WAS ist Leistungsfußball in Relation zu: WAS ist Leistungsfußball im Jugendbereich/Gibt es einen Unterschied?

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  • WAS ist Leistungsfußball in Relation zu: WAS ist Leistungsfußball im Jugendbereich/Gibt es einen Unterschied zum Erwachsenenleistungsfußball?


    Wenn jemand von Leistungsfußball redet kann man in viele Richtungen denken, z.B.:


    -Meint er Profifußball?
    -Meint er den Fußball in einer höheren Liga?
    -Meint er die Kreisliga statt Kreisklasse, Bezirksliga, statt Landesliga usw.?
    -Meint er anstrengenden Fußball?
    -Meint er den Fußball der ersten Mannschaft, egal wo die spielt?
    -Meint er den Fußball der ersten Mannschaft auch in der Jugend?


    Ja was meint er dann?


    Ich bin der Meinung, dass Leistungsfußball einer Defenition benötigt. Die Nachschau auf Wikipedia zeigte mir, dass es nicht beschrieben ist.


    Was heisst nun Leistungsfußball?


    Berechtigt es....ist es klug....hier unterschiede zur sonstigen Ausbildung (Altersgerechtes Training/Bankdrückerei/ungleiche Spielzeiten) zu machen ODER ist es gar ein unkluge "Masche", hier zum alten Denken -sprich-....scheiss was auf Altersziele...ich mache es wie es immer war, ...so wie ich es prinzherrlich meine?


    Was macht Sinn, was keinen. 8)


    P.S. Ich habe das Thema im Wissen was passieren könnte ganz bewußt in die Kategorie KONFLIKTE gesetzt. ;)

  • bei uns im kreis gibt es die leistungsklasse.
    das heißt, ab der d-jugend gibt es hier die möglichkeit als meister aufzusteigen und dann in der höheren klasse zu spielen, statt in seiner stadtliga.
    hier ist der umfang der teilnehmenden vereine weiter gefasst, bis zu 50 km im umkreis.
    den aufstieg macht allerdings die nächstjüngere mannschaft, nicht das eigentliche team, welches zb. meister wird.
    so kann es sein, dass eine "leistungsstarke" mannschaft aufgrund der schwächeren jahrgangsmannschaft vor ihnen selbst nie aufsteigen wird.
    und das team, welches dann aufsteigt, gar nicht in der lage ist in dieser "leistungsklasse" zu spielen.
    heißt, zu ca. 40 % sind teams in der leistungsklasse nicht besser als die in der "stadtliga", leisten also nicht mehr.


    die restlichen 60% sind stark, teilweise überragend, das konnte ich letztes jahr erleben.
    ja, sie spielen von der leistung ihres jahrgangs her gesehen einen stärkeren fußball als andere in ihrem alter.
    da stimmt also der begriff "leistungsklasse"


    alle anderen begrifflichkeiten unseres fußballphilosophen andre sind faktisch nicht festgelegt und subjektiv wählbar.
    der eine sagt, heute habe ich viel geleistet, worüber der andere nur müde lächeln kann.
    ist hier der berg kohlen schwerer zu bewältigen als der berg akten?
    wie gesagt, reine philosophie...

  • Siebener hat ein entscheidenen Satz gesagt:


    *...kann die Mannschaft aufsteigen...*


    Das ist für mich einer der springenden Punkte. Leistungsfussball hat für MICH etwas mit einem *erhöhten Einsatz* zu tun.


    Ein Beispiel: Für mich ist es kein Leistungsfussball, wenn eine Mannschaft in einer Staffel spielt, die nicht auf oder absteigen kann. Quasi die, wo viele 2. oder 3. Mannschaften Platz finden.


    Aber es wäre Leistungsfussball, wenn man in einer zb Verbandsliga spielt, und dort Ab oder Aufsteigen kann. Es wird *mehr leistung gefordert*.


    Leistungsfussball heisst für mich 1.Mannschaft oder eine Mannschaft, die in einer höheren Liga spielt, in dem Fall meine ich eine 2.Mannschaft, zb die 2.C Jugend von Holstein Kiel. Ob Jugend oder Herren, das spielt meiner Meinung nach keine Rolle.


