Beiträge von Charles De Goal

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    Der Sprung von F- zur E-Jugend ist in meinen Augen nicht besonders groß. Regeltechnisch ändert sich nichts, lediglich das Spielfeld wird größer. Somit ist das in diesem Punkt unbedenktlich.


    Ob die jüngeren Spieler das Zeug dazu haben, in der E-Jugend mitzuhalten, musst du als Trainer beurteilen. Aber warum den jüngeren Spielern das F1-Jahr "klauen"? Wenn sie auch gut genug für die E-Jugend sind, dann sollten sie die F-Jugend meistern können. Für die Entwicklung schadet es auch nicht, in einem Jahr mal überlegen zu sein. Aushelfen kann jeder, dem man es zutraut, in der E-Jugend jederzeit (nur nicht am gleichen Tag).


    Wir hatten die Diskussion im Verein auch, allerdings zwischen D- und C-Jugend. Hier ändert sich zwar regeltechnisch auch einiges, allerdings ist der Sprung in eine Liga, in der die meisten Gegner wirklich 2 Jahre älter sein können, viel zu groß. Das kann man auch normalerweise nicht kompensieren, wenn man "gut" ist. Deshalb haben wir keine halbe Mannschaft ein Jahr überspringen lassen.

    - Lizenz sehe ich eher als Teilnahmebestätigung als ein Qualifikationsnachweis

    Hier möchte ich anmerken, dass man sicherlich vieles aus dem Lehrgang mitnimmt. Viele neue Denkanstöße sowohl in der Praxis, als auch in der Theorie. Bei mir gab es viele Vorträge von z.B. TW-Trainer, Athletik-Trainer, Mentaltrainer und so weiter, um mal einen Einblick zu bekommen. Dazu dann der Austausch mit Kursleiter und Teilnehmern - das bringt einem ganz neue Denkweisen.


    Die Lizenz ist dann auf dem Papier im Prinzip nur eine Bestätigung der eigenen Fähigkeiten. Meiner Meinung nach kommt es sehr darauf an, wie man sich selbst verkauft und vor einer Gruppe präsentiert. Trainer, die in der Trainingsarbeit auf dem Platz sehr gut sind und sich dort wohl fühlen, werden sicher bestehen. Ich habe allein durch Vortrag, Lehrprobe und mündliche Prüfung die geforderte Punktzahl zum bestehen übertrumpft (13, 13 und 12 Punkte). Klausur, Praxis und zählen den geringsten Teil, jedoch ist die Klausur mit ein bisschen Vorbereitung machbar, die Praxis besteht jeder, der am Lehrgang teilnimmt mit mindestens 5 Punkten (da der Eignungstest bestanden wurde).


    Lange Rede kurzer Sinn: Im Prinzip gibt es viele neue Impulse und am Ende gibt es eine Bestätigung, ob man mit seiner Art und Weise qualifiziert genug ist.

    Ich habe auch von der Mannschaft gesprochen. Fand es nur schade um das Spiel.

    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du hast die Mannschaft in deinen Beiträgen im Prinzip in 2 Gruppen geteilt: In der einen nur deine Tochter und in der anderen der Rest. Der Begriff "Mannschaft" steht meiner Interpretation nach eher für den Rest der Mannschaft exklusive deiner Tochter.


    Sowas ähnliches hatte Trainer E schon angesprochen.


    Ist wie gesagt nicht böse gemeint, aber das macht es ganz schwer, das richtig zu beurteilen und zu helfen.


    Der Frust ist total verständlich und ich würde mich auch aufregen, wenn eine gesamte Mannschaft nicht in dem Maße funktioniert, dass Defensivarbeit organisiert wird.

    Letzten Samstag ein Testspiel. Es haben einige Kinder ferien- bzw. krankheitsbedingt gefehlt. Meine Tochter bittet noch vor dem Spiel die anderen, ihr hinten in der Abwehr zu helfen, weil Leute fehlen. Lapidare Antwort vereinzelter Mitspieler: es wird schon irgendwer helfen...

    Das Ende vom Lied. Spiel komplett versemmelt. Keine Hilfe hinten. Jeder Ball, den sie noch vorne gab, kam postwendend zurück, zusammen mit zwe oder drei Gegenspielern. Schlimm vor allem die Haltung jedes einzelnen. Keiner hat das gemacht, was er sollte. Alle schlecht, auch meine Tochter, die irgendwann verzweifelt ist...

