Beiträge von golfstrom

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    Es gibt garantiert auch Stützpunkttrainer hier, die ihre Sicht bestimmt mal darstellen können.


    Ich bin seit 15 Jahren in diesen Altersklassen dabei und habe bereits einige Sichtungen mit meinen Kindern mitgemacht und auch direkten Draht und teilweise Freundschaften mit einigen Stützpunkttrainern gepflegt.


    Die Art der Sichtungen haben sich in den letzten 15 Jahren auch teilweise signifikant verändert. Vor 10-15 Jahren gab es noch relativ starre "Stationen", die die Kinder mitmachen mussten.

    1. Jonglieren mit links und mit rechts und im Wechsel -> das Ganze wurde mitgezählt und dokumentiert

    2. Dribbelparcour --> hier ging es um die Geschwindigkeit des Dribbelns, die Zeiten wurden dokumentiert

    3. Sprintparcour --> teilweise mit Richtungswechseln und ohne Richtungswechsel, die Zeiten wurden dokumentiert

    4. Spielformen --> Beurteilung durch die Trainer


    Vor 10-15 Jahren wurden die Werte der Punkte 1-3 zusammengezählt plus die Spielformen beurteilt und dann sind die Kinder genommen worden oder nicht.


    Mittlerweile hat sich das teilweise massiv geändert und man lässt die Kids meist nur noch in Spielformen spielen und beurteilt sie, wie sie darin sich zeigen. Die Teams werden immer wieder neu gemischt in neuen Spielen bei der Sichtung und die Kids teilweise auch neu positioniert und darin wird dann beurteilt, wer geeignet ist oder nicht.


    Dadurch wird die Auswahl der Kids deutlich willkürlicher und ist stark abhängig davon, wie das Kind von den Scouts gesehen wird.

    Aus meinen Gesprächen mit den Stützpunkttrainer (Scouts) habe ich teilweise sehr unterschiedliche Standpunkte herausgehört und dementsprechend werden teilweise sehr unterschiedliche Parameter zur Beurteilung des Talents angezogen.


    Was ich aber von allen Trainern herausgehört habe ist, dass das taktische Verhalten auf dem Platz eher nebensächlich ist.

    Es spielt also eher eine untergeordnete Rolle, ob das Kind den besser positionierten Nebenspieler sieht und anspielt oder ob er die Pässe über 20-30 Meter gut an den Mann bringen kann.


    Die Kinder werden meistens anhand relativ weniger Parameter als gut beurteilt:

    1. Geschwindigkeit, Dynamik, Agilität --> was ich in den Gesprächen mit den Scouts gehört habe, ist dies eines der wesentlichsten Merkmale derzeit. Wer von Natur aus nicht schnell, dynamisch und agil ist, wird diesen Rückstand fast nie aufholen können, so der Standpunkt. Ein technisch starker aber langsamer Spieler lässt sich kaum auf Spitzenniveau bringen als ein technisch unsauberer aber extrem schneller und dynamischer Spieler. Technik und Spielintelligenz lässt sich schnell antrainieren, Geschwindigkeit, Agilität und Dynamik lässt sich kaum signifikant verbessern - so der Standpunkt der Trainer

    2. Technik --> kreatives Dribbling in hohem Tempo, Agilität mit Ball am Fuß und enge Ballführung und guter erster Kontakt sind ebenso wichtige Parameter. Sie gelten als Grundlage für den weiteren Aufbau und sind ebenso wichtig

    3. Mut --> die Trainer wollen selbstbewusste Kinder sehen in der Sichtung. Wer eingeschüchtert sich zeigt, gilt als schwacher Charakter, der sich in dem starken Konkurrenzkampf später nicht behaupten kann


    Diese drei Dinge müssen ausgeprägt sichtbar sein in den Sichtungsspielen. Kinder, die bei einem dieser drei Parameter nicht ausreichend ausgestattet sind, werden kaum berücksichtigt.


    Spielintelligenz, Zweikampfverhalten, Teamorientierung, taktische Dinge spielen bei der Einordnung der Kinder kaum (noch) eine Rolle. Diese Dinge gelten als gut erlernbar bei dem späteren Training.


    Aber das ist nur meine Beurteilung der Dinge und das was ich aus den Gesprächen herausgehört habe.