    Ich hoffe, man kann meine Denkweise nachvollziehen.

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Ja aber das würde ja -für mich- bedeuten/darauf hinweisen,


    das jemand der da sagt, ich bin im Leistungsfußball einer Jugend tätig und deshalb weiche ich von altersgerechtem Training ab, das das recht -sagen wir- ignorant und ausbidlungsschwach wäre??


    Hier gibt es die Kreisklasse A/B/C als unterste Liga, dann die Kreisliga A/B/C, dann die Bezirksliga, Landesliga, Westfalenliga usw.


    Nur wenige spielen in der Bezirksliga, noch weniger in der Landesliga, ganz wenige in der Westfalenliga...ich spreche nur vom Bereich bis zur A Jugend.
    Erst ab der D kommt es zum "höher" Spielen. Die D kommt nur auf Antrag in die hiesige Bezirksliga und spielt dort Aufstiegs. u. Abstiegslos!!


    Ab der C ist das anders.


    Defakto kann man beobachten, dass die ländlichen Vereine, die mal irgendwann einen guten Jahrgang hatte.... mit dem man dann den Aufstieg in die Bezirkliga aufwärts schaffte.....danach die Klasse nur deshalb hält, weil man sich von weit draussen aus den anderen Vereinen die Besten holt bzw. diese anklopfen. Man holt sich die Besten in die D, weil die Eltern dahinter lauern. Das dürfte auch weiter einen großen Anteil haben, solange die Spieler noch keinen Führerschein haben.


    Zudem spielt hier der Stützpunkt rein, der seine diesbezüglich willigen Spieler gern in den "höher" spielenden Verein vermittelt. Das hat aber tatsächlich hier seitens der Verantwortlichen nur mit dem Ausbildungsgedanken "Fördern und Fordern" zu tun, ...da lege ich meine Hand für ins Feuer.


    Die Spieler kommen also von aussen.


    Es geht weiterhin um Ausbildung, wäre meine Aussage nach meinem Denken. Das die Vereinsverantwortlichen so denken, ....daran habe ich größten Zweifel!!! Hier findet das was vieler Meinungen hier ungut ist, breitgrinsend mit stolzer Brust statt, denn man rühmt sich in der WASWESSICH-Liga zu spielen.


    Im Detail gibt es für mich hier den Unterschied, ob die Jugendmannschaft höher spielt als die Erste Herren oder nicht.


    Ein Bundesligist u.ä. lässt die Jungs doch wohl hoch spielen, um sie auf hohem Ausbildungsniveau ran zu führen, wenn wir jetzt mal vergessen, dass es dort auch um viel Kohle geht. Ist es dem Bundesligisten wohl wichtig, ob seine A oder B oder gar C den Meister macht oder nur wichtig, dass sie oben spielen im Sinne der Ausbildung.


    Dementgegen der kleine Dorfverein mit seinem Aushängeschild....z.B. B Jugend Landesliga und alles andere Kreisliga und tiefer. Wem nützt das? Welche Fehler werden da wohl gemacht. Geht es da noch um Ausbildung oder eher darum, sein Aushängeschild zu behalten auf biegen und brechen?


    Gerade hier in dieser Frage scheiden sich nun aber schon die Geister. Sie scheiden sich, weil einige Trainer auf dieser Ebene meinen, nun mit Themen aus dem Erwachsenenfußball ausbilden zu müssen. DAS ist meiner Ansicht nach falsch.


    Entweder ich halte die Liga und bilde weiterhin altersgerecht aus und halte mich an bestimmte Merkmale des Ausbildungsfußballs oder


    ich verlasse den Ausbildungsbereich meines erachtens und mache in diesem Sinne eine ungünstige und nach Maßstäben des Jahres 2011 mindergute Ausbildung um nicht andere Ausdrücke zu verwenden.


