Kinderfussball, wenn auch die Strafe nicht hilft?

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  • hallo und guten abend zusammen


    ich bin neu hier, habe mich gerade angemeldet und zunächst einmal wollte ich mich bei allen bedanken (gründer des forums, admins, community)
    dies ist richtig ein tolles und umfangreiches forum


    zum thema bzw frage:


    ich habe mich hier schon ein bisschen umgesehen zum thema disziplin beim/im training im kinderfussball..
    vom juli 2012 bis oktober 2012 war ich co-trainer der g und f-jugend (wir haben gemischte spieler, organisatorisch läuft es momentan nicht anders)
    und seit oktober trainiere ich sie allein..ich habe insgesamt 25 kinder..trainiert wird in 2 gruppen..


    wie schon von anderen usern gepostet, ist es auch bei mir manchmal, oder meistens, auch zu wild..es wird geschrien, rumgealbert, sich gegenseitig runter gemacht,
    rumgehüpft, getanzt..


    ich gebe zu dass ich wahrscheinlich mehr geduld als andere habe, aber trotzdem kommt es pro training 4-5 mal vor dass ich laut werde oder mal "grobe" blicke verteile..


    strafen gibt es auch, wie zb kein 11m schiessen als abschluss, mehrere gespräche (ist auch auch eine strafe in meinen augen, da sie das absolut hassen),
    5min nicht spielen lassen..und einmal hatte ich als strafe 2 kinder nicht ans turnier mitgenommen..ihr hättet die reaktion sehen sollen..ein armageddon wäre nichts dagegen..
    da wurde geschrien, gejammert, geweint..einer fiel sogar in ohnmacht, natürlich gespielt ;)


    jedenfalls es gab momente wo ich dachte, ok jetzt wurden sie bestraft, etwas soll sich doch ändern...nix ist!


    der trainingablauf ist mehr oder weniger eine qual..was könnte ich noch machen?


    mit den eltern reden? hab ich schon..es kann sein dass es mal 1-2 trainings gut geht, danach ist es wieder das selbe..


    danke

  • Hallo Drobkick,


    Machst Du alleine die Trainingseinheit oder hast du noch einen weiteren Trainer der Dir zur Seite steht. Weil mit 25 Kindern alleine fertig zu werden ist wirklich eine Kunst.


    Versuche die Gruppen möglichst klein zu halten. Mach evtl. Drei Gruppen bei 25 Kids. Es wird etwas ruhiger, wenn die langen Wartezeiten nicht vorkommen. Hol Dir einen Dritten ran einen Vater der eine Spielform betreut oder sowas dann sind diese beschäftigt. Und für die Spezialisten die nur Unruhe stiften musst du sofort bestrafen sonst tanzen dir die anderen auch noch auf der Nase herum. Lass ihn einfach mal eine halbe Std. Beim Training zugucken oder so. Und bei extreme Situationen sofort umziehen lassen. Ein Elternteil kann ihn ja dann zur umkleide begleiten. Aber wenn du keine engagierten Eltern hast bist du auf einem verlorenen Posten.


    Versuch es mit ständigen anfeuern bei jeder Übung z.b. Beim Torschuss immer positiv und mit voller Energie auf dem Platz sein. Das begeistert die Kinder und konzentrieren sich dann mehr auf ihre einzelnen Werte. Versuch der Spielgefährte und der große Freund zu sein. Und übernehme nicht die Rolle des sportlichen Leiters der seine Authorität spüren lässt.


    Aber Versuch da ein Mix zu finden. Kinder die herumtoben und rumblödeln sind die Spieler mit viel Temperament und das ist bei jeden einzelnen Spieler unterschiedlich und einmalig und sehr wertvoll später.


    Du könntest mit den Trainerkollegen auch Rollen verteilen. Der nette KumpelTrainer und der böse/ arrogante Trainer die jedesmal neu verteilt werden. ;) weil die Jungs schon nach 10 sekunden wissen wie ein Trainer tickt.


    Ich hoffe ich konnte die helfen und wünsch dir viel Glück.

  • Hallo Dropkick,


    ich weiss nur zu gut von was du da sprichst ;)


    Wie Fellaini aber schon schrieb ist es sehr sehr schwierig mit 25 Kindern alleine fertig zu werden.


    Auch wir haben immer einen Schnitt von 20 Kindern, sind da zu zweit und trotzdem ist es schwierig die Kids im Zaum zu halten. Da merkt man aber auch schnell wie hart der Tag bei ihnen war (Schule, Kindergarten,...) da zappeln sie dann am Nachmittag regelrecht herum. Strafen bringt da auch eher wenig, bis auf ein paar Tränen, die dann beim nächsten Mal aber schon wieder vergessen sind und los gehts von vorne. Wenn ein Trainer dann doch mal alleine ist, dann wirds besonders schwierig.


    Was ich bemerkt habe ist, dass wenn ihnen auch das Training zu langweilig war, dass es dann besonders schwierig war. Also viel Theroie wie richtiges Passen lernen, etc. kannst da völlig vergessen. Auch lange Stehzeiten sind da Gift für die Kleinen.


    Versuche viele abwechlungsreiche Übungen zu machen, baue Wettkämpfe ein und verringere Stehzeiten auf ein Minimum. Mach dich selbst mal zum Mittelpunkt und mime zwischendurch auchmal den Hampelmann (dann konzentrieren die Kids sich auf dich und müssen selbst nicht Blödsinn machen) bei den Übungen. Lass dir zu den Übungen kindgerechte Geschichten einfallen. (G Jundgend ist ja wirklich noch klein, da kann man auch aus der Märchenkiste klauen ;) >> also z.B. spiel Hänsel und Gretel: die Kinder sind Hänsel und Gretel, du bist die Hexe ;-), nach ein paar Übungen sagst du den Spruch (Knusper, knusper,....) und dann kommst du als Hexe und musst die Kinder fangen. Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Und je spannender die Geschichten waren, desto aufmerksamer waren auch die Kinder.




    Weiters würde ich mir trotzdem Gedanken machen, dir nicht doch auch eine Hilfe zuzulegen. Denn bei 25 kann dann auch schwer auf den einzelnen eingehen. Versucht man nämlich mal 2, 3 Kindern was zu erklären, machen die andern schon wieder Faxen ;-).Mir als Trainer wäre sowieso lieber 5 Kinder pro Trainer, das spielts aber in nem kleinen Dorfverein wie bei uns leider nicht.


    Hoffe ich konnte etwas helfen.

