Spielen mit Kopftuch

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  • Habe eine Spielerin mit muslimischem Glauben. Sie möchte gern aus Glaubensgründen mit einem Kopftuch spielen. Das muss nicht alle Haare bedecken, aber es wäre ihr sehr wichtig laut ihrer Aussage. Der Vater des Kindes (Arzt) hat mich gebeten die Möglichkeit zu prüfen.


    Habe auch schon Spielerinnen mit Kopftuch gesehen, aber bin mir relativ sicher das es nicht erlaubt ist mit Kopftuch zu spielen.


    Wer kann mir sagen ob es definitiv erlaubt oder verboten ist?

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Wo kein Kläger, da kein Richter.


    Vereinbar doch, dass es für dich o.k. ist. Sollte sich herausstellen, dass es nicht gestattet ist, nimmt sie das Tuch ab und fertig. Bis dahin, kann sie´s tragen und gut.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schiedsrichter hier das absetzten verlangt. Wenn doch, hast du es ja mit ihr geklärt.


    Zudem steht ja nicht fest, ob es erlaubt oder verboten ist, denn die Kollegen "meinen" bis jetzt nur, da fehlt der Beweis. Gruß Andre

  • Wo kein Kläger, da kein Richter.


    Vereinbar doch, dass es für dich o.k. ist. Sollte sich herausstellen, dass es nicht gestattet ist, nimmt sie das Tuch ab und fertig. Bis dahin, kann sie´s tragen und gut.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schiedsrichter hier das absetzten verlangt. Wenn doch, hast du es ja mit ihr geklärt.

    Super Antwort,


    warum kompliziert wenn es auch einfach geht.
    mach es wie Andre sagt, was soll schon kommen außer ein setz es bitte ab.


    Laut BSA PI (Bezirksschiedsrichterausschuss) (HFV) ist es defenitiv verboten.


    LG

  • Endlich mal einer Meinung zu 100 % wie Andre lach


    PERFEKTE ANTWORT - so isses:-)


    Und noch reden wir von einem Kopftuch und nicht von einem Turban denke ist schon ein Unterschied ob ein Kopftuch am Kopf ist oder noch ein Turban hoch geht. Hab schon etliche Kinder im F- oder E-Jugendbereich mit Kopfbedeckung vor allem im Sommer bei der Hitze spielen sehen. Halt ich nix von mit Schildmütze z.b schon allein bezgl. Köpfen aber wie gesagt wo kein Kläger da kein Richter so einfach ist das...

  • Ich habe lange überlegt, ob ich meine Meinung hier äußern soll.


    Es gibt Spieler, die trugen bei mir ein Kopftuch (ohne religiösen Hintergrund), eine Mütze, ein Baseballcap im Training. Ich habe das zugelassen, habe aber auch verdeutlicht, dass bei Spielen keiner eine Kopfbedeckung trägt, weil es hier auch um das Auftreten der Mannschaft geht und da gehören Kopfbedeckungen (außer Torwart wg. Sonne oder im Winter bei Minusgraden) nicht dazu. Wir hatten einmal einen Gegner, da liefen einige Spieler im Sommer mit Wollmützen auf. Für mich ist auch das Erscheinungsbild der Mannschaft wichtig und da gehört auch dazu, dass man einheitlich auftritt.


    Nun zum religiösen Hintergrund. Es scheint wohl hier unterschiedliche Regularien in den Landesverbänden zu geben. Aber ich würde es als Trainer trotzdem untersagen. Ich akzeptiere den Glauben eines jeden, aber ich finde, dass diesen jeder auch außerhalb des Fußball ausleben kann. Sonst kommt der nächste Spieler mit einem Aufdruck "Jesus liebt dich", der nächste verteilt Broschüren vom Wachturm usw. Ich finde, da sollte man eine strikte Trennung von Sport und Religion machen.

  • Zitat

    Ich akzeptiere den Glauben eines jeden, aber ich finde, dass diesen jeder auch außerhalb des Fußball ausleben kann.