    Ich bin diesbezüglich der Meinung, das es gerade bei kleinen ländlichen Vereinen mit einer ausnahmsweise starken Aufstiegstruppe genau auf das Heranholen von externen Spielern zu verzichten sein sollte. Das ist nur kurzfristig und meist zu lasten des Ausbidlungsgedanken gedacht. Da wäre es doch besser, mit dem eigenen Nachwuchs und wenigen bis keinen Fremdkräften auf die zu hohe Liga zu verzichten, um halt einen Tiefer mit eigener Kraft zu spielen.


    Das erspart Frust, Ärger und erhöht den Ausbildungsgedanken, den Spassfaktor und erhält mir zufriedene Mitglieder, die sich mit dem Verein langfristig gesehen stärker identifizieren.


    Für mich ist der Verzicht auf Aufstieg eine gute Lösung und weitsichtig gedacht, es sei denn ..ich habe eine Qualität an Trainern und Spielern, die das halten der Liga langfristig bestätigt. Dann würde man schließlich ein Fördern erzeugen...aus Sicht des Vereins.


    Ich finde das Thema recht brisant und auch schwierig, weil es so komplex ist. Da hängt eine Menge dran. Das alles was dran hängt auch verantwortlich zu erkennen und danach zu handeln, kenne ich in meinem Bereich nur bei einem einzigen Verein, der das für sich jüngst so erkannt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Paul,


    habe ich mir durchgelesen.


    Frage bleibt:


    Bedeutet Leistungssport auf den Fußball im Ausbildungsbereich -also bis zur A-, dass ich sinngemäß nach Aussage von Meistermacher


    -mit meinem ersten Team des Vereins ---beispielsweise der C 1--- von den Alterszielen, also von altersgerechtem Training abweiche weil sie ja nun Leistungssportler sind?


    ODER


    -bedeutet es, dass es im Rahmen altersgerechten Fußballs mehr mache, in dem ich beispielsweise


    -viermal die Woche trainiere
    -deshalb eine noch höhere Belastbarkeit im Sinne von Kondition erhalte
    -und deshalb noch mehr machen kann, aber innerhalb der Ziele zur Altersgruppe.


    und mich trotzdem an die Merkmale des Kifu halten kann (Spielzeiten/vielleicht auch mal Rotation).


    Ist es nicht so, dass das Abweichen nur aus einem Grunde stattfindet?


    Ich denke hier an das verflixte (aus meiner Sicht) Gewinndenken, und denken aus dem Erwachsenenfußball. Hat das nun Platz bei einem Team das "Leistungsmäßig" unterwegs ist.


    Macht es überhaupt Sinn bei einer Mannschaft z.b. im unteren Jugendbereich -wie oft von vielen erwähnt- von Leistungsfußball zu sprechen? Ich denke nicht. Gruß

  • Leistungsfußball bzw. Leistungssport ergibt sich ja wohl aus dem dafür betriebenen Aufwand.
    Ich kann man mir nicht vorstellen, dass es im Jugendfußball außerhalb der Nachwuchsleistungszentren möglich ist, dauerhaft den für den Leistungsfußball notwendigen zeitlichen Aufwand zu betreiben.
    Für diesen Aufwand ist die Verzahnung zwischen Sport und Schule notwendig. Und diese Verzahnung dürfte im Wesentlichen in den Leistungszentren möglich sein.

  • Was ist überhaupt altersgerechter Fußball?
    Unter alltersgerecht verstehe ich z.B. alles was ein Kind bewältigen kann ohne seine Gesundheit und überhaupt seine Entwicklung zu beeinträchtigen. Krafttraining z.B mit Geräten bzw. Gewichtern gehört nicht zu alltersgerecht. Genauso wenig altersgrecht ist es, wenn ein Kind mal locker ein 50Kg Fernseher die Treppen rauf oder runter tragen soll.
    Zwischen dem was im Herrenbereich und dem was im Jugendbereich abverlangt wird gibt es schon Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Auch in der Jugend ist Fußballtennis z.B. eine durchaus verwendbare Methode. Ist das altersgerecht oder nicht?
    Im Jugendbereich ist Leistungssport zumindest theoretisch sowohl in einem Breitensportverein als auch in einem Profiverein möglich. Beide spielen auch oft gegeneinander. Faktisch ist das aber nicht möglich, da ein Profiverein immer selektiert. Des Weiteren haben die Eltern in diesem Fall nichts zu melden. Wem es nicht passt, der darf gehen. Auch bzgl. Anzahl der Trainingseinheiten gibt es Unterschiede. Das alles kennt ihr doch oder?
    Ich habe meinem Sohn alle Pass-, Stopp- und Schuss-Techniken beigebracht mit der Ausnahme des Fallrückziehers, was aber auch demnächst folgt. Wir spielen gemeinsam relativ oft Fußballtennis und das auch gegen bzw. mit Erwachsenen. Ist das verkehrt?


