Beiträge von Zodiak

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    „Letztlich sind wir Begleiter und keine Lehrer. Ich glaube, das wird oft ein bisschen verkannt. Es sind zu viele Trainer da draußen, die meinen, sie müssen da unterrichten und die Jungs immer in jedem Element ausbilden. Es geht uns ja darum, dass wir deren Entwicklung begleiten. Und das haben wir entsprechend über diese freien Spielformen, dass die Kinder sich einfach ganz natürlich entwickeln“, sagt Bender.

    Quelle: deutschlandfunk.de

    Da stellt sich mir wieder die Expertenfrage - wie viel Trainererfahrung hat Lars Bender? Wieviel davon im Kinderfußball und wieviel davon im Breitensport. Ich behaupte wir alle die hier diskutieren haben hier mehr Expertise. So wie auch Watzke kein Experte im Bezug auf die Ligaspielreform ist da es ihm an Fachwissen in diesem Bereich und ebenso praktischer Erfahrung mangelt.


    Ich habe übrigens erst vor 3 oder 4 Wochen eine Fortbildung der Bender-Zwillinge live erlebt - aber für U15 und älter. Nach "begleiten" sieht das dann auch bei denen auf dem Platz nicht aus.


    Für mich sind wir nicht nur Begleiter - aber auch keine Lehrer - für mich sind wir Vorbilder und in dieser Funktion verantwortlich ein Verständnis für Abläufe zu erläutern und auszubilden - dementsprechend sehe ich uns als Ausbilder. Was letztlich auch die Erwartung an uns ist nach meinem Verständnis.


    Niemand stellt in Abrede das Spielformen essentieller Bestandteil sind - aber wenn sie die Wunderwaffe sind, dann stelle ich ganz populistisch die Frage wieso dann überhaupt geführtes Training mit qualifizierten Trainern notwendig ist?


    Grüße

    Zodiak

    Mich wundert generell die Diskussion um "isoliert" ich habe das Gefühl die Sicht ist, das man das ohne Anschlussaktion und ohne Durchlauf und weitere Aktionen trainiert? Wenn das so gemeint ist dann bin ich auch komplett dagegen :)


    Dies ist zumindest in meinem Konzept nicht der Fall, sondern das ganze wird eher als Rundlauf und in Wettkampfform angeboten. Hier werden Standzeiten reduziert, Wiederholungen maximiert und man hat durch den Aufbau einer Übungsform die Zeit sehr individuell auf einzelne Spieler einzuwirken.


    Ich meine hier also Übungen/Aufbauten in dieser Richtung:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Mein Eindruck beim durchhören des MFS Podcasts war nicht so extrem wie eurer - habe es aber nicht ganz verfolgt und wie ich schon gesagt habe, bin ich ein großer Befürworter von kleinen Spielformen im Wettkampf/Ligabetrieb.

    Bin in diesem Zug auch ein großer Fan des Norweger Modells mit dem in Bayern aktuell Mannschaften in der C-Jugend gemeldet werden können hier wird auf verkleinertem Feld mit großen Toren im 9vs9 gespielt.


    Grüße

    Zodiak

    Verdienst du bei der MFS mit oder bist da Trainer oder warum die viele Werbung?!

    Ich war mehrere Jahre hauptamtlicher Trainer unter anderem bei der MFS und bin hier speziell (von CoachT) nach meinen Erfahrungen zur MFS gefragt worden.

    Um deine Frage aber abschließend zu beantworten, ich bekomme also kein Geld dafür sondern Teile praktische Erfahrung mit der Methodik - die ich für äußerst sinnvoll und effektiv halte.

    Bis U13. Was würdest du sagen, ab wann?

    Von Anfang an also Fußballkindergarten bzw. ab Vereinseintritt. Aber wie es die MFS auch macht in abgewandelter und vor allem vereinfachter Form und weniger Fokus auf technische Inhalte als viel mehr auf motorische Vielseitigkeit. (Zum Beispiel - Ball in der Hand halten über ein Hüttchen springen, Ball fallen lassen und auf ein kleines Minitor schießen das 2 Schritte entfernt steht. Davon für immer 2 Spieler eine einfache Übung und viel Wechseln, wegen der Aufmerksamkeitsspanne.


