ...."Schlechten Sex gehabt? Bin Gasttrainer und mehr als fragen kann ich auch nicht. Du, meine Fläche ist ja nach deiner Aussage nur 30 Schritte weg und ich habe ja schon aufgebaut, ...könntest du nicht ausnahmsweise meine Fläche übernehmen?" Er...."NEIN" ...Ich "Du Dickschädel"....Er...."Kann schon sein" Ich bin dann schimpfend -war mir egal- vom Platz mit meinen Brocken. Als die Jungs trainierten -ich war so sauer- bin ich nochmal rüber und habe ihm leise ins Ohr gesagt, dass er eine Enttäuschung in Menschengestalt ist und das Wort Kollege aus seinem Spatzenhirn streichen sollte. Er schaute mich dämlich an. Ich hätte ihm ehrlich gesagt gern eine reingehauen, was ich noch nie gemacht habe. Sah schon komisch aus, weil er ist einen Kopf größer als ich, Asche über mein Haupt. :thumbdown:


    O.k. war ich auch nicht so toll, ...aber...es spiegelt eigentlich den Tagesablauf im Verein wieder. Das was TR Pietro beschreibt trifft den täglichen Wahnsinn schon ziemlich genau. Ich glaube auch nicht, dass es viele Beispiele im Breitensport geben wird, wo das anders ist. Man nimmt es wahr, wenn man mitdenkt, mancht man es nicht, empfindet man es vermutlich gar nicht so, ...das meine ich nicht böse, ...glaube aber, das dem so ist.


    Wie Trainer2005 denke ich auch, dass nur gewisse in den Vereinsstatuten festgeschriebene Dinge wie ein gutes Konzept, woran sich alle halten müssen (der Leitfaden, die Leitplanke) solche Sachen verhindern oder verkleinern. Das haben die meisten Vereine aber nicht, deshalb gibts oft Streit. Das über ein gutes Konzept zu regeln ist oft sehr schwer und langwierig, denke aber das lohnt sich. Man muß ja auch mal sehen, welche Leute da teilweise wieder gehen und auch, welche Spieler da teilweise abhauen....was ja bei einem guten festen Konzept verhindert werden könnte.

  • TRPietro, deine Beiträge sind immer so schön emotional...lese ich sehr gern, weil diese mir ein überaus realitätsnahes Bild verschaffen. Das aber nur am Rande...


    Wenn Du das ernst meinst, höre ich auf zu arbeiten und mache mich als Schriftsteller selbständig. ;) Es gibt nämlich nur wenige Schreiber die Emotionen wecken können.


    TRPietro,
    Du hast da verschiedene Trainertypen beschrieben, mehr oder weniger alle mit negativen Eigenschaften (Klischees?). Ich bin mir natürlich im Klaren, dass du da immer gewisse Personen, die deinen Weg kreuzten, im Kopf hast. Offensichtlich ist dir ein "guter" Trainer noch nicht wirklich begegnet, was aber nicht kritisch gemeint ist.


    Doch doch... es gab auch gute Trainer. Die Ausbildner sind die Besten Juniorentrainer. Leider gibts eben schon öfters Winnertypen oder Jammery etc. Oben findest Du meine Liste. Die Meisten haben entweder das Gefühl, die Rolle eines Hitzfelds, Klinsmann oder Van Gaal übernommen zu haben und handeln entsprechen; Also... das "eigene Team" vorwärts bringen. Alles Andere ist zweitrangig. Dies gilt auch für C2 - Trainer. Für so einen Trainer hat C2 höhere Prio als C1.
    Die anderen Trainer befriedigen nur den Spass - Faktor. Arbeiten mit der Ueberzeugung, dass Kinder und Junioren nicht gefordert werden möchten sondern nur Spass haben möchten. Dummerweise ist auch in solchen Teams ab C - Jugend, die Drop Out Quote sehr hoch.
    Der Ausbildner ist die Lösung: Der Ausbildner analysiert, achtet mehr auf die Trainingsleistung als auf dem Resultat, stellt auf im Sinner der Ausbildung und nicht im Sinne des Erfolgs etc. etc. etc. Eine zu wenig verbreitete Spezies...


