Macht die 4erkette noch Sinn ??

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  • hi,

    ich lasse meine Mannschaften mit U-13 + U-17 mit 4er-Kette spielen und halte diese, trotz der bekannten Mängel, aufgrund meiner subjektiven Beobachtung einfach für effektiver.

    Dafür spricht auch, daß in der Gruppe der U-17 nur die Mannschaften, die 4er-Kette spielen in die Aufstiegsrunde gekommen sind und die anderen mit Libero eben die Trostrunde spielen.

    Gruß
    Jörg

  • Ich trainiere eine B Jugend im 2ten Jahr vor der Runde haben mein Kollege und ich uns überlegt 4rerKette zu spielen. Sind aber schnell davon abgekommen weil wir ersten die Sielertypen nicht haben und wir der Meinung sind das 4rer kette nicht das beste ist nur weil es alle machen. Wir spielen mit Libero 2 Manndeckern und 2 sechser. Mit diesem System sind wir viel unberechenbarer da unsrer Libero spielerisch sehr stark ist und das spiel von hinten aufbaut quasi ein 10 ohne gegenspieler der alle freiheiten hat. Durch die 2 leute vor der Abwehr haben wir in der Defensive immernoch eine absicherung nach hinten. Also um es auf den Punkt zu bringen. Ein Trainer sollte schauen was es an Potenziel in der Mannschaft hat und diese so gut wie möglich aufstellen und sich nicht an ein System binden.

  • Also...

    Chris: Du sagst: Jede durchschnittlich talentierte Mannschaft kann ballorientiertes Spiel innerhalb 4 - 6 Wochen lernen. Grundsätzlich geb ich Dir recht. Meine Frage: Wieviel Trainingseinheiten und Spiele hast Du in diesen 4 - 6 Wochen absolviert?

    Und: Das Video, wenns es nicht zukaufen gibt...kann mans downloaden? ;)


    Ich hab übrigens selber mit einer U15 Mannschaft großen Erfolg mit dem ballorientiertem Spiel. Manndeckung ist absolut out. Sinnloses Mannhinterrennen. Die Frage hier ist ja "Macht die 4erkette noch Sinn?". Sie müsste eigentlich lauten "Macht Manndeckung noch Sinn?!"
    Antwort für mich eindeutig: Nein, Manndeckung macht kaum noch Sinn!

    Zum Erlernen eines Ballorientierten Systems empfehle ich aus meiner eigenen Erfahrung die ganzen Bewegungsabläufe ersteinmal in der Aufwärmübungsform "Handball - Kopfball" zu erklären. Vorteil: Die Spieler müssen sich nicht zusätzlich auf die Ballkontrolle konzentrieren.
    In diesem Spiel kann alles (Verschieben, Verengen, Doppeln, Verlagern, usw.) wunderbar trainiert werden, und macht zudem auch noch Spass. Danach das Ganze mit dem Ball am Fuß versuchen. Nach 3...4 Trainingseinheiten klappt das Ganze wunderbar.
    Und wichtig: Nie dran zweifeln. Rückschläge/Niederlagen sind am Anfang normal.


    Hier noch ein Link zum Thema (vielleicht kennt ihn der eine oder andere schon):

    http://www.11freunde.de/bundesligen/110410

    Einmal editiert, zuletzt von teutopheus ()

  • Zitat:


    teutopheus schrieb am 07.12.2008 15:35
    Also...

    Chris: Du sagst: Jede durchschnittlich talentierte Mannschaft kann ballorientiertes Spiel innerhalb 4 - 6 Wochen lernen. Grundsätzlich geb ich Dir recht. Meine Frage: Wieviel Trainingseinheiten und Spiele hast Du in diesen 4 - 6 Wochen absolviert?

    Und: Das Video, wenns es nicht zukaufen gibt...kann mans downloaden? ;)



    Video ist ne Eigenproduktion und glaub ich auch nur von mir nutzbar...
    Das mit den TE ist so ne Frage:
    Mit meiner jetzigen Mannschaft hatte ich das damals in der C2 in der Vorbereitung als Schwerpunkt gemacht. Da waren es in
    Woche 1: 4 TE (Ferien)
    W2: 6 TE (Ferien)
    W3: 6 TE (Ferien)
    W4: 3 TE (Schule)
    W5: 3 TE (Schule)

    Aber ich habs kürzlich erst mit unserer jetzigen C2 wieder gemacht, da hatte ich mitten in der Saison innerhalb von 4 Wochen nur 8-9 Trainingseinheiten, hat aber trotzdem relativ gut geklappt.


