Der Umgang mit der Gefahr "sexueller Missbrauch"

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  • Hallo Leute!


    Wie der Titel schon sagt, geht es mir hier darum, wie bei euch damit umgegangen wird, das die ständig allgegenwärtige Gefahr des "sexuellen Missbrauchs" uns als Jugendtrainer umgibt.


    Nicht, weil wir potentielle Kinderschänder sind, sondern vielmehr weil es immer wieder schwarze Schafe gab und gibt, und die Eltern dies natürlich durch die Medien erfahren. Man kann sagen, das manche den normalen Jugendtrainer dann als potentiellen Kinderschänder ansehen.


    Bei uns im Verein haben sich mittlerweile gewisse Verhaltensweisen eingebürgert. Nicht, weil wir offen darüber gesprochen haben, sondern weil sich mittlerweile jeder von uns seine Gedanken gemacht hat.


    So ziehen sich die Trainer alle in der Schirikabine um, bevor sie auf den Platz gehen. Umziehen in der Kabine der Kinder ist ein absolutes "No-Go!" geworden. Wenn sich jemand einen Jungen zur Seite nimmt um mit ihm was zu besprechen, passiert das nur noch in geöffneten Räumen. Die Türen bleiben geöffnet.


    Allerdings haben wir uns in der Jugendabteilung auch anderweitig Gedanken gemacht.


    Auf der Vereinsseite werden unterhalb der D-Jugend keine Namen mehr von Kindern veröffentlicht. Lediglich Mannschaftsfotos und Trainingszeiten sind ersichtlich. Auch haben sich die Trainer der Minikicker darauf geeinigt, keine T-Shirts mit Namen der Kinder mehr bedrucken zu lassen. Der Hintergrund für diese Entscheidung war folgender:


    Kinderschändern sieht man meist nicht an, das sie Kinderschänder sind. Sie kommen aus allen Bevölkerungsschichten, aus jedwegem sozialen Umfeld.
    Zudem haben wir mal versucht, die möglichen Gedanken solch kranker Menschen nachzuvollziehen. Wie könnten sie vorgehen? Eine Möglichkeit wäre ja, sich über Vereinsseiten die Fotos anzuschauen. Glatt wie im Katalog. Die Trainingszeiten stehen dabei, und, nanu? Sogar der Name der Spieler? "Mal sehen... wen nehmen wir denn... ach, da! Der Timo ist ja ein Süßer! Ach, der ist Dienstags um 17 Uhr mit dem Training fertig? Fahren wir doch gleich mal gucken, ob den jemand abholt, oder ob er alleine nach Hause geht..."


    Gleiches gilt für T-Shirts mit dem Namen auf dem Rücken. Ein gestörter Mensch sieht ein Turnier oder ein Spiel, und der Name seiner "Beute" wird gleich mitgeliefert.


    Eltern trichtern ihren Kindern ein, nicht mit Fremden zu reden! Blöd nur, wenn der Fremde auf das Kind zugehen kann und sagen kann "Hallo Timo!" Spricht man ein Kind mit dem Namen an, gewinnt man gleich etwas Vertrauen. Wenn man den Namen nicht weiß, ist es zwar auch keine Garantie das nichts passiert, es wird Kinderschändern aber erschwert.


    Und dazu kann jeder Verein beitragen!


    Wird das bei euch genauso gehandhabt? Oder habt ihr euch noch keine Gedanken darüber gemacht? Wie geht euer Verein damit um?

  • Der Trainer muß sich selbst "schützen" (kein Mitduschen, ....so wie ihr es macht), die Eltern müssen ihre Kinder stark reden. Gruß Andre

  • Also uns als Trainer bei uns im Verein hat noch keiner sowas nach gesagt und soll sich auch mal einer trauen. So krass wie ihr handhaben mir es nicht wirklich, wobei man auch dazu sagen muss das wir keine HP haben! :P
    Es gab allerdings vor Jahren mal den Fall das eine unbekannte Person versucht hat einen unserer Minikicker in sein Auto zu ziehen, allerdings fern ab von Fussball. Hintergründe und sonstiges sind unbekannt zumal der Junge sich auch wehren konnte....

