Beiträge von Charles De Goal

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    Für die Zukunft habe ich beschlossen, Fragen zu beantworten aber eben keine Aufgaben zu erledigen. Ihm Spieler zu leihen, wenn diese es wollen und es sportlich Sinn macht aber nicht um mit Hilfe der stärksten G1-Spieler andere Jungahrgänge abzuschießen.

    Bei uns ist das folgendermaßen geregelt: Da die ältere oder "höhere" Mannschaft meist besser ist, entscheidet der Trainer der höheren Mannschaft, welcher Spieler runtergegeben wird und aushilft. Der hat immerhin auch den Überblick, wer Spielpraxis benötigt oder bei ihm weniger zum Einsatz kommt. Wenn die "guten" noch ständig bei den schwächeren aushelfen, bringt das doch keinem was - außer vielleicht ein gutes Ergebnis im Spiel.

    Andersum: Wenn einer von den unteren bei den oberen aushilft, kann der Trainer sich dann Spieler aussuchen, weil er ja meist leistungsstärker ist und ihm da schwächere Kids nicht helfen können.


    Aber deine Entscheidung finde ich richtig: du musst niemandem aktiv unter die Arme greifen, wenn es dir so gedankt wird. Auch wenn ihr ein Verein seid und man sich dort helfen sollte: du bist nicht das "Mädchen für alles", das seinen Job machen muss. Er wollte seine Mannschaft, jetzt hat er sie und sollte da schon eigenständig dran arbeiten.

    Wow, das muss tatsächlich anstrengend sein. Was sagt denn euer Jugendleiter dazu oder hast du das mal in größerer Runde angesprochen?


    Für mich ist eigentlich klar, dass, wenn der Herr jetzt seine eigene Mannschaft hat, sich auch selbst um diese kümmern sollte und nur gelegentlich um Hilfe bitten kann. Du bist dafür nicht verantwortlich, außer ihr habt im Verein eine Hierachie, in der du an irgendeinem Grad über ihm stehst. Oder gibt es die Absprache, dass du ihn unterstützt, damit er Erfahrungen sammeln kann?


    Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass diese Vorgeschichte das alles noch viel bitterer macht. Man investiert seine Zeit darin, den Kindern mehrmals in der Woche ein tolles Ereignis und Training zu bieten und jemand anderes behauptet, dass er das eigentlich alles macht. Er klaut dir quasi die Anerkennung für deine Mühen und das ist im Ehrenamt ziemlich frech.


    Wenn sein Verhalten nun die Zusammenarbeit gefährdet und für viele Probleme sorgt, ist diese Konstellation nicht länger tragbar! Wenn dich das so sehr stört, muss da entweder eine klare Linie rein (am besten von Vereinsseite) oder einer von euch beiden kann nicht mehr weitermachen. Es ist eine Belastung, wenn 2 Trainer derartige Probleme miteinander haben - vor allem bei 2 Mannschaften, deren Jahrgänge direkt nebeneinanderliegen und wo es viel Kontakt gibt.


    1) ist sehr gut messbar, wenn man eine Mannschaft längerfristig trainiert. Wenn man über mehrere Jahre weg eine Mannschaft trainiert und ein klares Plus an der Mannschaftsstärke hat, dann ist das positiv. Kurzfristig gesehen ist das kein Indikator für mich.


    2) Siege spielen meiner Meinung nach nur in der Leistungsspitze ein Rolle: Spielt man Bezirksliga (wo natürllich sowieso der Erfolg zählt) oder in der ersten Kreisklasse um den Bezirksligaaufstieg, dann zählt es schon, wenn man tatsächlich zu den besten gehören kann.


    3) Das ist für mich eigentlich der wichtigste Punkt: Wie schnell kann ich Neuanfänger bedenkenlos und ohne Leistungsverlust für einen "gestandenen" Spieler einwechseln? Kann der schwächste Spieler der Mannschaft aufholen, obwohl andere einen großen Vorsprung haben?


    4) ist dann in Anlehnung an den dritten Punkt: sind auch schwächere Kinder in der Mannschaft wichtig?



    Um es in meiner Situation zu schildern: Ich spiele mit einem 22er Kader (Trainiere das Team seit 5,5 Jahren, damals waren es nur 11 Kinder - der Kader wächst stetig => Punkt 1) in der D-Jugend um den Bezirksligaaufstieg, wir haben in der Hinrunde die höchste Kreisklasse ohne Niederlage gewonnen (=> Punkt 2). Habe aber nur 14-15 Kinder, die qualitativ dort mithalten können. Nun habe ich bereits 12 Freundschaftsspiele gemacht, in denen die schwächeren Kids spielen können (=> Punkt 4), einige werden schon ernsthafte Konkurrenten für die Spieler, die in den Pflichtspielen mehr eingesetzt werden (=> Punkt 3).


    Den 4 Punkten nach wäre ich also ein guter Trainer.


    Dennoch ist es meiner Meinung nach der größte Quatsch, sich an Siegen zu messen: Hat ein Verein einfach nicht die talentierten Kinder, kann auch Pep Guardiola an der Seitenlinie stehen - die Kids werden trotzdem nicht gewinnen: Deshalb sind Siege als Indikator völlig unsinnig.