  • Zuerst würde ich schauen, dass ich Unterstützung durch einen zweiten Trainer oder durch Eltern, die sich auch abwechseln können bekomme. Sonst die Mannschaft in noch kleinere Gruppen einteilen. fasse Dich bei Erklärungen der Übungen kurz, versuche mit einer halben Minute auszukommen. Vermeide lange Standzeiten der Kinder. Beschäftige sie ständig. Laufintensive Übungen wechseln mit weniger intensiven Übungen, so dass die Kinder Erholungsphasen haben ohne gleich eine "richtige" Pause zu haben. plane die länge der einzelnen Übungen nicht zu lang, da sich die kinder in dem Alter noch nicht so lang konzentrieren können. Gestalte die Übungen interessant und spannend. Staffelwettkämpfe lassen sich immer gut einbauen. Achte darauf, dass dein training nicht zu lang dauert und Du dadurch die kinder überforderst. 60 Minuten intensives training können in dem Alter schon reichen.
    Wenn Du doch "Strafen" aussprechen musst, dann konsequent und unmittelbar nach dem "Vergehen". Dem 6 - jährigen Kind zum Beispiel sagen, dass es morgen nicht mit zum Turnier fährt, weil es vorige Woche im Training gestört hat, ist nicht altersgemäss. D.h. das kind würde es nicht verstehen.
    Wenn Du Dich ein wenig im Forum beliest, wirst Du noch viele tips hierzu finden. Wenn du Zeit hast, schau Dir auch Trainingseinheiten anderer Kollegen an, um weitere Ideen für interessante Übungen zu finden, in Erfahrungsaustausch zu treten und einfach Kontakte zu knüpfen, die Du später brauchst.


    gruß karl

  • Zuerst würde ich schauen, dass ich Unterstützung durch einen zweiten Trainer oder durch Eltern, die sich auch abwechseln können bekomme. Sonst die Mannschaft in noch kleinere Gruppen einteilen. fasse Dich bei Erklärungen der Übungen kurz, versuche mit einer halben Minute auszukommen. Vermeide lange Standzeiten der Kinder. Beschäftige sie ständig. Laufintensive Übungen wechseln mit weniger intensiven Übungen, so dass die Kinder Erholungsphasen haben ohne gleich eine "richtige" Pause zu haben. plane die länge der einzelnen Übungen nicht zu lang, da sich die kinder in dem Alter noch nicht so lang konzentrieren können. Gestalte die Übungen interessant und spannend. Staffelwettkämpfe lassen sich immer gut einbauen. Achte darauf, dass dein training nicht zu lang dauert und Du dadurch die kinder überforderst. 60 Minuten intensives training können in dem Alter schon reichen.
    Wenn Du doch "Strafen" aussprechen musst, dann konsequent und unmittelbar nach dem "Vergehen". Dem 6 - jährigen Kind zum Beispiel sagen, dass es morgen nicht mit zum Turnier fährt, weil es vorige Woche im Training gestört hat, ist nicht altersgemäss. D.h. das kind würde es nicht verstehen.
    Wenn Du Dich ein wenig im Forum beliest, wirst Du noch viele tips hierzu finden. Wenn du Zeit hast, schau Dir auch Trainingseinheiten anderer Kollegen an, um weitere Ideen für interessante Übungen zu finden, in Erfahrungsaustausch zu treten und einfach Kontakte zu knüpfen, die Du später brauchst.


    gruß karl

  • hallo und vielen dank für eure antworten


    Fellaini#25
    ich bin seit oktober alleine, das ist für mich eigentlich gar nicht so schlimm.
    Fa (die jüngeren) hat 15 kinder, Fb hat 10..danach im training teile ich sie sowieso noch einmal.
    das mit den eltern ist jetzt nicht möglich, da wir in der halle sind und ich die eltern nicht rein lasse (gibt leider keine zuschauermöglichkeit)
    das grösste problem ist spezifisch das rumalbern während sie die übungen ausführen sollten oder ganz einfach während sie ein match spielen.
    das was du sagst kann ich nur unterstreichen, auf jedenfall werden sie angefeuert, motiviert und gelobt, es läuft dann auch 5 bis max 10min gut, danach ist wieder kaos angesagt..
    gerade gestern fokussierten wir uns mehr als sonst auf das schiessen/passen mit links..die freude war enorm als sie mit links ein tor oder sogar 2 schossen..aber ja, trotzdem gab es unruhige momente, wer weiss vielleicht bin ich zu pingelig :) ich bin privat auch temperamentvoll aber mit den kids habe ich mehr geduld, nur die strafen helfen nicht so..ich hoffe dass es draussen besser wird..danke


    dani79
    ja auf jedenfall gebe ich dir recht, lange stehzeiten sind mit manchen kinder nicht möglich, wie schon erwähnt, das grösste problem ist während sie spielen oder übungen ausführen..
    das mit den märchen ist lustig, sollte ich mal ausprobieren..danke für dein beitrag, mehr hab ich nicht zu antworten da ich oben schon alles sagte..was noch ein problem ist, dass manche kinder ganz einfach NEIN sagen wenn ich sie um was bitte oder auffordere, danach muss ich es 2-3 mal wiederholen und wenn sie sich aufregen dann müssen sie leider raus, ansonsten verliert man ja nur zeit, das problem ist das es 1 oder 2 wochen später wieder das selbe ist, das es wieder vorkommen kann dass sie ganz einfach nein sagen..danke


    Karl
    ja die unterstützung wird dann draussen auf jedenfall kommen, hoffe ich zumindest..
    das mit dem turnier war so, ich hatte es vor dem trainingsbeginn angekündigt dass ich nicht nur auf die spielerische leistungen schaue sondern vorallem auf das benehmen..das waren die 7-8 jährigen und das verstehen sie mehr als gut..und trotzdem mussten sich 2 mehrmals prügeln usw..danke

  • das mit den eltern ist jetzt nicht möglich, da wir in der halle sind und ich die eltern nicht rein lasse (gibt leider keine zuschauermöglichkeit)


    Naja, aber ein oder zwei Helfer könntest du doch rein lassen. Sie sollen ja nicht nur zusehen, sondern dir helfen..


    das grösste problem ist spezifisch das rumalbern während sie die übungen ausführen sollten oder ganz einfach während sie ein match spielen.


