Beiträge von petr

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    Die eigentliche Frage ist ob es effektiver ist die Techniken über einen längeren Zeitraum beiläufig über das Spiel zu trainieren oder isoliert zu behandeln (kürzerer Zeitaufwand für die gleiche Wiederholungszahl).



    Das es net lernbar ist gibts net, nur eine frage des Zeitaufwandes ;)

    Das kann ich so nicht voll unterschreiben. DIe Bewegung in ihrem Ablauf ist (bis ins hohe Alter) gut erlernbar, ja.


    Die Effizienz der Bewegung (Genauigkeit und Kraft Output beim Schuss z.B.) ist aber nur bis zu einem bestimmten Punkt von außen beeinflussbar. Es gibt Kinder die auch nach Jahren des Trainings aufgrund körperlicher und kognitiver Limits (aus der frühkindlichen Entwicklung) hier nicht die gleichen Werte oder Bewegungsamplituden und -bilder wie andere erreichen.


    Das hier an irgendeinem Punkt entscheidende neuronale Fenster in der Entwicklung dieser Kinder nicht gut (oder sogar falsch) genutzt wurden ist ein anderer Punkt. Da meist aber andere Personen in diesen sensiblen Phasen größeren Einfluss auf die Entwicklung haben als wir Trainer (Stichwort Alltag der Kinder in Schule und Haushalt) liegt das nicht gänzlich in unserer Hand.


    Sind diese Phasen erstmal verpasst und ineffektiv genutzt, bin ich als Trainer häufig machtlos und muss mit dem arbeiten was vor mir steht. In diesem Fall ist es nur sinnvoll bis zu einem gewissen kritischen Punkt (an dem sich Aufwand und Fortschritt sinnvoll gegenüber stehen) zu arbeiten. Alles darüber hinaus bringt keinen
    entscheidenden Fortschritt mehr.


    EDIT:/ Meine Aussagen beziehen sich auf Kinder ab ca. 10 Jahren (vor allem Quereinsteiger) die entscheidene Lernphasen schon hinter sich haben. Darunter (altersmäßig) ist das etwas anderes. Da bin ich derjenige der die koordinativen, motorischen und kognitiven Limits entscheidend mitbestimmen kann.

    Ich habe über die Jahre die Erfahrung gemacht, dass wir als Trainer uns eher einbilden tatsächlich technische Aspekte im isolierten Techniktraining verändern/ausbilden zu können. In jedem Fall steht der erreichte Nutzen für mich in keinem Verhältnis zum teilweise immensen Zeitaufwand den einige Trainer dafür veranschlagen.


    Talentierte Spieler "fressen" die Techniken von ganz alleine und brauchen nur kleine "Live-Korrekturen" im Spiel, um diese in der nächsten Situation direkt anzuwenden. Dahingegen meistern die "Lernresistenten" meist auch nach der 100. Wiederholung die saubere Ausführung nicht.


    Kommt die Technik durch die entsprechend vielen Ballkontakte im Kleinspiel von ganz alleine


    Ich habe den Eindruck, dass genau das eher der Fall ist.

    Zur GAG Methode hätte ich auch mal eine Frage. Gibt es jemand der sich schon längere Zeit mehr oder minder daran hält?


    Ich konzipiere mein Training seit einiger Zeit adaptiert für den Handball auf ähnlichen Prinzipien (zu Beginn ein paar kognitiv anspruchsvolle Übungen als "Warm Up", vereinfachtes Spiel, Korrektur, Abschlussspiel, (+ extra Konditionsteil (altersgerecht)).


    Nun ist es ja so, dass man hier immer nur "Flickwerk" betreibt. Schwächen nach und nach ausbessert. Ich weiß, dass ich mit dieser Methode "komplettere" Spieler forme die weniger Schwächen haben als der Großteil der Sportler. Bei mir kommt aber die Frage auf, ist das überhaupt notwendig? Ich habe die Befürchtung dass ich einen Allrounder schaffe, dem aber das nötige Extra (bestimmte Stärken) und damit die sportliche Perspektive fehlt? Ein Arjen Robben z.B. (ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen :D) lebt von seinem individuellen Können, während es in den Bereichen Spielintelligenz, Entscheidungsfindung meiner Meinung nach fehlt. Dennoch ist er zurecht erfolgreich und kompensiert seine Schwächen darüber.


    Nun zu euch. Hat jemand eventuell langfristige Erfahrungen gemacht, dass derartig ausgebildete Sportler (GAG) später nicht konkurrenzfähig sind? Ich habe leider selbst noch keine Truppe komplett bis in den Seniorenbereich geleitet lediglich einige (jetzt-)U17-Spieler die sich bislang eigentlich ganz gut halten (obwohl sie jetzt seit einem Jahr eine etwas anders geartete Ausbildung erhalten als damals bei mir).

