Unterfordertes Supertalent!

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  • Genauso wie hochbegabte Schüler eine Klasse überspringen können doch auch hochbegabte Fußballer in der U8 die Themen der U10 lernen. Nur eine Idee... Denkbar?

    Denkbar ja, aber warum? Es steht doch allen Kindern die gleichen Ausbildungszeit zur Verfügung. In der Schule bist Du ein Jahr früher fertig, wenn Du ein Jahr überspringst. Beim Fußball bist Du nie fertig. Bei den Senioren geht diese Ausbildung ja weiter, vor allem in den Bereichen Technik und Taktik. Passspiel haben bis dahin alle gelernt. Warum also gerade diesen Inhalt vorziehen? Ich sehe darin keinen Sinn. Ich glaube auch nicht, dass man Schule und Fußball wirklich vergleichen kann. Das eine ist Pflicht, das andere ist Spaß, oder sollte es zumindest sein. Die altersbezogenen Lernziele wurden ja nicht nur für den Breitensport so festgelegt. Es ist ja auch keineswegs so, als hätten die Kids da auf dem Hallenboden schon alles im Bezug auf Dribbling und Zweikampf gelernt, was es zu lernen gibt und könnten jetzt mit der nächsten Stufe anfangen. Ich habe mir auch noch den zweiten Teil des Video angeschaut. Da hört man mehrfach "Spielen, spielen" sobald eines der Kinder mal einen Gegenspieler ausspielt. Das ist doch ätzend!

  • Hallo zusammen,


    hier ist ja ein heiß diskutiertes Thema hochgekommen. Die Meinungen gehen teilweise auch sehr weit auseinander.


    Doch soviel hier noch hin und her diskutiert wird, die richtige Antwort wird keiner finden können.


    Manches kann man mit Fakten nachweisen. Die Zahl der Spieler die schon im Kinderfußball (bis E-/D-Junioren) bei einem Profiverein gespielt haben und es in den Profifußball geschafft haben ist nahezu Null.


    Ob es aber daran gelegen hat, das die Spieler in dieser Zeit nicht richtig trainiert wurden, kann keiner sagen. Vielleicht liegt es nur daran, das es einfach noch viel talentiertere Spieler gibt, die bis dahin noch nicht gesichtet wurden. Und ob die späteren Profis sich vielleicht nicht noch besser entwickelt hätten, wenn sie schon früher zu einem Profiverein gewechselt wären, kann auch keiner sagen.


    In unserem Ort wohnt ein Junge der seit ca. 2 Jahren bei einem Profiverein in der Jugend spielt (zur Zeit U10). Dieser hat sich seit dem Wechsel derat weiterentwickelt, das man sicher nicht von falschem Traininig sprechen kann. So hat sich kein anderer Spieler in unsere Jugend entwickelt. Ob er verheizt wird kann ich zur Zeit nicht beurteilen, das wird sich vielleicht später zeigen. Aber die Lust am Fußball hat er nicht verloren, den selbst in der wenigen Freizeit, die ihm noch bleibt, spielt er am liebsten Fußball. Durch Gespräche mit seinem Vater habe ich einiges über die Trainingsmethoden erfahren. So wurde in der U9 zu Begin der Saison sehr viel wert auf Dribbling und 1 gg. 1 gelegt. Aber gegen Ende der Saison wurde auch immer mehr auf das Paßspiel geachtet. Die Gefahr das er durch einen anderen Spieler ausgetauscht wird besteht auch jeder Zeit. Wie sich das alles für seine fußballerische Entwicklung auswirkt kann aber keiner sagen.


    Bzgl. den richtigen Trainingsinhalten bei der F-Jugend möchte ich noch sagen, das lt. DFB das Paßspiel genauso dazu gehört wie das Schießen. Ich habe vor 2 Wochen meine Trainierausbildung (C-Breitenfußball) abgeschlossen, und habe dazu auch nochmal meine Ausbildungsunterlagen angesehen. Beides sollte in Grobform erlernt werden.