    http://www.youtube.com/watch?v=PCl-pSKYB4U&feature=fvst


    Gerade mit dem Unterschied, dass der Ball nur ein Mal das eigene Feld berühren darf und das nur wenn er von dem Gegner kommt.
    Vielleicht ist Leistungssport im Jugendbereich der nicht ganz zutreffende Begriff. Es soll aber klar gemacht werden, dass die besonders talentierten Jungs bestimmte Techniken auch viel schneller erlernen und dass eine Trainingseinheit mit Disziplin, Aufmerksamkeit und Tempo durchgezogen wird. Es wird hier nicht mit dem Trainer diskutiert, ob man Lust hat oder nicht und es wird auch nicht unterainander geplaudert, sondern trainiert. Ist das altersgerecht? Ich habe das alles Jahrelang durchgemacht und ich hatte auch als Kind nie genug davon.

  • Was ist überhaupt altersgerechter Fußball?
    Unter alltersgerecht verstehe ich z.B. alles was ein Kind bewältigen kann ohne seine Gesundheit und überhaupt seine Entwicklung zu beeinträchtigen.


    Diesen Satz zitiere ich aus dem Zusammenhang. Nicht weil ich anderer Meinung bin, sonder ich möchte ihn ergänzen:


    ....und alles, was ein Kind von seiner Entwicklung her in der Lage ist zu tun.


    Altes Beispiel....der 6jährigen, der 8jährige der ebend nicht über die stark befahrene Bundesstraße läuft, weil er die Gefahr falsch einschätzt u.a. deshalb, weil


    er ein bestimmtes sehen in der Breite nicht praktizieren kann UND Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen kann.


    Wiederum altes Beispiel....auf den Fußball bezogen ist es altersgerecht, Übungen zu machen, die er machen kann, weil sein Entwicklungsstand das ermöglicht.


    Technisch Passen ja....aber Passkombinationsspiel noch nicht....weil er -wissenschaftlich belegt- den Nebenmann noch nicht sieht und das Passtiming nicht hinbekommt.


    Genau das kann ein super Talent in dem Alter -Ausnahmen bestätigen die Regel- auch nicht, egal wie talentiert er am Ball auch sein mag, dass denke ich und deshalb bin ich auch ganz stark für altersgerechtes Training, um zu fördern und zu fordern, statt zu überfordern.


    Daran bemisst sich nach meinem Denken jedes Training...egal ob Kreisklasse C oder Bezirksliga C. Man trainiert ungefähr das gleiche Thema, aber in einer anderen Taktung und anders verpackt. Deshalb meine ich auch, dass das verhasste Dfb-Ausbildungskonzept auf jeden Verein egal wie schlecht die Truppe ist, egal welches Potenzial dort zu finden ist, ...runter zu brechen ist. Gruß

  • Leistungssport im Kindesalter ist überall kritisch. Das ist nicht fußballspezifisch. Leistungssport ist immer an der Überforderungsgrenze - immer und ohne Ausnahme; psychisch und physisch. Nicht selten auch darüber - leider.


    Am kritischsten ist m.E. das fremdbestimmte (Trainer, Funktionäre, Eltern) Doping von Kindern im Leistungssport im Allgeminen und beim Übergang von Perspekitvkadern in A-Kader im Besonderen.


    Ob die gemäß den DFB Alterszielen ausgebildet werden ist da echt das kleinste Problem. Die Kinder, die da in der Mühle drin sind und vielleicht n Tick zu wenig robust sind, haben andere Sorgen.