    Kinder sollten nicht Fussball spielen, um zu gewinnen, sondern damit sie Sport machen. Und die Kids, die am "untalentiertesten" sind, die benötigen eigentlich den meisten Sport, um bei der Stange und vor allem fit zu bleiben. Sportliche Betätigung für Kinder ist in der heutigen Gesellschaft das wichtigste. Deshalb sollte man (wenn gewünscht) den Spagat zwischen Leistungsfussball und Breitensport versuchen und für alle Kids ein Angebot schaffen. Dann fliegen einem die Talentierten und ebenfalls die Untalentierten zu, weil sie alle in einem Team spielen, in dem sie in ihrer Leistungsklasse gefordert werden. Die einen werden erfolgreich sein, die anderen werden fit und sportlich sein. Unterm Strich unterscheiden sich aus Vereinssicht bessere und schwächere Kinder aber nicht voneinander - sie zahlen alle den gleichen Beitrag!

    Deshalb macht es meiner Meinung nach einen guten Trainer aus, dass er Zuwachs in der Mannschaft hat, die Kinder bei Laune hält und es schafft, sie auf einem Niveau zu halten oder auf ein Niveau zu bringen. Pflichtspiele sind doch nur ein willkürlicher "Test" der fussballerischen Fähigkeiten, bei dem die größte Variable der Gegner ist.

    Ich habe heute ein D3-Turnier für deutlich schwächere Teams ausgerichtet. Bei der Einladung habe ich extra betont, dass es hier um Spielpraxis für schwache Spieler geht, damit diese auch mal unter Wettkampfbedingungen spielen können. Dafür gab es auch Lob von vielen teilnehmenden Mannschaften - denn wer kennt es nicht: Es gibt Kinder, die neu anfangen oder einfach nicht so weit sind und die man nicht mit gutem Gewissen in Wettkämpfen einsetzten kann.


    Leider gab es ein Team, dass mit einer Mischung aus D1 und D2 angetreten ist, mit drei Trainern da war und die Kinder total heiß gemacht haben. Sie gewannen ihre Spiele mit 8:0, 11:0 und zweimal 7:0. Also 33:0 Tore in 4 Spielen. 8o


    Es ging so weit, dass mich der Jugendvorstand eines anderen teilnehmenden Vereins angerufen hat und sich darüber beschwerte.


    Da es keine "Sieger"-Ehrung gab und alle Teams den gleichen Preis bekamen, wurde diese Mannschaft nicht dafür "belohnt".


    Trotzdem hat das einen ganz ganz faden Beigeschmack und ich fühle mich verantwortlich dafür, dass die anderen 4 Mannschaften in einem Spiel ziemlich versohlt wurden. Obwohl es natürlich jedem Verein freisteht, zu welchem Turnier man sich anmeldet und mit welcher Mannschaft man anreist, war das so nicht okay.


    Alle anderen Spiele endeten mit maximal 3 Toren Unterschied und waren auf einem Niveau.


    Wie geht man mit sowas um? Die Mannschaft vom Turnier ausschließen wollte ich auch nicht.

    Warum sollen immer Eltern schuld sein ? Wie Goodie es schon schrieb, die Presse macht es doch vor. Zeigen Berichte / Videos vom letzten Derby was da so vorgefallen ist etc und dann wundert ihr euch das es 12 Jährige nachmachen.


    Umgangston: Es gibt auch ein Leben was die Kiddis haben, dazu gehört Schule Freizeit etc, da lernt man auch einiges. Man kann nicht immer die Eltern für alles verantwortlich machen.

    In dem Punkt hast du Recht, die Eltern sind sicher nicht in jedem Fall das negative "Vorbild".


    Aber Eltern haben die Aufgabe, hier einzugreifen: Sieht eine Mutter, wie ihr Sohn andere Menschen beleidigt, muss das "richtiggestellt" werden. Haben die Kinder einen falschen Umgangston, sollten auch die Eltern eingreifen und das korrigieren.


    Am Ende fällt alles auf die Eltern zurück. Da können Umfeld und Freunde noch so ein schlechter Einfluss sein: Dann darf das Kind eben nicht mehr mit diesen Leuten Zeit verbringen oder muss eine entsprechende Strafe bekommen (ein User schrieb "Handy weg").


    Diese Entscheidungen treffen Eltern und das ganz besonders bei Kindern in dem Alter.


    Die Eltern oder die Erziehung sind wie gesagt sicher oft nicht der Auslöser für Fehlverhalten. Wenn dieses Fehlverhalten aber im Elternhaus geduldet wird (in meinem Fall sogar anerkannt und vorgelebt wird), dann bilde ich mir schon ein, dass man die Schuldfrage relativ einfach beantworten kann.


