Beiträge von PaulBreitner

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Jap - find ich auch blöd.


    Hab ja nix dagegen, denn der Platz ist ja groß genug. Es kann kommen wer mag - is wenigstens was los. Aber weißt, wenn ich mir vorher eine Einheit zurecht lege (die auch noch in einen langfrist Plan passt), dann komm ich mir schon verarscht vor, wenn ich dann kurz vor knapp umdisponieren darf, nur weil jemand zu faul zum telefonieren/mailen ist.

    Bei uns hat jeder Trainer ne Tasche mit Minimalausrüstung (vom Verein gestellt) für die Spiele (Bälle, Handpumpe, Hütchen, Verbandszeug etc., Trainingsleibchen, Trikotsatz, Spielführerbinde). Der Rest ist im Geräteraum auf dem Platz gelagert. Jeder Trainer hat nen Schlüssel. Es ist genug Material vorhanden. Allerdings gibt es immer mal wieder Schlaumeier (unter den Trainern), die ihr Training plötzlich verschieben und man dann das geplante Training nicht so durchziehen kann, wie man es sich überlegt hat, weil dann zu viele Kinder auf dem Platz sind und z.B. nur ein KF Tor verfügbar ist oder ein paar Hütchen zu wenig oder zu wenig Bälle oder oder ...


    Das letzte was ich tun würde ist auch noch Equipment für's Training selbst zu bezahlen. Das soll mal schön der Verein tun. Sollte ich was brauchen und es nicht kriegen, such ich mir nen Sponsor oder bezahle es nach Absprache mit den Eltern aus der Mannschaftskasse (Kaffe/Kuchenkasse).

    Ich selbst hab die Prüfung nicht gemacht aber ich keinen keinen Einzigen (ich kenne bestimmt ein bis zwei handvoll Leute die sie gemacht haben), der sich nach der Eignungsprüfung in Bayern nicht darüber aufgeregt hat, dass die sie echte und objektiv beurteilt volle Blindnüsse in der Gruppe hatten, die einfach durchgewunken wurden. Scheiß Politik halt - Hauptsache Stallgeruch.


    Ach ja: Das die Prüfung viel zu leicht für ne C-Lizenz Leistungsfußball ist habe ich auch schon öfters gesagt.

    Ich denke nicht, dass im Leistungssportbereich noch einem Basketballspieler - selbst in der Schlussminute - irgendwann noch gelernt werden muss wie der korrekte Ablauf bei einem Wurf aussieht. Das ist automatisiert. Ich habe n paar Jahre ne BB A-Jugend trainiert - da konnte jeder die Wurftechnik, dass war kein Thema (im Breitensport). Das Treffen ist eher ein mentales Problem bzw. ein Problem in einer gesamten, koordinativ komplexen Bewegung. Wenn Jungs von der Linie Serien von 30/40/50 in Folge haben, haben die im Grunde kein Wurftechnikproblem ;)


    Ich denke, zur Definition von Leistungssport gehört auch, dass man auch Leistung bringen kann, weil man die grundlegenden Techniken mindestens in Feinform beherrscht (technische Fähigkeit zur Leistung).


    Andererseits - und das sieht man auch immer wieder: Ist es scheißegal mit welchen Techniken gearbeitet wird: Hauptsache Erfolg.
    Beispiel: Paule Redcliff im Marathon. Die Läuft wie - sorry - hingeschissen. Aber sie ist schnell. Who cares?
    Beispiel: Fade-away von Nowitzky. Normal macht man das nicht - werfen im nach hinten Fallen. Aber er trifft.

    tibo: Entschuldige meine direkte Art, aber: Das halte ich für eine reichlich absurde Definition von Leistungssport. Leistung in diesem Sinne erbringt immer noch der Sportler selbst und nicht der Trainer, durch klare Anweisungen oder dergleichen oder Ziele gar mit der Mannschaft "erarbeitet". Wir sind hier ja nicht im Waldorfkindergarten, wo wir ggf. debattieren, ob wir unseren Namen Vormittags oder Nachmittags tanzen wollen. ;) Es gibt nur ein Ziel im Leistungssport: Gewinnen. Das muss man nicht erarbeiten.


    Man sollte nicht Leistungssport vs. Breitensport mit Führungsstilen (z. B. autoritär vs. Laissez-faire) verwechseln.

    Zitat

    oder er sieht sie nicht richtig und entscheidet falsch, macht also ein Fehler.


