Auch wenn manche hier in dieser Diskussion nicht hören wollen, private Anbieter sind hier deutlich näher am Puls der Zeit. Den "der Kunde" Kind muss bei dem was getan wird im Training Spaß haben, den sonst geben die Eltern das Geld dafür nicht aus. Ja es steckt natürlich ein kommerzieller Gedanke dahinter - aber dazu muss das gelieferte Produkt (Training) entsprechende Freude und Entwicklung liefern. Ich nenne hier bewusst keine Beispiel - aber der Markt regelt sich hier sehr gut selbst. Es gibt sicher gute Gründe warum manch regionaler Anbieter auch überregional bekannt ist. Und abseits der bekannteren privaten Anbieter gibt es eine große Dunkelziffer an sehr erfolgreichen Trainer, Fußballschulen/Fußballinternaten die mit ihren eigenen Konzepten sehr gute Ergebnisse abliefern.
Ich werde jetzt versuchen ganz differenziert zu antworten ohne dich anzugehen, bitte nimm es nicht persönlich:
Was meinst du damit dass Fussballschulen näher am Puls der Zeit sind? Der DFB trainiert keine Kinder in der Breite, das machen wir ehrenamtliche Trainer die sich jede Woche den Arsch aufreissen, persönlich weiterbilden, etc. pp. Woher willst du wissen wie nah wir am Puls der Zeit sind? Ich kann nicht für alle sprechen, aber in meinem Fussballkreis (Landkreis/Stadtkreis einer Stadt) gibts es unzählige engagierte Trainer die den "aktuellen" Kinderfussball exakt so gestalten wie es Hoffenheim, Pauli, Köln (3vs3 Liga!) vorleben. Viele in meinem Verein sind ständig auf Fortbildung in Hoffenheim, JEDE jugend hat einen C-Lizenz Trainer. Wir setzen alle die SAchen vom Wein um, wir haben Skripte von Real Madrid, vom schweizer und dänischen Fussballverband und bringen die SAchen auf den Platz. Ich kann also diesen Tenor echt nicht mehr hören dass Fussballschulen "magisch" auf die Kinder einwirken und die Breitensporttrainer machen noch oldschool Training aus den 80gern.
Die Kinder die ich kenne die nebenbei auf Fussballschulen sind, deren Väter sind entweder verbissene Push-Väter (ein F Junior ist in 3(!!!!) Schulen angemeldet) die Druck ausüben weil der Filius angeblich "so talentiert ist" oder einer meiner Spieler dessen Vater einfach beruflich so eingespannt ist dass er nicht mit ihm regelmäßig kicken gehen kann.
Da werden doch einfach nur Träume verkauft. Schick dein Kind auf die Fussballschule, das wird schon. Wir organisieren von Bambini bis E-Jugend Bolzplatzrunden , ungezwungen und kostenlos. Glaubst du jetzt wirklich der Mehrwert ist für einen F Junior höher wenn er 1,5h Fussballschulen-Training besucht anstatt dass er 1,5h mit seinen Freunden auf dem Bolzplatz kickt?!?!?! Jetzt ganz ehrlich mal. Falls JA, dann bitte begründgen (empirisch muss nicht sein, reicht mir schon gesunder Trainer/Menschenverstand).
Das Produkt muss Entwicklung liefern. Wie willst du die messen? Gibt es Vergleichsgruppen? Entwickeln sich andere Kinder schlechter weil sie "nur" privat jeden Tag kicken + 2 Mal Verein + 1 Mal Wettkampf (Festival, Spieltag) ?! FAlls ja, warum ist das so? Bitte begründen.
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Das ist in großen Teilen alles richtig und ja es gibt viele Fußballschulen - gerade die von Ex-Profis (Ingo Anderbrügge ist für mich da ein sehr großes Negativbeispiel) bauen genau darauf auf Träume zu verkaufen und Profiwünschen zu entsprechen - meist sind das aber genau die, deren Niveau wirklich schlecht ist. Dort wird halt mit einvem verblasten Namen Werbung gemacht und in überwiegend Feriencamps Geld abgeschöpft. Die Qualität dieser Camps ist meist bodenlos schlecht - rein vom fußballerischen Wert - der Betreuungsaspekt ist hier für viele Eltern sicher der größere Faktor.
