Beiträge von Basti81

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    Kopfsache klar. Aber ausgelöst durch?



    Kopfsache dadurch, dass man in der Quali die Hütte vollbekommen hat. Und obwohl man im weiteren Verlauf selber besser wurde trotzdem immer noch die Hütte vollbekommen hat.
    Das Problem hier gleich wieder woanders zu verorten ist doch Quatsch.

    "Wir haben heute 1:11 verloren."
    "Wir haben heute 0:18 verloren."
    "Wir haben heute 2:12 verloren."
    "Wir sind jetzt etwas besser, aber haben 1:15 verloren."
    "Wir sind jetzt etwas besser, aber haben 1:10 verloren."
    "Mensch, grad stand es noch 0:0, aber jetzt hat der Gegner das erste Tor geschossen!"

    Mit anderen Worten: die 8-9jährigen Kids haben bisher gelernt: "Egal was wir machen, wir verlieren!"


    Und dein Fazit ist: "Unbedingt gucken ob das an den Eltern liegt!"

    Also, Nachhaltigkeit hin oder her - würde mein Lütten in einem sechs oder sieben Jahre alten Trikot rumrennen müssen, dann würde ich auf der Jahreshauptversammlung aber einige Fragen stellen um zu erfahren, was mit den Mitgliedsbeiträgen passiert...


    Einheitliche Trainingsklamotten sind dafür ganz sicher nicht notwendig.


    Stimmt. Aber sie sind ebenso wenig hinderlich dafür.


    Nein, ich bleibe dabei, es geht nur um das Prestige der Führungskräfte, Trainer, Eltern und den Versuch Unterprivilegierte auszuschließen und sonst nix.


    Einerseits argumentierst du, Eltern würden ihren Kindern ja mehrere Vereinsmitgliedschaften ermöglichen müssen, gleichzeitig aber sagst du man würde "Unterprivilegierte" ausschließen, dann passt das nicht so ganz zusammen.
    "Unterprivilegierte" können sich nicht mehrere Vereinsmitgliedschaften leisten. Und für jene, bei denen es finanziell nicht so einfach ist gibt es in der Regel Lösungen. Entweder in Form von Sponsoren, Mannschaftskasse oder Förderverein. Oder vereinsinterne Second-Hand-Börse. Wo ein Wille, da ein Weg.
    Die echten Unterprivilegierten finden es bestimmt total super, im billigen T-Shirt zu trainieren, während neben ihnen jemand mal wieder das neueste Barca-Trikot an hat, oder?
    Wie ist das eigentlich mit der Schuluniform in vielen Ländern, u.a. in den ärmsten Ländern Afrikas?

    Als mutmaßlich prestigegeiler Trainer und Mit-Führungskraft wüsste ich aber echt gerne, inwieweit mein Prestige davon profitiert, wenn alle in den gleichen Farben rumlaufen, da wäre ich dankbar wenn du mir das mal näher erklärst.

    Man muss ja nicht einverstanden sein mit dem, was andere machen. Wenn man aber so wenig Toleranz für andere übrig hat, dass man ihnen sowas unterstellt - und ja, das ist einfach nur eine freche Unterstellung - dann sollte man sich dringendst selbst hinterfragen.

    ...

    Wir haben ebenfalls ganze "Sets" im Angebot, wobei das eigentlich eher einfach nur die aktuellen Modelle/Serien des Ausrüsters sind. Zum Saisonanfang haben wir (diese Saison U11) eine Abfrage bei den Eltern gemacht, wer was bestellen möchte, und dann gesammelt beim Ausrüster bestellt.

    Trikot, Hose und Stutzen nimmt jeder selber mit nach Hause und ist dafür verantwortlich. Das gilt für beide Trikotsätze. Wir geben für die Spiele immer nur vor, in welcher Kleidung wir spielen werden und die Kids/Eltern müssen das dann eben beachten. Klappt auch sehr gut. Ich habe im Kofferraum immer eine kleine Tasche mit jeweils einem Ersatz-Kit, falls doch mal jemand was vergisst. Zumindest bei uns sind die Eltern auch verpflichtet, für Ersatz zu sorgen, falls Hose oder Stutzen mal abhanden kommen oder kaputt gehen - Ersatztrikot immer vom Verein - dafür dürfen die Kinder aber auch im Training in Vereinshose und -stutzen kicken, was auch die meisten so handhaben.

