Was würdet Ihr tun? - Zusammenbruch eines Spielers

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  • Hallo Forumsgemeinde,


    so was wie heute verdaut sich nicht wirklich leicht. Bei dem Spiel unserer 1. Herrenmannschaft ist ein Spieler in der 35. Minuten mit epileptischen Anfall zusammen gebrochen und mußte mit Notarzt ins Krankenhaus.


    Einige Stunden später spielten unsere 2. Männer und in der 80. Minuten brach der Torwart mit Brustschmerzen im Herzbereich (ob es Ursache eines vorherigen Zusammenstoßes mit einem Gegenspieler war, kann gut möglich sein) zusammen und wurde mit Notarzt ins Krankenhaus gebracht.


    Beides Mal standen unsere Mannschaften zu Recht schwer unter Schock, da ich solche Momente keinem Spieler und keinem Spiel gönne.


    Beides Mal entschieden die Schiedsrichter auf Fortgang des Spiels. Unsere 1. Männermannschaft brach darauf hin ab, da die Jungs echt schwer unter Schock standen. Die 2. Männermannschaft spielte, sichtlich mitgenommen, weiter. Hier krönte der Schiedsrichter das Ganze noch mit der Aussage, dass er doch wegen noch 10 verbleibenden Spielminuten kein Spiel abbrechen würde und keiner Neuansetzung zustimmt. Das fand ich schon schwer frech. Immerhin war der Vorfall keine einfach Lapalie, sondern für meinen "Geschmack" schon sehr grenzwertig an Leben und Tod.


    Für meinen Geschmack haben auch beide gegnerischen Mannschaften äußerst unfair gehandelt und ebenso auf eine Spielfortsetzung bestanden. Beide Mannschaften führten.


    Unsere Trainer hatten es den Mannschaften jeweils freigestellt, ob sie weiterspielen wollen oder nicht und unmißverständlich klar gemacht, dass sie hinter jeder Entscheidung der Mannschaft stehen.


    Vielmehr regt mich aber das Verhalten der Schiedsrichter auf. Beim Verband wird geprädigt, wie wichtig Sport und Gesundheit ist. In dieser Saison sind bei anderen Vereinen unseres Verbandes mittlerweile drei Spieler in Spielen verstorben, so dass es unserem Verband mehrmals in diesem Jahr Rundschreiben Wert war, um darauf hinzuweisen, dass auf die Gesundheit als Sportler zu achten ist und wir mit Schweigeminuten vor den Spielern den verstorbenen Spielern gedenken sollten. Dann erlebe ich ein solches Verhalten durch Schiedsrichter. Ebenso schienen auch die gegnerischen Vereine eher ihren Sieg vor Augen gehabt zu haben, als auf die Psyche der Spieler Rücksicht zu nehmen. Unter Fairplay verstehe ich nach solchen Vorfällen etwas anderes, somal es ja nun kein gebrochener Arm war.


    Gibt es bei Euch für solche Vorfälle Verhaltensregeln? Würdet Ihr ein solches Verhalten an den Verband melden, damit vielleicht dort noch einmal reagiert werden kann? Ich bin nach dem heutigen Tag noch etwas sprach- und fassungslos ...

  • Zitat

    Für meinen Geschmack haben auch beide gegnerischen Mannschaften äußerst unfair gehandelt und ebenso auf eine Spielfortsetzung bestanden. Beide Mannschaften führten.

    Das die betroffenen Mannschaften geschockt sind, lässt sich für mich nachvollziehen. Die Reaktion der jeweils anderen Mannschaft aber auch. Ich denke, hier muß man selbst Verantwortung übernehmen und auf eventuelle Punkte verzichten können. Ich persönlich denke, dass auch der 2. Mannschaft die Entscheidung freigestanden hat. . (Scheiß auf die Punkte...es gibt wichtigeres im Leben). Die erste Mannschaft hat das Spiel nicht fortgesetzt und auf eventuelle Punkte verzichtet, obwohl sie ja nach der kurzen Spielzeit noch reale Chancen hatten. Die 2. Mannschaft hat wohl noch eine Chance gesehen und das Spiel deshalb fortgesetzt. War der Schock also hier wirklich so groß? Ich kann das Ganze hier nicht wirklich beurteilen, weil ich nicht vor Ort war. Nur würde ich mich auch in die Lage der gegnerischen Mannschaft versetzen, die das Spiel fortsetzen wollte. - Wenn mir selbst die Punkte so wichtig sind, dass ich dass Spiel notgedrungen fortsetze, brauche ich mich nicht auf fehlendes Fairplay des Gegners berufen.