    Ich habe das Spiel natürlich nicht gesehen und kann den Verlauf nicht beurteilen. Genauso wenig kann ich die Mannschaft und dessen Verhalten beurteilen.


    Aber diese Schilderung ist schon sehr einseitig. Du suggerierst, dass alle anderen nicht helfen/verteidigen wollen, nur deine Tochter macht das. Sie bekommt keine Hilfe und wird dann auch "schlecht", weil sie irgendwann verzweifelt ist.

    Dann gibt es sicherlich andere Eltern, die das sehen und vielleicht auch aus ihrer Sicht sagen "die spielt alleine hinten und spielt den Ball total schwach nach vorne, sodass ihr die Bälle um die Ohren fliegen. Die anderen versuchen wenigstens, offensiv was zu machen".


    Was ich damit sagen will: Du betrachtest das ganze sehr subjektiv, was natürlich auch dein gutes Recht als Elternteil ist. Aber so ein "Eine/r macht alles und der Rest macht nichts" ist dann doch schon so hart, dass es unglaubwürdig klingt.

    Ein Trainer wird das zum Beispiel objektiv betrachten und das niemals aus der Sicht deiner Tochter beurteilen. Er wird das Defensivverhalten ansprechen, aber dann geht es eben darum, dass DIE MANNSCHAFT das nicht gut gemacht hat. Bei dir klingt es halt so raus, als würde deine Tochter das gut machen und der Rest schlecht. Aber da alle zum gleichen Team gehören, hat DIE MANNSCHAFT es schlecht gemacht.

    In solchen Situationen merkt man dann, wer die richtige Einstellung hat und wer nicht. Fördere diejenigen, die wollen. Und diejenigen, die nicht wollen, werden das dann a) in ihrer Entwicklung und b) in ihrer Spielzeit merken. Am Ende ist es schade, weil du eine Mannschaft formen willst und das nur funktioniert, wenn ALLE mitziehen, aber man kann nicht jeden retten.

    Hallo zusammen. Da ich momentan die B-Lizenz erwerbe und schon ein bisschen auf die Elite-Jugend-Lizenz schiele, wollte ich mal diejenigen fragen die bereits die B-Lizenz erworben haben, wieviele in euren Kursen denn 10 oder mehr Punkte bekommen haben, bzw. was denn so der Durschnitt an Punkten in euren Kursen war.

    Verband ist übrigens der Bayerische Fußballverband.


    Vielen Dank für eure Antworten :)

    Ich habe in diesem Jahr die B-Lizenz gemacht und hatte auch die Sorge, dass ich die 10 Punkte nicht schaffe. Am ende waren es 11,5. Im Kurs waren einige, die ebenfalls den NC geschafft haben, bei denen ich nicht weiß, wie sie es geschafft haben. Mischverhältnis ist meiner Kenntnis nach im Durchschnitt 50/50, allerdings beim FLVW.


    Ich denke, wenn man den NC schaffen will und sich vernünftig auf die Prüfungswoche vorbereitet, kann nicht viel schiefgehen.

    Charles De Goal

    Anscheinend lebe ich in einer heilen Welt oder ihr in einer total verkorksten... Mehr fällt mir dazu nicht ein.

    Finde es trotzdem traurig wenn ich mir mit Freunden kein Bier holen darf und nebenbei ein Kindermatch anschauen kann.

    Ich glaube, wir haben unterschiedliche Auffassungen von heilen/verkorksten Welten.


    Bei uns im Verein ist das NICHT verboten (nur bei Hallenturnieren, da es in unserer Halle generell verboten ist) und ich habe es trotzdem noch nie erlebt oder gesehen - darüber bin ich sogar froh. Auch bei einem Verbot wäre ich froh, es würde zwar nichts für Eltern, Kinder und Trainer ändern, aber dann ist das ein klares Statement.


    Wenn der Genuss von Alkohol bei Jugendspielen für dich Okay oder erwünscht ist, dann redet dir da keiner rein, dann müssen entsprechende Personen mit den Konsequenzen (schlechtes Vorbild, eventuelles Brüllen) leben. Ich für meinen Teil bin froh, dass es in meinem Umfeld nicht dazugehört.