    Die Trikotsätze wurden beide letzte Saison angeschafft, und sind dann nach dieser Saison auch "durch", die Trikots bekommen die Kids dann geschenkt, das Heimtrikot gibts dann eingerahmt mit Unterschriften aller Mitspieler für die Kinderzimmerwand. Trikotsätze werden also nicht 1x pro Saison für jede Mannschaft bestellt, sondern nur nach Bedarf, da sind wir aber auch gut mit Sponsoren versorgt, die außer der Reihe ganze Sätze springen lassen.

    Die Kids kommen dementsprechend auch immer schon umgezogen zu den Spielen, ab Treffpunktzeit geht es also direkt auf den Platz. Neuzugänge bekommen bei uns in der Mannschaft auch Aufwärm- und Trainingsshirt geschenkt - wir haben dem Sponsor jeweils ein paar Teile extra aus den Rippen geleiert. Die Shirts der "alten" Spieler sind alle zusätzlich mit Initialen bedruckt, bei den Neuzugängen machen wir das dann nachträglich, wir haben dafür einen Textildrucker an der Hand.

    Beteiligung liegt außer in Grippezeiten bei annähernd 100%, auch bei den Eltern sind viele bei den Trainings am Platz.

    Das sind halt die Vorteile ab einem gewissen Niveau. Die Anwesenheit der Eltern auch bei Trainings ist dabei allerdings ja auch oft ein Nebeneffekt durch die Fahrstrecke zum Training, bei uns kommen viele Spieler aus dem Umkreis.
    Das Verhalten der Spieler ist auf dem Niveau auch ein anderes, die wissen genau über jeden Gegner Bescheid, über die Kader, wer wann wo gesperrt ist, wer vielleicht wann wo hinwechselt - und natürlich ist der Konkurrenzkampf untereinander einfach auch größer, jeder will seine Position im Kader behaupten.
    Sowas ist zum Breitensport eben ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Kurzes Update. Aktuell haben wir noch 3 freie Kaderplätze. Hier darf sich jeder anmelden. Es waren mehr als 20 Kinder da beim Sichtungstraining, sowas kannte ich aus dem normalen Breitensport nicht. Auch wenn man Werbung macht kommen kaum neue Spieler zum Probetraining. Warum soll man von Kreisklasse bis max. Kreisliga wechseln, wenn Trainer & Team und Verein in Ordnung sind.
    Ich hatte bisher die Erfahrung gemacht, daß die Kinder selber welche mitbringen, weil es ihre Kumpels oder Verwandte sind oder einer totunglücklich beim anderen Verein. Da ist man froh wenn sich 3-4 neue Spieler vorstellen um die natürlichen Abgänge zu kompensieren.

    Beim Sichtungstraining wurden die 20 Spieler in 3 Gruppen unterteilt und nach Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten trainiert. Wir haben nur beobachtet und uns Notizen gemacht. Das Sichtungstraining hat der Verein übernommen.

    Am Ende haben wir 6 Spieler in die engere Auswahl für die 2 Runde mitgenommen. Die werden jetzt 2 Trainingseinheiten im normalen Training absolvieren. Man hätte locker mit den übrigen 14 Sichtungsspieler ein ambitioniertes Team aufbauen können als U13.

    Warte mal ab wie deine Saison läuft. Wenn sich dann im Winter die ersten Spieler von alleine anbieten, da wirst du Augen machen. Oder in Richtung Saisonende, wenn du dann über den Spielerfunk über potentiell Wechselwillige informiert wirst...

    Sowas ist Fluch und Segen zugleich. Aber es macht unheimlich Spaß.

    Wenn man mich fragt, liegt das am falschen Training (z.B. zu viele Standzeiten, zu wenig Intensität, zu wenig Aktionen)

    Dass E-Jugendliche 2x25 Minuten nicht immer durchhalten liegt vor allem daran, dass nicht jedes Kind gleich sportlich ist. Manche können es nicht, weil einfach ein bisschen mopsiger, manche können es aus gesundheitlichen Gründen nicht, manche versuchen 120% zu geben um Schwächen der Mitspieler auszugleichen (ja, Kinder merken sowas!) und verausgaben sich dabei zu stark.
    Gerade bei den aktuell wieder ansteigenden Temperaturen ist die Quote derer, die eben nicht die ganze Zeit durchhalten nochmal umso höher. Es gibt zig Gründe, die absolut nix mit dem - wie so oft - instant unterstellten falschen Training zu tun haben.
    Bei sowas vielleicht auch mal über den Tellerrand hinausblicken, und nicht immer vom Idealfall ausgehen. Wenn ich mir angucke was E-Jugendliche bei uns im Verein so leisten können, und wie stark Gleichaltrige woanders abfallen - auweiah!


