Beiträge von Toto2

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    Kinder in Fördermaßnahmen haben schon einiges hinter sich. Man bemüht sich in dieser Stufe den Kindern größtmögliche Betreuung zu gewährleisten. Und zwar noch im Elternhaus. Die nächste mögliche Stufe/Maßnahme ist die Unterbringung bei Pflegeeltern usw. usw.
    Hier geht es um professionelle, geschulte Menschen in einem sehr sensiblen Bereich.
    Leider ist mir meine Frage noch nicht beantwortet worden, ob die Betreuung beim Training vor Ort bleibt oder den Jungen nur abgibt.



    Hallo zusammen,


    beitragen zur Diskussion kann ich an diesem Punkt, dass es durchaus funktionieren kann. Ich hatte bis vor gut einem Monat, bevor wir wegen regem Zulauf eine zweite D-Juniorenmannschaft gemeldet haben, zwei Kinder aus einer Pflegefamilie im Team. Einer davon wird jetzt von den Trainern der D2 betreut.


    Wir konnten, zumindest bisher über fast ein halbes Jahr, beide Kinder bestens integrieren. Vom Pflegevater wurde uns bei der Anmeldung noch mit auf den Weg gegeben: "Kann sein, dass er eine große Klappe hat. Falls Probleme auftauchen gebt mir bescheid." Von da an haben wir den Pflegevater nicht mehr gesehen.


    Was kann ich sagen? Beide sind tolle Jungs. Das einzige "Problem" bei einem war, dass er sehr zurückhaltend und eher passiv im Training agierte. Ab und zu war bei ihm auch zu erkennen, dass er leicht reizbar ist. Hat sich schon etwas verbessert und ist eigentlich ganz normal, wenn man der Neue ist und noch niemanden besser kennt. Zudem sollte ich vielleicht auch erwähnen, dass wir das in der Mannschaft überhaupt nicht thematisiert haben. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob alle wissen, dass die Jungs aus einer Pflegefamilie stammen. Sie werden behandelt wie jeder andere auch. Wobei wir am Anfang beide natürlich schon genauer beobachtet haben, da uns schon klar ist, dass die Kinder möglicherweise auffällig werden könnten.


    Was sagt uns das? Letztlich gar nichts! Jeder ist nun einmal individuell. Bei uns hat es bisher bestens funktioniert. Kann daran liegen, dass wir als Trainer viel richtig gemacht haben. Kann aber auch daran liegen, dass die Jungs gar nicht so "problematisch" sind. Oder beides.


    Alle, die hier mit diskutieren, haben in verschiedenen Punkten recht. Es kann gehörig in die Hose gehen. Es kann aber auch sein, dass der Hobbypsychologe Trainer einen anderen, unbewussten positiven Zugang zu diesen Kindern findet. Und vergessen darf man auch nicht, dass die Mannschaftskollegen einen positiven Einfluss haben können.

    Hallo,


    eines würde mich in diesem Zusammenhang interessieren:


    Woraus entsteht der Eindruck, dass der Junge aus einem schlechten Elternhaus kommt?


    Zitat Jugendbetreuer:
    Ich habe mich gestern Abend sehr lange mit dem Thema beschäftigt, was man ja auch an der Uhrzeit des Beitrages erkennt. Ich habe mich auch mit anderen Eltern unterhalten. Eine Mutter war der Meinung, man solle schnellstmöglich einen Elternabend veranstalten, um darüber zu sprechen. Ein Vater sagte zu mir, dass ich ja Fußballtrainer bin, aber kein Psychologe. Natürlich stärken die Stärkeren die Schwächeren und die Kinder können nichts dafür aus was für einem Elternhaus sie kommen. Aber wie auch hier genannt wurde, bekommt er ja schon professionelle Hilfe und wenn die das nicht geregelt bekommen, dann bekomme ich es auch nicht hin. Zitatende


    Zitat Jugendbetreuer: "Ich habe bereits vor zwei Wochen mit seiner Mutter gesprochen. Sie sagte, dass sie dieses Problem kennt und er auch Zuhause bei Gesellschaftsspielen überhaupt nicht verlieren kann. Aber dass sie hofft, dass er es durch den Fußball lernt. Leider sitzen die Eltern überhaupt nicht dahinter. Wäre die Betreuerin nicht auf mich zugekommen, wäre er wohl nie zum Fußball gekommen." Zitatende


