Beiträge von Zodiak

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    J
    Dessen muss man sich als Jugendtrainer bewusst sein. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn einem dies sogar egal ist oder zumindest nicht wichtig, hat man die Voraussetzung schlechthin um ein guter Jugendtrainer zu werden. Wer dies lange Jahre macht wird das Gefühl kennen bei einem Herrenspiel zuzuschauen und Freude am Spiel einzelner Spieler zu haben, die man trainiert hat, als sie noch nicht mal über die Bande gucken konnten. Man hört dann Kommentaren von anderen Zuschauern zu, wie "guter Techniker", "echt schnell am Ball", "verliert ja keine Zweikampf" usw. und schunzelt in sich hinein. Scheint er wohl mal gelernt zu haben -).


    Spätestens wenn dir ein erwachsener Mann mit einem Kleinkind auf dem Arm auf der Straße entgegenkommt und dich anspricht: Ey, Trainer. Kennst mich noch ?
    Und er dir dann in einem Gespräch erzählt, dass das Training und Spiel für ihn damals das Einzige war, wo er Freude und Spaß hatte und froh war, wenigstens für kurze Zeit von zuhause weg zu können, erkennt man, dass es wohl mehr ist was man als Jugendtrainer bewirkt bzw. leistet, als nur Fußball beizubringen. Diese Anerkennung kommt nur eben oft sehr viel später.


    Wollte ich für alle mal hier mal erzählen, die vielleicht gerade eine Phase haben wo sie zweifeln, warum sich das alles eigentlich antun. Siehe oben.

    Kann ich absolut bestätigen und nur zustimmen!


    Grüße
    Björn

    Die besten Trainer trainieren bereits im Kinderfußball! Soll ich Namen nennen? Zodiak, Schimanski (evtl. kann man hier schon von Jugendfußball sprechen), Ersatzbank und alle anderen Trainer. Wären sie nicht die Besten, würde das bedeuten, dass Jugendleiter nicht die Besten auswählen (ich schreibe extra von trainieren und nicht arbeiten - für Arbeit gibt es nach der Definition ein Entgelt (ok, dann fällt Zodiak raus ;) ) ; können Jugendleiter überhaupt auswählen?). Der 80ig jährige Opa, der die Kleinen mit Methoden aus dem Militär trainiert, ist der Beste, weil Einzige für die Kleinen - der steht zuverlässig und pünktlich auf dem Trainingsplatz und ist immer da (ob ich das nun gut finde oder nicht!?!).

    Du siehst doch nur Ausschnitte aus unserer Arbeit - ob die wirklich so gut ist wird die Zeit zeigen. Das wichtigste - und das kann jeder mitbringen ist Interesse und Spaß an der Sache - damit ist viel gewonnen. Es geht nicht nur um unbedingten Ergebnis-/Ausbildungserfolg sondern um den Spaß am Sport und der Bewegung.
    Oft gibt es leider nicht ausreichend Auswahl für die Jugendleiter und man nimmt eine vermeindlich schlechtere Lösung als Option eins in Ermangelung einer Alternative.


    Naja ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht, deshalb arbeite ich aber eher mit mehr als mit weniger Engagement - egal ob mit Herren oder Jugend, schließlich bin ich ja Dienstleister.


    Zur Auswahl - ich habe in meinem aktuellen Verein (der die Zusammenarbeit zum 30.11 mit mir übrigens beendet hat - und ich somit meine 08er verliere ;( - falls also noch jemand nen Trainer sucht ... bitte eine PN :D :D :D) einen Fußballkindergarten gemacht mit 3 bis 5 Jährigen.
    Meine beiden "Helfer" waren ein 77 und ein 79 Jähriger - beide alte Schule.
    Einer hat sich zwei Jahre lang Mühe gegeben, die Idee von Technik, vielen Wiederholungen und Torschuss nach jeder Aktion zu verinnerlichen - der andere macht wo er nur kann Gymnastik, Einwurftraining usw.