    Eine Unterforderung schadet meiner Ansicht nach genauso wie eine Überforderung. Die Auswirkungen einer Unterforderung sind aber oft nicht, zumindest nicht direkt, zu erkennen. Wichtig ist bei allem, das sich das Kinder wohlfühlt. Leider ist dies durch die Beinflußung von Außen nicht immer zu erkennen.


    Wenn ein Kind nun die Möglichkeit angeboten bekommt bei einem Profiverein zu trainieren, würde ich dem Kind dies nicht verbauen. Die Entscheidung sollte aber vom Kind getroffen werden. Es ist allerdings schwierig, die tatsächliche Meinung des Kindes zu bekommen.


    Man kann bestimmt noch lange über diese Thema diskutieren, aber den Richtigen Weg wird bestimmt keiner vorraussagen können.

  • Bzgl. den richtigen Trainingsinhalten bei der F-Jugend möchte ich noch sagen, das lt. DFB das Paßspiel genauso dazu gehört wie das Schießen. Ich habe vor 2 Wochen meine Trainierausbildung (C-Breitenfußball) abgeschlossen, und habe dazu auch nochmal meine Ausbildungsunterlagen angesehen. Beides sollte in Grobform erlernt werden.

    Ja genau, in Grobform. In dem Video sehe ich aber sehr viel mehr als Grobform. Es geht auch nicht darum, dass man nicht auch in der F-Jugend mal ein paar Übungen zum Passspiel einstreuen kann. Es kann aber nicht Sinn der Sache sein, dass dieses Passspiel im Spiel zum einzigen Inhalt erhoben und alles andere unterdrückt wird, oder? Genau das ist aber in dem Video zu sehen, insbesondere im 2. Teil, wo individuelle Aktionen vom Trainer durch Zurufe "spielen, spielen" sofort unterbunden werden und das beim geschätzten Spielstand von 1000:0.

    So wurde in der U9 zu Begin der Saison sehr viel wert auf Dribbling und 1 gg. 1 gelegt. Aber gegen Ende der Saison wurde auch immer mehr auf das Paßspiel geachtet.

    Eben, wir sehen hier aber eine U8, die jetzt schon scheinbar nichts anderes tun darf als Pässe spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • Eben, wir sehen hier aber eine U8, die jetzt schon scheinbar nichts anderes tun darf als Pässe spielen.

    Das einzige, was man dieser Mannschaft zugute halten kann, ist das Passspiel sicherlich besser zum Hallenfußball passt, als Zweikämpfe und Dribblings.
    Insofern haben sie nichts falsch gemacht.
    Ich wette aber, dass die Jungs draußen genauso spielen.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ranwie:


    Ich möchte dir nicht wiedersprechen, aber ich denke man kann es auch aus einer anderen Sicht sehen.


    In den Profivereinen wird wesentlich mehr trainiert, zudem ist die Anzahl Spieler je Trainer meist geringer, so daß auch intesiver trainiert wird. Aus meiner Sicht sind die Spieler dierser Mannschaft bzgl. Dribbling, Fintieren und 1 gg. 1 schon weiter wie die andere Mannschaften in dem Alter. Von dem her ist es auch nicht verwunderlich, das die Spieler beim passen weiter sind. Die Zurufe "spielen" konnte ich nicht aus dem Video heraus hören.


    Ich bin zur Zeit selbst Trainer bei F-Junioren. Dabei ist mir aufgefallen, wenn Spieler unserer F 2, die dort sehr wenig abspielen, bei der F 1 spielen wesentlich häufiger abspielen, und das ohne Zurufe von draussen. Besonders sichtbar ist dies gegen schwächere Gegner, wo Sie mehr Zeit und Platz zur Ballannahme haben.


    Nur aus diesem Spiel kann man keine Rückschlüsse auf die Arbeit der Trainier machen. Es kann sein das deine Meinung dazu richtig ist. Es könnte aber genauso sein, das die Spieler der Kickers der anderen Mannschaft einfach nur um einiges voraus ist. Und wenn mehrere halbwegs gleichstarke Spieler zusammen spielen wird aus meiner Sicht automatisch mehr gepasst.


