Gefrustet, down und Resignation

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  • Die Vereine also.
    Das Problem ist vermutlich noch viel grösser als hier genannt. Warum man Konzepte wie das mit dem KIFU oder auch Ausbildungskonzepte für die Juniorenabteilung nicht annimmt ist ja logisch... die Vereine sind ja nicht mal bereit zu zuhören. Im Verein wo ich jetzt tätig bin, mache ich lediglich die Faust im Sack, weil ich sowieso weiss, dass diese Besserwisser, mir nicht mal die Chance geben würden zu sprechen.... weder als Trainer, noch als Vater... und auch nicht als Vorstandsmitglied. Wenn man etwas neues (könnte um 1000% verbesserung bringen) präsentieren möchte, hört man ja gar nicht zu. Was passiert aber, wenn diese zuhören? Dann heisst es am Schluss: "Nein, wir wollen das nicht! Es war ja schliesslich immer so und es wird immer so bleiben!" Wenn dieser Spruch kommt weiss ich ganz genau, dass der Verein zu bl.. ist für meine Bemühungen.


    Kuckt mal; Bei der letzten Sitzung wurden in alle Lösungen nur Probleme gesucht, anstatt "endlich" für wirklich vorhandene Probleme einfach mal eine Lösung laufen zu lassen. Warum? Ganz einfach; Neid! Man will nicht, dass "jemand anders" eine gute Lösungen bringt. Ich kann es beweisen:
    Bei meinem ersten Verein (vor ca. 8 Jahren) war ich vermutlich der erste Trainer, der Raumdeckung mit Erfolg trainierte. Ich wurde ausgelacht... kaum war ich weck kam das Projekt "4-4-2" wo im Ausbildungskonzept, die Raumdeckung präsentiert wurde... also war das persönlich gegen mich. Oder? Man wollte nicht, dass ein 20 jähriger Trainer, eine gute Idee bringt.


    Ne ne... die Vereine sind da mehr als schwach.


    Grüsse TRPietro

  • Ich komme langsam zu einer Meinungsänderung bzw. ich erkenne etwas, was mir vorher nicht so bewußt war. Ich stelle fest, dass bereits festgestellt wurde -und das fand ich gut- ...


    -das jeder vor seiner Tür kehren soll, was hieß, ...fang bei Dir an, bei deiner Truppe und mach es dort besser. Die Pfiffigen, die Klugen werden spätestens dann schauen, wenn sich "Erfolge" einstellen. Das was Dir als Trainer egal sein sollte -sprich die Turnierplätze...die Ergebnisse- das sollte sich irgendwann einstellen, ....womöglich zwangsläufig, ich weiss es nicht, aber ich könnte es mir vorstellen. Wer die Merkmale des Jugendfußballs beherzigt dürfte eigentlich zeitlich gesehen nach hinten hin das stärkere Team erhalten. Starke Teams gewinnen meist und andere werden dann schauen und Fragen stellen. Darüber hinaus ist man am Spielfeldrand fast schon auffällig, wenn man ruhig bleibt oder mal den Spieler ranholt und ihm was ins Ohr flüstert. Desto lauter der andere Trainer gegenüber schreit, desto auffälliger wird man sein, wenn man da nicht mitmacht,...jedenfalls würde mir das heute sofort auffallen.


    Die andere These über die ich zunehmend nachdenke ist,


    -das man dort, wo der Verein klein und überschaubar ist, vielleicht am allerbesten etwas ändern kann, vor allem dann, wenn überhaupt keine erkennbaren Strukturen vorherrschen. Dort ist "Niemandsland" und eigentlich könnte man dort am besten arbeiten und mit Veränderung beginnen.


    Ich bin derzeit immer davon ausgegangen, dass Neuerungen von oben nach unten durchgeführt werden sollten, also vom DFB über die großen Vereine (BL) usw......es könnte aber genau umgekehrt der schnellere, der bessere, der effektivere Weg sein. Anscheinend interessiert es die großen Vereine auch nicht, wobei man hier vielleicht nicht auf alle schließen sollte, nur weil sich mal einer von einem großen äusserte. Gruß Andre

  • moin,moin



    Umdenken ist super ;). Habe ja schon öfter geschrieben, das man mit Maximalvorderungen nur vor die 'Wand' läuft und dich (also nicht du persönlich-ist die allgemeine anrede, ähnlich wie 'man';) ) keiner für voll nimmt, oder dir zuhört. Jemanden überzeugen, dass ist halt was anderes als vielleicht Recht haben und auf die Einsicht hoffen, dass der gegenüber das nun auch so sehen müsse.


