Beiträge von Brechstange

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Das dürfen die Herren doch gerne sagen - ich gestehe jedem seine Charakterschwächen zu und gönne jedem seine eigene Art der Selbstdarstellung. Aber nur weil dein Umfeld scheinbar solche Defizite fördert muss nicht gleich eine ganze Fußballnation "Sand in den Kopf stecken". Du würdest das doch auch gerne sehen, dass diese guten Trainer eine II. Mannschaft trainiere, oder nicht?

    Habe im Sommer eine sollche "II." (C-Junioren) übernommen. Und ich gebe zu, dass ich oftmals im Training denke, wie schön wäre es, jetzt mal diese oder jene Übung machen zu können, leider ist dafür aber der unfallfreie aufrechte Gang erforderlich, und deswegen lassen wir es lieber. Aber die meisten von euch wissen, wie es ist - nach drei Wochen liebt man diese Jungs (am meisten die mit der schlechtesten Koordination) und hat den Vorteil, dass man relativ schnell Verbesserungen erzielen kann. Umso schöner, wenn man dann gelegentlich für Überraschungen sorgen kann, wofür man übrigens auch Wettspiel und Tabellen braucht, da istimme ich @Schimanski voll zu. Deswegen verstehe ich jetzt nicht, wie @Ersatzbank mit Hilfe des DFB dafür sorgt, dass gute Trainer die 4. F statt der 1. C trainieren? Wir sind hoffentlich im nächsten Jahr mit Gebührenerhöhung und Fördergeldern soweit, dass hierfür so gezahlt wird, dass es für Sportstudenten o.ä. interessant ist - zumindest, bis dann das Kifu-Politbüro aus Frankfurt das Training übernimmt.

    Der Kinderfußballbeauftragte (für den Basisfußball) wäre der erste logische Schritt, den Kinderfußball an der Basis ernst zu nehmen.

    Das scheint mir der sichere Weg für das Thema in die Versenkung zu sein - hat man einen Kinderfussballbeauftragten, ist der ja für alles zuständig und die "wirklich wichtigen" Leute können sich den "wirklich wichtigen" Themen zuwenden, der Kinderfussballbeauftragte bekommt vielleicht sogar ein Budget für das jährliche Spielfest und 500.000 gedruckte Infobröschuren zur FPL. Er darf sicher auch eine Kommission gründen und vierteljährliche Arbeitsgruppentreffen leiten. Wenn der erst mal loslegt, gibt es keine gescheiterten NLZ-Karrieren und Schreitrainer mehr.


    Erstaunlich, womit ihr euch zufrieden geben würdet. Verlangt man vom DFB, er solle Kinderfussball ernst nehmen, muss das ein Vorstandsressort sein. Ich verstehe aber Euren zentralistischen Politbüro-Ansatz ohnehin nicht. Ihr ortet Probleme an der Basis und der DFB soll es in Frankfurt richten?

    Bzgl. Thread-Titel "Zukunft des deutschen Fußballs": Interessant fand ich den Beitrag von @st_84 im Thread trainertalk.de/fussballtrainer…?postID=113373#post113373 zitiert hat: "Der Cheftrainer am Stützpunkt sagt immer, sie suchen nur die ein, zwei Spieler die es ganz nach oben schaffen können, alles andere spielt keine Rolle."

    Tja, da offenbart jemand zumindest, was und wie er denkt. Spass und Breitensport finden alle immer toll, aber niemand möchte dem Volk erklären müssen, dass wir in der WM-Quali leider an Schweden gescheitert sind, dafür aber unsere Knirpse jetzt viel mehr Spass beim Kifu haben.


    Schon in unserem Verein findet sich kaum noch jemand, der, ab D-Junioren, eine "II. Mannschaft" trainieren möchte. Interessenten für das jeweilige "Top-Team" in einer Altersklasse gibt es schon, das sind auch zum grossen Teil gute Trainer, die den Kindern mit viel Freude etwas vermitteln können, aber bitte nur den aus ihrer Sicht Talentierten. Bin gespannt, wie ihr das "von oben" ändern wollt. Aus meiner Sicht geht das nur über eine halbwegs marktgerechte Bezahlung der Trainer. Das kann und wird aber auch der DFB nicht leisten.

    Und nun bitte beim Thema bleiben ...

    Ja, guter Punkt. Aber was war das Thema noch mal...?


    Am Anfang des threads steht "Die Zukunft des deutschen Fussballs", ein Buch, dass augescheinlich niemand, auch der threadsteller @Ralf K. selbst, wirklich gelesen hat - oder aber er hat es gelesen, liest aber Dinge heraus, die dort gar nicht stehen. Und hier offenbart sich das eigentliche Problem der Diskussion, jeder liest und hört nur das, was in die eigene Argumentation passt.