    Tom Bombadil


    Auch wenn die Jungs draußen so spielen, sehe ich nicht, das sie was falsch machen. Die Spielweise ist etwas untypisch für Spieler in dem Alter, aber wenn Sie die anderen Grundlagen beherrschen, spricht nichts dagegen.

  • mew71


    Wenn bei den "Großen" alles so toll ist, warum erreicht dann kaum einer der U8 Spieler die U19?
    Warum werde diese U8 Spieler später gegen die Spieler aus den "Looser-Teams" der kleinen Vereine ausgetauscht?

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Die Profivereine scouten nicht in großem Umfang im F-Jugend-Bereich wie sie es später in DCBA-Jugend tun. Daher ist der Kreis an Spielern zu Beginn kleiner und damit auch die Wahrscheinlichkeit die richtig guten zu haben als im späteren Stadium, wo die Spieler über Stützpunkte in die Leistungszentren etc. kommen.

  • In den Profivereinen wird wesentlich mehr trainiert, zudem ist die Anzahl Spieler je Trainer meist geringer, so daß auch intesiver trainiert wird. Aus meiner Sicht sind die Spieler dierser Mannschaft bzgl. Dribbling, Fintieren und 1 gg. 1 schon weiter wie die andere Mannschaften in dem Alter. Von dem her ist es auch nicht verwunderlich, das die Spieler beim passen weiter sind.

    Das sie weiter sind steht außer Frage. Darum geht es aber nicht. Stell die Jungs mal auf einen Bolzplatz ohne Trainer in der Nähe vor und wirf einen Ball rein. Glaubst Du, die würden dann so spielen? Nie und nimmer. Dort würden sie ins 1 gg. 1 gehen, fintieren, dribbeln usw. eben alles, was Spaß und den Kinderfußball aus macht. Sah das Spiel im Video nach großem Spaß aus? Für mich nicht. Der Großteil meiner Kinder ist technisch sicher nicht halb so weit wie die Kinder dieser Mannschaft, aber die haben auf dem Platz wesentlich mehr Spaß, da kannst Du sicher sein.

    Ich bin zur Zeit selbst Trainer bei F-Junioren. Dabei ist mir aufgefallen, wenn Spieler unserer F 2, die dort sehr wenig abspielen, bei der F 1 spielen wesentlich häufiger abspielen, und das ohne Zurufe von draussen. Besonders sichtbar ist dies gegen schwächere Gegner, wo Sie mehr Zeit und Platz zur Ballannahme haben.

    Bei uns sind die F1-Spieler auch ballsicherer als die F2-Spieler und es wird auch mehr gepasst, aber es wird halt nicht nur gepasst. Mir kann keiner erzählen, dass Kinder, wenn sie ein bestimmtes technisches Niveau erreicht haben, von selber aufhören zu dribbeln und nur noch passen wollen. Das ist vom Trainer so bestimmt. Es mag erfolgreich sein, aber die Kinder würden es anders machen, wenn man sie ließe. Gerade die technisch versierten Spieler wollen und sollen das auch zeigen. Diese Kinder lässt man nicht zeigen, was sie können und was ihnen Spaß macht. Und das finde ich sehr bedauerlich. Für meinen Sohn würde ich mir das nicht wünschen.


    Man muss sich nur mal überlegen, welche unterschiedliche Funktion F- und E-Jugendmannschaften in Profivereinen und in kleineren Vereinen erfüllen. Dabei gehe ich davon aus, dass auch in kleineren Vereinen gute Trainer am Werk sind. Bei den kleineren Vereinen versucht man alle Kinder anständig auszubilden und hofft sie über den gesamten Jugendbereich halten und später bis in die Seniorenmannschaft führen zu können. Der Grund ist einfach: kleine Vereine haben in den älteren Jahrgängen kaum Zulauf von außen, man muss also zusehen, dass das, was man unten hat, auch dabei bleibt. Bei Profi-Vereinen ist das völlig anders. Die bekommen ständig Spieler von außen, vor allem in der C-, B- und A-Jugend. Es besteht daher überhaupt nicht die Notwendigkeit F- und E-Jugendlichen im Hinblick auf später aufzubauen, da es überaus unwahrscheinlich ist, dass diese es bis zu den Senioren schaffen. Allerdings wird erwartet, dass auch die jungen Mannschaften der Profi-Clubs erfolgreich sind und so lässt man sie dann auch spielen. Ausgerichtet auf den Erfolg. Ob dabei wirklich langfristig im Sinne der Kinder gedacht wird, halte ich zumindest für fraglich.


