Desolate Vereinsführung

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  • Halle Trainerkollegen,


    ich habe dieses Jaher eine Jugendmannschaft übernommen und habe es mit der Zeit geschafft ein disziplinierte Truppe zu formen.


    Nun zum eigentlichen Problem:
    Die Vereinsführung geht mir langsam aber Sicher auf die Nerven. Wir hatten die letzten 3-4 Spieltage keine Wasser für uns den Gegner, unsere Flutlichter sind in einem katastrofalen Zustand, die Tür vom Ballraum ist seit 2-3 Monaten für jeden zugänglich, wir haben keinen Platzwart! (letzte Woche musste ich kurz vor Spielbeginn die Platzlinien ziehen) und konnte somit die Mannschaft nicht richtig vorbereiten. Wir haben keine Schlösser für die Tore noch Schlüssel für den Haupteingang um die Kabinen zu betreten, was oftmals zu verspäteten Trainingsbeginn führte. Und und und...!


    Meine Frage an euch: Was würdet Ihr an dieser Stelle tun?


    P.s.: Ich und die Kollegen haben sich schon zigmal beschwert ohne Erfolg! Was mich eigentlich an diesem Verien hält sind die Spieler.



    LG

  • Wenn es auch nicht die diplomatischste Lösung aber da ich ja eh mehr der radikale bin würd ich meine Spieler nehmen und den Verein wechseln ... wenn es irgend wie Sinn macht! :)


    Ansonsten gehört das Sportgelände ja nicht immer zwangsläufig den Vereinen? Unser Gelände hier ist im Besitzt der Stadt und wir haben eben das uneingeschränkte Nutzungsrecht ... was auch mit allen Pflichten verbunden ist (aber nicht mit allen kosten! :) ). Will sagen: Wenn der Vorstand sich nicht rührt, mal im Rathaus nach fragen ;)

  • Lieber Spielmacher


    Ich kann Dich gut verstehen. Bin seit 12 Jahren im Trainergeschäft. Dabei habe ich gute Trainer, gute Spieler aber noch keine gute Vorstandsleute kennen gelernt. Will Dir damit die Hoffnung nicht weck nehmen. Jedoch musst Du davon ausgehen, dass weder kurzfristig noch mittelfristig da etwas laufen wird. Dh. entweder Du gehst selbst im Vorstand oder Du gehst irgendwo anders... wo es anderorts aber nicht funktionieren wird.


    Grüsse TRPietro

  • Lieber Spielmacher


    Ich kann Dich gut verstehen. Bin seit 12 Jahren im Trainergeschäft. Dabei habe ich gute Trainer, gute Spieler aber noch keine gute Vorstandsleute kennen gelernt. Will Dir damit die Hoffnung nicht weck nehmen. Jedoch musst Du davon ausgehen, dass weder kurzfristig noch mittelfristig da etwas laufen wird. Dh. entweder Du gehst selbst im Vorstand oder Du gehst irgendwo anders... wo es anderorts aber nicht funktionieren wird.


    Grüsse TRPietro


    Hallo TRPietro,


    in einem anderen Beitrag schriebst du, du wärest bereits bei sechs Vereinen gewesen. Und bei keinem davon soll ein guter Vorstand gewesen sein? Irgendwie fällt mir da der alte Witz mit der Pointe ein: "Komisch, lauter Geisterfahrer hier!"



    @ Spielmacher:


    Schreib an die Jugendleitung / Vorstandschaft, was alles schief läuft, und setze eine Frist, bis wann du Besserung erwartest. Begründe deine Forderungen mit eigenen Leistungen (z.B. Organisation außersportlicher Aktivitäten für die Mannschaft) - fordere das Engagement, das du zeigst, von der Vorstandschaft auch ein. Drohe mit Konsequenzen bei Nichterfüllung (Leserbrief, Kündigung, ...).