    Ich bin der Meinung aber, dass man auch Typen wie Wettbewerbtyp oder Ikone ohne Ahnung etc. durch ein genaues Konzept (Regeln, Leitplanke) mit Ziel: "Ausbildung" zu gute Ausbildner machen könnte.


    TRPietro,
    Meine Frage wäre, wo du dich selber einordnen würdest. Ich habe dich hier als durchaus (selbst)kritischen Schreiber kennengelernt und bin mir sicher, eine ehrliche Antwort zu erhalten. Da du ja deine "Prinzipien" hast, zu denen auch Selbstkritik gehört, gehe ich davon aus, dass du dich als "guten" Trainer bezeichnen würdest (alles andere wäre ja auch blödsinnig).


    Ich sehe mich im Juniorenfussball, eindeutig als Ausbildner.


    TRPietro,
    Also: Was muss ein Trainer deiner Ansicht nach haben, um den (altersgerechten) Anforderungen gerecht zu werden?


    - Selbstvertrauen = Der Trainer muss wissen was er kann. Er muss seiner Fachkenntniss überzogen sein.
    - Körperhaltung = Anhand eines Psych. Buch habe ich nun ein paar Körperbewegungen die zur Beruhigung resp. zum Ansporn bewegen kann. Es funktioniert jedoch nicht auf alle Spieler die ich hatte... Kann für einen Hobbytrainer nicht ein "Muss" sein.
    - Gelassenheit = Ein Trainer sollte möglischt sachlich und gelassen bleiben können. Dies auch in hecktischen Zeiten. Dies hängt aber vom Verein stark ab. In einem Gurkenverein, kann man nur schwer, gelassen bleiben.
    - Optimismus = Vor dem Team sind sämtliche Ziele erreichbar. Der gut Trainer stellt aber erreichbare Ziele zur Verfügung, damit die Spieler keine Angst vor dem Versagen bekommen.
    - Kommunikation = Der Trainer muss wissen resp. verstehen was seine Worte provozieren können. Ich habe zB. einen C2 - Trainer (Winnertyp) erlebt, der nach einer 10:3 Pleite seine Spieler als "Looser" und "Versager" abgestempelt hat. Wohl falsche Kommunikation...
    - Der gute Trainer sucht nicht ständig nach Fehlern sonder nach Lösungen... problematisch für Trainertyp: Jammery und Icone ohne Ahnung
    - Hohe Eigenmotivation... problematisch für Larifarityp... ich habe keine Eigenmotivation also = Pause als Trainer.
    - Ansteckende Begeisterung... abhängig von Eigenmotivation
    - Respekt gegenüber Spieler... meistens von alle Trainertypen vorhanden. Ausser bei hoher Niederlage seits Winnertyp.
    - Geduld im Coaching ist nötig... mit Störenfriede im Team eher schwierige Voraussetzung.
    - Positive, ermutigende Grundhaltung
    - Zuhören können; Meinung von Spieler, Leid, Sorgen, Probleme etc. Von zu vielen Trainer vermisse ich diesen Service.
    - Technische Kompetenz; Oft vorhanden... jedoch nur für eigene Zwecke für die meisten Trainertypen und nicht im Sinne des Vereins.
    - Gute Trainer agieren... schlechte Trainer können nur reagieren.
    - Gute Trainer haben oder suchen nach Lösungen. Der schlechte Trainer sieht nur Probleme ohne Lösungsmöglichkeiten (solche bringen mich auf Palmen).
    - Gute Trainer sehen meistens eine Möglichkeit... schlechte Trainer empfinden alles oder zumindest vieles als unmöglich.
    - Gute Trainer arbeitet für die Verbesserung der Spieler, mit Ueberzeugung und Beharrlichkeit
    - Gute Trainer bleiben sich selbst und vermeiden Ihre Persönlichkeit nur wegen einer Führungsrolle zu ändern oder wie Beckenbauer oder Lippi zu wirken... dies trotz Vorbilder.


    Das sollte genügen... Du siehst... viele Anforderungen die natürlich nicht 100% erfüllt werden können.


    TRPietro,
    Wie würdest du dich selber einschätzen? Hast du immer alles versucht, um einem "geordneten" Umgang mit der Trainerschaft - um beim Thema zu bleiben - gerecht zu werden...oder hast du nicht auch hier und da hintenrum versucht, gewissen Trainern einen "reinzuwürgen"?