  • Meistermacher,


    wenn du das alles liest, frage ich speziell dich -ohne frotzeln zu wollen oder ähnliches- sondern rein sachlich und dich auch "nur" stellvertretend für diejenigen, die von Leistungsfußball sprechen:


    Ist das was du machst Leistungsfußball? Meintest du Leistungssport? Gibt es die Begrifflichkeit -Leistungsfußball- nun oder nicht?


    Und egal was dein persönliches Ergebnis zu dieser/diesen Fragen ist, ....womit begründest du das Abweichen bzw. Nichtbeachten von altersgerechtem Training....du meintest im anderen Thread sinngemäß, dass du Leistungsfußball betreibst und es deswegen als sinnvoll ansiehst, von altersgerechtem Training abzuweichen...oder habe ich da was mißverstanden? :whistling:


  • Ich sage dazu nur einen Satz: Ich weiche vom DFB ab, weil ich das trainieren lasse, was sie, meines erachtens, am nötigsten haben, bzw was ich für mein System brauche. So kann man das sagen.

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Na freilich gibt es den Begriff Leistungsfußball. Der ist recht gebräuchlich in der Literatur, gibt sogar ne DFB Trainer-C Leistungsfußball Lizenz und vieles mehr ;) Der DFB sagt, dass betrifft den Juniorenbereich ab D-Jugend. Guckst Du: http://www.training-wissen.dfb.de/index.php?id=507548


    Natürlich schmückt sich gern mal einer mit dem Begriff Leistungsfußball. Was er dann genau damit meint bleibt oft verborgen. Und nicht jeder der meint er betreibt Leistungsfußball tut das auch.


    Gerade was der DFB mit der Lizenzbezeichnung macht ist ja Etikettenschwindel pur. Auf das was die C-Lizenz Leistungsfußball abzielt hat mit Leistungsfußball nur recht wenig gemein. Ok - das gewinnen wollen. Das schon. Das was man aber auf der Ebene dafür zu tun bereit ist, dass nicht.


    M.E. ist die Definition unscharf. Das was da z.B. im DFB Stützpunkt/NLZ im D-Jugend Bereich gemacht wird, ist bestimmt kein Leistungsfußball. Sicher ist das aber was die A-Jugend beim FCB macht Leistungsfußball. Irgendwo in der Mitte liegt wohl ne Grauzone.


    Der Punkt ist doch, dass Leistungsfußball nur an einem gemessen wird: Ergebnis. So wie der gesamte Leistungssport. Dem wird alles untergeordnet. Auch der Mensch. Entweder Du packst es oder Du bist raus.


    Demgegenüber ist eine leistungsorientierte Ausbildung mit starkem Filtern der Begabtesten - das ist das was m.E. an den Stützpunkten/NLZ gemacht wird - daran orientiert, den Spielern die beste Ausbildung angedeihen zu lassen. Natürlich nur zu dem Zwecke, später den besten Leistungssportler zu bekommen. Den zu kriegen, der die beste Leistung bringen kann ohne daran zugrunde zu gehen. Mit anderen Worten: Talentförderung.


    Leistungsfußball ist brutal. Purer Darwinismus. Der stärkere gewinnt. Höher. Weiter. Schneller. Der Mensch zählt nicht. Nur der Sieg und der Profit. Gerade die aktuellen Ereignisse um Rangnick zeigen und rufen in Erinnerung, was Leistungsfußball bedeutet. Je weiter oben, je mehr Geld im Spiel umso brutaler.

  • Ok wir sind beianander! Aus diesem Grund würde ich z.B. nicht über Taktik im E-Jugendbereich und in der F-Jugendbereich schon gar nicht sprechen. Mir war nie wichtig in diesen Bereichen den Laufweg zu besprechen und auch nicht die Schnelligkeit. Vielmehr die saubere Durchführung der Technik. Schnell, unter Druck usw. ab der D-Jugend. Auch dann fangen wir an über Taktik zu diskutieren.


    Leistungssport im Kindesalter ist überall kritisch. Das ist nicht fußballspezifisch. Leistungssport ist immer an der Überforderungsgrenze - immer und ohne Ausnahme; psychisch und physisch. Nicht selten auch darüber - leider.