  • Hallo Spielmacher
    Also Entweder der Vorstand reagiert oder es Gibt 3Möglichkeiten.
    1)Du lässt es wie es ist.
    2)Du verlässt den Verein und hoffst es wird besser.
    3)oder wie bei mir
    Du nimmst 2-3Personen die auf deiner Wellenlänge
    Sind und änderst das was du möchtest.
    Wie du in den anderen Berichten von mir lesen kannst
    War bei mir es ähnlich.Wir haben mit 2Personen die Komplette
    Juniorinnen Abteilung umgekrempelt es geht nicht von Heute auf morgen
    Wir haben für einen Neuanfang ca.7Monate gebraucht.
    Falls ihr es macht geht euern weg und lasst die anderen links liegen.
    Man Soll im Verein als Team arbeiten nur wen man eine Struktur
    Reinbringen möchte reichen 2-3Leute die Ahnung davon haben
    Und ganz wichtig Durchsetzungsvermögen besitzen.
    Also Augen zu und durch.
    Das so was auch Anerkennung findet merken wir gerade.
    Unser Vorstand bespricht neues mit uns obwohl keiner von
    Uns im Vorstand ist aber alle 3 Haben Fachgebiete.
    1)Ist beim Finanzamt
    2)Ich bin seid 20Jahren Trainer
    3)Ist Geschäftsmann und Politiker
    Ihr merkt von allem etwas dabei.
    Und ganz neben bei es macht Spaß den erfolg zu sehen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Remko

  • Meckern kann jeder!
    Nimm das Heft doch selbst in die Hand und mach es besser!
    Hört sich blöd an, aber jeder Verein braucht Leute die anpacken, wenn die zur Zeit fehlen, dann mach es selbst!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)



  • Lieber Willi


    Ich möchte nur kurz aus dem Thema abgleiten. Ja... ich war in sechs Vereine tätig. Ich bin selbst als Webmaster und Consultant tätig und bin Eidg. Logistikfachmann und habe entsprechend gelernt ein Unternehmen aufzubauen und durch Prozesse zu führen! Diese Art von unternehmerische Führung habe ich in den sechs Vereinen noch nicht gesehen (ganz im Gegenteil). Aber abgesehen davon; Auch Experten meinen, dass wir in der Schweiz die Besten Trainer die Besten Junioren und die schlechtesten Vorstände haben. Was soll ich da sagen; Die Fakten sprechen für sich und meine Erfahrungen passen komplett da drüber rein. Zum Glück hats im Sommer ein Ende! Ich kann Dir gerne die Fakten meiner letzten 12 Jahren durchgeben... da wirst Du aber lange lesen müssen. Vermutlich könnte ich ein Buch über die Führung der Vereine schreiben... natürlich basierend auf Fakten und Aussagen... nicht auf Gefühle... dafür bin ich zu fest Logistiker!


    Du gibst hier dem Spielmacher als Tipp; er soll bedrohen und zu recht weisen usw. Was hat Du das Gefühl wer Spielmacher ist? Er ist "nur" ein Trainer wie Du und ich. Er hat da gar nichts zu melden... schon gar nicht wie Du es Ihm empfiehlst! Als Trainer sind wir sehr limitiert und können nur durch Empfehlungen etwas bewegen! Falls dann die Empfehlung als gut empfunden wird, werden dann Jahre vergehen, bis die Fakten kommen!


    Dann noch ein paar spontane Fragen: Wie lange bist Du im Trainergeschäft? In wieviele Vereine warst Du schon tätig und wie lange?


    Grüsse TRPietro

    Einmal editiert, zuletzt von TRPietro ()

  • Das Heft selbst in die Hand nehmen? Das Trainergeschäft ist nicht meine Hauptberufung und reicht es nicht aus. Und einen Pltazwart der die Spielfelder instandhält darf man doch wohl erwarten oder? Letzte Woche ist wieder was vorgefallen keiner war im Verein, der mir den Schlüssel für die Kabinen aushändigen könnte, als der "Präsi" kam bat ich ihn mir doch die Tür aufzumachen da wir schon die Zeit überschritten hatten, er erwiderte: ich solle doch kurz warten (Kurz: 20 min). naje zum thema verlässlichkeit. Manche Menschen ändern sich halt nie.


    Zur Frage wie lange ich schon Trainer bin? ist mein erstes Jahr, aber ich habe selbst in Tifeklassigen, sowie höherklassigen liegen gespielt, aber das was ich hier erlebe hab ich bis dato noch nie erleben dürfen.


  • Zur Frage wie lange ich schon Trainer bin? ist mein erstes Jahr, aber ich habe selbst in Tifeklassigen, sowie höherklassigen liegen gespielt, aber das was ich hier erlebe hab ich bis dato noch nie erleben dürfen.




    Die Frage war für Willi gemeint. Du konntest schlimmeres noch nie erleben durfen meinst Du dann. Wie gesagt... Du wirst niergends einen Verein finden, dass einigermassen professionell arbeitet und Leute hat die von Vereinsführung usw. eine Ahnung haben.


