Eltern mischen sich stark ein

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  • Hallo,


    anders als bei Mecco mischen sich 'meine' Eltern teilweise sehr stark ein und ich weiss nicht genau, wie ich darauf reagieren soll.


    Zum einen handelt es sich um meinen 2. Torwart, der alle 14 Tage spielt. Nun ist es so, dass er gerne im Feld spielen würde.
    Ich habe eine E-Jdg, junger Jahrgang. Natürlich könnte man sagen, lass ihn doch. In der E ist das alles noch nicht so wichtig.
    Dieser Spieler, ich mag ihn sehr gerne, kann gerade unfallfrei laufen. Er ist soweit weg vom Fußballspielen.


    Sein Vater macht nun Druck und möchte seinen Sohn als Feldspieler sehen. Der Rest ( zumindest die meisten) meiner Jungs ist sehr ambitioniert. Sie geben immer Vollgas und
    würden nur schwer verstehen, wenn da nun einer im Team ist, der noch so gar nicht spielen kann.


    Ich denke, jeder kann sich verbessern. Auch dieser Spieler. Trotzdem, er ist der Typ, dem man eigentlich nahe legen sollte zum Schwimmen zu gehen.
    Im Tor geht's gerade noch. Draussen nicht.


    Der zweite Fall ist ebenfalls ein Papa, der, verständlicherweise, seinen Sohn gern immer spielen sehen würde. Dieser Spieler, auch ein lieber aber sehr verträumter
    Junge, bekommt immer (!) seine Chance, aber er spielt nicht durch, sondern je Halbzeit 10-15 Minuten. Eigentlich sollte das reichen. Der Vater sieht's natürlich anders.


    Ich meine, irgendwann nach Bambini und F ist die Krabbelgruppenzeit vorbei und man muss nach vorne sehen. Spaß sollen und müssen alle haben, aber
    ich sehe nicht ein, einen klasse Spieler für einen scwächeren längerfristig zu opfern.


    Sehe ich das vielleicht falsch? Wir geht ihr mit so einer Kritik eines Vaters um?


    Danke


    Tom

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hallo Tom,


    unzufriedene Eltern und die Frage nicht angemessener Spielzeiten werden uns wahrscheinlich alle ein Trainerleben lang verfolgen. Interessanterweise sind es zumeist die Eltern, die Probleme sehen (manchmal erst machen) und nicht die Kinder.


    Auch ich hatte in der Vergangenheit schon mal Kinder im Team, die nicht unfallfrei geradeaus laufen konnten und für die Fußball nicht zwingend der richtige Sport ist. Das Vorgehen hängt aus meiner Sicht neben deiner eigenen von der Philosophie des Vereins und der Anzahl der verfügbaren Mannschaften ab.


    Grundsätzlich gehören die Kinder nach Möglichkeit immer in eine Mannschaft, die vom Leistungsniveau her am besten passt, d.h. die schwächeren und die stärkeren sollten möglichst gemeinsam spielen, da man sich in einer homogenen Gruppe am besten entwickelt (ist spätestens ab der E so).


    Zum ersten Fall: sprich sachlich mit dem Vater darüber und erläutere ihm deine Handlungsweise. Nimm ihn auch nach Möglichkeit in die Verantwortung. Vielleicht kann er ja im heimischen Garten mit dem Junior an bestimmten Grundtechniken - und sei es nur die Koordination - arbeiten, dafür braucht er kein Trainer zu sein. Ansonsten kannst du den Jungen z.B. in Freundschaftsspielen als Feldspieler zum Einsatz bringen, idealerweise da, wo es für die anderen nicht eine zusätzliche Belastung darstellt. Hier muss man aber auch darauf achten, dass er in das Spiel eingebunden wird.


    Erläutere dem Vater auch, dass man bei den Spielern die Stärken stärken muss (hier TW-Position) und dass man daraus auch Selbstvertrauen und Zufriedenheit beim Spieler erzeugt. Letztlich hilft es keinem Spieler, wenn er nur immer Mißerfolgserlebnisse hat. Lass den Jungen im Training auch alle Übungen mitmachen, die Festlegung auf Positionen ist in dem frühen Alter ja nicht sinnvoll.


