Unterfordertes Supertalent!

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  • Eigentlich hatte Dirk uns die für mich persönlich richtige Antwort gegeben, die eigentlich wissenschaftlich fundiert und untermauert ist, ....die Kinder können in der F räumlich noch nicht richtig sehen. Deshalb bringen sie die Eltern verantwortlicher Weise meist zum Training, statt sie selber durch den Straßenverkehr fahren zu lassen. Wann das räumliche Sehen vorhanden ist/ausreichend vorhanden ist, ließ er sich offen, ...ob Ende E oder irgendwann in der D. Ich denke hier sind unterschiede von Kind zu Kind, wobei ich als kleiner Fachmann -beruflicher Natur- hier nie an einen 8jährigen denken würde. Wenn das so stimmt, dann kann das Passspiel nur als technische Grundlage ausgebildet werden und nicht als taktische Variante im Rahmen der Gruppentaktik, ...wie auch, sie werden hier altersbedingt (Ausnahmen bestätigen die Regel) nicht mitziehen können. Damit meine ich nicht, dass nicht mal ein Pass gespielt werden kann, ...das können sie bestimmt.


    Was hier nicht geht ist -das das Passen als mannschaftstaktisches Mittel/als taktische Vorgabe für ein F Jugendspiel vorgegeben wird-. Hierzu, exakt hierzu erhoffe ich mir eine passende Antwort von den verantwortlichen des DFB, ansonsten verliere ich meinen Glauben und ihr werdet von mir hier nichts mehr hören, ...so sehr glaube ich daran. Gruß Andre ;(:rolleyes:;)


    Zudem noch eine Anmerkung, die mich ans Nachdenken brachte:


    Warum wird -so habe ich es auf der Pfanne- propagiert, dass man bei einer F im 1:1, 2:2, 4:4 oder 3:3 gespielt werden lassen soll. Ich habe es so in Erinnerung und für mich gemerkt, dass das Überzahl.-Unterzahlspiel erst mit der E kommt, sprich das 1:2, 2:3 oder 3:4. Diese Spielart hat für mich u.a. mit dem Passspiel im Bereich der Gruppentaktik zu tun, sehe ich das richtig?

  • Warum wird -so habe ich es auf der Pfanne- propagiert, dass man bei einer F im 1:1, 2:2, 4:4 oder 3:3 gespielt werden lassen soll. Ich habe es so in Erinnerung und für mich gemerkt, dass das Überzahl.-Unterzahlspiel erst mit der E kommt, sprich das 1:2, 2:3 oder 3:4. Diese Spielart hat für mich u.a. mit dem Passspiel im Bereich der Gruppentaktik zu tun, sehe ich das richtig?

    Das kann man so sehen, muss man aber nicht. Über- bzw. Unterzahlsituationen kommen auch im F-Jugend-Spiel recht häufig vor. Die Frage, wie sich ein Verteidiger im 1:2 oder 2:3 verhält, ist wohl keine Frage von Gruppentaktik. Auch eine Überzahlsituation im Angriff kann so oder so gelöst werden. Es geht ja darum, die Kinder vor eine Entscheidung zu stellen, wie sie eine Situation lösen. Ich stelle allerdings fest, dass beim 2:2 oder 3:3 die verteidigende Seite oft große Vorteile hat. Das liegt i.d.R. an den Mängeln in der Ballbeherrschung bei den Angreifern. Beim 3:2 wird das etwas ausgeglichen. Manchmal ist es aber auch so, dass wir zwei stärkere Spieler gegen 3 schwächere spielen lassen, weil es anders nicht passt. Auch darin kann ich keinen Zusammenhang zur Gruppentaktik sehen. Im übrigen werden ja beim 2:2 oder 3:3 auch ohne Überzahl durchaus Pässe gespielt. Gerade beim 2:2 beobachte ich oft, dass der erste Gegenspieler ausgespielt wird und dann der Pass zum freistehenden Mitspieler kommt. Gruppentaktik? Wohl kaum. Überzahl ist ja auch immer relativ zum Bezugsrahmen. Nehme ich eine Gruppe von 3:3, kann es in einem engen Spielfeldbereich trotzdem zu einer 2:1 Überzahlsituation der Angreifer kommen. Wird beim 3:3 oder 2:2 ein Spieler ausgespielt, erreicht man dadurch auch eine (temporäre) Überzahlsituation.