    Ich kann behaupten, dass ich zwar eine eher ungeduldige Person bin, die nach Optimierung strebt. Dabei habe ich nie unfaire mitteln wie Ar... lecken angewendet. Noch weniger habe ich versucht, Trainerkollegen zu hintergehen. Meine Meinung liess ich in der Regel direkt an Sitzungen, freien lauf. Jedoch aber meistens bei Attacken anderer Trainer mir gegenüber, so nach dem Motto: "Wisch Du zu erst vor der eigenen Haustür."
    So zB. unseren B - Trainern die behaupteten, dass von der C - Jugend unmotivierte Spieler rauf kommen. Da sagte ich natürlich deutsch und deutlich, dass die Probleme ab B - Jugend entstehen und in meinen Augen auch die Trainer an vielem Schuld sind... dabei lieferte ich sogar Fakten. Das Problem; B - Trainer ist Trainertyp; Ikone ohne Ahnung... wenn Du verstehst was ich meine.



    So das reicht. Zu langer Beitrag hier.


    Gruss
    TRPietro

    Einmal editiert, zuletzt von TRPietro ()

  • Also bei uns im Verein setzen sich die Jugendtrainer unregelmäßig alle 6 Wochen zusammen und reden über die eine oder andere Sache. Da wird dann auch schon mal über ein Elternteil gelacht/gelässtert, das sich fürchterlich verhält. Untereinander arbeiten wir sehr stark zusammen, geben uns Trainingstipps und leihen uns gegenseitig Spieler aus. Wir wissen eigentlich immer was in den anderen Mannshaften los ist. So macht es Spaß, da ich das leider auch von vor 3 Jahren anders kenne. Wir haben viel an uns selber gearbeitet und alles uns jeden in Frage gestellt. Wenn es wünsche gibt z.B. Trainingsmaterialien, dann besprechen wir das und stellen einen Antrag, den wir ggf. gemeinsam begründen können.


    Aus anderen Vereinen kenne ich es, das jeder sein eigenes Süppchen kocht und jeder sich übervorteilt fühlt. Da bn ich sehr froh, das ich im "richtigen" Verein gelandet bin.

  • Hallo zusammen,


    als erstes muss ich sagen (oder besser schreiben), dass ich nun erst im zweiten Jahr als Trainer einer D-Jugend tätig bin. War also noch nie in einem anderen Verein. Somit fehlen mir Vergleichsmöglichkeiten.


    Ich kann aber eigentlich nur positiv über meinen Verein berichten. Die Trainer gehen alle respektvoll miteinander um und der Jugendvorstand kümmert sich, wenn man ein Anliegen hat. Ist es umsetzbar, vor allem finanziell, dann wird es auch umgesetzt. Ebenfalls gibt es alle drei bis vier Wochen eine Jugendsitzung, an der alle Jugendtrainer teilnehmen und sich austauschen können.


    Das liegt vor allem wohl daran, dass die meisten Trainer ebenfalls bei den "Alten Herren" aktiv sind. Daher kickt man einmal die Woche zusammen und kennt sich. Ich habe festgestellt, dass es äußerst wichtig ist eine Altherrenmannschaft im Verein zu haben. Mit vielen aktiven Mitgliedern. Denn fast alles, was außerhalb des Fußballs anfällt, wird in unserem Verein von Mitgliedern dieses Teams übernommen. Zum Beispiel die Überdachung unserer Terasse des Vereinsheimes, Pflasterarbeiten, Renovierungen bzw. der Bau einer eigener Kabinen für die Damenmannschaften wurden komplett in Eigenregie durchgeführt. Da spart man eine Menge Geld und kann Dinge umsetzen, die sonst wohl finanziell nicht möglich wären.


    Einzig die 1. und 2. Mannschaft sind naturgemäß ein wenig "isoliert". Ich denke, das ist wohl relativ normal. Untereinander kommen die beiden Teams gut klar, aber mit der Jugend haben sie eher wenige am Hut. Aber ein Spieler der 2. Mannschaft trainiert unsere C2.


