Beiträge von Toto2

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    tobn: ich zitiere dich mal: Gruppentaktisch wird es dann, wenn zwei oder mehr Spieler koordiniert eine Aktion durchführen. Jedem dürfte klar sein, dass im Kontext des Passes der Doppelpass ein gruppentaktisches Element ist. Aber bereits ein planvoll vorgetragenes 2:1 ist ein gruppentaktisches Element.


    Das schrieb ich doch: es handelt sich in diesen Fällen NICHT um Individualtaktik. Auch eine Entscheidungsfindung ergibt sich erst, sobald ein Mannschaftskollege ins Spiel kommt. Von daher weicht der DFB dann schon von seinem Konzept ab, wie man auf der einschlägigen Seite nachlesen kann. Jetzt mal völlig unabhänging davon, ob es Sinn macht oder nicht. Dazu findet man hier massenweise Diskussionen, die sich immer wieder neu ergeben. Die einen sind der Meinung das kann/sollte man ruhig schon ab F trainieren, die anderen finden es dort noch nicht sinnvoll.

    Hallo Tirus,


    ich zitiere aus deinem letzten Beitrag: Ich finde nicht dass man hier abweicht. Oft wird hier das Konzept dahingehend interpretiert, dass z.B. das Lösen von 2v1 Situationen Gruppentaktik sei, und daher z.B. in einer F Jugend nichts zu suchen habe. Es handelt sich jedoch um vornehmlich Individualtaktik. Wann kann ich einen Pass spielen wann nicht? Wie muss ich den Pass spielen? Wie muss ich mich anbieten/freilaufen um einen Pass zu bekommen? Selbst wenn Spieler hier in der kleinstmöglichen Gruppe agieren, kann man trotzdem noch nicht von Gruppentaktik sprechen.


    Da möchte ich widersprechen. In diesem Fall handelt es sich nicht um Individualtaktik. Einen Pass spiele ich in der Praxis nur wenn ich auch einen Empfänger habe. Sonst macht er ja keinen Sinn.


    Hier mal die Definition von soccerdrills, die ich hoffentlich auch verwenden darf ;) :


    b. Die Individualtaktik - Die Basis jeder Taktik
    Die IndividualTaktik beschreibt die Taktik des einzelnen Spielers.
    Warum ist das taktische Verhalten eines Spielers für das Fußballspiel so wichtig? Ein Spieler sollte in jeder Spielsituation richtig handeln. Sein Verhalten, sowohl im Angriff, als auch in der Verteidigung, kann über Erfolg oder Misserfolg der gesamten Mannschaft entscheiden. Je besser der einzelne Spieler technisch ausgebildet ist, desto leichter wird er eine Spielsituation mit Erfolg abschließen können.
    Klassische Spielsituationen im Bereich der IndividualTaktik sind Dribblings, Flanken, Passen und das 1 gegen 1.


    Mit Passen ist die rein technische Ausführung des einzelnen Spielers gemeint ( Innenrist, Spann, Aussenrist ).

    Hallo zusammen,


    dass in einer DFB-Trainerschulung bereits ab der F-Jugend die Kommunikation angesprochen wird wundert mich. Weicht man da beim DFB nicht vom Konzept ab? Nimmt man da nicht etwas voraus? Oder passt man nun das Konzept neu an? Die Unterlagen würden mich auch sehr interessieren.


    Bezüglich Horst W. sehe ich das so wie tobn. Denke auch nicht, dass dort primär das Spiel in die Breite forciert wird.

    Hannes2004, kleincampino & Micha71: vielen Dank für die Blumen.


    Aber nicht, dass mein Beitrag falsch verstanden wird: ich möchte Trainer A nicht als das Böse im Fussball darstellen. Ich wollte lediglich aufzeigen, dass ein guter Trainer nicht an der Tabelle zu erkennen ist. Und das nicht nur im Jugendfussball.


    Es steht und fällt, wie so oft, mit der Ausbildung der Trainer, Und der Fähigkeit, sich auch ständig selbst zu hinterfragen. Wie kann man jemandem etwas vorwerfen, von dem er keine Ahnung hat? Trainer A sah keine Notwendigkeit sich selbst zu hinterfragen, da es kein negatives Feedback gab. Das ist eben, wenn der Tabellenplatz stimmt, oft der Fall. Das bedeutet eben aber nicht, dass alles richtig läuft. Sobald der "Erfolg" ausbleibt fällt das Kartenhaus ganz schnell in sich zusammen.