    Ich denke daher, dass weniger die Anzahl der Kinder auf jeder Seite als mehr die Art und Zielsetzung der Übung von Bedeutung ist. Wenn man z.B. 3:1 oder 4:1 spielt und gezielt die Aufstellung eines Dreiecks übt, dann gibt es keine die Entscheidung Pass oder Dribbling mehr. Solche Übungen sind nur auf Passspiel und Gruppentaktik ausgelegt.

  • Ich denke, dass Pässe als technisches Ziel, in einer F - Jugend schon in Ordnung ist. Aber wie gesagt; "rein Technisch". Es gibt auch hier bei Soccerdrills, Uebungen zu den Pässen, die rein technisch sind. Vermutlich wird man diese Technik aber eher weniger trainieren, da die Priorität ganz klar die Ballführung und Dribbling hat. Es ist auch eher nicht zu erwarten, dass der grösste Teil der F - Junioren beim Uebergang in die E - Jugend, dass Dribbling resp. Ballführung beherrschen. Daher wird man als F - Trainer vermutlich eher nicht damit konfrontiert, Pässe zu üben. Trotzdem kann man nicht eine ganze Saison lang, Ballführen üben... dass würde auch mich iergendwann angurken.


    Warum sollte man in der F - Jugend nicht mehr als 4:4 spielen lassen? Ganz einfach; Ein F - Junior kann kaum mehr als 2 - 3 Mitspieler sehen. Darum werden bei uns in der Schweiz seit ca. 1997 (+/-) bei den F - Junioren, 4:4 Turniere auf Kleinfeld organisiert. Dh. Aus einem 11er Feld machen wir 4 kleine Felder und lassen da 4:4 spielen (exkl. Goalie)


    Zur Ausbildung wird bei uns auch ganz klar Polysportivität verlangt. Wie gesagt; In der Hallenperiode liess ich meine F - Junioren gerne auch mal Handball spielen. Einmal organisierte ich einen Kollegen aus dem Unihockey... musst Ihm helfen die Schläger rumschleppen. Das Training war damals aber wirklich cool. Weder es nie vergessen... war einfach lustig.


    Grusse TRPietro

  • Je kleiner das Feld, je weniger Mitspieler, desto mehr Ballkontakte, ...desto höher der Lerneffekt.

  • Ich war gestern in einer Fußballschule zum zusehen. Dort hat ein ehemaliger BL-Profi trainiert. Er ist vom DfB ausgebildet und ist sehr nett mit den Kindern umgegangen. Er hat beim Spiel das Paßspiel gefordert und sogar Kiopfballtraining gemacht. Dribbeln kam hier viel zu kurz. Die Kinder waren G und F also Jg. 2001 - 2003. Wenn sich jetzt selbst vom DfB ausgebildete Trainer so verhalten, dann ist der Trainerschein entweder überflüssig oder der DfB lehrt anders als die Landesverbände oder der Trainer ist einfach nur schecht. Vielleicht sehen wir das aber auch zu eng und man kann schon in der F einen fließenden Übergang schaffen. Kann man es überhaupt nach Jahrgängen einteilen, wann was Trainingszeil sein muss? In der F sind die Kinder zum Teil fast ein Jahr (manchmal auch 2 Jahre) auseinander, dass kann dann schon mal gewaltige Vorteile für einen geben, der am Anfang des Jahres geboren wurde. Individuelles Training für einzelne Kinder ist ja in den meisten Vereinen nicht möglich. Was für praktische Lösungsmöglichkeiten seht ihr hier? Sollte man sich auf das schwächste oder das stärkste Glied in der Kette konzentrieren? Ich suche immer ein Mittelmaß, was nicht immer einfach ist.

  • Wenn man sich trauen würde, hätte man ihn unter vier Augen darauf ansprechen sollen. Ich habe Verständnis dafür, dass man das im Normalfall nicht macht.


    Abseits davon:


    Es gibt für mich zwei Gründe, kein Kopfballtraining bei einer F zu machen:


    1. Ich will mich an die Altersziele halten, um Vorbild zu sein, damit andere Trainer sehen, und nicht falsche Eindrücke bekommen, ...vor allem wenn alle auf mich schauen, weil ich die F 1 eines Bundeligisten bediene oder als bekannter Fußballer durch die Welt reise. Hierbei würde ich mich auch daran halten, wenn ich Talente ausbilden würde. Ich sehe auch beim hiesigen Stützpunktleiter nicht, dass er von den Alterszielen abweicht und der ist auch Dfb-Bediensteter. Kann natürlich sein, dass ich`s auf den Augen habe, aber das glaube ich eher nicht. Von daher denke ich, dass dieser nette BL-Spieler eben dennoch/auch keine Ahnung hat.


