Beiträge von petr

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    In meinen Augen triffst du bezogen auf diese Altersklasse und das "leistungsorientierte" Niveau drei unglückliche Entscheidungen.


    eine mehrmalige Ermahnung brachte nichts


    Problem: Die Altersklasse gibt es nicht mehr her seine Bedürfnisse/Interessen von oben herab zu oktroyieren. Ich als Trainer muss den persönlichen Dialog suchen. Bloßstellen vor der Gruppe wird mir kurzfristig zwar helfen meinen Frust abzubauen und Ruhe reinzubringen, aber den des Spielers nur steigern (was ergo wieder dazu führt, dass er auffällt).


    Mögliche Lösung: Sinnvoller ist es den Spieler nach mehrmaligem Auffallen kurz zu isolieren (4-Augen Gespräch) und das Training (ab einer definitiv U15 machbar) für 5 Minuten in die Hände der Führungsspieler zu legen. Ein solches "echtes" Interesse an den Problemen und am Verhalten des Spielers (Was ist los? Schulstress?, ....) gibt dem Spieler das Gefühl er ist dir wichtig und du suchst Lösungen! In dem Alter ist das unfassbar wertvoll für den Spieler.


    Als ein weiterer "Problemfall" im Training zum ersten mal ermahnt werden musste, aber weiterspielen durfte, kam der Spieler selbständig zurück auf das Spielfeld und meinte, wenn Person XY weiterspielen darf dann kann ich das auch.


    Problem: Wie bereits beschrieben, bist du hier inkonsequent in deinen Entscheidungen. Der Spieler bekommt den Eindruck du hättest persönlich etwas gegen ihn und bevorteilst andere. -> mehr Frust bei ihm -> mehr Frust bei dir als Folge seines Verhaltens.


    Mögliche Lösung: Viel mehr Kommunikation! Auf lockerer, freundschaftlicher, nicht wertender Ebene! Alles was du im Training entscheidest ehrlich und direkt an die Mannschaft/Spieler kommunizieren. Dann kennt der Spieler deine Beweggründe, kann sie nachvollziehen und deine zukünftigen Entscheidungen auch besser einordnen. Wenn ich mit einem Spieler unzufrieden bin (Leistung oder Verhalten), dann spreche ich das am Ende im persönlichen Gespräch auch so an. Ganz wertfrei! Bislang hat das noch nie ein Spieler persönlich genommen und ich habe immer Besserung im nachfolgenden Training gesehen. Dann gab es am Ende konkret definiertes Lob (durchaus vor der Gruppe) und der Spieler wusste, dass mir seine Entwicklung auch wichtig ist und es mir nicht nur darum geht dass er die "Klappe" hält und ruhig ist.


    Danach beendeten wir das Training 5 Minuten vor dem eigentlichen Ende.


    Problem: Du bestrafst die Mannschaft für Verhalten einzelner? Alle leiden wegen einem/zwei Spielern.
    Mögliche Lösung: Lass deinen persönlichen Frust nicht deine Arbeit als Trainer beeinflussen!


    Du musst für dich Einschätzen (das können wir per Ferndiagnose nicht) ob der Spieler die gleichen Ambitionen und gleichen ZIele hat wie der Rest der Mannschaft. Wenn er in all den Gesprächen den Eindruck macht er kommt nur aus sozialem Kontaktbedürfnis zum Training (um Aufmerksamkeit zu erhaschen, mit Freunden zu quatschen, ...), dann würde ich ihm klar kommunizieren, dass wir einen anderen Weg gehen und dafür andere Voraussetzungen gelten. Den geht er dann mit (nicht zwangsweise zu 100%) oder entscheidet sich dagegen. In jedem Fall herrscht dann Klarheit. Dann müsstest du die notwendigen Konsequenzen ziehen (andere TG, Mannschaft).

    Hallo,


    kleiner Vorschlag aus dem Handball:


    Baue ein Spielfeld auf. Auf der einen Spielfeldseite ein Tor auf der anderen eine gedachte Querlinie (mit Kegeln abstecken).