    Solche Situationen erkennt man im Kinder- und Jugendfussball schnell auf dem Spielfeld, wenn vom Verteidiger weit und planlos rausgeschlagene Bälle Lob vom Trainer und umstehenden Eltern erhält. Beide meinen es gar nicht böse. Ganz im Gegenteil. Und wenn das Team oft und auch hoch gewinnt sind alle begeistert. Auch das kann man niemandem vorwerfen. Aber das ist, und das erkennen Trainer und Eltern manchmal nicht, wieder mal nur kurzfristig gedacht.

    Hallo zusammen,


    ich bin der Ansicht, dass Erfolg absolut wichtig und notwendig ist. Sowohl für die Jugendlichen/Kinder, als auch für den Trainer.


    Die Frage ist nur: wie definiere ich für mich Erfolg?


    Ein Beispiel: zumindest im Breitenfussball reichen in den unteren Jugenden oft ein bis zwei überlegene Akteure, um eine Begegnung ergebnistechnisch für sich zu entscheiden. Heisst, das Spiel zu gewinnen. Trainer A übernimmt jetzt einen neuen Jahrgang mit solchen Spielern, erkennt deren Qualitäten/Überlegenheit und setzt sie natürlich immer ein. Er braucht eigentlich nichts weiter zu tun als eine Mannschaft aufzustellen und den Ball in die Mitte zu werfen. Er gewinnt nahezu jede Partie, Das geht sogar soweit, dass er versucht Spiele zu verlegen wenn diese Spieler nicht zur Verfügung stehen, obwohl es problemlos möglich wäre eine Mannschaft aufzustellen. Spieler wären trotzdem genug da. Warum nur?


    Die anderen Teammitglieder sind gar nicht mal unglücklich damit, weil sie am Erfolg teilhaben und die Notwendigkeit der Anwesenheit dieser wenigen Spieler erkennen. Gewinnen macht Spaß und es besteht die Möglichkeit Meister zu werden. Der groß gewachsene Paul steht hinten drin und wehrt im Alleingang so gut wie jeden Angriff ab und drischt den Ball in die Spitze zu seinem ebenfalls recht groß gewachsenen Kollegen Frank, der die langen Bälle behauptet und im gegnerischen Tor versenkt. Ein sicheres "Erfolgsrezept". Ab und zu ist mal ein Zusammenspiel mit einem dritten Mannschaftskollegen notwendig, weil Paul nicht die Möglichkeit hatte den Ball noch vorne zu schlagen. Und Frank spielt hin und wieder mal vor dem Tor auch ab, weil sich für seine Mitspieler doch auch Platz ergibt, da die gegnerischen Spieler irgendwie alle mit dem Aufhalten von Frank beschäftigt sind. Trainer A ändert über die gesamte Saison rein gar nichts und beendet diese als Tabellenerster. Alle sind zufrieden.


    Trainer B trainiert die Übriggebliebenen einer solchen Mannschaft plus Jungjahrgang in derselben Liga wie Trainer A. Die Spieler wie Paul und Frank wechselten eine Jugend höher. Das Team orientiert sich anfangs an der Spielweise der letzten Saison. Das scheint aber keinen Erfolg zu bringen, da die aus der Abwehr lang geschlagenen Bälle zum großen Teil vom Gegner abgefangen werden und schnell zurück kommen. Somit steht die Abwehr auch ständig unter Druck, da im Augenblick des gegnerischen Angriffs nur ein oder zwei Verteidiger zur Verfügung stehen, die die ständigen Angriffe nicht abwehren können. Die anderen Mannschaftskollegen stehen alle in der gegnerischen Hälfte und warten auf die langen Bälle. Hat früher ja auch funktioniert.