    Streng genommen (ich weiß das ist Korinthenkackerei ;) - macht die Schiris aber vielleicht sympatischer) macht er nicht mal nen Fehler, er irrt sich nur und irren ist ja bekanntlich menschlich.


    Einen Fehler würde er machen, wenn er die Situation richtig gesehen hätte und dann auf Basis der bekannten Regeln die er nicht g'scheit kennt aber kennen könnte (wenn er sie denn nur gelernt hätte) eine nicht korrekte Entscheidung treffen würde.


    So sind ihm aber gar nicht alle Informationen bekannt (er kann ohne Linienrichter Dinge einfach nicht sehen), wendet die Regeln aber korrekt und nach bestem Wissen und Gewissen an. Er unterliegt also einem Irrtum, denn bei vollständiger Kenntnis aller Infos hätte er anders entschieden.


    ;)

    Wir können uns auf andere Begriffe eventuell einigen, aber ich muss zugeben mir fällt nichts anderes ein.


    Ich find "leistungsorientierter Kinder- & Jugendfußball" nicht schlecht. Wer leistungsorientiert arbeitet, stellt die Leistungsentwicklung des Kindes/Jugendlichen in den Vordergrund. Das Gegenteil ist ergebnisorientiert. Hierunter wird spätestens mittelfristig die Leistung des Kindes/Jugendlichen leiden.


    Meine Meinung: Im echten Leistungsfußball kann man nicht leistungsorientiert arbeiten. Hier zählt nur das Ergebnis.

    Na freilich gibt es den Begriff Leistungsfußball. Der ist recht gebräuchlich in der Literatur, gibt sogar ne DFB Trainer-C Leistungsfußball Lizenz und vieles mehr ;) Der DFB sagt, dass betrifft den Juniorenbereich ab D-Jugend. Guckst Du: http://www.training-wissen.dfb.de/index.php?id=507548


    Natürlich schmückt sich gern mal einer mit dem Begriff Leistungsfußball. Was er dann genau damit meint bleibt oft verborgen. Und nicht jeder der meint er betreibt Leistungsfußball tut das auch.


    Gerade was der DFB mit der Lizenzbezeichnung macht ist ja Etikettenschwindel pur. Auf das was die C-Lizenz Leistungsfußball abzielt hat mit Leistungsfußball nur recht wenig gemein. Ok - das gewinnen wollen. Das schon. Das was man aber auf der Ebene dafür zu tun bereit ist, dass nicht.


    M.E. ist die Definition unscharf. Das was da z.B. im DFB Stützpunkt/NLZ im D-Jugend Bereich gemacht wird, ist bestimmt kein Leistungsfußball. Sicher ist das aber was die A-Jugend beim FCB macht Leistungsfußball. Irgendwo in der Mitte liegt wohl ne Grauzone.


    Der Punkt ist doch, dass Leistungsfußball nur an einem gemessen wird: Ergebnis. So wie der gesamte Leistungssport. Dem wird alles untergeordnet. Auch der Mensch. Entweder Du packst es oder Du bist raus.


    Demgegenüber ist eine leistungsorientierte Ausbildung mit starkem Filtern der Begabtesten - das ist das was m.E. an den Stützpunkten/NLZ gemacht wird - daran orientiert, den Spielern die beste Ausbildung angedeihen zu lassen. Natürlich nur zu dem Zwecke, später den besten Leistungssportler zu bekommen. Den zu kriegen, der die beste Leistung bringen kann ohne daran zugrunde zu gehen. Mit anderen Worten: Talentförderung.


    Leistungsfußball ist brutal. Purer Darwinismus. Der stärkere gewinnt. Höher. Weiter. Schneller. Der Mensch zählt nicht. Nur der Sieg und der Profit. Gerade die aktuellen Ereignisse um Rangnick zeigen und rufen in Erinnerung, was Leistungsfußball bedeutet. Je weiter oben, je mehr Geld im Spiel umso brutaler.

    Leistungssport im Kindesalter ist überall kritisch. Das ist nicht fußballspezifisch. Leistungssport ist immer an der Überforderungsgrenze - immer und ohne Ausnahme; psychisch und physisch. Nicht selten auch darüber - leider.


    Am kritischsten ist m.E. das fremdbestimmte (Trainer, Funktionäre, Eltern) Doping von Kindern im Leistungssport im Allgeminen und beim Übergang von Perspekitvkadern in A-Kader im Besonderen.