  • hallo karl,


    recht hast du leider. für unsere mannschaft geht es im moment um den abstieg. für die andere mannschaft (tabellenzweiter) um den aufstieg. beide mannschaften wußten das.


    gerade da erwarte ich als fairplay, dass die mannschaft, die um den aufstieg kämpft, auf den möglichen absteiger zukommt und eher einer wiederholung des spiels zustimmt, als vielleicht die situation "auszunutzen" und bewußt das spiel zu ende bringt, in der hoffnung dass die betroffene mannschaft nicht mehr sortiert auftritt, was auch der fall war. wie ich finde ein sieg für den gegner mit faden beigeschmack.


    welche der beiden mannschaften war wohl in der kompfortableren situation, um klare entscheidungen zu treffen?

  • Hallo Saschakummer,


    wie gesagt, schwierig was dazu zu sagen, wenn man selbst nicht vor Ort war. Vor allem nach der Info, dass die eine Mannschaft absteigen könnte, die andere jedoch um den Aufstieg kämpft.


    Ohne die genauesten Umstände zu kennen, bleibe ich jedoch im Zweifelsfall dabei: Wenn die betroffene Mannschaft wirklich so geschockt ist, verzichtet sie auf die Punkte. Setzt sie das Spiel trotzdem fort, ist der Schock wohl nicht so groß, oder der Klassenerhalt wichtiger. In diesem Fall müsste ich jedoch gleiches Verhalten auch dem Gegner zugestehen.

  • Naja,
    ich sehe da eher die Iniative bei der Heimannschaft ...
    ihr hättet sagen können, wir spielen nicht weiter ...
    Dann wäre das Spiel abgebrochen worden, und die Gegner hätten X:0 gewonnen ....
    Aber das wolltet ihr anscheinend nicht, also war euch das doch nicht soviel wert, wieso sollten die Gegner auf ihren Vorteil verzichten.... Wenn nicht einmal die Heimmannschaft bereit ist, der Situation ein X:0 opfern ....


    Wenn ich der Gegner wäre, hätte ich auch kein Wiederholungsspiel in Kauf genommen, da die Iniative hierbei klar bei euch liegen hätte müssen...
    Keiner hätte was gesagt wenn ihr runter gegangen wärt...



    Wir hatten mal eine schwere Verletzung, beim Spiel der 2. da hat sich einer Kreuzband durchgerissen von uns ...
    Wir haben zu dem Zeitpunkt 4:0 geführt gehabt, und hatten auch noch theoretische Chancen um den Aufstieg gehabt, für keinen der Spieler stands außer Frage die Konsequenz, obwohl das Spiel nur noch 20 Minuten gegangen werden, sind wir vom Platz gegangen und haben somit einen "Spielabbruch erzwungen" ... X:0 für die Gegner ... aber uns war halt wichtiger das wir unsern Spieler begleiten ...
    Am Ende hat uns diese Aktion den Relegationsplatz gekostet, aber kein einziger hat nur einmal erwähnt das er die Situation bereuht hätte... Da uns unser Spieler wichtiger ist, als ein möglicher Aufstieg, auch wenn wenn wir dem Spieler gar nicht helfen konnten ansich ...
    Jeder stand komplett hinter der Entscheidung ...


    Euch war anscheinend der mögliche Sieg wichtiger, als das Wohl um den Spieler... Auch wenn ichs so ausdrücke, aber du wirst mir nicht wiedersprechen können ...


    Wenn auch nicht vllt dir persönlich, aber den Verantwortlichen der Mannschaft ... Und denen die was zu sagen haben ...

  • Wäre die Verlierermannschaft als Führender auch vom Platz gegangen? Müßte nicht die Antwort auf diese Frage die Antwort der Antworten sein?


    Wenn man sich als Betroffener diese Frage mit einem klaren JA beantworten kann, dann ist man -jetzt im Nachhinein- natürlich dem Empfinden nach entrüstet und empfindet das Geschehene als unsportlich.