    Und warum soll es keinen Alkohol geben. Nur weil sich manche Leute nicht benehmen können müssen andere dafür büßen?

    Sind ja schon fast amerikanische Verhältnisse bei euch.

    Könnte mir vorstellen, dass das Radler nicht der Auslöser für das meckern und brüllen war. Stattdessen haben solche Personen das einfach "im Blut" und brauchen dafür keinen Alkohol. Aber warum "büßen"? Wenn jemand so dringend Alkohol braucht, dass er bei den nachmittäglichen Spielen seines Kindes trinken muss, dann ist das ein (Sucht-)Problem!!


    Deshalb denke ich, dass bei Jugendveranstaltungen kein Alkohol verkauft/ausgegeben werden sollte.

    Einmal sind die Zuschauer/Eltern Vorbilder, dann ist man nun mal einfach nicht zum trinken da, sondern um seinen Kindern beim spielen zuzuschauen und sie zu unterstützen. Das ist zwar auch beides gleichzeitig möglich, aber warum geht das nicht mit einem Wasser oder einer Cola?! Und sicherlich gibt es Menschen, die vom Alkoholgenuss lauter, aggressiver und ungehaltener werden.

    Es ist zwar davon auszugehen, dass Eltern die Jugendspiele nicht als Grund zum exzessiven Besäufnis sehen, aber empfehlen würde ich es aus den drei Gründen nicht.

    Wer es schafft nie etwas zum Schiedsrichter zu sagen muss enorme Selbstbeherrschung haben, oder hat nie selber Fußball gespielt.

    ...Oder ist vielleicht selbst Schiedsrichter und weiß knifflige Situationen, (Fehl-)Entscheidungen und harte Entscheidungen nach Regelwerk einzuschätzen.


    Für mich und meine Mannschaften ist der Schiedsrichter ebenfalls tabu. Wenn meiner Meinung nach etwas nicht mit den Regeln vereinbar ist, dann rufe ich (auch mitten im Spiel) den Schiedsrichter zu mir und rede und sachlich ruhig mit ihm. Ihr glaubt nicht, wie glücklich man jemanden mit so einem Gespräch machen kann, wenn er eigentlich erwartet, dass er zur Sau gemacht wird.


    Man muss einfach akzeptieren, dass Schiedsrichter genau wie Spieler Fehler machen. Und am Ende spielt vielleicht einfach die Mannschaft, die nach 90 Minuten auf 2-3 Pfiffe vom Schiedsrichter angewiesen wäre, einen schlechteren Fussball.


    Nachdem ich nun einige Spiele im höheren Jugend- und Herrenbereich gepfiffen habe, bin ich echt erschrocken, wie mit Schiedsrichtern gesprochen wird. Und ein kleiner Tipp: Man ist zwar unparteiisch, aber die Mannschaft, die ständig meckert und unsportlich ist, wird das in kniffligen Entscheidungen zu spüren bekommen.


    Meiner Meinung nach meckern diejenigen, die selbst nie (vernünftigen) Fussball gespielt haben, am meisten mit dem Schiedsrichter, weil sie auf dessen Entscheidungen angewiesen sind und nie etwas über Respekt im Sport gelernt haben.

    Kann ich total verstehen, sowas ist jawohl unmöglich. Hattet ihr keinen elektronischen Spielbericht? Auch in der F-Jugend ist der bei uns Pflicht und auch eine Passkontrolle kann angefragt werden, wenn man das Gefühl hat, dass dort was nicht mit rechten Dingen zugeht.


    Auf lange Sicht werden der andere Verein/die Mannschaft/der Trainer aber mit dieser Art und Weise auf die Nase fallen.

    So habe ich das noch nie gesehen und finde deine Ansicht ziemlich geil!


    Bisher habe ich Training mit weniger als 8 Kindern ausfallen lassen, da ich sowieso 3 Einheiten in der Woche anbiete. Und bin deshalb auch mal ganz froh, einen einzigen Nachmittag in der Woche mal frei zu haben (ich trainiere 2 Mannschaften).


    Aber so ein Einzeltraining hätte was und würde einen einzelnen wirklich weiterbringen können!