    Viele Eltern talentierter Kinder haben im Kopf, dass ihre Kleinen bei großen Vereinen besser aufgehoben sind, weil es eben große Vereine sind, wo nur gute Spieler spielen und die besten Trainer sind, die ihre Kids optimal ausbilden und somit die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass aus ihnen "etwas wird". Je früher sie dort spielen, umso besser. Die Statistik beweist, dass das ein Trugschluss ist. Ich sage nicht, dass es generell schlecht sein muss, in so einer Mannschaft zu spielen, aber es ist halt auch keine Garantie dafür, dass daraus ein Spitzenspieler wird, wovon manche Eltern auszugehen scheinen. Das wird gerade in dieser Altersklasse hoffnungslos überschätzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • mew71


    Wenn bei den "Großen" alles so toll ist, warum erreicht dann kaum einer der U8 Spieler die U19?
    Warum werde diese U8 Spieler später gegen die Spieler aus den "Looser-Teams" der kleinen Vereine ausgetauscht?


    Bondscoach


    Wenn du auch den ersten Beitrag von mir gelesen hast, kannst du dir die Antworten auch selbst geben.


    Ich, und ich denke auch kein anderer, kann beurteilen, ob die Spieler sich im Gesamten bei den "Großen" besser oder schlechter entwickeln als bei den "Looser-Teams". Welcher Weg für einen Spieler der beste ist, kann auch keiner sagen. Es ist aus meiner Sicht aber nicht korrekt, die Trainingsmethoden nur aufgrund eines Video als schlecht abzustempeln. An dem jungen aus unserem Ort, kann ich z.B. erkennen, das er sich im Vergleich zu anderen Spielern enorm entwickelt hat. Ob er sich auch so entwickelt hätte, wenn er in unserem Verein geblieben wäre, möchte ich bezweifeln. Ich kann aber deshalb nicht sagen, das er dadurch weiter schaffen wird.


    Das Austauschen der Spieler ist für mich auch eine Frage der Sichtung. Während in den unteren Juniorenbereichen nur im regionalen Bereich gesichtet wird, geht die Sichtung im oberen Bereich auch noch ins Ausland.


    Also:
    Es ist bestimmt nicht alles toll was bei den "Großen" gemacht wird, es ist bestimmt nicht alles schlecht was bei den "Looser-Teams" gemacht wird, was aber für ein Kind (Spieler) der richtige Weg ist, kann keiner sagen (und ist wahrscheinlich bei jedem Kind anders).

  • Also:
    Es ist bestimmt nicht alles toll was bei den "Großen" gemacht wird, es ist bestimmt nicht alles schlecht was bei den "Looser-Teams" gemacht wird, was aber für ein Kind (Spieler) der richtige Weg ist, kann keiner sagen (und ist wahrscheinlich bei jedem Kind anders).