    Als einziges Problem sehe ich eigentlich nur die Tatsache, dass wir "nur" zwei Plätze (Rasen u. Asche) zur Verfügung haben. Da wird es im Training schon mal etwas eng. Da wünsche ich mir mehr Platz für meine D-Jugend. Allerdings wurde jetzt ein Förderverein gegründet, der den Bau eines Kunstrasenplatzes in Angriff nimmt. Dafür wird dann aber wohl der Ascheplatz weichen. Somit ist immer noch das Platzproblem vorhanden. Aber das alles hat letztlich nichts mit dem Umgang der Trainerschaft untereinander zu tun.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • Ich kann behaupten, dass ich zwar eine eher ungeduldige Person bin, die nach Optimierung strebt. Dabei habe ich nie unfaire mitteln wie Ar... lecken angewendet. Noch weniger habe ich versucht, Trainerkollegen zu hintergehen. Meine Meinung liess ich in der Regel direkt an Sitzungen, freien lauf. Jedoch aber meistens bei Attacken anderer Trainer mir gegenüber, so nach dem Motto: "Wisch Du zu erst vor der eigenen Haustür."


    Genauso hätte ich dich eingeschätzt! Ich schätze Leute, die offen und ehrlich sind...gegebenenfalls das auch mal "frei herausposaunen". Offensichtlich sind wir beide da gar nicht so grundverschieden, aber auch andere Leute in diesem Forum würde ich so charakterisieren.


    Die von dir aufgezählten Eigenschaften sind in der Masse sicherlich der "Idealfall" - und wohl niemand kann behaupten, all diese Eigenschaften zu bestizen...geht m.E. auch gar nicht.


    In meinem Verein könnte ich keinen Trainer komplett in deine (Negativ)Muster einordnen, wenngleich ich natürlich gewisse Tendenzen zuordnen könnte. Ich bin neben meiner Trainertätigkeit seit einem knappen halben Jahr Nachwuchsleiter in unserem Verein und meine, die hiesigen Trainer ganz gut einschätzen zu können. Für mich primär ist, dass sich diese - egal wie sie charakteristisch einzuordnen sind - unseren Zielen verschreiben und ihr Wirken als Trainer danach ausrichten. Ich denke, dass Andre hier was überaus Wichtiges in die Diskussion einwarf, nämlich die Frage nach dem KONZEPT...TRPietro hat dies ebenfalls befürwortet.


    Das war das Allererste, was ich tat: Entwurf eines Nachwuchskonzeptes. Klar habe ich mein Wissen, das ich aus diesem Forum gezogen habe, mit einfließen lassen...dazu die altersgerechten (Trainings)Methoden des DFB-Konzeptes. Das habe ich den Trainern vorgestellt und mit EIGENEN Fehlern untersetzt, nach dem Motto: Macht dies und das nicht so, wie ich es getan habe! Die sahen mich teils verdutzt an...weil ich ja mit meinem Team so ziemlich alles gewonnen hatte, was es auf Kreisebene zu gewinnen gab. Vor allem habe ich darauf gepocht, dass jedes Kind das Recht hat, möglichst viel zu spielen - ohne Rücksicht auf die Ergebnsse. Das war mir eigentlich am Wichtigsten. Unser (neuer) Vereinspräsident unterstützte mich darin und wir beschlossen das Konzept gemeinsam mit den Trainern.


    Die haben sich dem also unterzuordnen! Ich habe die da irgendwo "festgenagelt"...sie haben es ja mit beschlossen. ;)


    Und ich achte auch darauf, ob das eingehalten wird, wenngleich ich natürlich nicht die Zeit habe, jedes Spiel zu "kontrollieren". Ich bin aber immer wieder mal dabei, höre mir Meinungen diesbezüglich von Eltern oder "Co-Trainern" an...und mahne immer wieder die Ziele unseres Konzeptes an...wenn dies nötig ist. Dabei bin ich sehr direkt, ohne zu drohen. Und ich weiss, dass dies einigen nicht unbedingt passt...weil die es gern (ein wenig) anders hätten. Ausreden, wie "Der ist noch nicht soweit" lasse ich nicht gelten - fertig. Alles in allem ist das Verhältnis zwischen den (wenigen) Trainern (12) in unserem kleinen Verein aber sehr gut, trotz der kleinen Differenzen.


    Fazit: Der Schlüssel eines "geordneten" Umgangs der Trainerschaft untereinander liegt im (gemeinsamen) Festlegen von Zielen, Aufgaben und einer Philosophie. Ansonsten haben wir den von TRPietro beschriebenen "Chaosverein".