    Mannschaft A startet an dieser Linie und hat als Ziel den Torerfolg. Mannschaft B verteidigt. Nach dem Torschuss (egal ob gehalten, Ecke, Tor) geht es mit schnellem Abspiel vom Torhüter (Extra Bälle im Tor deponieren) für Mannschaft B darum den Ball schnellstmöglich über die Querlinie am Ende zu dribbeln (bei Ballverlust von Team A natürlich auch). Sollte Mannschaft A auf dem Weg zurück dahin den Ball wieder gewinnen wechselt die Spielrichtung erneut.


    Das ganze läuft solange bis es Mannschaft B hinbekommt die Linie zu überdribbeln (nicht überspielen!) (dann kurz anhalten, diskutieren, Angriffsrecht wechseln). Verteile Punkte für die Ziele (jedes Tor 1 Pkt., das Überdribbeln 5 Pkt. z.B.).


    Die angreifende Mannschaft wird so genötigt schnell zurück zu kommen, das Umschaltspiel besser zu antizipieren und aktiv gegen den Ball zu arbeiten, um möglichst oft ein Tor zu erzielen bis das andere Team die 5 Punkte holt.


    Hoffe es ist verständlich :)


    vieleicht nicht spielspezifisch. Aber Ronaldo muß viel einstecken. Da schützt der Muskelpanzer. Hätte Neymar mehr Muckis gehabt.......???
    Auch bei der WM gesehen, wie wichtig körperliche Durchsetzungskraft (den Gegner wegschieben, den Körper einsetzen) geworden ist,
    Da wird´s dem Football oder Ruggby immer ähnlicher. Folglich gleichen sich auch die Körpertypen den veränderten Bedingungen an.
    Könnte sich Özil oder Schürle mit mehr Muskulatur besser durchsetzen ???


    Natürlich. Er wird aber an bestimmten Punkten seiner Leistungsfähigkeit für die gestiegene Durchsetzungskraft Abstriche machen müssen (weniger beweglich als bisher (ich brauche mehr Zeit um das mehr an Masse in Gang zu setzen),. Bei so einer komplexen Leistung wie Fußball oder ähnlichen Sportarten wird das marginal sein und vielleicht nicht sofort auffallen. Ein Messi mit 20kg mehr Masse auf dem Körper wäre aber mit Sicherheit nicht mehr der Spielertyp der er jetzt ist (erfolgreicher Weise). Für einen Torhüter gilt dasselbe. Je weniger Masse, desto leichter und agiler.


    Solange wie die Regeln überharten Kontakt bestrafen, ist es glaube ich sinnvoller seine Spieler dahingehend zu trainieren, dass sie sich in geeigneten Situationen dem "stärkeren" Gegner unterwerfen und auch wenn es nicht schön ist gezielt simulieren (fallen lassen) und Fouls ziehen. Ich sage bewusst OHNE das Rollen und Jammern danach. Das ist nicht notwendig...


    Je mehr Körperkontakt die Regeln zulassen, desto mehr muss ich natürlich auch an Durchsetzungskraft gewinnen. Um den Extremfall zu simulieren. Gäbe es gar keine Regeln wäre der 2,50m Bär der mit seinen 150kg Masse jeden umrennen/umsensen kann der stärkste Fußballer aufm Platz :).


    Der Körper wächst also mit den Regeln und Anforderungen.


    Ich kenne das BUch zwar nicht, apparatives Krafttraining klingt aber sehr nach geführten Bewegungen an Maschinen (Beinpresse, Curl-Maschinen, etc.). Hier kann ich zwar deutlich höhere Gewichte stemmen (mehr Intenstiät -> mehr Wachstum). Durch die Führung kommt es aber zur Entlastung (bzw. fehlenden Mitbelastung) der Gelenke, Sehnen, Hilfsmuskeln (Stabilisation der Bewegung wird durch Gerät übernommen). Maschinentraining ist daher allein für Bodybuilder mit dem Ziel der Massezunahme interessant. Alle anderen die Wert auf komplexe Kraft legen, sind mit freien Gewichten deutlich besser bedient, da hier der Körper ganzheitlich belastet wird.