    Ich bin in so einem kleinen Verein im "ostdeutschen Niemandsland, dort wo sich Wolf, Hase und Igel nicht mal mehr Gute Nacht sagen" tätig und ich kann dir bestätigen, dass du mit etwas persönlichem Einsatz schnell etwas bewegen kannst---allerdings hast du dort mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, bei den die Umsetzung möglicher KiFu-Philosophien und Konzepte zu den ganz kleinen gehören, denn du mußt erst einmal genug Kinder haben, um ALLES was sich da so ausgedacht wurde, umsetzen zu können.;) Vieles was so angedacht ist, geht einfach an der Realität auf dem 'platten Land' vorbei. Vielleicht rätselst du (andre) deshalb immer, ob ich nun MODERN SCHREIBE und ALT HANDLE, oder umgekehrt ;).


    Ich versuche mir einfach aus dem großen Sammelsurium der Möglichkeiten des Kinder und Jugendfußballs die Bausteine rauszusuchen, die bei mir in unserer unmittelbaren Lage und mit unseren personell-materiell-technischen Voraussetzungen passen. Momentan geht das sehr gut.


    Und noch eine Bemerkung ---Gute Trainer sind immer erfolgreich!--- Nur die Frage, wie ich Erfolg definiere ;)


    Glaube nicht, das du als "leiser Trainer" unbedingt von den andern als Vorbild, oder überhaupt wahr genommen wirst, da die "lauten" viel zu sehr mit dem Spiel der eigenen Truppe beschäftigt sind. Könnte nur sein, wenn du als "leiser" die Spiele überragend gewinnst, dann wirst du auch wahr genommen, und dann denken sie vielleicht "Hey, wie kommt DAS denn !?"



    gruß

  • Andre, ich "befürchte", dass du mit deiner These Recht behalten wirst. Ich glaube auch nicht, dass man die Prinzipien des KiFu "von oben" verordnen wird/will und damit sofortigen "KiFu-Erfolg" haben wird. In einzelnen Bereichen wird das sicherlich gelingen bzw. wurde dies bereits in vielen Kreisen schon umgesetzt (Abschaffung Tabellen, Fairplay-Liga).


    Die Frage bleibt aber, ob dort, wo diese KiFu-fördenden Verordnungen umgesetzt sind, der KiFu deshalb in der Breite auch besser umgesetzt wird. Ich mutmaße mal ja...ich argumentierte an anderer Stelle in diesem Forum bereits mit dem Slogan "Nehmt den ergebnisorientierten Trainern ihre Waffe (Tabelle) weg"...oder so ähnlich. Aufgrund eigener Einstellungen und Erfahrungen weiss ich, dass dies zu Besserungen/Umdenken führt bzw. führen kann.


    Doch ist das wirklich so? Ich weiss es nicht...behaupte es aber.


    Letztlich führt die Ergründung dieser Frage zu eben deiner These: Jeder dieser "ewig Gestrigen" (ich benutze mal deine Bezeichnung) muss damit bei sich selber beginnen, entsprechend umzudenken bzw. sollten diese Stück für Stück dazu bewegt werden. Jeder vor seiner Haustür, wie du schon sagst! Umdenken beginnt an der Basis, Verordnungen von oben sind "lediglich" ein Instrument dafür.


    Wenn das KiFu-fördernde Denken immer wieder propagiert und auch umgesetzt wird (wenn auch "nur" in Teilen des Vereins), wird dies früher oder später auch in der großen Breite akzeptiert und gelebt werden - da bin ich mir ganz sicher! TRPietro sagte ja bereits, dass dieses Denken in der Schweiz völlig normal sei....und die ergebnisorientierten Trainer eher Außenseiter sind bzw. deren Handeln in der breiteren Öffentlichkeit verpönt ist (so habe ich es verstanden). Und genau das wird bei uns kommen...es braucht halt Zeit...wie in der Schweiz.


    Ich beginne schon mal mit der "Injektion" - als Jugendleiter meines Vereins (hatte ich das schon gesagt?) - ganz unten, an der Basis, mit viel Geduld und in Erwartung von möglichen Rückschlägen. Auch deshalb sehe ich ganz weit da hinten ein Licht am Ende des Tunnels!

  • DSV, ich sitze im gleichen sachsen-anhaltinischen Boot, wie du, nur ein paar Kilometer weiter nördlich. Insofern erlebe ich deine Probleme hautnah mit.


    Klar haben wir hier vor allem das Problem des demographischen Wandels, keine Frage! Natürlich denken die meisten bei uns in "alten Denkweisen"...woanders aber auch. Das allein reicht mir aber nicht, um deine Argumentation der "Realität auf dem platten Land" gelten zu lassen.