    Unter dem Strich kann ich den Trainer nicht verstehen. Wäre ich als Trainer hier betroffen, hätte ich das Spiel einfach beendet und wäre mit Mannschaft gegangen, als Sieger und als Verlierer, völlig egal....Punkt aus.


    Andersherum kann ich dem Trainer der Betroffenen das nicht übel nehmen, ....hinterher kann man immer klare Antworten geben, in der Situtation handelt man manchmal anders und könnte sich hinterher dafür in den Hintern beissen, ...soweit man dran kommt.


    Was mich aber auch interessieren würde ist, ....was wurde bei dem Epileptiker in der Zwischenzeit bis zum Eintreffen des Notarztes getan, ...wie wurde Erste Hilfe geleistet, ...wer weiss was man hätte tun müssen, ...war seine Erkrankung bekannt? War sie bekannt, hätte ich weiterspielen lassen. Warum? Weil es ein wiederkehrender Sachverhalt ist. Der Betroffene will meist nichtmal einen Arzt. Sie stehen wieder auf und machen weiter, andere sind ein bischen "Abwesent", "Erfahrene" wollen einfach nur weg oder machen da weiter, wo sie vor dem Anfall gestoppt wurden, ...alles schon erlebt (abseits des Fußballs und schon oft).


    Der TW mit den Brustschmerzen, ...vermutlich hat er eine Prellung oder einen Rippenbruch. Muß natürlich überprüft werden. Hätte ich als Trainer hier den Verdacht, dass es von dem Zusammenprall kam, ...also nicht den Eindruck, das ein Herzinfarkt vorliegt, ...hätte ich auch weiter spielen lassen.


    In beiden Fällen dann genau umgekehrt gehandelt, wie ich es oben beschrieben habe. Das hätte ich in diesen Fällen den Jungs dann auch nicht freigestellt.

  • Ich hoffe wirklich, dass diese zwei Spieler ohne Schäden davon kommen werden. Dies ist bestimmt mal mein erster Gedanke. Wie gehts diesen zwei? Weisst Du mehr?


    Es ist für das Team aber vermutlich auch für die gegnerischen Spieler, eher nicht so einfach, ohne weiteres zu spielen. Ich denke, dass ich als Gegner auch etwas geschockt währe nach so einer Szene.
    Das die Schiedsrichter im Breitensport die Spiele einfach weiter laufen lassen, zeigt die unkompetenz dieser Unpareiischen, die Verletzungen und solche Sachen leider zu oft unterschätzen. Ich möchte nicht erwähnen, wie oft ich von Schiedsrichtern, nicht ins Spielfeld geladen wurde um verletzen Spielern zu assisitieren... dafür gabs oft auch Auseinandersetzungen... natürlich Verbal. Dies ist einfach ein Zeichen von vehlendem Respekt, gegenüber den Spielern und Trainern.


    Das man Spiele im Spitzensport wo Zuschauer, Eintritt bezahlen, so schnell die Spiele absagen resp. abbrechen kann verstehe ich eher. In der Breite, wo 50 Zuschauer da sind und wo es um nichts geht (Auf/ Abstieg im Breitenfussball = Nichts) kann ich ganz ehrlich gesagt nich begreiffen.


    Hier jetzt behaupten wie ich mich verhalten hätte, empfinde ich als falsch. Vermutlich je nach laune... auf jeden Fall würde ich mich wünschen, bei so einer Szene möglichst kalt und ruhig bleiben zu können um die richtige Entscheidungen treffen zu können.


    Rosario
    Wegen einem Kreuzbandriss, hätte ich auch nicht abgebrochen. Dies ist nicht lebensbedrochlich und mit einem Spieler der auf dem Boden liegt und konvulsionen hat, also kaum vergleichbar. Ich glaube wirklich, dass man da angst bekommt, wenn ein Spieler aufm Boden auf einmal anfäng zu zappeln und evtl. Schaum aus dem Mund fliesst... da fühlt man sich doch hilflos und komplett verängstlicht.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • wie es den beiden spielern geht, ist leider noch nicht bekannt. ich hoffe, dass sich hier heute im laufe des tages einige infos ergeben.