    "calisthenics"


    Diese Art Training geht über das normale Niveau (selbst eines Leistungssportlers der nicht gerade aus dem Turnen kommt) weit hinaus. DIese Körperbeherrschung erreiche ich nur durch gezieltes Training darauf. Ein Leistungssportler aus einer Spielsportart wird adhoc dazu nicht in der Lage sein, egal wie gut er trainiert ist. Wir werden da mit Sicherheit eine Handballeinheit in der Woche durch eine Turnereinheit ersetzen.


    Mir stellt sich halt die Frage ob ein Christiano Ronaldo mit etwas weniger Muskulatur schlechter wäre was die Fußballspezifika angeht. Ich denke, dass es bei vielen nur einen ästethischen Nutzen hat. Bis zu einem bestimmten Punkt wird die Muskulatur natürlicher Weise zunehmen um den Belastungen (schnelle Richtungswechsel, hohe Beschleunigung, Sprungkraft, etc.) gewachsen zu sein. Es steht aber die Frage im Raum ob ich durch darüber hinaus gehendes Hypertrophietraining wirklich noch effektiv und spezifisch an Kraft gewinne oder ich nicht den maximal effizienten Punkt (Muskelmasse-Leistung) übersteuere.


    Nehmen wir mal die Sprungkraft. Ein Spieler trainiert diese spezifisch per Schnellkraft/Maximalkrafttraining und sein Körper wird anfangs natürlicher Weise an Muskulatur zulegen, um höher zu springen. Damit steigt das Körpergewicht des Spielers. Ich brauche nun noch mehr Muskulatur um dieses gestiegene Gewicht noch höher zu bewegen. Man könnte zu dem Schluss kommen, dass immer mehr Muskulatur benötigt wird um immer höher zu springen. Trotzdem erreichen Sportler irgendwann aber den Punkt, an dem ein mehr an Muskulatur keine höhere Sprungkraft bringt sondern die Leistungs stagniert oder sogar sinkt (noch mehr Masse -> geringere Sprungkraft).


    Bis zu diesem Punkt ist Hypertrophie-Training sinnvoll, alles darüber hinaus dient rein ästethischen Zwecken. An diesem Punkt kann ich nur durch bessere Ausführung der Bewegung (Technik, Bewegungsmuster, intermuskuläre Koordination) noch weiter kommen. Erreiche ich dadurch nochmals Fortschritte, kann auch ein weiteres Hypertrophie-Training weitere Erfolge versprechen (mit der gestiegenen Qualität der Bewegung). Das ganze natürlich bis zu einem besitmmten genetischen Limit des einzelnen Sportlers.


    Hypertrophie macht meiner Meinung nach also nur Sinn wenn ich


    1. so sportartspezifisch wie möglich bleibe (funktionelle Bewegung mit Gewichtsweste, Zugband oder Sprungkraft mit Langhantel z.B.), Massezunahme muss mit spezifischer Leistungszunahme koppelbar sein.
    Ein Sportler der zwar bei der Beinpresse 30kg mehr stemmt als alle anderen, aber dadurch nicht höher springt oder stärker schießt, hat mMn "tote" Muskelmasse an den Schenkeln.


    2. muss ich Stagnation/reduzierten Zuwachs der Leistungswerte erkennen und durch gezielte Verbesserung der Technik ein neues Niveau ermöglichen

    Hypertrophie ist für mich als Handballtrainer (nicht mal für die Kreisläufer) nicht wirklich interessant (mehr Gewicht was gehoben werden muss -> weniger flexibel aufgrund höherer Umfänge (Richtungswechsel, Drehungen, etc.). Lediglich ein 2m großer und breiter Torwart könnte interessant sein ;) (kleiner Spaß am Rande). Einige der Jungs werden später sicher von sich aus an Brust und Bizeps arbeiten um im Club gut auszusehen, dass muss reichen...