    Gruss TRPietro

  • @ Spielmacher,


    in unserem Verein haben wir einen Platzwart der öffentlich sagt, daß er für Fußball nichts übrig hat und für den Fußball nichts macht.
    Der Vorstand hält trotzdem an dem Mann fest, weil der Platzwart so nebenbei noch Geschäftsführer des
    Gesamtvereins (Breitensport) ist. Schöne Konstellation, oder ? Aber ist es gibt ja das schöne Gremium Mitgliederversammlung.


    In der Jugendabteilung organisieren wir die Dinge meist selbst. Bei uns hat z.B. nicht jeder Trainer einen Kabinenschlüssel.
    Gezwungenermaßen, da der Schlüssel zur Schließanlage einer Grundschule gehört. Jeder Trainer hat einen Ballraumschlüssel und findet
    dort im Schlüsselkasten den Schlüssel für Platz und Kabine. Der erste Trainer schließt zumindest die Platzanlage auf, der letzte Trainer wieder zu.
    Funktioniert einwandfrei.


    Was ich damit sagen will, ergreift gemeinsam als Abteilung die Initiative, versucht Euch für bessere Verhältnisse einzusetzen.Denn die Grundbedingungen müssen einfach gegeben sein. Die Eltern bringen ihre Kinder zum Sport und gehen davon aus, daß es zeitnah losgeht und ihre Kinder beaufsichtigt werden.
    Wer kümmert sich um die Kids, während Du auf Schlüsselsuchte gehst ? Ggf. würde ich die Eltern der Kinder mit einbinden, denn welcher Verein verliert schon gerne Mitglieder bzw. Beiträge.


    Die Kinder wollen Spaß, Du willst Spaß. Sich im Hobby ständig ärgern hilft Dir nicht. Ändert sich nichts, kann man über eine persönliche Veränderung nachdenken.


    Eine konkrete Empfehlung ist schwierig, da mir die beteiligten Personen und Umstände einfach unbekannt sind.


  • Dann komm doch mal rüber mit den Fakten. Ich lese gerne lange, wenn ich Fakten lesen kann.


    Ich bin nicht der Meinung, dass ein Verein gleich geführt werden kann wie ein Unternehmen. Zumindest nicht die, die ehrenamtlich strukturiert sind - das dürften bei uns in D so ziemlich 99% sein. Grund ist die unterschiedliche Motivationslage - im Geschäft sind die allermeisten nur wegen der Kohle, die es für die Arbeit gibt, motiviert, während ihr Tätigkeit im Verein aus einem inneren Antrieb heraus kommt (für Fachleute: extrinsisch vs intrinsisch). Die Folgerungen dafür, wie die Menschen zu Leistung anzureizen sind, unterscheiden sich je nach Motivationsart grundlegend!


    Spielmacher ist ein Trainer, der sich engagiert - und deswegen das Recht hat, dass er zumindest so einigermaßen von der Vereinsführung unterstützt wird, um im alltäglichen Trainings- und Spielbetrieb sich auf das Sportliche konzentrieren zu können. Dieses Recht kann er einfordern. Nichts zu verändern, zu meckern und dann zu gehen, ist für mich nicht die tolle Alternative... die beste wäre immer noch, er engagiert sich selber. Geht das nicht, muss er durch Kommunikationsmittel seine Ziele zu erreichen versuchen.


    Zu deinen Fragen:
    Ich bin seit 11 Jahren Trainer. Im Trainer"geschäft" bin ich nicht, weil ich mich noch nie habe für meine Arbeit bezahlen lassen und das auch grundsätzlich ablehne. Ich bin die ganzen 11 Jahre im selben Verein (Dorfverein in Württemberg, aktuell 19 Jugendmannschaften) tätig. Dort bin ich übrigens mit einer Unterbrechung auch seit 2001 Jugendleiter.

  • Es ist immer das selber Leute,


    Ehrenamt und professionell arbeiten bekommen nur die wenigsten Clubs hin. Oftmals und sorry im Vorhinein, haben Leute im Verein das sagen, die sonst nichts zu melden haben, ...scheiss Spruch ich weiss, aber leider nicht ganz ohne Wahrheitsgehalt. Diejenigen die das mit bravur machen könnten verweigern sich oft und verstecken sich meist hinter ihrer Arbeit, ...teilweise zu recht, denn wer am Tag 12 Stunden unterweg ist, tja, der hat eben keinen Bock mehr auf Vereinsarbeit, zumal diese ja oft auch mit viel Undank verbunden ist.