  • Also ich bin in dem Bereich auch Vorsichtig geworden, wenn die Kids sich nach dem Spiel umziehen und Duschen gehen gehe ich meistens aus der Kabine Raus.
    Früher habe ich die Kids auch öfter mal in den Arm genommen und gedrückt, das ist nun bei mir auch Geschichte einfach aus Angst das einem was nachgesagt wird.
    Das mit den Namen auf den T-shirts ist bei uns nicht so, wir haben nun gerade Aktuell neue Pullis für die Minis geholt mit Name und ich bin mit mrdunkee am Reden wegen einer bestellung von T-shirts für meine E-Jugend und dort sollten auch die Namen mit drauf....

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Hallo Basti,


    ansich ist der Ansatz der von euch lobenswert, doch fasst so effektiv als wenn nichts in der hinsicht unternommen wird. Das einzige wo ich sagen kann, okay das könnte zur vorbeuge des verdachtes funktionieren, ist das sepperate Umziehen oder Duschen wenn die Kids fertig sind oder auch zuhause. Sonst finde ich es meines erachtens weniger wirksamm.
    Viele Studien und recherchen (nicht von mir!) haben ergeben das (ohne eine Prozentzahl angeben zu wollen) der sexuelle Missbrauch am Meisten im Familiären oder näheren Bekanntenkreis des Kindes passiert. Also auch der Trainer selbst. In geringen fällen ist der Täter/die Täterin ein/eine Fremder/Fremde.




    Ihr gebt keine Namen im Internet an, aber Fotos und Trainingszeiten. Prinzipell ist es sogar ratsam auch auf Fotos zu verzichten.




    Im Verein kann man bis auf die oben genannten Punkte (Kein Mitduschen-getrennte Kabinen, verzicht auf Fotos-Namen der Kinder auf der Vereins HP) nichts dagegen machen. Wir können den Kinder keinen Personenschutz bis nach Hause geben und tunlichst auch vermeiden die Kinder oder Eltern zu verängstigen.


    Ich kann da Andre beipflichten, es liegt bei den Eltern das Kind stark zu machen.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • "... und soll sich auch mal einer trauen"nachzufragen.
    häh? sonst kriegt er aufs maul oder was?


    in erster linie geht es hier selbstverständich um die kinder, die es zu schützen gilt, ganz klar.
    aber auch die trainer sollten so klug sein, sich zu schützen. ein paar einfache verhaltensregeln tun es doch:
    kinder ziehen sich alleine um und duschen alleine! das ist schon der hauptbatzen der ganzen geschichte.
    (auch wenn ihr das in anderen thread zb. zum thema duschpflicht ganz anders seht, was mich immer stark irritierte)
    denn eins ist klar, wenn euch einer an den karren will, aus welchem grund auch immer und sei es aus gekränkter eitelkeit,
    dann sind solche aufhänger wie gemeinsames duschen ein gefundes fressen.
    und selbst wenn der ganze verein bezeugt, ihr seid integer, es bleibt hängen und es kann sich,
    je nach dem wie gross euer kaff ist, indem ihr wohnt zu einer echten lebenskrise ausweiten....
    also, be careful, leute, nehmt die sache ernst.

  • ich dusche natürlich auch nicht mit meinen jungs zusammen und komme normalerweise schon umgezogen zum training/spiel . was ihr hier aber sonst noch macht kommt mir sehr überzogen vor :huh: , bei uns gabs da noch nie probleme , weder mit den kids noch mit den eltern . wie so oft im leben kann ich da nur sagen : man kanns auch übertreiben . Basti , das mit den namen auf den t-shirts / trainingsanzügen oder auf der HP oder nur in geöffneten räumen reden - das finde ich ... , also wirklich sind die eltern bei euch echt so komisch drauf das ihr so arbeiten MÜSST ?


    mfg

  • was ihr hier aber sonst noch macht kommt mir sehr überzogen vor :huh: , bei uns gabs da noch nie probleme , weder mit den kids noch mit den eltern . wie so oft im leben kann ich da nur sagen : man kanns auch übertreiben . Basti , das mit den namen auf den t-shirts / trainingsanzügen oder auf der HP oder nur in geöffneten räumen reden - das finde ich ... , also wirklich sind die eltern bei euch echt so komisch drauf das ihr so arbeiten MÜSST ?