    Hintergrund aber um Abläufe eines geführten Trainings kennen zu lernen :) Das ganze geht auch in dem Alter schon als kleiner Wettkampf und die Kids sind immer voll dabei. Dazu würde ich auch sagen das eher 50/50 das Verhältnis zum Spiel sein sollte.

    Aus meiner Sicht geht es nicht um die Trainer, sondern um die Spieler. Wie viel Prozent der Spieler können diese Liste umsetzen?

    Das Spielt keine Rolle - den dabei handelt es sich um das Ergebnis das bei korrektem und engagierten Coaching raus kommt. Bei denen die das wirklich umsetzen können reden wir über die absolute Spitze - bei allen Punkten - daher viel Inhalt gezielt anbieten und jeder Spieler nimmt für sich etwas mit - weil vor allem jeder unterschiedliche Baustellen hat und die Lerntypen sich auch unterscheiden.


    Wie viele Punkte sind motorisch bedingt und zu wie vielen benötige ich einen Ball? Und bekomme ich die Motorik mit anderen Sportarten und Bewegungsabläufen in einigen der Punkte nicht besser/(schneller) korrigiert (anderes Zusatztraining: Turnen, Judo, Basketball, Leichtathletik usw.)?


    Aufgrund der hier genannten Punkte Trainer/Spieler ist aus meiner Sicht der Weg von H. Wolf über die Spielformen auch genau der richtige, um die breite Masse besser zu machen und motivierter Fußball spielen zu lassen.

    Hier halte ich es gerne mit dem schlauen Satz von Jose Mourinho der sagt, wenn du Klavier spielen lernen willst musst du nicht ums Klavier laufen, sondern Klavier spielen. Ist für mich beim Fußball auch so.

    Ergänzend kommt dazu das du bei der MFS Philosophie mit vielen Finten enorm viel koordinative Bewegungsmuster schulst. Nicht jede Finte zielt darauf ab eine gute Lösung für ein 1v1 zu sein, sondern eine koordinative Herausforderung die parallel das Ballgefühl schult.


    Ich bin ein sehr großer Befürworter von 3vs3 und Funinio und FairPlayLiga usw. schon seit über 10 Jahren setze ich mich aktiv damit auseinander und trainiere Spielformen in möglichst kleinen Gruppen da mein oberstes eigenes Kredo ist, die maximal mögliche Wiederholungsanzahl bzw. Ballaktionen im Training zu erzielen.


    P.S Ich halte meinen Weg übrigens nicht für perfekt - ich habe aber aber damit in den vergangenen Jahren sehr viel sehr positive Erfahrungen gemacht und lerne jeden Tag neue Dinge dazu.


    Grüße

    Zodiak

    Schade das Thomas Müller nicht von euch gecoacht wurde, er hätte sich sonst zu einem der besten deutschen Stürmer entwickeln können.

    Beißende Ironie - aber nur weil jemand nicht der Norm entspricht heißt es nicht das er schlecht ist.


    Ich halte ihn für den besten aktiven deutschen Fußballer und einen der besten aller Zeiten - der überdies noch eine hervorragende Technik besitzt, die zwar hölzern aussieht, aber die Qualität seiner Ballaktionen beweist eben genau das.


    Und das was ihn m.M.n so einzigartig macht ist sein Verständnis für das Spiel und Räume - aus meiner Sicht etwas das man nicht lernen kann - zumindest auf diesem Niveau.


    Wenn man den Wolf/Gerland Ansatz verfolgt bzw. die Kinder spielen lassen...


    Den Übersteiger als Finte zeigen, wie er funktioniert und warum geht in meinen Augen klar. Aber den tausend Mal gegen ein Hütchen üben macht für mich überhaupt keinen Sinn. Das müssen die Kids selber rausfinden wie und wann sie den anwenden. Warum nicht mit Provokationsregeln arbeiten? "Wenn nach einer erfolgreichen Finte (die wir gerade thematisieren) ein Tor erfolgt zählt das Tor dreifach."


