Zur Not einfach die Fotos im DFBnet anschauen, oder brauchts bei den Minis keine Fotos für die digitalen Spielerpässe? Und dann - so habe ich das immer gehandhabt - häppchenweise einprägen. Bei 2-3 Trainingseinheiten pro Woche + Spieltag hat man nach 2 Wochen alle so gut es geht drin, denke ich.
Beiträge von Basti81
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Mich würde bei all den Beiträgen hier tatsächlich mal interessieren, wer der Beteiligten auf diesem Niveau als Trainer gearbeitet hat oder aktuell arbeitet.
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Die Aufwandsentschädigung hängt bei uns stark von der eigenen Qualifikation ab. Zudem wird berücksichtigt, in welchem Alters- und Leistungsbereich man arbeitet. Die Trainer der überkreislichen Mannschaften bekommen naturgemäß mehr, weil bei ihnen die Fahrkosten zu den Spielen eben höher sind.
Aus dem Kreisligabereich kenne ich es aus den örtlichen Vereinen eher so, dass meist gar nichts bezahlt wird. Da spielt es keine Rolle ob wir 2024 haben, es ist ein Hobby. Und für das eigene Hobby bezahlt werden ist keine Voraussetzung, sondern ein sehr nettes Zugeständnis. -
Bei uns im Verein läuft es relativ simpel:
Wir als Trainer haben den Vorstand darüber zu informieren, welchen Spieler wir gerne kontaktieren möchten, anschließend meldet sich unser Verein beim Spieler-Verein und meldet offiziell an, dass eine Einladung zum Probetraining und eine Kontaktaufnahme beabsichtigt sind.
Im Schnitt nach 3-5 Tagen kommt dann das "OK" von unserem Vorstand, unabhängig davon ob der andere Verein reagiert hat oder nicht. Wir leben in einer modernen Zeit, da muss man nicht mehr einkalkulieren, dass ein Brief mal länger unterwegs ist. Nach ein paar Tagen sollte eine Mail irgendjemanden erreicht haben und fertig.
Anschließend wird eben der Spieler bzw. die Eltern direkt kontaktiert, die Kontaktdaten hat man meist über Mitspieler/eigene Spieler oder sonstwo her, je nachdem, wo die Schnittmengen liegen. In Ausnahmefällen spricht man Spieler/Eltern vorab schon kurz an wenn man davon ausgehen muss, im Nachgang keine Kontaktdaten zu bekommen, bzw. die eigenen Kontaktdaten nicht weitergeleitet werden, hinterlässt da aber auch nur die Info, dass man eine offizielle Mitteilung an den Verein schickt und sich anschließend über ein Gespräch freuen würde. -
Also das mit dem Profi werden in dem Alter halte ich irgendwie für Blödsinn. Kinder haben doch da überhaupt keine Ahnung, was das bedeutet. So was noch zu befeuern ist m.E. nicht sinnvoll. Die sollen kommen, weil sie Bock auf Kicken und Gewinnen haben. von mir aus auch, um ihre Freunde zu treffen.
Wenn ein 9 oder 10jähriges Kind vor dir steht und sagt "Ich möchte Fußballprofi werden!", was tust du dann? Bestärkst und motivierst du es - vielleicht auch mit dem Hintergrundwissen, dass dieser Wunsch unrealistisch ist - oder redest du den Wunsch klein und machst klar, dass das wohl eh nix wird?
Man darf Kindern ihre Wünsche und Träume auch einfach mal lassen, ohne immer alles mit dem Skalpell des Erwachsenseins zu zerlegen. -
Eltern die sich um ihren Nachwuchs kümmern und zuverlässig zu jedem Training bringen indirekt zu bestrafen ist allerdings auch nicht die Patentlösung.
Kinder, deren Eltern sich nicht so zuverlässig um ihren Nachwuchs kümmern, indirekt zu bestrafen ist allerdings auch nicht die Patentlösung. Es gibt immer einen Weg, so viele Kinder wie möglich angemessen an allen zu berücksichtigenden Faktoren zufrieden zu stellen.
Sicherlich nicht, aber in dem Fall für mich auf jeden Fall der gangbare Weg. Ich könnte jetzt lange argumentieren wieso, weshalb und warum, aber im Endeffekt muss das jeder für sich selber wissen. Ich persönlich habe jedenfalls weniger Hemmungen einem Spieler zu erklären dass er aufgrund seiner mangelnden Trainingsteilnahme seltener bzw. weniger spielt als jemandem, der Himmel und Hölle in Bewegung setzt um auf gar keinen Fall irgendeine Trainingseinheit zu verpassen.
Ob wir es wollen oder nicht, aber Trainingsteilnahme ist eben auch eine Form der Leistung. Und trotz allen Reformen bei den Allerkleinsten und den Urkunden für alle bei Bundesjugendspielen: Leistung muss sich letztlich auch lohnen. Mit nichts anderem werden die Kinder später ebenfalls konfrontiert, da kann man sich noch so sehr mit Händen und Füßen wehren.
Dein Chef zahlt dir ja auch nicht das selbe Gehalt wie allen anderen, wenn du statt 22 Tage nur 15 arbeitest, weil an den fehlenden sieben Tagen immer so viel Stau ist und du deswegen nicht kommen willst. Und deinem Vermieter kannst du auch schlecht erklären warum du die Miete um 50% kürzt, nur weil du grob gerechnet nur 12h pro Tag zu Hause bist.