    Ich kann mich da nur anschließen! Auf unserer Internetseite werden auch nur die Vornamen von Kindern veröffentlicht. Aber eigentlich ohne solche Hintergedanken. Unsere Trainer ziehen sich auch in der gleichen Kabine mit den Jungs um und teilweise wird auch gemeinsam geduscht. Wobei man aber sagen muss, die meisten Jungs und auch Trainer kommen umgezogen und gehen zu hause duschen!
    Vielleicht gehen wir zu locker damit um, aber ganz ehrlich darüber habe ich mir bis gerade noch nie gedanken gemacht!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Sexueller Mißbrauch ist ja auch ein gesonderter, besonders schwerer Fall. Ich denke da kann man die Kinder nur sehr gering von Seiten der Trainer etc. schützen. Die Leute, die sowas machen, die kommen auch anders an die Kinder ran und wir wissen nicht was in den Köpfen dieser Kranken vorgeht. Was viel bedeutender ist bzw. in jedem Verein ganz unbewusst vorhanden ist ist der Mißbrauch von Kindern. Jedes 3. Kind erleidet einen Mißbrauch. Das ist so definiert, dass alles was ein Kind nicht will (z.B. einen klapps auf den Hintern oder am Arm festhalten etc.), unter Mißbrauch fällt. Darüber muss man im Vorfeld mit den Kindern sprechen. Ganz klare Ansage machen, dass die Kinder sagen sollen, wenn sie etwas nicht wollen. Was macht man denn, wenn ein kleines Kind mit 4 Jahren weint? Man nimmt es in den Arm und tröstet. Vielleicht streicht man auch über den Rücken. Wenn ein Kind das nicht will, dann mißbraucht man es. Das klingt sehr hart aber es ist so. Gut finde ich, dass man seit kurzer Zeit bei uns in Niedersachsen ein polizeiliches Führungszeugnis beibringen muss, wenn man einen Trainerlehrgang besucht. Das schützt zumindest etwas vor kranken Menschen.

  • Gut finde ich, dass man seit kurzer Zeit bei uns in Niedersachsen ein polizeiliches Führungszeugnis beibringen muss, wenn man einen Trainerlehrgang besucht. Das schützt zumindest etwas vor kranken Menschen.

    Das ist doch ein guter Ansatz...
    Aber als Verein lässt sich das kaum durchsetzen...
    Leider sind die meisten Clubs ja darauf angewiesen, das da überhaupt jemand steht und diesen Job macht!
    Ein befreundeter Verein von uns, wird von einem Polizisten geführt und der überprüft jeden neuen Trainer und auch einige Spieler...

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Ein befreundeter Verein von uns, wird von einem Polizisten geführt und der überprüft jeden neuen Trainer und auch einige Spieler...

    Das ist natürlich der Idealfall - ob das so rechtens ist ? Keine Ahnung aber es ist menschlich völlig okay. Wir sind leider auf jeden angewisen, der Trainer werden will und wer prüft da schon? Wäre auch mal ein Ansatz für unseren vorstand darüber nachzudenken.

  • Das ist natürlich der Idealfall - ob das so rechtens ist ? Keine Ahnung aber es ist menschlich völlig okay.

    Bestimmt nicht! Aber wir würden es auch tun, wenn wir könnten. Und dein Verein sicherlich auch ;)

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Gut finde ich, das diese Thema auf Trainerebene überhaupt ein Thema ist. Warum? Damit es einem überhaupt bewußt ist und man hier nicht unnötig in einen riesen Fettnapf tabst.


    Jedes genante Szenario, also dieser Albtraum Kindesmissbrauch könnte sich so abspielen, wie es Basti81 beschrieben hat. Das schlimme daran ist, dass es auch auf jegliche andere Art passieren könnte. Kinder kommen im Straßenverkehr um und damit dieser Kelch an einem vorüber geht, übt man mit ihnen gewisse Dinge im Verkehr, aber das meist erst ab einem bestimmten Alter. Es ist wie mit den Ausbildungszielen und dem kindgerechten Fußball, Eins nach dem Anderen, alles zu seiner Zeit.