    Vor dem Gespräch würde ich den Jungen fragen, wo er spielen möchte. Da unterscheiden sich die Meinungen der Eltern und der Kinder sehr häufig und es sollte doch auch dem Vater darum gehen, dass sein Sohn zufrieden ist und gerne zum Sport geht.


    Zum zweiten Spieler: 10 bis 15 Minuten Einsatzzeit pro Halbzeit in der E für einen (vermutlich schwächeren) Spieler finde ich doch gar nicht so schlecht und auch vertretbar. Ich versuche in solchen Fällen zusätzliche Einsatzzeiten für schwächere Spieler in Freundschaftsspielen und auf Turnieren zu schaffen, da sehen dann andere Kids eben länger zu. Das gibt den Kindern zusätzlich Spielzeiten und häufig entwickeln sie sich dadurch auch.


    In unserem Verein bieten wir sowohl reinen Breitensport als auch leistungsorientierten Fussball (ab der E, jeweils die ersten Teams, die auf Landesebene spielen) an. Die beiden Kinder würden beu uns in einer der unteren Jahrgangsmannschaften spielen. Ich weiß aber, dass es das in vielen Vereinen nicht gibt.


    Schöne Grüße


    Coach99

  • Wenn ihr noch eine Mannschaft unter euch habt, dann lass ihn dort mal mitspielen. Er sollte in der Mannschaft spielen, die ihm leistungsmäßig am ehesten entspricht. Das macht ihm die Sache leichter und auch dem Rest deines Teams. Ich weiß nicht welche Ambitionen er im Tor hat, in der E-Jugend ist es auch zu früh positionsspezifisch auszubilden und gerade ein Torwart sollte ein auch die technischen Möglichkeiten eines Feldspielers mitbringen, d.h. auch immer mal wieder im Feld spielen dürfen, aber es hängt auch stark davon ab was er will und nicht sein Vater.
    Beim zweiten Spieler sehe ich kein Problem. Es kann nicht jeder immer durchspielen. Solange du das einigermaßen gerecht regelst und es auch begründen kannst hat auch der Vater das zu akzeptieren, schließlich bist du der Trainer und hast das Sagen. Manchmal reicht oft ein klärendes Einzelgespräch um solche Differenzen aus der Welt zu schaffen.

  • Hallo
    generell finde ich du bist der Trainer also bestimmst du auch wer wann und wo und wiel lange spielt.
    was ich jedoch nicht so gut finde ist immer jemand ins tor zu stellen der gehrne draußen spielen würde.
    vllt habt ihr eine e2 wo er drausen spielen kann?
    lg
    HAns

  • Treffe eine Entscheidung und stehe dazu.


    Dazu gehört auch Eltern im netten und freundlichen Ton zu erklären warum du so handelst bzw. das es unter deiner Regie keine Protektion durch Eltern geben wird. Entweder deine Entscheidung wird akzeptiert, oder es steht dem Vater bzw. dem Sohn frei seine Leidenschaften woanders auszuleben.


    Hört sich eventuell hart an, aber auf Dauer fährst du damit deutlich besser, weil alle (Kinder und Eltern) genau wissen woran sie bei dir sind. Natürlich sollten deine Entscheidung kindgerecht, logisch und nachvollziehbar sein. Eine konsequente, klare, deutliche Linie die verfolgt wird, hat bisher noch immer am besten geholfen solchen Eltern (hauptsächlich Väter) mit ihren Verbesserungsvorschlägen (warum betreffen die hauptsächlich immer das eigene Kind) auf Distanz zu halten.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Natürlich bestimmt der Trainer. Das sehe ich genauso.


    Was ich aber auch befürchte, ist eine wacklige Diskussion über die Berechtigung zu spielen, weil auch mein Sohn mit von der Partie ist. Es ist eh
    die ärmste Sau, weil ich meist ihn als ersten 'opfere', nur damit kein Unmut aufkommt. Aber das ist eine andere Baustelle ;)


    Doch, wir haben noch (leistungsschlechtere) Teams in der E.
    Da wir aber erst ab der D Mannschaften nach Leistung einteilen, würde ich es nicht übers Herz bringen, den schlechten Spielern zu raten, die Mannschaft zu wechseln.
    Auch weil sie Freunde im Team haben.
    Ich schätze, so manchers Vaters Stolz wäre arg verletzt und der Junge würde abgemeldet. So schon mal geschehen.


    ist schon ganz schön verzwickt...

