Koch: Arbeitspflicht für Hartz-4-Empfänger - SUPER!

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
    • Offizieller Beitrag

    Danke DSV, dem stimme ich überwiegend zu. Es stimmt grundsätzlich etwas nicht bei dieser Art der Beschäftigung.



    Der Einsatz im Verein vernichtet aber keine Arbeitsplätze, sondern ist als ehrenamtliche Tätigkeit für eine soziale Gemeinschaft anzusehen. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen bedeutet mehr, als einen angeordneten Arbeitsdienst. Eignet sich dafür der 1-Euro-Job? Wer hat im Verein schon Erfahrungen gesammelt?

  • Genau!Früher hat unser Platzwart "seinen Platz "in Ordnung gehalten.Wir haben uns nicht getraut ein Stück Papier achtlos wegzuwerfen.
    Heute kommt eine Firma 2 mal die Woche und die machen auch nur das nötigste.Und da sind drei Mann den ganzen Tag im Gange.
    Ich kann mir nicht vorstellen das das billiger sein soll.
    mfg Harri

  • @ Uwe


    Nein, im Verein vernichtet der 1€Jobber sicher keine Arbeitsplätze-jedenfalls nicht in den Regionen des Fußballs, in denen wir uns bewegen. Aber wenn man diese unsägliche 1€Job-Regel nicht hätte/bräuchte, weil die politischen Grundlagen andere wären, würde man sich doch darum keine Gedanken machen müssen.


    Wir hatten bis dato 2 1€Jobber als Platzwarte, war soweit auch alles ok, da sie aus unserem Verein waren. Wenn uns Fremde zugeteilt worden wären, wäre ich mir nicht so sicher. Wenn du einen, oder 2 fremde Leute dort beschäftigen willst, ist es ja schon fast ein Halbtagsjob für einen im Verein, die Leute anzuleiten und zu überwachen/kontrollieren! Es ist gar nicht so einfach, für ein oder zwei Leute ständig Arbeit zu haben-selbst wenn die Arbeit da ist, brauchst du Geräte,Materialien usw usf. Demnächst gibt es bei uns wohl eine Kooperation mit eine AFG und dann schauen wir mal, wie das denn so klappt.

  • @ DSV: Gutes Posting. Kann mich anschließen.



    Erfahrungen im eigenen Verein haben wir noch nicht gesammelt. Hier im Süden haben wir nicht wirklich viele 1€-Jobber - ehrlich, mit dem Thema sind wir bis jetzt auch nicht ansatzweise in Berührung gekommen.
    Bei der Teilnahme an einem Sportkreisaustausch mit Torgau (Sachsen) konnte ich mich aber mit einem dortigen Trainer über diese Problematik unterhalten. Der Verein hatte einen 1€-Jobber, der zugleich Platzwart und Trainer der D-Junioren war. Im Dezember lief seine Maßnahme aus. Und was passierte: Schwupps, weg war er und der Verein saß in der Tinte.
    Ich möchte dieses Beispiel nicht verallgemeinern, aber mir wäre als Jugendleiter irgendwie unwohl, jemanden als Jugendtrainer zu beschäftigen, der es nur macht weil er es muss. Etwas anderes wäre es, wenn der Verein so jemandem helfen könnte, der sich vorher bereits im Verein engagiert hat.



    @ Chris:
    Natürlich müssen wir nicht über Roland Koch sprechen. Jeder vernunftgegabte Mensch wird hier die entsprechende Meinung haben.
    Was ich aber überwunden glaubte, ist dieses (ich überspitze jetzt absichtlich) "Arbeitslager-Denken". Dieses "die sitzen mir nur auf der Tasche, die sollen gefälligst arbeiten" sichert zwar an jedem Stammtisch Beifall, hat mit der Praxis aber wenig zu tun. Irgendwie hatte ich dir hier eine differenziertere Meinung zugetraut.
    Seien wir mal ehrlich: Diejenigen, die gerne arbeiten würden, über die ärgern wir uns nicht. Die würde ich aber im Verein nicht haben wollen - den stelle ich z.B. als F-Trainer ein, der mittags um 16 Uhr trainieren kann, dann findet er einen Job, und weg ist er und ich stehe dumm da.
    Und diejenigen, die nicht arbeiten wollen, will ich in meinem Verein ganz sicher nicht haben...