    Wenn ich meine Kids aus meinen Teams zu den Sichtungen schicke begleite ich sie und gebe ihnen anhand meiner Erfahrungen auch Tipps. Ich sage ihnen, dass sie mutig sein sollen, sich Dribblings zutrauen sollen und vor allem aktiv in den Spielen zeigen sollen.

    Viele Vereine haben keine zeitgemäßen Mitgliedsbeiträge, weil man sich häufig nicht traut an diese mal heranzugehen.

    Sorry, kurz anderes Thema:

    Was habt ihr für Beiträge? Wir haben 40€ / Jahr. Die Kinder bekommen als Begrüßungsgeschenk ein Shirt und eine Flasche.

    Wenn wie mehr Geld verlangen würden, gehen die Kinder halt in einen der 5 binnen 5km entfernten Nachbarvereine.

    Wir sind bei den Junioren und Erwachsenen bei 15€ im Monat! Das ist nahezu identisch bei uns über alle Abteilungen (Fußball, Volleyball, Gymnastik, Tischtennis, ...)

    Im Umkreis von uns haben alle Vereine einen Beitragssatz von mindestens 10-12€ im Monat. Einige Vereine liegen bei 18-20€ im Monat.

    Als Begrüßungsgeschenk gibt es bei uns gar nichts. ;)

    Der Standardtrainingsanzug wird bei uns zu 2/3 gesponsert, sodass die Eltern hier nur 15,- bezahlen müssen.

    Gezahlt werden kann vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich.


    Bei 40€ im Jahr würden wir keine Fördergelder mehr bekommen. Die Gemeinden/Städte und Verbände in unserem Bundesland erwarten einen Mindestbeitragssatz von uns, bevor sie Fördergelder bereitstellen.


    Wir sind aber in der Situation, dass wir im "Speckgürtel" einer Großstadt angesiedelt sind und in den letzten 20 Jahren durch neue Wohngebiete etc. unsere Anzahl der Mitglieder auf fast 1000 nahezu verdoppeln konnten.

    Zudem ist bei uns in der Umgebung fast nur Mittelstand und gehobener Mittelstand angesiedelt. Also kaum Arbeitslose und kein schwaches soziales Umfeld, sondern eher gehobener Wohlstand, viele Leute wohnen in Eigentum.


    Also der Beitragssatz hängt sicherlich stark von der Umgebung und der Art der Mitglieder ab, aus welchem sozialen Umfeld kommen die Mitglieder.

    40€ im Jahr erscheint mir aber trotzdem extrem wenig. Das sind ja im Monat weniger als 4€, wenn man das noch herunterbricht auf die Anzahl der Trainingseinheiten, dann ist das quasi geschenkt für die Eltern. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr damit eure Ausgaben bezahlen könnt.

    Wir müssen Mieten für die Sportstätten, Benzingelder für die Trainer, Schiedsrichter etc. ja auch alles bezahlen.

    Provokationsregeln wirken in Spielformen wahre Wunder. Das ist meine Erfahrung. Und sie geben einer Spielform immer ganz intensive Trainingsinhalte.

    Wie schon geschrieben, maximale Anzahl an Kontakte vorschreiben!

    Je nach Niveau und Alter beginnend mit maximal 5 Kontakten (mehr zählen die Kids und du als Trainer sowieso nicht mit), dann runter bis zu 2 Kontakten!

    1 Kontakt macht keinen Sinn, das würde immer Direktspiel bedeuten und ist eher praxisfremd.

    Das kann man in bestimmten Räumen mit einbinden, wenn man bspw. bei Großfeldteams oder Männerteams offensive Abläufe einübt.


    Was auch noch sinnhaft sein könnte ist, dass man verbietet über Kniehöhe zu passen.

    Wenn sich niemand freiläuft neigen, die Kids dazu aus Verzweiflung hohe Bälle nach vorne zu passen.

    Sie suchen dann den letzten tödlichen Ball hinter die Abwehr.


    Mit den beiden Provokationsregeln "Maximal 2-5 Kontakte" (je nach Niveau) und "Nicht über Kniehöhe" (ansonsten wechselt der Ballbesitz) erzeugst du einen Zwang sich freizulaufen, sich vom Gegner zu lösen und alles Weitere was du für schnellen und flüssigen Kombinationsfußball brauchst. Du kannst auch bestimmte technische Inhalte aktiv coachen (offene Stellung, An- und Mitnahme).

