Training G-Jugend.1 oder 2 x pro Woche?

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  • Im Kindergartenalter wo die Kids massig Freizeit haben und am späten Nachmittag oftvor der Glotze sitzen nur 1x trainieren ?

    Dafür dann in der D- und E wo die Hausaugabenimmer mehr werden, evtl.ne höhere Schule ansteht, nebenbei noch ein Musikinstrument gelernt wird 3x trainieren um die
    koordinativen Defizite auszugleichen ?

    Das kanns nicht sein.
    Dann schon lieber 2x die Woche Bambini- Training,In E+D auch " Nur " 2x dann klappts auch mit der Übersätigung (von Fußball ?)

    mic.

    Giovanni Trappatoni :Fußball ist Ding, Dang, Dong. Es gibt nicht nur Ding :!:

  • Hallo,

    ich sehe es wie Andre.
    Jeder Einzelfall ist unterschiedlich, aber -provokant gesagt- das Befürworten des 2-maligen Bambinitrainings hat nach meinem Dafürhalten einfach ein "Gschmäckle".
    "Wenn ich doch nur schon Fußballtrainer sein dürfte, anstatt mich mit den Kindern über den Rasen zu rollen".

    Alex

  • Wenn du Zeit hast, es 2x in der Woche zu machen, dann biete es auch an. Bei Bambinis geht es vor allem auch um die Bewegungsschule. Die haben eben einen unheimlichen Bewegungsdrang. Darum sollte man so etwas auch nicht wirklich alleine machen und mindestens immer einen Betreuer an seiner Seite haben. Ich kenne es selber, wenn die Kinder energiegeladen sind, dann kommt man nicht mehr hinterher bei einer größeren Mannschaft.

    Aber wie geschrieben, es geht um die Bewegung, die Koordination und das Fußball spielen. Können auch mal andere Spiele sein. Mit denen kann man noch so schöne Spiele wie verschiedenen Laufarten spielen. Später gucken die dich nur doof an. :D Sprich, die Spieler machen einfach mal vor, wie zum Beispiel ein Riese läuft oder ein Krebs oder was weiß ich. Es gibt massig Spiele und man bekommt locker die Trainingseinheiten voll. xD

    Aber wie du es schon erwähnt hast, haeb ich es auch schon oft mitbekommen. Oft steckt dahinter auch ein Mangel an Trainingsplatz und da nimmt man den Bambinis als erstes Platz zum trainieren. Doch kannst du auch selbst auf einem Viertel eines Fußballfeldes mit denen trainieren!

  • Auch wenn hinlänglich bekannt - diese Mannschaft ist überdurchschnittlich talentiert und werden seit 3 Jahren von sehr erfahrenen Trainern betreuut und trainieren 3x die Woche 90 Minuten.

    Es handelt sich hierbei nun um den Jahrgang 2008 (Saison 2015/16: 1. Jahr F-Jugend) -> ab 1. G-Jugend Jahr 3x in der Woche Training.


    Ich trainiere in der G-Jugend mit den Jungs und Mädels einmal wöchentlich. Ob das zu viel (meistens auch mit schlecht) oder zu wenig (auch meistens mit schlecht verbunden) ist, traue ich mir nicht zu beurteilen. Meine Gründe für eine Einheit pro Woche sind:
    - die Kinder sollen auch Zeit für andere Sportarten haben (z.B. Turnen, Schwimmen, Tanzen, Tennis oder was sonst noch in dem Alter angeboten wird), Dabei bilden sich nicht nur mehr Synapsen im Kopf, sondern sie machen mehr Bewegungserfahrungen als nur beim Fußball. Darüber hinaus wird auch das Skelett und die Muskeln gleichmäßiger belastet.
    - die Kinder sollen sich auch mal langweilen und sich mit sich selbst beschäftigen (ohne Einfluss eines Erwachsenen)
    - aus meiner Sicht sind die kognitiven Fähigkeiten in dem Alter noch nicht so ausgeprägt, dass die Kinder technische Tipps verarbeiten können - wann ist der Kopf so weit? Aus meiner Sicht mit Eintritt in die Schule (warum schickt man die Kinder nicht mit 3 oder 4 Jahren in die Schule? Evtl. lernt man da leichter Sprachen.)
    - andere Sportarten nehmen die Kinder in dem Alter nicht, weil sie sagen Kinder können sich so falsche Techniken aneignen und das wieder abzutrainieren ist schwierig. Beim Fußball aus meiner Sicht nichts anderes als bei anderen Sportarten.
    - ich möchte die Kinder für Sport begeistern und da sollen sie in einem Verein mit mehreren Abteilungen auch mehrere Sportarten ausprobieren können (wieder der Zeitaspekt)
    - zu viel Bewegung gibt es für mich nicht (Kinder hören da schon von selbst auf) - Kinder würden auch an 7 Tagen zum Training erscheinen -> wann machen das die Eltern nicht mehr mit?
    - der Fußballer hat seinen Leistungshöhepunkt mit 26-28 Jahren (evtl. wird es heute auch früher) - da fördere ich ihn lieber im Goldenen Lernalter und danach
    - ich gehe davon aus, dass ein Spieler der erst in der F oder E-Jugend mit dem Fußball beginnt auch heute noch Nationalspieler werden kann
    - eine allgemeine Sportausbildung kommt einem in allen Sportarten zu gute


