Unterfordertes Supertalent!

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  • Ranwie


    Ich denke, dass unsere Einstellung zum KIFU und zum Breitensport ähnlich (wenn nicht sogar gleich) ist. Jedoch versuche ich flexibel zu sein. Wenns Vereine gibt, die bereits im KIFU, Spitze verlangen, so ist es Pflicht des Trainers diese Politik zu befolgen. Achtung: Dies heisst jetzt nicht, dass ich diese Politik auch unterstützen würde... ich weiss nämlich schon, warum ich nur 1 Jahr in der Spitze tätig war. Da sagst Du, dass man diese Politik aus gesundem Menschenverstand, nicht gehorchen soll. Das sehe ich anders. Wenn man die Politik des Vereins, nicht annehmen kann, weil es zur persönlichen Einstellung des Trainers nicht passt, ist der Rücktritt in meinen Augen, die einzige logische Folge. Man kann vorher noch versuchen, diese Politik anhand von Empfehlungen zu ändern. Sind wir da aber ehrlich; Die Möglichkeit, die Politik resp. die Einstellung eines Vereinsführers zu ändern ist sehr gering. Als aktueller Trainer, einen Alleingang zu machen und gegen die Politik des Vereins zu arbeiten ist in meinen Augen falsch. Im Job kann man dies auch nicht so machen... da wird man ja gekündigt.


    Ich kann Leistungssport im KIFU auch nicht verstehen. Würde aber die Tatsache, dass es solch bekloppte Vereine gibt und dies so handhaben, problemlos akzeptieren. Aufregen bringts nicht und überraschen kann mich im Fussball mittlerweilen auch nichts mehr... da ist einfach jeden Sch... zu erwarten.


    Was mich hier aufgeregt hat, war die Tatsache, dass man bereits nach dem ersten Video, dem Kuebler76 krass angefahren hat. Da wurden gnadenlos Spekulationen und Vermutungen geäussert. Das fand ich nicht korrekt, weil sich der Kuebler76 ja lange nicht gemeldet hatte und sich entsprechend nicht wehren konnte. Ich hatte das Gefühl, dass man hier eine Person, ohne dessen Gegenwehr kaputt macht. Zusätzlich regen mich die knappen Antworten von Kuebler76 auf. Jede Antwort ist nur eine halbe Antwort, die man jederzeit auch falsch verstehen kann... dabei hätte man evtl. wirklich auch von etwas profitieren können. Nanu... dem ist halt nicht so.


    Zu den Trainings: Ich finde Pässe als individuall technische Ausbildung in der F - Jugend nicht als falsch. Natürlich hat das Ballführen und Dribbeln vorrang. Jedoch hätte ich da als Trainer schon ein bisschen Mühe, dass ganze Jahr, den gleichen Stoff zu bringen. Vermutlich hätte ich auch einen Verhältniss von 70 zu 30%! Dh. 70% Ballführen und Dribbling und 30% flache Pässe (achtung als individuelle Technik und nicht als Gruppen oder Mannschaftstaktik). Also rein technisch. Zwischendurch mal ein paar lustige Spiele oder in der Halle auch Polysportiv währe sicher auch in der Planung. Die technischen Uebungen würde ich mit koordinative Fähigkeiten zum Teil auch verknüpfen.


    Ich denke so falsch machts der Kuebler76 gar nicht. Vermutlich verwirrt er nur mit seiner knappen Schreibweise...


    Grüsse TRPietro

    • Offizieller Beitrag

    Ja, wir sollten die Schärfe aus der Diskussion nehmen.


    Wenn hier immer wieder die Schule (Zensuren, Leistungsdruck, Hochbegabtenförderung) als Maßstab der Ausbildung im Fußball herangeführt wir, ist dies der völlig falsche Weg.
    Das Schulsystem ist in Europa höchstens Mittelmaß und viele Dinge funktionieren schon deshalb nicht. In einigen Ländern wurden die Zensuren bis teilweise zur achten Klasse abgeschafft. Der Erfolg gibt diesen Ländern recht.


    Weshalb das DFB-Ausbildungskonzept trotzdem dieses Steinzeit-Schubladensystem vorgibt, ist mir ein Rätsel. Natürlich kann nicht jeder 8jährige gleich behandelt werden oder was ist mit z.B. mit Späteinsteigern? Unterforderung ist genauso schlecht, wie Überforderung.


    Unser Schulsystem lehrt auch streng nach Lehrplan und es funktioniert nicht.