  • Es wird sich etwas an den Zuverdienstgrenzen ändern, da bin ich mir ziemlich sicher, dann entsteht auch etwas mehr Motivation als für den jetzigen 1,-- EUR.
    Als Strafdienst sind 1,- EUR Jobs sicher ungeeignet, aber mal sehen was aus der Diskussion neues entsteht.


    Und na klar ist Herr Koch nur vorgeschickt um mal zu testen was geht in unserer Republik, irgendwo muß das Geld was heute an Mövenpick und andere Hotelliers verschenkt wird nächstes Jahr wieder bei uns reingeholt werden.


    Gruß
    thom

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Hallo
    Schöne vorstellung die Hartz4 Leute zu"zwingen".
    Sollten erst mal die Unterstützen die es freiwillig machen möchten.
    Ich wollte in unseren Verein ein Jugendprojekt verwirklichen das sich nacher
    selber trägt also sogar eine Arbeitstelle schaffen würde.
    Keine Chance uns wurde nicht mal eine 6 Monatige Probe oder eben 1 Euro Jop erlaubt.
    Obwohl der Sachbearbeiter von der Arge zugestimmt hat das es was werden könnte.
    Jetzt versuchen wir es über die Schule zubekommen.Ich hätte sogar auf das Geld(1Euro)
    verzichtet ging nur um Versicherung und einfach mal 6 Monate in ruhe Arbeiten können.
    :cursing: Wie Ihr seht habe ich momentan ein Dicken Hals. :cursing:
    Gruß Reemt

  • @ remko


    moin,moin


    versuche es doch mal über eine arbeitsförderungsgesellschft, sofern es bei euch in der gegend welche gibt. die sind zum teil recht aufgeschlossen und können auch das eine, oder andere möglich machen. man muß da halt vielleicht dem "kind nur einen andern namen geeben" ;). also zb wird der mensch als platzwart eingestellt und hat in der nebenabrede in der arbeitszeit dann auch noch die jugendbetreuung mitzumachen.



    gruß

  • Moin Moin,


    also erstmal Andrè und DSV, sehr gute Antworten, mit denen ich mich voll identifizieren kann.


    Andrè hat es in Bezug zum Ausgangsposting hier im Faden denke ich am besten rübergebracht, die alles entscheidende Frage ist, sind solche Leute (1 Euro Jobber) tatsächlich für die Aufgabe motiviert? Wenn ja, prima, alles andere bringt einem Verein außer Ärger reinweg garnix. Der gleichzeitige Hinweis auf ältere Arbeitslose stimmt haargenau, oftmals sind genau die es, die nach einem sinnvollen Betätigungsfeld suchen.


    In Sachsen gab es da vor paar Jahren mal eine "Aktion 55" (http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/2201; http://www.mdr.de/umschau/427534.html), in der Arbeitslose ab 55 Jahre für eine Tätigkeit in Vereinen (nicht zwingend Sportverein, bestimmte Anzahl von Stunden in der Woche) eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten. Diese erfolgreiche und sehr gut angenommene Aktion wurde damals von Kurt Biedenkopf iniziiert, ist zwischenzeitlich jedoch dem Rotstift zum Opfer gefallen. Lieber verpulvert man Abermillionen Steuergelder in solchen Projekten wie Citytunnel Leipzig, den kein Mensch braucht, während gleichzeitig in Gelsenkirchen die Straßen nicht repariert werden können. Sorry, das ist natürlich jetzt ein anderes Thema. Aber da stellen sich einem die Nackenhaare auf.


    Chris
    Was willst du mit einem Umfrageergebnis hier eigentlich anfangen? Nehmen wir mal an, 60% der User hier hat positive Erfahrungen gemacht mit 1 Euro Jobbern im Verein. Was sagt das aus und wem nützt so ein Umfrageergebnis?


    Glück Auf und maximale Kampferfolge :D am Wochenende!

    __________________________________________________________


    „Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
    Karl Lagerfeld

  • Wie schon im anderen Thread geschrieben, bin ich der Meinung, dass Ehrenamtliche, z.B. Jugendtrainer stärker gefördert werden sollen.