    Ein gewisses Maß an Herumgealbere ist in der F sicher normal, man muss Kinder auch Kinder sein lassen. Du solltest ruhig auch eine gewisse Menge an Zeit für kindliche Faxen zulassen. Allerdings sollten sie wissen, wann die Zeit für Faxen ist und wann nicht, d.h. du musst dann auch sagen, wann genug gealbert wurde und aufgepasst wird. F-linge sind zumeist ja schon in der Schule, von dort kennen sie ja auch die Maßgabe, dass man still zu sein hat, wenn die Lehrerin ein bestimmtes Zeichen gibt. Das kannst du übernehmen, schaue mal, ob es klappt.


    Ansonsten fragt man den Trainer, der von sehr unruhigen Kindern berichtet, gerne mal danach, ob sein Training kindgerecht und interessant genug gestaltet ist. Oft ist es z.B. ganz praktisch, mit einem Spiel zu beginnen, bei dem sich die Kinder schon zu Trainingsbeginn ein bisschen austoben können, und erst danach dann in Übungen einzusteigen, die mehr Konzentration erfordern. Außerdem ist es ganz wichtig, die Wartezeiten kurz zu halten -- lange Wartezeiten sind langweilig, da muss es zu Unruhe kommen, weil die Kids sich dann zwangsläufig mit etwas Anderem beschäftigen. Bei uns sehr beliebt: der Sand auf dem Kunstrasen, manchmal meint man, der Platz sei einfach nur der deutlich größte Sandkasten der Stadt. Und die Übungen müssen den Kids natürlich auch Spaß machen.


    Auch doof: lange Umbaupausen.


    Vor dem Hintergrund meiner Ausführungen wundert es mich etwas, dass du mit so vielen Kindern gut alleine klar zu kommen meinst. Das sind nämlich alles Dinge, bei denen Helfer ungemein hilfreich sind, sei es, um die Übungen schneller aufbauen zu können, die vielen Stationen mit zu beaufsichtigen, gute Ausführungen zu loben, mit geringer Verzögerung gegen Neckereien einzuschreiten, etc. pp.


    ja auf jedenfall gebe ich dir recht, lange stehzeiten sind mit manchen kinder nicht möglich, wie schon erwähnt, das grösste problem ist während sie spielen oder übungen ausführen..


    Das wundert mich aber, wie sieht das denn konkret aus? Es fällt mir schwer, mir das vorzustellen, gerade wenn sie, wie du sagst, keine lange Wartezeiten haben..


    was noch ein problem ist, dass manche kinder ganz einfach NEIN sagen wenn ich sie um was bitte oder auffordere, danach muss ich es 2-3 mal wiederholen und wenn sie sich aufregen dann müssen sie leider raus, ansonsten verliert man ja nur zeit,[...]


    Welche Situation meinst du? Und wie sieht das aus, wenn du "bittest oder aufforderst"? Man sollte schon freundlich auftreten, aber durchaus bestimmt, auch bei F-Junioren. Wobei meine Erfahrung ist, dass ein ernsterer oder auch nur leicht strengerer Ton, verbunden mit einem ernsten Blick, doch so gut wie immer wirkt..


    [...]das problem ist das es 1 oder 2 wochen später wieder das selbe ist, das es wieder vorkommen kann dass sie ganz einfach nein sagen.


    Wenn du eine zumutbare Anweisung gibst, dann ist "nein" keine Option. Geht nicht, führt zum Zugucken. Wobei es so gut wie nie so weit kommen sollte, ein Kräftemessen zwischen Trainer und Spieler ist ein genauso wenig gutes Zeichen wie ein Kräftemessen zwischen Eltern und Kindern. Kann es sein, dass du die Leine gerne sehr lang hältst? Spielraum und Luft zum Atmen muss sein, aber man muss als Trainer Kindern auch klar machen, wo die Grenzen sind. Danach suchen sie auch. Sie loten die Grenzen aus, sie gehen so weit, wie du sie lässt. Du darfst nicht von ihnen erwarten, schon so vernünftig zu sein, wie man es von Erwachsenen oder Jugendlichen erwartet. Dazu musst u.a. du sie erst bringen.


    und trotzdem mussten sich 2 mehrmals prügeln usw..danke


    Prügeln ginge bei mir aber so was von gar nicht. Da werde ich aber dann auch mal so laut, dass man es noch im nächsten Ort hört. Nur sehr kurz, und ganz bewusst für den Effekt eingesetzt. Wenn man aber sonst eher ruhig ist, dann kannst du gewiss sein, dass es anschließend mucksmäuschenstill ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Kinder in dem Alter wollen eben noch gar nicht 1 o. 1,5 Stunden LERNEN, Fußball SPIELEN. So sollte Training dann aussehen: sie abholen, wo sie sind, nicht zuviel an Ehrgeiz, Zielen etc. aufzwingen, denn der Spielplatz ist Freizeit, nicht Schule. Wenn die Kids mit dir noch ihren Spaß haben können: gut so! Dass evtl. einige Eltern wollen, dass du ihnen Disziplin beibringst, würde ich ignorieren: das sollen sie die Woche über zuhause tun, Kindern ihren Fußball und dich in Ruhe lassen, solange die Kinder dich mögen. Bist du unzufrieden, muss du einfach mehr als Vorbild faszinieren. Ich habe grad gestern beim Tennistraining wieder selbst gemerkt, dass es nervt, wenn ein Trainer etwas unbedingt erklären und abfordern will, man aber im Kopf es gar nicht selbst will oder (wg Stress) kann: weniger ist da mehr. Auf eine Sache (hier: Stellung zum Ball, Griffhaltung, Schwungbogen, Treffpunkt etc) fokussieren, nicht den perfekten Bewegungsvollzug auf einmal durcheinandern einpauken, in deinem Altern: einfach sagen, wir machen jetzt 5 Minuten gutes Passtraining, das reicht Kindern schon, falls du es nicht spielerisch für alle gestaltet bekommst. Viel freies Spiel ist kindgerecht und dabei mal dies und das im Anschluss an Aktionen hautnah erklären zB, mehr wäre vllt zuviel. Entweder das Spiel reisst die Rumalberer mit oder nicht, zuviel Sollen kann das kindliche Sein nur problematisieren, üben muss man wollen, sonst ist's zwecklos und treibt nur den Spaß aus, bringt mehr Unruhe: Konzentrierst du dich auf die, die wollen, sehen die anderen bei denen Fortschritte, Vorteile, kommen sie bald von selbst, um mitzumachen o. Fußball ist nicht ihr Ding.... Und klar: 25 sind zuviel.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Das ist auch mein Eindruck....25 Kids sind für einen allein einfach zu viel. Da gehört mindestens ein zweiter,...besser ein dritter Trainer dazu. Gerade in diesem Alter finde ich eine Frau/Mädchen....aber auch C, B oder A Spieler passend. Es gibt doch auch noch die Möglichkeit, Jugendliche vom Sportgymnasium zu rekrutieren...hier geht das jedenfalls. Die benötigen solche Ämter. Gruß Andre