    Kein Mensch dieser Erde wird seinen Glauben in der Kabine für die nächsten 90 Minuten einfach ablegen. Ich bin nicht übermäßig religiös, aber andere Menschen leben halt ihren Glauben, und es steht keinem Trainer zu, auch nur ein Teil des Glaubens für einen Zeitraum (wie Training oder Spiel) zu verbieten bzw. zu bestrafen.
    Ich habe auch mal von einem Trainer gehört (kA, könnte hier im Forum gewesen sein), der einen muslimischen Spieler extra zu den Betzeiten (abgesprochen mit dessen Vater) kurz zum beten auswechselte. Finde ich vollkommen in Ordnung, so ermöglicht man dem Kind nicht zwischen Fussball oder Religion wählen zu müssen, wobei der Fussball sicherlich der Verlierer wäre.


    Was man als Gründe vorbringen kann ist, dass es während des Fussballspielens stört. Aber damit muss im Endeffekt der Spieler oder die Spielerin selbst zurechtkommen. Ich denke auch nicht, dass man das Kopftuch unbedingt mit Haarnadeln befestigen muss. Sicherlich gibt es die Möglichkeit das Kopftuch mit Bändern zu befestigen.


    Also ich finde, Fussball oder Sport allgemein sollte Vorbild für Toleranz sein. Und als Teil ihrer Religion sollte man das Kopftuch einfach tolerieren.

  • Habe mir zwischenzeitlich die Antwort von dem Schiedsrichterobmann unseres Kreises persönlich geben lassen.


    Kopfbedeckungen sind grundsätzlich nicht erlaubt weil sie nicht zur Ausstattung eines Spielers gehören. Einzige Ausnahme ist ein medizinischer / Gesundheitlicher Hintergrund. Da der im Glaubensfall nicht vorliegt, ist es verboten - Punkt - Ende.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich will jetzt hier keine Religionsdiskussion anzetteln und auch niemandem vor den Kopf stoßen, aber dass sich Religionen scheinbar immer über alle anderen Regeln hinwegsetzen dürfen, geht mir gegen den Strich. Und auch, dass im Angesicht von Religion immer alle unheimlich vorsichtig, verständnisvoll und tolerant werden und bereit sind, auf Forderungen einzugehen und dafür andere Regeln zu brechen, finde ich bedenklich.


    Ich denke, dass sich jeder Trainer auf den Standpunkt zurück ziehen darf, dass die Regeln einzuhalten sind. Wenn dann ein Kind von den Eltern aus "religiösen Gründen" zurück gezogen wird, ist das nicht dem Trainer anzulasten, sondern eine bewusste Entscheidung der Eltern.

  • Äääähhm... Kann das denn sein, dass alles andere als die in den Regeln genannte Ausrüstung aus Sicherheitsgründen verboten ist...?


    Kann man sich bei so einem Kopftuch im Zweikampf verhakeln, dann stürzen und durch das Verhakeln irgendwelche Verletzungen davontragen? Ich weiß es nicht - aber ausschließen kann ich es auch nicht. Wenn sowas passiert, möchte ich nicht in der Haut desjenigen stecken, der diese Ausrüstung entgegen den Regeln erlaubt hat.

  • Ich bin Christ und muss meine Kette mit Kreuz auch ablegen... Ist der Spieler mit dem Turban besser als ich?


    Warum muss man jedes mal die Religion als Entschuldigung benutzen? Die Regeln sind ganz klar und hoffentlich wird sich die FIFA niemals beugen. Der Fussballer braucht keinen Kopftuch keinen Turban keinen Kreuz usw.


    Ich mag es nicht, wenn ein Sport zu religiös-politische Zwecke regelrecht missbraucht wird! Es geht hier bei solchen Fragen gar nicht darum um den Regelwerk, sondern einfach um den Leuten das Gefühl zu geben, es sei doch ungerecht, dass die Spielerin oder Spieler nicht mit den Kopftuch spielen darf. Solchen Bl....sinn kommt bei mir schon lange nicht mehr ran.