    2. Weil es gesundheitlich für die Kinder dieser Altersgruppe schädlich ist, vor allem dann, wenn ich den falschen Ball verwende. Ich war leider in Physik nicht so gut, aber ist es nicht so, dass die Masse mal Geschwindikkeit gleich das Gewicht ergibt. Als einer strammer Ball von ca. 360 Gramm mal cirka 40 km/h....das kann nicht gut sein.

  • Ich hoffe der BL-Profi hat beim Kopfballtraining entsprechende Softbälle verwendet. Da haben mir zwei A-Lizenz-Inhaber übereinstimmend gesagt, dass sowas in diesem Alter (F- und G-Jugend!!!) an Körperverletzung grenzt (Stichwort: Schädeldecke in diesem Altern noch nicht komplett verwachsen!), wenn man es explizit in diesem Alter trainiert und keine entsprechend leichten Bälle hat.

  • Das mit der Schädeldecke ist absolut richtig! Deshalb habe ich zur Technikerlernung einfach mal ein paar Gummi Bälle mitgebracht und das dann mit meinen E-Junioren geübt. Die hatten viel Spaß dabei und bei den meisten war die Angst vorm Kopfball auch nicht mehr so groß.
    Mit richtigen Bällen in diesem Alter geht gar nicht! Das wissen eigentlich alle halbwegs intelligenten Trainer, dachte ich...

  • Eben das ist nicht so, dass das jeder weiß. Es gibt bei uns immer mal wieder Trainerfortbildungen. Da schauen isb. die Trainer, die das noch nicht so lange machen, z.B. Väter, die ihren Sohnemann ein Jahr in der F-Jugend trainieren, ganz verdutzt, wenn der Referent darauf hinweist, doch bitte bis zur E-Jugend kein gezieltes Kopfballtraining zu machen, schon gar nicht mit Lederbällen. Genau hier liegt oft das Problem: vieles wird nicht aus Absicht falsch gemacht, sondern schlicht aus Unwissenheit. Viele sind dann im nachhinein ungemein froh, wenn sie solche Tipps bekommen.

  • Es waren ganz normale 4er Bälle 290g. Ich wollte mich da nicht einmischen, hätte es aber wohl tun sollen.


    Das mit den Soft- oder Kunststoffbällen ist ja eine sehr gute Idee. Da werde ich gleich mal ein paar besorgen, dann können wir das auch mal zur Abwechselung trainieren - macht bestimmt mal einen heiden Spaß.

  • Hallo
    Die Technik wird erlernt, das ist gut weil es vor Verletzungen schützen kann.
    Aber, das was im Training geübt wird, wird auch im Spiel anwendung finden. Leider haben sie dann keinen Softball dabei.


    LG

  • Ich meinte auch nur mal so zum Spaß im Training. Ab und zu schießen wir ja auch mal ein Kopfballtor bzw. halten die Rübe bei hohen Bällen mal hin. Das wird nicht so schlimm sein. Ich denke nur vieles Training ist zu belastend für den Kopf.

  • Ich war gestern in einer Fußballschule zum zusehen. Dort hat ein ehemaliger BL-Profi trainiert. Er ist vom DfB ausgebildet und ist sehr nett mit den Kindern umgegangen. Er hat beim Spiel das Paßspiel gefordert und sogar Kiopfballtraining gemacht. Dribbeln kam hier viel zu kurz. Die Kinder waren G und F also Jg. 2001 - 2003. Wenn sich jetzt selbst vom DfB ausgebildete Trainer so verhalten, dann ist der Trainerschein entweder überflüssig oder der DfB lehrt anders als die Landesverbände oder der Trainer ist einfach nur schecht. Vielleicht sehen wir das aber auch zu eng und man kann schon in der F einen fließenden Übergang schaffen. Kann man es überhaupt nach Jahrgängen einteilen, wann was Trainingszeil sein muss? In der F sind die Kinder zum Teil fast ein Jahr (manchmal auch 2 Jahre) auseinander, dass kann dann schon mal gewaltige Vorteile für einen geben, der am Anfang des Jahres geboren wurde. Individuelles Training für einzelne Kinder ist ja in den meisten Vereinen nicht möglich. Was für praktische Lösungsmöglichkeiten seht ihr hier? Sollte man sich auf das schwächste oder das stärkste Glied in der Kette konzentrieren? Ich suche immer ein Mittelmaß, was nicht immer einfach ist.