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  • über Stärken und Schwächen sind schwierig,


    hilfreich ist es manchmal zu betrachten wie lange die einzelnen Kindern schon Fußball spielen, so manch "schwächerer" Spieler hatte bis heute vielleicht einfach weniger Trainings und Sportzeit als die "besseren" Spieler ?
    Auch haben Kinder die schnell wachsen und sehr groß sind manchmal Bewegungsdefizite gegenüber "kleinen quirligen", andere haben eine kleine Gewichtshypothek mit herumzutragen, das sind alles Dinge die man offen ansprechen kann um ein Spielen in einer anderen Mannschaft zu erklären.


    Wenns nicht daran liegt ....wird es schon schwieriger


    thom

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Tom Bombadil, da muss du durch. Klar kann und wird es möglicherweise eine Diskussion geben. Klar kann eine Attacke bezüglich deines Sohnes stattfinden.
    Aber eines ist ebenfalls klar. Wenn du die Situation nicht klärst, wird es immer wieder zum Thema bzw. weitere Eltern werden von besagten Eltern ebenfalls geimpft. Das bedeutet lieber eine schnelle Klärung, als der Versuch die Sache auszusitzen.
    Glaub mir, die meisten Eltern geben recht schnell Ruhe bzw. ziehen sich deutlich zurück, wenn du mit guten Argumenten bzw. nachvollziehbarer Logik seine Wünsche und Argumentationen widerlegst. Es wird immer wieder mal jemanden geben, der deswegen die Mannschaft bzw. den Verein verläßt.
    Manchmal ist es besser einer verläßt die Mannschaft, als wenn immer mehr Eltern glauben sie könnten die Aufstellung und die Spielzeiten ihrer Kinder mitbestimmen. Du hast bereits zwei Fälle. Somit besteht Handlungsbedarf.


    Einem Elternteil habe ich aus Verärgerung, er hat es einfach nicht einsehen wollen, gesagt das er das Team gern übernehmen kann, wenn er glaubt das er es besser könnte. Ich würde dann nur noch den Co-Trainer machen, oder falls erforderlich ganz zurücktreten. Entweder er übernimmt Verantwortung und wird mit einbezogen, oder er behält seine persönliche Meinung für sich.
    Was ich an diesen Menschen nicht verstehe, das sie alles besser wissen, aber in keinem Fall die Verantwortung übernehmen wollen. Woran das wohl liegt? Ob sie wissen, das andere Eltern mit ihren Entscheidungen und Leistungen nicht zufrieden sein könnten? :rolleyes:

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Hi,


    ich weiss nicht, welche E du bedienst. Sollte es die E 1 sein und sollte es so sein, dass ihr noch eine zweite oder gar dritte E habt, dann hast Du meiner Meinung nach schon beim Besetzen der Mannschaft einen Fehler gemacht.


    a)Jeder Spieler sollte dort spielen, wo er leistungsmäßig hingehört. Ich finde -obwohl ich damals anders gehandelt habe (leider) die Dfb-Philosophie gut, also alle Kinder spielen auf allen Positionen zu gleichen Spielanteilen ohne Rücksicht auf den Leistungsstand des einzelnen Spielers. Ich würde gedanklich mit einbeziehen, dass der Vater vielleicht auf der Seite des Dfb gelesen haben könnte und dann wird er wissen, dass Du hier offensichtlich eine andere Philosophie wichtiger findest, wie auch die anderen Ratgeber bis jetzt.Das finde ich übrigens sehr sehr schade.


    b)Meiner Philosophie entsprechend würde ich -um die kindgerechte Dfb-Philosophie zu erfüllen- mir zwei Torwarte ausschauen, die aber auch fußballerisch zumindest so gut wie der schwächste Spieler deiner "Leistungsgruppe" spielen können. In diesem Fall hat man kein Problem, denn den zweiten Torwart kann man ja einsetzen, als Spieler zu gleichen Zeiten wie die anderen. Alles andere ist für mich unakzeptabel und falsch.


    Eigentlich dürfte man als Trainer dieser Altersgruppe überhaupt nicht mehr darüber nachdenken, wie man taktisch beim Einwechseln vorgeht, denn es ging nur darum, das die Spielzeiten für jeden gerecht sind. Gruß Andre

  • Danke euch allen für die Anmerkungen.
    Werde versuchen, mit den Eltern zu sprechen.