    Wenn ich mir folgendes erlauben darf: Ich persönlich schätze dich, gemessen an deinen Statements, als fähigen Trainer und auch intelligenten Menschen ein, der gute Ansätze erkennt, diese aber aufgrund gewisser externer Widerstände (des platten Landes) nicht gewillt ist, umzusetzen. Die Realität kriegt dich halt ein und du versuchst dich damit zu arrangieren...so ein Zwischending aus allem zu machen...solange sich keiner dran stößt... Du hast dich offensichtlich mit der Situation abgefunden, denkst und handelst "realitätnah" - kann ich alles sehr gut nachvollziehen!


    Letztlich ist es eben die von mir zuvor gepriesene "innere Überzeugung", die zu Verbesserungen führen wird. Du ziehst dir "von jedem ein bisschen", ein "Sammelsorium der Möglichkeiten des KiFu". Das ist m.E. schonmal ein Ansatz! Nur solltest du das, von dem du überzeugt bist (ich bin mir sicher, dass du weisst, wie man KiFu umsetzen sollte), auch nach außen hin vertreten und umsetzen. Ich habe bei dir leider den Eindruck, dass du eben DAS nicht tust, sondern dich dem "platten Land" anpasst ...vielleicht versteckst du dein eigenes Gewinndenken auch hinter deiner "Realitäts-Argumentation" (was ich aufgrund eigener "Tendenzen" durchaus verstehen könnte). Und das finde ich eigentlich schade...

  • Hammer und ein gutes Beispiel dafür, was Gewinndenken so mit erwachsenen Leuten anstellen kann. Hier sind die Kinder und der Fußball nachhaltig geschädigt worden, schade. Gut finde ich, dass man hier knallharte Akzente gesetzt hat, ...sehr gut.


    Zu meinem Statement vom 18.2.10, 14.39 h:


    Was ich aber auch mitteilen möchte ist, das ich mich quasi tierisch, so richtig tierisch über mich ärgere, weil ich am Telefon so nett war, als ich mit dem Leiter der Jugendabteilung eines mir sympatschen Bundesligsten sprach. Ich hätte ihm meine Meinung gezielter ins Ohr fauchen sollen, ....andererseits was bringts?


    Ich hätte ihm deutlicher sagen müssen, dass er hier eine Vorbildfunktion hat und dieser überhaupt nicht nachkommt. Ich hätte ihm sagen müssen, dass seine Haltung sehr egoistisch ist, weil sie nur auf seinen Verein abzielt. Dieser Verein hat aber eine große Aussenwirkung und dieser Verantwortung darf er sich nicht entziehen.


    Ich überlege gerade, ob ich da nochmal angreife und ihm genau das mitteile, ob ich es seinem Vorstand mal mitteile und ob ich hiervon mal dem DFB berichten sollte. Mir tut das nicht weh, da ist mein Fell ziemlich dick 8) , ...ich überlegs mir. Gruß Andre

  • Kleines Update von der Hinrunde der Hallenkreismeisterschaft, zu der ich ja eigentlich nicht hinfahren wollte, weil ich ja geahnt habe (gewußt habe), was passiert.


    ...Trainer war schon seit Wochen davon am reden, dass es dort so richtig zur Sache geht. Ich sagte ihm, dass es doch um die Ananas ginge, ...aber er versteht das nicht, ...spricht wohl eine andere Sprache.


    Sechs Mannschaften waren anwesend, also fünf Spiele für jede Mannschaft. Zwei Mannschaften spielten etwas Fußball, jedenfalls so, dass man erkennen konnte, dass die Altersziele erreicht sind. Die anderen konnten nichtmal mit ihren Körper umgehen, vom Ball mal ganz abgesehen.


    Als es gegen den "echten" Gegner ging, war eine mörderisch laute Kulisse in der Halle. Die Trainer standen an den Pfosten und besonders der des Gegners verdiente sich einen Flyer des Dfb. Dieser wurde von mir feierlich übergeben :) , weil ich es nicht sein lassen konnte, ...böser böööser Andre....


    Der Co.-Trainer des Gegners stand hinter "unserem" Tor. Das hat den Vorteil, dass er seinen Sturm besser dirigieren kann. Beide Trainer hatten sich vermutlich in einem Auswahlverfahren der Akustikervereinigung durchgesetzt. Saubere und klar mithöhrbare Befehle konnten trotz der Geräuschkulisse aus der allerletzten Ecke der Halle gehört werden. RESPEKT für diese Leistung.


    Ein Vater unserer Spieler erzählte mir, dass sein Sohn sich auswechseln ließ, weil er nicht mehr wollte. Ich vermutete und teilte dem Vater mit, dass dem Jungen die Hallenstimmung und das Geschrei der Trainer wahrscheinlich zu sehr mitnahm. Der Vater kam nach 10 Minuten wieder und nickte mir zu, ..."War exakt so, wie ich es meinte."