    Ob die gemäß den DFB Alterszielen ausgebildet werden ist da echt das kleinste Problem. Die Kinder, die da in der Mühle drin sind und vielleicht n Tick zu wenig robust sind, haben andere Sorgen.

    Naja ... eigentlich sind wir gar nicht auseinander, oder?


    Ich will ja nicht jeden SpoWi da draussen auf dem Platz sehen. Ich schrieb ja auch, er muss in der Lage sein.


    Wenn sein Geschreibsl so ist, dass es nur im Labor in Freiburg an den Telekomradlern umgesetzt werden kann, weil nur da Equipment und Know-how vorhanden ist, kann man m.E. getrotst darauf verzichten und er wird nicht in der Lage sein Es werden ihm Werkzeuge fehlen.


    Freilich muss auch in der SpoWi Grundlagenforschung gemacht werden. Das darf aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. Es sollte daraus, so meine Überzeugung, etwas resultieren, dass auch die Masse versteht.


    Beispiel: Generationen von Leistungssportlern sind von SpoWis (die machen mehr praktisch als man denkt) weltweit im Training im Punkto Intensität über Laktatschwellenmodelle gesteuert worden. Die Erkenntnis ist völlig unnütz für die Breite. Warum? Genau, weil keiner permanent die Möglichkeit hat Laktat zu messen und noch viel weniger das Know-how haben die Ergebnisse zu interpretieren.


    Der eigentliche Nutzwert der Schwellenwertmodell kam erst, als man herging und einen Herzfrequenzbereich über Prozent maxHF den Trainingsintensitäten zuzuordnen. Das können viele Breitensportler adaptieren, dass ist nicht schwer und ist mit einfachen Mitteln zu erreichen. Das ist zwar alles irgendwie pi-mal-Daumen aber es reicht locker.


    An dem Punkt sage ich: Passt. So ein Modell macht Sinn.


    Zum Thema DFB Konzeption (das ist übrigens nicht meine Terminologie, das steht als Überschrift drüber) sind wir eh einer Meinung. Es krankt genau an der Stelle die wir gerade debattieren.

    Lubi, danke für Deinen letzten Betrag. Besser hättest Du nicht zeigen können in welchem Dilemma der Trainer stecken kann, der eine praktische Hilfe sucht.


    Es gibt 1000 Bücher da draussen, es gibt die DFB Konzeption, es gibt die Schreiner Bücher, die Wein Bücher, Coever Coaching, die MFS ... ach was weiß denn ich noch was alles. Alles hat seine Berechtigung, alles ist richtg, alles findet sich mindestens in Teilmengen auch bei den anderen irgendwie wieder. Soweit so gut.


    Nur wir trainiere ich jetzt meine Mannschaft vom FC Haudaneben jeden Dienstag und Donnerstag, am Trainingsplatz in Bolzhausen auf dem ich leider die beiden einzigen Tore und das minimale Equipment mit der C-Jugend teilen muss?


    Was der Trainer hier braucht ist: Ein einziges Konzept, dass in sich stimmig ist, dass er durchzieht und verdammt nochmal - auch durchziehen kann, dass nicht elitär oder hochwissenschaftlich ist. Es bringt nix, wenn man sich aus verschiedenen Ansätzen mal da und mal da was rauspicken muss. Entscheidend is, eine stimmige Philosophie zu haben.


    In anderen Worten: Du kannst nicht das, was in der DFB Ausbildung gelehrt wird (dreiteilig) mit dem Argument aushebeln, das bei Wein ggf. was anders steht. Dann lass das DFB Ding und mach Wein. Aber spring nicht zwischen den Stühlen. Das bringt niemanden was.


    Natürlich - und auf den Satz hat der Leser vielleicht gewartet - kannst Du Dir aus den vielen Konzepten und Vorschlägen Dein eigenes Ding basteln. Ob das dann aber funktioniert bleibt Dir überlassen zu beweisen und Du darfst weder von dem einen noch von dem anderen erwarten, dass er dir argumentative Schützenhilfe leistet.


    Du bist hinterher entweder Pionier oder Depp. Das ist das Ding. Allen, die nicht bereit sind dieses Risiko einzugehen, denen empfehle ich: Entscheidet Euch für ein Ding und zieht es durch. Meistens ist es so besser.