    Wenn diese nicht einsichtig sein sollten, dann bleibt noch bcefferens Vorschlag, diesen Eltern den Trainerposten anzubieten.
    Das stelle ich mir lustig vor. Schätze, es gibt ein heftiges Zurückrudern dieser Eltern.
    Man wird sehen.


    Gruß


    Tom

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Dann habe ich mich wohl geirrt. Wirklich schade!


    Es sind eigentlich zwei Themen die hier zu klären sind:


    a)dürfen Eltern Einfluss auf den Trainer und seine Aufstellung nehmen?
    b)sollte ein Trainer einen schwachen E Spieler weniger spielen lassen?


    Schade dass ihr darauf nicht eingeht, es übergeht und ignoriert.


    Ich bleibe dabei: Der Vater hat ein Stück weit recht.

  • Hallo,


    ich beachte die Eltern, wenn es um das einsetzten von Spielern geht, garnicht. Das ist so, weil ich der bin der die Mannschaft trainiert und aufstellt. Punkt aus. Wenn es einem Elternteil nicht passt,und es auch bei einem oder mehreren Gesprächen nicht klappt, dann darf die Mutter oder der Vater gerne sein Kind mitnehmen und wo anders spielen. Ist bisher bei mir vorgekommen.
    Wenn der Vater meint, sein Sohn ( C Jugend) ist besser im Tor als meine KLARE Nr.1, dann sieht nur er das so!
    Der Spieler kommt neu in unsere Mannschaft rein. Also muss er sich erstmal an seine Mitspieler gewöhnen. Der vater war aber der Meinung, sein Sohn würde ganz klar besser sein und würde, wenn sein Sohn nicht regelmäßig spielt im Tor, den Sohn wieder einpacken und zum nächsten Verein gehen. Und schwupps- da war es wieder einer weniger ;) . Bereue ich es? Nein, denn wenn ich einen Torwart habe, der zudem Auswahlspieler ist, dann setzte ich doch einen, der extrem schwächer ist, nicht für den ins Tor :D :D


    Mfg
    Meistermacher2009

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Sry für Doppelpost, aber ich habe mich doch noch dazu entschlossen, Andres Fragen zu beantworten ;)


    Zu Frage 1: Dürfen Eltern Einfluss auf den Trainer und seine Aufstellung nehmen?


    Ganz klar: Nein! Klar, sie können sich äußern dazu, wenn ihnen etwas nicht passt. Aber der Trainer ist der Chef der Mannschaft und hat somit alle Rechte, das Team so spielen zu lassen wie er es möchte! Das wäre ja noch schöner, am besten macht man eine Umfrage wer soll wo wann spielen, pfffffffff :(


    Zu Frage 2: Sollte ein Trainer einen schwachen E Spieler weniger spielen lassen?


    Ganz klar: Auch das ist die alleinige Entscheidung des Trainers!


    Ich muss dazu aber auch sagen, es gibt solche Trainer, die sich mal rein garnix sagen lassen wollen, die immer alles so machen wie sie es wollen. Dabei wird dann auch keinerlei Rücksicht auf andere genommen!
    Und es gibt die, die der beste Freund der Eltern sind, die Eltern überschütten ihn quasi mit ideen, Anregungen etc, und der Trainer gibt dann klein bei und sagt sich: ja dann machen wirs halt so........


    Mfg
    Meistermacher2009

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Hallo Meistermacher, damit wir uns nicht falsch verstehen, möchte ich einen Satz vorweg schieben. Du bist Du sozusagen "Stellvertreter" weil das was ich hier und auch woanders schon angesprochen habe und leider nie eine Antwort ausser ein Abwinken bekomme ist, dass Du, viele andere und in der Vergangenheit auch ich uns über eine Sache im unteren Jugendbereich offensichtlich prinzherrlich hinweg setzen, das wird so lala einfach mal ignoriert und auf der Gegenseite wird sich dann noch gelobt, wie professionell doch die Antworten hier sind. Finde ich garnicht!


    Frage 2 beantwortest Du nicht mit der Antwort, die Du ja wenigstens (im Gegensatz zu anderen) geben hast.