    Mein erstes Statement zu diesem speziellen Thema feiert Geburtstag, denn es war für meine Klappe seltsam kurz, brachte es aber -so glaube ich- auf den Nenner.


    Du mußt dein Kind stark sprechen, ....soll heissen, dass du ihm mit zunehmendem Alter kindgerecht auf einen solchen Fall -Mann spricht Kind an- vorbereitest und zwar so, dass es nun nicht den ganzen Tag mit heruntergesenktem Opfergesicht durch die Gegend rennt.


    Die Täter nutzen empfängliche Kinder, sie treten im schlimmsten Fall zusammen mit einer Frau auf. Einer von uns benannte schon das größe Schlachtfeld, ...denn es findet in der geschützten Familie und dessen Umfeld statt. Ich habe mal einen Fall life mitbekommen, da ist ein Täter auf vollem Schulhof an der Pausenaufsicht vorbei in ein Mädchen-WC gegangen und vollzog dort sein "Werk". Das hat niemand bemerkt, er entkam zunächst unerkannt. Das Opfer redete darüber, erzählte statt wie vom Täter gefordert, ....Du darfst nichts sagen, sonst -beispielhaft- wird deine Mutter sterben. Der Täter war kein Ersttäter und seine mehr oder minder exakte Vorgehensweise -Modus Operandi- wurde ihm letztlich zum Verhängnis, denn er war bereits deswegen bekannt und bestraft worden und lief wieder frei herum. Übrigens glauben die meisten dieser Täter nicht daran, dem Opfer -innerhalb einer Familie- zu schaden. Die glauben hier an Liebe und haben so kaum oder kein Schuldbewußtsein. Die sind halt falsch gepolt und das macht sie so gefährlich, denn die Opfer leiden ihr Leben lang.


    Kinder stark reden, ist für mich die Lösung, Ihnen klar machen, ....MEIN KÖRPER GEHÖRT MIR!!! und wer mich antastet und wenn ich das nicht will, dann mache ich .....und dann kommt ein Maßnahmenkatalog wie z.B.:


    -lass das ich will das nicht
    -um Hilfe schreien und hierbei laut und deutlich sagen "Hilfe, das ist nicht mein Vater/Mutter oder wer auch immer
    -eben nicht zu Hause schweigen
    -nicht auf Ansprachen reagieren (Guck mal, ich habe hier eine schnuckeligen Welpen, in meinem Auto/Wohnung habe ich noch mehr davon.....)
    Täter benutzen bei dieser Art der Vorgehensweise eher Legenden, mit denen sie Neugierde produzieren, ....sie versuchen eine Vertrauensbasis aufzubauen. Das kann manchmal über Tage, vielleicht Wochen gehen, ....deshalb auch der folgende Punkt
    -Kinder sollen offen ohne Angst ihren Eltern alles berichten, wovor sie Angst hatten, .....dann bekommt man es mit und kann wachen Auges reagieren.
    -Kinder fahren oder gehen nicht allein über einsame Feldwege zur Schule oder sonst wohin


    Ich könnte hier noch weiter ausholen, aber es soll reichen. Die Facetten sind vielseitig. Hieran kann man erkennen, dass man sich nicht zu 100 Prozent selber und auch nicht die Kinder schützen kann. Man kann sich nicht sein Leben lang in den Türrahmen der STahlzarge setzen, weil man Angst davor hat, dass von oben ein U-Boot vom Himmel fällt. Grundschutz und ein waches Auge ohne es zu übertreiben, ...das ist der Weg.


    Für den Trainer heißt das, das er eben nicht mitduscht, sich nicht mit den Kindern umzieht und gewisse Tätscheleihen vornimmt, auch wenn sie von ihm ganz anders gemeint sind. Ein gewisser Trainerschutz könnte sein, ....dass man sich zusammen mit dem Cotrainer bei ihnen umzieht, weils nicht anders geht, oder gar einen Elternteil mit in die Kabine läßt etc.. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • ich halte die überprüfung durch einen polizisten grundsätzlich für falsch.
    wie kann er denn überprüfen wie ich ticke? dann muss ich ja schon aktenkundig sein.
    und an diese akten darf er nicht ran. tut er dies dennoch, ist das amtsmissbrauch und wer weiß wofür der mann seine möglichkeiten noch so nutzt?!


    es ist ein schwieriges thema und neben den von andre beschriebenen massnahmen, wie wir eltern und auch trainer unsere kinder erziehen, ist die
    andere sache das verhalten der trainer, dass so unverdächtig und durchschaubar wie möglich sein sollte.
    oder kann der vom polizisten überprüfte kollege dann bei dessen absolution mit den kindern duschen?
    "den kenn ich, der ist in ordnung..." ich fände das trotzdem nicht richtig...