    Trainer B erkennt die Problematik und trainiert einen geordneten Spielaufbau, Zusammenspiel, Zweikampfverhalten und was weiss ich nicht alles. Funktioniert leider alles nicht so dolle, weil gerade im Spielaufbau immer wieder Fehler passieren, die zu sofortigen Gegentoren führen. Das braucht wohl Zeit. Einige Spieler sind verunsichert und fallen immer mal wieder in alte Gewohnheiten zurück, da sie Angst haben Fehler zu machen. Trainer B schafft es schließlich durch ständiges Loben für gelungene Aktionen und Ermutigungen die Jungs von seinem Weg zu überzeugen. Aus Fehlern lernt man, sagt er immer. Fehler passieren trotzdem, werden von den Spielern aber nicht mehr so negativ bewertet wie anfangs. Team B beendet die Saison irgendwo in der Mitte der Tabelle. Die Jungs sind gar nicht mal so unzufrieden, obwohl in der vorherigen Saison im Sinne der Tabelle besser abgeschnitten wurde. Dem Trainer hat´s auch Spaß gemacht, da er Fortschritte erkennen konnte, an denen er wohl auch nicht ganz unbeteiligt war.


    Welcher Tranier war jetzt erfolgreicher? Welche Mannschaft war denn jetzt erfolgreicher?

    Hallo Olympic1911,


    ich bleibe dabei - mein Vergleich hinkt nicht. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass ein rein technisches und nicht spielnahes Training alleine eben nicht auf das eigentliche Ziel - das Spiel - vorbereitet. Es ist lediglich ein Teil des Lösungsansatzes. Der Spieler wird dadurch die von dir angesprochene Reife nicht erlangen. Ausnahmen bestätigen die Regel ;) .


    Und beim Musiker kann es ähnlich sein. Da spreche ich aus Erfahrung, da ich es bereits erlebt habe. Auch er muss neben der techischen Beherrschung des Instruments eben diese "Reife" erlangen. Dafür muss es nicht einmal ein Orchester sein, sondern es kann eine kleinere Besetzung ausreichen, um ihn bei der Ausführung zu stören. So wie der Gegner z. B. den Passgeber in der Praxis stört.

    Hallo zusammen,


    ich beziehe mich auf die Eingangsfragen von schumi. k, die da wären: welches ist das Spielsystem der Zukunft und welches habt ihr gewählt? Das sind für mich zunächst zwei Fragen, denn meine aktuelle Wahl muss ja nicht gleich die Zukunft sein.


    Da kommen bei mir zunächst aber wieder neue Fragen auf: meint er mit System die Formation wie z. B. 4-4-2 ( mit flacher 4 oder Raute ) oder den Spielstil, für den ich mich als Trainer entschieden habe ( auf Ballbesitz oder auf Balleroberung )? Das ist für mich als Grundlage für die Diskussion sehr wichtig.


    Meiner Ansicht nach kann ich eine Basisformation für beide Spielstile wählen. Ich kann im z. B. 4-2-3-1 sowohl meine Spielidee "Ballbesitz" als auch "Balleroberung" umsetzen. Eindeutig ist auch, wie benschi schon erwähnte, dass im prof. Fußball zu beobachten ist, dass die Formation je nach Situation ( Phase Ballbesitz, Ballverlust, Ballbesitz Gegner, Balleroberung ) wechselt. Soweit ich informiert bin spricht man bei der Basisformation von den Positionen der Spieler auf dem Feld in Ballbesitz.


    Was ist also das System? Diskutieren wir alle von derselben Grundlagen aus?

    Hallo,


    diesbezüglich habe ich bisher keine Erfahrung gemacht. Und das ist auch gut so. Wäre ich Jugendleiter und etwas in diese Richtung, sei es nun rechts- oder linksradikal, würde sich im Verein bemerkbar machen....ich würde es unterbinden. Es geht mir aber darum, dass keiner missionarisch tätig wird.


    Genau genommen dürfte ein Trainer nicht einmal Werbung für SPD, CDU, Grüne oder welche Partei auch immer machen. Das hat im Verein nichts verloren.


    Ich kann Leute, die sich diebezüglich nicht bemerkbar machen, nur vor den Kopf schauen und somit nicht erkennen. Grundsätzlich wäre es also möglich, dass es Trainer mit ideologischem Gedankengut gibt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich.


    Edit: das sehe ich übrigens in religiösen Dingen genauso.