    In anderen Sportarten sehe ich das ein bisschen anders:
    - meine Tochter (2008) darf 2x in der Woche zum "Leistungsturnen" - da ist aber auch schon mit Anfang 20 der Zenit überschritten
    - beide dürfen öfters zum Schwimmen - evtl. lebensrettend und nicht so komplex wie Fußball


    Und nochmals: Ich bin mir nicht sicher, was für die Kinder optimal ist!


    Nachdem ich allerdings meine Trainingseinheiten dokumentiere, können mir die Kinder vielleicht in 20-30 Jahren sagen, ob sie das einmalige Training positv oder negativ bewerten. ;)

  • Powerzwergenpapa: d.h. alles was Kinder machen würden ist auch gut? Dann würden meine z.B. auch mehr vor dem Fernseher sitzen oder mehr Süßigkeiten Essen. Ich glaube, dass dies entwicklungstechnisch nicht positiv für sie wäre. Und genauso denke ich über 7 Tage Fußball in der Woche für einen G-Jugendlichen - bewegen darf/soll er/sie sich 7 Tage in der Woche.

  • Für mich sieht die Sache so aus: Als Betreuer kenne ich mein Team und die Lebensumstände. Somit kann ich abschätzen was die Eltern bereit sind zu leisten und welchen Bedarf die Kinder haben. Und das sieht man den Kindern auch an - spätestens wenn man sie mal ohne Trikot sieht.
    Aktuell weiss ich: fast alle besuchen 1* pro Woche eine Kinder Sportschule und haben 1* pro woche eine sport ag mit vierteljahrlich wechselnder Sportart. Dazu kommt, dass mindestens 6 meiner jungs gerade im schwimmen aktiv sind und 2 machen Judo. Ergänzend haben die Mütter organisiert ab und an sich im Park zu treffen um zu kicken. Ich bin sicher, da reicht einmal training!
    Wenn ein Betreuer diesem Team nun drei trainingseinheiten pro woche mit 90 minuten aufdrückt, dann werden wohl einige rebellieren. Da ist mir in diesem alter die bunte und wechselnde Ausbildung wichtiger.
    Wenn allerdings nur dickliche couchpotatoes in deiner Truppe sind, dann würde ich wohl empfehlen mehr zu machen ;)


    Was ich feststelle hat eher mit der dauer zu tun bei g-jugendlichen: als ich das training ubernommen hatte, war die trainingszeit 60 min. Das war mir zu wenig. Deshalb habe ich nun auf 75 min erweitert. Oft uberziehe ich ein wenig, manchmal werden daraus dann schon auch 90 min. Und ich stelle dann fest: alles uber 75 min hat keinen zweck. Mehr "auas" und weinen. Mehr übertriebener ehrgeiz, manch einer landet im unterzucker, unsaubere Ausführung etc. Daher für mich: 90 Minuten für g ist nogo.

  • @let1612, ich denke Bewegung und frische Luft ist immer gut für Kinder.Wenn das Training also gut ist, abwechslungsreich, mit vielen Spielen, was soll daran schlecht sein? 90 Minuten ist m.Mn. (und m. Erfahrung) nach bei ausreichend Pausen auch nicht zu lang.


    Abgesehen davon verstehe ich natürlich insbesondere das Argument, was die Eltern bereit sind mitzumachen. Und so wie @Ersatzbank seine Situation schildert, kann ich 1x/Woche 75 Minuten auch voll nachvollziehen. Man kann da keine pauschalen Antworten geben. Im Falle von @Zodiak scheint 3x/Woche 90 Minuten für alle Beteiligten zu passen und ich denke, da kann man nichts gegen sagen.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ich habe nichts gegen 90 Minuten Training - mache ich selbst auch. Ich habe nichts gegen Bewegung. Ich habe etwas gegen einseitige Bewegung und Belastung - und das kommt aus meiner Sicht automatisch, wenn man zum Fußballtraining geht (warum automatisch, weil der Trainer kann noch so gut sein, die Rahmenbedingungen fehlen um eine gute sportliche Grundlage zu legen - noch dazu hat man selbst nicht von allem Ahnung und Erfahrung). Deshalb plädiere ich für mehr Körpererfahrungen bei Kindern (bei G- und F- Jugend auf jeden Fall).
    Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein zuviel im unteren Bereich zu Motivationsproblemen im oberen Bereich führt. Deshalb nehme ich in Kauf, dass sich meine Spieler langsamer entwickeln, dafür aber Zeit haben um andere Sportarten zu erfahren und sollte es irgendwann mal der Fußball sein, der sie begeistert ist es für mich toll, wenn es allerdings Tennis oder Handball ist freue ich mich auch.