    Zitat Jugendbetreuer: "Zu dem Jungen: er ist täglich von 8:00 bis 17:00 Uhr in dieser Einrichtung. Die Einrichtung musste extra beim Jugendamt beantragen, dass er an unserem Trainingstag eher gehen darf. Eine Person, mit der ich darüber gesprochen hatte, meinte, dass das Jugendamt dann aber auch schon das Sorgerecht haben müsste (aber da kenne ich mich nicht mit aus). Zitatende


    Ich würde, zumindest auf der Basis der bisherigen Informationen, nicht so voreilig auf ein schlechtes Elternhaus schießen. Da der Junge sich von 8 - 17 Uhr in einer entsprechenden Einrichtung befindet und diese beim Jugendamt die Teilnahme am Fußballtraining erst noch beantragen musste, kam die Mutter wohl selbst nicht auf die Idee ihn in einem Fußballverein anzumelden.


    Wer kennt schon die genauen Hintergründe und weiss was der Junge vielleicht erleben/ertragen musste? Daran muss nicht zwangsläufig das Elternhaus schuld sein. Ich finde es auch herausragend, dass Jugendbetreuer sich so intensiv mit der Situation beschäftigt.


    Da der Junge bereits professionell betreut wird bin ich eher guenters Meinung. Man könnte maximal, wenn man bereit ist den Aufwand zu tragen, mit dieser Einrichtung in Kontakt bleiben und um Empfehlungen dieser bei der Betreuung im Training bitten.


    Ich wünsche dem Jungen und Jugendtrainer, dass sich die Situation bessert und alle Beteiligten Spaß am Fußball haben können.

    Hallo CokeFreak,


    ich sehe es so wie DaddlnZockn. Verteidige ich in Überzahl wird eigentlich eine aktive Balleroberung angestrebt, während ich in Unterzahl den Angriff erst einmal verzögere und Querpässe provoziere ( bzw. versuche durch Abdrängen nach aussen Gleichzahl herzustellen ).


    Zwanzig Minuten sind nicht viel und schnell vergangen. Daher kannst du wahrscheinlich nicht alle Situationen abhandeln. Allerdings kommt es doch auf folgendes an: man will sehen, ob du das Thema beherrscht, vermitteln und Fehlverhalten erkennen und coachen kannst. Doch umfasst das Thema nicht nur das Verteidigen auf dem Flügel, sondern eben auch in der Zentrale. Deshalb könnte es auch sein, dass der Prüfer auch sehen will, dass du diese Situation abhandelst.


    Bei allen Fragen zu Prüfungsthemen, die hier im Forum gestellt werden, kommt bei mir selbst immer die Frage auf: wie habt ihr das Thema im Lehrgang behandelt und was sagen eure Ausbilder dazu? Das solltet ihr doch auch besprochen haben.


    Sorry, habe ich tatsächlich überlesen :rolleyes: .


    Wenn die Mädels oder Jungs dauerhaft höher spielen können und vor allem auch wollen ( Thema ehrgeizige Eltern X( ) finde ich das ja in Ordnung, ja sogar gut. Da hier aber primär die E-Jugend Thema ist bin ich immer noch der Ansicht, dass nur ein sehr geringer Teil der Spieler selbst aus Leistungsgründen einen Wechsel anstrebt. Glaube kaum, dass das Kind sämtliche Konsequenzen wirklich gut beurteilen kann.


    Mal überlegt, ob der hohe Anspruch der Trainer auf beste Ausbildung der Kinder und Jugendliche, gerade bei einem Dorfverein nicht
    auch ein Grund sein könnten. Wäre es bei diesen kleinen Vereinen nicht sinnvoller on diesem Ausbildungsanspruch herunterzukommen
    und mehr die Lust an Training, Spiel und Kameradschaftsdenken zu fördern und gerade dadurch die Schwächeren vom Aufhören
    abzuhalten.
    Nicht bei allen Kinder, die zum Fussballspielen kommen, steht ein Ausbildungsgedanken im Vordergrund, doch wohl eher bei vielen Trainer.
    Die, die dies wirklich wollen, Unterstützung durch die Eltern erfahren, haben nach Oben viele Möglichkeiten.