    Ja stimmt, allerdings ist das ein Begriff mit weitem Definitionsfeld. Wir können uns auf andere Begriffe eventuell einigen, aber ich muss zugeben mir fällt nichts anderes ein.


    @Meistermacher
    Du sagst Du weichst von den DFB Richtlinien ab. Die Frage ist aber, was das genau bedeutet. Ich muss zugeben, dass ich selber diese Richtlinien nicht gelesen habe. Wenn ich aber an das von Andre erwähnte nachdenke, so muss ich auch hinterfragen, ob Deine Vorgehensweise eben seine Beispiele nicht etwa erzwingen. Anders gefragt: kann es eventuell sein, dass Du zu viel Zeit für gewisse Übungen eventuell verschenkst, anstatt diese Zeit für die Grundlagen zu nutzen? Ich weiss zum Beispiel, dass Kinder in der E-Jugend überhaupt nicht verstehen, was ein Pass in die Lücke bedeutet und der Passempfänger auch nicht versteht, was das Suchen der Lücke bedeutet. Das wäre Passen zur zukünftigen Position, was aber erst in der D-Jugend überhaupt Sinn macht. Die Kinder reden gerne über Gassenspiel, aber wenn man hinterfragt, was dies nun bedeutet, haben sie keine Ahnung. Klingt aber gut

  • Wir können uns auf andere Begriffe eventuell einigen, aber ich muss zugeben mir fällt nichts anderes ein.


    Ich find "leistungsorientierter Kinder- & Jugendfußball" nicht schlecht. Wer leistungsorientiert arbeitet, stellt die Leistungsentwicklung des Kindes/Jugendlichen in den Vordergrund. Das Gegenteil ist ergebnisorientiert. Hierunter wird spätestens mittelfristig die Leistung des Kindes/Jugendlichen leiden.


    Meine Meinung: Im echten Leistungsfußball kann man nicht leistungsorientiert arbeiten. Hier zählt nur das Ergebnis.

  • Danke Paul, danke Dobrin, danke an alle anderen.


    @Meistermacher,


    du bist ein netter Kollege, wenngleich vermutlich gerade etwas angesäuert, weil die Wahrheit oft wehtut, vor allem wenn man den Fehler schmerzlich erkennt, das aber nicht so wirklich an sich heranlassen möchte, warum auch immer. Der Meister ist in der Jugend eine schöne Sache, aber nicht zwingend notwendig für den Trainer der ausbilden will. ;) Es gibt Ausbilder, die auch Meistermacher sind;-). Das traue ich dir auch so herum zu, versuche doch mal.


    Nachdem das Wort -Leistungsfußball- nun einigermaßen in recht viele Richtungen beleuchtet wurde, steht für mich im Raum, dass du möglicherweise einem Irrtum aufliegst. Du betreibst keinen Leistungsfußball, sondern eine erste Mannschaft im Jugendbereich, die bei uns in der Kreisliga A spielt, ....so wie meine Mannschaft nach der Hinrunde vermutlich auch. So wie die B 1 meiner älteren Söhne auch.


    Die spielen aber nicht im Leistungsfußball in dem Sinne, sondern in der stink normalen Kreisliga....hier A.


    Das sollte keinen modern denkenden Trainer dieser Welt davon abhalten, im Rahmen seiner persönlichen Philosophie auf altersgerechten Ausbildungsfußball zu verzichten. Das du das gemacht hast, läst du hier durchblicken und das bitte ich dich als Kollege doch nochmal für die Dich und deine Jungs selbstkritisch zu überdenken.


    Dem F-Ling fehlt auch der Input zum Passkombinationsspiel, zum Flankenschuß oder was weiss ich. Genauso fehlt ihm das Prozentrechnen etc.. Kommt halt später angepaßt an seine Fähigkeiten. Ihm das schon im frühen Alter beizubringen, ist unnötiges Verwirren u.a. und Zeitverlust.