    Ein Nachwuchsleistungszentrum hat ja auch in der Grundidee vor allem ein Vereinsinteresse. Es geht darum für das eigene 1.Team Spieler zu entwickeln oder Spieler zu entwickeln, welche dann teuer verkauft werden können. Also ein rein monetäres Interesse.


    Deswegen werden dafür auch Spieler von anderen NLZ und Vereinen verpflichtet und Spieler aus der ganzen Welt verpflichtet.

    Natürlich grasen die NLZ erstmal ihren eigenen Umkreis ab, weil natürlich Spieler, die daheim wohnen, auch in der Betreuung günstiger sind. Wenn im eigenen Umkreis aber nichts in der gewünschten Qualität zu finden ist, dann schauen die Vereine in der ganzen Welt.

    Häufig gibt es Kooperationen etc.


    Es geht also primär im NLZ nicht um die reine Ausbildung. Sondern die dort ausgeführte Ausbildung dient ganz gewissen Zielen.

    Normalerweise müssen sich diese NLZ auch refinanzieren durch Transfereinnahmen oder signifikante Zufuhr an Spielern für die erste Mannschaft und damit geringeren Transferausgaben.

    Normalerweise sollte in der E-Jugend derart taktischer Inhalt noch nicht so im Fokus stehen. Erfreue dich daran, dass die Jungs technisch anspruchsvoll spielen können und erweitere mit Ihnen auf dem Kleinfeld diese Fähigkeiten.


    Der taktischere Teil sollte dann im Großfeld mehr in den Mittelpunkt rücken.

    Was ich gerne gemacht habe ist die Spielformen regulieren. Bspw. maximal 3-5 Ballkontakte für jeden Spieler. Da sind sie gezwungen abzuspielen und die Mitspieler sind gezwungen sich dafür auch entsprechend vom Gegner zu lösen oder in freie Räume zu bewegen.


    Je nach Fähigkeit der Jungs kannst du die Anzahl der maximalen Ballkontakte verringern. Bei maximal 2 Ballkontakten brauchst du schon ein Team, welches das Freilaufverhalten sehr gut beherrscht. Gleichzeitig kannst du dabei auch das vernünftige Vororientierungen und Ballannahme und Ballmitnahme mit 2 Kontakten trainieren. Auch wichtige Facetten im Kombinationsspiel.

    Wo war denn der Nachteil in der vergangenen Saison?

    Das einige Eltern unzufrieden mit Platz 4 waren?

    Das alle Kinder gespielt haben?

    Da kriege ich beim durchlesen ja schon Puls. Endlich ein Trainerteam das es richtig macht und trotzdem wird gemeckert. Traurig!

    Das Aufteilen nach Leistung macht absolut Sinn in der D-Jugend.


    Den Fehler, den ich hier erkennen kann ist, dass sie in der D2 oftmals Spieler der D1 mitspielen lassen. Damit erzeugst du massive Unzufriedenheit bei den Eltern der D2-Spieler. Nun haben sie schon ein eigenes Team und trotzdem werden dort D1-Spieler eingesetzt. Bei dem zweiten Team muss es um Einsatzzeiten der schwächeren Spieler und weniger um Ergebnisse gehen. Dieses Team muss dafür da sein, den schwächeren Spielern Einsatzzeiten und damit Spielraum zum Lernen zu geben.

    Ja, ich kann in deinen Aussagen absolut die Realität sehen. So wird es meistens gemacht. Die starken Spieler starten und dann, je nach Ergebnis, bekommen die schwächeren Spieler ihre Spielzeit.

    Aber so wird eben die Schere auch immer größer werden.

    Also der Verein sollte erstmal grundsätzlich so aufgestellt sein, dass ihr mit den Mitgliedsbeiträgen die grundlegendsten Ausgaben abdecken könnt.

    Viele Vereine haben keine zeitgemäßen Mitgliedsbeiträge, weil man sich häufig nicht traut an diese mal heranzugehen.


    Das Thema Sponsoring ist extrem groß und vielfältig und wenn jeder aus seinem Verein die Vorgehensweisen hier vorträgt wirst du vermutlich eine Fülle an unterschiedlichsten Vorgehensweisen erfahren.