    Dirk, ich bin mir sicher, du wirst nicht jedes Kind immer gleich beschäftigen. Es gibt Kinder die können schon einen schwereren Move ausführen als andere Kinder. Das sollen sie dann auch und eventuell können sie anderen Kindern beim Üben der leichteren Moves helfen und unterstützen. Ähnlich funktioniert das in anderen Schulsystemen, es gibt Kinder die lösen schwerere Mathe-Aufgaben, oder helfen den Klassenkameraden. "Schwerer" kann dabei bedeuten, nicht 5+5 sondern 156+56. Der Grundatz bleibt (+), der Inhalt wird schwerer.


    Ich vermute (hoffe), das Fußball-Ausbildungssystem gilt nur als Orientierungshilfe für Trainer, denn wichtig sind die Grundsätze, die dort aufgeführt werden. Hierzu gehört der Spaß am Sport und die freie Entfaltung der Kinder, die Förderung der individuellen Fähigkeiten bleibt dabei leider häufig auf der Strecke. Wahrscheinlich ist eine mutige Reform in Deutschland gar nicht umsetzbar, weil es noch gewaltig an den Grundsätzen krankt.


    Ein ganz klarer Grundsatz und da darf es keine zwei Meinungen geben: es gibt keinen Grund, die individuellen Förderung dem Erfolg im Kinderfußball unterzuordnen.


    Insofern stimme ich Kübler zu, denn es gibt Gründe vom Ausbildungskonzept abzuweichen, aber nur in der individuellen Förderung. Es ist nur völlig verkehrt abzuweichen, um nicht mehr das einzelne Kind zu fördern, sondern ein erfolgreiches Team zu präsentieren. Gerade hier haben die "Profiklubs" eine Vorbildfunktion für die Basis.

  • hallo,


    ich gebe Recht nicht wirklich genug Antworten gegeben zu haben was mir bisher schwer gefallen ist, da doch die herrschende Meinung/ Verurteilung zu stark war.


    Hintergrund, als Pädagoge der ich bin ist es natürlich harter Tobak als Drillmeister hin gestellt zu werden. Mir ist die individuelle Förderung enorm wichtig und aus den einzelnen Fähigkeiten der Jungs im Laufe der Zeit eine Mannschaft zu bilden. Im Training ist weder Taktik noch Passen ein Schwerpunkt! Die Jungs haben momentan einen Entwicklungsvorsprung, momentan. Einige spielen schon die dritte Saison zusammen. Wie das weiter geht wird man sehen, dann gilt es wieder auf die Situation zu reagieren und das Training zu gestalten, daher habe ich ein klares Problem mit Schubladen denken, dies verhindert Förderung und das eingehen auf meine Mannschaft.


    Ebenfalls sehe ich für wichtig meine Jungs auf die Realität vorzubereiten. Wenn wir als Verein zu Spielen oder Turnieren kommen ist einfach mal der Neid ein trauriger Faktor dem meine Jungs und ich als Trainer ausgesetzt sind. Es schlägt einem die Meinung, wie ja schon von einigen formuliert, Leistung ist nicht gut und hat hier nichts zu suchen entgegen. Wie sollen das kleine Kinder verstehen, sie haben Spaß an dem was sie tun!!!


    Ich finde die Jungs leisten sehr viel und es lohnt sich und es ist toll sich mit einem guten Gefühl zu belohnen, egal bei welchen Ergebnis.


    Realität ist, wir sind eine Leistungsgesellschaft, daran wird jeder ob groß oder klein gemessen, im Beruf, im Sport etc.


    Die Kinder darauf nicht vorzubereiten fände ich schlecht.


    Natürlich nehme ich einige Anmerkungen mit und werde Sie umsetzen.



    von Charles de Gaulle
    Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.



    Schöne Feiertage!

  • Ich ärgere mich über mich selbst, weil ich im Ton zu forsch war, ist passiert, ich arbeite dran. In der Sache, hast Du beispielsweise von mir ausreichend Infos zu meiner Einstellung. Ich möchte Dir nochmals mitteilen, dass ich dich ansonsten nicht kritisiert habe, vielmehr ging ich von einer anderen Person aus, als die die hier im Raum stand. Es ging mir allein um das Thema - kindgerechtes Training- . Ich freue mich, dass du nun endlich mal etwas preis gegeben hast. So bekommst du nämlich ein Gesicht. Auch wenn wir vielleicht keine Freunde würden, ist das jedenfalls sympatisch, ...damit kann ich etwas anfangen, habe aber auch Verständnis, wenn ich mich in deine Lage hinein versetze. Gruß Andre

  • kuebler76


    ein Toller und Gutes Posting. zum Thema.Ich mache es genauso und ich Denke ich liege damit Richtig.