    Um es mal ganz klar zu sagen: Wir Jugendtrainer müssen Kinder bändigen, die zu Hause machen dürfen, was sie wollen. Sie haben teilweise keine Grenzen kennengelernt und leben das aus. Das funktioniert aber in der Gesellschaft (z.B. Schule oder Sport) nicht und jeder, der dort die Verantwortung trägt, muss die Fehler der Eltern in der Erziehung ausbügeln und dulden.


    Deshalb frage ich: Wie krass müssen Eltern bei der Erziehung versagt haben, wenn ihre Kinder solche Gedanken haben? Und diese Frage ist vollkommen gerechtfertigt.

    Wenn die beiden Deine Mannschaft bereits verlassen haben, welche Konsequenzen willst du dann noch ziehen?

    Oder stehe ich gerad auf dem Schlauch?

    Die Frage zu den Konsequenzen bezog sich darauf, wie man mit sowas umgeht. Wird sicherlich bei anderen Trainern auch mal vorkommen, vielleicht auch nochmal bei mir. Und der Fall, dass die Jungs noch aktiv zur Mannschaft gehören, ist wahrscheinlicher, als dass es sich um ehemalige Spieler handelt.

    Generell ist dieses abwertende Vergleichen: der kann nichts (du schon), der ist nicht so schnell, etc. etc.

    eine ganz arme geschichte. Beobachtet man leider immer mehr auch bei den Kids. Es wird sich nur noch darüber definiert, das man toller, größer etc. als jemand ist. Kaum ein Kind definiert sich über sich selbst, erkennt Erfolge anderer an, und strebt danach genauso gut z.b. zu dribbeln wie x oder y. Ein paar Kids haben die Fähigkeit andere

    anzuerkennen, sich mit anderen zu freuen, und selbst besser werden zu wollen. Auf Sicht sind die Kids mit dieser Fähigkeit, gepaart mit hoher Eigenmotivation, die besseren. Da wundert sich über die Jahre manch einer, warum der nette xy ihn auf einmal meilenweit überholt hat....

    Das äußert sich leider auch anders: Am Wochenende spielte Schalke gegen Dortmund - was ich von manchen Kids bei Whatsapp lesen musste und was für Statusmeldungen es zu lesen gab:

    "Scheiße 04 ist ein Drecksverein", "S - Scheiße; 0 Punkte; 4. Liga" oder" und "Schalker sind Hurensöhne".

    Das haben tatsächlich 12-Jährige geschrieben!!


    Erste Frage: Wie krass müssen Eltern bei der Erziehung versagt haben, wenn ihre Kinder solche Gedanken haben?


    Zweite Frage: Die beiden Spieler haben meine Mannschaft inzwischen verlassen. Der eine vor ein paar Wochen, nachdem ich ihn beim letzten Derby darauf aufmerksam machte, dass ich ERHEBLICHE Zweifel habe, dass er für sportlichen Wettkampf geeignet ist, wenn er solche Nachrichten verschickt. Der andere im letzen Sommer, weil er bei einem Nachbarverein spielen wollte, der ein Schwarz-Gelbes Logo hat. Wie handhabt ihr sowas? Konsequenzen oder direkt Rausschmiss? Denn es handelt sich ganz eindeutig um unsportliche Provokation.


    Ich selbst bin Schalke-Fan, zwei der Spieler in der Mannschaft auch (u.A. der Kapitän). Es gibt ungefähr 7-8 Dortmunder, die verbliebenen Dortmunder haben zumindest begriffen, worum es beim Fussball geht und sie konzentrieren sich eher auf Dortmund (sie reden Dortmund stark und nicht Schalke schwach).


    Sowas macht mich wütend - nicht, weil es mich persönlich als Schalker trifft (tut es nämlich nicht, ist mir doch egal, was sich manche Leute/Kinder in ihrem Hirn zusammenspinnen), sondern weil ich seit Jahren fairen Wettkampf predige und manche Kids sich trotzdem so äußern.


    Würde ich nach einem verlorenen (Trainings-)Spiel sowas zu den Kids sagen, würden sie heulend abziehen und nicht wiederkommen. Keine Selbstreflexion und die Eltern sehen diese Nachrichten selbst und tun nichts dagegen (Jeweils ein Vater und eine Mutter posten den gleichen Mist bei Whatsapp).

    Was für Erfahrungen hast Du gemacht und was konntest Du bereits beobachten?

    Oder ist es das erste Jahr, wo Du so viel anbietest?

    Erfahrungen zur Halle:

    Wir waren jetzt zweimal in der Halle und das "Trainingsklima" ist auf jeden Fall deutlich besser dort. Hell und warm im Gegensatz zu dunkel und kalt bei der Jahreszeit draußen.


    Ich habe von F2 bis E1 zweimal in der Woche Training angeboten, an spielfreien Wochenenden dann eine Einheit am Samstag. Dazu haben wir grundsätzlich die Ferien durchtrainiert, aber nur zum kicken, Linienschießen oder Hoch-rein-spielen.