    Grundsätzlich sollte eine Person erstmal für das Sponsoring zuständig sein. Idealerweise ist diese Person auch Mitglied des Vorstands.

    Wenn ihr als Verein gerade erst beginnt, dann solltet ihr mittels einer digitalen und physischen Mappe erstmal euren Verein vorstellen. Ebenso sollte ein Flyer, eine Website und Social-Media-Seiten vorhanden sein, um einen gewissen Grundstandard in der Außendarstellung auch zu haben.

    Eine positive Außendarstellung eures Vereins ist für Sponsoren eine absolute Grundvorraussetzung.


    Strukturell könntet ihr eine Sponsorenmappe erstellen, die im ersten Teil euren Verein, sein Konzept und seine Visionen vorstellt.

    Anschließend wird die Sponsorenmappe wie ein Katalog sein, auf denen die unterschiedlichen Sponsorenvarianten aufgezeigt werden.


    1. Website (eingebettete Logos, Verlinkungen, Spezielle Sponsorenseite mit Vorstellungen der Sponsoren,...)

    2. Trikotsponsoren

    3. Bandensponsoren

    4. Nennungen bei Postings oder anderen Veröffentlichungen

    5. Sponsorenwand auf Vereinseingang

    6. Hallensponsoren

    7. Namensrechte für Sportstätten, Turniere oder sonstiges

    8. Netzwerkmöglichkeiten (Azubibörse, Stellenmarkt, etc.)

    9. Bei größeren Vereinen Stadionhefte etc.

    ...


    Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du Partnerschaften mit den Sponsoren aufbauen kannst. Das hängt stark vom Verein und den Sponsoren ab.


    Mindestens einmal jährlich sollte der Vorstand ein Sponsorentreffen machen, indem der Vorstand den Sponsoren die Möglichkeit gibt sich untereinander zu vernetzen und natürlich auch über Neuigkeiten aus dem Verein berichtet.

    Sponsoren sollten eingeladen werden zu Veranstaltungen, Wettkämpfen, Weihnachtsfeiern etc.


    Wichtig ist eine regelmäßige Kommunikation mit den Sponsoren über den Sponsorenverantwortlichen.


    Für Jugendmannschaften ist es meiner Erfahrung nach am leichtesten Sponsoren zu finden. Hier kann gut auf die gesellschaftliche Relevanz von Sport bei Kindern und Jugendlichen eingehen und die Sponsoren sind normalerweise auch bereit Geld oder Sachwerte zur Verfügung zu stellen.


    Wir haben pro Mannschaft zwei Trikotsätze und alle Trikotsätze sind von Sponsoren bezahlt worden. Vorne steht natürlich das Unternehmen als Sponsor drauf. Wenn der Trikotsatz ausgehändigt wird, vereinbart man einen gemeinsamen Fototermin und setzt ein Posting dazu als Dankeschön auf die Social-Media-Kanäle. Wenn ein neuer Trikotsatz benötigt wird, dann fragt man per Rundmail oder im Sponsorentreffen nach. Genau wie Bälle etc.


    Auf Sponsorensuche sollte man über Vereinsfeste/Tag der offenen Tür gehen. Häufig gibt es auch Vereinsfeste von den Gemeinden und Städten organisiert, auf denen sich Vereine vorstellen können.

    Ansonsten kommt hier wieder der Sponsoringbeauftragte ins Spiel. Dieser sollte in der Region gut vernetzt sein und auch mal "Klinken putzen" gehen.

    Sich und den Verein also bei potentiellen Sponsoren vorstellen, idealerweise persönlich.

    Ebenso kann man innerhalb der Teams nachfragen und Sponsoren suchen. Dann bekommt bei Jugendteams eben der Sponsoringbeauftragte mal einmal im Jahr ein kleines Zeitfenster bei der Elternversammlung.


    Also wie schon geschrieben ist zusammengefasst die Sponsorenarbeit vor allem eine proaktive Tätigkeit des Vereins.

    Ihr müsst aktiv werden! Auf die potentiellen Sponsoren zugehen, die existierende Partnerschaft pflegen (Sponsorentreffen, Netzwerke, ...)