    Jörg Daniel (DFB) Dirk Hupe,Arno Clesius (Vereinsebene) machen auch Jugendarbeit (alle drei sind Mannschaftskameraden aus den 80ern sowie auch Hermann Hummels (Vater von Mats Hummels BVB) und bis auf Jörg Trainieren alle Ähnlich.Indivietuell auf die Kinder ausgerichtet.Und so sollte es sein.


    LG.Mike


    PS:Der mit Axel Schmidt (ex HFVler und DFB Pokal-Sieger) auch noch einen Gasttrainer für drei Std. einkaufen konnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Mike01 ()

    • Offizieller Beitrag

    Realität ist, wir sind eine Leistungsgesellschaft, daran wird jeder ob groß oder klein gemessen, im Beruf, im Sport etc.


    Die Kinder darauf nicht vorzubereiten fände ich schlecht.


    Das macht mich fertig, ich kann es fast nicht glauben.
    Als Pädagoge solltest du es eigentlich besser wissen. Um nochmal die Schule zu bemühen: selbst hier sollte im Kindesalter der Spaß im Vordergrund stehen, alles Andere ist aus der Mottenkiste der Pädagogik. Es fehlen mir noch einige andere Sprüche (..hat uns auch nicht geschadet usw.). Tut mir leid, ich bin bitter enttäuscht. Solche Argumente vorzuschieben, um irgendwelche Erwartungen und Erfolge einzuhalten, haben mit Kindersport nichts zu tun.


    Auch die anderen Bemerkungen......, ich hör besser auf.

  • es ging dabei nicht um Trainingsinhalte oder damit ein Alibi zu schaffen, sondern um die Kommunikation mit der MAnnschaft neben dem Platz! Also das aufarbeiten solcher Situationen und was andere von Ihnen denken und warum manche gegen Sie sind.


    Nicht um dementsprechend zu trainieren, irgendwie fällt es mir schwer meine Gedanken im schreiben zu übermitteln, sorry.




    grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von kuebler76 ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das schon richtig verstanden.


    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, du und deine Kinder passen das Verhalten und das Training so an, wie der Verein und das Umfeld es von euch erwartet, professionell eben. Ihr müsst besser und weiter sein als die anderen Kindermannschaften. Das ist aber der falsche Weg und damit sind wir wieder beim Thema.


    mike
    Namen von Trainern, bekannte Profispieler und großen Vereinen sind dabei völlig unwichtig. Große Namen sind nicht automatisch gute Kindertrainer. Einige Profivereine machen uns das doch vor.

  • Jedesmal wenn ich das Gelaber von der Leistungsgesellschaft höre, kommt mir die Galle hoch! Viel zu viele begründen mit solchen Argumenten ihre falsche Einstellung zum Kinderfußball. Angeblich gehörst du nicht zu "denen", Kübler, aber in jedem zweiten Posting steckt so ein Satz... Naja, irgendwie muss man seine eigene erfolgsorientierte Einstellung ja begründen können. Da kommt es gerade recht, alles auf die Gesellschaft zu schieben, auf die man die Pflicht hat, die Kinder vorzubereiten.
    Wie bereite ich ein Kind auf die Leistungsgesellschaft vor, wie mache ich es stark? Indem ich ihm die Sicherheit gebe, dass es wertvoll ist, egal was es leistet, dass die Leistung nicht alles ist.
    Schade, dass 8-jährige beim Ausüben ihres Hobbys mit einem anderen Denken konfrontiert werden...

  • Nur was ist die Lösung?


    Ob Kuebler76, der Trainer der Papstmannschaft oder der verkappte Andre bei Haumiblau, ....alle machen das, was sie wollen oder was andere von ihnen wollen. Hier gibt es keine einheitliche Linie. Jeder kocht sein Süppchen.