    Hallo schumi. K,


    Zitat: Danke für deine ausführliche Antwort,,,, aber du triffst den nagel auf den Kopf,,,,, Technik= wenig vorhanden,,,,,


    In diesem Fall solltest du den zweiten nicht vor dem ersten Schritt machen. One-touch-Fußball Spielern zu vermitteln, die nach deiner Aussage große technische Defizite haben. Wenn das tatsächlich dein Ziel ist muss du jede Menge Geduld mitbringen, wie TW-Trainer schon ausführlich schrieb. Wie es aussieht sind da im Seniorenbereich Dinge aufzuarbeiten, die im Kinder- und/oder Jugendfussball versäumt wurden. Vielleicht willst du auch anfangs zu viel? Die beiden Stichworte one-touch-Fußball und Viererkette beinhalten schon so viel, dass du alleine mit einem der beiden Themen sehr, sehr lange Zeit beschäftigt sein wirst.


    Obwohl die "Viererkette" wahrscheinlich der bessere Ansatzpunkt ist, da die Mannschaft diese schon seit 5 Jahren praktiziert. Ist aus der Ferne wieder einmal schwer bis überhaupt nicht zu beurteilen. Wie du schreibst wurden ja zumindest die Anfänge gemacht. Das könntest du ja weiter ausbauen.


    Wünsche gutes Gelingen.

    Hallo,


    das ist aus der Entfernung immer schlecht zu beurteilen. Aber du schreibst, dass die Motivation verloren ging als die Entwicklung stagnierte. Da wäre doch ein Ansatzpunkt: sorge dafür, dass Entwicklung stattfindet. Dann sollte wohl auch die Motivation zurückkehren. War ja vorher wohl auch der Fall. Oder ging die Motivation vielleicht verloren weil man 3 Jahre um den Aufstieg spielte es aber nicht geschafft hat?


    Du möchtest, dass sie wieder an ihre eigenen Stärken glauben. Meine Frage dazu: wie sehen denn die eigenen Stärken aus?


    Wie du schon erkennen kannst ist das Thema nicht so einfach, dass man es in 6 oder auch 60 Sätzen lösen kann.

    Hallo DaddlnZockn,


    ich sehe es lediglich so, dass die non-verbale Kommunikation die effektivste ist da bereits mit der Bewegung/Laufweg gewisse Reaktionen meiner Mitspieler in Gang gesetzt werden. Und die sogenannten Automatismen bezeichne ich ja als non-verbale Kommunikation.


    Zitat DaddlnZockn: Ich bin der Überzeugung, dass, wenn man in einer Situation wirklich mehrere Automatismen als Lösungen hat (z.B. am Flügel: Hinterlaufen, Doppelpass mit Zentrumsspiel, Seitenwechsel etc.), sollten die eigenen Spieler wissen, wie man jetzt als Gruppe vorgeht.


    Genau das habe ich doch in meinem Beitrag so umschrieben: "Nehmen wir als Beispiele ganz einfache Abläufe wie Hinterlaufen, das Kreuzen der Stürmer oder das Spiel über den dritten Mann. Da findet eigentlich schon non-verbale Kommunikation statt, die ich durchaus als Automatismen bezeichnen würde."


    Natürlich sind diese "Klassiker" auch zu verteidigen, wenn dem Gegner ebenfalls klar ist was in diesem Augenblick geschieht ( Stichwort Allgemeingut ).


    Aber gerade im professionellen Bereich wird es wohl sicher so sein, dass sich Trainer mit den Klassikern nicht zufrieden geben. Da werden Automatismen wohl auf noch ganz anderem Level trainiert. Aber, wie TW-Trainer schon schrieb, auf diesem Level diskutieren wir eigentlich hier im Kinder- bzw. Jugendfussball nicht. Jedoch ist es nicht verkehrt sich Ziele angelehnt am prof. Bereich zu setzen. und daran zu orientieren. Mit dem zunächst Aufzeigen der verbalen Kommunikation und vor allem der Entwicklung der Spielintelligenz durch Stimulation gebe ich als Trainer dem Spieler Hilfestellung dazu.


    Zitat DaddlnZockn: Im übrigen läuft der "Stimulanz"-Ansatz von Wein doch auf dasselbe heraus. Die Spieler sollen erkennen, welche gruppentaktischen Mittel in bestimmten Situationen sinnvoll einzusetzen sind.