  • Trainer2005


    :thumbup: genau das ist das Ding. Ich habe leider am Wochende oft zu bestimmten Zeit Dienst, deshalb bin ich beispielsweise nicht bereit, z.B. den Jugendleiter machen zu wollen und vermutlich wollte man mich auch nicht haben, ...weiss nicht. Ich würde es exakt genauso machen, da hätte ich den gleichen Schlachtplan.


    Du wirst mit Sicherheit weniger Probleme haben als andere und dort wo es die gleichen Probleme mal doch sind, ....da werden sie schneller beendet sein. Bei jedem neuen Trainer kannst du im Gegensatz zu vielen anderen Verantwortlichen auf Deine/Eure Konzeption verweisen und sie ihm als Klolektüre mit nach Hause schicken. Sie wird ja vermutlich auch auf der Vereinsseite an Top 1 stehen und dahin gehört sie auch. Respekt.


    Zudem kann man auf der Basis dieser Konzeption -die ich niemals in Vergessenheit geraten lassen würde, weil sie immer wieder im Gespräch sein würde, ....noch ganz andere Sachen langsam aber stetig aufbauen ;) , ...da geht noch mehr. Viel Spass dabei. Gruß Andre

  • Genau so, wie du es schreibst, handhabe ich das! Vor ein paar Wochen haben wir eine neue G gegründet, mit neuen Trainern. Mit einem der beiden habe ich selbst jahrelang Fußball gespielt. Das Erste, was ich denen UND den Eltern der Kids "an die Hand" gab, war das Nachwuchskonzept! Vielmehr noch: Ich habe damit im Kindergarten bei den Eltern geworben!


    Ich habe wohl glaubhaft vermittlen können, dass bei uns - anders als in anderen Vereinen - das Kind, egal wie gut oder schlecht, ab sofort im Mittelpunkt steht. Altersgerechte Ausbildung mit einer Philosophie, die es - so behauptete ich - in keinem anderen mir bekannten Verein unseres Umlandes gibt. Ich hatte da "gut reden", schließlich ist es ja "meine" Philosophie! 8)


    Erst vor wenigen Tagen erinnerte ich den G-Trainer an unsere Prinzipien. Er ist sehr ruhig, eigentlich vom Typ her genau richtig. Er muss aber verstehen, dass es keine Kinder gibt, die "noch nicht so weit sind" und deshalb weniger eingesetzt werden..."Anfängerfehler", aber kein Problem. Zudem musste ich einem D-Trainer "in die Parade fahren" (TRPietro's "Winnertyp" ;) ), der meinte, schwächere Kinder "ausladen" zu können...unter dem Vorwand, sie seien ja nicht beim Training gewesen. Stattdessen hatte er sich in meiner C mit drei 98ern "bedient" und mir zuvor glaubhaft gemacht, er sei unterbesetzt. Was glaubst du, Andre, womit ich "um mich geschlagen" habe?! Klar: Mit unserem Konzept, mit unserer Philosophie.


    Im Übrigen hat sich unsere Nachwuchsabteilung seit dem (ca. 6 Monate) fast verdoppelt! ...hatte aber auch andere Gründe. Ich merke aber auch in meiner C, dass man mit einer gewissen "Fairness" bei den Einsatzzeiten auf Zustimmung stößt. Die merken/wissen halt, dass da jemand ist, der jeden gleich behandeln möchte - unabhängig von deren Leistung, unabhängig vom Ergebnis.


    Ich kann's nur noch mal wiederholen - für alle, die kein einheitliches Konzept im Verein haben: Erarbeitet ein Konzept, beschließt dieses nach vorheriger Diskussion GEMEINSAM und handelt danach! Das erleichtert vieles und vor allem wird es eurem Nachwuchs dienlich sein.

  • trainer2005


    schön wärs. Ich würde in einem Verein, der ähnlich handhabt wie Du, gerne trainieren.
    Muss aber ganz ehrlich sagen; Wir sind hier nicht in Deutschland. Ihr seid viel Fussballfanatiker als wir. Hier wird einfach das Nötigste gemacht... dies nicht mal immer.