    Zur Erinnerung: Nach einem längeren Telefonat meinerseits mit einem Menschen beim Dfb teilte dieser mit mit, dass der Dfb als "Dachverband" keinerlei Anordnungsbefugnis hat. Ich setze voraus, dass die Grundlinie des Dfb eine gute ist, die sicherlich hier und da Verbesserungswürdige Ansatzpunkte aufweist. Der Dfb gibt deswegen nur Vorgaben an die einzelnen Verbände aus. Die Verbände gab es lange vor dem Dfb, deshalb sind sie dem Dfb auch nicht unterstellt. Sie kooperieren im besten Fall. Der Verband, der diese Vorgaben beherzigt, erhält vom Dfb Gelder, die die hier nicht mitziehen, eben nicht oder weniger. Man könnte daraus schlussfolgern, dass die Verbände, die über ausreichen Gelder verfügen, hier kleinere Ohren haben, als die, wo das nicht so ist. Also reicher Verein kann sich leisten, was ER will. Kleine Vereine, die kleine Kosten haben, entsprechen dem auch, denn sie brauchen ja nicht fiel Geld, ...entsprechend machen sie auch was sie wollen, ...theoretisch.


    Der Dfb setzt auf Aufklärung als langfristige Strategie. Hier beisst sich der Hund in den Schwanz, denn wie vermutet ....Vereine die besonders ihre Suppe kochen, denen ist es vielleicht auch egal, was andere meinen. Zudem noch für mich die Tatsache, dass -vielfach; Gott sei dank nicht immer- viele Vereinsverantwortliche Ämter bekleiden, wo sie nicht kompetent sind, ....aber immer kräftig mitmischen, obwohl sie bei genauerer Betrachtung besser den Mund halten sollten, ...jeder kennt diese Beispiele, ....aber....man braucht sie ja, weil es ja sonst keiner machen will.


    Deswegen würde ich mir wünschen, dass der Dfb mehr Geld in die Hand nimmt, um Ausbildung zur Pflicht zu machen. Ausbildung nicht nur für die Trainer, sondern auch für die Verantwortlichen, damit sie verstehen, was Trainers Pflicht ist, ...worum es geht. Das ist nämlich auch so ein Phänomen. Trainer macht Schein und ihm sind vielleicht die Ergebnisse im unteren Jugendbereich egal und er hält sich an die Ausbildungsziele, ...aber die ewig Gestrigen von "da oben", oder auch Eltern machen druck, weil man dies oder jenes nicht macht, oder weil man bei der Hallenkreismeisterschaft die Vorrunde nicht überstanden hat oder die Schlechten hat Spielen lassen. Das hochgebrochen auf einen Bundesligisten mit der falschen gestrigen Philosophie, ....da kann ich dran fühlen, welcher versteckte Druck da lasten könnte.


    Für mich wäre ein gewisser größerer Druck die Lösung, dieser Druck wäre für mich sinnvoll und ertragenswert, damit sich etwas breitflächig ändert, ...dann würden wir hier weniger diskutieren ;) , weil wir gleiche Dinge gleich betrachten würden/müßten! Das wäre für mich sehr schaden, denn ich quatsche hier so gerne 8) Gruß Andre

  • @Uwe


    ich geb dir Recht das ein Ex-Profi nicht gleich ein guter Trainer ist (egal ob Kinder oder Senioren).


    Aber Tatsache ist doch wenn man einen oder mehrere Talentierte in einer Mannschaft hat.Dann Trainiert man mit ihnen auch etwas anders mit ihnen .Da wird dann schon mal Passen etc gespielt und geübt.Denn man möchte auch für diese Jungs und Mädels das Training Interesant gestalten. Denn auf der anderes Seite fördert man doch auch schwächere Spieler und versucht sie Aufzubauen.


    Vieleicht wäre eine einheitliche Trainerausbildung für alle Vereinstrainer ab der G-Jugend ein Schritt. Die Tainerausbildung müste Pflicht sein bevor man auf die Kinder losgelassen wird. VVieleicht wäre das eine Lösung.


    LG.Mike

  • Mir ist das alles ein wenig zu emotional.


    Die reine Kinderfußballlehre hier geht mir teilweise ein Stück zu weit, ihr seid zumindest hier im Forum dogmatischer als die katholische Kirche zu ihren besten Zeiten. Ich will da jetzt auch nicht ewig ins Detail gehen. Daher kurz von mir ein paar Stichpunkte:


    - meine Meinung ist, dass jeglicher Spitzenfußball und jegliche Leistungsorientierung in der F-Jugend keinen Platz hat. Egal in welchem Verein/Liga/Land/Kontinent/Planeten/Sonnensystem. In dem Alter - und darüber hinaus - ist das Spiel eine Freude an der Bewegung. Es sollte keine Freude an der Leistung sein. Der Begriff Leistung existiert für Kinder in dem Alter nicht, wenn, dann hat er immer exogenen Ursprung.