  • Ich hab im Forum normal einen andren Namen und auch schon ein paar Beiträge geschrieben aber ich will hier nicht falsch verstanden werden da man mich normal auch meinem Verein zuordnen kann. Ich hab kein Bock, dass wir alle gleich von vornherein quasi Kinderschänder sind, das ist doch heutzutage fast echt schon so. Gerade das mit dem duschen finde ich eher unproblematisch. Hat schon mal jemand gehört, dass ein Kind von nem Trainer unter der Dusche missbraucht wurde? Ich nicht, das geht ja auch gar nicht, gerade da sind doch auch jede Menge anderer dabei. Bei uns gibt’s einfach keine anderen Duschen und ich hab kein Bock stunden zu warten bis ich dann nachhause kann. Bin ich deswegen gleich ein Kinderschänder???? Wenn man ein weinendes Kind nicht mal mehr trösten kann? Total krank. Wir hatten das Thema mal bei uns im Verein und die eine Mutter meinte dann Wenn ein Trainer mein Kind trainieren darf, dann darf er auch mit ihm duschen, das ist wie im Schwimmbad und da sind es teilweise wildfremde Männer. Wer missbrauchen will macht das woanders wo er ungestört ist aber nicht unter der Dusche mit den anderen dabei. Ich finde es viel wichtiger, was ihr vorher gesagt habt. Die Kinder müssen einfach wissen dass nur sie selber sich sicher mit ihrem Körper fühlen und es sagen können, wenn ihnen was angetan wird. Das ist meine Meinung. Man kann sich auch zu viel vor allem schützen und alles vermeiden was nur geht. Das ist der falsche Weg ich finde man muss Kinder stark machen.

  • Hallo zusammen,


    das Thema Missbrauch bzw. sexueller Mißbrauch ist ein ziemlich heikles Thema. Vor allem besteht dabei, neben der Gefahr für die Kinder, auch immer dir Gefahr das ein Trainer dessen beschuldigt wird. Es hat halt auch schon Fälle gegeben wo es zu übergriffen gekommen ist. Ich erinnere mich das da mal was nmit einem Turntrainer war, aber es gab ja auch schon Kindergärtner und auch Pfarrer mit Meßdienern. Dieses Risiko gibt es überall da wo Erwachsen eine Aufsicht über eine Gruppe Kinder haben. Und es soll keiner sagen, bei uns im Fußball gibt es sowas nicht.
    Deswegen sollte man sich eigentlich immer normal verhalten. Wenn man mal ein Kind in den Arm nimmt, weil es sich weh getan hat oder aus einem anderen Grund weint, darf das kein Problem sein. Wenn aber jemand meint die Kinder ständig in den Arm zu nehmen, ohne offensichtlichen Grund ist das der falsche Weg. Auch wenn man daraus noch keine Rückschlüsse ziehen kann. Genauso ist das mit dem umziehen und duschen, natürlich kann man sagen es sind ja noch mehr dabei und im Schwimmbad ist es genauso, aber warum soll man diese Angriffsfläche bieten. Wenn man die Kids dabei alleine läßt kann einem keiner einen Strick draus drehen. Ist also eher Selbstschutz, als notwendig. Es ist halt so das man heutzutage auch an sowas denken muß. Und wenn das Risiko besteht das irgendwann mal ein Elternteil einen Trainer beschuldigt, ist das Leben für diesen dann sicher extrem schwer. Auch wenn sich hinterher die Unschuld rausstellen sollte, bleibt immer etwas hängen.
    Also immer vorsichtig und behandelt andere kinder genauso, wie ihr meint das ein anderer Traiuner mit euren Kinder umgehen darf. Und wenn ein Kind etwas nicht will, dann lasst es sein. Außerdem bringt den Kinder bei nein zu sagen. Das ist zwar Sache der Eltern, aber schaden kann es nicht, wenn ihr es ihnen auch nochmal erklärt.