    Einen von beiden kann man jetzt alleine eine Gruppe trainieren lassen - es ist nicht "perfekt" und qualitativ und vom Zug her sicher weniger als bei mir, aber es ist gut und die Kinder haben Spaß.
    Gleichzeitig tut der Verein beiden Herren etwas gutes, den die Arbeit mit den Kindern tut beiden unheimlich gut - ich wäre in dem Alter gerne auch so vital :)


    Grüße
    Björn

    Mal aus meiner Sicht etwas interessantes was ich feststelle seit ich im mittleren Amateurbereich eine 1. Herrenmannschaft trainiere im Vergleich zu meinen kleinen.
    Auch male eine Auflistung zahlreicher Annehmlichkeiten und Erleichterungen.


    Im Herrenbereich ist ein Funktionsteam mit einem Co-Trainer, ein bis zwei Betreuern und einem Physio schon alltäglich, im Jugendbereich ist man oft alleine - an Physio etc. ist nicht zu denken.
    Um Trikots, Getränke, Medizidinsches Equipmenet, Bälle, etc. wird sich gekümmert - auch bei Auswärtsspielen.
    Die Trikots werden in der Regel gewaschen, die Organisation diesbezüglich fällt weg.
    Vom Wirt gibt es oft mal das ein oder andere Getränke für Trainer und Mannschaft.
    Bei Platz/Terminproblemen geht die 1. Mannschaft immer vor.
    Die Zahl der Zuschauer befriedet ebenfalls auch das Geltungsbedürfnis.
    Lokale Fußballportale berichten zu 95% über Herrenmannschaften
    Eine 1. Mannschaft zu trainieren ist immer ein Privileg, weil sie das "Flagschiff" der Fußballabteilung ist.


    Meine persönliche Meinung noch dazu:
    Herren trainieren ist um ein vielfaches entspannter als Jugend.
    Bei Jugend und dem dazu gehörigen Coaching ist es wesentlich stressiger/anstrengender im Training.
    Beides hat seinen Reiz - aber langfristig will ich persönlich auch mal im höheren Amateurbereich arbeiten - ohne meine Arbeit mit Kindern dabei zu vernachlässigen, was aber auch nur geht, weil ich 7 Tage die Woche auf dem Platz stehe.


    Grüße
    Björn

    Der aus meiner Sicht wichtigste Punkt warum die guten Trainer gerne in den Herrenbereich und dort möglichst hochklassig wollen ist noch nicht genannt worden.


    Es geht schlichtweg um Anerkennung!
    Diese ist im Herrenbereich ungleich höher - es ist nicht immer nur das Geld, aber es ist geil als Trainer im mittleren und höheren Amateurbereich zu arbeiten, den man bekommt Aufmerksamkeit, ist in seinen Entscheidungen wesentlich freier und das Ansehen unter Trainerkollegen, im Verein und in der Gesellschaft ist deutlich höher.


    Kann da gerade ein Lied von singen - habe mein erstes Engagement im etwas höheren Herrenfußball vor gut 3 Monaten aufgenommen.
    Das ist etwas ganz anderes als mit den kleinen zu arbeiten - Spaß macht beides, die Wertschätzung (nicht finanziell) ist bei Herren eine ganz andere.


    Grüße
    Björn


    @Zodiak meint, der DFB sei in Sachen Pädagogik und Didaktik in der Trainerausbildung nicht auf dem laufenden Stand. Das sehe ich auch so, allerdings würde ich Ralf Peter als ungeeignetes Beispiel dieser These ansehen. Da gibt es sicher geeigneter Kandidaten.

    Ich finde die Mehtoden des DFB fragwürdig bzw. überholt, was einfach auch an der Größe des Institution liegt und das macht es schwer etwas zu ändern. Bzw. dauert es lange und ist wenn es kommt oft schon überholt.
    Bei Ralf Peter sehe ich das anders - ich finde diesen "kleinen" Mann genial. Als ich das erste mal mit ihm auf dem Platz stand bin ich mir vorgekommen wie ein kleiner dummer Junge der den Sport gerade zum ersten Mal erklärt bekommt.