    Hallo,


    was soll denn den Dropout im Sport gerade ab der Pubertät deiner Meinung nach sonst erklären? Je reifer die Kinder, desto mehr Verständnis für grundlegende trainingswissenschaftliche Inhalte und für die Möglichkeiten im Training. Stagniert nun das Training immmer noch auf U11 Niveau ist das natürlich für diese Kinder ermüdend. Die wollen und können mehr leisten. Fehlt dann noch die sportliche Perspektive (mit so einem Training ist das eigentlich garantiert) und fallen erste soziale Eckpunkte im Vereinsleben weg (Freund tritt aus weil Training eben zu öde), ist der nächste schritt eigentlich klar.


    In diesem Alter ist die Hemmschwelle den Sport zugunsten anderer Interessen aufzugeben umso niedriger je älter die Kinder werden. Hier müssen Qualität, fordernde Aufgaben und Spaß dafür sorgen, dass der Sport an oberster Stelle bleibt.


    Das "früher" mehr Jugendspieler in den Seniorenbereich gekommen sind, liegt sicherlich daran, dass heute für die Jugendlichen viel mehr Alternativen zur Verfügung stehen (im sportlichen und nicht sportlichen Bereich).

    Mein Fehler... Wer die falschen Begrifflichkeiten benutzt muss damit rechnen falsch verstanden zu werden :).

    Okay dann habe ich dich falsch verstanden. Solche Übungen sind natürlich möglich.

    Zu...

    Es sind und bleiben Kinder - ich möchte mit dem gleichen bzw. sehr ähnlichen Programm aber die Fokussierung auf die kommenden Übungen und Aufgaben festigen.

    Natürlich macht es keinen Sinn jede Einheit mit komplett neuen Übungen zu versehen (mal abgesehen davon, dass es zeitraubend ist alles neu zu erklären). Vor Spielen habe ich auch ein festes Ritual, dass alle Spieler verinnerlicht haben. Hier gibt es ihnen Halt und beseitigt die Nervosität. Aber im normalen Trainingsbetrieb ist es ratsam regelmäßig zu variieren,sonst schleicht sich schnell ein gewisses "Runterrattern" der Übungen ein (Intensität sinkt). Mit neuen Aufgaben schafft man neue, vor allem kognitive Reize die die Intensität und Motivation oben halten.

    Bei den Spielergesprächen hat sich darüber noch niemand beschwert, im Gegenteil, diesen Bestand als festes Ritual einzubauen macht durchaus Sinn aus ihrer Sicht.

    Das war bei mir auch nie der Fall. Als ich dann aber mal konkret in den Gesprächen nach Wünschen und Ideen fürs Athletiktraining gefragt habe, weil ich das Gefühl hatte es kickt nicht mehr so richtig, kamen schnell antworten wie "mehr mit Ball", "mehr mit Partner", und einige besondere Lieblingsübungen die die Jungs wahrscheinlich gerne 10h am Stück gemacht hätten.


    Nun beginnt die Arbeit des Trainers. Man sollte derartige "Mitarbeit" konstruktiv mit einbeziehen und schauen ob man Übungskomplexe entsprechend abändern kann. Häufig sind es minimale Änderungen die den gewünschten Effekt für beide Seiten bringen. Und man zeigt den Jungs, dass ihre Meinung wichtig ist und vor allem ihre Ideen umsetzbar sind.


    Ganz nebenbei ist so etwas natürlich immer ein Vertrauensbooster fürs Spieler-Trainer-Verhältnis.

    Nun gut...

    Sorry aber das ist absoluter Schwachsinn - wir reden hier von Zusatzgewichten bzw. Anfangsgewichten von 60 Kilo aufwärts. Man macht kein Kraft und Stabitraining gerade im Aufbau mit so hoher Zusatzbelastung.

    Scheinbar hast du vor Augen, dass sich die Jungs gegenseitig als Gewicht stemmen sollen etc. Das ist natürlich Unsinn und war auch nicht meine Intention (sorry Partnerbelastung war das evt. falsche Wort).


    Es geht darum die Übungen als Partnerübung zu konzipieren, in der man funktionell Aufgaben gemeinsam löst (z.b. Russian Twists mit Ballübergabe in der Mitte -> Lieblingsübung meiner Jungs). Hier ist die Belastung die gleiche wie im "Einzeltraining". Nur die Jungs arbeiten gleichzeitig zusammen an einer Aufgabe. Führt man jetzt noch ein das derjenige der nach 30 Sekunden den Ball in der Hand hält Liegestütz machen muss, hat man einen Wettkampfcharakter der die Intensität ein wenig erhöht. Et voila langweiliges "Gepumpe" wandelt sich in ein sehr erfrischendes und freudebringendes jugendgerechtes Training.


    Ich komme zwar nicht aus dem Fussball, arbeite aber in einem leistungssportlichen Handballverein (30 Minuten KSÜ vor bzw. nach jeder Einheit / 4 x Woche) und kann dir versichern auch diese Kinder/Jugendlichen - die wissen worum es im Leistungssport geht - freuen sich über derartige Abwechslung. Leistungsgedanke hin oder her. Sie sind und bleiben Kinder!