    Zitat:



    Ich hab übrigens selber mit einer U15 Mannschaft großen Erfolg mit dem ballorientiertem Spiel. Manndeckung ist absolut out. Sinnloses Mannhinterrennen. Die Frage hier ist ja "Macht die 4erkette noch Sinn?". Sie müsste eigentlich lauten "Macht Manndeckung noch Sinn?!"
    Antwort für mich eindeutig: Nein, Manndeckung macht kaum noch Sinn!



    So seh ich das auch, wobei ich auch kaum noch Gegner sehe, die echte Manndeckung spielen lassen. Ich sehe aber oft ein Liberosystem mit einer Art Raumdeckung, die aber in der Regel nicht ballorientiert ist (kein Verschieben).

  • Ob man mit Viererkette spielt, hängt auch davon ab, wie die 1. Herren spielt. Womöglich spielen die mit Libero. Man sollte nach Möglichkeit aber versuchen, in der A-, B-, C- und D-Jugend die gleiche Formation zu spielen wie in der 1. Herren. Dann werden die Spieler besser darauf vorbereitet, was sie erwartet.
    Ich persönlich finde allerdings eine Viererkette gut, aber auch riskant. Allerdings hängt es auch davon ab, wie gut deine Spieler sind und wie schnell sie Anweisungen umsetzen können. Und die Spieler sollten nicht still sein, sondern viel miteinander kommunizieren, sonst kann man eine Viererkette in die Tonne treten. Ohne Kommunikation und ohne Unterstützung aus dem Mittelfeld kann man eine Viererkette nicht gebrauchen. Gut wäre es, einen "Abwehrchef" zu haben, dem alle Spieler vertrauen können.

    MfG

    Fidi

    Futsal ist mir dann doch persönlich lieber...

    Einmal editiert, zuletzt von Fidi ()

  • Ich werde mich bald mit meiner E-Jugend auf das D-Jugendfeld 16er bis 16er mit 5m Toren und 11 Spielern vorbereiten. Derzeit spiele ich mit der 7er E Mannschaft mit einem starken letzten Mann und davor zwei noch stärkere, großgewachsene, zweikampf- und laufstarke sowie torgefährliche Defensivspieler, ich sehe sie als 6er.

    Ich überlege immer wieder bei welchem 11er-Spielsystem die beiden am effektivsten eingesetzt werden können, vermutlich wird es 3-2-3-2 sein.

    Bei meinen Spielbeobachtungen stelle ich aber auch oft fest dass bei vielen D-Mannschaften während des Spiels kein System zu erkennen ist, erst recht nicht wenn eine Mannschaft unter Druck steht. Ganz krass ist es wenn zwei weniger spielstarke Mannschaften aufeinandertreffen, da wird oftmals nur planlos gespielt und der Ball nach vorne gebolzt.

    Vielleicht werde ich den Jungs auch Freiheiten lassen und nicht ein starres System spielen. Die spielen jetzt in der E-Jugend sehr diszipliniert und gehen ihren Aufgaben sehr aufmerksam nach.
    Wir werden über möglichst viele Testspiele sicher herausfinden womit wir am besten zurecht kommen.

    Die Jungs sind auf jeden Fall schon mal total heiss auf 11er Fussball, Abseits, Rückpassregel, richtigen Schiri und das Beste ist, alle Kids dürfen bei jedem Spiel dabei sein und kommen zum Einsatz.

  • habe jetzt nicht alle antworten gelesen. vertrete aber auch die auffassung, dass jede mannschaft mit 4er-kette spielen kann. es liegt auch wenig an den spielern, sondern viel mehr an den qualitäten des trainers. ich habe mit www.abwehrkette.de gute erfahrung gemacht. ich kann die internetseite nur weiterempfelen.