    Ich freu mich ja wenn es Trainerkollegen gibt, bei denen nur Vorzeigekinder trainieren, die immer alles aushalten und können, wirklich! Aber im Verein 8km weiter kann es ganz anders aussehen.

    Dass die "Guten" vermeintlich eher in der Lage sind durchzuspielen liegt nunmal auf der Hand - sie sind ja meist auch wesentlich sportbegeisteter, und alleine der Wille verleiht dann nochmal die berühmte, zweite Luft. In den letzten 25 Jahren waren bei mir zumindest die Schwächeren meist auch die, die von sich aus schon recht wenig Sportlichkeit in die Waagschale geworfen haben, und i.d.R. war der "kleine Dicke" auch nie einer der besseren Spieler, sondern eher am anderen Ende der Leistungsskala. Da liegts dann nicht am Training, sondern daran, dass Papa auf dem Rückweg vom Training noch beim McDrive hält.
    Während der eine nach der Schule heim kommt und dann auch nur vor die Tür geht, wenn halt Training angesagt ist kommt sein Mitspieler nach Hause, hat fast schon Pipi in den Augen weil er erst noch Hausaufgaben machen und essen muss, bevor er sich einen Ball, sein Fahrrad oder sonstige Klamotten schnappen kann, um draußen dann Energie rauszukloppen als gäbs kein Morgen.


    Es bringt nichts, beide Arten von Kindern zwanghaft zu mischen in der Hoffnung man tue ihnen Gutes. Auf Dauer führt das zu Nichts. Die Schlechteren werden dann eben nicht mehr angespielt, die Besseren wollen sich ja nicht selber mit einem Ballverlust bestrafen um dann wieder rennen zu müssen weil sie wissen, dass ihr Mitspieler das ja auch wieder nicht schafft. Kinder lassen sowas Gott sei Dank meist auf dem Fußballfeld, außerhalb interessiert sie sowas nicht.

    Insofern präferiere ich grundsätzlich immer die Einteilung nach Jahrgängen, dann nach Leistung, wobei ich aber immer davon ausgehe, dass für jeden Jahrgang genug Spieler in einer vertretbaren Leistungsspanne vorhanden sind. Jeder soll sich auf seinem Niveau messen können, dort lernen die Kinder am meisten. Das bedeutet aber auch, dass Schwächere sich eben mit anderen Schwächeren messen sollten - es bringt ihnen absolut gar nix, vom Gegenspieler als Slalomstange missbraucht zu werden.

    Klassisches Beispiel für den bereits genannten "Verein im Verein".
    Man will unter sich bleiben, stellt dafür notfalls auch entsprechende Forderungen, Ultimaten - oder wechselt halt geschlossen den Verein. Und natürlich wollen die Jugendlichen ihre Trainer behalten. Da sind Abläufe bereits gefestigt, der Trainer hat seine Lieblingsspieler und jene, die dann eben den Kader auffüllen. Das will sich niemand nehmen lassen, als Jugendlicher am Rande der Pubertät will man sich den Status Quo doch nicht versauen lassen! Gleiches gilt für die Eltern. Die haben sich auf den Trainer eingespielt, wissen, wie sie ihre Söhne positionieren können, wie weit ihr Einfluss reicht - die haben dann halt alle keinen Bock auf neue Gesichter. War vor 30 Jahren schon so, vor 50 vermutlich auch.

    Das war auch ein großer Knackpunkt als ich bei einer überkreislichen C-Jugend eingestiegen bin. Es gab einen kleinen Kern von Spielern, die den Trainer voll im Griff hatten. Aufstellung, Taktik etc. - das haben quasi diese paar Spieler vorgegeben. Das hat dann gekracht, als ich dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben habe, und natürlich war ich für diesen Kern aus Spielern dann der große Buhmann.