    Die Fussballschulen erfüllen einen wirtschaftlichen Zweck und können wohl schlecht von sich behaupten dass sie nur da sind um den Eltern ein gutes Gefühl zu geben.

    Wolf und Gerlands Ansatz hat etwas mit dem Ligasystem und nicht dem Training zu tun! Ich weiß nicht ob und wieviele Trainings du von einem der beiden Herren gesehen hast - bei Gerland kann ich dir sagen, das das Training sehr straff organisiert ist und da ausreichend gecoacht und trainiert wird. Auch auf Top Niveau.


    Was du bzgl. dem Training schreibst ist ja korrekt - wir reden hier aber auch von Techniktraining - hier geht es um das erlenen einer Technik und eines Bewegungsablaufes - solange der nicht sitzt und du sie nicht individuell korrigieren kannst pro Spieler, wird sich auf Dauer ein falsches Bewegungsbild angeeignet womit man mit Trainingsformen entgegenwirkt. Provokationsregeln habe ich selbst auch erwähnt - aber die sind die logische Konsequenz aus einem strukturierten Trainingsaufbau. Ich halte wenig von der DFB Philosophie aber Grundsätze wie "vom leichten zum schweren" haben absolut Ihre Gültigkeit - ich kann eine Finte im Spiel nur richtig anwenden wenn ich sie mit geringem Druck richtig umsetzen kann - und genug Varianz kannst du mit unterschiedlichen Abständen und/oder passiven Gegenspielern oder Übungen bei denen Spieler voreinander eine Finte ausführen erzeugen.


    Natürlich hat das für die Fußballschulen einen wirtschaftlichen Nutzen - darauf besteht deren Geschäftsmodell - man sollte allerdings Differenzieren zwischen "Inhaltlich arbeitenden Fußballschulen" wie es die MFS ist oder den "Beschäftigungsfußballschulen" einiger Ex-Profis. Beides hat seine Berechtigung und seinen Nutzen - wieso diskutieren wir hier also über die wirtschaftlichen Aspekte die dafür keinerlei Relevant haben?


    Grüße

    Zodiak

    Der Grund dafür ist mMn dass sehr viele Trainer gar nicht wissen WIE GENAU man eine Technik im Detail schult bzw. korrigiert. Also nicht nur "Schiess doch mal fester" sondern wie muss ich anlaufen, den Standfuß aufsetzen, Fußhaltung und Treffpunkt am Schuh, wie durch den Ball schlagen und Nachschwung, Hüft- und Oberkörperausrichtung, etc. Oder beim genannten Übersteiger sehr enge Ballführung (auch mit schwachem Fuß), Körpervorlage, Vollumrundung nah am Ball, Schulterdrop, vom Boden abdrücken, Abstandsdreieck einschätzen, Temporegulierung und Explosion, Vorlagelänge, Folgeaktion, etc.

    100% korrekt!

    Der technisch detailierte Ablauf der Bewegungen muss klar sein, die Differenz dem Trainer auffallen und dann muss er wissen wie er das ansteuern kann bzw. was Hilfestellungen für Fehlverhalten sind um diese abstellen zu können.

    Und genau das ist der Punkt wo sich die Spreu vom Weizen trennt - ich behaupte 90%+ aller Trainer sind sich nicht über den Ablauf der wichtigsten Abläufe bei den entscheidenden technischen Elementen bewusst - dazu brauchen wir nicht zu so komplexen Themen wie Finten gehen sondern da reicht ein Pass mit der Innenseite bei dem es genug zu korrigieren gibt und was kaum ein Kind richtig macht - hier mal eine schnelle Ausführung der aus meiner Sicht zu beachtenden Elemente.


    - Standbein (Abstand)

    - Standbein (Stellung/Richtung)

    - Winkel vom Schwungbein

    - Trefferfläche am Fuß

    - Trefferfläche am Ball

    - Hüpfthaltung

    - Schwung

    - Abstoppunkt

    - Spannung im Oberkörper

    - Schwerpunkt des Oberkörpers

    - Stellung des Fußes (speziell Fußgelenk)

    - Fixierung im Knöchel

    - Kraftdosierung


    Und hier sind kognitive Elemente wie Vororientierung, Gegnerdruck, Entscheidungsfindung, Entscheidungsfähigkeit usw. noch nicht mit einbezogen.