    - Die so oft verpönten Bayern machen, sofern ich das von außen beurteilen kann, eine hervorragende Jugendarbeit. Ich glaube, ich habe in diesem Thread hier schon über das Beispiel mit der Bayern-D-Jugend geredet, die als einzige bei einem Bundesligaturnier das Ergebnis als völlig nebensächlich erachtet hat und von ihrem Trainer ganz klar die Anweisung bekam, zu dribbeln und sich mit anderen, sehr guten Nachwuchsspielern im 1:1 zu messen. Am Ende wurden sie 4. oder 5., alle anderen haben sich gefreut darüber... es war aber die einzige Mannschaft, bei der ganz klar ein Konzept erkennbar war


    - Ansonsten stimme ich Uwe in seiner letzten Analyse zu: Viele bekannteren Vereine betreiben in der F/E-Jugend ein unsachgemäßes Training, weil es z.B. strukturell so gefordert wird. Offiziell wird man natürlich nie auf den Vereinshomepages lesen, dass Leistung eingefordert wird, intern gibt es aber meist einen Druck, der genau diese Ergebnisse schon in der F, E, D-Jugend erwartet. Ich kenne das sehr gut am eigenen Leib. Ich habe es auch so gemacht, auch wenn die Kids schon älter waren: Du willst sachgemäß und altersgemäß ausbilden, dann kommt aber ein latenter Druck, wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Und genau den habe ich auch an die Kinder weiter gegeben. Im feinen Jugendkonzept auf der Homepage stand davon nichts... Und da muss ich auch TRPietro widersprechen: Nur dadurch, dass der Verein es explizit oder implizit einfordert, ist es noch lange nicht richtig, wenn man dem dann auch nachgibt.

  • Mir ist das alles ein wenig zu emotional.


    Und da muss ich auch TRPietro widersprechen: Nur dadurch, dass der Verein es explizit oder implizit einfordert, ist es noch lange nicht richtig, wenn man dem dann auch nachgibt.


    Du wiedersprichst mich nicht. Du bestätigst eigentich was ich meine. Nachgeben würde ich nicht! Jedoch würde ich auch nicht versuchen gegen Windmülen anzutretten. Trotzdem möchte ich jetzt Alle hier fragen; Was muss man machen? Muss man nachgeben und die Vereinspolitik einfach akzeptieren? Muss man die Politik bekämpfen, indem man dem Verein Empfehlungen über das richtige Handeln gibt? Muss man einfach bei Bemerken, dass die eigenen Prinzipien nicht mit den Prinzipien des Vereins passen, einfach zurücktretten? Was, was, was? Nimmt mich Wunder was Ihr machen würdet, wenn Ihr eine F-Jugend wie Kuebler76 übernimmt und ganz klar vom Verein erwartet wird, dass diese Mannschaft Leistung erbringen muss. Nimmt diese Frage bitte ernst... es ist keine Provokation!

  • Mir einen anderen Verein suchen, in dem ich mich wohl fühlen würde...


    Wobei ich zu Kübler zwei Dinge sagen möchte:


    1) Es bleibt nach wie vor toll, dass er sich hier gestellt hat und ich finde, dass er ZU hart angegangen wird. Man hat ein dankbares Opfer für die Dogmatik gefunden :)


    2) Ich glaube aber auch, nach dem was er hier geschrieben hat, dass er den Leistungsgedanken in der F-Jugend gut findet, und sich daher in seinem Verein auch wohlfühlt... Daher: für ihn kein Wechsel nötig...

  • Tja, was würde ich machen. Wenn sich die Kinder und Eltern wohlfühlen und Spaß dabei haben, dann würde ich die Vorgaben des Vereins umsetzen. Allerdings ist man in seinen Möglichkeiten ja auch flexibel und kann das alles etwas steuern. Wenn ich mich in dem verein auch wohlfühle, warum sollte ich dann wechseln. Es ist ja nicht so, dass man Kinder quält oder zu irgendwas zwingt. Ich denke mit dem Erfolg wachsen auch die Ansprüche, da sind wir alle Menschen und brauchen nicht den Godvather of Soccer zu miemen. Es fehlt hier leider sehr vielen Leuten die Differenz zwischen Theorie und Praxis.