    Ich möchte noch mal anders herum fragen - muss man, um Weltmeister zu werden und Spitzenfussball sehen zu wollen, einfach bestimmte "Auswüchse" in Kauf nehmen (um ein paar Beispiele zu nennen: frühe sehr hohe Leistungsorientierung und Selektion, NLZ mit U9-Mannschaften, die quer durch Europa touren, hoher Aufwand, Priorisierung des Sports über die Ausbildung, auch wenn dies routinemässig abgestritten wird) die dann für Einzelne tatsächlich der Grund sein werden, dem Sport den Rücken zu kehren? Ist vielleicht sogar das heutige System mit zertifizierten NLZs und Leistungszentren, mit allen seinen Schwächen, Nachteilen und Ungerechtigkeiten, die beste aller (nicht perfekten) Welten? Ist das Nebneinander einer "kuscheligen" FPL und einem leistungsorientierten NLZ in der gleichen Altersstufe überhaupt zu vermitteln?

    Ich finde das Thema zu interessant und zu wertvoll, als dass es jetzt eine persönliche Fehde werden soll, lasst uns doch lieber ein paar Themen ansehen.


    @Dirk Coerverfan: Woran machst Du fest, dass Spieler verbrannt werden? Bisher kommt hier immer das Argument, dass so wenige oben ankommen. Die Zahl derjenigen ist aber mehr oder weniger fix und durch Anzahl der Vereine und Ligen begrenzt. Würden alle NLZ fantastische Arbeit machen, kommen mittelfristig gleich viele an, als wenn alle NLZ grausige Arbeit machen.
    Beim drop-out ist das Thema ähnlich: wer bestimmt, was eine "gute", "normale" oder "hinnehmbare" Drop-out Quote ist? Gründe würden schon mehrfach aufgeführt: Viele Sportarten nehmen erst auf, wenn die Kinder 8, 10, oder 12 sind, während ich beim Fussball noch auf die Einführung der "AA-Liga" warte.... sicherlich im Fair-Play Modus. Als ich jung war, hatte unser (Stadt-)verein teilweise nicht einmal eine D-Jugend. Ist wohl klar, dass Wechsel zu anderen Sportarten vorkommen. Warum soll das schlimm sein?


    Wo wir schon bei anderen Sportarten sind - ich bin begeisterter Anhänger vieler Sportarten, darunter Fussball, Leichtathletik, Floorball (Unihockey), Eishockey, viel Wintersport, Tennis ... ; aus verschiedenen Gründen habe ich mich auch viel mit eingen Ausbildungssytemen in Deutschland und der Schweiz befasst; betrachtet man es global, lässt sich in DEN WENIGSTEN Sportarten so viel Geld wie im Fussball verdienen, und sicher nirgendwo so viel Geld mit so wenig relativer Leistung (im Fussball bekommen Kreisligapsieler teilweise mehr als in manchen Sportarten die erweiterte Weltspitze ...). Dort, wo das grosse Geld zu winken scheint, ist der Selektionsdruck sehr hoch; im Eishockey empfinde ich es teilweise noch extremer als im Fussball, wohl auch, weil es ein Kampf um sehr wenige Talente ist und andererseits die Profiplätze sehr begehrt sind. Im strukturell eigentlich ähnlichen Unihockey geht es bis ca. U14 deutlich entspannter zu...


    Gleichzeitig muss ich auch sagen: im Fussball hat man VERGLEICHSWEISE VIEL Geld (ist ja auch vorhanden) in die Verbesserung der Ausbildung gesteckt; als Leichtathleten haben wir früher über das Fussballtraining gelacht; heute ist es schon (teilweise) so, dass andere Sportarten schauen, wie im Fussball Dinge gemacht werden (und zum Glück auch umgekehrt). Die pädagogische wie auch die fachliche Eignung vieler Auwahltrainer in anderen Sportarten ist oft sehr dünn, auch, weil oft gar kein Geld hierfür zur Verfügung steht und es nur eine sehr begrenzte Zahl an wirklichen Fachleuten gibt (die dann oft keine sehr begabten Pädagogen sind).


    Am Ende glaube ich schon, dass ein impliziter gesellschaftlicher Kompromiss dahintersteht: die Gesellschaft möchte, dass die Nationalmannschaft um den WM-Titel spielt, dafür nimmt man "gewisse Auswüchse" in Kauf. Wie schlimm diese "Auswüchse" empfunden werden, ist offenbar sehr subjektiv; @Ralf K. und @Dirk Coerverfan finden sie sehr schlimm, aber konkrete Zahlen und Studien dazu kennen wir nicht, bzw. die Zahlen sind nicht eindeutig zu deuten.


    Dass es viele unangenehme Begleiterscheinungen gibt, ist im Forum gut dokumentiert ... Würde es auch anders gehen? Wenn ich ehrlich bin, weiss ich es nicht; teilweise wohl schon, aber ich denke eher, das Wichtigste ist, Aufklärungsarbeit zu betreiben und den Eltern wie Kindern klarzumachen, dass die Aufnahme ins NLZ nicht gleichbedeutend mit der späteren Nationalmannschaftskarriere ist; übrigens, auch hier gilt, dass es viel, viel mehr NLZ-Plätze im Fussball gibt, als Kaderplätze in irgendwelchen andernen Sportarten zur Verfügung stehen (natürlich auch quantitativ viel mehr Konkurrenz); auch deswegen meine Schlussfolgerung - das ist schon so gewollt (lieber 99 fördern, die hinterher nicht gut genug sind oder die Lust verlieren, als einen nicht fördern, der es dann schafft).