    Natürlich kann das keiner sagen, aber das spielt auch keine Rolle. Ich rede hier von der Basis des KiFu, der Vielfältigkeit, der Ausgelassenheit und der Freude - eben dem Spaß am Spiel. Kinder wollen sich jeden Tag neu beweisen, wollen zeigen, was sie können, was sie gelernt haben oder wo sie sich verbessert haben. Das ist so in allen Lebenslagen. Mein Sohn kommt jeden Tag und zeigt mir die neuesten Lego-Raumschiffe, die er gebaut hat. Er kommt, um mir seine neuesten Skateboard-Moves oder Fußballtricks, die er auf der Terasse bzw. auf der Wiese stundenlang geübt hat, zu präsentieren. Bei diesen Dingen haben die Kinder ein Leuchten in den Augen. Ich kann das Leuchten bei dieser Mannschaft nicht sehen und das liegt nicht an der Entfernung. Die spulen ein Programm runter. Mein erster Gedanke war: mein Gott, ist das blutleer und leidenschaftslos. Um es auf den Punkt zu bringen: die Kinder spielen nicht wie Kinder, sondern wie gut funktionierende kleine Erwachsene! Ob das wünschenswert ist, kann jeder für sich selbst beurteilen.

  • Ranwie


    ich gebe dir Recht, das im Video der Spaß nicht zu erkennen ist. Aber ich habe auch bei unsereren Junioren festgestellt, das der Spaß geringer wird, wenn man gegen einen total unterlegenen Gegner spielt. Deshalb würde ich gerne dann auch mal ein Spiel gegen einen gleichwertigen Gegner sehen. Ob die Kinder das dribbeln usw. verboten bekommen haben kann ich anhand des Videos nicht beurteilen. Wenn ja ist das sehr Schade.


    Bei den Funktionen der unteren Junioren-Mannschaften gebe ich dir größtenteils recht. Aber hier gibt es nicht nur die Profi-Vereine und kleineren Vereine. Der Übergang ist fließend. In unserem Kreis gibt es 2 Vereine mit Oberliga-Manschaften, diese haben früher nicht anders gearbeitet wie du es für die Profimannschaften beschrieben hast. Wichtig war der Erfolg der Mannschaften. Die besten Spieler der umliegenden Vereine wurden abgeworben und meist später durch die nächsten ausgetauscht. In die Seniorenmannschaft hat es fast niemand geschafft. Mittlerweile geht man zumindest teilweise etwas andere Wege und dies finde ich ist auch bei den Profivereinen verstärkt zu erkennen. Es wird wesentlich mehr Wert auf die Ausbildung der Spieler gelegt und der Erfolg wird zumindest etwas hinten angestellt. Auch die Anzahl und Qualifikation der Trainer für die unteren Juniorenbereiche hat sich nach meiner Einschätzung gebessert.


    Für mich ist die Juniorenarbeit der Profiklubs nicht mehr so schlecht wie von den meisten hier dargestellt. Ob es aber ein Vorteil für ein Kind ist schon frühzeitig dorthin zu wechseln, kann ich nicht beurteilen.

  • Als Essens der ganzen bisherigen Diskussion stellen sich mir folgende Fragen:


    a) Werden die Trainingsziele des Dfb für die einzelnen Jugendbereiche/die Dfb.-Philosophie von uns anerkannt oder nicht?


    Meine Antwort die für mich gilt: in weiten Teilen ja und erst recht als Grundgerüst.

    b) Bedeutet es für einen Trainer einer sehr sehr sehr sehr leistungsstarken F Jugendmannschaft von diesen Zielen abweichen darf, weil die "weiter" sind?


    Für meine Begriffe darf er das nicht, ...die Gefahr ist groß, hier doch wieder in den Erwachsenenfußball zu rutschen, ...man gönnt sich mal wieder eine genehmigte gerechtfertigte Ausnahme, weil die sind ja sooooo gut.


    c) Oder bedeutet es, dass der Trainer einer sehr sehr sehr sehr leistungsstarken F Jugendmannschaft die Ausbildungsziele nicht verlassen darf, um dafür noch intensiver in den Ausbildungszielen zu arbeiten, hier vielleicht schwierigere Übungen -aber zum gleichen Thema- praktizieren läßt oder massiver trainieren läßt.


    Genau das trifft meine persönliche Meinung. Er muß sich an den Ausbildungsplan halten und kann die Themen im Schwierigkeitsgrad eben am Niveau seiner Mannschaft anpassen. Das schützt die Kinder und gewährleistet einen kindgerechten und sportlich gerechten Fußball im unteren Jugendbereich.