    @Charles De Goal


    Also in der West NLZ-U13 Liga ist Paderborn mit riesigem Abstand letzter. Die höchste Niederlage war ein 0:9 gegen Bochum, im Schnitt verlieren sie mit vier Toren Unterschied. Und in Paderborn ist sicher jedem klar, daß die Mannschaft nicht das Niveau von Gladbach, Bochum, Schalke etc. hat.. Also kann ich mir nicht vorstellen, daß da die Kinder zur Sau gemacht werden, wenn sie ne Klatsche kriegen. Nur mal so als Beispiel.

    Von "zur Sau gemacht" war nirgendwo auch nur ansatzweise die Rede. Ich bin überhaupt nicht auf den Umgang des Trainerteams mit Niederlangen eingegangen. Ich habe lediglich geschrieben, dass ein Junge niedergeschlagen nach Hause kommen kann und eventuelle (sogar konstruktive) Kritik des Trainers als beleidigend interpretieren könnte. Wer Im D-/C-Jugendbereich trainiert, wird wissen, wie unterschiedliche die Reaktionen sein können. Und Woche für Woche solche Niederlagen zu verdauen wird nicht jedes Kind einfach so wegstecken.


    Mein Beispiel hier bezog sich allerdings auf den 07er-Jahrgang, denn es geht hier ja offensichtlich um einen Spieler aus dem Jahr. Dort ist die U12 des gleichen Vereins Letzter mit 8:170 Toren in 14 Spielen (0,5:12 Tore im Schnitt). Zufällig kenne ich das NLZ recht gut (einige ehemalige Spieler aus meinem Team spielen dort), natürlich wird dort niemand zur Sau gemacht. Aber niederschmetternd kann so ein 0:22 schon sein und da passiert es schnell, dass ein 12-Jähriger mal Kritik missinterpretiert.

    Charles De Goal

    inhaltlich mag vieles von dem was Du schreibst zutreffen, aber damit dieses Verhalten eines Erwachsenen Dorftrainers gegenüber einem 11-jährigen zu rechtfertigen ist schon sehr weit hergeholt.

    Wenn sich Kind und Eltern beim Vollzug und der Ankündigung des Wechsels korrekt verhalten haben, dann hätte ein Trainer null Berechtigung das Kind zu benachrichtigen.

    Speziell den hier schon mehrfach genannten Weg zurück sollten sich unterklassige Vereine nicht verbauen.

    Später kann sich die Gute Ausbildung, die ein talentierter Spieler woanders genossen hat in älteren Jugendteams oder bei den Senioren auszahlen.

    Du hast absolut recht, ich habe mich hier ein wenig in die falsche Richtung vergaloppiert.


    Natürlich geht es im Kern um das Trainerverhalten. Aber auch wenn hier jetzt millionen User schreiben, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist - ändert es was? Wir könnten ihm wahrscheinlich den Thread in Din A1 ausdrucken und das Haus vom Trainer damit tapezieren und es würde sich nichts ändern. Vielleicht muss er auch gar nichts ändern, weil der Spieler die Aussagen und das Verhalten des Trainers total dramatisiert (Vermutung, kein Fakt).


    In zweiter Instanz gehe ich aber auf den Jungen ein, der diese Situation jetzt wohl oder übel akzeptieren muss. Und offenbar scheint das sehr schwierig für ihn zu sein, deshalb meine Ausführungen.


    Wenn ich das Trainerverhalten nicht ändern oder beeinflussen kann, muss ich damit klarkommen und das "Beste" daraus machen. Und wenn der Weg ins NLZ vorgezeichnet ist, dann darf mich sowas nicht aus der Bahn werfen!!

    Also ich kann aus dem ursprünglichen Post nicht erkennen, daß das Kind mit irgendwelchem Druck nicht umgehen kann... Und in der U13 Regionalliga West gibt es eher auch keine 20:0 Ergebnisse (ohne das jetzt nachgeschaut zu haben).

    Gut, Druck ist das falsche Wort. Der Junge wird in seinem Verein vor Probleme gestellt und diese scheint er nicht bewältigen zu können. In NLZs können aber dann noch viel schwerwiegendere Probleme auftreten, für die er dann auch nicht geschaffen ist.