    Ich war eigentlich nur darauf gekommen, weil ich das Buch anders gelesen hatte als @Ralf K.. Für mich ist genau das die Schlussfolgerung des Buchs: So ist die Lage, findet es gut oder schlecht, aber es wird sich nichts ändern, solange es um so viel Geld geht und wir wollen, dass Deutschland Weltmeister werden kann.

    Ein sehr interessantes Buch das zeigt, wie und warum sich der Basis- und der Leistungsfußball extrem auseinanderentwickelt haben. Es zeigt auf, dass in vielen Vereinen nicht die Entwicklung der Kinder, sondern der Erfolg im Wettkampf im Mittelpunkt steht. In dem Buch wird auch die Meinung vertreten, dass der Wettkampffußball mit Kindern, der größte Bremsklotz in deren Entwicklung ist. Fazit: Wir könnten viel mehr Talente haben. Schade für die talentierten Kinder, die es nie schaffen können.


    http://www.hamburgparadies.de/…ukunft-des-fussballs.html

    Habe das Buch quer gelesen. Das Buch hat ja im Grunde kaum oder keine "eigenen" oder "redaktionellen" Beiträge. Diejenigen, die nicht eine Person beschreiben oder ein Interview wiedergeben, bringen hauptsächlich Zahlenmaterial oder beschreiben den Ist-Zustand, mit wenigen Ausnahmen (z.B. dort, wo über die Auswüchse in der E-Jugend geschrieben und die fair-play Liga erwähnt wird).


    Deswegen ist mir nicht klar, warum Du diese Aussagen mit dem Buch verknüpfst. Ich lese aus vielen Beiträgen, Interviews und Stellungnahmen eher heraus "So ist das System halt, wenn man am Ende Leistungsfussball haben will, geht es nicht anders; dafür muss man bestimmte Dinge in Kauf nehmen."


    Das, was @Andre sich wünschen würde, ist weder Gegenstand noch Ziel des Buchs.

    @Strznievski:


    ich glaube, wir sind gar nicht weit auseinander, aber ebenso wie @Zodiak unterstellst Du mir, dass ich hier lange Bälle quasi propagiere. Das habe ich aber nirgendwo getan, das einzige was uns hier unterscheidet ist, dass ich sie nicht verteufele bzw. verbiete.


    Ich habe bei unserem Mittleren (recht gute, nicht überragende Mannschaft, die ich nicht selbst trainiert habe) das Gefühl gehabt, die meisten Jungs haben gegen Ende F eine Vorstellung davon gehabt, wann sie auch mal einen langen (für die entsprechende Altersklasse) Ball einsetzen, z.B. nach Ballgewinnen, wenn vorne ein schneller Stürmer sofort steil geht, teilweise aber auch, wenn der Gegner stark zustellt und vorne eine Anspielmöglichkeit ist. Das war weder das einzige Mittel noch hat v.a. letzteres besonders häufig funktioniert. Sie sind aber deutlich besser darin geworden, diese Entscheidung zu fällen. Insgesamt würde ich sagen, dass man diese Bälle im Laufe der Zeit immer seltener gesehen hat, aber er war eben eine Option. Ausserdem führt allein die Tatsache, dass ich vorne einen Spieler tief gehen lasse ja dazu, dass für den Spielaufbau etwas mehr Platz ist.


    Zu Deinem letzten Satz: Lange Bälle sorgen durchaus für Ausbildungssituatonen: Umschalten, zweite Bälle, schwierige Ballannahme ...

    Zodiak:
    Ich habe nicht geschrieben, dass lange Bälle ein Zeichen von Spielintelligenz sind. Aber gut:
    Die Spielverlagerungen von Kroos .... Boateng und Hummels im letzten Länderspiel .... das hat nichts mit Spielintelligenz zu tun? Ist das anders als "Schlag den Ball", weil sie eine bessere Erfolgsquote haben? "Dürfen" die das nur, weil sie es können (Hummels dürfte es ja in der Nationalmannschaft zeitweise nicht) und wie lernt man es, wenn man es schon können muss, um es zu dürfen?


    Nun werden einige schreiben, das sei ja nicht vergleichbar, Erwachsenenfussball und so weiter. OK. Dann sage ich, Kinderfussball ist, Tore schiessen, Tore verhindern. Sind lange Bälle erfolgreiches Mittel zum Tore schiessen, sollten sie im Kinderfussball legitim sein. Aber nicht als einziges Mittel und vor allem nicht auf Anordnung des Trainers. Sondern als Konsequenz einer Entscheidung der Kinder. Lange Bälle anordnen ist lächerlich. Aber ist es lange Bälle verbieten nicht auch?


    Stellt ein spielintelligenter E-Junior dann fest, dass lange Bälle plötzlich nicht mehr erfolgreich sind .... dann wird er es lassen. Wenn er es drei Mal erfolglos im Spiel macht und nichts ändert, darf und sollte ich als Trainer ihm die Frage stellen, ob er das für erfolgreich hält. Umgekehrt wird er es vielleicht nie ausprobieren, wenn ihm immer beigebracht wurde, dass er es nicht darf. Wichtig ist, dass er Optionen hat, und diese ausprobieren darf.