    Anfang des D2-Jahres kam der Mannschaftsrat zu mir und hat sich gewünscht, dass wir dreimal in der Woche trainieren (hing auch damit zusammen, dass die Kinder unglücklich mit einer Niederlagenserie waren). Das ist nun 1,5 Jahre her und seitdem trainieren wir dreimal (wobei wir fast jede Woche ein Freundschaftsspiel bestreiten, somit sind es 2x Training und 2x Spiel, bei einem 22er Kader kommt aber jeder auf mindestens ein Spiel, nur in Einzelfällen 2 Spiele).

    Das Gefühl der Übersättigung hatte ich bisher bei den Kids noch nicht. Manche sagen zwar öfters nacheinander für den gleichen Wochentag ab, weil sie wegen der Schule viel zu tun haben oder noch andere Hobbys machen, aber grundsätzlich steuern mein Co-Trainer und ich das Training schon so, dass eine Übersättigung vom Fussball nicht passieren sollte. Bei dem großen Kader können wir fast bei jedem Training ein 9gg9 spielen, sodass es auch Einheiten gibt, in denen wir uns aufwärmen und dann 60 Minuten spielen. Davon kriegen die Jungs einfach nie genug und das hält sie bei Laune.


    Durch das Futsal-Training verspreche ich mir neue Reize und vor allem einen Motivationsschub im Sinne "Wow, mal was ganz neues" - bisher sind die Kinder begeistert und haben es auch beim letzten Training gar nicht schlimm gefunden, dass wir kein Abschlussspiel auf Tore gemacht haben.

    Futsal ist eine tolle, interessante Sportart. Ja, und Spaß macht es auch.
    Der Futsalball verhält sich auf dem Hallenboden nicht so flummihaft, wie es der Fußball macht. Futsal ist für einen Fußballer eine bessere Überbrückung der Winterpause als es der klassische Hallenfußball ist.

    Ist es aber für eine Fußballmannschaft sinnvoll, Futsalspezifika zu trainieren, wie es Futsalspezielisten sicherlich tun?

    Nur mal zwei Beispiele: Ball totstoppen und Sohlenspiel. Beides liegt beim Futsal m.E. in der Natur der Sportart. Das Totstoppen wollen wir beim Fußball gar nicht sehen; das Sohlenspiel ist beim Fußball deutlich seltener sinnvoll.
    Ich bin der Ansicht, dass ich Fußballer ausbilde, die im Winter auch Futsal spielen. Deswegen trainiere ich auch in der Halle Schwerpunkte, die für den Fußball wichtig sind.


    Guter Punkt: Es besteht natürlich die Gefahr, dass man durch andere Regeln, Technik und Begebenheiten wie den Ball, einiges vom "richtigen Fussball" verlernt oder die Kids in die Falsche Richtung entwickelt. Würden wir nun 3 mal in der Woche spezielles Futsal-Training machen, wäre das wahrscheinlich wirklich so.

    Nur bei 2-3 Monaten sehe ich das nicht so extrem, da wir nach wie vor noch zweimal in der Woche draußen sind und speziell einmal davon 60 Minuten lang 9 gegen 9 spielen.


    Ich erhoffe mir eigentlich eher davon, dass die Kinder variabler werden und durch den Spaß, den sie am Futsal haben, eine bessere Lerneinstellung im Training haben. Denn nach der Hinrunde ist die Motivation bei der Kälte und Nässe einfach nicht mehr so sehr gegeben.

    Ich trainiere 22 Kinder aus einem Jahrgang, dabei habe ich ca 13, die gehobene Klasse (Kreisauswahl-Niveau) haben und 9, die etwas hintendran sind. Ich bin mir der Schere durchaus bewusst, aber ich kann mich nicht zwischen Leistungs- und Breitensport entscheiden, weil ich keine Kinder verlieren möchte. Für die Schwächeren habe ich insgesamt schon 12 Freundschaftsspiele in der Hinrunde gemacht, damit diese auch zu Einsätzen kommen.


    Ich möchte den Jungs aber auch in der Halle einfach was bieten, sowohl den besseren (wir sind neben einem NLZ-Verein und 3 Bezirksligisten einer der Favoriten auf den Hallenkreismeistertitel) als auch den Schwächeren.


    Wir werden 12 Futsal-Turniere spielen und in Anbetracht dessen möchte ich schon näher darauf eingehen.

    Die Hallen-/Futsalsaison beginnt...

    Was für Schwerpunkte setzt ihr beim Hallentraining? Geht ihr tiefergehend auf Futsal und dessen Formationen/Taktikten ein oder lasst ihr die Jungs kicken und Hallenturniere einfach spielen wie es gerade passt?


    Ich habe mir mit meiner D-Jugend mehrere Futsal-Regionalliga-Spiele angeschaut (um sie heiß darauf zu machen) und bin mit ihnen die existenziellen Eigenschaften der "Sportart" durchgegangen. Ich möchte in der Halle gerne echten "Futsal" spielen und keinen "Hallenfussball". So trainieren wir einmal in der Woche in einer Halle, einmal trainieren wir auf unserem Rasenplatz 9 gegen 9 (um den normalen Fussball nicht zu verlernen) und einmal trainieren wir mit Futsal-Bällen auf Spielfelder in Hallengröße (20x40m) auf Kunstrasen.