    Zu der Überprüfung von Trainern durch einen Polizisten, der im Verein tätig ist, kann ich nur sagen, das dieser sich in dem Fall strafbar macht. Er hat nicht das Recht Menschen privat zu überprüfen. Und wenn er das macht, um alle Trainer in "seinem" Verein zu checken ist das Privat. Da sollte er ganz schön vorsichtig sein. Wäre nicht das erste Verfahren wegen Amtsmißbrauch.


    Gruss Sascha

    8) 8) 8) Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 8) 8) 8)

  • "Hat schon mal jemand gehört, dass ein Kind von nem Trainer unter der Dusche missbraucht wurde?"
    darum geht es gar nicht, auch wenn es natürlich schon vorgekommen ist.


    hier geht es um selbstschutz und vorbeugung, da die welt nun mal so ist wie sie ist.
    es hilft nix, wenn man sagt, duschen ist normal und wie im schwimmbad.
    sicher ist das so, hygiene und sport gehören zusammen. es ist nur die frage, was man hier draus machen könnte?
    es reicht nur ein funken eines gerüchtes, der sich später komplett als falsch rausstellt, aber dein leben gerät aus den fugen...
    also geht man dem doch ganz einfach aus dem weg und gut ist.


    und nicht zuletzt ist es das gute alte "bei uns gibts das nicht, alles kranke fantasie" der missbrauch und gewalt tür und tor öffnet.
    sorry, aber das ist eher ein bequemes wegschauen als eine unbequeme auseinandersetzung.

  • Dem Statement von Dzeko stimme ich zu. Ich war schon sehr überrascht, als ich den Eingangsbeitrag gelesen habe, wie viele Gedanken man sich in einigen Vereinen über das Thema macht. Ich habe darüber - ganz ehrlich - noch nie ernsthaft nachgedacht und kenne das Thema aus dem eigenen Verein auch nicht. Das mag man naiv nennen, ich halte es aber für normal. Bisher ist auch von Elternseite noch nie etwas an uns heran getragen worden. Das Ganze Eltern-/Trainerverhältnis hat ja ohnehin sehr viel mit Vertrauen zu tun. Ich glaube, dass es für viele Eltern befremdlich wirken würde, wenn wir auf einmal irgendwelche Regeln aufstellen würden, die einem möglichen Missbrauch vorbeugen sollen. Dann würde ganz sicher auch Misstrauen entstehen.


    Ich würde allerdings auch nicht auf die Idee kommen, mit den Jungs zu duschen, aber nicht, weil ich irgendwelche Verdächtigungen befürchten würde, sondern weil ich überhaupt keinen Bock darauf habe mit einem Rudel 8jährigen unter der Dusche herum zu springen. Es als unnatürlich oder gefährlich einzuordnen, wenn Kinder und Trainer zusammen duschen, finde ich allerdings zweifelhaft. Auch dass man Gespräche mit Kindern nur noch im Freien, bei geöffneter Tür usw. führen darf, finde ich ganz schrecklich. Die Frage ist auch, wer hier durch die angesprochenen Maßnahmen überhaupt geschützt werden soll. Die Kinder oder die Trainer?


    Ich erinnere mich daran, dass mein Schwager mir vor etwa 10 Jahren mal erzählte, dass seine Jungs im Alter von 7 oder 8 wissen wollten, wie er denn "untenrum" aussähe. Er sagte sinngemäß, er hätte den Gürtel schon in der Hand gehabt und dann erstmal überprüft, ob überall die Rollläden geschlossen sind usw. Nachher hat er sich dann gefragt, was wohl passiert, wenn die Kinder nun in der Schule erzählen "gestern hat Papa uns seinen ... gezeigt". Da hat man schnell das Jugendamt im Haus. Leider ist man heute mit entsprechenden Verdächtigungen immer sehr leicht bei der Hand und eine Verdächtigung kommt dann oft auch einer Verurteilung gleich. Zuletzt erzählte mir eine Freundin von einer Bekannten, die es pervers fand, dass Kindergartenkinder die korrekten Bezeichnungen für die Geschlechtsteile verwenden. Dazu fällt mir auch nicht viel ein.