    Im Umkehrschluss gibt es aber auch viele intelligente Leute die beispielsweise im Rathaus oder beim Amtsgericht oder irgendwo arbeiten und jeden Tag zur gleichen Zeit Arbeitsschluss haben. Hierbei genießt manch einer sogar profitabel von der Gleitzeit, so dass man auch mal ein Stündchen eher gegen kann. Dazu kommen noch vier freie Wochenenden, wovon ich nur träumen kann. Naja, hätte ja in der Schule besser aufpassen können, dann hätte ich das vielleicht auch :) .


    Nichts desto trotz kommt mir bei genauer Hinschau immer der Mageninhalt hoch, wenn genau diese Leute sagen, ...ich kann das nicht, ich habe ja so viel Stress. Stress bestimmt, ....aber es wäre machbar, ...wenn man es wollte. Und wenn man dann ganz genau hinschaut, sieht man, dass deren Kinder dann auch fleißig das Angebot des Vereins nutzen oder derjenige selber jahrelang "genommen" hat, ....nur das mit dem mal etwas Zurückgeben, nee nee, das geht nicht, zuviel Stress, richtig!


    Nun manch einer bewegt sich dann doch und wird Trainer. Nun kommt er nach langem Zureden in den Verein und was passiert dann? Richtig: Nichts, jedenfalls in der Regel. Wo sind die Bälle, was benötige ich überhaupt an Material, wer kann mir die Spielernamen nennen, wann wäre überhaupt das Training, was soll ich trainieren, wer ist der Platzwart, wer ist Ansprechpartner bezüglich Spielverlegungen, wer teilt die Plätze ein, wo soll ich trainieren, auf welchem Platz spielen wir, wie wird ein Spielbericht ausgefüllt, wo finde ich den und und und!


    Das muß geregelt sein und wenn das nicht geregelt ist, wenn sich hierfür keiner Verantwortlich fühlt, ja dann haben wir so einen Saftladen, sozusagen einen riesen Haufen Mist! Diese Mistberge kann man von Nord nach Süd und von Ost nach West vom weitem qualmen sehen.


    Meiner Erfahrung nach ist hier ein wichtiger Umstand beschrieben worden. Wer in so einem Verein ist, kann sich beschweren, nur es wird nichts bringen, denn wenn es was bringen würde, dann hätte es das Problem nie gegeben, jedenfalls ist das meistens so, Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Bei meinem alten Verein kümmert man sich um so etwas, aber ...aus meiner persönlichen Einschätzung heraus, sind es einzelne, die ein super feines und gutes organisatorischen Händchen und einen langen Atem haben. Zudem muß man ein dickes Fell haben, denn man wird von allen möglichen Leuten angefurzt. Wer hier ein dünnes Fell hat oder vergessen hat, wofür er es macht, der macht es in der Regel nicht lange.


    Wen diese Dinge wie ich sie beschrieben habe so oder auch nur annähernd so zutreffen, hast Du/hat man nur eine Chance, ...man muß sich in den Vorstand wählen lassen. Oder man richtet neben dem Vorstand einen Jugendvorstand ein. Dann kümmert man sich, wie bei der Trainerfrage um die Besetzung von wichtigen Ämtern und verteilt Aufgaben. Diese Ämter werden von Jugendvorstandmitgliedern besetzt. Man bildet ein Team. Der Teamleiter hat beste Kontakte zum Vorstand. Klappt das nicht, könnte man für die nächste Mitgliederversammlung bestimmte Probleme dort beschreiben. Dazu gibt es Lösungsmöglichkeiten die man anbietet und das wird abgestimmt. Das Ergebnis dieser Abstimmung ist in jedem Fall ein Auftrag für den Vorstand oder den Jugendvorstand.


    Vor dieser Verfahrensweise haben Vorstände meist Angst, denn es könnte ausufern, ...was ja auch stimmt. Es ist aber der effektivste Weg. Also nochmal,


    1.fester Entschluss ....ich will was machen und rede nicht nur
    2. Ich lasse mich wählen, so sitze ich an den Hebeln, die mir ermöglichen, Änderungen vorzunehmen, wobei ich bedenken muß, dass andere im gleichen Boot hier zustimmen und einverstanden sein müssen. So gesehen wäre es wirklich besser, man ist nicht allein mit seiner Meinung.
    3. Als gewählter Vorständler oder als gewähltes Jugendvorstandsmitglied kann ich Anträge bei der Mitgliederversammlung stellen, das kann ich auch als normales Mitglied -zur Kenntnis-.