    Ist das zu viel des Guten für die 2-3 Monate Winter? Ich habe das Gefühl, dass es eine nette Abwechslung ist und den Kids einfach Spaß macht, an der Technik zu feilen. Dazu mal neue Systeme und Taktiken kennenzulernen (3-1 oder sogar 4-0). Ich verspreche mir außerdem eine deutliche Verbesserung des Kombinationsspiels und dem Gefühl für freie Räume auf dem großen Feld. Des Weiteren glaube ich, dass man vielen Mannschaften in Turnieren überlegen sein wird und Zuschauer beeindrucken kann, wenn man mit Futsal gegen den klassischen Hallenfussball antritt.


    Um kurz noch auf die Definition einzugehen: Hallenfussball ist für mich sowas wie "Wir spielen mit 2 vorne und 2 hinten und schauen mal, wie wir durchkommen".

    Milchschnitte


    Gut erklärt, dazu möchte ich etwas hinzufügen: Ich mache 3 Trainingseinheiten in der Woche + Spiel, also ungefähr 8 Stunden.

    Die Kinder verbringen dazu in der Woche 30 Stunden in der Schule. Die restlichen 130 Stunden verbringen sie dann größtenteils zu Hause oder in der Obhut der Eltern.


    Wie kann nun ein Trainer, Erzieher oder Lehrer für auffälliges Verhalten verantwortlich gemacht werden? Hier sind eher die Eltern in der Pflicht, die die meiste Zeit ihre Kinder erziehen, zumal die meisten Kinder eben auch in der Schule oder bei anderen Aktivitäten auffällig sind. Dass wie in diesem Fall auf unfaire Behandlung zu schieben, ist meiner Meinung nach ziemlich billig und einfach.

    Ein ausgeglichenes und glückliches Kind macht beim Training oder in der Schule keinen Ärger. Bei meinem 22er Kader können sich 21 Kinder benehmen und sind lernbegeistert - noch keiner hat sich über unfaire Behandlung beschwert.


    Nur der eine, der immer stört und auffällt - Komisch. :/

    ich glaube, das passt schon wenn man ein Herz für die Kids hat.

    Letztendlich ist es ja auch jedesmal ein Lernprozess für uns Trainer.

    Hier hast du bestimmt gelernt, dass wichtige Gespräche besser nicht unmittelbar vor oder wärend des Trainings geführt werden sollten?

    Beim nächsten "Aussetzer" solltest du Ort, Zeitpunkt und Teilnehmer des Gespräches bestimmen!

    Ja, definitiv! Aus mehreren Gründen: Erstens, weil ICH als Trainer entscheide und nicht ein Spieler oder Elternteil. Zweitens, weil ich dann vorbereitet bin und weiß, in welche Richtung das Gespräch laufen muss.

    Charles De Goal, hast du denn jetzt mit dem Jungen (bzw. dem Jungen und seinem Vater!) konkrete Verabredungen über Konsequenzen getroffen? Ich würde das wichtig finden.

    Jein. Konkret ist es nicht: Ich habe beiden im Einzelgespräch gesagt, dass, wenn sowas nochmal vorkommt, eine längere Pause ansteht, weil wir natürlich die Verletzung von anderen nicht in Kauf nehmen können und ebenfalls Rücksicht auf die Entwicklung der anderen nehmen müssen, die durch sein Stören beim Training in Gefahr ist.


    Meint ihr, ich hätte konkret sagen sollen, dass es dann einen Monat Pause gibt oder er aus der Mannschaft fliegt? Wäre sinnvoll gewesen, weil dann hätte ich die Warnung ausgesprochen und bei Zuwiderhandlung müsste ich nicht nochmal lang und breit erklären, warum das so ist.

    Ich möchte euch auf dem Laufenden halten:

    Der Spieler hat sich am Sonntag (also 4 Tage nach dem "Vorfall") per SMS bei mir entschuldigt, woraufhin ich ihm sagte, dass wir darüber nochmal beim Training sprechen.

    Beim nächsten Training konnte er nicht, war aber dann Mittwoch einmal da: Zuerst hat der Vater mich um ein Gespräch gebeten, in dem er mir sagte, dass er es nicht in Ordnung fand, den Jungen zuschauen zu lassen (weil es kalt war?!). Und er sagte, dass sein Sohn unzufrieden wäre und das durch sowas äußert (u.A., weil er angeblich benachteiligt wird bei Foulentscheidungen nach Zweikämpfen oder immer nur kritisiert wird).

    Mag sein, dass er sich ungerecht behandelt fühlt (wird er aber nach Rücksprache mit Co-Trainer und anderen Beteiligten NICHT), dennoch ist das keine Entschuldigung für massives Stören des Trainings oder sogar gefährliches Nachtreten!! Das Gespräch ging dann in eine Richtung, die mir nicht gefiel, weil es nurnoch darum ging, dass der Junge unzufrieden ist. Das Problem ist aber meiner Meinung nach, dass er offenbar seine Unzufriedenheit durch Nachtreten äußert!!!!