    Auch das hatte ich in meinem Beitrag eigentlich so geschrieben: "Und ich glaube, dass man die oft so erwähnten Automatismen dazu zählen kann. Das fördert Horst Wein meiner Ansicht nach schon. Wein fordert ja immer die Erarbeitung von Lösungsansätzen zusammen mit den Spielern. Also stimmulieren und nicht instruieren."


    Ziel ist es aber letztlich, dass die Spieler sich untereinander coachen und nicht der Trainer instruiert. Wenn sich die Spieler dann auf demselben Niveau befinden, was die Spielintellignz angeht, dann wird die verbale Kommunikation eben nicht mehr notwendig sein.


    Aber all das muss man sich eben Schritt für Schritt erarbeiten.

    open-minded: der Begriff Hütchenaufsteller gefällt mir eigentlich auch nicht. Habe ich aber schon beobachten können. Da wurden Co-Trainer nur benötigt, um das Trainingsmaterial auf das Feld zu tragen, nach dem Aufbau durch den Trainer wieder abzuräumen und die Spielberichte zu machen. Auch das muss nicht negativ sein. Es kommt natürlich darauf an was der Co-Trainer für Erwartungen hat. Will er in die Trainingsgestaltung eingebunden werden? Und damit meine ich, dass man diese zusammen erarbeitet und der Co-Trainer auch dahin gehend coachen darf. Oder der Headcoach zumindest vermittelt welche Ziele er auf welche Art und Weise durch das Training erreichen will. Daraus lernt der Co-Trainer, falls die Sachkompetenz nicht schon auf einem Stand ist.


    Aber sicher gibt es auch Co-Trainer, die diese Erwartung nicht haben sondern tatsächlich insofern unterstützend tätig sind, dass sie dem Haupttrainer unangenehme bzw. zeitraubende Aufgaben abnehmen. Es kommt eben auf die Erwartungen an. Ich vermute jetzt aber mal, dass alessandro87 so viel wie möglich eingebunden werden möchte. Er erwähnt ja auch, dass er sich mit tatktischen Dingen beschäftigt hat.


    @alessandro: deine Befürchtung, dass die Spieler dich nicht ernst nehmen da du gleichaltrig bist, kann ich schon nachvollziehen. Ich selber kann auf keine Erfahrungen im Bereich einer Seniorenmannschaft als Trainer zurückgreifen. Aber sicher ist, wie im Jugendfussball auch, du musst schon durch Sachkompetenz überzeugen, wenn du korrigierend im Trainingsbetrieb eingreifen willst. Daher ist es vielleicht auch nicht so optimal, dass es für deinen Kollegen ebenfalls die erste Trainerstation ist. Ein guter Spieler ist nicht automatisch ein guter Trainer.


    Auf der anderen Seite: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Jeder fängt irgendwie mal an. Schaut euch das Team an, stellt zunächst mal die größte Schwachstelle fest, setzt euch selbst mit dem Thema intensiv auseinander und erarbeitet dafür einen Trainingsplan. Einen Schritt nach dem anderen. Nicht zuviel auf einmal wollen, da man dann schnell den Überblick verlieren kann, vielleicht selbst unsicher wird da man unvorbereitet ist und gegenüber dem Team unglaubwürdig wirkt. Zu allen möglichen Themen der Trainingslehre findet man durchaus im Netz und in Büchern Hilfe. Das pure abspulen der Übungen bringt aber wenig, wenn ich nicht korrigierend eingreifen kann. Also selbst nicht ganz genau weiß worauf es wirklich ankommt ( Coaching ).


    Dazu kann man sicher noch Seiten verfassen. Aber es muss ein Anfang gefunden werden. Vielleicht ist mein Ansatz mit der größten Schwachstelle der richtige Anfang.

    tobn: da hast du Recht - Horst Wein erwähnt nichts zur verbalen Kommunikation. Zumindest kann auch ich mich nicht daran erinnern etwas in der Art gelesen zu haben. Mir ging es letztlich nur um das Ziel: die non-verbale Kommunikation, die sicher bei den Profis vorhanden ist. Und ich glaube, dass man die oft so erwähnten Automatismen dazu zählen kann. Das fördert Horst Wein meiner Ansicht nach schon. Wein fordert ja immer die Erarbeitung von Lösungsansätzen zusammen mit den Spielern. Also stimmulieren und nicht instruieren.