    Alles richtig, aber TW-Trainer schreibt doch:


    "Die Kinder kommen nicht zum Fussball, um Frustbewältigung durch Training für kleine Erwachsene zu erlernen, sondern um durch altersgerechtes Training und partnerschaftliches Verhalten beim Fussballspielen Spaß zu haben! Solange sich die Motive der Vereinsverantwortilichen nicht für den Kern der Jugendarbeit schärft und der Verdrängungswettbewerb nicht wahrgenommen wird, wird die Mitgliederzahl im Jugendbereich immer weiter abnehmen."


    Das bedeutet in meinen Augen, dass die ausgebildeten Trainer die Spieler da abholen, wo sie gerade sind. Und ich kann auch Spielern etwas beibringen, die nicht mit diesem Ziel in den Verein kommen. Quasi ohne, dass sie es merken. Ich kann ausbilden ohne Spass zu nehmen. Oder eigentlilch kann ich nur mit Spass ausbilden. Dazu muss ich aber das Wissen vermittelt bekommen, oder durch eigenes Nachdenken und recherchieren darauf kommen, wie es geht.


    TW-Trainers Absatz widerspricht dem meiner Ansicht nach nicht.



    Absolut auch meine Beobachtungen! Eben lang- und nicht kurzfristig denken ist angesagt. Dafür benötigen Vereine aber einen "Plan" ( Ausbildungsphilosophie ) und ausgebildete Trainer. Mein Verein hat so einen Plan übrigens auch nicht. Habe das schon mehrfach angesprochen, aber nur wenig Reaktionen erhalten. So kocht dann jeder Trainer sein eigenes, oft völlig spontanes Süppchen. Es herrscht auch immer noch das Denken, dass eine gute Tabellenplatzierung den Verein auch in der Jugend attraktiv macht. Und man muss ja wettbewerbsfähig bleiben. Das erscheint MIR zumindest so.


    Einige ausgebildete Trainer haben wir schon. Aber eben nicht komplett von unten nach oben. Absprachen bezüglich der Ausbildungsziele existieren nicht. Das merke ich am eigenem Leib, wenn ich die von mir ( mit Anlehnung an den DFB ) gesetzten Ziele im Training nicht umsetzen kann, da Voraussetzungen fehlen. Ich muss also das nachholen, was in der/den Jugend/en davor versäumt wurde. Sonst liefert unser Verein allerdings eine super Jugendarbeit - beim Drumherum!


    Was das Abwerben betrifft: kennt sicher jeder. Auch mir/unserem Verein wurden/werden immer wieder Spieler im Bereich D/C-Jugend abgeworben. Für die Spieler ist das immer eine Wertschätzung und sie fühlen sich geschmeichelt. Ganz besonders in diesem Alter, wo bekanntlich eine Neuorientierung im Leben der Jugendlichen erfolgt. Wenn dann die Spieler zwei Klassen höher kicken können ( dauerhalft - also auch in den folgenden Altersklassen ) freue ich mich und habe nichts dagegen. Ganz im Gegenteil. Das ist dann eine normale Entwicklung.


    Spielen sie aber in der gleichen Klasse, nur eine höher und in der folgenden Altersklasse sogar wieder eine Liga tiefer halte ich das für Nonsens.


    Und bereits in der E-Jugend abwerben? Dazu brauche ich, so glaube ich, nichts schreiben.

    Hallo zusammen,


    für mich ist dieser Brief ein rumdoktern an den Symptomen. Nicht an den Ursachen. Schließen wir Leute aus ( Spieler, Trainer, Zuschauer ), die sich falsch verhalten, dann beseitigen wir wieder einmal nur die Symptome. Kurzfristig gedacht. Die wachsen nach.


    unzunbacak stimme ich zu: mit Bildung und somit Sachkompetenz ( im Bereich Trainer ) erreicht man am meisten. Das weiß auch der DFB. Aber es gibt nun einmal die Trainer ( oder auch Vorstände, Jugendleiter ect. ), die diese Zeit für Bildung im Bereich Fußball nicht investieren können und/oder wollen. Ich kenne viele von diesen Leuten. Aber: es gibt viele von diesen Leuten und daher werden sie von den Vereinen gebraucht. Wenn diese Unwilligen ausgeschlossen werden würden sicher eine Menge von Jugendmannschaften ohne Trainer da stehen. Und das weiß der DFB auch.