    Nachsatz 17.25 Uhr:


    Global kann ich zu C noch hinzufügen, dass ich es als Anhänger der Dfb-Philosophie erschreckend, unverantwortlich bis dumm, dreist und unsinnig empfinde, das hier nicht eine Linie gefahren wird. Jeder kocht hier sein Süppchen, egal wie salzig es wird oder wie gut es schmeckt. Warum gehen nicht gerade die Bundeligavereine bzw. die großen Vereine mit Namen hin und setzen sich mal an einen Tisch, um hier einen Leitfaden zu entwickeln. Diesen Leitfaden gibt es ja schon, ...eben vom DFB. Hieran scheinen sich u.a. die Stuttgarter nicht ganz zu halten, ...das dürfte wohl mittler der Weile klar sein. Fragt sich nur warum nicht. Ist es gut was sie machen, ist der Dfb hier mit seinen Vorgaben für den Leitfaden zu streng oder sollten sich auch die Stuttgarter daran halten, um an einem einheitlichen Vorbild mitzumachen?

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • ich gebe dir Recht, das im Video der Spaß nicht zu erkennen ist. Aber ich habe auch bei unsereren Junioren festgestellt, das der Spaß geringer wird, wenn man gegen einen total unterlegenen Gegner spielt.

    Ich meine nicht, dass ich einen überschwänglichen Torjubel beim 12:0 erwarte, sondern dass die kindliche Spielfreude fehlt. Eben die individuellen Aktionen, die ich schon mehrfach aufgezählt habe.

    Deshalb würde ich gerne dann auch mal ein Spiel gegen einen gleichwertigen Gegner sehen. Ob die Kinder das dribbeln usw. verboten bekommen haben kann ich anhand des Videos nicht beurteilen.

    Warum sonst sollten sie es denn unterlassen? Weil Passspiel mehr Spaß macht? Wohl kaum, oder?

  • Diese Video ist ein Lehrbeispiel dafür wie ein Trainer zu einer Talentbremse wird.


    @ Talentfreier Vater
    wenn Du glaubst, dass Dein Sohn talentiert ist, dann bringe ihn ganz schnell in einen anderen Verein.
    Die Spieler werden zu faulen und bequemen Spielern erzogen, die nur für ihre Position aber niemals für das ganze Spiel die Verantwortung übernehmen.


    Diesen Trainer geht es nur um das Ergebnis. Siehe Internetseite des Vereins.
    Hammer das es so etwas immer noch in hoch dekorierten Vereinen gibt.


    Am Besten ist es wenn Dein Sohn als Häuptling in einer normalen Mannschaft groß wird.
    In dem blauen Team ist er nur ein Indianer, der irgendwann aussortiert wird.
    Die Leistungszentren der Lizenzvereine holen sich diese Häuptlinge spätestens am Ende der C-Jugend bzw. Anfang der B-Jugend.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    4 Mal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

  • Meine Güte, wenn sie gegen einen gleichwertigen Gegner gewinnen freuen sie sich und tanzen im Kreis, zufrieden ranwie???


    Kinder machen alles zu 100 %, so etwas wie halbe Kraft gibt es bei Kindern in diesem Alter nicht. Wenn sie gegen gleichwertige Gegner spielen, spielen sie anders und ich versichere dir, dass im Training sehr viel Dribbling und Finten geübt werden und es wird keinem verboten zu dribbeln. Was die Trainer allerdings sehen wollen ist eine schnelle Entscheidung, entweder dribbeln oder passen, aber nicht sich verheddern und zögern!


    Lade gerade ein Video gegen eine U 9 hoch, der Altersunterschied kann somit fast 2 Jahre betragen. Wer will und keine Vorurteile hat, kann es sich ja ansehen.



    Die Kinder können sehr gut dribbeln deswegen wird der trainingschwerpunkt momentan auf passen gelegt. Zusätzlich haben sie noch 1,5 Std. techniktraining pro Woche.


    Dennoch geben mir eure Meinungen zu denken und ich werde mit dem Trainer darüber sprechen!