    @Zodiak, wenn Du schreibst, diese Form von Fussball sei langfristig nicht erfolgreich - so hat Island bei EM recht erfolgreich gespielt, u.a. gegen Portugal, die sicher darüber beschwert und im Anchschluss selber so gespielt haben, mit dem bekannten Ende. Finde das immer schwierig, wenn angeblich nur eine Art Fussball zu spielen erfolgreich sein kann. Aber nochmal, niemand sollte anordnen, dass so gespielt wird! Die Spieler müssen Optionen haben, als Trainer kann ich den Lernprozess steuern, in dem ich Fragen stelle und erkläre (z.B. wie man gegen ein solches Team spielt, unter welchen Umständen man es mit solchen Bällen versuchen kann ...)

    Eigentlich wollen wir doch, dass die Kinder Spielintelligenz entwicklen.


    Wenn nun ein F-Junior aufgrund seiner Spielintelligenz erkennt, dass lange Bälle erfolgreich sind, sei es als Torwart oder Abwehrspieler, dann soll er sie spielen! Erfolg wird er damit nur unter verschiedenen Bedingungen haben (Stürmer ist bereit, anspielbar, kann solche Bälle verarbeiten...), diese zu erkennen ist ebenfalls Teil der sich hoffentlich entwickelnden Spielintelligenz. Ob wir das "attraktiv", "modern" oder "langfristig erfolgsversprechend" finden hat m.M. da nichts zu suchen. Was auffälllt: Sehr häufig wird sich im Forum ausgelassen über Teams, die den Ball nach vorne bolzen und so einfach zu Toren kommen, man selbst hingegen lässt "den gepflegten Ball" spielen. Vielleicht lernen aber die kids auch in diesen Bolzer-Vereinen etwas, vielleicht sind sie sogar selbst auf die Idee mit den langen Bällen gekommen?


    Wichtig ist nur, dass die Spieler verschiedene Möglichkeiten kennen, das Ziel zu erreichen. Diese sollen sie im Training kennenlernen und üben können. Ob der Spieler sie im Match anwendet entscheidet er im Idealfall selbst. Am schwierigsten finde ich es, mich dann im Spiel zurückzuhalten (weil wir ja immer denken, dass wir wissen, welcher jetzt der beste Weg gewesen wäre). Dogmatisch vorzugeben, dass hinten heraus gespielt wird, finde ich genauso fehlgeleitet wie immer den langen Ball spielen.

    Vielleicht aber auch mal einen Schritt zurückgehen und den Puls beruhigen. Was ist passiert?


    Ein Trainerteam hat einen (eigentlich) zu grossen Kader für ein Team, wie viele aber auch richtig geschrieben haben aber wohl zu klein für zwei Teams. Zudem ist unklar, ob die Trainer die zeitlichen Kapazitäten haben, zwei Teams zu betreuen. Welche Fehler wurden gemacht?


    1. (M.E.) zu viele Spieler aufgenommen
    2. Statt Rotation immer nur die Besten aufgestellt
    3. Daraufhin ist ein Streit entstanden, der eskalisert ist; dass der Vorstand gleich die Vereinsmitgliedschaft kündigen will, ist aus meiner Sicht jetzt das Ungewöhnlichste.


    So weit, so schlecht, aber auch so normal. 2. ist in den meisten Fällen eine mehr oder weniger unmittelbare Folge von 1. (konnte nicht Nein sagen, Geschwister schon im Verein, einfach mit dem Freund mitgekommen, grosses Team vom Vorgänger geerbt, als der Kader eigentlich voll war kamen noch zwei talentierte Kinder, auf die man nicht verzichten wollte ... schwups, schon hat man 18 Kinder, auch wenn man nur 13 haben wollte. Zwei junge Kerls haben sich gedacht, sie haben den grossen Plan, Jugendwart und Vorstand sind froh, dass sich jemand um ein Team kümmert. Eltern sind froh, dass die Kinder Fussball spielen können, zumindest so lange ihre kids aufgeboten werden.


    Offenbar haben die Trainer auch festgestelt, dass Kommunikation wichtig ist, drei Elternabende in 6 Monaten finde ich dann auch erstmal ein neutrales bis leicht positives Zeichen. Über die Elternabende haben wir bislang nichts erfahren. Haben die Trainer hier ihre "Philiosphie" verkündet und ihre "Leistungsorientierung" gerechtfertigt? Wusste man zu dem Zeitpunkt schon, was passieren würde? Nach meiner Erfahrung warten in den Fall dann einfach immer alle ab und hoffen, dass es das eigene Kind nicht trifft. Und: man kann ihnen sagen, dass sie keine Ahnung vom Kifu-Gedanken haben, dass ihre Philosophie nicht passt etc .... aber zumindest hätten sie in dem Fall gesagt,was sie vorhaben.



    @SoulGun:
    Du möchtest jetzt das Jugendamt einschalten, Diskriminierung prüfen, Mobbing, Beleidigungen, seelische Grausamkeiten werden aufgefahren, alle möglichen Instanzen werden aufgerufen .... weil ein 10-jähriger nicht zum Fussballmatch aufgeboten wurde. Denn, seien wir doch ehrlich: wäre der Junge vier von fünf Malen aufgeboten worden, wäre die o.g. Situation nicht entstanden.
    Vielleicht ist es noch nicht zu spät, mal ein paar Tage ins Land gehen zu lassen und über die Situation in Ruhe nachzudenken. Sachlich auflisten, was aus Deiner Sicht nicht in Ordnung war. Dazu auch hinterfragen, ob Du an der einen oder anderen Stelle anders hättest reagieren können. Damit noch mal auf die Verantwortlichen zugehen. Und dann ganz schnell den Verein wechseln, das hätte ich nach deinen Schliderungen nach dem dritten Training gemacht.