Für mich ist die MFS hier nicht weil ich dort war ein sehr positives Beispiel, weil hier eben keine bekannten Namen mit viel Wind etwas bewerben. Hier haben sich zwei "unbekannte" vor über 20 Jahren Gedanken gemacht und etwas aufgebaut und entwickelt - mit einer eigenen Idee basierend auf ihrer gesammelten Erfahrung.
Mittlerweile hat man dort über 20 hauptamtlich Angestellte Trainer die 15-20 Trainingseinheiten in diesem Alter pro Woche abreißen und sich damit täglich 10-12 Stunden intensiv mit Fußball beschäftigen. Die Menge an Trainings die du hier hast bringt einen enorm großen Erfahrungsvorsprung mit sich - logisch - und wenn du etwas so intensiv betreibst hast du auch die Erfahrung.
Das soll weder die Leistung der "ehrenamtlichen"/normalen Trainern schmälern - ganz im Gegenteil, deren Engagement und Bereitschaft zur Fortbildung ist gar nicht hoch genug zu bewerten - und dabei sind Lizenzen absolut irrelevant. Ich kenne so viele Fußballlehrer und A-Lizenz Trainer die weder von Fußball und schon gar nicht von Kinderfußball Ahnung haben - und auf der anderen Seite wahrscheinlich doppelt so viele gute Trainer die noch nie eine DFB Lizenz in Betracht gezogen haben, aber mit offenen Augen durch die Welt gehen.
Das orientieren an sämtlichen von dir genannten Quellen (Wein, PDFs von Real usw.) finde ich großartig und ist auch absolut richtig. Genauso wie 3 vs. 3 integraler Bestandteil des Trainings sein sollte - was generell für Spielformen gilt. Soll alles keine Werbung für die MFS sein - aber ich spreche eben gerne über eigene Erfahrungen die ich gemacht habe und etwas wo ich weiß das ich mich darauf berufen kann - aber kleine Spielformen sind seit mehr als 10 Jahren in JEDER MFS Einheit die Vereinsergänzend durchgeführt wird fester Bestandteil.
Deshalb verstehe ich dieses schwarz-weiß denken nicht - ich finde man muss variieren und sich sämtlichen verfügbaren Methodiken und Ansätzen bedienen.
Was mir hier gefällt ist die Metapher eines Blumenstraußes - an dem ich mich bediene und das breit gefächerte Wissen - bedarfsgerecht - auf die Gruppe anzuwenden und hier bediene ich mich persönlich selbst, bei Coever, MFS, Wein, Hyballa, Life Kinetik, anderen Sportarten, gesunder Menschenverstand und persönlicher Erfahrung ... und selbst nach über 15 Jahren ist es spannend jeden Tag etwas dazu lernen zu können.
Zum Thema Entwicklung - ich bin überzeugt das regelmäßiges ergänzendes Techniktraining in Kleingruppen (was nichts mit dem Verein zu tun hat) dafür sorgt, dass sich Spieler besser entwickeln - dafür habe ich keine Studie - aber wie bei allem - wer seinem Hobby mehr Priorität/Zeit unter qualifizierter Anleitung widmet wird sich sicher besser entwickeln, als derjenige der nichts tut.
Eine spannende Frage ist - wie oft und regelmäßig gehen Kinder heute noch auf den Bolzplatz? Das gibt es doch in der Breite kaum noch - was ich sehr bedauerlich finde - und du hast recht, wenn die Jungs so wie wir früher in den 90ern vor dem Training 3 Stunden auf dem Hartplatz waren und 2 Stunden nach dem Training - jeden Tag wären viele Dinge nicht notwendig und auch Fußballschulen wären sicher nicht so hoch im Kurs - heute ist es leider so, das etwas das Geld kostet automatisch eine Wertigkeit hat - das hat sehr viele berechtigte Schattenseiten - bringt aber zum Glück ein paar Kinder regelmäßig an die frische Luft.
Finde deinen Beitrag übrigens diesmal sehr gut - so kann man einen Diskurs führen - Und nochmal herausgestellt - ich bin nicht gegen deine Ideen und Ansätze - im Gegenteil - ich würde mir persönlich wünschen das jeder so denkt wie du, ich oder der Rest hier im Forum - wir brauchen mehr davon und dann sehen wir nicht mehr den alten Trainer der vorm Tor steht den Ball ablegt und 15 Kinder in einer Schlange alle 3-4 Minuten aufs Tor bolzen
Grüße
Zodiak