    Für mich, und sicher auch die meisten von euch, nicht nachvollziehbar. Denn es ist ja unser Hobby, bereitet uns Spaß und wir können gar nicht genug Information u. Weiterbildung bekommen.


    Der Hinweis von Zodiak ist sicherlich immer der richtige Anfang: jeder kann in seiner direkten Umgebung etwas bewirken. Aber Zodiak ist nun einmal einer von denen, die sich intensive mit allen Facetten des Fußballs beschäftigt. Im Gegensatz zu der großen Mehrheit, die dann eben nicht so häufig richtig handelt.


    Der Fußball ist in gewisser Weise, und das schrieb hier irgendwer bereits, auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Ist also der Ansatzpunkt nicht vielleicht auch woanders bzw. nicht "nur" im Fußball zu suchen?


    Hallo loi,


    deshalb sind diese Trainer schließlich Stützpunkttrainer! Bildung bzw. andauernde Weiterbildung sei Dank. Man kann es nur immer wieder betonen: mit der Fachkompetenz steht und fällt alles.

    Hallo Marc19,


    nach deinem letzten Beitrag kann ich die Situation, so glaube ich zumindest, besser nachvollziehen.


    Ich möchte keine weitere Diskussion darüber starten, ob das Einführen der ballorientierten Verteidigung im Breitensport sinnvoll ist oder nicht.


    Aber ich vermute folgendes: a) nicht allen Spielern ist klar, wie sie sich bei dieser Spielweise zu verhalten haben b) dadurch Unsicherheit u. scheinbare Passivität, da sie über die jeweilige Situation nachgrübeln müssen c) sie haben dann Angst Fehler zu machen und das ist natürlich nicht zuträglich für das Selbstbewußtsein


    Ohne dich vorverurteilen zu wollen ( also bitte nicht falsch verstehen!!! :( wie sprichst du begangenen Fehler an? Ich erwähne das nur weil dem Trainer oft nicht auffällt, dass er durch die Art und Weise der Ansprache zusätzliche Verunsicherung schafft und ein Klima des "bloß keinen Fehler" machen fördert.

    Hallo,


    wie ich gehört habe sucht ein Verein in Rosenheim Jugendtrainer (ich glaube auch einen Jugendleiter). Ich denke es ist für F und E Jugend.
    Da ich im Leistungsbereich nie gearbeitet habe und erst seit zwei Jahren eine C-Jugend trainiere, möchte ich einfach mal nach eurer Meinung fragen. Wenn ich mich bei denen vorstellen möchte, wie muss man das im Leistungsbereich machen? Werden da schon Vorraussetzungen gestellt? Und würdet ihr mir das überhaupt empfehlen? Ist das ein viel größerer Aufwand als bei "normalen" Vereinen? Immerhin spielt die erste Mannschaft von denen in der Regionalliga und viele Jugendmannschaften in der Bayernliga.
    Ich will dieses Jahr den C Breitensportschein machen. Ich frage, weil ich es möchte aber auch nicht da stehen will als Ahnungsloser und noch ohne Lizenz der ohne große Trainerkarriere sich da vorstellt.



    Hallo DerKapitän,


    falls du direkt noch nicht anrufen möchtest kannst du dich evt. auch vorher mit der Internetpräsenz des Vereins auseinander setzen. Vielleicht ist dort die "Ausbildungsphilosophie", die ein Verein dieses Gewichtes haben sollte, einzusehen.


    Ist/sind die Stelle/Stellen denn bereits ausgeschrieben? Oder weisst du davon nur durch Mundpropaganda? Sollte eine Ausschreibung existieren, dann dürfte das Anforderungsprofil angegeben sein. Eventuell findet man die Ausschreinung auch bereits im Internet.


    Wie auch immer: wünsche dir im alten oder neuem Verein viel Spaß und Erfolg!



    Nein, das erkennt man im ersten Beitrag nicht. Marc 19 schrieb, dass die Kette zu weit von den Gegner entfernt stand. Das muss nicht bedeuten, dass es sich um eine Manndeckung handelt. Er hat lediglich geschrieben, dass die Spieler sich passiv verhalten und ist auf eine genauere Fehlerbeschreibung ( Verengung der Räume, fehlende Absicherung ect. ) gar nicht eingegangen.