    Ich konzentriere mich auf das Schwächste "und" das Stärkste Glied! Ich mache im Hauptteil grundsätzlich Uebungen mit 4er - max. 8er Gruppen. In jeder Gruppe sind die Spieler gleich gut! Also kann ich mit einer Gruppe das Dribbeln üben, falls diese den Ausbildungsziel noch nicht erreicht haben und mit der anderen Gruppe kann man also Pässe oder eine schwerere Variante der Dribblings üben.


    Kopfbälle bei den F - Junioren? Einfach lächerlich.... und dass von einem ehem. Bundesligist. Einfach ober sack schwach... da muss man ja keine Ahnung haben und beim Kurs verpennt haben. Als ich den B - Diplom machte konnten 39% der Teilnehmer die Prüfung nicht bestehen. ich empfand die Prüfung als einfach... wenn ich mir aber ankucke, welche Trainer diese Prüfung nicht bestanden haben, so musste ich feststellen, dass es auch die schlechtesten Trainer waren. Solche die das Gefühl hatten, nicht aufpassen zu müssen und sowieso auch mehr als dem Experte resp. Kursleiter zu wissen... Arroganz lässt eben auch Prüfungen versauen. Vermutich sind Eure Kurse in Deutschland gar nicht so schlecht (die haben ja alles von uns abgekuckt). Das Problem sind die Teilnehmer, die das Gefühl haben, nicht aufpassen zu müssen...


    Gruss TRPietro

  • Zitat

    2. Weil es gesundheitlich für die Kinder dieser Altersgruppe schädlich ist, vor allem dann, wenn ich den falschen Ball verwende. Ich war leider in Physik nicht so gut, aber ist es nicht so, dass die Masse mal Geschwindikkeit gleich das Gewicht ergibt. Als einer strammer Ball von ca. 360 Gramm mal cirka 40 km/h....das kann nicht gut sein."

    Noch schlimmer (jetzt kommt endlich mal mein "Füsick"-Wissen zum Tragen: Die "kinetische (gespeicherte) Energie" eines Körpers wir mit der Formel 0.5*m*v(quadrat) berechnet.
    Als Beispiel: Dein 360-Gramm-Ball hat ein Tempo von 40 km/h (das ergibt umgerechnet 11,11 m/s) - somit ergibt sich eine Energie von 22,2 Newtonmeter (Nm), was bekanntlich ca 2,3 kg entspricht.
    Es gibt F-Spieler, die den Ball auf geschmeidige 80 Sachen bringen, dies entspräche laut Formel einen Wert von 88,88 Nm - also nicht ganz 10 kg.
    Zum Vergleich: Laß diesen Ball aus einem Meter Höhe auf den Boden fallen, dann ergibt das "nur" Epot + Ekin = 720 g.


    Zur Veranschaulichung: Beim Ausparken knutscht du ein anderes Auto mit 5 km/h - oder du rammst ihn mit 50 km/h. Eine Verzehnfachung der Geschwindigkeit ergibt eine Verhundertfachung der Energie. 8o Sieht man dann auch an der Delle .... Sorry für das OT. :D

  • Ich habe mich bewusst sehr lang aus dem Thema zurückgehalten, und es nicht einmal gelesen. Ich wollte mich nicht hinreissen lassen, mich bei den teilweise herrschenden Kleinkriegen zu beteiligen.


    Irgendwo wurde ich in einen Block eingeteilt. Danke dafür, in diesem Block sehe ich mich auch.
    Weiterhin kam mir nach gewissenhaftem Durchlesen aller Beiträge ins Gewissen, unbedingt eine Lanze für Andre brechen zu müssen. Oft hat er Recht mit dem was er schreibt, aber nunmal nicht immer. Deswegen muss man ja nicht persönlich werden... Ich zoffe mich gern mit jedem hier, auch mit Andre! Denn im Grunde genommen glaube ich, das ich fast genauso bin wie er. Aber eben nur fast! Ich weigere mich standhaft, mich auf Geschriebenes zu verlassen. Beim Trainerschein bekomme ich auch Philosophien des DFB vermittelt. Ich sah viele Lehr-Videos. Immer begleitet von dem faden Beigeschmack "Ich trainiere aber keine angehenden Profi-Spieler", denn viele Inhalte speziell der Videos waren einfach unangemessen für das "Spielermaterial", das ich zur Verfügung habe.