    Das war alles in einem ruhigen und vernünftigen Ton, ich habe das Gespräch aber dann beendet, da ich das Training leiten musste und es am Ende tatsächlich darum ging, dass sein Junge im vorletzten Spiel nur 15 Minuten gespielt hatte und andere länger (beim entscheidenen Spiel um die Kreismeisterschaft musste ich taktisch wechseln).


    Nach dem Training habe ich mit dem Jungen gesprochen und ihn zuerst gefragt, ob er etwas zu sagen hat. Das hat er verneint. Dann habe ich ihm klar gemacht, dass dieses Verhalten absolut nicht in Ordnung war. Er hat auch das eingesehen und sich nochmal dafür entschuldigt. Ich habe ihm positiv zugesprochen und ihn daran erinnert, dass er durchaus gute Ansätze hat und die nicht immer durch negatives Verhalten kaputtmachen soll. Das hat er ebenfalls eingesehen und Besserung gelobt. Er wirkte sehr erleichtert, dass wir die Entschuldigung akzeptiert haben.


    Insgeheim glaube ich aber, dass der nächste Aussetzer nicht lange auf sich warten lässt, wenn das passiert, ist er aber wirklich weg vom Fenster. Vielleicht bin ich zu nett bei sowas.

    Leider lässt sich das (deutschlandweit) kaum durchsetzen, dabei wäre es sehr sinnig, nur Personen in die Coaching-Zone zu lassen, die auch als Trainer/Co-Trainer/Betreuer auf dem Spielbericht stehen - also maximal 3 Personen. Und diese Personen sollten sich auch NUR in der Coaching-Zone aufhalten dürfen, nicht neben dem Tor oder sonst wo.

    Eltern haben meiner Meinung nach auf dem Platz am direkten Spielfeldrand ebenfalls nichts zu suchen.


    Ab der D-Jugend setzt dies ein Schiedsrichter durch, bis dahin sollte es die Aufgabe der jeweiligen Trainer sein, sich selbst am Spielfeldrand an die Regeln zu halten und die Eltern der eigenen Mannschaft dahin zu erziehen.


    Es mag sein, dass dies bei Freundschaftsspielen oder "unwichtigen" Meisterschaftsspielen oft nicht nötig ist, aber wenn irgendein bekloppter Trainer seiner Mannschaft ein F-Jugend-Spiel als "Topspiel mit viel Feuer drin" verkauft, können auch die Emotionen auch bei den Eltern mal hochkochen. Hier wäre das absolut notwendig, diese Regeln festzulegen.


    In der Halle, wo wir als Verein selbst Regeln festlegen können (da wir Ausrichter sind und nicht der Verband), dürfen 2 Trainer und 5 Ersatzspieler auf der Bank an der Seitenlinie Platz nehmen. Im Innenraum darf sich niemand anderes (Eltern, Zuschauer, andere Mannschaften) aufhalten. Klare und klar-kommunizierte Regeln sorgen hier für Einhaltung.

    Wir haben einen Regelkatalog, der viele wichtige (und auch weniger wichtige Dinge) beinhaltet. Über Missachtung und "Strafen" haben wir uns nie wirklich Gedanken gemacht, denn das einzige, was nicht eingehalten wird, hat von Natur aus direkten Einfluss auf die Nominierung für den Kader und das sehen wir dann schon als Bestrafung (Unentschuldigtes Fehlen, Training stören, kein Einsatz im Training).


    Zu diesem Regelkatalog gehören aber auch Respekt und Fairness gegenüber Gegnern, Mitspielern, Schiedsrichtern. Oder Welche Kleidung zum Training oder zu Spielen angezogen werden, Begrüßung mit Handschlag (die besonders coolen auch Begrüßung mit der Faust), Sporttasche selbst tragen, nach dem Training gemeinsam aufräumen oder die Trainer nicht unterbrechen. Das hat bisher funktioniert!


    Das ist nun tatsächlich der erste Fall, der gegen diesen Regelkatalog verstößt und eine "höhere" Strafe fordert als eine Nichtnominierung.


    Wir werden das (gegebenenfalls auch mit dem Vorstand) beraten und ich tendiere insgeheim schon dazu, dass der Spieler eine Schaffenspause von einigen Wochen/bis zu 2 Monaten bekommt (tut zur Futsal-/Hallensaison natürlich besonders weh).


    Nach euren guten und hilfreichen Beiträgen habe ich natürlich auch viel darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass dem ganzen knallhart ein Riegel vorgeschoben werden muss. In erster Linie, um Mitspieler zu schützen und den Trainingsbetrieb ohne Probleme bewältigen zu können. In zweiter Linie allerdings auch, um dem Jungen die Lektion zu erteilen, dass er mit diesem Verhalten nichts im Mannschaftssport oder Sport allgemein zu suchen hat.

    Danke, das bringt mich auf jeden Fall weiter! :) Werde ich machen, wenn er nächste Woche wieder da ist.