    Das ist hochgradig komplex und wird sehr stiefmütterlich behandelt.


    Sehr richtiger und wichtiger Kommentar von dir SamS


    Grüße

    Zodiak

    Ich würde mal die Glaubensfrage in den Raum stellen und eine Steile These raus hauen:


    "NLZ Mannschaften/NLZ Trainer sind in der Regel nicht daran interessiert, einzelne Spieler auszubilden, sondern mannschaftlichen Erfolg zu haben, weil die Qualität ihrer Arbeit an Ergebnissen und nicht an Entwicklung gemessen wird!"


    Ich selbst bin erst kürzlich in einem Leistungsverein "gescheitert" weil die Ergebnisse nicht optimal waren - betrachtet man aber rein die Entwicklung und den Lernfortschritt waren wir deutlich erfolgreicher den jeder einzelne hat sich technisch sehr gut entwickelt - aber hier unterscheiden sich eben die Ziele.


    Daher wird auch unterschiedlich trainiert - meiner persönlichen Meinung nach ist es unser Ziel die Spieler möglichst breit und individuell auszubilden und Kreativität und Technik fördern!


    Für mich beginnt Fußball da, wo der Ball tut, was ich ihm vorgebe und nicht der Ball meine nächste Aktion bestimmt, weil er verspringt etc.


    Grüße

    Zodiak

    Dadurch das die MFS mit diesen Spielern ergänzend zum Vereinstraining arbeiten

    Aber meinst du denn, dass genau da so optimal ist? Würden diese Jungs da landen, wo sie landen, wenn sie ausschließlich oder überwiegend so trainieren wie in der MFS? Oder ist es einfach ein gutes Extra, weil man eh mehr tun muss als nur das Vereinstraining?

    Ehrlich - das ist schwer zu sagen.

    Ich bin da sehr zwiegespalten - zum einen wirst du mehr machen müssen als 2x die Woche im Dorfverein und hoffen das du zu einem Bundesliga NLZ kommst zum anderen gab es das ganze früher nicht.


    Was du hier betrachten musst ist, das der Fußball athletischer, technischer und schneller geworden ist und der Druck - sowohl auf dem Platz als auch medial um ein vielfaches höher ist.


    Du wirst also um zusätzliche Einheiten nicht herumkommen und das mit einem Techniktrainer (wie von der MFS) macht aus meiner Sicht absolut Sinn - die Qualität muss stimmen.


    Was man weiterhin differenzieren musst ist die Tatsache, das wir über Kinder und Jugendfußball zum Leistungssport einen großen Sprung machen.


    Lassen wir diese Spitze mal außer acht - den Profis kannst du nicht x-beliebig erzeugen auch nicht mit perfekten Training. Wäre es so einfach würde es viel Reiz verlieren.


    Betrachten wir stattdessen mal den Breitensportansatz und schauen wir, wie wir die bestmögliche Ausbildung für Kinder und Jugendliche jeglicher Talentstufe gewährleisten können und das völlig losgelöst davon ob der Trainer von der MFS oder einer anderen Fußballschule ist oder ein "regulärer" Trainer im Dorfverein.


    Das Ziel muss sein, diese 180 Minuten so effektiv zu nutzen das jeder Spieler maximal gefördert wird. Dabei rede ich nicht von perfekten Trainingseinheiten sondern von:


    - möglichst wenig Standzeiten

    - möglichst viele Wiederholungen der gezielt trainierten Technik (am besten mit Torschüssen/Anschlussaktionen)

    - möglichst vielen Freiheiten

    - alle Übungen so gestalten das Zwangsläufig beidfüßig trainiert wird

    - alle Übungsformen am Ende einen Wettkampf haben

    - die letzte halbe Stunde gespielt wird (im besten Fall mit Provokationsregeln die den Trainingsschwerpunkt belohnen - also Tor nach bestimmter Finte bedeutet Treffer zählt dreifach)