  • Meine Jungs waren beide von 3-6 beim "Handball" - ein Kinderturnen auch und mit Ballspielen. Dort wurden Grundlagen gelegt, die man auf dem Fußballplatz nicht hinbekommt, schon allein mangels Gerätschaften (Matten, Kästen, Seilen etc). Dennoch wollten beide nichts anderes als kicken und haben das Handballtraining irgendwann verweigert. :huh:
    Und das geht den Eltern von rund der Hälfte unserer Kinder auch so: Fußball, Fußball, Fußball... Vollkommen Gaskrank, die Kurzen :D Morgens ist das erste der Stoffball, abends noch mal kurz gegen die Wand kicken und erst dann ins Bett.


    Im Wintertraining übernehme ich mehr das Ruder, auf dem Platz macht das mein Mann und ich übernehme den Orgakram. Ich kenne einfach als Hallensportler einfach viel mehr Spiele etc. Im Winter liegt bei uns der Schwerpunkt definitiv auf Bewegungserfahrung. Im Sommer ist es Fußballlastiger.


    Die Hälfte der 10er sind zur Zeit noch im Schwimmkurs. Dennoch ist die zweite Einheit, die wir jetzt im dritten Jahr dazu genommen haben, bei den Eltern gut angekommen.


    Wir machen 1 x 60 Min und 1 x 90 Min. Das hat aber eher mit den Arbeitszeiten des Trainers zu tun. :whistling:
    Aber der Gedanke auf 75 Min zu gehen hat wirklich seinen Reiz! Müssen wir mal drüber beratschlagen.


    Wenn ich von meinen Söhnen ausgehe, dann sind sie Multibewegungstalente. Gerade der Große (8) kann so ziemlich alles ohne dass er irgendwie "gefördert" würde. Skifahren, Streethockey, Leichtathletik, schwimmen. Ist wurscht was er macht. Aber wollen will er eigenlich nur kicken.
    Der Kleine (noch 5) steht ihm in nix nach, wobei es bei ihm schwerer ist zu beurteilen ob er das aus eigenem Antrieb macht oder weil sein Bruder es ihm vorlebt.


    Schlussendlich ist es wie überall: Man muss den Kindern Angebote machen. Unser Angebot an unsere Kinder sind ausreichen Platz und Nachbarskinder. :D Ich glaube, damit ist man schon ganz vorne.


    Aber was machen Kinder, die irgendwo in der 2. Etage an der Kreuzung oder einsam auf nem Bauernhof wohnen? Sind die nicht über zwei mal die Woche Training dankbar?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Auch meine Eltern wären wahrscheinlich über 2x die Woche Training erfreut - das Kind ist gut aufgehoben, lernt etwas und die Eltern haben Zeit für sich. Und das auch noch zum günstigsten Preis, den sie bekommen können (Fußball verlangt bei uns keinen Spartenbeitrag).
    Was macht das Kind aus der 2. Etage? Ich bin in der Stadt groß geworden und für meine Eltern wäre es egal gewesen, ob sie mich zum Fußball oder zu sonst einer Sportart gefahren hätten.
    Zum Bauernhof? Der klettert auf Bäume und geht Reiten. Auch wenn er über Kufladen springt (Sprung und Stabilisation) ist das in dem Alter Gold wert.


    Ich bin selbst fußballverrückt und finde Fußball geil - bin aber über die Jahre zu der Meinung gekommen, dass es für die Entwicklung der Kinder besser ist, wenn sie breit ausgebildet werden.


    Und zu deinen Kindern: das ist doch schön. Wenn ich das so höre, bringe ich dem 8 Jährigen in 2 Trainingseinheiten sämtliche Tricks bei - beim 5 Jährigen bräuchte ich wahrscheinlich 5 Trainingseinheiten für einen Trick (nur mal zum Thema Effizienz, dass an anderer Stelle hier immer wieder erwähnt wird).


    Und wenn morgen irgendein Sportstar (damals Becker/Graf - Tennis; Almsick/Schwimmen) über die Medien gehypt wird, wollen die Kinder diesen Sport ausüben. Evtl. berichten da unsere Medien zu einseitig - und nochmals ich finde Fußball geil :) - aber G-Jugendliche trainieren bei mir nur einmal (ich akzeptiere alle anderen Meinungen ;) und bin jetzt ruhig :)

  • Habe heute einen schönen Absatz gefunden - dann bin ich ab sofort still (ist das die Steigerung von ruhig? ;-))
    "Für Kinder im Alter von 6-11 Jahren konnte in diversen Studien nachgewiesen werden, dass sich ihre Spielintelligenz – und somit ihr strategisch-taktische Verständnis – stark entwickelt, wenn sie sich nicht früh auf eine Spielsportart spezialisieren. Stattdessen sollen sie in sportspielübergreifenden Spielformen üben (deliberate play).[4] Dabei verbessert sich auch die Bewegungserfahrung der Kinder."
    Quelle: http://spielverlagerung.de/201…ning-im-nachwuchsbereich/