    Ich wills nicht aussprechen, aber diese Widersprüche im Verhalten sind einfach nicht intelligent:

    - Er lernt angeblich nichts, aber gleichzeitig missachtet er Hilfestellungen

    - Er will ständig im Mittelpunkt stehen, Lob (und das gibt es zu Hauf) prallt aber ab und bei Kritik wird sofort diskutiert

    - Er tritt andere Kinder, wird bestraft und will die Mannschaft verlassen, weil er für das Treten bestraft wird


    Wie kommt man auf solche Ideen?


    Ich versuche das natürlich auch unter psychologischen Gesichtspunkten zu analysieren und zu verstehen:

    Er war körperlich in der F- und E-Jugend den anderen weit überlegen und hat sich aus Faulheit einfach auf seinen guten Schuss und seinen Körper verlassen. Daraus resultiert natürlich so ein Gefühl wie "Ich bin wichtig" und "ohne mich geht nichts". Nun hat er sich nicht weiterentwickelt, weil Kritik und Hilfestellung eben nicht angenommen wird ("Wozu brauch ich das? Ich schieße doch eh die meisten Tore!"). Jetzt in der D-Jugend, wo das Feld größer ist, auch mehr Laufarbeit und Spielverständnis von Nöten ist, überholt ihn sogar der Junge, der am Ball nichts kann, aber ohne Ende laufen kann. Das muss auf jeden Fall frustrierend sein: Dennoch kein Grund, es an anderen Kindern auszulassen und seine Aggressivität so auf dem Platz auszuleben. Menschen/Kinder wollen sich einfach selbst keine Fehler eingestehen und es ist einfacher, wenn die anderen Schuld sind. Leider fällt man mit der Einstellung nicht nur im Fussball, sondern auch im weiteren Leben, oft auf die Schnauze.

    Ich habe einen "schwierigen" Spieler in der D1-Jugend:

    Seit der F2 trainiere ich die Truppe und er fällt leider immer mal wieder auf durch Quatsch beim Training, diskutieren, überhartes Einsteigen und Egoismus.

    In den 5 Jahren habe ich oft das persönliche Gespräch gesucht und ihm immer wieder positiv zugeredet. Gerne habe ich aber auch mal harte Worte gewählt (auch vor der Mannschaft), wenn das Stören nicht mehr zu ertragen war. Bei (gut gemeinter) Kritik und Hilfestellung wird er aber sofort laut und fängt mit trotzigen Aussagen wie "machs doch besser" (was ich dann übrigens auch immer getan habe) an.

    Sein Verhalten war mal besser, mal schlechter, aber grundsätzlich noch im Rahmen. Mit dem Vater habe ich mehrfach gesprochen (Eltern leben getrennt), er sagte mir, ich solle auch ruhig mal durchgreifen, wenn er sich daneben benimmt. So hatte er auch mal eine Woche Trainingspause, musste das Training vorzeitig verlassen oder ich nominierte ihn bewusst für einen längeren Zeitraum nicht (habe ich ihm natürlich alles erklärt). Ich habe ihn auch öfters im persönlichen Gespräch erklären lassen, wo sein Problem liegt, aber da kam nur sowas wie "du schimpfst immer nur mit mir" oder "die anderen machen es doch auch falsch". Das ist aber falsch, ich achte natürlich genau darauf, wem ich was wie sage und er bekommt sicher nur Kritik ab, wenn er eindeutige Fehler macht. Und diese Kritik formuliere ich positiv und niemals als Vorwurf - alle anderen Kinder verstehen es immer, können es einordnen und verbessern sich dadurch.


    Gestern kam es allerdings zur Explosion: Er versuchte in den Übungsformen ständig zu diskutieren (mehr als normal) und bei Hilfestellungen bekam ich als Antwort "Wieso immer ich?? Bei den anderen sagst du nie was!", obwohl ich ihn nur einmal kritisierte und andere Kinder deutlich öfter. In einer späteren Spielform trat er einem Kind absichtlich auf den Fuß, der andere Junge lag weinend am Boden. Der Treter ging aber weg und als ihn andere Kinder darum baten, sich zu entschuldigen, sagte er "Wofür? Der soll einfach aufhören zu heulen". Zwei Minuten später verlor er einen Zweikampf, lief dem anderen Spieler hinterher und versuchte mit einem Sprung und gestreckten Beinen, den anderen Spieler am Knöchel zu treffen und zu Fall zu bringen. Höchstes Verletzungsrisiko, es haben nur wenige Zentimeter gefehlt.

    Mein Co-Trainer und ich haben ihn zur Seite genommen, ihm deutlich gesagt, dass es so nicht geht und ihn an den Spielfeldrand gesetzt: Daraufhin murmelte er vor sich hin "Scheiß Verein, hier lernt man eh nichts, ich hör auf mit Fussball". Nun hat er für Heute und Samstag das Training abgesagt mit den Begründungen "Kein Bock" und "Bin weg".


    Wenns nach mir geht, kann der Junge bis Februar zu Hause bleiben und dann beweisen, dass er sich doch besser benehmen kann (falls er überhaupt nochmal wiederkommen will). Oder wie soll ich nun reagieren? Mit den Eltern sprechen? Durchgehen lassen kann ich es definitiv nicht, die Verletzung anderer Spieler billigend in Kauf zu nehmen geht überhaupt nicht.