    Ansonsten bleibt, sich nicht aufzuregen, im Wissen wies läuft. Dann mußt Du die Dinge selber organisieren, auf eigene Kappe im stillen Kämmerlein. Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Willi und TRPietro: Irgendwie habt ihr beide recht. Denn einerseits kann ein gemeinnütziger Verein nicht so geführt werden wie ein Unternehmen, darf er im übrigen auch nicht, andererseits schadet es auch nicht in einem Verein klare Hierarchien und Aufgabenverteilungen sowie eine transparente Entscheidungsfindung zu haben. Das was ich aus TRPietros Beiträgen herausinterpretiere ist ein gewisser Frust mit dieser Klüngel- und Vetternwirtschaft in Vereinen, die Andre ja auch recht trefflich beschreibt. Allerdings gilt da: Entweder das Heft selbst in die Hand nehmen oder es sein lassen!

  • Willi und TRPietro: Irgendwie habt ihr beide recht. Denn einerseits kann ein gemeinnütziger Verein nicht so geführt werden wie ein Unternehmen, darf er im übrigen auch nicht, andererseits schadet es auch nicht in einem Verein klare Hierarchien und Aufgabenverteilungen sowie eine transparente Entscheidungsfindung zu haben. Das was ich aus TRPietros Beiträgen herausinterpretiere ist ein gewisser Frust mit dieser Klüngel- und Vetternwirtschaft in Vereinen, die Andre ja auch recht trefflich beschreibt. Allerdings gilt da: Entweder das Heft selbst in die Hand nehmen oder es sein lassen!


    Hi Zw3rg,


    ich habe nirgends geschrieben, dass ich gegen klare Hierarchien, Aufgabenverteilungen etc. bin bzw. dass es diese in einem gemeinnützigen Verein nicht geben kann und soll. Im Gegenteil - ich z.B. bin als Jugendleiter "Chef" eines Teams aus 11 Personen, in dem sich jeder um eine andere organisatorische Angelegenheit kümmert - beispielsweise Turnierorganisation intern und extern, Trainerausbildung, Finanzen, Bewirtung, Sponsoring, usw. Erfolgreiche Vereine zeichnen sich oft auch dadurch aus, dass sie es geschafft haben, einen relativ großem Mitarbeiterstab zusammenzutrommeln (relativ deswegen, weil nie alles optimal läuft und man immer was weiß, was noch besser laufen könnte... ;) )
    Was meiner Meinung nach anders sein muss, ist die Art des Führungsstils. Zu einem Ehrenamtler kann ich nicht kommen und sagen "mach das, weil ich es zu dir sage". Den musst du argumentativ von deiner Position überzeugen - mache ihm den tieferen Sinn begreiflich, bringe Fallbeispiele aus der Vergangenheit, etc.
    Klüngel- und Vetternwirtschaft? Wie genau soll denn ein Jugendvorstand die betreiben? Kann ich mir irgendwie grade nichts drunter vorstellen, ich bitte hier um erlebte Beispiele aus der Praxis.

  • Hier wird ja viel darüber diskutiert wie ein Verein geführt werden sollte, wer hat den mal in Erwägung gezogen sich selber dafür zur Verfügung zu stellen.


    Natürlich läuft in vielen Vereinen (egal ob Sport- oder sonst. Verein) einiges schief. Nur kann man halt nicht einfach hingehen das gefällt mir nicht, mach das anders. Sondern man muss sich selbst einbringen. Auf welche Art auch immer. Das einfachste wäre doch zu überlegen was geht besser und es dann auf einer Vorstandssitzung vorzubringen. Dabei am besten gleich einen Lösungsvorschlag präsentieren. Dann sieht der Vorstand auch direkt das man sich darum gekümmert bzw. sich Gedanken dazu gemacht hat.
    Wenn man immer nur im Vorbeigehen die Dinge die nicht funktionieren ansprechen, wird es darauf hinauslaufen das die netscheidenden Personen sagen, ach da kommt der nörgler wieder und gar nicht mehr richtig zuhören. Das liegt einfach auch daran das Vereinsvorstände in der Regel Amateure sind die sich engagieren. Und mal ehrlich Lob werden diese Leute auch selten zu hören kriegen. Deshalb macht Verbesserungsvorschläge, bringt Ideen und es wird viel eher zugehört werden. Und in einem Verein ist es halt auch so das ohne Eigeninitiative nichts läuft. Zumindest in den meisten kleinen Vereinen, vor allem im ländlichen Bereich.