    Besonders fiel mir auf, dass die Jungs bis an den Anschlag gepuscht wurden, weil Trainer es drauf hatte. Weil sie im Zweikampf nun die 100 Prozentmarke ansteuerten, wurden spielerische Defizite mit "Knochenarbeit" wegradiert. ...Trainer war zufrieden, versuchte durch weiteres heftiges Geschrei diesen Istzustand zum Sollzustand zu erklären. Alle 1,5 Minuten lag nur leider dabei irgendein Kind wimmernd am Boden. Kind liegt am Boden, ...Schmerzen....Trainer springt auf und macht nun auf Fürsorglich. RESPEKt: sinnbildlich gesehen, ....sozusagen, erstmal eins auf`s Maul hauen lassen, und dann ein Taschentuch für`s Blut anbieten, ...ganz schön pervers.


    letztes allesentscheidendes Spiel der Hinrunde...


    Ein Spieler von "uns" blieb nach einem Hand"elfer", den unser TW hielt stehen. Da das Spiel weiterlief, verwandelte der Gegner im Nachschuss. Trainer SAUER.
    Zwei Minuten später deckte der gleiche Spieler -ein ansonsten sehr talentierter Spieler- "seinen"/einen Gegner nicht konsequent bei einer Ecke für den Gegner, ...bums das Ding war drin, 0:2, oha, ....Trainer sprang trotz Krücken im Dreieck. War ihm der Tabellenplatz wohl nicht egal, ...ach Quatsch, da irre ich mich bestimmt. Er holte den Spieler postwendend runter und schauzte ihn so an, das er weinend auf der Bank wie ein Haufen Elend saß.


    Eine Diskussion zwischen einer Mama (nicht die Spielermutter) und dem Trainer erbrachte, dass er es leid war, ..."der hat uns zwei Tore gekostet!!!"...und "da ist mal Schluß mit Lustig, wir wollen Fußball spielen und nicht so`n Scheiss sehen...bumsfallera!" Mutter ging kuriert, Trainer stand leuchtend am Himmel und mir dreht sich der Magen vor Wut.


    Gott sei Dank, schoss mein Filius in den letzten Sekunden das erlösende 1:0. Wenn ich mir vorstelle, wir wären nun nicht auf den zweiten Platz gekommen, mein Gott im Himmel, was wäre die Welt trübe gewesen. Nun haben wir eine richtig gute Ausgangsposition für die Rückrunde, ...da bin ich schon richtig gespannt drauf. :thumbup:8o


    Ach, ..dat habe ich ganz vergessen. Eine Mannschaft hatte krankheitsbedingt nur noch 4 Spieler. Da rief man die Kollegen im Verein an und holte sich drei zukünftige E Spieler. Das war so wohl verboten, hatte aber, weil die kranken Spieler nicht vorgeschoben waren, ...keiner übel genommen, ...es wurde geduldet. Der Trainer dieser an sich sehr schlecht spielenden Mannschaft setzte diese drei Spieler in den ersten zwei Spielen ....als es für ihn um was ging....tutto kompletti ein, sie ..die Gastspieler...spielten durch und seine Jungs schmorten auf der Bank. Die Eltern -so mein Informant- sagten hierzu nichts, ..ich garantiere, ...bei mir hätte er das nicht überlebt, ...6 Minus für den Schwachkopf.


    Soviel zum Thema: Merkmale des modernen Jugend.- und Kinderfußballes 2010, meinen allerherzlichsten Glückwunsch. :cursing:


    Gruß Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Schöner Bericht von Andre, nett geschrieben, obwohl die Thematik eher traurig ist.