    Und jetzt zur Frage zurück - beinhaltet das die Philosophie der MFS - klare Antwort JA! - und die MFS hat unzählige höherklassige Amateurfußballer hervorgebracht in sehr kleinen Vereinen. Ich selbst habe mehrere Dutzend Jugendspieler die jetzt in der 4-6. Liga spielen, von denen vor 10 Jahren manche beim geradeauslaufen Schwierigkeiten hatten :)


    Für mich persönlich ist geführtes Training zu circa 2/3 der Trainingszeit nach den Prinzipien der MFS bis einschließlich U13 das beste was man für einen jungen Kicker tun kann - egal auf welchem Leistungsniveau - und ich bin seit über 6 Jahren nicht mehr bei der MFS tätig - arbeite aber selbst im Nachwuchsleistungsbereich mit sehr sehr ähnlichen Prinzipien und Methoden.


    Und manchmal hast du das Glück und einer wird Profi - ob da die MFS dran war oder ein anderer Individualtrainer - ohne, kommst du meiner Meinung nach heute nicht mehr nach ganz oben.


    Langer Exkurs - etwas abgeschweift und auch sehr Grundlegend - am Ende ist jedes Training mehr aus meiner Sicht sehr gut - wir müssen uns nämlich von dem Gedanken verabschieden das die Jungs noch flächendeckend auf den Bolzplatz gehen und kicken - was eine wichtige und sinnvolle Ergänzung wäre/ist.


    Grüße

    Zodiak

    Meinung wozu - hab jetzt nicht alles nachgelesen!

    Ich schaue hier von Zeit zu Zeit rein ;)


    Es gibt mehrere MFS Spieler die im Profibereich angekommen sind. Ein Beispiel ist Noel Niemann


    Noel Niemann - Spielerprofil 23/24 | Transfermarkt


    Dadurch das die MFS mit diesen Spielern ergänzend zum Vereinstraining arbeiten (und einige MFS Trainer in den bayerischen NLZs arbeiten) haben sie schon an einige Profis Hand angelegt. Noel ist aber ein gutes Beispiel weil er schon in sehr frühem Alter bei der MFS war und das immer durchgezogen hat.


    Grüße

    Zodiak

    Ich würde mir im ersten Schritt über eine statische Anordnung in der U13/U12 nicht zu viele Gedanken machen und den Fokus auf Individualtaktisches Verhalten und ggf. Gruppentaktische Themen legen - soll in Defensive erstmal heißen Verteidigen zu zweit/in der Gruppe. Das ist natürlich erstmal nur fürs Training relevant, was ich aber leider immer wieder sehe, ist das Spieler weder ein 1 vs. 1 noch ein 2 vs. 1 sowohl offensiv als auch defensiv richtig spielen können - leider wird oft der Fehler gemacht und in diesem wertvollen Alter zu viel Fokus auf die Mannschaftstaktik gelegt - daher dieser (Ab)satz als Einleitung.


    Je nach Niveau deiner Jungs kannst du variieren und auf die Stärken deines Kaders reagieren. Je besser die Mannschaft ist desto variabler kannst du spielen.


    Ich habe in den letzten 10 Jahren 6-7 Jahre Jungs in diesem Altersbereich trainiert und bin am besten mit einem 4-1-3 oder einem 3-2-3 gefahren. Wenn du mit einem einzelnen zentralen im Mittelfeld spielst, muss dieser einen sauberen ersten Kontakt, eine gute Vororientierung und hohes situatives Spielverständnis mitbringen - unter der Voraussetzung das wir hier nach wie vor über Kinder und nicht über Profis reden ;)


    Daher macht es sich bei "schwächeren" Mannschaften oft besser, ein 3-2-3 zu spielen da du im Zentrum mehr Personal hast. Beide Formationen haben den großen Vorteil sehr ausgewogen zu sein - aber ein Spiel mit 3 offensiven erfordert eben auch viel Coaching und Erklärung bei den defensiven Aktionen gerade für die beiden Außenstürmer.


    Dinge wie "laufstarke" Verteidiger usw. halte ich persönlich für falsch - in diesem Alter, den die athletischen Fähigkeiten sollten möglichst alle Spieler mitbringen.