    P.S. Ansonsten finde ich deine Ansätze prima....siehst das richtig, hast Nerven


    Wäre das nicht so, hätte ich dir gesagt, dass ich meine Trainings an sich überprüfen würde. Frage wäre, ob es so ansprechend ist, dass die Jungs ihren Scheiss vergessen. Als ich den Schein machte hat der prima Ausbilder sich dort -für einige dankenswerter Weise (meine ich ehrlich)- zum Affen gemacht. Er versuchte zu simulieren...wie man die Koten anspricht, um sie in eine Art Fantasiewelt zu entführen. Da wurde nähmlich nicht einfach durch die Halle gedribbelt, sondern man durchlief mit Ball ein Krokodilbecken usw....da geht ne Menge. Ich denke da einfach -ohne eigene Erfahrung zu haben- das man in diese Richtung vielleicht etwas intensivieren könnte, um die Spannung für die Dauer des Trainings hoch zu halten.


    Das wäre mein zweiter Punkt den ich kurz benennen will. Viele Vereine bieten im Bereich der Minis 1,5 Std. Trainingszeit an. Ich bin der Meinung, dass das zu lange ist. Eine Stunde wäre passender...wer Lust hat...vielleicht zwei Trainings anbieten....a 1 Stunde. Die Konzentrationsmöglichkeit der Kleinen ist begrenzt....wenn die Überschritten ist, reagieren sie auch wie du es beschrieben hast.


    Ein letzter Gedanke wäre...wenn du keinen Mittrainer findest...könntest du -wie es hier viele andere Trainer auch tun- selber zwei Trainings die Woche geben. Dazu teilst du die Truppe in zwei Teams auf und trainierst jedes Team einmal die Woche a 1 Stunde, verpackst das Training in gruselige und spannende Geschichten aus der Fantasiewelt. Gruß Andre Das wäre vielleicht sogar das Beste so....und dabei nimmste dir trotzdem eine Hilfe dazu, ...so kann man dann auch mal fehlen und "züchtet" den Nachwuchstrainer ran. Dazu eine Regel....wer stört bekommt die gelbe Karte ...vielleicht sogar zum FEsthalten einer Pappkarte....und wer dann nochmal stört.. geht auf die Bank und setzt beim erstem Mal 5 MInuten aus...beim zweiten Mal 10 Minuten und bei dritten Mal läßt du die Mutter antanzen und den Rotzlöffel abholen..Ha, ..ich habe heute einen guten Tag...ich Angeber! :rolleyes:

  • Aufteilen, wie Andre vorschlägt, kann auch gut positive Vorbilder erzeugen: ein Training für alle, ein zweites für die, die es freiwillig wollen und sich dabei verpflichten, auch "trainieren" i.S.v. Lernen zu wollen: wer beim 1.Training gut mitmacht, wird zum zweiten eingeladen. Ganz schnell dürften das fast alle wollen ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Die Kids leben im Hier und Jetzt. Darum bringen Strafen auch nicht viel, weil sie es das nächste mal schlicht und einfach vergessen haben.
    Wenn es schon 1.5 Stunden sein müssen, dann sollte man dazwischen auch 2-3 längere Trink-Pausen machen, in denen die Kids sogar animiert werden sich auszutoben - wer mag.
    In den Trainingseinheiten sollte man aber schon versuchen, die Kids möglichst PERMANENT in Bewegung zu halten, also möglichst viel Ballberührungen und Bewegungen in möglichst verschiedenen Konstellationen, wo die Kids möglichst ohne Erklärungen selbständig "arbeiten" können, und sich der Trainer auf das Coachen EINZELNER konzentrieren kann - oder eben darauf - diejenigen die "Scheiss" machen, rauszunehmen und "spezial zu betreuen".
    In den Spielen (mit 25 Kids kann man toll 4 Mannschaften bilden) sollte sowieso Keiner mehr Zeit zum Scheiss machen haben - und sonst - ab in die Spielecke: Ball nehmen und auf der anderen Seite des Platzes, möglichst dort wo die Eltern stehen, Jonglieren üben - oder sonst was - I don't care!.
    Auch Musik hilft. Wo Musik läuft wird weniger gelabert.
    Dass in der "F" Märchen und Phantasiewelten noch Wirkung haben mag ich zu bezweifeln, resp. muss man sich ja genau dann nicht wundern, wenn man als Trainer von der i-Generation nicht mehr ernst genommen wird. Die Kids von heute sind nicht mehr die Kids die wir mal waren in ihrem Alter !!
    Zeit für Umbau ?? Hallo - es ist mit entsprechender Planung und Vorbereitung IMMER möglich den Platz so vorzubereiten, dass alles innert Sekunden bereit ist.



    Dass ich mit meiner Meinung hier quer zu allen anderen stehe ist mir bewusst. Auffällig ist, dass gerade diejenigen die sich rühmen viel "Geduld" zu haben, auch oft diejenigen sind, die die oben beschriebenen Probleme kriegen.
    Fragt mal die Kids was sie lieber wollen: Fussball spielen LERNEN oder rumalbern ?
    Aber eben: diese Fragen stellen wir uns ja schon mal gar nicht, weil man sonst nebst "Geduld" noch ganz andere Fähigkeiten mitbringen müsste.
    Wer "Geduld" haben muss, weil die Kids rumalbern ist selber schuld!!
    Klar ist das meine Meinung und die langjährigen Kuschler hier, werden wieder toben.
    Ich denke aber, dass man hier im Blog auch mal diejenigen vertreten muss, die eben nicht in diesem Blog sind, weil sie diese selbstverschuldeten Probleme erst mal gar nicht haben, und sich darum auch nicht stundenlang mit deren Sympthomen auseinandersetzen müssen.

  • @FB,


    Der Fragesteller hat schon unter seinem Nicknamen ein G und ein F stehen. Ferner schreibt er im Text...Zitat...


    vom juli 2012 bis oktober 2012 war ich co-trainer der g und f-jugend (wir haben gemischte spieler, organisatorisch läuft es momentan nicht anders)
    und seit oktober trainiere ich sie allein..ich habe insgesamt 25 kinder..trainiert wird in 2 gruppen..