    Der Mannschaft ist ja scheinbar auch klar wie es leistungstechnisch aussieht - da brauchen die dann auch nicht mit den "Ich will nur mit meinem Kumpel spielen, das ist alles!" um die Ecke kommen. Ich mache das alles schon viel zu lange in den verschiedensten Funktionen, als dass mir da mehr als ein müdes Lächeln abgerungen würde.
    Ab der C-Jugend sind wir eben auch nicht mehr im Kinder-Spaßfußball unterwegs, sondern auf Großfeld. Und der Fußball dort ist ein ganz anderer im Vergleich zu Kleinfeld, auch wenn E-Jugend-Mourinhos das nie so gerne hören. Da reicht es nicht mehr, einfach 2 Minuten mehr Luft zu haben als der Gegner, da reicht es auch nicht mehr 2-3 Kids im Kader zu haben, die auch aus 15m das Tor treffen.

    Das geschilderte Problem wird sich jedenfalls nicht von allein in Luft auflösen, sondern sich immer weiter ziehen. Und spätestens wenn Erpressungsversuche wie etwa "Wenn wir einen anderen Trainer kriegen, dann gehen wir!" kommen, ist es an der Zeit der Mannschaft in der Form den Stecker zu ziehen. Dann sollen sie notfalls gehen. Im neuen Verein erwartet sie auf Dauer das selbe Problem, einen dritten Verein der dumm genug ist finden sie dann nicht mehr, dafür ist die Fußballwelt zu klein.
    Meistens gibt sich das dann von allein, wenn dann wirklich nur die Alternative "Abmeldung" bleibt, und der Verein sich eben nicht am Ring durch die Manege führen lässt.

    Wozu denn Videoanalyse, KI-gestütztes Training, usw.?


    Beschäftigt euch mal mit Hannes Wolf und seiner Trainingsphilosophie Deutschland anstatt weiter Trends hinterzulaufen und wertvolle Zeit mit den Kids statt auf dem Platz neben dem Platz zu verbringen und den neuen Xabi Alonso geben zu wollen.


    Das ist aber reichlich kurz gedacht. KI usw. ist kein kurzlebiger Trend, sondern spiegelt die Entwicklung der Gesellschaft wieder.
    "Das haben wir schon immer so gemacht!", "Früher brauchten wir das auch nicht!" usw. haben im Vereinsleben schon so viel kaputt gemacht... es könnte im Breitensport wesentlich mehr Mannschaften in jeder Sportart geben, wenn nicht Ewiggestrige sich bis zum allerletzten Moment gegen Fusionen oder Spielgemeinschaften gestemmt hätten.

    Auch ein Hannes Wolf nutzt Tools wie Videoanalysen. Im modernen Fußball werden seit über 15 Jahren harte Daten analysiert, auch wenn auf der Titelseite des Dorfverbands irgendein Hannes Wolf o.ä. breit grinsend in die Kamera winkt und was von Funino erzählt. Selbst bei meiner U11 nutze ich Videoanalysen. Für mich selbst um Rückschlüsse zu ziehen, und die Kids gucken sich im Besprechungsraum bei Pizza und Fanta auch ein Spiel auf Video an um sich selbst mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

    Zeit verbringe ich mit den Kids immer noch genug auf dem Platz. Sämtliche anderen Möglichkeiten nutze ich trotzdem, die ersetzen ja kein Training.
    Vor 20 Jahren hat man Life Kinetik doof gefunden, heute gehts kaum noch ohne.

    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

    Um Himmels Willen. F-Jugend und nicht spielen lassen ist absolut nicht in Ordnung. Wer ist der Trainer? F-Jugend-Kreismeister-Super-Trainer? Er wird sich noch umsehen, wieviele Spieler er dann irgendwann in der B-Jugend hat, wenn er JETZT SCHON aussiebt.

    Es ist kein Problem, ein Kind, was in der Woche nicht im Training war, zum Spiel nicht mitzunehmen. Aber jedes Kind, was zum Spiel mitgeht, hat gefälligst auch zu spielen. Am besten alle in etwa gleich viel, das Ergebnis weiß in drei Wochen eh keiner mehr. F-JUGEND. F! Die Kinder sind 9 Jahre alt.

    Was für ein Untrainer.

    Ich glaube ein ganz großes Problem hier im Forum ist mittlerweile, dass Menschen ohne genaue Kenntnis der Umstände direkt werten und urteilen.
    Da wird dann aus einem emotional gefärbten "Mein Kind hat heute nicht gespielt!" eben ein "DER SIEBT AUS! UM GOTTES WILLEN!" gemacht, sonst kann man sich nicht so schön über Trainer aufregen, die irgendwas gemacht haben, und hier dann gar nicht erst zu Wort kommen (weil sie nicht im Forum sind). Eine Seite der Medaille reicht da? Das bringt niemandem was.