    Die Frage meinerseits hieß: Sollte ein Trainer einen schwachen Spieler im Bereich der E WENIGER spielen lassen oder nicht?


    Es ging hierbei nicht darum, dass es seine Sache ist, ob er ihn und wie lange er ihn spielen läßt. In dieser Frage hast Du natürlich recht, diese Frage ist aber schon im Teil eins mitbeantwortet. Hier geht es darum, ob es richtig ist, dass ein schwächerer Spieler nicht so lange im Bereich einer E spielen darf!


    Ich möchte dieses professionelle Forum nun Fragen, ob es hierzu eine eindeutige Antwort gibt. Ich bin ehrlich gesagt im Augenblick stinke sauer darüber, dass ihr dieser Frage immer ausweicht. Wenn ihr mich loswerden wollt, dann Antwortet hierauf nicht mehr, denn dann ist der Talk für mich hier erledigt. Entweder wir reden jetzt darüber, oder nicht. Gruß Andre

    P.S. Meistermacher, das geht nicht gegen dich.

  • Die Frage meinerseits hieß: Sollte ein Trainer einen schwachen Spieler im Bereich der E WENIGER spielen lassen oder nicht?


    Meine Meinung: Ja! und Nein!


    Ja, wenn... man gegen eine starke Mannschaft spielt und sich mit dem Gegner ernsthaft messen möchte und der Gegner auch nicht wechselt.


    Nein, wenn... man gegen eine Mannschaft spielt, gegen die man hoch genug führt oder man bereits vorher weiß, dass der Gegner eindeutig schwächer ist.


    Ich halte es also so: Wenn ich weiß, dass wir gegen einen schwächeren Gegner spielen, dann gebe ich einem schwächeren Kinder mindestens dieselbe Einsatzzeit wie einem stärkeren Kind, damit sie genug Spielpraxis bekommen. Selbes gilt, wenn wir hoch genug führen, denn auch dann muss ein vernünftiger Trainer seinen schwächeren Spielern zu ausreichend Spielpraxis verhelfen können, denn es geht mir nicht darum das Spiel 10:0 zu gewinnen - ein 6:4 reicht mir vollkommen aus. Ich ärgere mich jedes mal, wenn ich Trainer beobachte, denen es auf eine phenomenale Tordifferenz ankommt und die daher auch beim Stande von 5:0 oder noch höher nicht zum Wechseln bereit sind - sowas gehört nicht in den Bereich des Kinderfußballs, diese Trainer sind einfach nur erfolgsgeil.


    Gruß
    Sven

  • Hm.


    Was ist für dich weniger? In welchen Spielen? Freundschafsspielen, Punktspielen, Turnieren, in was denn nun genau Andre?


    Oder geht es dir darum, die Frage zu klären, ob es nicht zu früh ist auf Leistung zu setzten statt auf Spass?


    Wenn ich alles, weil ich ja nicht genau weiss, was genau die Frage beinhaltet, schreiben würde was mir da einfällt, bekommen wir hier ruck zuck ne neue Seite ;)


    Mfg
    Meistermacher2009

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • niemand will dich loswerden. hoffe mal, das war dein humor.


    ich war einfach ein wenig knapp heute morgen. dewegen habe ich mich kurzgefasst. davon ab halte ich es mit bcefferen: wer meckert, bekommt den trainerjob angeboten.
    aber du hast recht. es steckt mehr dahinter.


    zu deinen fragen: dürfen eltern einfluss nehmen?


    von mir ein klares jein.
    wo fängt sowas an? das allgemeine gespräch über das team oder einzelne spieler oder gar den eigenen sohn? kein problem.


    das offene kritisieren von entscheidungen über die man auch geteilter meinung sein kann? das möchte ich nicht..


    die eltern, deren kinder offensichtlich zu den 'besseren' gehören sind pflegeleicht. die anderen beginnen auszuloten, wie weit sie gehen können.
    und das, wie gesagt, sollte nicht allzu weit sein.


    am ende bleibt: der trainer entscheidet. ich muss diese entscheidung aber auch dem team, meinem jugendleiter und am ende mir selbst gegenüber rechtfertigen können. ich denke, das ist eine sehr individuelle sache, die von mehreren faktoren abhängen kann.