    Bevor fragen kommen, ich bin erst seit einem halben Jahr Trainer und habe auch keine Lust irgendwie im Vorstand mitzuwirken, weil der Zeitaufwand dafür zu groß wäre. Nur meiner Meinung hat das meiste, gerade in diesem Bereich, mit gesundem Menschenverstand zu tun.


    Gruss Sascha

    8) 8) 8) Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 8) 8) 8)

  • ich habe nirgends geschrieben, dass ich gegen klare Hierarchien, Aufgabenverteilungen etc. bin bzw. dass es diese in einem gemeinnützigen Verein nicht geben kann und soll.

    Und ich habe auch nicht geschrieben, dass du dagegen bist, sondern dass ihr beide Recht habt.

    Zitat

    Klüngel- und Vetternwirtschaft? Wie genau soll denn ein Jugendvorstand die betreiben? Kann ich mir irgendwie grade nichts drunter vorstellen, ich bitte hier um erlebte Beispiele aus der Praxis.

    Je größer ein Verein, je mehr Abteilungen, desto komplexer ist das ganze. Klüngelein konkret im Jugendfußball: Zuteilung der Trainer zu den Mannschaften. Da behaupte ich einfach mal, dass nicht in jedem Verein, die Zuteilung Trainer<-->Mannschaften so ist, wie sie sein sollte.
    Bsp. (nicht direkt so erlebt, aber in abgeschwächter Form): Ein leistungsorientiert denkender Heißsport trainiert eine E2-Jugend, wohingegen der Bruder des Jugendleiters, eigentlich kein wirklicher Trainer, sondern guter Kumpeltyp aber eben Bruder des JL, die A1-Jugend trainert, obwohl es besser qualifizierte gibt.

  • Im Umgang mit ehrenamtlichen Funktionären kommt es oft auch darauf an, wie man auf sie zugeht...Klar ist der Ärger da, wenn der Ballraum offen ist und die Linien nicht gestreut. Aber es ist eben etwas ganz anderes zu sagen: "Der Ballraum ist offen, jeder kann Bälle rausnehmen!!" "ICH als Trainer musste vor dem Spiel die Linien ziehen. Das ist nicht meine Aufgabe, dafür muss der Vorstand sorgen!!" oder etwas diplomatischer "Wie ist es bei euch geregelt, was das Abschließen des Ballraums angeht" "Wie geht ihr mit den Seitenlinien um?" "Das hat ... nicht geklappt. Habt ihr einen Vorschlag, wie wir das in den Griff kriegen" usw.
    Versteht das nicht falsch, ich bin absolut dafür, dass man klar seine Meinung sagt. Aber ihr solltet auch berücksichtigen, dass der Funktionär eben auch Ehrenämtler ist, und da ist man schnell dabei und sagt "sucht euch einen anderen Dummen". Die Alternative: Selber engagieren und Mitstreiter suchen...

  • @ koeppchen


    Bei uns ist das mit den Linien so geregelt, das der Aschenplatz abgezeichnet wird, da haben wir einen Rentner der als Platzwart fungiert. Im Sommer spielen wir zumeist auf dem Rasenplatz, nur die Jugendmannschaften, dort ist es so das der Jugendleiter abwechselnd die Jugendtrainer einteilt. Wir zeichnen dann den Platz ab, so daß er um ca. 11:00 Uhr fertig ist. Da das bei uns schon länger so läuft klappt es eigentlich ganz gut und man kann sich ja auch drauf einstellen. Man kann ja bei älteren Jugendlichen das Abzeichnen auch mal als Sonderaufgabe für "besonderen Trainingsfleiß" :D:D o.ä. verteilen


    Für den Ballraum am Rasenplatz hat jede Mannschaft einen eigenen Schlüssel, so daß ich mich nur mit meinem Trainerkollegen absprechen muß, falls ich mal nicht da sein kann (Schichtdienst) hat er den Schlüssel. Für den Winterbetrieb aauf dem Aschenplatz sieht es anders aus. Dort wir ein vernünftiger Ballraum gerade von den "alten Herren" erstellt. So daß wir im moment die Bälle usw. immer mit nach Hause nehmen. Hoffe das wird sich in der Winterpause erledigen.


    Gruss Sascha

    8) 8) 8) Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. 8) 8) 8)