    für die diskussion ging es mir auch weniger, um das verhalten der gegnerischen mannschaft. nur zum hinweis: wir waren beides mal die gastmannschaft und haben zurück gelegen. dennoch steht für mich die frage hier im raum, ab wann läßt man die kirche im dorf. führung hin oder her... wir alle spielen breitenfußball. fußball aus spaß an der freude und da geht erst recht die gesundheit vor. spiele ich wirklich immer ums erbrechen weiter oder sollte uns solche momente nicht doch einmal daran erinnern, dass wir aus freude am sport und des fußballs zusammen kommen? tun wir uns wirklich alle so schwer damit, dass es uns eher um einen sieg, egal um welchen preis geht, als gemeinsam die größe zu besitzen und nach solchen momenten zu sagen.... hören wir auf und treffen uns zu einem späteren zeitpunkt wieder, in der hoffnung, dass der verletzte spieler auch mit dabei sein kann. ist das nicht größe zeigen? beide mannschaften einigen sich auf einen spielabbruch und man sieht sich erneut wieder. verlieren wir bei solchen entscheidungen tatsächlich so sehr unser geischt?


    vielmehr ging es mir aber auch die entscheidungen der schiedsrichter. diese sind nunmal die neutralen auf dem platz und vertreten den verband. der verband predigt wasser (liebe verein achtet auf die gesundheit eurer spieler bla bla bla... in den trainerschulungen wird gesundheit als absolutes gut gepredigt... der verband informiert die vereine fast regelmäßig über das ableben von spieler. aktuell hat es einen schiedsrichter im alter von 35 jahren in unserem verband erwischt...)
    gerade wenn ein verband so auftritt, erwarte ich sogar eher von einem schiedsrichter, dass er angesichts solcher extremen umstände auch mal zur entscheidung kommt, dass ein solches spiel wiederholt wird. hier passen für mich die informationsflut des verbandes zum thema gesundheit und das eigentliche agieren der schieirs nicht zusammen.


    der vorfall epileptiker (leider wußte es -bis zum wochenende- in der mannschaft keiner) hat mich eher zu der überzeugung gebracht, dass ich in unserem verein nunmehr vehement dafür eintreten werde, dass sich unsere spieler regelmäßig einem ärztlichen sportuntersuchung unterziehen sollten. leider sind diese untersuchungen vom verband keine pflicht. das war zu meiner aktiven zeit noch anders. da gab es keinen vereinseintritt ohne sportliches attest. auch wenn wir beim eintirtt immer regelmäßig abfragen, ob gesundheitliche einschränkungen vorliegen, so zeigt der vorfall vom wochenende, dass es mit einer regelmäßigen sportuntersuchung nochmal etwas mehr sicherheit geben kann und sich alle beteiligten über den gesundheitszustand eines spielers informieren können.


    gibt es bei euch im verein erfahrungen mit ärztlichen sportuntersuchungen? macht ihr so etwas bzw. wie seid ihr es angegangen?

  • Wir hatten vor einigen Jahren einen ähnlichen Fall.
    spielten als Tabellendritter oder so zu Hause gegen den Letzten. Ca. 30 Minuten gespielt 0:0.
    Dann ein Angriff des Gegners, unser Abwehrspieler geht mit vollem Risiko und Grätsche in einen langen, flach gespielten Ball. Gegenspieler zieht ebenfalls durch und ist einen Moment eher am Ball, wird dann aber voll getroffen. Bei dem Foulspiel wird unser Spieler vom Knie des Fallenden im Gesicht getroffen und bleibt regungslos am Boden liegen. Blut läuft aus Gesicht und Mund. Natürlich sofort Rettungswagen bestellt.



    Wir waren ziemlich unter Schock, weil das wirklich fürchterlich aussah und man auch Schlimmeres befürchten musste. Der Schiri musste unserem Spieler aufgrund des Fouls (zu Recht) die rote Karte geben. Wir wollten nicht weiterspielen, was aber überhaupt nichts mit dem Spielstand zu tun hatte, der Schiri brach das Spiel daraufhin ab und es wurde zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt. Der Gegner war da nicht von begeistert und wollte weiterspielen.



    Ich finde, wir sind nicht Bundesliga oder sonstwas, da muss ich doch als Gegner verstehen, dass man da nicht weiterspielen will...