    Grüsse TRPietro

  • Kein Mensch dieser Erde wird seinen Glauben in der Kabine für die nächsten 90 Minuten einfach ablegen. Ich bin nicht übermäßig religiös, aber andere Menschen leben halt ihren Glauben, und es steht keinem Trainer zu, auch nur ein Teil des Glaubens für einen Zeitraum (wie Training oder Spiel) zu verbieten bzw. zu bestrafen.
    Ich habe auch mal von einem Trainer gehört (kA, könnte hier im Forum gewesen sein), der einen muslimischen Spieler extra zu den Betzeiten (abgesprochen mit dessen Vater) kurz zum beten auswechselte. Finde ich vollkommen in Ordnung, so ermöglicht man dem Kind nicht zwischen Fussball oder Religion wählen zu müssen, wobei der Fussball sicherlich der Verlierer wäre.


    Was man als Gründe vorbringen kann ist, dass es während des Fussballspielens stört. Aber damit muss im Endeffekt der Spieler oder die Spielerin selbst zurechtkommen. Ich denke auch nicht, dass man das Kopftuch unbedingt mit Haarnadeln befestigen muss. Sicherlich gibt es die Möglichkeit das Kopftuch mit Bändern zu befestigen.


    Also ich finde, Fussball oder Sport allgemein sollte Vorbild für Toleranz sein. Und als Teil ihrer Religion sollte man das Kopftuch einfach tolerieren.



    Sorry Peter Pan; Bei mir zu Hause gelten meine Regeln und meine Sitten. Wenn ich sage, dass jetzt der Kopftuch verboten ist, so ist dieser verboten!!! Wenn ich zu Dir nach Hause komme, und der Kopftuch erlaubt oder sogar Pflicht ist, so werde ich es respektieren... verstehst Du was ich meine? Hat auch nichts mit Fussball zu tun, was ich hier jetzt schreibe.


    Und sowieso; Wieviele muslimische Fussballer kennst Du? Ich kann Dir sagen, dass ich Freitags trainieren und viele Moslems habe. Diese leben Ihre Religion sehr vorbildlich. Haben es aber nicht nötig mein Training für ein Gebet abzubrechen... dies weil Sie die Sitten und Regeln unserer Nation akzeptiert haben! Ich kenne von daher auch keine Moslems in islamischen Ländern die ein Training abbrechen würden... vor allem keine Profis.


    Ich auf jedenfall wurde in 12 Jahren noch nie mit solche Themen konfrontiert. Man ist auch eher verschlossen und vorsichtig mit dem Thema Religion... vor allem seit 9/11 (betrifft wirklich alle Religionen).

  • Ich fand das Statement von TRPietro interessant, ....ich muß meine Kette mit Kreuz zum Sport aus Verletzungsgründen ablegen. Einerseits ist das im übertragenden Sinne treffend auf das Thema, denn die Mannschaftskollegin moslemischen Glaubens kann auch ihr Kopftuch ablegen. Nur ist ein Kopftuch keine Gefahr für andere.


    Kommt Punkt zwei ins Rennen, ....es ist verboten, weil es nicht einheitlich aussieht und Punkt wie Bcefferen es immer ausdrückt. Nun radieren wir diesen kleinen wichtigen Punkt mal wieder weg und befinden uns "schups" direkt in einer Gerichtsverhandlung. Dort würde man nach einer gedachten Klage vermutlich abwägen, dass das Kopftuch niemanden verletzt und zweitens würde eine "Rechtsgüterabwägung" vorgenommen, ...was bedeutete, dass das einheitliche Aussehen einer Mannschaft geringer anzusetzen ist, als das tragen eines Kopftuches aus Glaubensgründen für den Einzelnen. Ich denke, das wäre das Ergebnis. Hierbei würde wahrschenlich festzustellen sein, dass die Verordnung in der derzeit -ich betone- derzeit noch steht, dass es verboten (typisch deutsch) ist, wahrscheinlich aus einer Zeit stammt, wo das Thema noch nicht so wirklich auf dem Tisch war.


    Mir wäre dieses Kopftuch in einer hinsicht bezogen auf die einzelne Spielerin völlig egal. Selbst die Regel wäre mir sogar scheiss egal, ...ich würde es locker sehen und so wie ich es schrieb, ...nicht sehen und erst wenn der Schiri was sagt, würde ich von meiner Spielerin erwarten, das Teil abzunehmen und fertig.