    Sorry, wenn jemand das anders sieht, aber ich möchte anfügen, dass es zwingend physikslisch richtig scheint, wenn man aussagt je schneller, desto größer ist das Schadenpotential im Unfall-Fall. Ich verstehe nicht wieso Tw das nicht sagen darf? Auch ohne Studie lässt sich diese Aussage ziemlich banal mathematisch beweisen...

    @Ersatzbank: Ich habe zu dem Thema inhaltlich bisher nichts geschrieben. Ich selbst bin mit 17 an beiden Knien operiert worden, um "Spannung" vom Muskel zu nehmen. Die Begründung des (auch als Verbandsarzt arbeitenden) Mediziners war "Typisch Sprinter, zu hoher Muskeltonus, macht verletzungsanfällig". Ob das heute noch so gesehen wird, weiss ich nicht, zwischenzeitlich hiess es, es handele sich um ein "deutsches Problem" (Deutsche Sprinter seien ständig verletzt, internationale weniger). Mir hat die OP übrigens nicht sehr viel weitergeholfen. Ein Gegenargument dürfte sein, dass hohe Schnelligkeitsleistungen gute Feinkoordination vorraussetzen, gute Koordination hilft, Verletzungen zu vermeiden. Wer schnell ist, kann auch besser ausweichen.


    Zu Deinem "physikalischen" Argument würde ich anführen, dass vergleichsweise wenige Verletzungen unter Maximalgeschwindigkeit passieren dürften. Ich habe den Punkt eben eher so verstanden, dass Sportler mit hohem Anteil an FT-Fastern mehr "unter Spannung" stehen und damit mehr Muskelverletzungen haben. Aber wie gesagt, dazu mag es neuere Sichtweisen geben.


    In der Diskussion ging es aus meiner Sicht nicht um "Nicht-Sagen-Dürfen", sondern um die Frage, ob hier ein Fakt oder eine Meinung geäussert wird.

    Ich finde es jedoch in jedem Falle besser, seinen eigenen Weg zu finden, anstatt lediglich den Weg von Anderen zu kritisieren!

    @TW-Trainer: In einem direkt an mich gerichteten post, versehen mit einem Ausrufezeichen, empfinde ich diesen Schlusssatz im besten Fall als haltlose Provokation. Ich beende das jetzt lieber, schade.


    Edit: In dem Moment kommt dann der nächste post, in dem Du unterstellst, es fehle an gegenseitigem Respekt und man sei Dir gegenüber persönlich. Sollte der Eindruck entstanden sein, lass mich wissen, an welcher Stelle das passiert ist.

    ich denke, in einem Forum darf man auch ruhig über Themen sprechen, für die es keine wissenschaftlichen Nachweise gibt.

    Du missverstehst diesen Punkt gerne absichtlich. Niemand will sich hier nur über bewiesene Fakten austauschen, aber @Sir Alex moniert zurecht, dass Du angebliche "Fakten" präsentierst, die Du Dir aber selbst ausgedacht hast. Bist Du tatsächlich an einem MEINUNGSAUSTAUSCH interessiert ist es gut, wenn Du Deine MEINUNG als solche darstellt - und nicht als unumstösslichen Fakt - über den gibt es nämlich dann nichts mehr zu diskutieren.


    Noch mal zum Thema:
    Du rufst hier quasi Mats Hummels zum Kronzeugen auf, der sei bei Bayern aufgrund mangelnder Schnelligkeit aussortiert worden. Ich nehme an, auch das ist eine "Meinung" von Dir, oder "weisst" Du das? Die Konkurrenten bei Bayern waren damals Lucio, Demichelis, van Buyten und Breno. Im Vergleich zu denen war Hummels also zu langsam?


    Ich behaupte dagegen, dass Hummels gerade zu diesem Zeitpunkt, ein eher schneller Innenverteidiger war. Was immer man von diesen Daten hält, laut der Messungen in Bundesliga und bei grossen Turnieren gehörte er mindestens bis 2014 immer zu den schnellsten Spielern seines Teams. Meine Vermutung wäre eher - weiss es aber nicht - dass ihm bei Bayern eher seine "Bruder Leichtfuss" Art auf die Füsse gefallen ist. Shit happens, wenn man dafür Breno behält ...