    Interessante Frage, deren Sinn ich nicht verstehe

    Naja, schau mal, bei manchen Menschen ist das Ego so groß, dass sie einen Personenaufzug ganz alleine ausfüllen. Und bei manchen entsteht halt der Eindruck, dass sie ganz allein das Team sind. Daher meine Frage.

    NLZ sind die NachwuchsLeistungsZentren von Vereinen der 1. und 2. Bundesliga, die diese NLZ haben müssen. Vereine darunter können ebenfalls NLZ aufbauen. Diese NLZ werden dann zertifiziert, und dürfen sich auch nur dann "NLZ" nennen. Sie unterliegen also gewissen Regularien, und bieten einen gewissen "Standard".

    NFZ sind NachwuchsFörderZentren, wo eine solche Zertifizierung seitens des DFB und der DFL nicht stattfindet. Das bedeutet, hier gibt es keine derartigen Vorgaben wie bei den NLZ, andererseits können hier die angebotenen Standards aber auch stark variieren.

    Man kann nun mutmaßen dass NFZ grundsätzlich "schlechter" sind als die NLZ, aber das würde ich so zumindest mal nicht unterschreiben wollen. Obwohl die Entwicklung im NFZ mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit etwas langsamer vonstatten geht, kann das Entwicklungstempo aber für den ein oder anderen Spieler passender sein als im NLZ. Muss man sich als Mutter/Vater dann eben genau anschauen, welche Option da die bessere ist.

    ......

    Vielleicht habt ihr ja Tipps und Ideen wie ich die Fußballfreie Zeit überstehe denn ich muss gestehen mich nervt es jetzt schon :(.

    Hört sich nach Suchtpotenzial an, wie wäre es mit Therapeuten suchen?

    Wenn einem ein Hobby, dass man an min. 3 Tagen pro Woche ausübt - und wir alle wissen dass es inkl. Organisation eher 6-7 Tage/Woche sind - plötzlich wegbricht, dann fehlt einem das. Das hat einen feuchten Schmutz mit "Sucht" zu tun. Alter Falter...

    Wer bei einer U10 gegen Kabinentüren kloppt und rumschreit, der hat an der Seitenlinie nichts verloren. Ambitionierter Verein hin oder her. So eine Flachzange würde bei uns so schnell vor die Tür gesetzt, so schnell kann der gar nicht gucken.

    let1612 Ich habe diese Beobachtung genau anders herum gemacht. Meine Einbeinigen und Blinden spielen zum größten Teil keinen Fußball mehr, bzw. widmen sich anderen Sportarten. Zu meiner Zeit im Breitensport war das schon so, da waren die ersten beim Dropout die, die beim Training eher rumgehampelt als mitgemacht haben. Ich rede an der Stelle aber ausdrücklich nicht von Spielern mit eher weniger Talent, bei denen man aber durch Unterstützung, Vertrauen und gezieltem Training sowie Motivation noch etwas herauskitzeln kann, sondern jenen, die aus den vielfältigen minderen Beweggründen zum Training kommen, die hier alle schon genannt wurden (z.B. "Arzt hat gesagt unser Kind soll mehr Bewegung haben" usw.). Im Leistungsbereich ist der Dropout zwar sehr gering, aber etwas homogener gestaltet.

    Fantomas Im Erwachsenenbereich gibt es das passende Mittel, mit dem man Ergebnisdruck vorbeugt: Hobbyligen, in denen nur Freundschaftsspiele bestritten werden, aber kein Spielbetrieb in Ligaform mit Ergebniserfassung und Tabellen. Bei den ganz kleinen gab es in vielen Verbänden schon vor 10, 15 Jahren keine Tabellen, und heute eben die Spielfeste. Tatsächlich reden wir hier aber vorwiegend von Spielern in Altersklassen, für die es das so meist noch nicht gibt - was diese nicht davon abhält, trotzdem in Vereine zu gehen, die sich mit anderen Vereinen in Ligen, mit Ergebnissen und Punkten messen.