    Ich kenne Marc 19 nicht. Du scheinst ihn, bzw. andere Beiträge von ihm, zu kennen. Du schreibst ja, dass er 17 Jahre alt ist. Es ist doch rein theoretisch möglich, dass die Spieler schon länger mit dem Prinzip vertraut sind. Daher meine Frage seit wann die ballorientierte Verteidung praktiziert bzw. trainiert wird.


    Und ich bin mir auch nicht sicher, dass die Passivität der Spieler mit der Vermittlung der notwendigen Individualtaktik verschwindet. Wäre möglich - muss aber nicht. Dieses Verhalten der Spieler könnte auch ganz andere Gründe haben.


    Grundsätzlich glaube ich ja, dass Marc durch Beobachtung und Gesprächen mit den Spielern die Probleme wahrscheinlich selber erörtern könnte. Aber er bittet hier um Hilfe. Deshalb bat ich um genauere Informationen. Dann könnte man vielleicht das Ganze eingrenzen.


    Generell sind diese 4 Spieler sehr passiv und wollen bloß keine Verantwortung übernehmen - frei nach dem Motto "Lass uns aus dem Spiel raus, die vor uns machen schon alles".
    Technisch gesehen sind alle 4 Spieler relativ sicher, trauen sich aber viel zu wenig bis gar nichts zu.
    Wenn ich nun einen bzw. zwei "Selbstbewusste" Spieler in die Abwehr stelle, fehlen mir vorne wichtige Anspielstationen, da sich diese Spieler offensiv wenig bewegen und den Ball auch gar nicht haben wollen.





    Hallo,


    grundsätzlich sehe ich da erstmal ein anderes Problem. Wieso gibt es in der Mannschaft Spieler, die den Ball nicht haben wollen? Eigentlich sind doch alle da, weil sie Fußball spielen möchten. Damit zusammenhängend könnte auch die Sache sein, dass sich die 4 Abwehrspieler nicht viel zutrauen.


    Für mich stellt sich aus der Entfernung die Frage: was ist der Auslöser für die Symptome?


    Eine weitere Frage habe ich auch noch: hast du die ballorientierte Spielweise erst ganz neu eingeführt?



    Hallo,


    das leuchtet natürlich schon ein, dass bei den weiterführenden Lizenzen auch mehr Wissen vermittelt wird. Das bezweifelt ich absolut nicht. Im Fußball gibt es schließlich noch wesentlich mehr relevante Bereiche. Nicht "nur" Mannschaftstaktik.


    Aber ist es dann tatsächlich so, dass man sich das Wissen nicht mit Hilfe anderer Medien aneignen kann? Mal abgesehen davon, dass ich z. B. einem Buch keine Fragen stellen kann.


    Und kann das "rudimentäre" Vermitteln der ballorientierten Spielweise ( Verschieben, Überzahl schaffen, Sichel- u. Dreiecksbildung ) nicht auch in der Kreisliga oder im Jugendbereich ( nicht zwangsweise Leistungsbereich ) gegenüber der Manndeckung Vorteile bringen? Auch wenn vielleicht nicht genug Zeit vorhanden ist, um nahezu jede mögliche Spielsituation zu behandeln?


    Nicht falsch verstehen: es ist mir schon klar, dass die Mannschaftstaktik im Amateur- bzw. Breitensport niemals so umsetzbar ist wie im Leistungsbereich.


    Die Mannschaft selbst hatte Kreisliga A - Niveau. Wie hoch der Trainer früher mal gespielt hat, er war übrigens in der aktiven Zeit Torhüter, weiss ich nicht genau. Aber über Kreisliganiveau.


    Natürlich ist nach oben, was Verbesserungen angeht, zumindest für mich alles offen. Dazu muss ich noch betonen, dass ich primär Jugendtrainer bin ( bisher D- u. C-Jugend ). Der Ausflug in die Senioren war nur für zwei Spielzeiten. Von dem, was dieser Trainer mir während seiner Ausbildungszeit C-Leistungslizenz mitgeteilt hat, hatte ich allerdings den Eindruck, dass es nicht nur eine Einführung in das Thema war.