    Hinsichtlich seiner Möglichkeit auf Autorität schreibt er...Zitat...


    ich gebe zu dass ich wahrscheinlich mehr geduld als andere habe, aber trotzdem kommt es pro training 4-5 mal vor dass ich laut werde oder mal "grobe" blicke verteile..


    Nun kommst du als Art Magath im Porzelanladen....so wirkt es jedenfalls auf mich....mit der notwendigen Autorität für eine D oder von mir aus E ....


    Ein G-Ling beispielsweise, der von der G in die F kommt soll dadurch per Mausklick seine Fantasie verloren haben. Also die Mutter hört abends mit dem Tag des Wechsels auf Geschichten vorzulesen und es gibt auch keinen Nachtkuss mehr und ab sofort werden Kondome gekauft?


    Mit dieser Einstellung und Gefühlswelt würdest du selbst bei Trainermangel bei uns abgeschossen. Das wäre vereinsschädigend und einfach falsch.

  • Dropkick
    Jährlich starten mehrere Tausend "Neutrainer" im untersten Jugendbereich, ohne vorher recht zu wissen, auf was sie sich da eingelassen haben! Sie glauben, sobald die "runde Kugel" rollt, wird sich schon alles von allein ergeben. Nachdem ersten Trainng sieht noch alles prima aus. Fast alle Kinder haben sich "anständig" bekommen und brav alles gemacht, was ihr Trainer gesagt hat. Aber schon beim zweiten Training kommt das böse Erwachen. Da hat doch glatt der freche Rotzlöffel mit den roten Haaren dem kleinen Mädchen mit dem lockigen, blonden Haaren von hinten einen Stoß gegeben, ohne das die ihn einen Anlaß dafür gegeben hätte. Aber nach kurzem Einschreiten, hat sich der Rothaarige bei der Blondine entschuldigt und man ist wieder guter Dinge. Doch beim dritten Training wirds noch schlimmer. Plötzlich fängt einer an Faxen zu machen und läßt sich davon auch nicht durch des Trainers Stimme, egal wie laut, abhalten. Andere Kinder finden das toll und selbst der ruhige Paule bekommt plötzlich ein Funkeln in den Augen und prescht wie von der Tarantel gestochen hinter den Anderen her. Wer als unerfahrener Trainer im unteren Jugendbereich soetwas noch nicht miterlebt hat, der lügt oder hat es schon verdrängt!


    Natürlich kommt man auf die Idee, sich Strafen für diese ungehorsamen Kindern auszudenken. Schließlich sind sie über die Kindermärchen (wo die böße Hexe vom Polizist oder dem Kaspar vermöbelt wird) bestens darauf vorbereitet. Doch irgendwann funktioniert auch das nicht mehr, weil der Trainer nicht mehr als Autorität anerkannt wird. Als unmißverständliche Antwort auf die vom Trainer iniziierte Langeweile wird ein eigenes Trainngsprogramm gestartet! Die Kinder haben den Spieß umgedreht und dem erwachsenen Trainer ihre Autorität aufgezwungen.


    Nun ist guter Rat teuer! Aber Kinder sind bekanntlich nicht nachtragend. So kann eine Meinungsverschiedenheit, selbst wenn sie unter Ihresgleichen handgreiflich ausgetragen wird, kann kurz danach schon wieder in enge Freundschaft münden! Konventionen oder gar Kompromisse, soetwas kennen sie nicht. Wenn gerade eben noch Spaß gemacht hat, ist im nächsten Moment schon langweilig!


    Es ist vermutlich einfacher eine Nationalmannschaft zu trainieren als eine Horde kleiner Kinder! Wie aber kann man das Training so gestalten, dass Kinder und Erwachsene "auf ihre Kosten kommen"?



    1. Trainingsvorbereitung
    Für die Bambinies empfehlen sich Bewegungsspiele (gibts mitlerweile in großer Zahl auch im Internet), deren Dauer nicht länger als 5 Minuten (danach werden sie langweilig) betragen sollte.Danach sollte eine kurze Trinkpause zur Regeneration und Konzentrationserhöhung eingelegt werden


    2. Interaktiven Trainings-Üungsstart
    Mit einfachen, aber phanasieanregenden Sätzen die nächste Übung beginnen. Spästens nach 1 Minute sollte eine Frage in die Runde gestellt werden, die zum aktiven Mitmachen anregt. Aber bitte nicht immer den schnellen Marcel drannehmen, sondern auch mal den dicken Paule! Wird dieser Zeitraum für die erste Frage versäumt, beginnt das Schupsen und Stoßen und keiner hört mehr zu!


    3. Trainingsutensilien
    Bei älteren Jugendspielern kann man die Utensilien schon vor dem Trainingsstart aufbauen. Im unteren Jugendbereich empfiehlt sich das nicht, weil diese Utensilien sofort nach dem Bereten des Trainingsgeländes das Interesse der Kinder wecken und in eigene Spielkreationen eingebaut werden. Die Utensilien sollten jeweils in den Trinkpausen vor der nächsten Übung aufzubauen. Wenn man allein ist, sollte man sich bei der Übungsauswahl auf wenige Utensilien beschränken. Denn sonst müssen die Kinder warten, weil der Übungsaufbau noch nicht abgeschlossen ist. Aber Warten sollte vermieden werden!


    4. Verhalten gegenüber den Trainngskindern
    Lass jedes Kind so wie es ist. Du bist sein Trainer! Für seine Erziehung sind die Eltern zuständig! Einen nicht unbedeutenden Einfluß nimmt das Kind, wenn es sich darauf verlassen kann, dass keinen signifikanten Unterschied zwischen der Erklären und Handeln des Trainers erkennen kann. Aber du kannst dir nur Mühe geben, bist kein Heiliger, sondern ein normaler Mensch!


    5. Trainingsresümee
    Dein Training war gut, wenn die Kinder einen "Nachschlag" wollen, es war schlecht, wenn die Kinder unverzüglich und wortlos in die Kabine verschwinden. Mach dir einfach ein paar Notizen, was gut und was weniger gut geklappt hat.


    6. Kinder-Elterncoaching
    Nicht die Eltern sind das sportliche Maß deiner Trainerarbeit, sondern die Kinder. Dennoch sind Eltern das Bindeglied zwischen dir und den Kindern. Sie haben Fragen, Anregungen und manchmal auch Kritik. Nimm sie ernst, selbst dann, wenn es dir auf den ersten Blick nach Unsinn aussieht. Deshalb muß nicht jede Frage sofort eine Antwort finden, denn manches erschließt sich für dich erst am nächsten oder übernächsten Tag.