    Ich stelle meine These in den Raum: die meisten der Betroffenen wollen das auch. Sie wollen den Wettkampf mit anderen. Deswegen fordern auch alle Reformen - aber niemand gründet Freundschaftsspiel-Hobbyligen. Nun müssen und sollen wir Trainer den Spielern und ihren Ansprüchen gerecht werden, und zu diesen Ansprüchen gehört nunmal auch das Gewinnen, niemand geht auf den Platz um zu Verlieren. Bei den Minikickern vielleicht schon noch, spätestens ab der F-Jugend aber nicht mehr, wobei die Kinder in dem Alter noch das Glück haben sich 5 Minuten nach dem Spiel schon gar nicht mehr dafür zu interessieren, wer denn jetzt gewonnen hat.

    Ich gehe voll mit wenn du sagst das jeder Spieler Teil der Mannschaft ist. Ein Team funktioniert aber eben nur, wenn jedes einzelne Glied der Kette auch "funktioniert", dazu muss man Gott sei Dank auch kein Messi oder Ronaldo sein. Je älter die Spieler sind, desto realistischer schätzen sie sich dann auch selber ein, jeder weiß dann einfach "der ist besser als ich", und das ist auch völlig i.O.
    Ich habe einen Spieler (U16), der geht von der Größe her auch noch als D-Jugendlicher durch, dementsprechend stark fällt er läuferisch ab. Er muss einfach 2-3 Schritte machen, wo andere nur einen Schritt machen müssen. Kopfballduelle erübrigen sich, und durch seine Größe hat er auch entsprechende Nachteile beim Körperbau. Rein technisch ist der Junge total super. Aber im 1 vs 1 wird er einfach weggeblockt, im Trainingsspiel sieht er kein Land weil er an keinen Ball kommt bzw. einfach überlaufen wird - ist dann schon ein wenig schwierig ihn einzusetzen. Ist zwar ein Extrembeispiel aber es dürfte klar sein, worauf ich hinaus will - bei solchen Spielern ist das keine Sache von "Vertrauen in ihn investieren", sondern eine Sache der körperlichen Entwicklung.

    Das Paradoxe an derlei Diskussionen ist aber eigentlich immer die Homogenität, die die meisten gerne hätten, teilweise gehe ich da ja auch voll mit. Das Mitnehmen der Leistungsklasse z.B. fänd ich super. Aber obwohl wir es gerne so homogen wie möglich hätten, Homogenität im Kader will dann aber niemand, bzw. will das niemand laut sagen, eben weil das bedeuten würde dass sich die Spieler eben auch eine Mannschaft bzw. einen Verein aussuchen müssten, der ihrem Leistungsstand entspricht.

    Natürlich gibs da noch Unterschiede zwischen Breitensport und Leistungsbereich, aber am Ende möchten die meisten Spieler doch bei den "guten" Vereinen spielen.


    Ich bin wahrlich weit weg von NLZ /Elitenbildung etc.

    Aber beim Versuch alles immer gleich zu machen, es allen Recht machen zu wollen sollten wir nicht unfair zu den "Leistungsträgern" sein .....


    Kann man nicht besser sagen! Während das z.B. bei den Minikickern und auch F-Jugend noch funktioniert, weil das eben Altersklassen sind in denen Spieler auf dem Platz auch während des Spiels fragen "Wer hat mehr Tore geschossen?", und man das wunderbar mit "Weiß ich leider nicht, ich habe gar nicht hingeschaut weil ich lieber gucke wie toll ihr spielt, die Tore sind mir egal!" quittieren kann, haben Kinder und Jugendliche spätestens ab der D-Jugend eben auch ein gewisses Eigenverständnis von "Leistung", und dann wird auch schon mal nachgefragt "warum spielt der, und nicht ich?" - eben weil sie auch selber merken: ich "arbeite" mehr (bin immer beim Training), aber spiele nur genauso viel wie er (der nur ab und zu mal da ist). Und das kann nicht der richtige Weg sein, auch wenn das oft immer wieder gepredigt wird.

    Als Trainer kann ich zwar versuchen fair zu sein, und alle gleich zu behandeln. Aber der Einbeinige wird immer einbeinig sein, und der Blinde wird eben auch immer blind sein. An der Stelle mag das Leben an sich ja vielleicht unfair sein, aber ich kann weder die Evolution, noch das persönliche Talent, und schon gar nicht die persönliche Einstellung so weit beeinflussen, dass die Ausgangssituation für alle gleich ist.