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Die taktische Umstellung auf eine 4-er Kette zieht eine Veränderung der gesamten Mannschafttaktik nach sich. Über die Auswirkungen wurde ja schon ziemlich ausgiebig informiert. Bis vielleicht auf eine: der Torwart wird hinter einer 4-er Kette zum Torspieler, weil er Teilaufgaben des Liberos übernehmen muss (z.B Flanken des Gegners in die Schnittstelle der 4-er Kette ablaufen). Dementsprechend muss das Stellungsspiel des Torspielers angepaßt werden. Ich kenne C-Jugend-Bezirksliga-Teams, in der mit Libero gespielt wird. Ja, ich habe auch B-Jugend-Teams auf Landesebene gesehen, die mit einem "verkappten Libero" gespielt haben. Natürlich spielen die das nur, weil es hin und wieder vorkommt, dass Abseitspositionen nicht gepfiffen werden und weil sie nicht absteigen wollen. Auch kennen sie Probleme beim Übergang vom Gegner- zum ballorientierten Spiel. Selbstverständlich stellt man Fehler fest, wenn z.B. die Abstände innerhalb der Kette nicht eingehalten werden, die Abstände zwischen Mitteilfeld und Abwehr zu groß sind, nicht weit genug aufgerückt wird, der Keeper zu tief steht. Was ich damit sagen will, es ist nicht der Schiedsrichter - sondern der Trainer, dessen Aufgabe es ist, diese Dinge während des Trainings zu entwickeln und ggf. zu korrigieren! Ich finde es aber gar nicht schlimm, wenn während der Übergangsphase mit einem "verkappten Libero" gespielt wird. Er spielt mal als Innenverteidiger in der Kette. Werden Außenverteidiger mit noch Erfahrungen in der Kette eingesetzt, dient er als zusätzliche Absicherung (verkappter Libero). Sonst würde der Gegner diese Schwäche wahrscheinlich rasch erkennen und seine Angriffe immer wieder auf die Seite vortragen. Im Jugendbereich gibt es manchmal auch nicht homogene Teams - da muss man nicht unbedingt 100 %-ig prinzipientreu sein - ein Kompromiß kann manchmal halt besser sein!

  • Für mich entscheidend ist, aber nicht nur die Umstellung der kompletten Mannschaftstaktik, wie erwähnt, sondern das für das ballorientierte Spiel mit Kette (Vierer oder Dreier) unabdingbare Individualtaktische Verhalten. Wer als Einzelspieler sowohl in der Offensive als auch in der Defensive den Ball nicht haben bzw. erorbern will, ist für ein "modernes" Spiel wie das BoS mit Kette nicht geeignet. Dann wird wieder mit Libero gespielt, die Manndecker laufen sich die Lunge aus dem Hals und der Ball wird bei Ballbesitz noch vorne gepöllt und gehofft der schnelle Stürmer macht die Hütte. Da wird dann auf Teufel komm raus in den Zweikampf gegangen und über den Kampf ins Spiel gefunden. Das bei ordentlicher Anwendung des BoS weniger gelaufen werden muss, das Spielen an sich mehr Spaß macht und auf lange Sicht auch erfolgreich sein wird, wird noch zuwenig gesehen. Sowohl von den Trainern als auch von den Spielern. Es kommt halt dann wirklich auf das Teamspiel an. Ohne helfendes OM wird es bei gegnerischen Ballbesitz hinten immer Lücken geben. Ohne, wie TW-Trainer anmerkt, mitspielenden Torwart braucht man eine Kette gar nicht anfangen. Wenn bei eigenen Ballbesitz das DM als auch die Verteidiger nicht aufrücken um die Abstände einzuhalten, kommt halt ein Kick and rush dabei raus. Da sind wir auch wieder bei dem berühmten "Spielermaterial". Daher meine ich, wenn die Spieler den Ball wollen, ist die Umstellung auf das BoS mit Kette kein Hexenwerk. Natürlich steht und fällt das Ganze auch durch die Qualität des Trainers.

  • Hallo Kollegen,
    ich muss dieses Thema nochmal aufgreifen. Ich verfolge, wie ihr sicherlich auch, die WM.
    Dabei ist mir aufgefallen das bis jetzt schon 7 Mannschaften ( Argentinien, Uruguay, Algerien u.s.w) mit 3 Abwehrspielern spielten. Meistens werden nach der WM die Spiele analysiert und neue ( erfolgreiche) Systeme im Vereinsfußball übertragen. Ich denke, sollte Argentinien Weltmeister werden, wird das System 3er Kette die Zukunft sein. Was denkt ihr darüber??

  • Ich bin dann mal wieder der Spielverderber. Wo siehst du sieben Teams mit Dreierkette bisher. Ich sehe Mexiko, Algerien, Uruguay, Griechenland und vielleiiiiiicht noch Argentinien, wobei man da stark diskutieren kann. Gutierrez hat ein Mittelding zwischen RV und RM gespielt. Für mich sahs auf dem Feld eher wie ein 4-2-3-1 aus. Die


    Ich habe nichts gegen taktische Neuerungen, ich finde es sogar spannend, dass es versucht wird. Aber die Dreierkette hat einfach viel zu viele Nachteile gegenüber einem 4-2-3-1 oder einem 4-3-3. Gegen ein 4-4-2 kann sie funktionieren. Keine der genannten Mannschaften außer Argentinien gehört auch nur annährend zur Weltspitze. Sie sind alle sehr destruktiv. Und so wie die Argentinier das gespielt haben, war es eben auch keine echte Dreierabwehr. Also: Für mich absolut kein Trend erkennbar.