    Somit hatte ich auch einen Vergleich, was meinen Wissenstand angeht. Und das hat mir Mut gemacht. Wenn ich da falsch liege, dort bei der Lizenz nur ein Bruchteil vermittelt wird und in sämtlichen Medien ( Bücher, DVD und Internet ) auch nicht mehr zu erfahren ist, dann erweckt das in mir den Eindruck, dass dieses Wissen nur einer elitären Minderheit zugängig gemacht wird.


    Bist du also eher der Ansicht, dass man auf "unterer Ebene" (Spielniveau) weiterhin an Libero und sturer Manndeckung festhalten sollte, da die Spieler schon rein technisch nicht gut ausgebildet sind? Oder kann man auch mit technisch limitierten Spielern eine einigermaßen anschauliche Mannschaftstaktik hinbekommen?


    Oder anders: die Zeit nicht mit Mannschaftstaktik verplempern und das Augenmerk lieber weiterhin auf Technik und max. Gruppentaktik legen? Oder kann trotz der Mängel die Mannschaftstaktik ein Thema sein und gegenüber Libero und Co. Vorteile bringen?


    Und beziehst du deine Ansicht jetzt nur auf Senioren oder auch aúf den Jugendfussball?


    TW-Trainer


    Das würde ich für ein bisschen zu viel halten. Ballbesitzorientiertes Spiel kann man auch ohne Schein vermitteln, das Internet und ein paar Bücher sollten für die unterste Leistungsklasse genug hergeben. Denke ich. ;)


    Das sehe ich auch so. Ich pers. besitze auch nicht die C-Leistungslizenz, beschäftige mich aber sehr eingehend mit Mannschaftstaktik. Nicht nur, aber eben auch. Ich nehme quasi alle Weiterbildungsmöglichkeiten aus allen möglichen Quellen mit und will mich laufend verbessern. Ist halt mein Hobby und es bereitet mir viel Spaß.


    Aber ich habe immer versucht mein Team nicht als Versuchskaninchen zu benutzen. Habe ich mich also mit einem Thema nicht ausreichend auseinander gesetzt würde ich auch nicht versuchen es mit der Mannschaft umzusetzen.


    Trotzdem gilt natürlich: genau so, wie ein Spieler sich immer verbessern kann, kann es auch ein Trainer. Daraus wird aber dann ein Rattenschwanz. Bei aller peniblen Vorbereitung muss ich es auch irgendwann anwenden.


    Ich möchte meine Mannschaft nicht mehr mit Libero und sturer Manndeckung spielen lassen. Das ist das unterlegene System.


    Aber: TW-Trainers Hinweis bzgl. Praktikum und C-Leistungslizenz ist alles andere als falsch. Das kann nur von Vorteil sein und geistert schon lange nach dem Erwerb der C-Breitenlizenz in meinem Kopf herum.


    Aber ich habe auch zumindest einen Vergleich: war eine Saison lang Co-Trainer einer Seniorenmannschaft, die von einem C-Leistungslizenzinhaber trainiert wurde. In meinem Augen trainierte und coachte er diesbezüglich das Team auch nicht anders als ich. Das sollte einem doch Mut machen.

    Hallo,


    würde das Kind auch mal fragen, ob das Spielen keinen Spaß mehr macht. Vielleicht liegt es ja auch nicht am Fußball, sondern es gibt einen anderen Grund, den das Kind nicht direkt ausspricht ( evt. Ärger mit Mitspieler ).


    Könnte sein - muss nicht. Sind ja auch recht sprunghaft und probieren erstmal alles aus.


    Toto2: 4-4-2 flach möchte ich nicht spielen, zwar habe ich es mit dieser Mannschaft gar nicht probiert, aber vor zwei Jahren mit der C-Jugend. Da habe ich es nicht geschafft, den Jungs beizubringen, die Räume zwischen den beiden Viererketten abzudecken, so dass das gar nicht funktioniert hat.



    Die Variante nach außen zu lenken zieht ja wie befürchtet niemand ernsthaft in Betracht.


    Egal welche Pressingvariante du in welcher Formation einüben möchtest: es geht immer um Überzahl in Ballnähe. Und wenn man einen intelligenten Gegner hat gibt es auch in jeder Formation irgendeinen Schwachpunkt. Sonst wäre Fussball irgendwann auch langweilig ;)


    Man braucht auf jeden Fall Geduld und muss den Spielern auch Fehler zugestehen. Perfektion innerhalb von 2 Wochen kann man natürlich nicht verlangen. Aber ich denke, das ist dir längst klar.