    @Grätsche, erst mal gebe ich Dir recht, dass die Technik für die Antrittsschnelligkeit eine etwas geringere Rolle spielt; aber: sie ist wahrscheinlich besser trainierbar als die Maximalgeschwindigkeit. Häufige Technikfehler in der Beschleunigungsphase sind z.B. schlechte Hüftposition bzw. -haltung, zu viel/zu wenig Körpervorlage, schlechtes/zu hastiges Auflösen der Vorlage, mangelnder/schlechter Einsatz der Arme, Verspannung in de Schultern; ab dem Jugendalter kann die Beschleunigung durch Krafttraining erheblich verbessert werden (starke Oberarm- und Oberschenkelmuskulatur -> stärkere Vorlagenposition kann muskulär abgefangen werden; je mehr Vorlage, desto mehr Beschleunigung); hinzu kommt, dass viele Ballsportler aufgrund des erfolgreichen Bashings jeglicher Formen der Beweglichkeit (-> Anti-Stretching) der Meinung sind, Beweglichkeit sei verzichtbarer Luxus. Gute Sprinter haben typischerweise bewegliche Hüftbeuger und Kniestrecker, was zu grösserer Bewegungsamplitude führt - auch diese Beweglichkeit ist gut trainierbar.


    Weitere Aspekte der Koordination sind allerdings, dass sie auch elementar beim Erlernen von spielnahen Bewegungen helfen; und nicht zu vergessen, Du selbst schreibt von Laufökonomie - ein Fussballspieler macht, je nach Spiel und Position, 30-50 Sprints über 10-30m. Bessere Technik verlangsamt die Ermüdung.


    Ich will jetzt ganz sicher nicht das Fussballtraining zum Leichtathletiktraining umfunktionieren (im Gegenteil können heute die Leichtathleten auch viel aus den übungsformen lernen). Aber es sind aus meiner Sicht ein paar einfache Dinge, die hier grossen Nutzen bringen können.

    Noch eine Bemerkung zum Thema "Trainierbarkeit von Schnelligkeit". Es ist richtig, dass der Anteil weisser "FT-"Fasern geringfügig bis überhaupt nicht trainiert werden kann. Den meisten fehlt es aber an anderer Stelle.


    Ich habe im Alter von 12 Jahren mit Leichathletik begonnen. Ich gehörte in der Schule und im Fussballverein immer zu den Schnelleren, aber ich war als Kind kein auffälliges Schnelligkeitstalent. Ich habe mich dann in wenigen Trainingsjahren massiv gesteigert und bin mit 17 (einmal in meinem Leben) 10.9 auf 100m gelaufen. Auch die Jugendlichen, mit denen ich zusammen trainiert habe, die als Kinder eher "langsam" waren, haben es nach mehreren Jahren Training auf mittlere bis grosse 11er Zeiten gebracht.


    Wir haben im Leichathletiktraining sicherlich nicht mehr Sprints gemacht als z.B. im Fussalltraining gemacht wurden. Mit Krafttraining habe ich vielleicht mit 16 begonnen, der Einfluss auf die Steigerung der Sprintzeit war da schon relativ gering. Was wir allerdings sehr gezielt gemacht haben war "Laufen lernen", mit viel Koordination, Sprint ABC, technikbetonten Läufen, Start- und Beschleunigungsübungen usw. Die ganze Zeit wurde korrigiert. Machte nicht wahnsinnig viel Spass, aber kann man heute sicher auch anders machen.


    In den Mannschaftssportarten fehlt es häufig an elementarem Wissen in diesem Bereich, ist ja auch nicht verwunderlich oder verwerflich. So wie ich in Ballsportarten im technischen Bereich ab einem bestimmten level nur noch wenige Korrekturen anbringen kann, erlebe ich Ballsporttrainer die wissen "Koordination und Sprint ABC ist wichtig", aber es fehlt an Wissen und Blick für die Korrekturen. Wie beim Fussballspielen auch kann das Einschleifen "schlechter" Bewegungsausführung teilweise sogar schädlicher sein als die Übungen gar nicht zu machen. Konkret sehe ich häufig, wie die Koordinationsleiter bei Kindern eingesetzt wird, die "kaum geradeaus" laufen können... Lernerfolg fragwürdig, wenn Einsatz der Arme, Fussaufsatz und Hüftstellung ungünstig sind. Was ich damit nur sagen möchte - Schnelligkeit, insbesondere in der für die Ballsportarten wichtigen Form, ist durchaus trainierbar, in Form von Koordination, Technik, Antritt etc. Aber wie im Fussballtraining gilt - die Übungen müssen nicht nur gemacht werden - sie müssen (möglichst) richtig gemacht werden.

    TW-Trainer: Was mir in Deinem Statement noch fehlt, ist eine abfällige Bemerkung über Laptop-Trainer. Damit wäre das Phrasenschwein dann aber auch so fett, dass man es gleich zur Schlachtbank führen sollte.




    Leistungsdiagnostik im Nachwuchsbereich wollte sich als zuverlässiges Barometer für günstige Erfolgsprognosen beweisen. Hat es das geschafft, wenn wir in Deutschland über ein 10-faches mehr investieren, um dann schließlich zuzuschauen, wie Portugal (mit 11 Mil. Einwohner weniger als NRW) uns die EM-Schale wegschnappt? Vielleicht ist es auch gut so, dass die Diagnostik die letzten Geheimnisse des Fussballs nicht zu lüften vermag?


    Du missverstehst denn Sinn und Zweck der Leistungsdiagnostik. Niemand hat je geschrieben, dass die Leistungsdiagnostik alle relevanten Faktoren abdeckt oder nach diesen Faktoren in Zukunft die Mannschaft aufgestellt werden soll. Ich kenne jedenfalls keine Sportart oder keinen Verein, der den Faktor "Leistung unter Wettkampfbedingungen" in der Sichtung ausklammert.