    7. Time-Management
    Gerade unerfahrene Trainer verbringen sehr viel Zeit damit, sich nach dem Training Gedanken zu machen. Ob der Trainerjob Spaß macht, dafür ist auch der Zeitfaktor von Bedeutung. Denn sonst kommen Familie und Freunde zu kurz! Setze dir also eine Zeit, die du fürs Training und Spielorganisation aufbringen möchtest und kontrolliere, ob du damit gut hinkommst. Wenn nicht, bist du Teil des Problems!


    Sorry, dass es nun ein wenig länger geworden ist. Ich hätte auch einfach sagen können, dass du in ein paar Jahren über deine jetzigen Probleme herzhaft lachen kannst, weil du über deine Erfahrung längst selbst zu sehr guten Lösungen gelangt bist! Vielleicht aber hilft dir deine Ungeduld, diese Phase ein wenig schneller zu überwinden?

  • ann sollte man dazwischen auch 2-3 längere Trink-Pausen machen


    was glaubst du, was selbst jeder vollkommen unbedarfter Dorfkindertrainer macht?


    die Kids möglichst PERMANENT in Bewegung zu halten, also möglichst viel Ballberührungen und Bewegungen in möglichst verschiedenen Konstellationen


    uralte Erkenntnis, deshalb gehe ich erst gar nicht darauf ein


    diejenigen die "Scheiss" machen, rauszunehmen und "spezial zu betreuen".
    In den Spielen (mit 25 Kids kann man toll 4 Mannschaften bilden) sollte sowieso Keiner mehr Zeit zum Scheiss machen haben - und sonst - ab in die Spielecke: Ball nehmen und auf der anderen Seite des Platzes, möglichst dort wo die Eltern stehen, Jonglieren üben -


    klasse Vorschlag. allein mit 25 Kindern und dann Spezialbetreuung.


    alleine mit G- und F-Lingen in Gruppen arbeiten, das musst du mir vormachen, dort wo der Trainer nicht dabei ist, geht nichts.
    möglicherweise mit ausgewählten Kids, aber nicht bei einem Normalverein



    Dass in der "F" Märchen und Phantasiewelten noch Wirkung haben mag ich zu bezweifeln, resp. muss man sich ja genau dann nicht wundern, wenn man als Trainer von der i-Generation nicht mehr ernst genommen wird. Die Kids von heute sind nicht mehr die Kids die wir mal waren in ihrem Alter !!


    schlitchweg falsch.
    Beweis: mit Hilfe einer Geschichte, habe ich in der G an der Disziplin gearbeitet, zu Beginn der F hatte ich eine Truppe die derart
    für ihr Alter diszipliniert war, dass sie wohl selbst deinem Leistungszentrum zur Ehre gereicht hätte, und das ohne Druck, ohne Strafe.
    auch nicht lächerlich, selbst die damaligen Spieler, heute B, erinnern immer wieder von sich selbst an diese Geschichte.
    nachzlesen hier im Forum unter Hallengespenst, falls du dir die Mühe machen willst, mal mehr zu erfahren.


    Ich denke aber, dass man hier im Blog auch mal diejenigen vertreten muss, die eben nicht in diesem Blog sind, weil sie diese selbstverschuldeten Probleme erst mal gar nicht haben, und sich darum auch nicht stundenlang mit deren Sympthomen auseinandersetzen müssen.


    da stimme ich dir absolut zu, jedoch mit der Einschränkung, dass bei einer G anfangs, diese Symthome immer gegeben sind, und auch nicht nur kurzfristig, das ist für mich normal für Kinder, es sei denn, man drillt sie.


    Deine Berichterstattung über die Leistungsebene bereits ab F finde ich auch interessant, weil dies für mich in dieser Altersstufe absolut neu
    ist. Du vergisst jedoch, dass dies innerhalb der grossen Masse, der absolute Ausnahmefall ist.
    "die Oben haben den Blick für Unten verloren" hören wir oft aus Politik und Wirtschaft. Scheint mir auch bei dir der Fall zu sein.
    kommt bei mir etwas überheblich an, und frag mich doch hin und wieder ober der (also du) schon mal etwas länger als
    Kindertrainer bei einem Dorverein mit den vielen dicken Paules, mit denen, die eigendlich gar nicht so das grosse Interesse am Fussball haben, aber gebraucht werden, weil keine anderen da sind, geabeitet hat.


    Ich kenn beides, als Dorftrainer und Begleiter der Söhne auf der Leistungsebene.
    das sind in bestimmte Richtungen Unterschiede wie Tag und Nacht. Das solltest du vielleicht mal öfters mehr beachten.


    gg

  • Mit dieser Einstellung und Gefühlswelt würdest du selbst bei Trainermangel bei uns abgeschossen. Das wäre vereinsschädigend und einfach falsch

    Tja, vielleicht ist es ja auch umgekehrt: vielleicht habt ihr ja Trainermangel und diese hier beschriebenen Probleme ja gerade deshalb weil IHR glaubt, mit eurer nonchalenten Laissez-faire Haltung immer noch punkten zu können.
    Für mich beginnt der Motivationsmotor eines Kindes dann zu laufen, wenn es stolz darauf ist was es schon kann und deshalb gierig darauf ist noch mehr zu können. Und ein Kind das "kann" muss sich nicht mit "Scheiss" profilieren.
    "Trainings" die sich anfühlen wie ein Schulausflug, Pausenplatz oder Hinterhof haben für mich nichts mit Fussball zu tun, sondern eher mit der Selbstprofilierung unerfahrener Selbstdidakten, die in den meisten anderen Sportarten, welche gerade im Jugendbereich eine entsprechende Qualifikation der Trainer verlangen und - aus Sicherheitsgründen - entsprechende Disziplin einfordern und durchsetzen können und müssen - niemals diese Verantwortung übernehmen dürften.


    Wenn hier jemand das Bedürfnis hat den Märchenonkel zu machen, dann soll er das bei seinen eigenen Kids tun oder sich sonstwie karitativ betätigen. Denn es ist ja nicht so, dass ich behaupten würde, dass Kids den Märchen grundsätzlich entwachsen sind - im Gegenteil! Ich bin lediglich der Meinung dass es Orte für Märchen gibt und solche - wo man eben anderes macht.