    Das ist die typische Thematik, wenn eben auf das Ergebnis geschaut wird. Auf diese Art und Weise wird auch die Schere zwischen den stärkeren und schwächeren Spielern immer größer werden, weil eben immer dieselben Spieler mit viel Spielzeit auf dem Platz in der Verantwortung stehen und die schwächeren Spieler um die Leistungsträger herum quasi nur die Statisten darstellen.

    Aber ich mache dir das nicht zum Vorwurf.

    Denn selbst in einem Dorfklub geht es im Fußball nun mal um Ergebnisse!

    Auf Kleinfeld, G- bis D-Jugend, kann man Rotationen und gleiche Spielzeiten immer noch ganz gut verkaufen, aber spätestens auf dem Großfeld ab der C-Jugend geht das kaum noch. Vor allem die Jugendlichen wollen dann, dass du als Trainer eben auch die stärkstmöglichen Formationen aufstellst und sie möchten, dass du so spielen lässt, das sich das bestmögliche Ergebnis erzielen lässt.


    Und im Dorfklub hast du eben die Konstellation, das innerhalb des Teams enorme Leistungsgefälle vorhanden sind oder Spieler erst ab der C-Jugend anfangen mit Fußball.

    Das zu moderieren ist teilweise große Kunst

    Ein Coerver-Coach hat natürlich das Komplett-Paket und die Methodiken vollumfänglich drauf und kann daher das Ganze abwechslungsreich gestalten. Die meisten von uns sind aber keine geschulten Coerver-Coaches, sondern wenden lediglich einige Parts aus dem Coever-Katalog an. Und da muss man aufpassen, dass es nicht zu stupide wird

    Wo gibts denn eine Adresse für geschulte Coerver Coaches?

    Schaue doch mal hier nach:

    Coerver® Partner-Club


    Meines Wissens nach kannst du dich zu einem Coerver-Coach qualifizieren lassen. Auch Clubs können wohl in diese Richtung qualifiziert werden.

    stupide Soloübungen kann ich so nicht bestätigen. Klar gibt es die auch aber wir hatten schon öfters einen Coerver Coach mal eingeladen ins Training oder 1 Tag im Trainingslager und da waren richtig gute Spielformen dabei die ich heute noch gerne nutze. Klar baut sich das auf je nach Leistungsstand der Kids aber ich fand das immer hilfreich und hat allen Spaß gemacht. Ich kann es nur empfehlen Coerver ab und zu einzubauen.

    Ein Coerver-Coach hat natürlich das Komplett-Paket und die Methodiken vollumfänglich drauf und kann daher das Ganze abwechslungsreich gestalten. Die meisten von uns sind aber keine geschulten Coerver-Coaches, sondern wenden lediglich einige Parts aus dem Coever-Katalog an. Und da muss man aufpassen, dass es nicht zu stupide wird

    Um auf die Ausgangsfrage nochmal mit meinem Eindruck zu antworten:


    Es ist kein Wunderding, aber es legt den Fokus stärker auf die Ballbehandlung, Beidfüßigkeit und das offensive 1:1 als manch Trainer es ansonsten in einer F oder E-Jugend vielleicht legen würde.


    Gerade bei Neulingen merke ich durch die vielen Ballkontakte relativ schnell gute technische Verbesserungen als Grundlage für alles weitere.

    Ja, definitiv. Negativ ist halt, dass es den meisten Kids nicht soviel Spaß macht. Es sind halt relativ stupide Soloübungen mit dem Ball ohne Torschuss etc.. Deswegen sollte man diese Übungen nicht allzulange machen, da die Konzentration schnell nachlässt.

    Ich habe immer so 5-10 unterschiedliche Übungen gemacht. Pro Trainingseinheit mir 3-4 herausgesucht und diese so 3-4 Minuten jeweils machen lassen. Nach maximal 15 Minuten war bei den Kids aber immer die Luft raus. Die Übungen strengen teilweise auch richtig an.

    Ich habe mir mal den Spaß gemacht und diese Übungen bei einem Männerteam machen lassen. Da machen sich viele koordinativ einen Knoten in die Beine oder sind nach 5-10 Minuten richtig knülle

    Das Besondere ist sicherlich die extrem große Fokussierung auf die individuelle Technikentwicklung.

    Ballbeherrschung wird als Grundlage für alle weiteren Aktionen angesehen.