    Ich habe mir über die Jahre eine klare Vorstellung und ein Aufgabenprofil für einzelne Positionen in Offensive und Defensive erarbeitet und diese mit simplen Prinzipien verknüpft, die den Spielern automatisch helfen, einfach grundlegende taktische Themen zu verinnerlichen - Beispiel für den Außenverteidiger wenn ich mit Viererkette spiele - "Im Spielaufbau stehe ich so hoch, das ich vom ballnahen IV flach angespielt werden kann" - der zentrale Mittelfeldspieler hat im Spielaufbau "nur" die Aufgabe - dem ballführenden Mitspieler immer als Anspieler zur Verfügung zu stehen.


    Und so versuche ich über die 2 Jahre in diesem Altersbereich mehr ein Verständnis für grundlegende Abläufe zu vermitteln als ein starres Grundgerüst. Die individuellen Fähigkeiten müssen sich aber in den Prinzipien immer widerspiegeln.


    Grüße

    Björn

    Hat zum einen absolut nichts mit anderen Bereichen zu tun und ist ein ganz krasser Fall von Whataboutism.


    Es geht hier um den Umgang miz und die Sinnhaftigkeit solcher Transfers. Es lassen sich auch nicht alle NLZs und Vereine über einen kam scheren. Gibt eine Vielzahl an Vereinen die genau richtig damit umgehen und im Sinne der Kinder handeln - den das vergessen sie auf beiden Seiten - der egoistische Vereinstrainer der sich seinem Topspieler beraubt fühlt genauso wie der NLZ Trainer der mit Angst motiviert.

    Man muss jeden Wechsel im Einzelfall betrachten und auf Sinnhaftigkeit prüfen. Als Trainer ist es das größte Kompliment wenn du jedes Jahr Spieler entwickelst, die von NLZs umworben werden - das spricht für Ausbildungsarbeit mit Qualität.


    Das eigentliche Problem der meisten NLZs ist die Tatsache, das sie nicht an Ausbildung interessiert sind, sondern die Mannschaften einen repräsentativen Auftrag im Sinne des Vereins haben. Es geht um Turniersiege und Spieltagserfolge - deshalb gibt es kaum einen hauptamtlichen U9 oder U11 Trainer - weil deren Aufgabe ist nicht ausbilden - die scouten die besten Spieler im Jahrgang zusammen und dann ist der 23 jährige Sportstudent ohne Erfahrung genau die richtige Billiglohnkraft.


    Und die meisten sehen sich als neuen Guradiola/Tuchel usw. das ist das Hauptproblem und könnte meiner Meinung nach sehr leicht mit hauptamtlichen Trainerstellen bis runter in den Kleinfeldbereich bei jedem NLZ funktionieren.

    Um das alles was in Haching gerade passiert beurteilen zu können sollte man wie bei allen anderen Themen mehr ins Detail gehen und auch interne Vereinspolitik und Ellenbogen nicht außer acht lassen.


    Marc Unterberger hat über Jahre Top Mannschaften von Mani Schwabl gestellt (inkl. Jugendspielertransfers von Ajax Amsterdam, Mainz usw. nach Unterhaching) bekommen und ist damit nun abgestiegen. Die aktuell Fluchtwelle im Profikader - sowohl im Staff als auch bei Spielern sagt sicher auch etwas darüber aus. Dies schmälert aber keinesfalls seine Arbeit in den letzten Jahren (U13 BOL Meister - mit Karim Adeyemi und Yannick Oberleitner im Kader) über diverse Aufstiege etc. Mit sehr guten Mannschaften fahren aber auch andere Menschen Erfolge ein + manche Spieler wie der aktuelle Shooting Star Maurice Krattenmacher (der übrigens einen 2 Jahre jüngeren, noch talentierteren Bruder hat) kann man als Trainer aber einfach auch nicht verhindern.


    Die Beförderung zum Chef in der 3. Liga hat absolut nichts mit seiner Leistung zu tun, sondern seiner langjährigen Loyalität zu genau einer Person - Manni Schwabl ;)


    Grüße nach langer Abstinenz!