    Nicht weil er arrogant war oder so, sondern wegen seiner überragenden analytischen Fähigkeiten und der Kunst, mit zwei, drei Sätzen einer Übung noch viel mehr raus zu holen.


    Sonst kenne ich zu wenige um das zu beurteilen, aber das was in der Breite ankommt finde ich einfach nicht mehr up-to-Date.


    Grüße
    Björn

    Ich denke das der DFB extrem eingefahren ist und das du nur weiter kommst wenn du zeigst was der Ausbilder/Prüfer sehen will.
    Es ist ein Unterschied ob du bei der EJ-Lizenz von Ralf Peter oder wem anders geprüft wirst ;)


    Ich denke das diese Diskussion nur bedingt zielführend ist und auch mein Vergleich zu einem großen Prozentsatz hinkt - der Kern meiner Aussage ist aber glaube ich verständlich.


    Auch wir Trainer lernen ja täglich neue Wege und so ändern wir auch unsere herangehensweise.


    Grüße
    Björn

    man könnte auch flächendeckend im Breitensport Trainer mit einem gewissen Level an sozialer und fachlicher Kompetenz fordern ;)
    ...vergesst es, war nur so ne Idee :D

    wo kämen wir nur hin wenn die besten Trainer wirklich mit den kleinen Arbeiten und man dort die entsprechende (finanzielle) gesellschaftliche Würdigung entgegen bringen würde ...


    ... TRÄUMER ... :D

    Laut Aussage seines Vaters war bei Toni Kroos besonders seine herausragende Spielübersicht schon sehr früh erkennbar.

    Subjektive Wahrnehmung :)
    Außerdem fehlt sowohl der Krafthebel für 3/4 Spielfeldbälle :)


    Spielübersicht heißt für mich aber auch nicht zwingend lange Bälle.
    Hinzu kommt, ich hasse den Spielertyp Toni Kroos - zu viel Sicherheit viel zu wenig Risiko.


    Ein Thiago ist mir da lieber, der spielt zwar 5% mehr Fehlpässe aber dafür halt viel mehr geniale ;)


    Grüße
    Björn

    @Brechstange


    Ich stelle mal folgende Hypothese auf:


    Ich glaube nicht, dass Kroos damals als Kind schon diese Diagonalpässe über drei Viertel des Feldes gespielt hat. Ich gehe stark davon aus, dass er sehr stark im 1v1 war und daher auch seine Pressingresistenz hat.

    Exakt das war mein erster Gedanke ;)

    Warum nicht?
    Ein Abiturient der 4 sprachig ist...sollte es können.

    Stimmt - all unsere 7 und 8 Jährigen Abiturienten ... :D
    Ich mag den Humor!


    Grüße
    Björn

    Sorry - aber lange Bälle haben nichts mit Spielintelligenz zu tun - egal ob es clever ist oder nicht und im KiFu zum Erfolg führt, die Kinder sollen Fußball spielen und nicht Bälle schlagen!
    Ich spiele mit 08ern E-Jugend gegen 1-1,5 Köpfe/zum großen Teil 2 Jahre größere/ältere auf ein sehr großes Feld.


    Man könnte meinen wir wären im Nachteil, aber lange Bälle landen entweder bei unserem Keeper oder bei den Verteidigern (die entweder rausköpfen oder den Ball annehmen)
    Ferner unterbinden wir die langen Bälle vorne indem wir mit allen Feldspielern sehr hoch verteidigen. Oft ist mein TW kurz vor der Mittellinie wenn der Gegner im Spielaufbau ist.


    Ja am Anfang waren wir anfällig dagegen und an einem schlechten Tag rutscht auch mal mehr durch - aber diese Form von Fußball setzt sich auf lange Sicht nicht durch und sollte deshalb unterbunden werden.
    Es erfordert viel mehr Intelligenz der Spieler eine Lösung zu suchen die nicht "Schlag den Ball" bedeutet - egal wie er darauf kommt ob von Trainer oder von sich aus.