    Leistungsdiagnostik dient
    - dem Verständnis der Leistungsentwicklung über die Zeit; damit kann ich Trainingserfolge messen, Entwicklungen im Juniorenalter vergleichen, u.U. Aussagen zur Früh/Spätentwicklung vermeintlicher oder tatsächlicher Talente treffen; in der RAE Forschung sind solche Daten extrem hilfreich, weil mittlerweile so viele Daten vorhanden sind, dass Leistungsvergleiche nicht mehr auf Jahrgang, sondern Monats- oder Quartalebene möglich sind.
    - zur Standortbestimmung in der Reha nach einer Verletzung ("der Spieler ist bei 80%..."; kein Kommentar); zur Standortbestimmung im Aufbautraining zu Beginn der Saison
    - einer Stärken/Schwächen Analyse im Vergleich zur peer group, insbesondere im Zeitverlauf

    Eigentlich war die Kombination von A nach B zu rennen noch nie ein Talentmerkmal, weil der Ball und das Spiel eine weitaus größere Rolle spielt. Sobald ungefähr alle Talente gleich schnell sind, kann ohnehin kein Vorteil mehr daraus gezogen werden, sondern hier kommen weitere Fähigkeiten (Technik, Taktik, Entscheidungsgeschwindigkeit) hinzu.

    TW-Trainer: Gehörst Du noch zu der Generation, für die Schnelligkeitstraining "5 Sprints bis zur Mittellinie" hiess? Mich wundert immer wieder, wie viele Fussballtrainer gerade der älteren Generation geradezu abfällig über Spieler mit hoher Maximalgeschwindigkeit reden.


    Wenn Du Dir frei verfügbare Daten aus der Talentdiagnostik in vielen verschiedenen Sportarten anschaust, wirst Du finden, dass Schnelligkeit immer ein Talentmerkmal ist. In solchen Datensätzen wirst Du feststellen, dass die Sprintzeiten über 10 und 30m meist die höchste Korrelation mit anderen Talentmerkmalen haben. Wiederum - weitgehend sportartenunabhängig.


    Dass Fussball nicht allein durch Sprintfähigkeiten entschieden wird, ist wohl klar, aber die besten und begehrtesten Fussballer der Planeten sind mit und ohne Ball herrausragend schnell (Messi, Ronaldo, Bale). Für technisch herrausragende, aber nicht so schnelle Spieler ist begrenzt Platz im Zentrum (Typ Kroos, Götze). Damit man mich mal später darauf festnageln kann: Mangelnde Schnelligkeit ist für mich der Grund, dass Kimmich als Aussenverteidiger nie absolute Weltklasse erreichen wird. In zentraler Position kann ihm das möglicherweise gelingen.

    Das Positive beim Packing ist, dass es abrückt von der Fokussierung auf Ballbesitz, angekommene Pässe etc. Das wird natürlich mit anderen Nachteilen erkauft, die ihr ja schon alle beschrieben habt.


    Für die Einzelbewertung eines Spielers halte ich es für eine nicht taugliche Metrik, eher für die Beschreibung eines Spielstils, v.a. von Defensivspielern.


    Interessant fände ich, die Analyse dahingehend zu erweitern, dass man alle Ballaktionen, also auch Dribblings einbezieht. Die Frage, die man sich dann stellt ist: "Wie viele Gegenspieler waren zu dem Zeitpunkt zu überwinden, zu dem der Spieler den Ball bekam, wie viele zum Zeitpunkt der Ballabgabe/Aufnahme durch den Passempfänger?".


    In diesem Turnier würde man wohl bei den Deutschen (aber auch bei den ersten Spielen der Spanier und Belgier) sehen, dass viele Spieler netto sogar negative Werte erzielen, mit anderen Worten - nach deren Ballaktion sind mehr Verteidiger zu überwinden als vorher. Man könnte auch sagen - weitgehend sinnbefreiter Ballbesitz.

    Ich mach Dir aus jedem guten 1:1 Spieler in wenigen intensiven Trainingseinheiten passable Abspieler. Andersrum ist es mit zunehmenden Alter wesentlich schwerer.

    Irgendwie juckt es mich da doch, die Diskussion noch einmal anzuzetteln. Wenn ich nur ein wenig übertreibe, sagen alle hier "Dribbeln ist irre schwer, da gilt, Was Hänschen nicht lernt ...". Gutes Passspiel scheint dagegen total einfach zu sein.


    Wenn ich mich in den Top-Ligen so umschaue, würde ich nicht sagen, dass es mehr Spieler mit überragendem Passspiel gibt (ich meine: überragend! Auge für und Fähigkeit dazu, in hoher Geschwindigkeit tödliche Pässe zu spielen, Pässe exakt in den Fuss, in den Lauf ...).


    Wenn ich bei uns die Teams zwischen E-Junioren und U21 anschaue würde ich auch sagen, dass der Anteil an Spielern mit überragenden Dribbelfähigkeiten nicht geringer ist als der Anteil an Spielern mit überragendem Passspiel - von beidem gibt es extrem wenige. Wir können meinetwegen auch über "gute" oder "sehr gute" reden ... der Anteil ist meistens etwas gleich.