    P.S - Man war ich lange nicht mehr da

    ...das kann man wohl sagen!

    Dachte schon du hast mit Fußball nix mehr zu tun :pinch:

    Doch natürlich, aber wirklich wenig Zeit für solche Dinge gehabt - war im Grunde 7 Tage die Woche auf dem Platz und seit April bin ich in einer Art Sabbatical und habe den hauptberuflichen Fußball an den Nagel gehängt. Da war erstmal die Luft raus, aber nach Corona werde ich Hobbymäßig wieder angreifen.

    Habt ihr schon einmal probiert Spielformen damit zu kreieren?

    Ich finde Blazepods eignen sich dafür nur bedingt. Wie generell für das Training mit einer ganzen Mannschaft. Aus meiner Sicht ist dies wirklich eher etwas für den individuellen Bereich, weil einfach zu wenig Kids aktiv arbeiten.


    Aber gibt sicher Möglichkeiten die auch in Spielformen einzubauen, oft wirst du dabei aber Spielnähe aufgeben müssen um sie einzuabeuen. Beispiel wenn Farbe X läuchtet nur mit rechts abschließen als Regel - liegt der Ball aber auf Links oder gibt die Situation nur den linken Fuß her, wirst du Situationen haben die einfach nicht zum Spiel selbst passen.


    Grüße

    Björn

    Servus,

    ich habe viel mit den Blazepods gearbeitet, Wie alt sind die Kinder, welche Übungen schweben dir vor und vor allem - baust du einen Ball ein? ;)


    Ich selbst find die Dinger gut - aber im Breitensport kann ich sie mir schwer bis wenig vorstellen wenn ich ehrlich bin. Für die Kids daheim ja - im Mannschaftstraining schwer - vor allem wenn du mehr als 1 Kind betreust.


    Wenn wir mit Blazepods gearbeitet haben dann nur im individuellen Training mit maximal 3 Kindern, wo natürlich ein Teil immer auf Regeneration war bzw. andere Aufgaben hatten, die nichts mit den Spots zu tun haben.


    Wie viele Hilfsmittel aus meiner Sicht - nett - aber im Breitensport nur wenig brauchbar - vor allem für das teure Geld :)


    P.S - Man war ich lange nicht mehr da :)


    Uwe huhu :) - Liebe Grüße aus München! :D

    Danke für deine Meinung. Was mich interessieren würde ist, ob ihr auch schon Training für 8jährige anbietet und ab wann deiner Meinung nach ein professionelles Training Sinn macht. Für mich steht außer Zweifel, daß die Qualität eines Trainers eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Talenten spielt. Ich hab früher immer nur gedacht, so aber der D-Jugend kommt das dann auch richtig an, kann mich aber natürlich täuschen.


    Er kann hier bei uns in seinem Dorfverein ab Frühjahr 3-4 Mal die Woche trainieren plus Spieltag am Wochenende und hin und wieder einen Leistungsvergleich. Manchmal geht es dann mit seinen Kumpels schon eine Stunde vorher hin und die machen einen Kick vor dem Training . Die andere Variante ist die Fußballschule mit qualifizierten, hauptamtlichen Trainern und besseren Spielern, dafür ohne Freunde und 1,5-2 Stunden Fahrzeit. Früher oder später braucht er ein qualifizierteres Training, die Frage ist nur wann.

    Was ist professionelles Training in deiner Definition?

    Für mich geht es um bedarfsgerechte Förderung. Nicht nur für Talente sondern für jeden.

    Es gibt große und gute Fußballschulen die bieten ein spielerisches Training mit Ball für ab 3-4 jährige an.

    Da geht es aber mehr um Koordination, Körpergefühl und Spaß mit Ball - ich betrachte das auch schon als professionelle Betreuung - aber es ist garnicht so einfach die eigenen Ansprüch als Trainer auf so eine Gruppe zu reduzieren - wenn man diesen Schritt geschafft hat ist es das einfachste und schönste Training. Weil keinerlei Anspruchsdenken vorherrscht.


    Bei uns am Internat sind die jüngsten 2008 - 2009 - die sind meist aber noch extern und gehen nur in Ausnahmefällen schon auf die angegliederte Privatschule. Ab der 5. Klasse also mit 10 Jahren fängt dann der eigentliche Internatsbetrieb in diesem Sinne an.