    Der DFB versuchte, und versucht immer noch, eine möglichst allgemeingültige Ausbildungsphilosophie zu schaffen. Dumm ist nur, dass dies nie klappen wird. Denn weder Spieler, noch Trainer kann man je unter eine gemeinsame Philosophie stellen. Denn Ausnahmefälle wird es immer wieder geben. Zudem fällt mir in dieser Diskussion auf, das manche Geschriebenes als nahezu "heilig" ansehen. So wie z.B. Andre sich scheinbar immer wieder stur auf Geschriebene Ausbildungsziele beruft, verteufeln andere eben das Geschriebene.
    Ich tue mich schwer bei dem Gedanken, hier irgendjemandem uneingeschränkt Recht zu geben, mal abgesehen davon, dass das schwer möglich sein wird. Manchmal glaube ich, mit meinem Denken allein auf weiter Flur zu stehen. Nicht, weil ich vor Intelligenz strotze (mein Abschlusszeugnis wird das bezeugen :D ), oder weil ich mich für einen guten Trainer halte. Weissgott, ich glaube, einer der schlechtesten Jugendtrainer der Welt zu sein. Weil ich immer wieder irgendwelche Kleinigkeiten finde, die ich besser machen kann und auch muss. Selbst, wenn ich diese Schwachstellen ausgemerzt habe, finde ich doch wieder neue.


    Was mich verwundert ist die Tatsache, das sich hier einige immer wieder Konzepte um die Ohren hauen, und jeder der festen Überzeugung ist, seine Quellenangabe (Coerver, DFB, Sonntagsrundblick, BILD-Zeitung oder was auch immer) sei das Non-Plus-Ultra. "Und wehe dem, der meine Bibel in Frage stellt!"
    Andre steht dort allein in der Ecke, haut uns seine Philosophie um die Ohren, und bekommt öfter mal Recht. Ich stehe woanders, haue auch die Kugeln raus, bekomme auch öfter mal Recht. TrPietro, talentfreier Vater, kuebler76... man reihe sich hier bitte ein!


    Und, o weh! Ich gebe jedem teilweise Recht! Wohlwissend, das in vielen Postings nur ein Ausriss der eigenen Meinung geschildert werden kann. Andre versuchts ausführlich, Dirk ebenfalls, einige schreiben weniger. Ich für meinen Teil schreibe teilweise lange Beiträge, die irgendwann keiner mehr versteht. Nur ich selbst. Weil ich weiss, was ich sagen will. In einer munteren Diskussionsrunde in einer kleinen, netten Kneipe würde es mit Sicherheit nicht so forsch zugehen wie hier.
    Mir ist klar, dass das mit dem Ursprungsthema nichts zu tun hat, und auch wieder undurchsichtig wirkt, aber ich hoffe dennoch, einige werden die Aussage verstehen.


    Was mir gerade wirklich extrem an den Nerven zehrt ist, das nun sogar die Wissenschaft ins Spiel gebracht wird. Räumliches Sehen und Tralala. Sind wir jetzt schon auf der Ebene angelangt, uns so bekriegen zu müssen? Oder kriege ich das nun in den falschen Hals?
    Wir verlassen hier teilweise den Bereich Kinderfussball. Bitte, derjenige möge sich nun nicht persönlich angegriffen fühlen.


    Fakt ist und bleibt, das wir über eine U8 sprechen (und über kuebler76, der mir irgendwie verdammt leid tut!), und wir im Prinzip gar nicht darüber reden dürften. Nun gut, reden schon. Aber nicht urteilen. Denn ich halte das, was kuebler76 tut, nach wie vor für richtig. So, wie ich das richtig halte, was jeder einzelne Diskussionsteilnehmer mit seiner Mannschaft macht. Nur hat jeder von uns nunmal andere Voraussetzungen (nicht dieselben Spieler wie kuebler76, nicht dieselben Trainingsbedingungen, nicht dasselbe Wissen, nicht denselben Friseur...). Einzig der talentfreie Vater bringt hier für mich ein wenig Licht ins Dunkel. Es ist mir beim ersten Mal nicht sofort aufgefallen, aber zuerst stimmt er vielen hier zu, schlägt sich dann aber doch entschieden auf die Seite von kuebler76. Warum? Weil er eben nah bei der Sache ist. Er merkte, das die ersten Beiträge zwar das trafen, was er denkt, aber irgendwann ging es weiter mit der Diskussion. Sie wurde detailierter, und ihm kam wohl die Erleuchtung "Hey, SO ist das nun aber auch wieder nicht!"