    Ich denke, dass gilt für jede Spielsportart. Kann mir nicht vorstellen, dass Spieler mit der Physis eines Hulk z.B. im Fußball die Zukunft sind. In Sportarten in denen überharte Körperkontakte mit Fouls bestraft werden, hat der bullige Spieler immer das Nachsehen und kann seinen Körper nicht voll ausspielen, wenn der Gegner sich "clever" anstellt.


    Grundsätzlich haben wir einen eigenen Kraftraum (mit Kettlebells, Lang-Kurzhanteln, Medi-Bällen, KEINE Maschinen), die Stabi-Übungen verlegen wir dann aus Platzgründen in die Halle.


    IK-Training (wie ich es kenne) unterscheidet sich von meiner verwendeten Methode ja durch die längeren (vollständigen und lohnenden) Pausen und dadurch höheren Umfänge (mehr Sätze bis zum Versagen). Und das verwendete Gewicht liegt in einem etwas höheren Bereich als bei mir. Das würde ich aus Gründen der Verletzungsgefahr (Jungs übernehmen sich gerne mal) erst mit erfahrenen Athleten im Juniorenbereich (17-21 J.) machen. Problem an der Sache sehe ich im zeitlichen Umfang (1-2 Minuten Satzpause und 5-10 Sätze macht schon bei einer Übung bis zu 20 Minuten), der für mich nicht praktikabel ist.


    Ich setze auf maximale Athletik meiner Spieler (maximal definiert, moderate Muskelmasse -> möglichst geringe Zusatzbelastung durch hohen Körperfettanteil oder "unnötige" Muskeln, hohe Kraftwerte, maximale Kardiovaskuläre Ausdauer) und exzellente koordinative Beherrschung des eigenen Körpergewichtes. Verbund- und Stabiübungen bieten mir den höchsten Energieverbrauch pro Zeiteinheit und verbessern die intermuskuläre Koordination enorm, was mir im Spielsport immer Vorteile bringt auch wenn sie nicht sportartspezifisch sind.


    Ich werde mich demnächst mit "calisthenics" beschäftigen. Meiner Meinung nach vereint dieses "Training" alle gewünschten Aspekte. Ob und was wir am Anfang mit den Jungs umsetzen können muss man natürlich sehen. Aber auf lange Sicht ist das das Ziel (im Juniorenbereich)

    Ich weiß nicht inwiefern es sinnvoll ist einem jugendlichen Körper der sich im Längenwachstum befindet und der schon so bereits stark belastet wird (sportartspezifisch) auch noch umfassende Muskelhypertrophie durch ein hochintensives Krafttraining abzuverlangen.


    Alles was jetzt kommt bezieht sich auf Hochintensives Krafttraining (mit maximaler Gewichtsbelastung) mit dem Ziel der Erhöhung des Muskelquerschnittes. Kraftausdauertraining mit moderatem (Zusatz)gewicht befürworte ich ausdrücklich.


    Wenn ich alleine den Energiebedarf eines durchschnittlich sportlich aktiven männlichem Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahre nehme (Eintritt Pubertät, 2. Längenwachstum) bin ich bei um die 4000 kcal (der Energiebedarf in dieser Entwicklungsphase ist maximal im Vergleich zu allen restlichen Lebensphasen). Man vergisst leicht, dass die ganzen metabolischen Vorgänge im Körper der Jungen den Bedarf extrem in die Höhe treiben.


    Das will erstmal bewältigt werden. Will ich nun Hypertrophie erreichen muss ich deutlich über diesem Energiebedarf (500-700 kcal) agieren was die Kalorienzufuhr angeht. Erreiche ich dieses Level nicht, werde ich kein anaboles Umfeld schaffen und ohne diesen Kalorienüberschuss kein Muskelaufbau. Wenn ich Pech habe provoziere ich durch das große Energiedefizit Leistungsabfall und Wachstumsstörungen.