    Nehmen wir als Beispiele ganz einfache Abläufe wie Hinterlaufen, das Kreuzen der Stürmer oder das Spiel über den dritten Mann. Da findet eigentlich schon non-verbale Kommunikation statt, die ich durchaus als Automatismen bezeichnen würde. Und ganz sicher sollte das alles altersgerecht vermittelt werden. So ähnlich hatte ich das in einem anderen Thread aufgeführt.


    @Fussballbaron: das sehe ich wie du. Die Voraussetzung ist zunächst mal die Wahrnehmung. Als Beispiel kann man da das simple lösen des Blickes vom Ball anführen. Das wäre zumindest schon einmal ein Anfang. Es bleibt auch sicher viel Potenzial liegen - auch da gebe ich dir Recht. Wenn ich aus meiner Erfahrung schreibe, dann fällt mir als erste Hürde die Zeit ein. Als Dorftrainer habe zumindest ich im Augenblick viele Kinder (22), wenig Trainingszeit ( 2 x wöchentlich 1,5 Stunden ), großes "Leistungsgefälle" und verschiedene Motivationen ( vom ehrgeizigen, fast fussballverrücktem Kind bis zu dem Kind, das eigentlich nur da ist um mit den Kumpels zu kicken und nicht viel Lernbereitschaft zeigt ).


    TW-Trainer: so in etwa stelle ich mir das vor, wie du es mit Arjen Robben beschrieben hast. Aber da finde ich mich eigentlich bestätigt: die Kommunikation findet non-verbal statt. Dafür bleibt im Profi-Bereich auch eben einfach keine Zeit, da hier noch weniger Raum und noch mehr Zeit- und Gegnerdruck herrscht. Auch wenn wir hier über Kinder- und Jugendfussball diskutieren wäre das aber das Optimum.

    Hallo zusammen,


    ich kann es nicht beweisen, da es mir bisher nicht vergönnt war über eine längere Zeit professionelles Training zu beobachten. Erst recht nicht mit den entsprechenden Trainern darüber zu sprechen.


    Aber ich denke, dass die Kommunikation im professionellen Bereich viel weniger verbal, sondern durch bestimmte Aktionen und Laufwege der Spieler, die nicht im Ballbesitzt sind, bestimmt wird. Da finden dann wohl Automatismen statt.


    Aber auch diese Spieler mussten sich das erst erarbeiten und haben klein angefangen. Das scheint mir eine Entwicklung über zunächst verbaler Kommunikation bis hin zur Entwicklung der Spielintelligenz durch Lösungsansätze, die der Trainer unter Einbeziehung der Spieler erörtert, zu sein. Und dazu fällt mir dann wieder Horst Wein ein.

    Hallo allesandro87,


    da du ja Co-Trainer werden sollst gehe ich davon aus, dass dein Kollege, der Spielertrainer, sich schon mit der Materie auskennt. Daher empfehle ich dir: stelle ihm viele Fragen bezüglich Ziele und Trainingsgestaltung. Setzt euch zusammen und tauscht euch laufend aus. Es sollte auch die Aufgabe des "Haupttrainers" sein nicht nur das Team, sondern auch dich weiter zu entwickeln, damit er in dir letztlich auch eine Unterstützung hat.


    Du solltest nicht nur "Hütchenaufsteller" sein, sondern auch lernen.

    @ballgewinski: beeindruckend! Bist du ausgebildeter Physiotherapeut? Gut solche Leute hier im Forum zu haben. Davon können wir echt profitieren, da ein "normaler" Trainer mit solchen Dingen sicherlich überfordert ist, weil ihm das nötige Wissen fehlt.


    Ich pers. empfehle in solchen Situationen IMMER sich an den Spezialisten zu wenden, da mir hier die Sachkompetenz fehlt.

    Hallo Vagabund,


    ich kann ballgewinnski nur zustimmen. In der letzten Saison habe ich das genau so umgesetzt und es funktionierte hervorragend. Ich kann der Mannschaft gegenüber nicht glaubhaft vermitteln, dass der fussballerisch sehr gute Spieler dauerhaft Einsatzzeiten erhält, wenn er sich nur jede zweite Woche beim Training blicken lässt und auch noch zu spät zu Spielen erscheint.