    Ich denke aber auch, dass du dich bei der Vermittlung der Pressingvariante in 4-4-2 Raute auch nicht einfacher tun wirst. Eine Grundformation sagt zunächst nichts aus. Es kommt darauf an wie sie mit Leben gefüllt wird. Und es gibt ja auch immer noch einen Gegner, den man selten vorher ausrechnen kann. Somit kann man, zumindest im Breitensport, seine Mannschaft auch nicht auf jede Situation vorbereiten (im Leistungssport habe ich wesentlich mehr Zeit und natürlich besser ausgebildete Spieler). Dafür ist es eben wichtig, dass die Spieler Spielintelligenz entwickeln. Und das unabhängig ob im Breiten- oder Leistungssport. Ein in game coaching ist verdammt schwer. Und wenn die Spieler sich mit Pressingvarianten beschäftigen, dann beschäftigen sie sich auch mit den Situationen, in denen sie im eigentlichen Sinne bei der Balleroberung nicht direkt betroffen sind ( Lauf- u. Passwege schließen ). Sie sind gezwungen sich Gedanken zu machen und das fördert die Spielintelligenz. Sie müssen zunächst den Ball, dann den Mitspieler und dann den Gegenspieler im Auge haben und entsprechend reagieren.


    Aber ich schweife wieder ab.....Was dein flaches 4-4-2 mit der C-Jugend angeht: beim Auslösen der Pressingfalle müssen natürlich alle mitziehen. Ausnahmslos jeder hat dabei eine Aufgabe. Die hinterste Kette muss durch gemeinsames Aufrücken die Räume grundsätzlich verengen. Das verschieben zum Ball für die Schaffung von Überzahl ist Voraussetzung. Ich gehe davon aus, dass du damit vertraut bist. Die verschobenen Mittelfeldspieler sollten nicht "nur" darauf achten Anspielstationen zu zustellen, sondern möglichst auch die Schnittstellen für einen Pass auf einen Gegner im Rücken, eigentlich durch IV bzw. ballfernen AV gedeckt, durch einen Deckungsschatten zu verhindern.


    Dein TW rückt natürlich ebenfalls entsprechend auf um lange Bälle des Gegners, die ja eigentlich nicht erfolgen sollten, ab zu fangen. Durch das Pressing an sich sollte kein Gegenspieler in der Lage sein einen langen Ball zu spielen, da er unter Raum- und Zeitdruck steht. Ich vermute einfach mal, dass deine C-Jugend das Aufrücken da nicht konsequent durchgeführt hat. Sonst dürften diese Räume eigentlich nicht entstehen.


    Das sehe ich auch so. Ohne, dass ich mich selbst so intensiv wie nur möglich mit dem Thema auseinander gesetzt habe ( Know how ) würde ich auch nicht versuchen das umzusetzen. Es steht und fällt, wie so viele Dinge, mit dem Trainer. Ich muss diebezüglich auf jede Frage eines Spielers die Antwort haben. Sonst bin ich nicht glaubwürdig - und das mit Recht. Das wird sehr häufig mit Sachkompetenz umschrieben.


    Zum Thema Informationen/Übungen aus dem Internet: das selbe Thema; ich erhalten haufenweise Trainingstipps und Übungen. Aber was bringen die, wenn ich sie nicht systematisch einsetze und vor allen Dingen nicht richtige coache? Absolut gar nichts. Tatsache ist aber auch, dass Kinder u. Jugendliche das überhaupt nicht erkennen. Hundertfach auf Trainingsplätzen zu beobachten. Übung wird, meist langatmig da vom Trainer selbst nicht richtig verstanden, erklärt und dann ohne jegliches Coaching abgespult. Danach kommt die nächste Form oder Übung mit null Bezug zu der vorherigen. Kein roter Faden erkennbar.


    Übrigens gibt es tatsächlich Literatur, die ähnlich vorgeht. Pass- oder Übungsformen, die lediglich mit Coachingtipps wie "auf Tempo achten" ergänzt werden. Schon erstaunlich.