  • "Spielabbruch erzwungen" ... X:0 für die Gegner ... aber uns war halt wichtiger das wir unsern Spieler begleiten

    Ist die Schwere der Verletzung dafür entscheidend?
    Was hättet ihr bei einem Zehenbruch gemacht?



    Da uns unser Spieler wichtiger ist, als ein möglicher Aufstieg

    Sah das der betroffene Spieler auch so?
    Immerhin ist er somit 'schuld' , dass ihr nicht aufgestiegen seid.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • um das ganze wieder ins thema jugend zu bekommen:


    hier hätte ich sofort als betroffene mannschaft abgebrochen und ein widerholungsspiel als gegner ebenfalls akzeptiert, ganz klar!
    spass und hobby, auch wenn es um punkte geht, dürfen nicht über betroffenheit und empathie stehen, niemals.
    der breitensport soll ein schönes freizeiterlebnis sein und bleiben, es passieren eh oft genug verletzungen, die das ganze trüben.
    passiert aber solch heftige unglücksfälle, dann muss das in den hintergrund treten, unbedingt!


    ich hoffen den beiden gehts bald wieder gut.

  • Gibt es bei Euch für solche Vorfälle Verhaltensregeln?

    Die wirst Du nirgendwo finden, weil jeder Fall unterschiedlich ist.


    Erleben ist immer intensiver als 'nur' davon hören oder lesen. Insofern wird man die selbe Situation nie gleich bewerten.
    Ich habe aber durchaus Verständnis für beide Seiten.


    Im Endeffekt entscheidet das Bauchgefühl.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • bin ich als Trainer der Meinung, dass es echt gravierend ist, brech ich ab, dann sind mir die
    Punkte scheiss egal , ob für Aufstieg oder Abstieg.
    aber ich kann doch nicht vom Gegner erwarten, dass er dem zustimmt.
    was erleben wir denn heute, angriffe, Foul, Gegenangriff, schwere Veletzung vorgespielt, um
    Konter zu unterbrechen, anschliessend topfit. ihr wisst was ich meine, inzwischen ein taktisches
    Konzept.
    selbst erlebt als Vater: vor 14 Tagen Sohn schwer im Zweikampf gestürzt, Arzt, Krankenwagen,
    ärtzliche Versorgung jedoch schnell gesichert.
    Warum Spiel abbrechen?
    Beide Mannschaften brachten das Spiel dann ruhig, zurückhaltend über die Runden.
    Etwas anderes ist hier die oft erlebte Arrogoganz von Schiris.


    Ich bin hier sehr subjektiv. Mich stört seit langem, dass der Ball ins Aus geschossen wird, um das Spiel zu unterbrechen ( sehr oft bei Konter) nur weil der spieler eine abgekriegt hat,
    sich angeblich vor Schmerzen krümmt, anschliessend aber topfit weiterspielt.
    Man erkennt doch wann offensichtlich was schlimmes passiert ist, oder nur kurzfristige
    Schmerzen vorliegen. Ich bin immer noch der Meinung, dass man die Spielsituation auspielen soll, und dann das 'Spiel unterbrechen kann.
    Wohlgemerkt, das gilt nicht für wirklich schlimme Verletzungen, das erkennt man aber sofort.


    Wie sieht ihr das.


    Günter

  • Man erkennt doch wann offensichtlich was schlimmes passiert ist, oder nur kurzfristige
    Schmerzen vorliegen.

    Das ist auch eine Charakterfrage. Ich habe Spieler (10-jährige) die sehr unterschiedlich auf dasselbe Foul reagieren würden.


    Mancher würde hinfallen, aufstehen und weiterlaufen, andere brauchen erst ein kurzes Trösten und können dann weiter, wieder andere bleiben erstmal liegen.
    Gar nicht mal wegen der Schmerzen, sondern einfach nur, weil sie sich erschrocken haben. Das ist dann der Typ 'Angsthase'.
    Auch sowas muss man irgendwo akzeptieren.