    Der Fussballplatz ist für mich definitiv kein Märchenplatz. Wenn Kids das noch nicht checken, dann gehören sie noch nicht aufs Fussballfeld, sondern in die Obhut und Freizeitgestaltung der Eltern, der Schule, Horte etc.
    Wir sprechen hier von maximal 3 Stunden Fussball die Woche. Daneben haben Kids in diesem Alter noch weitere 30-40 Stunden FREIZEIT zu ihrer freien Verfügung, wo sie umalbern und in ihrer Phantsieewelt leben können, soviel sie wollen und können. Das wollen wir ihnen ja auch so lassen. Aber Fussball ist Fussball, so wie Schule Schule ist und Kirchgang Kirchgang ist.


    Ich wehre mich mit Händen und Füssen gegen die hier in diesem Blog scheinbar vorherrschende Meinung dass man den Kids im Fussball einfach nur mehr vom Pausenhof bieten soll.
    Nein, bereits in der "G" soll und muss man den Kids vermitteln was Fussball für sie, die Eltern, die Trainer und den Verein im Endausbau dann mal sein soll.
    Nicht die volle Dosis, aber nach und nach in Richtung Ziel. Disziplin gehört da für mich ganz an den Anfang. Ohne geht es nicht. Nicht mal Märchenstunde geht ohne Disziplin! Und auch da gibt es Erzähler die haben alle Lauscher auf ihrer Seite und solche bei denen "Scheiss" gemacht wird.


    Der Denkfehler hier aber ist der, dass sich Disziplin nur mit "strengen Blicken" etc. fordern lässt. Falsch! Mach ein interessantes Training, und dann habt ihr auch keine disziplinarischen Probleme! Wer das nicht kann, solls lassen und die Freizeitgestalung der Kinder denen überlassen, die dafür primär zuständig sind: Den Eltern nämlich ! Anstand und Disziplin können Eltern meistens besser als jeder Jungtrainer. Nur Fussballspielen können Eltern oft nicht (mehr). Und DAS ist hoffentlich der einzige Grund warum sie ihre 5 Jährige "fremdbetreuen" lassen, statt sich um die Freizeitgestaltung der Kinder zu kümmern.
    Bezüglich Disziplin kommt es nicht auf den Inhalt an, sondern auf den Vermittler! IMMER !!

  • @Fußballbaron: Kinder fragen, was sie wollen - immer gut! Unterbleibt aber meist. Die Antwort, die du suggerierst, dürfte aber äußerst selten sein. Kinder wollen grad mit ihren Freunden rumalbern, sich vom Schulstress entspannen, die Sau rauslassen, dafür sind sie eben Kinder, sogar noch in der D. Die hohe Kunst des Trainers ist es grad, das Lernen als entspannenden Spaß zu gestalten statt es wie ein Lehrer über (Erfolgs-/Noten-/Ergebnis-)Druck u.ä. von oben abzufordern, was oft undisziplinierte Reaktionen erst fördert. In den LZ sieht man fast nur todernste Mienen in Training wie Spiel, was mir nicht gefällt, da ich finde, so wird Schule noch in die Freizeit hinein verlängert, alles zwanghaft. Das will ich für meine Kinder nicht, daher wechselte der Ältere auch nicht ins LZ, als er das Angebot hatte. Leider zeigte sich als Alternative in 2,5 Jahren danach - nichts. Es gibt bei uns kaum je beides: Lernen und bzw. als Spaß. Dies wird nicht konzeptionell abgesichert und liegt dann an den einzelnen Trainern: entweder Larifari im sog. Dorfverein, der ambitionierte Talente oft durch unmotivierte Vorbilder wie Teams ausbremst oder eben Leistungs- und Erfolgsstress im LZ, wohin dann die Eltern (!) der stärkeren Spieler gern wechseln, um später zu jammern (wenn etwa die Schule leidet, das Kind leidet etc.) Daher wäre es wirklich gut, mehr die Zielgruppe Kind offen (also nicht suggestiv) zu fragen: wozu habt ihr Lust, was wollt ihr... Das Problem könnte dann sein, dass 15 % viel trainieren, lernen wollen, aber 85% lieber frei spielen und albern. Damit beginnt doch grad die Arbeit des Trainers, dass irgendwann 85% trainieren, an sich "arbeiten" wollen statt dass die 15% irgendwann ins LZ weggehen oder resignieren und dann alles eine bessere oder schlechtere Freizeittruppe wird, ohne das sportliche Ziel vor Augen: sich stetig zu verbessern, um zu gewinnen. Nicht weil Eltern von der Bundesliga träumen, dies ins Kind projizieren, sonst weil es Spaß bereitet, sich zu verbessern, man dies erlernt hat.
    Das ist vllt die Quadratur des Kreises: wer von den oft eher unfreiwillig gestarteten, dann eher den Posten bekleiden wollenden Freizeit-/Hobbytrainern ist schon noch selbst davon infiziert, "vorbildhaft mitreissend an sich arbeiten, sich so qualifizieren zu wollen statt einfach über die Kinder zu gewinnen o. eben alles laufen zu lassen. Die zieht es ins LZ, wo sie dann von oben Siegdruck bekommen. In meinem Umfeld sind es im Dorfverein zu wenige u. bei zu großer Gruppe wird's immer anstrengender, dies "mit" jenen 85% umzusetzen, erst Recht allein. Ich selbst ließ auch deshalb immer viel laufen, da mir "im Alter" Energie fehlte, ein besserer Trainer werden zu wollen. Jeder hat da seine Belastungsgrenzen. Ich weiß nur: Kinder können sich noch enorm steigern und ändern, mehr als wir Erwachsenen denken und ihnen meist zutrauen. Unsere Grenzen sind nie ihre... Aber sie benötigen dafür individuell von uns die richtigen Reize als Leistungsimpulse oder eine echte "kreative" Gruppendynamik, die eben fast eine Sisyphosaufgabe sein kann, wenn sie von innen her aus jedem Einzelnen kommen, lebensecht statt "aufgedrückt" sein soll. Fast jeder Trainer aber lebt auf individuelle Spieler hin, pickt sich da seine Lieblinge heraus, aber selten so, dass er diese derweise profiliert, dass sie für alle anderen vorbildhaft mitreissend: Teamplayer in vorderster Linie (statt Ego-stark) werden statt sie nur mehr zu fördern, andere zu vernachlässigen. Vielleicht ist meine Erziehungs-Sicht auch Unsinn, hat sich über die Jahre so in meinem Kopf herangebildet, kann ich nichts für,ist nur meine Meinung...