    Grüße


    Der talentfreie Vater

  • Naja unter Probetraining auf der Internetseite der Kickers steht


    Hast Du Spaß am Fußball, kannst richtig gut kicken
    und traust Dir zu bei den Kickers mitzuspielen?? Die Kickers suchen
    immer gute Talente aus dem "Ländle" und geben Euch eine Chance dein
    Können unter Beweis zu stellen.


    Ihr solltet selber bei Interesse mal suchen, da dieser kleine Satz auch für 2004er gilt. Das ist aber ein Vorwurf an alle "großen" Vereine.

  • In dem Video spielen die Kinder aber nur mit 5% Kraft (uupps wir haben uns überschnitten ich rede vom ersten Video). Macht aber nichts auch im 2 Video genau das gleiche Bild. Nur der Gegnerdruck ist hier etwas höher. Wo bleiben die kreativen im Training geübten Dribblings. Es wird taktiert bis zum geht nicht mehr. Der Trainer hat ihnen gezeigt wie sie ein Dreieck bilden (Ausbildungsziel C-Jugend). Er hat ihnen Laufwege gezeigt, wie sie in der D- oder C-Jugend gelehrt werden.
    Wenn das Dribbling und die Finten im Training ausgebildet werden warum setzen die Kinder es nicht im Spiel um?
    Sie setzten es nicht um weil der Trainer es im Spiel nicht einfordert. Die Ergebnisse sind wichtiger als die Entwicklung des einzelnen Spielers.
    Er hat ihnen viel zu früh die Taktiken gezeigt, damit sie als Mannschaft erfolgreich sind. Die Kinder entwickeln sich nicht weiter.
    Wie hieß es noch vor ein paar Jahren so schön beim DFB: Abspieler findest Du an jeder Straßenecke, aber die mutigen, selbstbewussten, verantwortungsvollen, risikobereiten und kreativen Spieler suchen wir zur Zeit in Deutschland vergebens. Diese Spieler holen wir uns aus dem Ausland wo all das in ihrer Ausbildung zugelassen wurde, bzw. die sich dort im Straßenfußball diese Eigenschaften erworben haben.
    Sich im F-Jugendbereich die Bälle im "One-Touch-Fußball" Manier zu zuspielen und immer die freien Räume zu besetzen ist nicht kreativ, es ist Schach für Erwachsene und bremst die Talente aus. Ich wette, wenn die Trainer des Vereins in allen Altersklassen so weitermachen, wird keiner dieser Kinder in der U16 Bundesliga landen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    3 Mal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

  • Ja, das letzte Video relativiert wieder alles. Das sah ja schon eher nach F-Jugend aus. Aber so die richtige Freude kam bei den Kids auch nicht auf. Im Erwachsenenfußball würde man von einem Arbeitssieg sprechen.

    Einmal editiert, zuletzt von oTTo ()

  • Ausbildung ist das eine. Das andere ist, dass 8-jährige von Stuttgart nach Bayern oder NRW auf Hallenturniere fahren. Gehts noch?? Wofür mache ich denn sowas?? Um nachher behaupten zu können, wir haben gegen Bayer Leverkusen gespielt?
    Wie viel Zeit geht hier auf der Fahrt verloren? Zeit, in der das Kind mit seinen Freunden spielen könnte! Noch dazu 3-4 mal die Woche Training! Das mag ein guter Trainer sein, aber Training kann das freie Spiel auf dem Bolzplatz nicht ersetzen. Im Training wird eine gewisse Disziplin eingefordert, bei den Kickers noch mehr als bei einem Dorfverein.
    Und wo bleibt die charakterliche Entwicklung? Der kleine weiß, er spielt bei den Kickers, er gehört mit 8 Jahren schon zur Elite, die gegen Bayer 04 spielt. Er ist nicht gewohnt, Spiele gegen kleine Vereine zu verlieren. Er ist nicht gewohnt, Mitspieler zu haben, die schlecht Fußball spielen.
    Sorry für die harten Worte, aber ich bin wirklich gespannt, ob du diese Argumente entkräften kannst.