    sollte ein Trainer einen schwachen E Spieler weniger spielen lassen?
    natürlich. aber was bedeutet schwach. mein torwart, ich übertreibe wirklich nicht, kann fußballerisch gar nichts. als er kam, war die mannschaft eigentlich voll. einen torwart alle 14 tage brauchte ich noch. das wollte er sein. das wurde er. wenn er im tor steht bekomme ich trotzdem immer schüttelfrost.
    jetzt nach knapp einem jahr möchte er draussen spielen und sein vater unterstützt ihn dabei (verständlich, wenn auch recht vehement)


    ich möchte das aber nicht. die bambini zeiten sind vorbei. das team ist prima gewachsen. sie haben und machen viel spaß.
    und so richtig geil ist es, wenn sie gut spielen. das gefällt allen. den jungs, den eltern und natürlcih auch mir.


    der andere nicht ganz so schwache spieler spielt regelmäßig (weil alle spielen sollen). vielleicht nicht ganz so viel wie die 'besseren', aber er spielt.


    soll ich mit nen stoppuhr stehen, um die jungs noch fairer auswechseln zu können? nee.


    alle gehören dazu. jeder einzelne ist voll akzeptiert. darauf lege ich wert. ich kenne mannschaften, das geht's untereinander richtig zur sache.
    nächstes jahr spielen wir im kreis gruppe 1. da muss das team dagegen halten, sonst gehen sie unter.
    unsere e3 verliert jedes spiel, die meisten hoch zu null. na da herrscht ne klasse stimmung. wie lang mögen die jungs wohl dabei bleiben?


    Andre, ich hoffe, ich konnte klarmachen wie ich denke. ob es richtig oder falsch ist, keine ahnung. das werde ich dir vielleicht irgendwann sagen können.


    gruß


    tom

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Danke Meistermacher, wenigstens schon mal ein Mutiger. Ich möchte Deine Meinung auch nicht schlecht reden, ich habe es genauso gemacht wie du es von Dir beschrieben hast, also nicht zu gleichen Anteilen spielen lassen, weil ich mal wieder jemanden in der Mannschaft hatte, der leistungsmäßig nicht hinein gehörte.


    Dennoch, ....ich beobachte bei uns in der E einen Trainer, der hält sich an die Philosophie des Dfb. Der hat -so er- auch ein Leistungsgefälle in seiner Mannschaft- das andersdenkende Trainer dazu animieren würde, so zu handeln, wie von Dir beschrieben und auch von mir bestätigt. Er wechselt in Dreierblöcken bei seiner E. Hierbei taktiert er so, dass immer ein Spielstarker in der Mitte der Riege steht. Der Trainer freut sich genauso wie wir alle, wenn er gewinnt, dennoch hält er daran fest, dass wirklich alle spielen, zu gleichen Teilen, auf jeder Position und er schließt die Torwarte hierbei nicht aus, ....das ist so.


    Ich frage mich manchmal, warum man hiervon abweicht, warum man das tut, obwohl es fast schon wissenschaftlich unterstrichen ist, dass das falsch ist. Ich finde wir sind diesbezüglich manchmal ein Haufen von Egoisten, Dickköpfen und teilweise dummen Leuten. Dieses verdammte Ergebnisdenken im unteren Jugendbereich aus den Köpfen der Verantwortlichen zu hämmern wird wohl nie gelingen. Es gibt zuviele gestrige.


    [b]Da fragen "Greenhörner-Trainer" an und bitten um Auskunft für eine E Jugend und es wird da ach so professionell eine Antwort aus dem Erwachsenenfußball gegeben von langgedienten erfahrenen Trainern aus dem Bereich des unteren Jugendbereiches gegeben. Das stinkt zum Himmel, ....vielleicht gibt es da ja noch ein paar andere mutige Meinungen oder auch jemanden der mir den schmerzenden Zahn ziehen kann.