    Irgendwo gibt es ein Video, in dem ein Kindertrainer von Mario Götze interviewt wird, der sagt sinngemäss, was auffiel an dem Burschen war, dass er schon als Fünfjähriger vor dem Tor noch mal abgespielt hat .....


    Ich würde Steini jetzt antworten, dass ich auch aus guten Abspielern "passable" 1:1 Spieler mache. Ich glaube auch nicht, dass es mit zunehmendem Alter einfacher wird, ein gutes Auge und Gefühl für den Raum zu entwickeln, wenn ich mich in den unteren Jugendklassen immer nur auf mich und den Ball konzentriert habe. Es ist vielleicht eher so, dass wir nicht so richtig wissen, wie wir dieses Auge und Gefühl eigentlich gut entwickeln können. Das Techniktraining fürs Dribbling ist im Vergleich halt relativ einfach zu strukturieren.


    Ich freue mich, wenn ihr mir jetzt sagt, wo mein Denkfehler liegt.

    @tobn: Ich glaube, wir sind uns da in der Sache ziemlich nahe ... wir haben es in den letzten beiden Jahren einfach besser hinbekommen, miteinander zu reden und eine gemeinsame Linie zu finden. Ich bin nicht so naiv zu denken, wir hätten da jetzt eine Vorgehensweise für die Ewigkeit entdeckt. Auch nicht, dass jetzt alle jubeln. Habe es vielleicht nicht so beschrieben, dass man es gut nachvollziehen kann, weil es mir jetzt nicht darum ging, "unser" Modell als das "Richtige" darzustellen.


    Mein Punkt war (und meine Freude im Moment ist), dass wir jetzt endlich hinreichend miteinander reden, von ca. U16 bis U9, sich die Einen für die Arbeit, die Teams und (vor allem) die Kinder der Anderen interessieren ... habe in den letzten Wochen aushilfsweise die E1 und die C2 beim Spieltag betreut, und in beiden Fällen waren jeweils zwei andere Trainer der Vereins da. Deswegen ist man sich nicht in allen Punkten einig, aber wir sind endlich (so mein - vielleicht doch naiver? - Glaube) so weit, dass es gegenseitigen Respekt, Anerkennung und Zuhören gibt. Und dann kann man den Eltern gegenüber eine klare, aber in Massen eben auch flexible Linie fahren. Wie gesagt - vom Vorgehen hört sich das ähnlich an wie bei Euch. Wir kennen allerdings auch schon die Präferenzen vieler Eltern und Kinder (die beleibe nicht immer nur sind, in der bestmöglichen Mannschaft zu spielen), so dass wir gerade zuversichtlich sind, den Wechsel gut über die Bühne zu bekommen und (noch wichtiger) alle Teams so aufgestellt haben, dass die kids in guten Händen sind. Und jetzt kommen wir dann wieder zu dem Punkt mit den "unzufriedenen" Eltern - mit denen ist eben einfacher zu reden, wenn sowohl das aufnehmende als auch das abgebende Trainerteam die Zuteilung bestätigt und für gut befindet.

    Als ich den C-Breitensport gemacht habe, war das aber, zumindest bei uns im Lehrgang, leider kaum ein Thema.. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass es da sehr auf den Referenten und die Meinungen innerhalb der Gruppe ankommt.

    @Dirk Coerverfan hat ja offen gelassen, was genau er für eine blöde Idee hält: die Einteilung nach "Leistung", das Durchführen eines Sichtungstrainings, das rigorose "Durchziehen" der Einteilung durch die Trainer...


    Für mich ist das eigentliche Unding an der Sache, die @JSG-Trainer schildert, dass es offenbar keine Kommunikation und kein Vertrauen zwischen E- und F-Trainern gibt. Hier im Forum gibt es zu Einteilung, Sichtung etc. immer unterschiedliche Meinungen, und je nach Situation haben wohl auch alle ihre Berechtigung. Aber wichtig ist doch zunächst, dass man als Verein halbwegs eine Linie hat und vor allem vernünftig miteinander redet. Wir haben jahrelang mit der Aufteilung nach Stärkeklasse (erst) in der C begonnen, damit hatte nie jemand ein Problem, alles gut. Für die nächste Saison haben wir absehbar die Situation, dass es in der E eine starken Jahrgang gibt und gleichzeitig viele Anfänger. Da hat sich eine solche Einteilung aufgedrängt, man hat einigermassen früh begonnen miteinander zu reden und wird das Ganze mit Augenmass (Geschwister, Freundschaften ...), aber schon auch mit Bestimmtheit durchziehen - das zumindest mein Eindruck und meine Hoffnung heute. Das ist das erste Mal, dass ich erlebe, dass die Dinge bei uns so aussehen, als würden sie geordnet, mit viel Kommunikation und halbwegs zur Zufriedenheit aller laufen. Da ist es doch wichtiger, dass man eine Lösung gefunden hat, mit der alle leben können und die jeder vertreten kann, als dass sich irgendein Kifu-Fundamantalist, der meint, genau zu wissen wie es geht, durchsetzt.


    Insofern: zum Glück wird hier im Lehrgang nicht von der Kanzel gepredigt, was denn die richtige Lösung zu sein hat. Die findest Du nur vor Ort.