    Die Maßnahme keine Namen und/oder keine Fotos mehr auf eine Internetseite zu setzen, finde ich völlig überzogen. Das ist lächerlich. Ich brauche doch nur auf einen Sportplatz zu fahren und mir ein Spiel anzuschauen. Nach 10 Minuten weiß ich von jedem Spieler wie er heißt, oder? Schaut Ihr Euch immer alle Zuschauer an? Ich nicht. Wenn ich ein Gesicht nicht kenne, gehe ich davon aus, die Person gehört zur Gastmannschaft. Diese Maßnahmen sind daher zur Vorbeugung aus meiner Sicht nicht geeignet. Ich sehe es da wie Andre und Dzeko, dass man die Kinder stark machen muss. Wir haben hier an der Grundschule regelmäßig entsprechende Veranstaltungen unter dem Titel "Mein Körper gehört mir".

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • Das habe ich ja ganz überlesen ....mit dem Polizisten.


    Allein dass der Trainerkollege das weiss und Du davon berichtest, kann nicht sein .....DATENSCHUTZ.....der Polizist riskiert ein Disziplinarverfahren. Er darf nur bei einem begründeten Verdacht oder bei einem besonderen Anlass Daten abfragen. Alles andere wäre nicht o.k., wobei ich die tatsächlichen Vorraussetzungen hierfür nicht kenne. Nun jeden - aus sicherlich gut gemeinten Gründen - unter Generalverdacht zu stellen ist nicht in Ordnung, ...das darf er nicht. Als Arbeitgeber hier ein polizeiliches Führungszeugnis zu beantragen, wäre meiner Meinung nach o.k.. Am schlimmsten finde ich aber, dass er davon wohl berichtet hat, weil sonst wüßtest Du es ja nicht. Hätte er das im stillen Kämmerlein gemacht, ...naja, ...ist sein tägliches Brot und es wäre ja für die Kinder gewesen, ...nach dem Motto, ....wo kein Kläger, da kein Richter. So muß ja jeder, der mal einen Fehler gemacht hat, mit gesenktem Haupt in das Gesicht dieses Mannes schauen, ...finde ich scheisse, ...ich mache den gleichen Job. Er kann durch Recherche herausbekommen, wer wann was wo wie getan hat und zwar quer durchs Gesetzbuch. Ich will das im normalen Leben überhaupt nicht wissen, ...es interessiert mich nicht! Ich möchte ohne Vorbehalt gegen Menschen, die mich umgeben umgehen können. Ich möchte niemanden in meiner Freizeit anschauen, und ihm steht sinnbildlich ein Text auf der Stirn!


    Zudem, ...und das ist das wichtigste an der Geschichte, ....trübt es über die latente Gefahr hinweg, denn der unerkannte, also noch nie aufgefallene Täter würde hier mit einer blüten weissen Weste Grundvertrauen genießen, obwohl er die Laus im Schafsfell wäre. Das ist so gesehen sogar viel gefährlicher, denn man wiegt sich so in Sicherheit, wobei der Polizist dieses ganz bestimmt nicht macht. Gruß Andre

  • Danke Ranwie, ich dachte niemand hier versteht wie ich das meine,. Ich sage gar nicht, dass das bei uns im Verein nicht vorkommen kann und man wegschauen sollte. Ich habe nur so das Gefühl, dass es zuletzt zu sehr in die andere Richtung ausartet wenn man nicht mal mehr normale Dinge machen kann ohne zu befürchten dadurch in den Verdacht zu kommen ein Kinderschänder zu sein. Etwa wie mit einem Kind in einem Raum reden oder Fotos veröffentlichen oder eben auch mal unter einer Dusche zu stehen oder das Kind zu trösten. Wenn wir wirklich so weit sind wäre es für mich eher logisch wenn wir aus Sicherheitsgründen gar keine Kinder trainieren dann kann uns gar keiner etwas anhängen. Ich denke halt dass der andere Weg der bessere ist: Für Kinder da sein und ihnen klarmachen dass sie selber über sich und ihren Körper bestimmen.