  • Kann sein, das Spiel habe ich (gott sei dank?) nicht gesehen. Griechenland waren die einzigen, die mir noch einfielen, die auch ne Dreierkette gehabt hätten können, weil so viele aufgezählt wurden, die das angeblich spielen.


    Nebenbei: Griechenland hat 2004 auch die EM gewonnen und keiner kam auf die Idee, deren Taktik nachzuahmen.
    Wenn Argentinien WM wird, liegt das wohl weniger an Maradonas brillanter Taktik, als eher an Messis brillanten Füßen.

  • Kann sein, das Spiel habe ich (gott sei dank?) nicht gesehen. Griechenland waren die einzigen, die mir noch einfielen, die auch ne Dreierkette gehabt hätten können, weil so viele aufgezählt wurden, die das angeblich spielen.

    Mal sehen, was Südkorea in diesem Turnier erreichen kann. Die haben mich echt überzeugt - eine taktisch und technisch gut ausgebildete Mannschaft, die auch "vertikale Bälle" in Tiefe spielt. Ist das ein Underdog, der mit Disziplin und guter Organisation in der Lage ist, individuell stärkere Mannschaften zu schlagen? Ich bin gespannt!

  • Aufstellungen der Teams:


    Südafrika : 4-4-2
    Mexiko: 4-3-3
    Uruguay: 3-4-3
    Frankreich: 4-4-2
    Argentinien: 3-4-1-2
    Nigeria: 4-3-3
    Südkorea: 4-4-1-1
    Griechenland: Catenaccio 4-3-2-1
    England: 4-2-3-1
    USA: 4-2-2-2
    Algerien: (Catenaccio) 3-3-3-3 = war eher 6 - 3 - 1
    Slovenien: 4-3-2-1
    Deutschland: 4-2-3-1
    Australien: 4-2-3-1 (4-0-1)
    Serbien: 4-2-2-2
    Ghana: 4-2-3-1
    Niederlande: 4-2-3-1
    Dänemark: 4-4-1-1 (später 4-3-3)
    Japan: 4-1-4-1
    Kamerun: 4-3-3
    Italien: 4-2-3-1
    Paraguay: 4-4-2


    Scheinbar könnte das 4-2-3-1 zur neuen Mode werden. Das mit der 3er Kette stimmt überhaupt nicht. Da hast Du andere Spiele gesehen. Argentinien wird auch nicht Weltmeister... daher.


    Grüsse
    TRPietro

  • glaub 3-5-2 wäre mein Leben würde ich nee 11er Mannschaft trainieren:-) Ein HOCH auf die OFFENSIVE:-)

  • Das 4-2-3-1 ist schon seit einiger Zeit, vor allem bei den Spitzenmannschaften Europas, DAS System überhaupt. Auch für mich ist es zurzeit das Nonplusultra.

  • Ich beschränke mich gerade auf kurze Nachrichten da ich in SAF bin und nicht so viel Zeit habe. Nur soviel: Das 4-2-3-1 ist superflexibel, man ist überall auf dem Spielfeld gut vertreten, kann im Angriff quasi mit drei Stürmern spielen und trotzdem in der Defensive mit 5 Mann das Mittelfeld verrammeln. Laufwege, Dreiecksbildung usw, im Moment fällt mir wenig Besseres ein. Man muss aber dafür sorgen, dass die Mittelfeldspieler gut mitrücken, sonst ist man vorne unterbesetzt.

  • Ich beschränke mich gerade auf kurze Nachrichten da ich in SAF bin und nicht so viel Zeit habe. Nur soviel: Das 4-2-3-1 ist superflexibel, man ist überall auf dem Spielfeld gut vertreten, kann im Angriff quasi mit drei Stürmern spielen und trotzdem in der Defensive mit 5 Mann das Mittelfeld verrammeln. Laufwege, Dreiecksbildung usw, im Moment fällt mir wenig Besseres ein. Man muss aber dafür sorgen, dass die Mittelfeldspieler gut mitrücken, sonst ist man vorne unterbesetzt.

    Genau so sehe ich es auch. Eines der besten Beispiele für ein Team, welches das 4-2-3-1 erfolgreich spielt ist Inter Mailand. Auch im CL-Finale spielte man mit dieser Formation und die Räume für Bayern wurden richtig eng gemacht.