    Der "kindliche" Körper ist einfach für ein derartiges Massewachstum wie es schwere Gewichte und damit hohe Intensitäten (im klassischen Bodybuilding) provozieren sollen nicht geeignet. Sehnen und Bänder gewöhnen sich mit der Belastung soweit diese dosiert erhöht wird., das ist nicht das Problem.


    Ein klares "Ja" zu komplexen Verbundübungen (Reißen, Stoßen z.B.) (auch mit relativ schwerem Gewicht) an dem viele Muskeln mitarbeiten/stabilisieren müssen (hier am besten auto-regulativ arbeiten [also soviel wie der Junge an dem Tag schafft, ohne feste Satz und Wiederholungsvorgaben]). Hier kann zum Beispiel in Clustern gearbeitet werden (immer 5 WDH einer Übung am Stück, dann kurze Pause, das so oft wiederholen bis die Koordination der Bewegeung auch nur ansatzweise schwächelt, dann abbrechen).


    EIn klares "Nein" zu gezielt auf Hypertrophie ausgelegten Isolationsübungen (Training von Einzelmuskeln mit Maximalbelastung im schlimmsten Fall noch im Bereich des Muskelversagens). Dafür sind Kinder in dieser Wachstumsphase nicht geeignet und ich denke auch nicht, dass es sinnvoll ist, da ich dadurch keinen spezifischen Kraftzuwachs für meine Sportart erreiche.


    Ich mache mit meinen Handballern (12-14 J.) z.B. immer 5-6 wiederkehrende komplexe Grundübungen (mit steigendem Gewicht) nach obigem Clusterprinzip um "echte" Kraftzuwächse zu erreichen. Diese ergänze ich durch vielfältige Stabilisationsübungen. Das Programm dauert eine halbe Stunde und erlaubt mir auch danach noch sportartspezifisch zu arbeiten, da ich kein Muskelversagen (sondern lediglich Koordinationsversagen) provoziere, sobald die Ausführung langsamer und unrhytmischer wird (unwillkürliche Pausen aufgrund fehlender Kraft) gehen wir zur nächsten Übung.


    1,5h Krafttraining am Stück würden mir es nicht erlauben am gleichen und nächsten Tag zu trainieren,da wir 5x in der Woche in der Halle sind, könnte ich mir das auch gar nicht leisten.

    Ich möchte mal einen kurzen Einwurf aus anderen Sportarten (Handball, Leichtathletik) bringen. Da wird in dem Altersbereich völlig selbstverständlich 3x trainiert (leistungsorientiert, was eine E1 ja sein sollte) und das sind teilweise deutlich härtere Kontaktsportarten, mit wesentlich intensiverem Training...


    Mag für Eltern und Kinder anstrengend sein, aber wer es leisten möchte den hat niemand zu bremsen. Die Kinder werden schon von sich aus irgendwann mit dem Alter weniger Zeit und Lust haben weil andere Interessen in den Vordergrund treten. Also sollte man solange wie die intrinsische Motivation hoch ist auch nicht eindämmen.

    Über Spaß kommt Motivation (intrinsisch) über Motivation kommt Intensität und Einsatzbereitschaft. Die wiederum entscheidet über Effizienz und Fortschirtt.


    Also ein ganz klares "JA". Training muss immer Spaß machen (mehr oder weniger) egal ob Jugend oder Senioren.

    Ihre Realität ist das was sie erlebt und erfahren haben bis hierhin (nicht das was du weist und ihnen sagst). Du hast es meiner Meinung nach versäumt langfristig dagegen zu steuern. Durch gezielte Spiele/Turniere gegen stärkere Mannschaften hättest du über die Zeit hinweg Ziele und Grenzen setzen können. So hättest du auch in Haltung und Einstellung jetzt nicht dieselben Probleme (sie hätten ein Zielniveau dass sie erreichen wollen und für dass es sich zu kämpfen lohnt).