    Vielmehr müsste man wie DSV schreibt in den Betrieben ansetzen. Bezahlter Sonderurlaub für Jugendtrainerfortbildungen, Förderung von Betrieben, die ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter einstellen usw. Viele von uns kennen das Problem: Sie müssen raus zum Training, aber auf Arbeit gibt es noch "dringendes" zu erledigen. Wäre es nicht schön, wenn man argumentieren könnte, dass die ehrenamtliche Tätigkeit auch dem Betrieb nützt?? Es tut wirklich not, unsere Jugendbetreuertätigkeiten, die der Gesellschaft dienen, in diesem Sinne zu fördern!

    Nun ist bei einem Hartz 4 Empfänger letztlich der Staat der Betrieb! Daher bin ich der Meinung, dass hier der Staat direkt Hartz 4 Empfänger fördern sollte, die als Jugendtrainer arbeiten. Ob finanziell oder anders kann ich schwer beurteilen. Es ist einfach ein negativer Ansatz, Leute zu zwingen, gewisse Tätigkeiten im Sportverein auszuüben. Andererseits wird keiner etwas dagegen sagen können, dass Arbeitslose, die ihre Zeit sinnvoll für ehrenamtliches Engagement nutzen, irgendwie besser gestellt werden sollten als andere. Letzlich nützt es auch der Gesellschaft, wenn Hartz4-Empfänger dazu motiviert werden, sich zu engagieren, dann werden sie sicherlich weniger depressiv und passiv und werden im Endeffekt leichter wieder im Arbeitsleben Fuß fassen können.
    Hier könnte mit kleinem Aufwand viel erreicht werden!

  • Mein Verein leistet sich einen Platzwart für 8€ oder so pro Stunde. Von daher bin ich da wahrscheinlich verwöhnt.
    Ich kenne aber ein Beispiel eines Vereins in der Nähe, der dafür auch einen 1€-Jobber von der Stadt bekommt. Und wie man hört, läuft das sehr gut. Er macht seine Arbeit sehr ernst und gewissenhaft.
    Man wird von Fall zu Fall unterscheiden müssen. Es liegt einzig ud allein daran, wie ernst die Leute ihre Arbeit dann nehmen. Ich denke aber, wenn da jemand ist, der es nicht gut macht, dann teilt man das der Stadt mit und dann wird man den sicher auch schnell wieder los sein.


    Außerdem können diese Leute ihre Sache vormittags machen, da stören sie auch niemanden am Platz ;)

  • "Außerdem können diese Leute ihre Sache vormittags machen, da stören sie auch niemanden am Platz"


    was soll das? sind für dich 1 euro jobber so ekelhaft, dass man sie besser nicht sehen soll und ihre arbeit sollte im dunkeln stattfinden? das ist ekelhaft!


    eine putzfrau bekommt locker 8 euro, wenn man sie entsprechend ihrer leistung bezahlt. also sollte auch der platzwart ein entsprechendes gehalt bekommen, vielleicht auch in form einer günstigen oder kostenlosen unterkunft am oder im vereinsgelände.
    das problem ist nicht die motivation sondern die schlechten löhne allgemein. deutschland ist hier immerhin drittletzter aller industrieländer weltweit, so schlecht wird hier verdient. die gewerkschaften haben lange zeit tief und fest gepennt und am tisch der mächtigen gesessen, so dass solche äußerungen wie von hansel koch überhaupt möglich geworden sind. warum also sollte man diese leute nicht anständig bezahlen? ich persönlich hätte ein dickes problem damit, wenn dort wo ich meine freizeit verbringe, jemand schafft, der so wenig verdient....


  • was soll das? sind für dich 1 euro jobber so ekelhaft, dass man sie besser nicht sehen soll und ihre arbeit sollte im dunkeln stattfinden? das ist ekelhaft!


    Um Himmels Willen, nein! Das ist ganz sicher nicht meine Meinung. Wenn es das wäre, da gebe ich dir Recht, wäre das ekelhaft. Ich bitte zu entchuldigen, falls das falsch rübergekommen ist.


    Irgendjemand hier schrieb, dass es nicht so toll sein könnte, wenn man dann doch mal Leute erwischt, die ihre Arbeit schlecht machen und man die evtl sogar auf Jugendmannschaften los lässt. Daher sagte ich, diese Leute machen möglicherweise ihre Arbeit ja erstmal vormittags...
    Wie ich ja auch schon beschrieb, habe ich eher positive Erfahrungen gemacht.