    Was gar nicht geht (da hat Günther völlig recht), ist Schauspielerei.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • also ich möchte den eindruck vermeiden, dass die vorkommnisse vom wochenende "schauspielerei" waren oder kleine verletzungslapalien. natürlich fällt spähne immer dort, wo gehobelt wird.
    das es verletzungen (leider) im fußball immer wieder gibt und geben wird ist klar. klar ist auch, dass manch einer die situation auch schamlos ausnutzt.


    natürlich erwarte ich auch von keinem gegner, dass er bei der kleinsten verletzung einem spielabbruch zustimmt. vor vier wochen hat sich beim spiel einer seniorenmannschaft einer unserer spieler im zweikampf die kniescheibe dermaßen "zerschossen", dass es auch nur noch mit krankenwagen weiter ging. da wurde das spiel auch entsprechend fortgesetzt.


    ich finde, dass für mich schon irgendwie die grenze da beginnt, wie eine verletzung sich darstellt. bei der kniescheibe war der spieler bei bewußtsein, schrie zwar vor schmerz, aber konnte am ende der mannschaft auch das klare signal gebe "das wird schon wieder!".
    die beiden unfälle von diesem wochenende hatten für mich eine andere dimension. wenn spieler zusammenbrechen, tw. bewußtlos werden und auch ernste erste hilfemaßnahmen bis zum eintreffen des krankenwagens gefordert sind und selbst beim abtransport des spielers durch den notarzt nicht wirklich kalr ist, wie es dem spieler geht und was er tatsächlich hat, dann ist für meinen geschmack genug passiert. dann einfach wieder so zur tagesordnung überzugehen, als wäre ein solcher vorfall absolut normal, finde ich etwas pietätlos.


    da ist es auch gerade m.e. die größe der nicht-betroffenen mannschaft, auf die andere mannschaft zuzugehen und zu erklären, dass man der betroffenen mannschaft die abschließende entscheidung überläßt und egal wie, aber die entscheidung mittragen wird. aber hier sehe ich auch einen schiedsrichter in seiner klaren verantwortung solche situationen zu lenken.

  • "Ich bin hier sehr subjektiv. Mich stört seit langem, dass der Ball ins Aus geschossen wird, um das Spiel zu unterbrechen ( sehr oft bei Konter) nur weil der spieler eine abgekriegt hat,
    sich angeblich vor Schmerzen krümmt, anschliessend aber topfit weiterspielt.
    Man erkennt doch wann offensichtlich was schlimmes passiert ist, oder nur kurzfristige
    Schmerzen vorliegen. Ich bin immer noch der Meinung, dass man die Spielsituation auspielen soll, und dann das 'Spiel unterbrechen kann.
    Wohlgemerkt, das gilt nicht für wirklich schlimme Verletzungen, das erkennt man aber sofort."


    im kinderfussball immer unterbrechen! ganz klar, ist zwar ärgerlich bei schauspielerei aber muss so sein, denn die schieris sind of selbst erst 15 und können den ernst der lage ja oft mangels erfahrung gar nicht erkennen. also lieber einmal zu früh abpfeiffen als einmal zu wenig.


    nochmals, wir vermischen hier senioren- mit jugendthemen. aufpassen.

  • Wenn der Gegner blöd tut, abbrechen, von mir aus forfait verlieren. Gewisse Sachen haben Priorität. Wenn ein Spieler auf dem Feld zusammenbricht, und der Schiri das Spiel nicht abbricht, dann ist das kein Schiri sondern ein Arschloch. Würde sofort eine Meldung an euren Verband machen.


    Vorletzte Woche hat sich ein Spieler der 1. Mannschaft in einem Auswärtsspiel das Bein wirklich unschön gebrochen. Selber habe ich es nicht gesehen, aber laut "Augenzeugen" war der Anblick wirklich heftig. Da haben sich beide Mannschaft sofort auf Abbruch geeinigt.


    Es geht mir nicht in den Kopf rein, warum eine Mansnchaft ein Spiel nicht abbrechen will bei so was nur weil sie vorne liegen. Gewinndenken aufs übelste in den Amateurligen. Furchtbar. Der Einzig "Wahre" Fussball ist für mich bei den kleinen Kindern und den Hobby mannschaften. Da steht Spass und Fairness im Vordergrund.

  • Ist die Schwere der Verletzung dafür entscheidend?
    Was hättet ihr bei einem Zehenbruch gemacht?



    Sah das der betroffene Spieler auch so?
    Immerhin ist er somit 'schuld' , dass ihr nicht aufgestiegen seid.