    Jetzt 6 Wochen vor dem Turnier halte ich es für unsinnig die Jungs auf Zwang zu demotivieren indem du ihnen nur noch Übergegner vorsetzt.


    Sie werden bei diesem Turnier eine einschneidende Erfahrung machen (hoffen wir für dich, dass sie negativ ist sonst hast du ein ernsthaftes Problem, denn dann heben sie noch mehr ab, nach dem Motto "der Trainer sagt wir sollen auf dem Boden bleiben, aber der hat ja gar keinen Plan, wir zerstören alles".)


    So etwas regelt man nicht über Worte und Geschichten, sondern eben eigene Erfahrungswerte für die Spieler. Den Oberlehrer zu geben kann nur gegen die Wand laufen.


    Unterstütze doch das Selbstvertrauen deiner Spieler auch wenn sie beim Turnier anfänglich straucheln sollten. Dann musst du da sein und sie auffangen und zeigen, dass du an sie glaubst!

    Hallo an alle,


    gleich vorweg das folgende Problem betrifft eine U15 (Jg. 99/00/01). Es geht um eine andere Sportart als Fußball. Das Lösen dieses Problems als solches ist aber allgemeingültig und sollte nicht an spezifischen Regeln scheitern.


    Eine Mannschaft, technisch und körperlich starke Einzelspieler, die aufblüht wenn der Gegner eng und aggressiv deckt, da dort die 1vs1-Fertigkeiten meist erfolgreich angewendet werden können. Seltsamerweise aber dort auch gutes Teamplay, schnelle und sehenswerte Spielzüge auf teilweise engstem Raum.


    Nun kommen Gegner die eine recht aufwendige Raumdeckung mit mehr oder weniger aktivem Pressing am Ball spielen. Die Spieler haben nun oft etwas mehr Zeit um eine Entscheidung zu treffen und scheitern nun an schlechtem Passspiel, fehlendem Zug zum Tor, mangelndem Raum-/Aufgabenverständnis, einer allgemeinen Passivität die dem fehlendem Gegnerdruck/kontakt geschuldet ist.


    Die Spieler sind es gewohnt aktiv am Gegner zu arbeiten und daraus ihren Vorteil zu ziehen. Dieser direkte Kontakt fehlt nun und das Spiel müsste mehr über ein schnelles Passspiel mit solidem Torabschluss aus günstigen Positionen laufen.


    Für mich ist eines klar, diese Passivität des Gegners lässt viele Spieler in eine Zuschauerrolle verfallen. Sie sind überrascht wenn der Ball kommt, füllen Räume unzureichend und stehen bei Ballkontakt häufig so weit weg vom Tor, dass der Gegner verschieben kann und günstige Abschlusspositionen nicht rechtzeitig erkannt/erreicht werden.


    Grob gesagt haben sie Probleme damit Aufgaben im Spiel zu erkennen und zu übernehmen (Freiräume erkennen und besetzen, Bälle in günstige Abschlussposition befördern, Mit Ball Zug zum Tor, ....) wenn der Gegner sie in Ruhe lässt.


    Mein Lösungsansatz wäre es z.B. mit einem zweiten Ball in Spielsituationen zu arbeiten, sodass die Jungs kontinuierlich (vor allem geistig) arbeiten müssen und lernen dass es immer Aufgaben zu erledigen gibt. Wie kann ich ihnen aber den Umgang mit passiv spielenden Gegner beibringen (mehr Zug zum Tor, Gefahr ausstrahlen, Abschluss suchen) und unsere Ausbeute da verbessern?


    Bin für jeden Hinweis dankbar, gerne auch fussballspezifisch!

    Diesen Zwang alles zu dokumentieren habe ich mir früher oft selbst auferlegt und war stundenlang auf der Suche nach geeigneten Formen. Ich wollte alles vereinheitlichen und vermeintlich vergleichbar machen. Reiner Kontrollwahn, der dir vorgaukelt du wärest im "Plan".