    Was mich mehr berührt und fast ärgert ist, dass ich in meinem Gehirn gespeichert habe, dass muslimische Extremisten hier im Prinzip den Christen an sich als Ungläubigen ansieht, weil wir beispielsweise kein Kopftuch tragen. Das empfinde ich als Frechheit und ziemlich arrogant! Hierbei möchte ich aber betonen, dass ich nicht weiss, ob das wirklich so stimmt, es sitzt in der Meinung, es mal so aufgeschnappt zu haben tief in meinem Kopf und müßte im Falle dessen, dass es nicht stimmt, als Vorurteil abgewatschelt werden. Vielleicht gibt es ja einen mutigen muslimischen Spieler oder Trainer, der mir hierzu mal etwas sagen kann!


    Im Sinne meiner Spielerin würde ich an BcEfferens stelle, für den Fall, dass meine Spielerin nun life mit einem sexy Kopftuch auf dem Platz stünde und der Schiri dieses moniert folgendes tun:


    3,2,1 und schwups zückte die ganze Mannschaft ein Kopftuch und ich als Trainer und bestensfalls die Zuschauer auch noch. Dann wäre es doch einheitlich, ... :);)
    So einfach wäre das, ...Spass beiseite, die Regel ist nonsens und bedarf der Änderung, ...sie würde vor Gericht nicht standhalten, ...ist jedenfalls meine Meinung, Gruß Andre

  • Andre, ausnahmsweise bin ich mal nicht Deiner Meinung. Bei uns tragen die Kinder nur Kopftücher, wenn sie Kopfläuse haben. ;) Aber mal im Ernst, veraltete Regeln hin oder her, ich finde, dass religiöse Symbole generell im Sport nichts zu suchen haben!


    Die Frage ist dann nämlich auch, welche Symbole lässt man zu und welche nicht? Kopftuch? Okay. Turban? Kommt drauf an (auf die Höhe ;)). Burka? Auf keinen Fall. Warum auf keinen Fall? Verletzungsgefahr besteht dabei auch nicht. Welchen Grund sollte es also geben, die Burka nicht zuzulassen, wenn man das Kopftuch zuläßt? Weil man sich darin nicht bewegen kann? Na und? Sicherlich gibt es auch in anderen, kleineren Religionen ungewöhnliche "Kleiderordnungen". Sollte man das alles tolerieren? Ich finde, nein!


    Dass Kinder möglicherweise die Leidtragenden sind, finde ich sehr sehr bedauerlich. Aber bringen wir es doch mal auf den Punkt. Was heißt eigentlich "aus religiösen Gründen"? Will das Kind das Kopftuch tragen, weil es damit eine tiefe Verbundenheit zu seiner Religion spürt? Wohl kaum. Kinder sind generell unreligiös und werden von ihren Eltern in eine Religion geboren und hinein erzogen, die sie in jungen Jahren überhaupt nicht verstehen können, mit der sie aber leben und deren Regeln sie akzeptieren müssen, weil die Eltern das so wollen. Kinder haben kaum eine Wahl sich für "ihren eigenen persönlichen Glauben" zu entscheiden. Das finde ich bedauerlich. Religionsfreiheit herrscht halt nur in der Ausübung, nicht aber in der Wahl der Religion. Wie Eltern aus "religiösen Gründen" die legitimen Wünsche ihrer Kinder missachten können, ist mir rätselhaft. Durch das Zulassen von religiösen Symbolen im Jugendsport unterstützt man diese Haltung. Das möchte ich persönlich nicht, weil es nicht im Sinne der Kinder ist.


    Wenn man fundamentalistische Haltungen in Religionen aufbrechen möchte, sehe ich hier einen Ansatzpunkt. Gibt man aber den Forderungen nach, festigt man diese Haltungen.

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  • Du sagst, dass die Kinder das nicht aus tiefen religiösen Gründen tun. Ich meine, das Du das nicht pauschalisieren kannst, denn Du schaust den Leuten nur vor den Kopf, entsprechend kannst du es nicht fest sagen. Da du es nicht kannst, erübrigt sich der Rest eingentlich auch, denn da endet das Latein.


    Zudem habe ich einen Fernsehbericht im Kopf, ...ich glaube es ging um eine iranische oder afrikanische Frauenmannschaft, ... die spielten auf sandigem Boden in brüllender Hitze. Die hatten halle ein Tuch auf und ich fand das nicht schlimm, es sah halt normal aus.