    Die Frage wann stellt sich nur - hast du/deine Familie die Zeit dem Sport des Kindes schon jetzt viel unter zu ordnen oder nicht? Wollt ihr das mit dem fahren auf euch nehmen? Dann kann man das 1x die Woche sicher trotz dem Aufwand machen. Sonst würde ich wenn möglich mit einer homogenen Gruppe arbeiten in der auch Freunde sind.


    Für mich haben diese Entscheidungen immer etwas mit der Gesamtsituation zu tun und lassen sich nicht pauschal beantworten - ich kenne dich/deinen Sohn und eure Situation zu wenig um es beurteilen zu können.


    Grüße

    Björn

    Nur vom DVD kaufen und nachmachen wird man nicht besser!

    Der Faktor Coaching spielt die wichtigste Rolle - Fehler erkennen und korrigieren ist das wichtigste.


    Hüttchen auf den Platz stellen wie die großen Guardiolas und Ancellottis können wir alle. Das drumherum ist entscheidend.

    Die Trainer dieser Fußballschulen (zumindest bei uns in der Gegend) sind oft selbstständig, bzw. hauptberuflich tätig und deutlich besser qualifiziert und geeignet für Talentförderung.


    Die Ausnahmen bestätigen dabei die Regel.


    Zuviel Training bei 2x die Woche? Das ist das große Märchen der Neuzeit.

    Ich bin früher jeden Tag auf dem Platz gestanden. Mehrere Stunden. Platt und müde war ich nie, weder vom Kopf noch von den Beinen - in keinem Alter.


    Aktuell arbeite ich hauptamtlich an einem Fußballinternat - von der U11 bis zur U19 wird 6-8x die Woche trainiert. Es kommt auf Belastungssteuerung an.


    Talentierte Spieler gehören im Kleinfeld so viel auf den Platz wie nur irgend möglich - und zu guten Trainern, nicht zu DVD und zeitungsbelesenen Eltern.


    Auf das drumherum mit dem "Blickpunkt Bundesligisten" würde ich nichts geben. Bis dahin hat er noch genug Zeit und früher oder später wird er mit oder ohne Fußballschule auf sich aufmerksam machen, andernfalls war er nie gut genug. Einen angehenden Profi können wir nur schwer bis garnicht verhindern, den die dafür benötigten Qualitäten halten auch schlechte Trainer aus.




    So sehe ich das zumindest!


    Grüße

    Björn

    Ein Traum, Ein Ziel, aber ein unfassbar weiter Weg vor dir.

    Plane nicht zu viel. Arbeite als Trainer, häng dich irgendwo auch mal als Co an. Versuche Lizenztechnisch so weit zu kommen wie es geht.


    Und verabschiede dich von dem Gedanken an die UEFA Pro Lizenz. Das ist wie ein 6er im Lotto wenn du weder Profi warst, noch große Kontakte hast.

    Dazu lass dir aber gesagt sein, dass eine Lizenz bei weitem keinen guten Trainer ausmacht.


    Mit 18 Jahren bist du noch sehr jung, ein halbes Jahr ist wenig Erfahrung - auch 2 Jahre sind nicht viel. Ein Proficlub wird dich so eher nicht nehmen.


    Der Traum als Trainer Geld zu verdienen ist ein schöner, aber nur selten Realität. Bei mir kam das dann nach vielen Jahren eher zufällig und war mit verdammt viel Arbeit, verdammt viel Verzicht (Freizeit, Geld etc.) verbunden.

    Wenn man dann aber die Möglichkeit hat hauptamtlich als Trainer zu arbeiten ist es schon "nett" :D


    Grüße

    Björn

    Du meinst die Torhüter? Ja, aber ich habe das nicht so dramatisch empfunden.

    Bei einer Minute als Mittel der Wettkampfdauer heißt das einfach nur sehr lange Pausen. Das würde mich noch stören. Aber habe in dem Aufbau ohne den Ablauf deutlich zu verändern.


    Grüße

    Björn