    Ich vergleiche das immer ganz gerne mit der Schule: Die besseren Schüler werden seit über einem Jahrzehnt oft ausgebremst, damit Thomas-Julius-Andrew-Brad, der im Unterricht lieber auf seinem Etui rummalt und schon seit 2 Jahren mit dem Stoff gar nicht mehr hinterher kommt bloß nicht "hinten runter fällt". Kann man so machen, finde ich persönlich aber falsch.
    Das erinnert mich dann auch immer wieder wie dankbar ich sein muss im Leistungsbereich zu arbeiten, da das Leistungsgefälle dort viel flacher ist, und eine Gleichbehandlung aller Spieler da wesentlich leichter fällt.

    Mir dreht sich ehrlich gesagt der Magen um beim Gedanken, dass irgendein Mensch der weder mich als Trainer, noch meine Spieler, den Verein, die Eltern usw. jemals gesehen oder gesprochen hat wie der große Zampano da sitzt, vor dem ich als Verein dann 1x jährlich Rechenschaft ablegen soll. Am Ende bleibt das ohnehin bei mir als Trainer kleben, denn der Verein leitet den drohenden Zeigefinger natürlich umgehend an mich weiter - was soll er auch anderes machen?

    Und dann darf diejenige Person - immer noch weit weg von den Spielern, mir und dem Verein - Entscheidungen über Glück und Übel treffen? Neee, da wäre ich dann raus. Ich habe auch überhaupt keine Lust irgendeinem mitunter weltfremden Unbekannten haarklein zu erklären, warum Kevin-Justin weniger Spielzeit bekommen hat als Uwe-Jürgen. Das beinhaltet mitunter, dass ich über das Verhalten der Beteiligten, ihre privaten Voraussetzungen usw. aus dem Nähkästchen plaudern soll, und das sehe sicher nicht nur ich kritisch, sondern im Zweifel auch die Eltern die sicherlich kein Interesse daran haben dass ein Wildfremder brühwarm erzählt bekommt dass ihr Kind mit besonderem Verhalten - vor allem wenns negativ ist - auffällt.

    Mein Ziel als Trainer war es immer und ist es bis heute, meine Spieler besser zu machen, bzw. ihnen die Hilfestellung zu geben die sie individuell benötigen um besser zu werden. Das war zu Kreisliga-Zeiten so, und das ist heute im Leistungsbereich immer noch so. Mit der Entwicklung der Spieler geht grundsätzlich auch die Verbesserung der Team-Ergebnisse einher. Wäre ja schlimm wenn meine Spieler besser werden und sich weiterentwickeln, aber die Ergebnisse die gleichen blieben, oder nicht?

    Insofern gibt es natürlich einen Zusammenhang zwischen Entwicklung und Ergebnissen. Mir persönlich ist der größte Dorn im Auge immer noch das beerben der Jahrgangsälteren. Habe ich als Verein eine "Knallermannschaft" die alles in Grund und Boden rennt - und ja, Rennen reicht in der Kreisliga meist schon - kommt dann der spielschwächere Jahrgang nach, der gerade noch 2 Ligen tiefer im Mittelfeld mitgespielt hat und wird eine Saison lang verdroschen. Da hat niemand was von. Nicht die schwächeren Spieler, und die stärkeren Teams auch nicht.

    Nein, mache ich nicht. Für mich gehört eine gesunde Distanz einfach dazu, darunter fällt eben auch TikTok, Snapchat, Instagram und so weiter. Die einzigen Ausnahmen sind auf Instagram, da der ein oder andere Spieler einmal einen "Spieleraccount" hat, und dann noch einen rein privaten Account.

    Gerade bei Passübungen kannst du ihn jederzeit mit einbinden. Zum Beispiel könntest du einbinden, dass der TW als erste Station in der Passübung eine Flanke abfängt, kurz auf den ersten Passgeber abwirft/abrollt, und ab dort startet dann die Passübung. Je nach Spieleranzahl beim Training baust du das 2x auf, im zweiten Aufbau wird dann nur angedribbelt, weil da eben kein TW ist.

    Was ich mal bei einer C-Jugend gemacht habe, die immer lauthals "Ich verstehe nicht was wir machen sollen!" riefen wenn sie Übungen nicht auf die Reihe gekriegt haben: Eine Gruppe E-Jugendlicher beim Training die Übungen vormachen lassen.
    Das wollte von den pubertären Testosteronbombern dann künftig keiner mehr auf sich sitzen lassen...