    Habe neulich ähnliches erlebt bei einem Minikicker-Turnier!! Leider kann ich das nicht so rüberbringen wie andere hier, aber was da abging, war echt ein Trauerspiel. Ein ohrenbetäubender Lärm, 5-6 Trainer überall um das Spielfeld verteilt und alle am Brüllen und Dirigieren. Das ging so weit, dass manch Trainer auf der Seite der Halle, auf der nur die Bande war, auf dem Spielfeld rumlief und versuchte Einfluss zu nehmen auf seine Kids, bis ihn ein Schiedsrichter runterbefehligte, der Trainer sich aber derart uneinsichtig zeigte, dass es fast 5min dauerte bis weiter gespielt werden konnte. Dazu pro Team immer mindestens drei übereifrige Eltern, die die Linie entlang rauf und runtergelaufen sind natürlich immer heftigst am Rumbrüllen und dirigieren. Die waren IMMER auf Ballhöhe. Da war ein Betrieb an der Seitenlinie, echt Respekt, dass es da keine Zusammenstöße gab. Dazu noch natürlich der übliche Lärm von der Tribüne. Ergebnis: Teilweise total verunsicherte Kids, die fremdbestimmter gar nicht hätten seinen können. Torwärte, die mit dem Ball in der Hand gar nicht wussen, wohin mit dem Ding. Ein Wunder, dass kein Kind das Teil einfach ins eigene Tor geworfen hat. Schließlich brüllt die halbe Halle links/rechts/oben/hinten/unten/vorne. Jetzt bin ich kein Trainer der Minikicker oder F-Jugendlichen, sondern verrichte mein Werk als C-Jugendtrainer, daher bin ich das Chaos da vll. auch nicht so gewohnt. Auch wenn ich mich nicht erinnern konnte, damals als F2-Trainer so ne Reizüberflutung erlebt zu haben. Dass da ein bissel Lärm dazugehört ist mir völlig klar, aber dass pro Team teilweise 3 Trainer + X Eltern Einfluss auf das Ergebnis der Spiels nehmen zu versuchen, finde ich arg übertrieben. Auch wenn ich jetzt keine übertriebene Ergebnisorientierung wahr nahm, die meisten Teams wechselten ganz gut durch, aber mit KiFu hatte das wenig zu tun. Nächstes Mal stell ich mich auf die Empore und lasse mal einen Satz Flyer regnen.

  • Kann auch mal ein wenig Erfahrungen beisteuern, die Windmühlen da draußen sind riiiiesig! ;( Wir haben dieses Wochenende bei uns Turnierwochenende, Gestern war ich mit meiner C dran, Futsal mit offiziellen Schiedsrichtern und allen Regeln, die dazu gehören. Was da an Skepsis bis Belächelung schwang, unglaublich X( . Die Trainer beim Erklären der Regeln: "Wollen wir nicht gleich die Tischtennisplatten aufstellen?" Die Leute drumherum, inklusive Schiedsrichter: "So lange kann man sich ja gar nicht konzentrieren als Spieler" (10 Minuten Nettozeit). Das richtig guter Fussball gespielt wurde, technisch und fair, dazu kam dann am Ende nur ein "ja okay, kann man spielen" oder "hat ja einigermaßen funktioniert". Das ich unseren KJO soweit habe, dass wir nächstes Jahr als Kreismeisterschaft Futsal spielen, habe ich da nicht erwähnt, sie werden es früh genug merken ;) . Aber obwohl bekannt war, dass es ein Futsal-Turnier ist und ich die Regeln mitgeschickt habe(in Lang- und in Kurzfassung), kommen vier von fünf Trainern unvorbereitet, erklären ihren Spielern in der Halle, was Heute überhaupt gespielt wird und tun das ganze als Spielerei ab. Das aber nur am Rande zum Thema Starsinnigkeit. Heute habe ich dann als Schiedsrichter die F-Jugend gepfiffen. Joystick vom feinsten, kann ich nur sagen. Unsere Trainer waren da sogar die rühmliche Ausnahme, haben spielen lassen und nur wenig korrigiert. Manche Eltern haben darin natürlich den Grund gefunden, dass sie nur 3. und 5. von sechs Mannschaften wurden. Die anderen Trainer am Erzählen und Texten, nimm an, spiel, schieß, pass, fehlte nur noch "linkes Bein vor, rechtes Bein vor", dass schaffen sie aber nicht so schnell, wie die Kinder laufen sollen :rolleyes: . Meine Aufforderung an die Trainer, sich bitte auf die Bank zu setzen, kommentierten manche mit einem Blick und Sprüchen, als wenn ich vor ihnen mit dem Papierhut auf dem Kopf mit einem Trichter Trompete spielen wöllte, die halten einen echt für völlig Gaga. Daran erlebt man live, wie groß die Windmühlen wirklich sind. Wenn man die Prinzipien des Kifu propagiert, ist man teilweise wie ein Außerirdischer unterwegs, es sind einfach noch zu wenig "infiziert". Aber steter Tropfen höhlt den Stein, und eines Tages, wer weiß. Aber das muss wohl sehr behutsam geschehen, so nach dem Motto "der einzig Vernünftige hier bin ich" klappt das nicht. Zum immer wieder gebrachten Argument "so viele Trainer können doch nicht irren": Doch, sie können und sie tun's auch ;) Aber das wird schon..

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Ich finde die Idee mit dem Fairplaypokal sehr gut. Wenn man diese Überschrift nutzen würde, um beispielsweise ein eigenes Turnier aufzuziehen, wo man bis einschließlich der C -natürlich besonders im F und E Bereich- in der Einladung bereits auf die festen nicht diskutierbaren Regeln hinweist, ...dann sollten man doch meinen, das sich nur welche anmelden, die auch interessiert sind.