  • Mir kommt hier seit Samstag eine Frage etwas zu kurz:


    Der DFB unterscheidet bei Training online nicht zwischen F- und E-Jugend. Und das ist auch nicht neu auf der DFB-Side, Ranwie. Mir ist das schon vor über einem Jahr aufgefallen. Ich habe noch Trainingseinheiten auf dem Rechner, die ich mir im Sommer 08 runtergeladen habe. Ich habe mich damals schon gewundert, dass man beim DFB nicht zwischen 7-Jährigen und 11-Jährigen unterscheidet. Hier habe ich dann gehört, dass es zwischen den Zielen der F- und E-Jugend sehr wohl Unterschiede gibt. Also dachte ich mir, dass der DFB diese Geheimnisse offenbar nicht auf der Homepage veröffentlicht, sondern nur imTrainerlehrgang.


    Also wie ist das jetzt? Ist Training online Müll? Oder sind die Ziele einer F- und E-Jugend vielleicht doch identisch?


    Gibt es eine Veröffentlichung, in der der DFB zwischen F und E unterscheidet und Ziele und Inhalte separat darstellt?

  • Also aus der Nummer komme ich nicht raus und da stehe ich in der Verantwortung, jedenfalls ein Stück weit und deshalb habe ich folgende Mail an den Dfb im Wissen, dass ich eine Antwort erhalten werde geschrieben, ...diese Euch allen zur Kenntnis:


    Hallo,


    als interessierter Jugendtrainer ohne Trainerschein bewege ich mich seit Jahren in einem Internetforum -Soccerdrills- und kämpfe dort kräftig dafür, bestimmten/den allermeisten Trainern -übrigens auch mit Trainerschein- zu erklären, worauf es im Kinderfußball, besonders im unteren Jugendbereich ankommt.
    Themen wie schreiende Trainer und Eltern am Spielfeldrand, gleiche Spielanteile für alle Spieler der Mannschaft, egal wie gut oder schlecht sie spielen, Ergebnisdenken, Spiel in Staffeln statt Tabellen, kein Leistungsfußball in der F-Jugend, jeder spielt auf jeder Position....das alles mindestens im Bereich der F und E Jugend, für mich persönlich auch für die D Jugend.


    Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:


    Ich habe bis Dato gemeint, dass die Ausbildungsziele der F sich von der E unterscheiden. Konkret war ich der Meinung, dass man in der F Jugend nebem dem Attribut SPASS Dinge wie Dribbeln, Zweikampf im 1:1, Torschuss, Koordination und Fintentraining als Ziele zu bearbeiten hat/bearbeiten sollte. Diese Lernziele sind Elemente des Individualtrainings und für ich Grundlage für alles, was später darauf aufbaut, richtig? Alles andere kommt später. Hierbei war ich -und das ist mein Anliegen- davon überzeugt, dass das Passtraining erst mit der E Jugend beginnen soll, denn es gehört meiner Meinung in den Bereich der Gruppentaktik. Es wurde in einer Diskussion festgestellt, dass das Passtraining in ihrer Traineronlinebank aber in einem Atemzug mit dem F und E Training, also für beide Altersgruppen bedient wird.


    Meine Fragen in Kurzform:


    Wie ist das zu verstehen, also Passen ab der F ist Ausbildungziel oder muß hier differenziert werden, weil vielleicht nur die Technik des Passens geschult werden soll?


    Ich bin hier sehr verunsichert, weil die Kinder einer F Jugend sollen doch nur spielen, vor allem frei spielen und unbeeinflußt durch Trainer, die leider immer wieder versuchen, ihr ergebnisorientiertes Spiel der Erwachsenen auf die Kinder zu projezieren. Herr Sammer und auch Herr Bierhof propagieren doch, dass das Straßensoccen hier das Leitbild sein sollte. Hier sind leider auch höher spielende Vereine manchmal in mit ihrer Philosophie keine guten Beispiele. Dagegen kämpfe ich und ich bitte Sie höftlichst, mir meine Fragen zu beantworten. Im weiteren möchte ich Sie bitten, mir die Erlaubnis zu gewähren, ihre Antwort zumindest sinngemäß in dieses sehr gut besuchte Forum zu übertragen. Ich wünsche Ihne Frohe Weihnachten.


    Ich werde Euch die Antwort entweder kopieren oder sinngemäß mitteilen, bis dahin, Gruß Andre und Frohe Weihnachten an Euch alle.