    Und nie vergessen: Es gibt viele Wege nach Rom. Gerade im Sport, gerade im Breitensport. Wenn man sich mitten auf dem Weg aber entscheidet umzukehren und doch den anderen zu gehen und weider und wieder und immer wieder, dann kommt man u.U. nie in Rom an. ;)

    Würde bedeuten, dass Sammer erstmal mehrere Mannschaften mit verschiedenen sozialen und fußballerischen Strukturen von den Bambini bis in die A-Jugend betreuen oder trainieren müsste, damit er sein Konzept beweist.


    Ob das genau das bedeutet ist ein gewagter Schluss, denn ...


    1. Ist Sammer kein Sportwissenschaftler sondern der Praktiker


    2. Hat Sammer aus diesem Grunden die Konzeption ja nicht selbst erstellt sondern sich die Fachleute hinzugezogen


    3. Ist die DFB Ausbildungskonzeption (nicht Konzept - das ist ein Unterschied) ja ein (positives) Sammelsurium von Bekanntem. Das muss der Sammer nicht nochmal machen, das wurde schon zichmal gemacht. Das man altersgerecht Lehren muss ist nun wahrlich keine Erkenntnis des Fußballs. Das dann runter zu brechen auf eine konkrete Sportart ist auch nicht wirklich eine sportwissenschaftliche Leistung.


    4. Ist meine Kritik am der DFB Konzeption seit jeher die, dass der DFB, meinetwegen in Verantwortung Sammer, nicht in der Lage ist, aus der DFB Konzeption an der Basis im Verein ein echtes Konzept zu machen. Aus vielerlei und welchen Gründen auch immer. Du kannst die Konzeption annehmen oder nicht. Du hast nichts zu befürchten, es ist Dir völlig überlassen.


    Aber ja, irgendwo in diesem Lande muss es jemanden geben, der sagen kann: "Seht her, ich habe auf Basis der DFB Konzeption gearbeitet. Das sah so aus, hat gut funktioniert, war umsetzbar, hat folgende Ergebnisse gebracht und das würde ich nächstes mal anders machen." Meines erachtens gibt es die ja auch schon.


    Gibt es den nicht, hat es nur einen Selbstzweck und wir sind bei meinem Punkt 4.


    Und nochmal ja, ich verlange auch von einem Sammer, dass er in der Lage ist, auf Basis seiner eigenen Konzeption zu arbeiten - undzwar bei einem 08/15 Dorfverein. Könnte er das nicht, wäre er nix anderes als ein Heuchler. Ohne ihn zu kennen, würde ich ihm das aber zutrauen.


    Eine vernünftige Dokumentation kann erst erfolgen, wenn ein Konzept in der Praxis umgesetzt wird.


    Ja - deshalb muss der Theoretiker ja auch raus und damit anfangen das zu tun. Solange er da drin sitzen bleibt und die Theorie zum Papiertiger verkommt bringt sie halt wenig.


    Eine Umsetzung darf aber nicht daran scheitern, eine Theorie einfach abzulehnen, ohne sie zu testen.


    Meine Rede. Das sollte meiner Ansicht nach - zumindest wenn es um Sport geht - aber der Erdenker mit seinem Team machen. ich sehe ihn in der Verantwortung, das Baby, dass er gezeugt hat auch zur Welt zu bringen. In wei weit er sich ne Hebamme dazuholt sei ihm überlassen. Aber intellektuell zu schwängern und sich dann aus dem Staub zu machen, geht gar nicht.


    Pro-Beispiel 1: Mir gefällt das am Kohr. Der hat sich die FPL überlegt und ist dan hergegangen und setzt das jetzt um. Er sieht sich das an, holt noch andere dazu, die Dinge tun, die er nicht kann und ggf. wird ein richtig Praktikables Konzept daraus.


    Contra-Beispiel 2: Diejenigen, die seit "neustem" über Ausdauertraining mit HIIT schreiben. Das ist in der Breite einfach ein Schmarrn - obwohl es von den Werten her (VO2max etc.) funktioniert - es gibt zich Studien dazu. Warum habe ich vielfach hier schon gesagt: Das hat vor allem was mit Steuerbarkeit in der Breite und mit Verletzungsprophylaxe zu tun. Machbar vielleicht (sicher) in der Spitze - aber nicht in der Breite. Aus meiner Sicht sind die Theoretiker hier am Werk. Das hat keinen großen Nutzwert für die Praxis. Diesen Leuten sage ich: Geh raus und versuche es mal in ner 08/15 Mannschaft umzusetzen. Sie werden recht kleinlaut wieder kommen, wenn sie sehen wie da draussen Sport gemacht wird.