    Und das mit dem 20:0 hätte ich ja nicht geschrieben, wenn ich es nicht ganz genau wüsste! ;) Gut, es war im U12-Nachwuchscup, dafür aber ein 22:0. Von mir aus können wir uns auch im Extremfall auf Niederlagen von 0:8 einigen, die in einem NLZ-Verein andere Wirkungen haben als in einem Kreisliga-Hobby-Breitensport-Kinder-Team.


    Was will der Vater machen, wenn der Junge gegen Köln oder Schalke eine so deftige Klatsche (z.B. 10:0) bekommt und vollkommen niedergeschlagen und desillusioniert nach hause kommt? Sein Gegenspieler hat 6 Tore geschossen. Und dann erzählt er noch, der Trainer hätte vor der Mannschaft gesagt, dass er schlecht gespielt hätte? Und dann steht zur Debatte, dass er nach einem Jahr wieder im NLZ aussortiert wird?

    => Das sind Probleme und die erzeugen Druck.

    Da wünscht man sich aber ganz schnell den Heimatverein aus der Kreisliga zurück, in dem der Trainer vielleicht mal wegen einem Wechsel eingeschnappt war, aber man als Leistungsträger mit der B-Truppe nur 2:3 gegen den Ortsnachbarn verloren hat.

    => Das ist im Gegensatz zu der NLZ-Geschichte "Pille-Palle".


    Meiner Meinung nach wäre das im NLZ allgemein viel zu viel zu verarbeiten für einen 12/13-Jährigen. Aber so läuft der Jugendfussball in den Klassen nunmal. Und aus dem Startbeitrag erkenne ich nicht, dass der Junge dem gewachsen wäre.

    Sollte es so geschehen sein, dann finde ich das Verhalten des Trainers keinesfalls Pille-Palle sondern komplett verwerflich.

    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass das Pille-Palle ist.


    Ich sagte, dass der Junge in ein paar Monaten gegen die besten Nachwuchsteams aus Deutschland spielen soll und dort ganz andere Dinge passieren können. Da kriegt man vielleicht mal eine 20:0-Klatsche und wird vom Trainer hören, dass man gegen seinen Gegenspieler keine Schnitte hatte. Im Gegensatz zu sowas ist das, was da geschildert wird, einfach Pille-Palle.


    Natürlich ist das Verhalten vom Trainer, falls es denn tatsächlich so ist, nicht in Ordnung. Aber soll man tatsächlich ein Kind, was bei sowas offenbar schon Probleme bekommt, dann in eine deutlich bessere Mannschaft wechseln lassen und viel höherem Druck aussetzen?


    Meine Kernaussage war: Wenn man in einem Dorfverein (wo Fussball Hobby ist und für 99% der Spieler bleibt) schon Probleme hat und sich dort nicht wegen sowas durchsetzen kann/will, dann sollte man keine Stufe höher gehen und es im NLZ versuchen. Wenn der Kopf nicht passt, ist man den Anforderungen in der U13-Regionalliga sicher nicht gewachsen.

    Gestern Abend noch einen Link für die Rute zum Auswärtsspiel in die Gruppe gesetzt , Plötzlich werden zwei Spielerinnen mit den Worten " ..... Kommt morgen nicht " abgemeldet ohne Erklärung der Gründe. Da wir sowieso schon zu wenige sind und durch Jungs verstärkt werden müssen ist sowas mehr als Ärgerlich. Ich hatte schon einen Text an die Eltern fertig , in dem ich sie gebeten habe sich zu erklären. Habe diesen dann aber nicht gesendet. Bei manchen Eltern scheint es einfach keinen Sinn zu haben.

    Bei einem kleinen Kader hat man leider nicht die Möglichkeit, Unzuverlässigkeit oder Dreistheit zu "bestrafen".


    Haben die Spielerinnen abgesagt, weil der Weg zu weit war? Oder hast du das Gefühl, sie hätten so oder so abgesagt und haben es nur herausgezögert?


    Im Mannschaftssport muss man sich an Regeln halten, "Benimmregeln" kannst du mit der Mannschaft aufstellen. Dort müssen dann alle versprechen, dass sie sich daran halten. Das schützt dich und die Mannschaft zwar nicht davor, dass es wieder passiert, aber dann hast du zumindest in der Hand, dass die Spielerinnen gegen Regeln, die für die ganze Mannschaft gelten, verstoßen haben.