    Wenn du Fitnesstrainer bist, dann weißt wie viele unzählige funktionelle Übungen es gibt um ein und dieselbe Kernmuskulatur zu trainieren (bei vergleichbarem Schwierigkeitsgrad). Umso schlimmer finde ich es, dass du scheinbar da nicht viel variierst sondern bei einer festen Übungsreihe bleibst. Wenigstens 2 bis 3 Programme zyklisch zu wechseln sollte weder die Kinder noch den Trainer überfordern, bringt aber mal frischen Wind rein.

    Wir reden hier von einer U17 laut Fragesteller. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass Sportgruppen in diesem Alter naturgemäß einen Muskelbau haben, der mit Partnerbelastung klar kommt (auch von Anfang an). Individuelle AUsnahmen körperlich retardierter Kinder müssen natürlich berücksichtigt werden. Bei jüngeren AK sollte man natürlich andere Ansätze ausprobieren.


    Wir reden immer noch von Jugendlichen in einer sensiblen Phase was Interessen, Freizeitgestaltung etc. angeht. Von daher ist das Argument mit der Langeweile ein ganz entscheidendes. Wenn das "Krafttraining" kein Spaß macht, bleiben sie langfristig gesehen einfach fern und ersetzen dies durch andere Aktivitäten. Das sind meine Erfahrungen. Dann hat man am Ende natürlich nicht viel gekonnt.


    Sorry aber selten einen so unötigen Hinweis gehört wie den mit der Falschbelastung. Wenn ich als Trainer vorhabe KSÜ auszuführen, dann muss klar sein, dass ich mich vorher damit auseinander setze was zur korrekten Ausführung dazu gehört und was die Schwachpunkte bestimmter Übungen sind. Natürlich muss ich dann entsprechend im Training korrigieren. Sind die Übungen zu schwer sollte ich leichtere Alternativen parat haben.

    Fifa 11+ ist doch ein guter Anfang. Eine komplette Übersicht habe ich leider nicht parat, da ich mich für die Übungen bei diversen Quellen (sportwissenschaftliche Publikationen, youtube etc.) bediene, bzw. diese selbst entwickele.


    Wichtig ist immer (gerade im Jugendbereich) möglichst Partnerübungen durchzuführen bzw. wenn schon Einzelübungen diese mit einem leichten Wettkampfcharakter zu versehen.


    Nur so lässt sich Langeweile vermeiden. Wichtigster Grundsatz ist Abwechslung, sonst wird ein solches Training schnell zum Motivationskiller in der Truppe. Versuche immer neue Übungen einzubringen.

    KSÜ (Kraft und Stabi Übungen) stellen immer nur eine Ergänzung zum sportartspezifischen Training dar. Die Intensität sollte (gerade wenn vor dem Training ausgeführt) deutlich unter der von "normalem" Fitnesstraining liegen (also kein Muskelversagen provozieren etc.). Dadurch ist keine gesonderte Regeneration erforderlich und man kann das Ganze eigentlich immer als vor-/nachgelagertes Ganzkörpertraining konzipieren.


    Sprich immer alles trainieren, aber durchaus mit wechselnder Wichtung bestimmter Muskelgruppen von Training zu Training.

    Hallo,


    ich muss gleich vorweg nehmen, dass ich aus einer fussballfremden Sportart (handball) komme, mein Anliegen aber universell übertragbar sein sollte und es eher um die allgemeine Überlegung geht als um sportartspezifische Dinge.


    Ich überlege für die kommende Saison alle Übungen die unter das Techniktraining fallen (Abspiele, Torwürfe, etc.) mit kleineren Bällen als für die Spielklasse vorgesehen, durchführen zu lassen. Ich habe das testweise diese Saison mal punktuell probiert und bemerkt, dass die Bewegungsamplitude, Ästhetik und Sicherheit der Ausführung deutlich besser waren als mit den "größeren" Bällen.


    Jetzt stellt sich mir die Frage ob ich dadurch langfristig wirklich eine Verbesserung der Technik - auch bei den großen Bällen - erreiche, oder ich nur eine Gewöhnung an die kleineren Bälle (und damit weniger Erfahrung mit den großen Bällen) provoziere?


    Gibt es unter euch im Fußball vielleicht vergleichbare Erfahrungen in denen Dribbling und Ballkontrolle deutlich zugelegt haben wenn mit kleineren Bällen trainiert wurde.


    Wir trainieren 4x die Woche für 90 (3x) bzw. 60 (1x) Minuten. Würdet ihr gänzlich auf dieses "Kleinballtraining" umstellen oder erstmal nur 1-2x die Woche für spezielle Technikübungen? Sollten Abschlussspiele und Spielformen auch mit den kleinen Bällen oder den größeren stattfinden?


    Danke schonmal für Tipps und Ideen.