    Gruß Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Tom, dann ist der eine Spieler ein Ausnahmeproblem. Hier würde das Thema -richtiges Besetzen einer Leistungsgruppe- oder auch das -wie besetze ich eine Leistungsgruppe richtig- oder auch -sollte man nach Leistung besetzten und wie-, um solche Probleme abzuwenden. Gruß Andre

  • Zum Thema schwacher E-Jugend-Spieler kann ich ganz aktuell auch was beisteuern:


    Meine
    E-Jugend bestand bis vor kurzem aus 12 Kindern. 10 99ern und einem
    2001er, die schon länger (teilweise seit 4 Jahren) bei mir in der
    Truppe spielen und einem 98er, der erst letztes Jahr begonnen hat.
    Mir ist wichtig, dass die Kinder spielen wollen, dass sie einen gewissen Biss
    haben. Und das hatte der 98er nun überhaupt nicht. Eher im Gegenteil:
    Das war ein Spieler, dem man jedesmal erst was zurufen mußte, bis er
    sich Richtung Ball bewegt hat.
    Aber was solls: Wir haben nur eine E-Jugend und er gehörte halt dazu.


    Ich
    hab versucht, ihn möglichst gleich viel spielen zu lassen. Auch gerne
    mal in der Startformation. Es ging aber leider nicht immer. Mir
    persönlich ist relativ egal, ob wir gewinnen oder verlieren. Ziel ist
    "immer Gas geben" und die damit verbundene stetige Weiterentwicklung.
    Allerdings können die Kinder dieser Philosophie nach zwei oder mehr
    verlorenen Spielen in Folge nicht immer folgen. So ist es vorgekommen,
    dass der 98er nach zwei Niederlagen in Folge im dritten Spiel etwas
    weniger gespielt hat. Dafür hat er dann in anderen Spielen, die bereits
    für uns oder gegen uns entschieden waren, auch mal länger gespielt als
    sonst.


    Das ging im ersten Teil der Saison ganz gut. Siege und
    Niederlagen haben sich brav abgewechselt. Mit Beginn der Rückrunde
    wurden wir allerdings als junger Jahrgang in eine viel zu schwere
    Staffel gesteckt (die Zweithöchste Staffel im hiesigen
    E-Jugend-Bereich). Das Schicksal einer "Ersten" Mannschaft.


    In
    den ersten Spielen waren wir hoffnungslos unterlegen. 4:13, 5:12, 2:10,
    1:12 gab es auf die Mütze. Meine Truppe ist sozusagen von der 4.
    Schulklasse direkt in die 6. gekommen und muß dort auch gleich Arbeiten
    mitschreiben. Für den 98er war das zuviel, die Einsatzzeiten wurden
    kürzer. Habe dann mit dem F-Jugend-Trainer und dem Jugendvorstand
    gesprochen, ob man bereit wäre die F2 als Mannschaft ohne Wertung
    umzumelden, damit der 98er dort leistungsgerechter gefördert werden
    könnte. Als ich die Zustimmung hatte, habe ich mich mit seiner Mutter
    auseinandergesetzt. Der 98er sollte am Mittwoch bei mir spielen und am
    Samstag bei der F2. Danach hätte er selber entscheiden können, wo es
    ihm (aufgrund der Einsatzzeiten) mehr Spaß macht. Dazu ist es dann
    nicht mehr gekommen, weil die Mutter offenbar beleidigt war, weil ich
    es gewagt habe, überhaupt darüber nachzudenken, ausgerechnet Ihren Sohn
    jetzt weniger einzusetzen. Das Spiel am Mittwoch wurde also gar nicht
    mehr wahrgenommen. Dafür spielt und trainiert der Junge jetzt aber
    wirklich in der F und die Mutter würdigt mich keines Blickes mehr. Was
    solls ... Thema durch.


    Bei dem Rest meiner Truppe gibts auch
    natürlich auch gute und weniger gute. Da habe ich aber keine Bedenken,
    auch die schwächeren gleich viel spielen zu lassen. Wenn ich alle Mann
    an Bord habe, mach ich mir sogar vor dem Spiel einen Plan, wer in
    welcher Minute gegen wen ausgewechselt wird (bei zu vielen
    Auswechselspielern, verliert man sonst leicht den Überblick). Eine
    kürzere Einsatzzeit für allgemein schwächere Spieler gibt es also (bis
    auf den oben genannten Sonderfall) nicht. Allerdings erlaube ich mir ab
    und an, Spieler weniger einzusetzen, die offenbar nen schlechten Tag
    erwischt haben, was den Einsatzwillen angeht.
    Jemand, der nen
    schlechten Tag erwischt hat, was das Können angeht, sich aber sichtlich
    bemüht, darf in der E-Jugend natürlich trotzdem "normal" lange spielen.