    Ich darf von mir nicht behaupten, dass ich besonders Tolerant bin, eher im Gegenteil, ...aber ich arbeite dran. In dieser Frage glaube ich, ist genau das das Thema. Es geht um Toleranz. Ein Kopftuch -ich wiederhole mich- tut niemandem weh.


    Es geht eigentlich darum, dass gewisse Zellen hier zu Lande sehr forsch sind und den Eindruck eines Staats im Staat erwecken. Wir finden es störend und unpassend, wenn man wie jüngst in der Presse liest, dass ein Schüler einen extra Raum zum Beten mit Teppich erhält. Das finde ich auch übertrieben, ...aber das Beten an sich, ....tut niemandem weh. Ich kann doch niemandem verbieten zu beten, das wäre ein unding.Die andere Frage wäre, wann er das tun möchte und solange die STunde läuft, geht das wohl nicht, denn wir sind in Deutschland und hier gelten halt andere Regeln. Da besteht der Konflikt. Wie weit geht man darauf ein und übt Verständnis und Toleranz und wann hörts auf. Schwierige Frage, viel schwieriger, als die Frage zu lösen, ob ein 80 mal 80 Zentimeter dünnes Tuch bei einem Fußballspiel um einen Kopf gewickelt werden darf, ...für mich jedenfalls.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Religion ist ein Erwachsenending, das ist mal Fakt. Ab einem bestimmten Alter sind Kinder bzw. Jugendliche möglicherweise in der Lage, sich damit kritisch auseinander zu setzen und einen echten eigenen Glauben zu entwickeln. Vorher ist es nur das Befolgen von Regeln und Riten, die die Eltern vorgeben. Mehr nicht. Natürlich kann ich den Leuten nur vor den Kopf gucken, aber dass kleine Kinder wirklich tief religiös sein sollen, kann mir keiner erzählen. Genauso wenig wie sie tief politisch sein können, weil sie beide Dinge in Ihrer Gänze und Tiefe einfach nicht erfassen und verstehen können. Ich kenne Kinder, die gerne in die Kirche gehen, weil ihnen die Gemeinschaft, die Riten, das Singen usw. gefällt. Mit Religiosität hat das aber nichts zu tun.


    Wenn eine Damenmannschaft in einem muslimischen Land mit Kopftuch aufläuft, hab ich das nicht zu kommentieren. Wie sollte ich auch? Es sind doch erwachsene Menschen. Aber wir sprechen hier von Kindern. Du sagst, "ein Kopftuch tut niemanden weh", ich meine es ist Ausdruck der religiöser Unterdrückung von Kindern durch ihre Eltern. Das hört sich vielleicht krass an, aber genau so ist es. In allen Bereichen des Lebens wird heutzutage hinterfragt, ob das, was wir tun, gut für unsere Kinder ist. Manchmal schon so sehr, dass einem schlecht wird. Nur die Religion lässt keinerlei Sinnfragen zu. Die Wünsche der Kinder werden den Regeln der Religion untergeordnet und basta. Wir reden immer so viel von Toleranz, aber wenn es um Religion geht, ist es mit der Toleranz gerade bei den Gläubigen sehr schnell vorbei.


    Toleranz und Religion ist ohnehin so ein Reizthema für mich. Religion erwartet immer, überall und von allen Toleranz, bringt aber selber wenig davon auf. Alle monotheistischen Religionen haben ihren einzigen wahren Gott und schließen andere Glaubensansätze in Grundsatz aus. Dass man andere Religionen hinnimmt, hat mit Pragmatismus zu tun, aber nicht mit den Glaubensgrundsätzen. Jede Religion möchte am liebsten die anderen verschwunden sehen. Soviel zum Thema Toleranz.


    Toleranz ist keine Einbahnstraße. Soll doch die Religion mal Toleranz gegenüber anderen, z.B. dem Sport beweisen. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • Mh ich verstehe immernoch nicht wieso das Kopftuch so störend sein soll. Ist doch eigentlich vollkommen egal, ob die Kinder mit Kopftuch oder von mir aus in einem Engelskostüm auf den Platz rennen. Solange sie damit klar kommen und keinen anderen stören..