  • Follkao: Lass uns aber bitte die Frage nicht in den Vordergrund stellen. Es ging nie darum, dass man in der F-Jugend überhaupt kein Passspiel üben darf. Ich persönlich habe hier mehrfach geschrieben, dass ich keine Problem damit habe, wenn jemand die eine oder andere Übung einstreut. Wir machen auch Überzahlspiele, in denen sich der Spieler entscheiden muss, ob er dribbelt oder passt. Das ist aber noch lange kein Passspieltraining im eigentlichen Sinne.


    Aus meiner Sicht, ging es hier auch vielmehr um die Frage, ob im Training gezielt das Passspiel in den Vordergrund gestellt wurde und um die ebenso wichtige Frage, ob das Passspiel dann auch im Spiel eingefordert und Dribbling/Zweikampf dafür zurückgestellt wird. Beides führte uns dann zum Thema Leistungsorientierung in der F-Jugend. Es ging darum, dass wir aufgrund des Videos die Vermutung hatten, dass hier sehr einseitig auf Passspiel (und damit auf Ergebnis) trainiert wird. kuebler hat dazu gesagt, dass er kein spezielles Passtraining macht, dass ihm das Ergebnis aber wichtig ist. So weit so gut.


    Die Diskussion jetzt einzig auf den Punkt "gehört das Passspiel zu den Ausbildungszielen der F-Jugend" herunter zu brechen, wird dem Ganzen nicht gerecht!


    Die Unterlagen des DFB sind ohnehin nicht ganz stringent. Ich besitze das Lehrbuch des DFB "Fußball von morgen, Band 1, Kinderfußball". Da gibt es ein Kapitel zur F-Jugend und einen Block für E-/D-Jugend. Daraus müsste man folgern, dass die Ziele der F diese und jene sind und die der E/D eben andere. Im Internet des DFB wiederum sind F- und E-Jugend zusammen gefasst. Was also gehört wohin? Ob Andre also eine eindeutige Antwort bekommen wird, ist fraglich.


    Sollte der DFB bestätigen, dass das Passspiel zu den Ausbildungszielen der F-Jugend gehört, sollten wir uns allerdings hüten daraus zu schließen, dass es richtig sein könnte, das Thema zum Trainingsschwerpunkt von 7jährigen zu erheben. Wie bereits oben ausgeführt, geht es ja nicht darum jegliche Übung des Passspiel aus der F-Jugend zu verbannen, sondern darum, das Thema altersgerecht anzugehen. Die Frage, was altersgerecht ist, sieht man m.E. wenn man die Kinder machen lässt. Das "freiwillige" Passspiel nimmt dabei ganz natürlich vom Anfang der F bis zum Ende der E-Jugend zu. In diesem Umfang gilt es auch sich des Themas im Training anzunehmen. Es wäre ja Unsinn zu sagen, vor dem Sommer dürft Ihr keinen Pass spielen, weil die Kinder noch in der F sind und nach dem Sommer legen wir damit voll los, denn dann sind sie ja in der E.


    Zudem ist es so, dass innerhalb der Ausbildungsziele durchaus noch Unterschiede in der Gewichtung gemacht werden können bzw. sollten. Für mich ist ganz klar: wenn ich einen F- oder E-Jugendlichen dazu erziehe den Pass generell dem Dribbling vorzuziehen, werde ich seine technische Entwicklung ausbremsen. Je länger ich den Kindern Zeit lasse ihre Dribblings auszuführen, umso besser werden sie darin. Das Passspiel kommt dann von ganz alleine. Für mich ist daher völlig klar, dass das Passspiel in der F- und auch in der E-Jugend als Ausbildungsziel nicht den gleichen Stellenwert hat wie die anderen Ziele. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung.


  • Follkao: Lass uns aber bitte die Frage nicht in den Vordergrund stellen. Es ging nie darum, dass man in der F-Jugend überhaupt kein Passspiel üben darf. Ich persönlich habe hier mehrfach geschrieben, dass ich keine Problem damit habe, wenn jemand die eine oder andere Übung einstreut. Wir machen auch Überzahlspiele, in denen sich der Spieler entscheiden muss, ob er dribbelt oder passt. Das ist aber noch lange kein Passspieltraining im eigentlichen Sinne.


    Ich will diese Frage gar nicht in den Vordergrund stellen. Ich will sie aber schon geklärt wissen. Schließlich war ja auch in dieser Diskussion die Frage des nicht altersgerechten Passspiels der Diskussionsauslöser.


    Ich stimme Dir zu, dass man nicht in der Nacht vom 30.06. auf den 01.07. das Passspiel einführt.