    Hmmm, die Entscheidung hat der Trainer mit den Spielführer getroffen, also stand was gemacht wurde außer Frage ....


    Wieso sollten wir nur wegen dem Spieler nicht aufgestiegen der Gedanke kommt mir gar nicht ? Auch wenn uns die 3 Punkte auf den Relegationsplatz gebracht hätten ...
    Ohne Gewähr jetzt mit genauen Angaben aber soviel ich weiss, hatten wir aus 24 Spielen 12 Siege 8 Unentschieden und 4 Niederlagen ...
    Das heisst 12 nicht gewonnene Spieler .... Wir hätten die Punkte auch wo anders holen können, hätte Spieler XY den Elfmeter getroffen, hätte der Abwehrspieler kein Bock gemacht, blabla ...
    Also finde nicht das man das an einem Spieler fest machen kann und an einen Spiel ...


    Wie gesagt die Diagnose Kreuzbandriss stand da noch nicht ganz, ergab sich erst im Krankenhaus, aber der Schiri war sichtlich sehr schwer verletzt und der Schiedsrichter wollte gleich wieder weiterspielen, auswechseln und weiter ... Nicht mal auf den Krankenwagen warten usw ... Und das kam für unsern Trainer und Spielführer der 2. Mannschaft nicht in Frage ...


    Anmerkung die Mannschaft stieg im Jahr drauf dann auf ....Mit dem Spieler, der nach einem Jahr Pause in der Rückrunde dann die Mannschaft zum Aufstieg geschossen hat ...

  • Wir befinden uns hier doch immer noch im Bereich 1. bzw. 2. Männermannschaft ??? Das man sich verletzen kann, weiß doch jeder Spieler vorher.


    Außerdem, wenn eine Mannschaft einen Kreuzbandriß oder ein gebrochenes Bein eines Mitspielers mental nicht verkraftet, kann sie ja das Spiel für sich abbrechen. Aber bitte nicht den "unsportlichen Gegner" ;( vorschieben. Das macht dann eher den Eindruck, dass dann wohl die Punkte doch wichtiger wären.


    Man sollte mal ehrlich :!: mit sich ins Gericht gehen: Mal ein angenommener Spielstand von 4:0 10 Minuten vor Schluß am letzten Spieltag und bei gewonnenem Spiel ist der Klassenerhalt gesichert. Verlieren oder Unentschieden bedeutet Abstieg. Aus unerfindlichen Gründen konnte Euer Gegner heute ausnahmsweise nicht in Bestbesetzung antreten. Nun verletzt sich einer Eurer Spieler (Kreuzband, Rippenbruch, oder ähnliches). Würdet ihr hier auch nicht fertigspielen? ?(


    Was mich viel mehr stört, ist, dass in den unteren Amateurklassen manchmal mit einer unerklärlichen Härte gespielt wird. Da schalten die Leute am Sonntag plötzlich den kleinen Rest des Gehirns ab, der noch funktioniert und spielen ,obwohl sie zwei Holzbeine haben , als wollten sie die Champions League gewinnen. Gleiches gilt für manche "Zuschauer", die meinen, weil sie 3 oder 4 Euro Eintritt bezahlt haben, die gegnerischen Spieler aufs übelste beschimpfen zu dürfen. Am Montag wollen und müssen! viele wieder arbeiten gehen. Und nicht jeder Arbeitgeber schaut sich das an, dass ein Angestellter wochenlang fehlt, weil er sich öfter mal beim "Freizeitsport" verletzt. Daran sollte auch gedacht werden und auch daran, dass Ehrlichkeit und Fairneß bei einem selbst anfängt.

  • Ich denke wir sind uns einig, dass es hier nicht um solche Verletzungen wie Kreuzbandrisse geht. So schlimm das auch ist, damit muss man leider immer rechnen. Es ist aber meistens nicht lebensbedrohlich oder weiter gefährlich. Es geht doch hier um Gefahrensituationen, bei denen man nicht genau weiß, wie sie einzuschätzen sind. Bewusstlosigkeit etc.
    In meinem oben geposteten Beispiel hatte der Spieler im Endeffekt "nur" einen äußerst komplizierten Kiefer- und Jochbeinbruch. Das wusste aber zu dem Zeitpunkt als das Spiel abgebrochen wurde noch keiner...