    Stelle ich vorher diese Regeln ( siehe Beitrag ballgewinnski Kriterien Leistungsfähigkeit, Trainingsbeteiligung ect. ) nicht auf, dann brauche ich mich ihnen natürlich auch nicht unterzuordnen und kann diesen Spieler trotzdem immer aufstellen. Erklären muss ich mich gegenüber den anderen Spielern früher oder später unter Umständen trotzdem, da sie sich natürlich in ihrem Gerechtigkeitssinn gestört fühlen. Regeln hin oder her. Und das geschieht insbesondere dann, wenn es nicht läuft und die Mannschaft mit vielen Niederlagen klar kommen muss.


    In meinem Fall hatte ich einen richtig guten Spieler, der unserem Team immer weiterhelfen kann, in einem Pokalspiel nicht berücksichtigt. Er hatte sich sowohl beim letzten Training, als auch für das Spiel nicht abgemeldet. Trotzdem erschien er wie selbstverständlich zum Treffzeitpunkt. Ich hatte am Anfang der Saison mit Zustimmung der Spieler diese Regeln aufgestellt.


    Ich setzte ihn nicht ein und wir verloren knapp mit 2 : 1. Der Spieler erschien anschließend zu 90 % beim Training. Wenn er mal nicht konnte meldete er sich ordnungsgemäß ab.

    Das ist ja wohl totaler Quatsch! Der Pianist der im Orchester nicht klarkommt gehört da einfach nicht hin. Realistisch gesehen: er kommt da erst gar nicht rein!



    Und wo hinkt dann mein Vergleich? Wenn ein Spieler das Paßspiel bis zum Erbrechen trainiert ( der Pianist somit als Solist sein Können ) und in der Praxis, also im Spiel mit Gegnerdruck, nicht anwenden kann ( der Pianist als Vergleich im Orchester )? Beim Instrument kann es vorkommen, dass es im Kollektiv nicht klar kommt, da es sich von den anderen Mitgliedern des Orchesters in der Konzentration gestört fühlt. Er beherrscht sein Instrument rein technisch gesehen perfekt, ist aber nicht oder nur eingeschränkt in der Lage dies im Orchester umzusetzen bzw. sich einzubringen.


    Übertragen auf den Fußball: der Spieler beherrscht zwar die Technik, kann diese aber in der Praxis nicht umsetzen, da nicht spielnah trainiert wurde. Der letzte entscheidene Schritt wurde noch nicht gemacht.


    Vielleicht hast du mich da nicht richtig verstanden?

    Zodiak: würde micht freuen, wenn ich ebenfalls von deinen Endlospassformen usw. profitieren könnte! Vielleicht ist etwas dabei was ich noch nicht kenne. Ich mische gerne verschiedene Formen und kombiniere sie mit anschließenden Torschuß.

    Hallo DaddlnZockn,


    du siehst das meiner Meinung nach schon absolut richtig. Es ist so ähnlich wie der Pianist, der sich die Finger wund übt und anschließend im Orchester nicht klar kommt.


    Aber auch dafür gibt es schon längst eine "Lösung". Vom bekannten zum unbekannten und vom leichten zum schweren. Nehmen wir als Beispiel den Doppelpass. Zunächst trainiere ich die Technik an sich ( Pass mit Innen- , Außenrist oder Spann ; beidfüßig). Das dann z. B. über verschiedene Distanzen, in den Fuß und in den Lauf, um das Timing zu festigen.


    Dann übe ich den Pass in Spielrichtung ohne Gegner ( Pass geht diagonal zum Empfänger, der den Ball in den Lauf des Passgebers zurück spielt. Zunächst mit Ballannahme, dann direktes Spiel. Ich erwähne es jetzt nicht mehr: alles immer beidfüßig. Anschließend baue ich ein Hütchen als "Gegner" ein. Dann einen teilaktiven Gegner und danach einen aktiven Gegner. Alle Teilgebiete sollten die Spieler in Spielformen mit Provokationsregeln nach den Übungen festigen können, Somit habe ich sowohl in der Technikübung ( bzw. Passform ) und erst recht in der Spielform die Nähe zum realen Fußball.