    Mittlerweile habe ich mich davon gelöst. Das gilt für die Trainingsdokumentation sowie auch für Übungsschemata. Diese passe ich dann entsprechend der Anforderungen und des Schwerpunktes an und veränder Positionen, Regeln, Ziele, etc. nach den aktuellen Bedürfnissen.


    Die guten Sachen die sich auch im Training bewährt haben bleiben hängen, andere Dinge die ich ausgetestet und als nicht geeignet befunden habe vergesse ich wieder. Meiner Meinung ist dein Geist immer noch der beste Ordner den es gibt.


    Hat den großen Vorteil dass ich jedes Problem (auch bekannte) immer wieder neu angehe und andere Perspektiven entdecke, meinen Grips anstrenge und ich sehr flexibel geworden bin was Zeitmanagement etc. angeht.


    Ein Archiv lädt zum Ausruhen ein. Das will ich um jeden Preis vermeiden.

    Gruppenstrafe halte ich aus der Erfahrung heraus für unangebracht. Gerade wenn es des öfteren aufgrund des selben Spielers geschieht setzen zwar gruppendynamische Prozesse und Zwänge ein, die denjenigen aber nach einiger Zeit eher aus der Gruppe isolieren, was den Trainingsbetrieb vielleicht beruhigt aber das Team zerreißt.


    Meine Spieler wissen, dass ich nur mitdenjenigen arbeite die motiviert, konzentriert bei der Sache sind und sich ins Training einbringen (körperlich und auch verbal).


    Meint nun jemand er "will" heute nicht mitmachen indem er stört bekommt derjenige einen Ball und darf abseits der Gruppe gerne sein eigenes Training gestalten. Man glaubt nicht wie schnell die angekrochen kommen und fragen ob sie wieder mitmachen dürfen. Und selbst wenn nicht, beschäftigt sich derjenige dann wenigstens mit sportartspezifischen Sachen.

    Mein größter Erfolg ist es, wenn ich es schaffe mich abends nach dem Training hinzusetzen und retrospektiv sagen zu können was für eine geile Trainingseinheit. Wenn ich alle meine Spieler erreicht habe, für den Sport begeistern konnte, nicht übermäßig kritisiert sondern positiv bestärkt habe, wenn alle nach dem Training mit dem breitesten Lachen der Welt erschöpft in die Kabine gehen nachdem sie im Training über sich hinaus gewachsen sind und spielerisch sowie in ihrer individuellen menschlichen Entwicklung wieder ein Stück weiter gekommen sind.


    Und das ist der einzige Erfolg nach dem ich Tag für Tag strebe. Alles andere wie Meisterschaften und Pokalgewinne sind Bonus (und logische Konsequenz erfolgreichen, spielerorientierten Trainings).

    Wenn es dem Kind scheinbar auch egal ist und er aktuell lieber Schach spielen will, dann sehe ich keinen Grund dafür dieses Kind länger zu berücksichtigen. Das würde ich Eltern und Kind (bei mehrmaligem Verstoß) in einem Gespräch auch so klar machen.


    Es ist ihre Entscheidung was sie am Wochenende machen (nicht deine!), wenn sie sich nicht an ihre Zusagen halten werden eben andere Kinder berücksichtigt bis sich die Ansichtsweise geändert hat und Fußball wieder Priorität hat.


    Ich würde mich da gar nicht verrückt machen. Es spielen die, die auch spielen wollen...
    Diejenigen die nicht zuverlässig sind werden eben nachrangig nominiert.

    Hallo,


    ich finde einem Monat im Voraus eine feste Zusage zu verlangen und diese in Stein zu meißeln nicht angemessen. Natürlich sollten zu kurzfristige Absagen Konsequenzen haben (beim nächsten Mal wenn dies passiert ist er halt mal einen Spieltag von vorn herein nicht dabei) aber man muss den Rahmen doch nicht so extrem fassen.


