Hallo Leute!
Wie der Titel schon sagt, geht es mir hier darum, wie bei euch damit umgegangen wird, das die ständig allgegenwärtige Gefahr des "sexuellen Missbrauchs" uns als Jugendtrainer umgibt.
Nicht, weil wir potentielle Kinderschänder sind, sondern vielmehr weil es immer wieder schwarze Schafe gab und gibt, und die Eltern dies natürlich durch die Medien erfahren. Man kann sagen, das manche den normalen Jugendtrainer dann als potentiellen Kinderschänder ansehen.
Bei uns im Verein haben sich mittlerweile gewisse Verhaltensweisen eingebürgert. Nicht, weil wir offen darüber gesprochen haben, sondern weil sich mittlerweile jeder von uns seine Gedanken gemacht hat.
So ziehen sich die Trainer alle in der Schirikabine um, bevor sie auf den Platz gehen. Umziehen in der Kabine der Kinder ist ein absolutes "No-Go!" geworden. Wenn sich jemand einen Jungen zur Seite nimmt um mit ihm was zu besprechen, passiert das nur noch in geöffneten Räumen. Die Türen bleiben geöffnet.
Allerdings haben wir uns in der Jugendabteilung auch anderweitig Gedanken gemacht.
Auf der Vereinsseite werden unterhalb der D-Jugend keine Namen mehr von Kindern veröffentlicht. Lediglich Mannschaftsfotos und Trainingszeiten sind ersichtlich. Auch haben sich die Trainer der Minikicker darauf geeinigt, keine T-Shirts mit Namen der Kinder mehr bedrucken zu lassen. Der Hintergrund für diese Entscheidung war folgender:
Kinderschändern sieht man meist nicht an, das sie Kinderschänder sind. Sie kommen aus allen Bevölkerungsschichten, aus jedwegem sozialen Umfeld.
Zudem haben wir mal versucht, die möglichen Gedanken solch kranker Menschen nachzuvollziehen. Wie könnten sie vorgehen? Eine Möglichkeit wäre ja, sich über Vereinsseiten die Fotos anzuschauen. Glatt wie im Katalog. Die Trainingszeiten stehen dabei, und, nanu? Sogar der Name der Spieler? "Mal sehen... wen nehmen wir denn... ach, da! Der Timo ist ja ein Süßer! Ach, der ist Dienstags um 17 Uhr mit dem Training fertig? Fahren wir doch gleich mal gucken, ob den jemand abholt, oder ob er alleine nach Hause geht..."
Gleiches gilt für T-Shirts mit dem Namen auf dem Rücken. Ein gestörter Mensch sieht ein Turnier oder ein Spiel, und der Name seiner "Beute" wird gleich mitgeliefert.
Eltern trichtern ihren Kindern ein, nicht mit Fremden zu reden! Blöd nur, wenn der Fremde auf das Kind zugehen kann und sagen kann "Hallo Timo!" Spricht man ein Kind mit dem Namen an, gewinnt man gleich etwas Vertrauen. Wenn man den Namen nicht weiß, ist es zwar auch keine Garantie das nichts passiert, es wird Kinderschändern aber erschwert.
Und dazu kann jeder Verein beitragen!
Wird das bei euch genauso gehandhabt? Oder habt ihr euch noch keine Gedanken darüber gemacht? Wie geht euer Verein damit um?