    Sollte ich in der kommenden Saison eine Mannschaft mittrainieren, werde ich ein eigenes Turnier planen, wo ich folgendes anstrebe:


    Turnierausschreibung: FAIRPLAYPOKAL


    zur Einladung den Flyer vom DFB beilegen.


    Regeln:


    -die Spieler regeln die Dinge selbständig und in eigener Verantwortung.
    -keine Schiedsrichter, ...der Hallensprecher greift als Schiedsrichter ein, soweit eine Einigung der Spieler nicht klappt.
    -Futsalball wird verwendet, ...dazu 10 Regeln aus dem FUTSAL (TIMEOUT; Einwechselzone, 3 Sekundenregel, dritte GELB = 1 "Siebenmeter", bis zu 7 Auswechselspieler zu den 5 Spielern auf dem Platz --bei F und E sechs Spieler-- usw.)
    -FAIRPLAYTEAM ...bestehend aus Freiwilligen aller Mannschaften, ...es können auch gleichaltrige Geschwisterkinder oder Freunde mitspielen


    Darüber hinaus -und das wäre mir ganz wichtig- wären auf der Einladung in kurzen knackigen Kernsätzen die Problemlage erklärt, sprich....


    -schreiende Trainer und Eltern am Rand (Joystick), ungleiche Spielzeiten für die Spieler, keine Rotation....


    -dann die Begründung dafür, warum das scheisse ist (Kinder haben Angst, spielen den Fußball der Erwachsenen usw.)


    -zuletzt die Alternativen aufzählen....Einstellung des Trainers darf nicht das Tabellen,.-oder Turnierergebnis sein, sondern der Spass und die Ausbildung zählt


    Dieses Schreiben sollte möglichst kurz gefaßt sein (soweit das möglich ist). Ich würde auch deutlich herausstellen, dass Fehler der Trainer o.k. sind, ...aber nicht geduldet werden. Hierzu würde ich auch die Kinder ins Boot holen. Sie bekämen jeder gelbe Karten, ebenso wie die Zuschauer. Der Trainer der hier von den Spielern oder den Zuschauern die dritte gelbe Karte erhält, muß das Feld in Richtung Tribüne verlassen und ab da nicht mehr auf das Spielfeld (bis zum Ende des Turniers!) 8):D


    In der Hoffnung, dass man durch nette sympatische Aufklärung hier noch welche findet, die am Turnier teilnehmen wollen, ...würde ich hierzu parallel einen Zeitungsartikel veröffentlichen. Den würde ich sowohl vor der Aktion, als auch im Nachspann bringen, ...soweit die Zeitung hier mitspielt. Das wäre für mich eine Initiative die machbar ist, denn ein Turnier läuft dann nur etwas unüblich ab. Ich gehe fest davon aus, ...das das anklang finden würde. Das wichtige ist, hier den Mut zu haben, auf die Leute zuzugehen. Dazu die Schwierigkeit, sie darauf aufmerksam zu machen, dass da etwas falsch läuft, ohne das sie auf einen Sauer werden. Ich könnte mir hierbei vorstellen, dass es es von Vorteil wäre, sich hier als gebranntes Kind in den Raum zu stellen.


    Würde die Sache gut laufen, würde ich vom Jugendvorstand erwarten, dass nun jedes Turnier so abgehalten würde, sprich diese Art der Einladungen werden Standard. Die gelben Karten an schreiende Trainer und die Regel, dass diese das Feld zu verlassen haben, wird standard, ....mit oder ohne Futsal.


    Das Thema gehört an den Pranger gestellt, ..offen und ehrlich! Zudem fängt man so direkt vor der eigenen Tür kräftig an zu fegen. Gruß Andre

  • Hallo Andre,



    grundsätzlich ist der Gedanke für ein solches Turnier gut. Da Du ja auf jeden Fall noch Zeit hättest, bis Du ein solches Turnier ausrichten wirst, können ja einige Sachen noch genau kongretisiert werden. Vieleicht hier im Forum als extra Thema.


    Umsetzen würde ich auf jeden Fall die Idee mit der Presse. Dort machst Du Werbung für das Turnier und könntest auch gleich vielen Leuten die Idee des modernen Kinderfussballs erklären. Den Futsalball würde ich auf jeden Fall einsetzen. Die Idee mit dem Hallensprecher als "Beobachter", der im Notfall eingreift, könnte vielleicht nochmal überdacht werden. Da würde ich eine andere Person einsetzen. Das könnten zum Beispiel im Wechsel die Trainer übernehmen, deren Mannschaften gerade spielfrei haben. Es könnte auch ein "gelernter Schiedsrichter" als "Beobachter" übernehmen, wobei hier aber auch die Gefahr besteht, das er in sein Schiedsrichterverhalten verfällt. Das darf nicht passieren. Solange die Kinder sich einigen und das Spiel läuft, wird es nicht unterbrochen.