    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Neigungen und Fähigkeiten der Kinder viel zu individuell sind, um diese Themen an einer Altersgruppe festzumachen.


    Ein Beispiel: Wir haben einen Jungen in der Mannschaft, der bereits in der G-Jugend hohe 20-Meter-Uwe-Bein-Gedächtnis-Pässe in den Fuß gespielt hat. Das hat niemand von ihm verlangt. Er hatte einfach schon die Schusstechnik und die Übersicht und hat das dann gemacht.
    Ich habe den Eindruck, dass die Kinder, die fußballerisch weiterentwickelt sind als der Schnitt, häufig auch geistig weiterentwickelt sind als der Schnitt. Diesen Kindern war also recht bald klar, dass aus diesen Pässen häufig etwas Gutes wird. So sind sie dann auch entsprechend gelaufen, um diese Pässe zu bekommen. Viele nächste Schritte haben sich dann von selbst ergeben. Die guten Spieler haben also von diesem außergewöhnlich guten Spieler viel gelernt. Es ist natürlich nicht so, dass unser Spiel aussieht wie in diesem Video. Es kommt aber durchaus häufig vor, dass Situationen spielerisch gelöst werden. Wir ermuntern die Jungs, in 1:1-Situationen zu gehen. Uns ist die Wichtigkeit des Dribblings vollkommen bewusst und deswegen ist das auch ein wesentlicher Bestandteil des Trainings. Dass sie die Bedeutung des Passspiels schon erkannt haben, dürfen wir aber auch nicht ignorieren.
    Besagter Junge gehört auf jeden Fall zu den 2% Talenten. Ob er hochbegabt ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür bin ich nicht qualifiziert. Es wird auch früh genug sein, wenn das in der E-Jugend-Kreisauswahl oder besser noch später im Stützpunkt erkannt wird.


    Ich habe mich dann gefragt, wie das Spiel wohl aussieht, wenn man mehrere Kinder mit diesem Fähigkeiten in der Mannschaft hat. Die lernen ja noch eher voneinander. Und da sind wir dann bei Kuebler76. Wenn diese talentierten Kinder mehr passen als andere, muss das nicht vom Trainer gefordert sein.


    Bzgl. des Themas F-Jugend und Leistungssport bin ich vollkommen bei Dir.

  • Ich habe mich dann gefragt, wie das Spiel wohl aussieht, wenn man mehrere Kinder mit diesem Fähigkeiten in der Mannschaft hat. Die lernen ja noch eher voneinander. Und da sind wir dann bei Kuebler76. Wenn diese talentierten Kinder mehr passen als andere, muss das nicht vom Trainer gefordert sein.

    Ob talentierte Spieler in diesem Alter wirklich so viel häufiger passen als andere, da bin ich mir nicht so ganz sicher. Aber wenn sie passen, dann sind die Pässe in der Regel genauer und "klüger". Vielleicht hat man deshalb den Eindruck, dass sie häufiger passen. Ansonsten glaube ich, dass das sehr stark von der Persönlichkeit des Einzelnen abhängt. Es gibt halt unter den talentierten ganz verschiedene Spielertypen.


    Ich habe einen Spieler, ein echtes Dribbeltalent, der sehr stark die 1:1-Situation sucht. Mal geht er direkt bis auf's Tor, mal auch zur Eckfahne und flankt dann von dort. Die Flanke zieht er dann gezielt mal direkt vor's Tor und mal in den Rücken der Abwehr. Oft fallen danach Tore. Die Flanke würden die meisten anderen in meinem Team so nicht nicht hinbekommen. Der Junge spielt trotzdem nicht mehr Pässe als die meisten anderen, nur bessere. Ein anderer Spieler ist ebenfalls talentiert, aber eben kein so ausgeprägter "Fummler", hat dafür mehr Übersicht und wechselt gerne mal im Aufbauspiel per Querpass übers ganze Feld komplett die Seite oder spielt seine Mitspieler frei. Dennoch liebt auch er die Einzelaktion. Wieder ein anderer spielt fast immer ab, weil ihm die technischen Mittel für ein erfolgreiches Dribbling fehlen oder weil er glaubt, dass das so ist. usw. Das ist, wie Du schon sagt, alles sehr individuell, ob nun talentiert oder weniger talentiert. Und genau diese Individualität lässt die Mannschaft in dem Video vermissen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Spielweise vorgegeben ist.