Doping im Fußball

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  • Wie ist das einzuschätzen: Zwei Hoffenheimer Spieler (Ibertsberger und Janker) kommen zu spät zum Dopingtest. Soweit mir bekannt, wird den Spielern der Test in einem gewissen Zeitraum mitgeteilt. Die Beiden kommen zu spät, obwohl sie wissen, dass ein Jahr Sperre droht.


    Sind sie wirklich zu spät oder wollten sie zu spät kommen, weil ein Jahr Sperre fürs zu spät kommen besser ist, als eine eventuell noch längere Sperre bei einem positiven Dopingtest?


    Ist die wahnsinns Konditionsleistung der Hoffenheimer dopingverdächtig o d e r führt der Leistungsdruck hier dazu, dass Spieler um mithalten zu können, dem Doping verfallen?


    Was haltet ihr von Dopingtests im Fußball generell?

  • Die Dopingtests der beiden waren übrigens negativ! Jedoch trifft in diesem Fall nicht auch den Trainer eine gew. Teilschuld? Hat ja eine Mannschaftssitzung einberufen und die Spieler wollten dabei natürlich nicht fehlen - Strafen drohen doch immer und überall...


    Sind 10 Minuten zu spät kommen wirklich so ein großes Problem? Haben sich ide Werte dadurch verändert?


    Wenn jemand zum Dopingtest ausgelost wird, warum wird er dann nicht wie im Radsport oder nordischen Sport von "Dopingjägern" begleitet, bis er die Probe abgibt?

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein [1879-1955])

  • Beide Spieler gehören bestraft, außerdem gehören Borussia Mönchengladbach 2 Punkte zugesprochen! Warum? Weil der DFB potentiellen Dopingsündern klar machen muss, das sich Doping nicht lohnt! Jeder Spieler der nur in den Verdacht gerät etwas mit Doping am Hut zu haben muss gesperrt werden!


    Ich finde es schon krass das alle Welt den beiden Spielern einen Persil-Schein ausstellt, in 10 Minuten könnten Radsportler ihren kompletten Blaseninhalt austauschen und bei Fußballern heißt es die waren doch alle nicht gedopt!


    Es gibt genug Beispiele im Spitzensport wo genauso gehandelt worden ist:
    Zu spät zur Kontrolle - DerWesten.de


    Wie seht ihr denn den Einspruch von Borussia Mönchengladbach? Würdet ihr genauso handeln? Ich würde sofort Einspruch einlegen! Gladbach kämpft um das Überleben in der Bundesliga, es wäre unprofessionel keinen Einspruch einzulegen. Was wäre wenn die beiden Spieler vielleicht doch gedopt waren?

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Das Doppingtest wurde auch eingeführt, als Konsequenz zu irgend etwas. Also ist es auch gut so. Ach so... diese zwei Spieler sind zu spät zum Doppingtest? In Italien wurden vor ein paar Wochen zwei Spieler vom Gericht in Lausanne für Schuldig gesprochen, den Doppingtest verspätet resp. versäumt zu haben. Ganz klar; 1 Jahr Sperre... obwohl aber der Test dann negativ ausfiel. Als Protest über den Entscheid fingen am damaligen Wochenende in Italien alle Spiele, 15 Minuten später an.

  • Zunächst mal: Es gibt Regeln, an die muss man sich halten!! Die beiden Spieler haben es nicht getan, eine entsprechende Bestrafung ist von vornherein festgelegt, also ist die Sachlage eigentlich klar.


    Man müsste jetzt wissen, ob es für das Ergebnis, was ja negativ war, gravierende Auswirkungen haben kann, wenn man 10 Minuten verspätet zur Dopingprobe erscheint. Wenn ja, dann macht das alles Sinn. Wenn nein, dann geht es hier nur darum, dass man etwas reglementiert hat und mit entsprechenden Strafen dafür Sorge tragen möchte, dass diese Regeln dann auch eingehalten werden. Dass 1 Jahr Spielsperre dann alleine aufgrund 10minütiger verspätung so gar keiner Verhältnismäßigkeit entspricht ist denke ich aber allen klar. Man hätte dies nur leider vorher diskutieren müssen und nicht, wenn es soweit ist.


    Ich habe mich ja bereits als großer Fan des "Projektes Hoffenheim" geoutet, was auch die Beurteilung der Leistung des Trainers mit einschließt. An dieser Stelle hat aber wer auch immer in diesem Projekt versagt, denn die Regeln müssen bekannt sein, und da kann ich nicht solch ein Problem produzieren, indem ich diese beiden Spieler in die Mannschaftssitzung mitnehme und sie dann zu spät zur Dopingprobe entlasse. Entweder haben da die Verantwortlichen schlicht gepennt, oder aber die Regeln wissentlich ignoriert, was grob fahrlässig wenn nicht sogar extrem selbstgefällig wäre.


    Der Einspruch von Gladbach wäre aufgrund ihrer sportlichen Situation absolut verständlich. Am Ende kann es um jeden einzelnen Punkt gehen, und da hört halt die Freundschaft auf. Was mir absolut auf den Keks ging am Wochenende, war dieses unsägliche Rumgeeiere des sportlichen Leiters bei einem Telefonat mit dem DSF. Da wird er mehrfach gefragt, ob es nicht einfach auch um die Punkte geht, und er betont mehrfach, dass es an dieser Stelle ja große Unklarheit gibt, und um diese aufzulösen hat man die Frist gewahrt und Einspruch eingelegt. Neeeeeein, es geht Gladbach nicht um die Punkte :whistling: , nur darum, für Klarheit zu sorgen, natürlich. Warum haben solche Leute nicht einfach die Eier in der Hose, dies auch so klipp und klar zu sagen?