    Einladen würde ich zu dem ersten Turnier auch nur Trainer, die sich vorher mit dem Gedanken des Fairplays identifizieren bzw. schon ernsthaft befasst haben. In einer grösseren Stadt oder einem Ballungsraum sollte dies möglich sein.Wichtig ist, das dieses 1. Turnier ein Erfolg wird. Später kannst Du dann nach und nach andere Trainer mit Ihren Mannschaften einladen. Wichtig wäre mir in diesem ersten Turnier auch, das man die "Gewichtung der Platzierung" herausstellt, indem es keine so grossen Unterschiede bei den Preisen gibt. Das heißt auf jeden Fall auch Preise für alle. Sponsoren sollten sich vielleicht auch gerade wegen "dem Anliegen" des Turniers finden. Das Ziel muß sein, das jeder Teilnehmer mit einem positiven Gefühl nach dem Turnier nach Hause geht, mit seinem Preis/Andenken immer daran denkt und darüber spricht !

  • Moin, moin,



    habe ich das richtig gelesen, ihr wollt die Lütten mit 'nem Footsalball spielen lassen???? Oder gibt es da extra welche für Minikicker, denn ansonsten finde ich den viel zu schwer für die Kleinen.


    gruß

  • Ob es für die Minis einen gibt, weiss ich nicht, wenn nicht, würde ich hier einen Handball nehmen, diesen mal Auswiegen und vergleichen.


    A) der Handball, soweit er gewichtsmäßig paßt (vielleicht gibt es da ja auch Unterschiede), springt eben auch weniger als ein Fußball, deshalb wäre das PINGPONG Spiel in der Halle dann vorbei und die Kinder könnten sich mehr auf die Koordination konzentieren. Zudem käme er bei den ganz ganz kleinen in der Größe diesen auch entgegen, weil die Balloberkante nicht über die Knie ragt. ;)


    B) Ansonsten gibt es Gewichtsunterschiede. Hierüber gab es auch schon Angaben in einem anderen Thread.

  • Ich möchte im Bezug auf den oben genannten FAIRPLAYPOKAL


    auf den Thread -Musterbriefe- hinweisen, dort habe ich versucht, ein Anschreiben zu konstruieren. Ob das gut oder schlecht gelungen ist, obliegt Eurer persönlichen Meinung. Ich erspare es denjenigen, die nicht interessiert sind, das hier auch noch lesen zu müssen, deshalb poste ich es hier nicht auch noch, Gruß Andre ;)


    Musterbriefe

  • Zudem habe ich nun noch eine problemerkärende Email mit machbarem Lösungsvorschlag an einen Verantwortlichen unseres Fußballkreises geschickt. Zuvor habe ich mit diesem Mann telefoniert. Ich muß sagen, dass das Gespräch ein sehr positives war, die Person am anderen Ende der Leitung hatte eine sehr nette Art und eine sehr sehr moderne Einstellung. Eigentlich kann ich sagen, dass er am gleichen Strang zog. Die Mail kam wohl genau passend, weil man in kürze eine wichtige Besprechung habe. Meine Idee: Umbenennung der Hallenkreismeisterschaft in FAIRPLAYPOKAL incl. Einführung


    -Infostreuung über das WARUM an die Verantwortlichen in den Vereinen


    -gelbeKarten für Trainer vom Publikum und von Spielern (1. gelbe Karte; Trainer verläßt Spielfeld auf Tribüne für dieses Spiel, 2. Karte Dauerhafte Verbannung des Trainers vom Spielfeld)


    -Spiel ohne Schiedsrichter


    -Spiel mit Futsalball ohne Futsalregeln


    Was daraus wird, liegt in der Kraft, Güte und Ausdauer der Verantwortlichen.


    Es könnte in diesem Zusammenhang sein, dass ich im Laufe dieses Jahres zu einer dieser Versammlungen eingeladen werde und 20 Minuten Redezeit bekomme. Diesen Termin würde ich gern wahrnehmen und mein Ding durchziehen, um den Staffelleiter auch hier zu stärken. Mehr als steinigen kann man mich sowieso nicht :rolleyes: , Gruß Andre


    P.S. Wollen wir doch mal sehen, ob wir die Trainer nicht ruhiger bekommen. ;)

  • Es hört sich schon recht gut an. Vorallem wenn bei Euch der Verband mitzieht, können endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht werden. Wichtig ist meiner Meinung nach, wie schon gesagt, daß dieser erste Versuch schon ein voller Erfolg wird.


