Kinder in Fördermaßnahmen haben schon einiges hinter sich. Man bemüht sich in dieser Stufe den Kindern größtmögliche Betreuung zu gewährleisten. Und zwar noch im Elternhaus. Die nächste mögliche Stufe/Maßnahme ist die Unterbringung bei Pflegeeltern usw. usw.
Hier geht es um professionelle, geschulte Menschen in einem sehr sensiblen Bereich.
Leider ist mir meine Frage noch nicht beantwortet worden, ob die Betreuung beim Training vor Ort bleibt oder den Jungen nur abgibt.
Hallo zusammen,
beitragen zur Diskussion kann ich an diesem Punkt, dass es durchaus funktionieren kann. Ich hatte bis vor gut einem Monat, bevor wir wegen regem Zulauf eine zweite D-Juniorenmannschaft gemeldet haben, zwei Kinder aus einer Pflegefamilie im Team. Einer davon wird jetzt von den Trainern der D2 betreut.
Wir konnten, zumindest bisher über fast ein halbes Jahr, beide Kinder bestens integrieren. Vom Pflegevater wurde uns bei der Anmeldung noch mit auf den Weg gegeben: "Kann sein, dass er eine große Klappe hat. Falls Probleme auftauchen gebt mir bescheid." Von da an haben wir den Pflegevater nicht mehr gesehen.
Was kann ich sagen? Beide sind tolle Jungs. Das einzige "Problem" bei einem war, dass er sehr zurückhaltend und eher passiv im Training agierte. Ab und zu war bei ihm auch zu erkennen, dass er leicht reizbar ist. Hat sich schon etwas verbessert und ist eigentlich ganz normal, wenn man der Neue ist und noch niemanden besser kennt. Zudem sollte ich vielleicht auch erwähnen, dass wir das in der Mannschaft überhaupt nicht thematisiert haben. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob alle wissen, dass die Jungs aus einer Pflegefamilie stammen. Sie werden behandelt wie jeder andere auch. Wobei wir am Anfang beide natürlich schon genauer beobachtet haben, da uns schon klar ist, dass die Kinder möglicherweise auffällig werden könnten.
Was sagt uns das? Letztlich gar nichts! Jeder ist nun einmal individuell. Bei uns hat es bisher bestens funktioniert. Kann daran liegen, dass wir als Trainer viel richtig gemacht haben. Kann aber auch daran liegen, dass die Jungs gar nicht so "problematisch" sind. Oder beides.
Alle, die hier mit diskutieren, haben in verschiedenen Punkten recht. Es kann gehörig in die Hose gehen. Es kann aber auch sein, dass der Hobbypsychologe Trainer einen anderen, unbewussten positiven Zugang zu diesen Kindern findet. Und vergessen darf man auch nicht, dass die Mannschaftskollegen einen positiven Einfluss haben können.