    Zur Konzepteerstellung: Ich werder vermutlich eine Umfrage anhand eines E - Mails starten um zu verstehen, wie bereit die Vereine dafür sind und um zu verstehen, warum diese dann keinen Konzept haben und wo Sie die Vorteile und Risiken sehen. So eine Rundum - Umfrage... ob da aber Jemand antworte ist die zweite Frage.


    Warum das?
    Als ich den B - Diplom machte wurde uns gelehrt, wie man ein 1 Jahresplan für die Ausbildung erstellt. Da wurde uns vom Experte (war damals Trainer beim FC Wil) auch gezeigt, dass solche Pläne über ganze Kategorien möglich sind und somit also mögich ist, einen wahren Ausbildungskonzept zu erstellen. Dies ist ja sogar beliebig anpassbar.
    Da hörte ich Kommentare wie "Das sollten wir auch haben" oder "klingt Interessant, muss im Verein nach Interesse fragen" etc. Also helle Begeisterung... übrigens auch von meinem B - Trainer Kollege der letzten Saison, der mich da mit dem Thema "unmotivierte Spieler" anmachte.


    Mein Mittrainer und ich haben mitte Saison 2008/2009 dann an einer Sitzung tatsächlich gefragt, wie es die Anderen sehen würden, wenn man einen Ausbildungskonzept einführen würde... kannst drei mal raten, welcher Trainer dagegen wahren... genau unser B - Trainer, der ja vom Experte so begeistert war und das "Konzepte erstellen" so hochheilig befürwortete.
    Da wurde ich rot vor Wut... der B - Trainer hat doch zwei Gesichter?! Entweder hat dieser Trainer keine eindeutige Meinung oder er ist einfach ein Lügner... oder er war einfach neidisch, dass er die Idee nicht brach.
    Da ich nicht beweisen konnte, dass dieser B - Trainer damals einverstanden war, liess ich die Wut in mir brennen... ich wollte an dieser Sitzung nichts mehr sagen, weil ich Angst hatte, etwas falschen zu sagen... irgendwie versuche ich die Trainerkollegen eben doch noch zu respektieren (zumindest nach Aussen)... aber sehr oft ist es eben sehr schwierig, weil man entweder verarscht, angelogen oder angemacht wird.


    Du siehst; Hier ist es schwierig ein Konzept einzuführen, weil ausgerechnet die Trainer dann nicht wollen. Der Grund ist mir unklar und bringt mich zur Verzweiflung... warum den Verein durch eine gute Ausbildung der Junioren nicht verbessern wollen? Vielleicht, weil diese Trainer dann evtl. nicht mehr auf Ihr eigenen Erfolg bauen können? Weil die Trainer auf unsere Idee neidisch waren? Ganz ehrlich; Keine Ahnung! Vermutlich ist keiner meiner Behauptung der wahre Motiv.


    Na ja... so ist es wirklich in den meisten Vereine, zumindest bei uns in der Ostschweiz. Hier hats man am Besten, wenn man Teams trainiert wie E2 oder D2 etc. wo man keine Erwartungen hat, wo man nicht dafür kämpfen muss, die Besten Spieler zu bekommen (ganz im Gegenteil... man kann die Besten in erste Teams befordern), etc. etc.


    Gruss
    TRPietro

  • stattdessen hatte er sich in meiner C mit drei 98ern "bedient" und mir zuvor glaubhaft gemacht, er sei unterbesetzt.


    Das ist tatsächlich eine bodenlose Frechheit. Leute gibt's ... passiert aber bei uns (leider) auch.


    man mit einer gewissen "Fairness" bei den Einsatzzeiten auf Zustimmung stößt.


    Das interessiert mich ehrlich!


    Mich irritiert allerdings die Einschränkung "gewisse" Fairness. Wo hört diese "gewisse Fairness" auf? Welche Kriterien/Einschränkungen gibt es? Was meinst Du damit? Oder meinst Du tatsächlich vielmehr eine "bedingungslose Gleichverteilung" der Spielzeit? Wenn ja: Ist Dein/Euer Ziel, das am Saisonende alle gleich viele Einsätze hatten? Oder betrachtet ihr das einzelne Spiel?



    Danke!