    "Bauchschmerzen" hätte ich noch bei der Verteilung der gelben Karten. Wenn mir dort im "Extremfall" ein Vater aus dem Publikum, der von Samstag zu Sonntag gefeiert hat und vieleicht schon wieder sein zweites Bier weg hat die gelbe Karte zeigt, und ich muß deshalb auf die Tribüne, würde ich sofort meine Mannschaft vom Platz und aus dem Turnier nehmen. Auch von den eigenen Kindern würde ich mich nicht auf die Tribüne verbannen lassen.


    Man muß das Ganze auch mal aus dem Gesichtspunkt betrachten, daß momentan zumindest nicht im ländlichen Raum die Trainer auf den Verein angewiesen sind sondern es sich umgekehrt verhält. Leute vor den Kopf zu stoßen oder diese vor den Kindern und dem Puplikum zu "blamieren" bringt meiner Meinung nach nichts. Auch wenn es Einzelne verdienen mögen, grundsätzlich wäre für mich diese Verfahrensweise nicht akzeptabel-


    Mein Vorschlag: Möglichst ohne gelbe Karten, sondern mittels vorheriger Aufklärung zum Erfolg. So eine Aktion mit der gelben Karte könnte den guten Eindruck des Turniers zunichte machen. Es sollen doch alle mit einem positivem Gefühl von diesem Turnier in Ihre Vereine zurückkehren. Ein dort "blamierter Trainer" vermittelt dieses nicht. Weiterhin sollten wir bedenken, dass die überwiegende Mehrheit der Trainer (auch der noch "Andersdenkenden") ihre Freizeit unentgeltlich der Ausbildung der Kinder widmet. Diese wegen der vielleicht falschen Methodik total zu vergraulen, wäre vielleicht das Endergebnis. Und die meisten von uns waren doch vor kurzem noch ähnlicher Meinung und sind jetzt am Umdenken"! Und wir sind auch nicht allwissend. Dann werden wir vielleicht auch von unseren "Nachfolgern" nach jahrelanger Arbeit für den Kinderfussball nach bestem "Gewissen" blamiert.


    Ich denke, dieser "Fairplaypokal" verdient hier vielleicht ein eigenes Thema. Zeit dafür ist ja noch und viele gute Ansätze und Ideen sind schon da. Bei der Frage, was das Ziel ist, dürften wir uns schon einig sein. Über den Weg lohnt es sich zu diskutieren.

  • Karl, ich kann dich gut verstehen. Für meine Person sprechen Gründe dafür, das so zu machen:


    1. Ich bin vom Fach, ...die mit der Fahne sind meine Kunden, ..jeden Tag und überall, die sollen nur kommen


    2. Seitdem ich nicht aktiv bin, war ich sehr hellhörig unterwegs, habe viele Gespräche geführt, mich selbst beobachtet, hierbei an mir Rückfälle erlebt! Ich habe die Trainer besonders letztes und vorletztes Wochenende sehr genau mit allen Antennen die ich habe beobachtet. Heute habe ich noch mit einem Trainer gesprochen, ...ihn eingebunden, informiert und es gab keinerlei Einsicht, die war gleich NULL.


    Deshalb ....würden die Trainer in der Einladung die Info bekommen, ...sie hätten die Chance zu verstehen und mitzumachen. Steht ja drin, ....wenn es ihnen nicht "paßt", sie nicht dazu in der Lage sind, es nicht gefällt, sie sich nicht damit identifizieren können, ....dann sollen sie halt wegbleiben. Es kämen also nur die, ...die dafür sind. ;)


    Birgt natürlich die Gefahr, ...das keiner mehr kommt 8) , das glaube ich aber nicht.


    Bei der Hallenkreismeisterschaft bekommen die Ausrichter, also diejenigen, die den Zuschlag dafür bekommen, eine Summe X. Der DFB machte es auch so.


    Wenn sich keiner findet, schlage ich vor, dass mein alter Verein den Zuschlag bekommt, ...die/dann wieder -wir- machen das schon. Gruß Andre

  • Es könnten halt auch die kommen, die bisher immer da waren. Gerade weil es als "Hallenkreismeisterschaft unter anderem Namen" laufen soll. (So würden es warscheinlich die "Betroffenen sehen). Dann sind vielleicht die "Uneinsichtigen" in der Mehrheit und es endet in einem Fiasko. Würdest Du danach gleich noch mal die Chance zu einem solchen Turnier von Deinem Kreisverband bekommen ?