    Ich erwarte von meinen Jungs 1 Woche vor dem Spiel (bei Zwei-Tages-Turnieren 2 Wochen) eine verbindliche Zu/Absage, wenn sie dann kurzfristig absagen reiß ich ihnen nicht den Kopf ab sondern mache klar, dass das in Zukunft Konsequenzen (Spielausschluss) haben wird. Das hat bislang noch bei jedem gewirkt.


    Nicht mitspielen zu können, ist bei meinen Spielern meist die größte Strafe an sich.

    Danke! Das mit den Toren werde ich mal ausprobieren. Beim Recherchieren habe ich dazu noch etwas ähnliches gefunden, für die die es interessiert. Da wurden die Tore Rücken an Rücken gestellt und quasi im Kreis bespielt. Die Kinder müssen sich in ihrer Spielweise umstellen aber sind nicht eingeschränkt in dem was sie machen.


    Die andere Ballsorte ist auch ne Idee (aber Football ist glaube ich für Handballer etwas zu verletzungsfördernd). Aber mit einem aus Softmaterial könnte man es probieren.


    Danke auf jeden Fall! Und weiter her damit!


    @DonQuijote:


    Ich weiß es ist kein klassisches Cooldown was ich hier suche. Die Kinder sollen körperlich gar nicht unbedingt "runterkommen", sondern sich eher mental frei ausleben dürfen und Abstand zum teils geschlossenen Trainingsabschnitt davor gewinnen. Jeder soll die Intensität gehen die er bereit ist zu gehen.


    Meist halte ich das zum Schluss dann so als Wahlbereich in dem die Kinder selbst entscheiden ob sie einfach nur ausschießen wollen oder eben nochmal spielen. Die Kids die fertig sind gehen schießen, der Rest legt nochmal los.

    wichtig, dass die Kids am Ende des Training die Möglichkeit haben, nochmals bei maximalem Spass alles zu geben um sich dann mit dem Gefühl eines zwar intensives aber dafür lehrreichen und freudvollen Trainings in die Garderobe zu verabschieden


    das ist es was ich suche. Ich will Spielformen die etwas anderes abbilden als das reguläre Spiel die Jungs mental "freidrehen" lassen und hohe Intensität fordern (das heißt maximaler physischer Einsatz bei gleichzeitig maximalem kognitiven Freiraum). Das lässt sich weder über das klassische "Ausschiessen" (zu niedrige Intensität) noch Provokationsregeln (zu hohe Einschränkung) erreichen.


    Bislang bin ich vor allem bei kleinen Mini-Turnieren (Jeder gegen Jegen oder 2vs2vs2) hängen geblieben. Die fordern maximale Intensität sind aber so simpel, dass die Kinder das kognititv zum Abschluss des Trainings noch verarbeiten können. Aber das ich natürlich nicht immer dasselbe anbieten will und auf der Suche nach neuem bin, suche ich nach Ideen.

    Danke erstmal für deine Anregung.


    Da es mir hier wirklich nur um die letzten 5 Minuten (meistens liegen diese 5 Minuten schon nach dem eigentlichen Trainingsende) geht in denen die Jungs einfach auch mal hirnlos rumspinnen und ihrem Spieltrieb hemmungslos freien Lauf lassen sollen, finde ich Provokationsregeln nicht so geeignet (im Abschlussspiel haben sie ihre Berechtigung!)


    Es geht mir also primär um kleine Spielformen die sich in ihrer Konstruktion zwar vom regulären Spiel unterscheiden, aber halt den Freiraum nicht einschränken, simpel zu verstehen sind und Spaß bringen.


    Ich arbeite vorher knapp 90 Minuten lang an schwerpunktspezifischen Inhalten, sodass es mir relativ egal ist was in diesen 5 Minuten abgeht. Hauptsache es lässt die Jungs mental entspannen.