    Grüße
    Björn

    Sorry, das hat sich wohl überschnitten. Aber gut, dass du zum Sinn von Coaching ein paar Sätze geschrieben hast. Also ich rede im Training auch viel und im Spiel nur sehr wenig. Denn im Training soll man auch verstehen dürfen, was man im Spiel ausprobieren kann.
    Wenn`s nur daraum ginge, ob man etwas zu viel oder zu wenig coacht, dann würde ich das schon als Jammern auf sehr hohem Niveau beschreiben. Leider können wir den Kinderfussball allgemein nicht so beschreiben und müssen sehr viel tiefer ansetzen.


    Man kann doch nicht im Kinderfussball immer weitere Regeln schaffen, die das Spiel entweder für die Kinder nicht mehr durchschaubar macht oder es einseitig beeinfusst.

    Ich rede sowohl als auch sehr viel, bestärke aber die Kinder ihre eigenen Entscheidungen zu treffen - ich gebe nur weitere Lösungsmöglichkeiten als Feedback oder teile Ihnen mit, was ich mir in dieser Situation gewünscht hätte, weil sinnvoll.
    Denke hängt viel von der Art ab. Bin selbst oft genug zu fordernd, zu streng etc.


    Merke ich das, teile ich den Kindern das mit und erkläre ihnen wieso, was mich bewegt - das kommt sowohl bei Eltern als auch bei den Kindern gut an.


    Ich trage mein Herz und meine Emotionen auf dem Platz stets auf der Zunge und schieße selbst auch mal über das Ziel hinaus - daher mehr als angebracht ;)


    Grüße
    Björn

    Noch weniger Umzusetzen, als meine Regel, ist deine Sanktion. Wo wird die Grenze zwischen richtiger und fascher Anweisung gezogen? Wer kontrolliert das?
    MeN kann man keinen Trainer für sein (egal ob richtig oder falsch im Sinne der Kinder) für sein Coaching bestrafen, sofern es nicht beleidigend bzw. diskriminierend ist.


    Gerade das Thema Coaching bietet Raum für sehr viele Meinungen. Das geht von @Zodiaks "ich-korrigiere-so-viel-es-geht", über "ich-lenke-die-Kinder-über-Fragen", bis hin zu "ich-lasse-die-Kinder-spielen-und-halte-meine-Schnauze".

    Und ich würde von meiner Methode nach heutiger Erkenntnis nicht abweichen. Wer bei Fehlern keine Lösung anbietet, sorgt dafür das sich falsche Muster einschleifen, welche dann unheimlichen Aufwand kosten um korrigiert zu werden im späteren Ausbildungsverlauf.


    In der Schule sagt man ja auch nicht: "Hier ein Stift und jetzt schreib eine Gedichtsanalyse in 4 Sprachen"


    Grüße
    Zodiak


    Wir sind schon mittendrin in der Entwicklung. Schon jetzt gibt es allerorten professionelle Zusatzangebote wie die Fußballcamps oder von ehemaligen Fußballprofis angebotenes, kostenpflichtiges Fördertraining. Abgesehen von den Fußballschulen à la Anderbrügge & Co. Noch ist @Zodiak die Ausnahme, aber das wird auch immer mehr werden, dass sich die ambitionierten Vereine auch für den Kinder- und Jugendbereich einen Profi-Trainer leisten.


    zidane77: Welche Frage meinst du denn?

    Das wird wirklich immer mehr.
    Ich kenne hier im Raum München 25-30 Trainer die hauptberuflich im Breitensport arbeiten.


    Die Nachfrage ist riesig und steigt weiter. Qualität bekommt man aber nicht überall.
    Wenn ich mir die Anderbrügge DVDs anschaue wird mir schlecht. Kenne viele ohne Profierfahrung die Klassen besser sind.


    Grüße
    Björn

    @MilkyWay


    Falls du im Raum München oder Bayern wohnst - melde dich bitte.
    Ich habe einen guten Kontakt zur TU München und den verbundenen Sportmedizinern im Fachbereich Kardiologie etc.


    Wir lassen aufgrund unserer Kooperation jedes Jahr sämtliche Jugendspieler auf freiwilliger Basis auf diese Herzfehler testen.


    Alles Gute für euch!


    Grüße
    Björn