  • TRPietro, ich glaube, das hat nichts mit Schweiz oder Deutschland zu tun! Die von dir beschriebenen "Praktiken" in deinem Verein können gewiss viele deutsche Kollegen bestätigen! Ich sollte dazu sagen, dass wir ein kleiner Verein sind in einer Stadt mit knapp 6.000 Einwohnern. In einem größeren Verein stell ich mir das weitaus komplizierter vor! Wichtig ist...das meine ich, dass du die Führungsriege hinter dir haben musst. Bei uns war das relativ einfach: Der Präsident hat das, was ich dargelegt habe, befürwortet, wenngleich die Philosophie auch für ihn...gewöhnungsbedürftig war. Er ist aber davon überzeugt! Und da er mich als Nachwuchsleiter bestimmt hat, standen die "Eckpfeiler" in der Führung der Abteilung Fußball schon mal hinter dem Konzept. Die Trainer habe ich, denke ich, ebenfalls überzeugen können, stehe ihnen aber Fehler in der Anfangsphase zu...weil ich selber halt auch ein paar Monate, ja fast ein ganzes Jahr brauchte, um mit der "neuen Philosophie" klar zu kommen.


    Ich möchte auch betonen, dass es sich nicht ausschließlich um ein Ausbildungskonzept handelt. Die Ausbildung (Trainingsinhalte, Altersziele etc.) sind zwar Bestandteil, aber nicht expliziet ausformuliert. Ich habe mir erlaubt, auf die Trainingsinhalte des DFB hinzuweisen...weil ich von dessen Konzept überzeugt bin. Es ging mir im Wesentlichen darum, einheitlich im Interesse der Kinder und Jugendlichen handeln zu können.


    Paul..."gewisse Fairness" - du hast richtig erkannt: Ich habe hier eingeschränkt, wohl eher unbewusst. Diese Schranken gibt es zweifelsohne auch in meinem Team. Konkret: Ich schaue AUCH auf Leistung, aber nicht ausschließlich. Ich trainiere mittlerweile eine C, d.h. 12-14jährige. Die sollten weitgehend wissen, dass bei einem Teamsport gewisse Gepflogenheiten zu beachten sind. Bei mir sind das vor allem Trainingsbeteiligung, Umgang untereinander/mit dem Gegner sowie Leistung auf dem Platz. Mein Ziel ist es zwar, möglichst alle gleich lang spielen zu lassen, das werde/kann ich aber nicht 1:1 umsetzen. Ich habe wegen Nichtteilnahme (was eher die Ausnahme ist!) am Training auch schon Leistungsträger (Stützpunktspieler) unten gelassen und dafür Schwächere spielen lassen. Hauptkriterium ist also Trainingsbereitschaft. Sollte diese bei allen vorhanden sein (was sie ist), nehme ich halt Kriterien, wie allgemeines Verhalten oder auch Leistung.


    Ich habe drei-vier Spieler, die vorrangig spielen, soweit sie die o.g. Kriterien erfüllen. Die sind halt "gesetzt"...aus sportlichen Gründen. Der (große) "Rest" von verbleibenden 17 Spielern rotiert, d.h. mal spielen die durch, mal nur eine Halbzeit und im schlimmsten Fall auch mal gar nicht (hatte ich bislang nicht, weil 3 Langzeitverletzte + immer wieder mal fehlende Jungs). Ich sehe dabei zu, dass alle möglichst viel spielen. Meine Einwechslungen tätige ich fast komplett zur Halbzeit, i.d.R. sind das zwei-drei Spieler, die ich ein-/auswechsle. Das sind aber immer wieder mal andere. SPÄTESTENS 20 Minuten vor Schluss bringe ich auch den/die Übrigen, weil ich der Meinung bin, dass man sich weniger Spielzeit "schenken" kann. Wenn sich doch mal einer verletzt, dann spielen wir eben in Unterzahl weiter...ist ja ausbildungstechnisch auch nicht schlecht. ;)


    Fazit: Mein Ziel ist es allen möglichst VIEL Einsatzzeiten zu verschaffen. Das bestimmen die Jungs größtenteils selber...indem sie sich an die Vorgaben halten. "Bedingungslose Gleichmacherei" ist nicht unbedingt das, worauf ich aus bin, es wäre aber der Idealfall, wenn alle auf demselben Niveau wären. Dieses ist aber ein Kriterium, wenn auch nicht vorrangig...Somit handele ich also "weitgehend" fair...im Sinne unseres Konzeptes. Und ich meine, die Jungs wissen das zu schätzen.