    Um das Ganze kurz abzuschliessen: Jeder sollte sich für sich selbst überlegen, ob er nicht in gewisser Weise einen persönlichen Kreuzzug führt, und da müssen sich hier Alle mal an die eigene Nase fassen. Auch ich. Nur kuebler76 muss das weniger tun als wir anderen, denn der feuert nur zurück, weil er in die Ecke gedrängt wurde. Ansonsten kann ich ihm nur bescheinigen, seinen Job scheinbar verdammt gut zu machen. Denn sein Handeln geht über das hinaus, was wir in "Dorfvereinen" machen.


    Und ein bissl OT muss jetzt auch mal sein:


    Hier wurde ein Vergleich zum deutschen Schulsystem gezogen. Das deutsche Bildungssystem ist das Hinterletzte. Und das liegt sicher nicht daran, das wir Schulnoten verwenden. Das liegt einzig an der Gesellschaft. Diverse Lockerungen, die hier beschrieben wurden oder nötig sein sollen führen mich dazu, am Ende ein heiteres "Wir fassen uns jetzt an den Händen und singen das Alphabet" zu sehen. Meine Schulbildung scheint besser gewesen zu sein als die heutige, obwohl ich nicht einmal 30 bin. Das Bildungssystem ist aber immer noch dasselbe. Aus meiner Schule gammelte keiner in der Stadt rum, statt den Unterricht zu besuchen. Bei uns kam auch keiner mit einer Waffe in die Schule. Der ein oder andere kiffte mit Sicherheit, und baute Mist. Das Ausmaß jedoch war wesentlich kleiner. Übrigens war ich ein potentieller Amokläufer. Durchschnittliche Noten, Killerspiel-Spieler, und ich hatte einen eigenen Fernseher, sowie über Freunde Zugang zu Horrorfilmen.


    Meine Eltern haben es dann wohl rausgerissen. Die haben mich anständig erzogen. So musste ich mir keine Knarre besorgen, verbrachte recht wenig Zeit vor dem Fernseher, und akzeptierte Killerspiele als "virtuelle Realität". Und aggressiv war ich auch nie.


    Taugt die "Erziehung" auf dem Fussballplatz, muss sich hier auch niemand mehr auf irgendwelche Konzepte oder Geschriebene Ausbildungsziele berufen.


    Meine E-Junioren beherrschen Kopfbälle, Dribblings und Pässe. Und zeigen alles dies auf dem Platz. Selten, wenn sie es zeigen "müssten", aber sie spielen Fussball. Jeden Samstag.

  • Ich schwamm immer zwischen Pro und Contra hin und her. Basti81 hat nun genau das getroffen was ich denke. Denn die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

  • Ich stelle mir die Frage, ob sich Ausbildungsziele und erfolgorientiertes Spielen sich widersprechen? Bei Andre kommt es immer so rüber, als ob die erfolglosesten Mannschaften alles an Ausbildung richtig machen. (Ich weiß ja wie er es meint). Wieso sollte man nicht trotzdem erfolgreich Spielen?

  • Otto, die Frage ist garnicht so dumm,


    ich glaube, dass sie das an die Ausbildungsziele halten schon ein Stück weit auf die Ergebnisse negativ auswirken kann, vor allem, wenn ich ein schwaches Team habe, dass ohnehin immer viel strampeln muß.


    Wenn der gegnerische Trainer sich nicht an die Ausbildungsziele und auch sonst an die Merkmale des Kinderfußballs NICHT hält, dann hat man es -bezüglich des Ergebnisses- sicherlich schwer bis sehr schwer.


    Nur wo ist nun die Alternative?


    Ist das nun die Legitimation etwas deswegen vorsätzlich falsch zu machen?


    Meine Antwort kennst Du/Ihr, ...die steht fest in der Brandung :)


    Man sollte es langfristig sehen, ...nur weil alle etwas falsch machen, kann ich im Wissen, dass es falsch ist, mich hieran nicht beteiligen, ...wie ich finde.