    Technisch ist er gut, aber mit dem Verhalten neben dem Fussball bremst er die Mannschaft und bringt einfach nur Unruhe rein. Ich möchte keine Kinder aus der Mannschaft werfen oder verlieren (trotz 23er Kader), nur irgendwas muss hier passieren.


    Hat jemand einen Rat?

    Ich hatte eine ähnliche Situation im Verein als D2-Trainer. Der Umstieg von 7er auf 9er Feld klappte nicht so gut, wir hatten uns leider (aufgrund einer sehr erfolgreichen E1-Saison) in eine ziemlich starke Staffel gemeldet und waren Jungjahrgang mit einigen Spielern aus dem Altjahrgang E-Jugend. In 10 Spielen der Herbstrunde gab es nur 3 Unendschieden und 7 Niederlagen. Die Niederlagen hielten sich alle in Grenzen (maximal 3 Tore), nur am letzten Spieltag gab es ein 0:7 gegen den bereits feststehenden Meister.


    Mitten in der Hinrunde rief mich ein Vater an, dass sein Sohn (Führungsspieler, Kreisauswahl) nicht mehr bei uns spielen möchte (er rief nach einer knappen und unglücklichen Niederlage an). Stattdessen möchte er nun in der D1 spielen, er hätte das auch schon mit dem Trainer besprochen.


    Das war eine komische Situation und gab mir echt zu denken. Vor allem, da sich der andere Trainer hinter meinem Rücken an Spieler meiner Mannschaft "rangemacht" hat. Der Vater kam dann noch einmal zum Training und erzählte mir, woran es liegt: Er erzählte mir ziemlich cholerisch, dass es bei uns einfach nicht läuft und er keine Weiterentwicklung sieht. Es würden ganz sicher viele andere Kinder auch noch aufhören, weil sie beim Training nichts lernen. Und die Hälfte der Mannschaft wäre sowieso zu schlecht um Fussball zu spielen. Ich habe ihn dann verabschiedet ohne großartig etwas dazu zu sagen, war mir leider etwas zu blöd. Sicherlich mache ich nicht alles richtig, aber mit einer C-Lizenz (beginne im Februar meine B-Lizenz) und dreimal Training in der Woche signalisiere ich schon, dass ich die Kinder weiterbringen möchte. Fortschritte waren auch im D2-Jahr deutlich zu erkennen, die Ergebnisse lasen sich nur schlecht.

    Es gab dann noch ein Gespräch mit dem Vorstand, bei dem dann klargemacht wurde, dass ein D1-Trainer nicht einfach hinter dem Rücken des D2-Trainers Spieler aus der Mannschaft holen kann, aber man keinem Kind den Spaß am Fussball nehmen möchte. Somit durfte der Junge dann D1 spielen. Der Vater wurde in dem Gespräch noch ziemlich persönlich und warf mir vor, ich hätte seinen Sohn mehrfach beleidigt (was nicht stimmt!!).


    Einen Monat später trat der D1-Trainer zurück, weil er mit irgendwelchen anderen Vorstandsentscheidungen unzufrieden war, der Junge spielte bis zum Sommer noch weiter im Verein und ging dann zu einer D-Jugend-Bezirksliga-Mannschaft, wo er nun kurz vor der Aussortierung steht. Wir dagegen wurden in der Rückrunde ohne Punktverlust Meister und sind im D1-Jahr mit der größtenteils gleichen Truppe vorzeitig Kreismeister geworden und sind nun Favorit auf den Bezirksliga-Aufstieg.


    So leid es mir für den Jungen tut (er kam auch öfters zu meinem Training und wollte wieder mittrainieren), aber manche Trainer/Eltern sehen im Jugendfussball auf Kreisebene eben die Bundesliga. Trainerentlassungen, Vereinswechsel und Punktequote haben in der Jugend-Kreisliga nur bedingt etwas zu suchen.


    Meiner Meinung nach sollte es keine Toleranz geben, wenn ein Spieler seine Mannschaft mitten in der laufenden Saison im Stich lässt. Ob das nun im Jugend- oder Seniorenbereich ist: Fussball ist ein Mannschaftssport und die soziale Komponente spielt eine große Rolle: Der Junge spielte 5 Jahre mit seinen Freunden zusammen und verlässt sie, weil es (das erste mal in diesen 5 Jahren) sportlich nicht läuft? Charakterlich sehr schwach. Wobei ich vermute, dass der Vater da die treibende Kraft war. Und was ist es für ein Signal für ein Kind, wenn man sagt "Die sind zu schlecht, du bist aber besser. Versuch es woanders, da ist es einfacher"?


    Sollte sowas nochmal vorkommen (und in einem halben Jahr steht die Umstellung von 9er- auf 11er-Feld an), weiß ich schon genau, wie der Verein bzw. die Trainer in einer solchen Situation reagieren sollten: Briefmarke drauf, Porto zahlen wir gerne. Sowas hat mit Mannschaftssport und Vereinsarbeit nichts zu tun! Solchen Vätern keine Lobby bieten.