    Viele Übungen sind Einzelübungen, wo der Spieler mit dem Ball alleine bestimmte Aktionen durchführt. Das führt dazu, dass die Übungen gut zu unterschiedlichen Entwicklungsständen der Spieler passen.

    Das ist Vorteil und Nachteil zugleich. Meine Erfahrung zeigt, dass man diese Übungen nicht zulange machen kann und einige Kinder auch nicht Riesenspaß an den Abläufen haben.

    Bei speziellen Coervertrainern werden die Übungen teilweise mit Musik unterlegt, sodass die Abläufe dem Zumba teilweise ähneln mit Rhythmus etc. Da kann viel Spaß auch integriert werden. Aber diese Art der Animation liegt auch nicht jedem Trainer.


    Ich finde die Übungen definitiv effektiv und gut und habe sie deswegen auch in meinem Training integriert. Ich habe das bei den Kindern immer als Technikphase im Training verkauft. Hier haben sie 10-15min Zeit bekommen bestimmte Coeverübungen zu machen.


    Die Spielformen sind ähnlich den Funinospielformen angelehnt. Es geht um Koordination, Spaß, viele Tore und Ballkontakte.

    Meine Erfahrung mit Fußballschule ist sehr unterschiedlich.

    Grundsätzlich dick auftragen mit Werbung tun sie in der Regel alle.

    Schaut sie euch persönlich an, was machen sie für Übungen, wie ist der Ablauf organisiert, welche Qualifizierungen haben die Trainer ...


    Es gibt lokale Schulen, die vor allem ein Zusatzangebot zum Vereinstraining anbieten. Gut geeignet, wenn kein Bolzplatz zum Fußball außerhalb des Trainings vorhanden ist und euer Kind Hummeln im Hintern hat und jeden Tag Fußball spielen möchte.


    Und es gibt Schulen, die überregional tätig sind und eventuell auch kooperieren mit NLZ oder größeren Vereinen.

    Hey,

    zum erlernen einer guten Ballbehandlung habe ich einzelne Coerverübungen im F- bis D-Bereich immer schon, vor allem im ersten Teil des Trainings, mit eingebaut. Ich hatte 5-10 Übungen, die mein Team kannte und habe sie abwechselnd ca. 10-15 Minuten machen lassen.


    Ich bin durchaus überzeugt davon, habe mich aber nie damit auseinandergesetzt, ganze Trainingseinheiten nach Coervermethodiken zu gestalten.


    Viele verstehen unter Coerver ja nur die Einzelübungen mit Ball, welche sich bei vielen Trainern, wie mir, eingeprägt haben und durchaus auch angewendet werden. Aber hinter Coerver steckt ja noch viel mehr inklusive Spielformen etc.

    ich sehe es auch so wie Vereinsbuddy in seinem Beitrag.

    Viele Trainer klingt erstmal nach einer guten Konstellation und bietet große Chancen.

    (individuellere Betreuung, permanente Verfügbarkeit von Trainern, unterschiedliche Blickwinkel, etc.)


    Es ist aber in den seltensten Fällen so, dass dies hervorragend funktioniert, weil die Sichtweisen, Ansprachen, Inhalte doch im Fußball sehr verschieden sein können und oftmals auch sind. Persönliche Eitelkeiten, Neid und andere Sachen kommen noch hinzu


    Deswegen habe ich in meinem vorherigen Beitrag auch gesagt, dass es im Idealfall so ist, dass es einen Cheftrainer gibt!

    Normalerweise derjenige mit dem größten Sachverstand, der besten Erfahrung und den stärksten menschlichen Skills.


    Dieser gibt die Leitlinien vor, bringt die Co-Trainer auf einem Nenner und trifft die finalen Entscheidungen und ist auch erster Ansprechpartner für die Eltern.

    Viele Köche verderben den Brei.

    Ich verstehe nicht warum ein Team aus 10-15 Kindern 4 Trainer haben muss.


    Idealerweise 2 Trainer und einer davon ist ganz klar der Cheftrainer.

    Bei 4 Trainern hat jeder Trainer eine andere Ansprache, eine andere Art Dinge zu trainieren usw.


    Wenn ein Trainer seine Teilnahme an Trainings und Spielen nicht regelmäßig sicherstellen kann, dann ist er nicht der richtige Mann für dieses Amt.