    Ergänzung zu deinem letzten Beitrag: Nicht ganz falsch, aber beide Sorten Trainer sollten eben grad die Wahrheit in der Mitte suchen: Leistungssteigerung als Spaß vermitteln, oder? Nur Ehrgeiz führt nämlich nicht zum höchstmöglichen Ziel, ist nur Wollen bzw. äußeres Können, aber von innen her droht das Ausbrennen der Motivation, der der Ankergrund im eigenen Selbst fehlt. Herausforderungen müssten eigenproduktiv angenommen werden - oder? Wie man es erreicht, dass Kinder intrinsisch motiviert lernen, sich steigern, stärker werden wollen, das ist die Quintessenz guten Trainings, nicht äußerlich technisch gute Übungen, so wichtig die danach auch sind. Profilieren mit Scheiss, Clownerie, Siegerposen - ist das nicht alles am Ziel vorbei? Aber ein Kind ist immer noch "leistungsschwach" im biografischen Flow, "kann" eben vieles noch nicht, soll es daher ja lernen. Diese Schwäche durch Forderungen zu dominieren, erdrückt vllt oft mehr als es "kultiviert" und so sieht dann später die als Kind erlernte Spielweise aus: angsterfüllt, hektisch (pausenlos), erfolgsdominiert, innerlich unsicher - statt in sich als erstletzter Kraftquelle ruhend. Projiziere mal meine Fantasie in einen Messi: er spielt, als strengte es ihn nicht an, als wäre er auf einem "Schulausflug"... Das macht leichtfüßig, erfolgreich, begeistert, aber nicht todernst besessen... Für Trainer wäre es vllt gar nicht so schwer, diese innere Einstellung zu fördern, woran es liegt, dass es meist misslingt, ich weiß es leider nicht klar zu sagen, sehe nur das Problem (projiziert aus Kindersicht, da es mir als Kind in nur 3 Monaten Training im Verein so erging, dass ich nachher erstmal frustriert mit Fußball aufhörte....) Oder wie siehst du das?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • als Dorftrainer und Begleiter der Söhne auf der Leistungsebene.
    das sind in bestimmte Richtungen Unterschiede wie Tag und Nacht.

    "Selektion" betrifft praktisch nur den technischen Stand und nicht den Status "blöd".
    Charakterlich hat man gerade im Leistungsbereich genauso viele potentielle "Scheissmacher" wie "unten". Nur ist der Umgang im Leistungsbereich ein völlig anderer weil eben "Geduld" und "Aushalten" dort einfach gar keine Option sind.
    Zumal dieses Thema dort noch viel heikler ist, weil nebst den Eltern noch ganz andere Leute "mitgucken" und entsprechend Druck auf die Kompetenz des Trainer machen.
    Der Unterschied bezüglich Disziplin machen die im Leistungsbereich besser qualifizierten Trainer und nicht die Selektion nach möglichst "pflegeleichten" Spielern.
    Sonst hätten es ein Ribery, ein Balotelli oder Ibrahimovic wohl nie an die Spitze geschafft.

  • Kinder fragen, was sie wollen

    @Kicker:
    Die Frage ist eben falsch gestellt: Es geht nicht darum zu Fragen was sie vom "Leben" wollen, sondern was sie vom FUSSBALLTRAINING wollen.
    Und da wird die Antwort praktisch nie "rumalbern" sein ! Und wenn dann doch ein ja kommt, dann wäre die Antwort wohl auch: "Tja, dann ist wohl Fussballtraining noch nicht das richtige für dich".

  • Zumal dieses Thema dort noch viel heikler ist, weil nebst den Eltern noch ganz andere Leute "mitgucken" und entsprechend Druck auf die Kompetenz des Trainer machen.


    Erzähl mir nix vom Pferd, ich war Aktiventrainer, je höher desto einacher war es, letzendlich zählte nur der Erfolg, das Tabellenergebnis.


    Und da wird die Antwort praktisch nie "rumalbern" sein ! Und wenn dann doch ein ja kommt, dann wäre die Antwort wohl auch: "Tja, dann ist wohl Fussballtraining noch nicht das richtige für dich".


    Danach hätte ich keine Mannschaft mehr zusammenbekommen, geht wohl aber vielen auf dem Dorf so.


    du kannst einfach deine Voraussetzungen nicht mit anderen vergleichen.


    nicht alles, und vor allem nicht überall lässt sich alles über Trainingsinhalte regeln und beeinflussen. Auch wenn ich diese als wichtig ansehe.
    die starke Fluktuation an Trainern ist nicht auf falsche Trainingsinhalte zurückzuführen, sondern hat andere Gründe.


    meine Trainingsplanung und auch Durchführung entsprach garantiert nicht den Idealvorstellungen einiger hier, obwohl ich vielleicht bei einem anderen Umfeld auch
    so vorgegangen wäre. Frag mich dann jedoch warum ich 15 Jahre am Stück Kindertrainer sein konnte und das, relativ gesehen, mit grossem Erfolg, gemessen an
    denen, die heute noch immer und auch wie spielen.


    gg


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • @Fußballbaron: Und diese Antwort "sehe" ich eben anders, z.B. beim Mentalcoaching einer Bundesliga-U17. Genau die Frage, warum sie überhaupt da spielen, trainieren wollen, konnte kein 16-jähriger wirklich beantworten. Es kamen Platitüden, daraufhin nachgefragt betretenes Schweigen. Echte persönliche Motive, die ein begeistertes Leuchten in den Augen hervorzaubern könnten, die Ideen von und für eine eigene, kreativen Spielwitz befördernde Identität im Spiel, sie fehlten, auch übrigens dem Trainer. Man wollte einfach Gewinnen: wie alle! Aber so ist jeder in sich austauschbar, das reicht nicht hin, ist nur in jeden äußerlich hinein projiziert worden. Man setzt daher eben auf von außen beobachtbare Talente statt eigentümliches Genie in Spielern, und darin liegt für mich die große Tragödie der sog. Jugendförderung in den LZ: gefördert wird Verwertbarkeit i.S.v. Nutzen für Vereine o. Trainer, aus ihrer "Sicht(ung), nicht die Jugend selbst: wer bringt Leistung, Siege - für uns. Mehr interessiert nicht wirklich und so entwickelt es sich dann eben. Daher gefiel mir dein Ansatz des "Kinder fragen", was sie wollen. Deine Antwort aber könnte ihnen auch suggestiv aufgedrückt o. eben über Jahre in sie hineinprojiziert worden, also "unecht" sein. Ist aber nur meine Meinung, wiss. untersucht wird dazu ja praktisch nichts... Aber Motivation erzeugen, nicht nur abfragen, das ist die Kunst!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....