    Warst du dabei, als die Aufstellung und die Nachbesprechung gemacht wurden? Ich möchte deinen Sohn nicht als unglaubhaft darstellen, aber auch ich habe Kinder in der U13, die später Dinge ihren Eltern ganz falsch erzählen. Da fallen Zitate, die es nicht gab und plötzlich sind ganz andere Dinge passiert. Wie gesagt: ich möchte nichts unterstellen, aber wenn ein Kind frustriert ist, weil der Trainer in einem Nebensatz erwähnt "von dir hätte ich als Führungsspieler mehr erwartet", dann wird daraus im Kopf des Kindes schnell mal "Du bist Schuld, dass wir verloren haben".

    Wenn es allerdings noch andere Aktionen gab, dann kann es natürlich sein, dass der Trainer jetzt etwas gegen den Jungen hat (was sehr unprofessionell wäre). Du hast das alles kommuniziert und warst offen, das ist eigentlich der Weg, den Talente in ihren Heimatvereinen gehen sollten, wenn ein größerer Verein anklopft.


    Allerdings finde ich, dass du das positiv sehen solltest. Wenn dein Sohn nächstes Jahr U13-Nachwuchscup spielen soll, dann wird er noch ganz andere Formen von Druck erleben. Da ist das jetzt harmlos. Und je älter er wird (und hoffentlich nicht aussortiert wird), wird der Druck an manchen Stellen größer, er ist dem Druck dann aber gewachsener.

    Das jetzt ist wirklich Pille-Palle, wenn dein Sohn nächstes Jahr gegen Dortmund, Schalke und Köln spielen soll. Seh es vielleicht als mentale Vorbereitung: Wenn ihr da gut durchkommt und er sich trotz Schikanen vom Trainer durchbeißt, wird er viel gestandener zum NLZ gehen.

    Ich hätte das so kommunizieren können, hätten Sohn und Vater das nicht selbst den anderen Eltern und Kindern schon gesagt.


    Da kommen Kinder zum Training und fragen ""Hat XYZ uns wirklich verlassen, weil er uns zu schlecht findet? Hat er nämlich in der Schule gesagt".


    Und in der Schule sagt das kein Vater, sondern das Kind selbst.


    Ich weiß schon, dass das vom Vater ausging, aber der Sohn hat es mindestens mitgetragen, wenn nicht sogar den Ausschlag gegeben.


    Und ich brauchte da gar nichts zu beitragen oder der Mannschaft erklären, dass hat die entsprechende Familie schon selbst getan.

    Was sind denn egoistische Gründe für einen Wechsel?

    Mir würden da spontan keine einfallen!

    Ich habe mal von einem Spieler und seinem Vater gehört, dass die Mannschaft ihm zu schlecht sei und er besser wäre, somit wechseln würde.


    Es ist im Prinzip einzig und allein die Formulierung. Sagt diese Familie "Wir sehen bei einem höherklassigen Verein bessere Entwicklungschancen", dann ist das total nachvollziehbar, wenn der Junge das Talent hat.

    Aber heißt es (wie in diesem Fall) "der Spieler und der Spieler sind zu schlecht, mein Junge geht woandershin, weil ihm die bisherige Mannschaft zu schwach ist", dann ist das absolut egoistisch und auch ziemlich frech. Das ist nämlich eine Beleidigung für das eigene Team, mit dem man (in diesem Fall) 5 Jahre durch Dick und Dünn gegangen ist.


    Nochmal: Ein wechsel ist nicht verwerflich. Aber die Art und Weise steuert, ob ein Wechsel als egoistisch aufgenommen wird oder nicht. Dieser genannte Spieler braucht eben in der Mannschaft nicht mehr aufzutauchen, da sind sie die ehemaligen Mitspieler einig.


    Anders geht es auch: Wenn ein Spieler es so formuliert, dass er die Chance wahrnehmen möchte, in einem größeren Verein zu spielen und dann sagt, dass er beim Scheitern sofort wieder bei uns aufschlägt, sich sogar ab und zu Spiele anschaut - dann wird es eben nicht als egoistisch interpretiert sondern mit einer Träne verabschiedet und mit offenen Armen wieder empfangen.


    Beide Beispiele sind innerhalb von 2 Jahren in meiner aktuellen D-Jugend aufgetreten und zeigen, wie unterschiedlich der Umgang bei unterschiedlicher Kommunikation ist.