    Häufig werden Väter auch einfach Trainer, weil sie Einfluss nehmen wollen auf ihr Kind im Team. Also sicherstellen wollen, dass es regelmäßig spielt etc. Hier muss der Verein einschreiten!

    Es wird Zukunft haben, dass du mit KI-Programmen dir ganze Trainingseinheiten mit gewissen Zielen erstellen lassen kannst. Das Ganze wird noch etwas gefüttert werden müssen, ich bin aber sicher, dass da einige Anbieter wie Advance schon daran arbeiten.


    KI nutzen wir vor allem im Bereich der Veo-Cam. Hier kannst du die Spiele aufzeichnen, dir die besten Stellen vorbereiten lassen und im Analyse-Tool dir sogar zahlreiche statistische Werte der Spieler geben lassen von der Software.

    Es wird bei uns vor allem von den Männerteams und deren Trainer wöchentlich eingesetzt.

    Ich würde das auch eher dreiteilen und fange mal ab der C-Jugend das zu clustern:

    Breitensport - meist zweimal die Woche im Training und in den unteren Spielklassen (Kreisspielbetrieb) aktiv.

    leistungsorientierter Breitensport - häufig dreimal die Woche Training und in den höheren Spielklassen des Landesspielbetriebs aktiv

    Leistungssport - mehr als dreimal die Woche Training und in höchsten Spielklassen unterwegs


    Ich vermute mal der Threadersteller wird in den leistungsorientierten Breitensport gehen.

    Ich war im Breitensport und leistungsorientierten Breitensport tätig und die Unterschiede sind dort schon sehr groß.

    Der größte Unterschied sind die Jungs und Eltern an sich:
    Sie haben deutlich höhere Ansprüche an dein Training, hinterfragen mehr und beobachten auch dein Tun sehr genau.
    Der Fokus geht nicht so sehr auf das Miteinander, sondern es existiert häufig schon ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken.
    Mitunter ist unter diesen Jungs auch eine große Arroganz sehr ausgeprägt, weil diese Mannschaften häufig in ihren Spielklassen gegen Breitensportler spielen und viel gewinnen. Es macht Spaß diese Jungs zu trainieren, weil sie eine hohe Trainingsbeteiligung machen und trotz des Amateurstatus das Hobby sehr Ernst nehmen und viel mitmachen.


    Im Breitensport hast du häufig eine entspanntere Atmosphäre. Ergebnisse sind schnell abgehakt bei Jungs und Eltern und du wirst relaxter dein Hobby als Trainer nachgehen können. Du kannst auch mal ein Training unvorbereitet durchziehen oder einfach "Spielen lassen". Du hast weniger Termine, da die Anzahl der Trainings, Spiele und Freundschaftsspiele meist niedriger ist. Auch Trainingslager oder große Fahrten sind kein Muss, aber natürlich, wenn du sie machst, eine willkommene Abwechslung.

    Die Jungs haben schon auch Ansprüche mal zu gewinnen, aber sie setzen sich meist keine großen Ziele für die Saison. Es geht meist nur um das nächste Spiel, während bei den leistungsorientierten Breitensportler meist auch die Saison im Fokus steht.


    Negativ im Breitensport ist, dass die Jungs nicht immer den Fußball im Fokus haben. Ich hatte mal ein Pokalspiel in fortgeschrittener Runde und trotzdem zahlreiche Absagen, weil es ein Brückentagswochenende war und die Familien dann eben lieber weggefahren sind. Die Spiele haben auch bei den Eltern meist nicht den großen Fokus. Ehrgeizige Trainer nehmen das auch schnell persönlich.

    Auch Schlechtwetter führt schnell zu vielen Absagen. Du wirst Jungs dabei haben, die maximal 50-60% der Trainings mitmachen, obwohl sie nicht verletzt oder krank sind.

    Wie gesagt, ich spreche mit meinen Zahlen von durchgehend gutem bis sehr gutem Training.


    Das ist leider in den wenigsten Fällen der Fall.

    Aber wenn es mal der Fall ist, dann bringst du diese Quote wirklich durch.


    Wer sich entwickeln will, muss genau schauen wie er trainiert wird.

    Schon 1-2 Jahre durchschnittliches Training können deine Entwicklung extrem hemmen.