    Andere Argumentationen wie Drop out etc. will ich mal garnicht erst andiskutieren. Gruß Andre


    P.S. Weitere Meinungen/Anmerkungen/Anregungen sind willkommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • hatten wir grade in der übungsleiter ausbildung :D


    beispiel basketball:


    wir haben 2 schulstunden gehabt in der ersten haben wir z.B. Schattendribbeln mit Ball gemacht und somit eine klare vorgabe was wir machn sollten, im 2. haben wir ein spiel gemacht und durften am ende wie wir wollten körbe werfen nacheinander.


    im anschluss haben wir uns zusammengesetzt und unser lehrer hat gefragt, was der uterschied zwischen den beiden stunden war, ergebniss:


    in der ersten gab es eine klare vorgabe, was zu tun war, jeder musste sich dran halten und es gab ein klares ziel (z.B. Korbleger); in der 2. stunde hat der lehrer keine vorgaben mehr gemacht, sondern nu gesagt das wir mal drauf los spielen/werfen sollen.
    Folgerichtig-> Leistungssport: Ein Ziel wird in der Mannschaft erarbeitet, mit klaren Vorgaben seitens des Trainers
    Breitensport: Der Spaß stand im Vordergrund, man hat Grundlagen spielerisch erlernt ohne ein bestimmtes Ziel.


    So haben wir es gelernt ;)

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • tibo: Entschuldige meine direkte Art, aber: Das halte ich für eine reichlich absurde Definition von Leistungssport. Leistung in diesem Sinne erbringt immer noch der Sportler selbst und nicht der Trainer, durch klare Anweisungen oder dergleichen oder Ziele gar mit der Mannschaft "erarbeitet". Wir sind hier ja nicht im Waldorfkindergarten, wo wir ggf. debattieren, ob wir unseren Namen Vormittags oder Nachmittags tanzen wollen. ;) Es gibt nur ein Ziel im Leistungssport: Gewinnen. Das muss man nicht erarbeiten.


    Man sollte nicht Leistungssport vs. Breitensport mit Führungsstilen (z. B. autoritär vs. Laissez-faire) verwechseln.

  • Ein gutes Beispiel im Basketball ist der Wurf aus dem Handgelenk. Wir nannten das "aus dem poignet", Handgelenk auf französisch. Es ist eine Bewegung, die einerseits schwierig zu lernen ist und andererseits die Konzentration und den Willen des Spielers verlangt, um immer wieder korrekt durchgeführt zu werden. Wenn der Spieler faul ist, so macht er hin und wieder eine leichtere Bewegung, was dann aber nur zufällige Ergebnisse liefert. Im sog. Leistungssportbereich wird dieser Wurf in jeder Trainingseinheit bis zum Erbrechen geübt.
    Ähnliche Dinge gibt es auch im Fußball. Hier war aber noch die Frage zu klären, was eben im Kinderbereich den Rahmen sprengt, im Hinblick auf das, was Kinder altersbedingt können.

  • Ich denke nicht, dass im Leistungssportbereich noch einem Basketballspieler - selbst in der Schlussminute - irgendwann noch gelernt werden muss wie der korrekte Ablauf bei einem Wurf aussieht. Das ist automatisiert. Ich habe n paar Jahre ne BB A-Jugend trainiert - da konnte jeder die Wurftechnik, dass war kein Thema (im Breitensport). Das Treffen ist eher ein mentales Problem bzw. ein Problem in einer gesamten, koordinativ komplexen Bewegung. Wenn Jungs von der Linie Serien von 30/40/50 in Folge haben, haben die im Grunde kein Wurftechnikproblem ;)


    Ich denke, zur Definition von Leistungssport gehört auch, dass man auch Leistung bringen kann, weil man die grundlegenden Techniken mindestens in Feinform beherrscht (technische Fähigkeit zur Leistung).


    Andererseits - und das sieht man auch immer wieder: Ist es scheißegal mit welchen Techniken gearbeitet wird: Hauptsache Erfolg.
    Beispiel: Paule Redcliff im Marathon. Die Läuft wie - sorry - hingeschissen. Aber sie ist schnell. Who cares?
    Beispiel: Fade-away von Nowitzky. Normal macht man das nicht - werfen im nach hinten Fallen. Aber er trifft.