    Edit: Für die beiden Spieler hoffe ich natürlich, dass sie kein Jahr Sperre kassieren, obwohl ich nicht weiß, wie man aus der Nummer für beide Seiten sauber herauskommen will. :S

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • übrigens: eine österreichische Zeitung berichtet, dass Spieler Ibertsberger zum Trikotwechsel in der Kabine war

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein [1879-1955])

  • 1) Laut Rangnick gab es keine Mannschaftsbesprechung.


    2) Es gibt Regeln, an die man sich halten muss. Solche sensiblen Themen sollten allen Verantwortlichen bekannt sein. Von daher ist es mir unbegreiflich, warum man sich in diesem Fall nicht an klare Vorgaben gehalten hat.


    3) Da bereits vorgekommen (in Italien) kann es nur diesselbe Strafe geben, also einjährige Sperre. Das auch ich das maßlos übertrieben halte, steht erst einmal nicht zur Debatte.


    4) Als Borussia Mönchengladbach würde ich auch Protest einlegen, zumal es die DFB-Statuten ermöglichen. Jeder Verantwortliche, der dies in der jetztigen Situation von Mönchengladbach nicht tun würde, wäre fehl am Platz.

  • Wenn ich so etwas höre, stelle ich mir immer die Frage ob es um die Sache (Doping), oder ums Prinzip (Umsetzung der rechtlichen Vorgaben) geht.


    Da die Aussage im Raum steht , das kein Doping festgestellt wurde, kann es sich ja nicht um die Sache an sich handeln. Wenn es nur noch darum geht eine 1-jährige Strafe umzusetzen, weil eine 10-minütige Verspätung vorliegt, muss man sich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit stellen. Ein Jahr Sperre für 10 Minuten Verspätung? Armes Deutschland, armes Europa, arme Welt, armes Recht bzw. richtiger arme Gerechtigkeit.


    Wollen wir Recht, oder Gerechtigkeit, diese Frage muss man sich immer stellen. Fakt ist, das es keinem wirklich weiter hilft, wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt. Denn bei einer solchen Handhabung werden Unschuldige fast mit der gleichen Strafe belegt wie Täter.


    Strafe ja, aber immer angemessen. Das gilt für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Fehler macht jeder. Und da haben die Hoffenheimer offensichtlich einen begangen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Die Frage ist nur wer hier bestraft werden sollte. Wer den Führungsstil eines Ralf Rangnick beobachtet dann denke ich dass es zu gewissen Konflikten kommen kann ihm zu widersprechen und auch ein R.R. und der ganze Betreuerstab (übrigens der grösste der Liga) kennen die Regeln der WADA. Warum die Spieler bestrafen welche in einer Mannschaftsbesprechung saßen wenn hier im Vorfeld auch schon durch den Betreuerstab oder Herr R.R. höchstpersönlich hätte darauf hingewiesen bzw. entsprechend berücksichtigt werden können

    "Der Geist des Balles verbindet die Herzen der Spieler"

  • Das Urteil liegt vor.


    75.000 Euro Geldstrafe für den Verein plus 2.500 Euro für den Dopingbeauftragten der TSG Hoffenheim.


    Der Protest gegen die Spielwertung wurde von Borussia Mönchengladbach zurückgezogen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema "Doping im Fußball" gibt es neue Meldungen
    (Quellen: Sport-Bild online, FAZ.NET, Indirekter-Freistoss.de, Süddeutsche Zeitung, Zeit Online u.a.)


    Schlagzeilen:
    - Wir der Fußball von der Olympiade ausgeschlossen?
    - Platini: "Wenn sie uns ausschließen, wären viele Verbände glücklich darüber."
    - Fifa und Uefa lehnen Meldesystem der Wada ab, die Presse erinnert die Verbände deutlich an den Anti-Doping-Kampf
    - Blatter erklärt seinen Verband zum Vorreiter in Sachen Dopingbekämpfung.
    - Theo Zwanziger spricht von einer ‚argumentativen Sonderrolle‘ und ‚Spezifika des Fußballs‘
    - Was für Eishockey und Basketball, für Handball und Hockey gilt, ist für Fußballer unzumutbar.
    - Das IOC forderte die Fifa auf, den Wada-Code in den kommenden sechs Wochen in vollem Umfang umzusetzen.
    - IOC-Präsident Jacques Rogge sagt: „Wenn es nötig ist, die Regeln für Mannschaftssportarten noch einmal zu ändern, wird die Wada
    das sicher untersuchen.“
    - Der Fußball bekämpft Doping halbherzig
    - Hexenjagd! Fußballer motzen über Anti-Doping-Kampf


    Hintergrund:
    Fußball-Profis müssen seit 2009, dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) entsprechend, wie viele andere Sportler ihren Aufenthaltsort drei Monate im Voraus angeben, um für Doping-Kontrolleure auffindbar zu sein. Urlaub inbegriffen, Änderungen jederzeit per SMS möglich. Fifa und Uefa lehnen das Meldesystem mit dem Hinweis auf die Privatsphäre ab. Die Presse kritisiert einheitlich die Intervention der Fußballverbände. In Deutschland müssen nur Nationalspieler ihre Aufenthaltsorte drei Monate im Voraus angeben, andere Bundesligaspieler sind von dieser Regel nicht betroffen.