Ich persönlich werde jedenfalls nie jemandem den Hintern nachtragen, egal ob Spieler oder Elternteil. Ein bisschen Mitarbeit muss da schon von denen kommen. Ich gehe an der Stelle natürlich nicht von einem echten Dorf-Verein aus, wo alle ländlich wohnen und man ohne Auto nahezu zum Verhungern verurteilt ist.
Sir Alex bringt da auch passenderweise das Alter der Kinder ins Spiel: D-Jugend, also immerhin doch schon 11-12 Jahre alt. In dem Alter haben wir als Erwachsene den Kindern schon zugetraut mit zu entscheiden auf welche höhere Schulform sie gehen, und einige haben gar wählen dürfen welche Wahlpflichtfächer sie nehmen, bei Gymnasiasten etwa.
Aber zu sagen "Papa, ich MUSS heute zum Training! Fährst du mich, oder soll ich mit dem Bus?" trauen wir ihnen nicht zu? -
In den Altersklassen G- bis D-Jugend sind normalerweise auch nicht Kinder dafür verantwortlich, dass sie nicht beim Training erscheinen, sondern andere Faktoren wie die Eltern, andere Vereine oder sonstige Dinge. Dafür kann man die Kids nicht bestrafen mit weniger Einsatzzeit.
Eltern die sich um ihren Nachwuchs kümmern und zuverlässig zu jedem Training bringen indirekt zu bestrafen ist allerdings auch nicht die Patentlösung.
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Auf welcher rechtlichen Grundlage beruht denn deine Annahme es sei nicht zulässig wenn einer Verein den anderen darüber informiert, dass ein Spieler ein Probetraining absolvieren möchte?
Der bisherige Verein muss einem Probetraining zustimmen. Das kann er nur, wenn er Bescheid weiß, dass überhaupt ein Probetraining bei einem anderen Verein geplant ist. Das ist in der jeweiligen Verbandsordnung geregelt - und ja, da sitzen auch Juristen, die sich das genau anschauen bevor man das veröffentlicht.
Ich weiß zwar nicht woher das kommt, dass seit Jahren immer jemand "Datenschutz!" brüllt und meint damit dann Recht zu haben - aber nö, ist nicht so.Aber hast Du nicht vor einigen Tagen einen ganz anderen Standpunkt vertreten? Oder sehe ich das falsch?
Ich kann ja dem Probetraining nicht zustimmen (was in einigen Verbänden Pflicht ist), wenn ich davon gar nicht weiß...
Nein, da habe ich sicher keinen anderen Standpunkt vertreten. Ich sagte ja mit keinem Wort ob ich es in Ordnung finde, dem Trainer Bescheid zu geben oder nicht. Ich wies lediglich darauf hin, dass einem Probetraining zugestimmt werden muss - zumindest bei uns im Verband.
Darf ich Spielern und Eltern mitteilen, worauf ich persönlich Wert lege? Ja, natürlich!
Darf ich beleidigt oder enttäuscht sein wenn diese - meine - Werte ignoriert werden? Ja, absolut!
Erwächst daraus irgendein Anspruch auf irgendwas? Nein, sicher nicht.
Ich bin aber auch grundsätzlich kein Freund davon wenn Trainer auf die Erteilung einer Sperre Einfluss nehmen können/dürfen, sowas führt immer wieder zu Problemen und ebnet den Weg für zu große Egos, ich bevorzuge wenn der Verein das alleine entscheidet.
Welchen Mehrwert hat es denn? Außer, dass man sich dadurch natürlich auf Dauer einen gewissen Ruf aneignet? Einen Lerneffekt für den betreffenden Spieler und seine Eltern wird es eh nicht geben, im Gegenteil werden sie sogar allenfalls sauer sein. Der aufnehmende Verein denkt sich seinen Teil, und was die Eltern und der Spieler dann in ihrem Umfeld erzählen - kann sich ja jeder selbst denken.
Wenn ein Verein sagt "Spieler die sich keine Genehmigung zum Probetraining holen bekommen grundsätzlich keine Freigabe!" - gut, akzeptiere ich. Stehe ich dann ggf. auch voll dahinter. Aber ich stehe sicher nicht hinter Trainern, die sowas entscheiden. Die machen es in der Regel nämlich weil sie einfach nur beleidigt sind. Egal, welchen Grund sie da nennen, und seien es die "Werte". Enttäuscht sein und das dem Spieler und den Eltern mitteilen kann ich nämlich auch ohne nachzutreten. Ich sehe da dann keinen Sinn darin, dem Kind aus Boshaftigkeit oder Enttäuschung drei Monate Fußballerlebnis wegzunehmen.
Ganz am Ende führt das nämlich alles zu genau gar nix. Außer vielleicht zu den berühmten Spielchen von wegen "Ne, den Spieler geben wir jetzt nicht frei, die haben letztens auch die Freigabe verweigert!" zwischen zwei Vereinen.
Am Ende muss ich mir halt überlegen, ob mir oder dem Verein aus einer Verweigerung - die in dem beispielhaften Fall ja von mir ausgeht - ein Vorteil erwächst oder nicht. Ich sehe da nur Nachteile, vor allem da die verweigerte Freigabe gerne auch mal ein Mittel ist um Beitragsrückstände einzutreiben... -
In allen Fällen A-C kenne ich das man erst seine Entscheidung mitteilt, wenn alles geregelt ist mit dem neuen Verein. Macht ja auch vorher kein Sinn.
Sorry, aber dieses Vorgehen wäre für mich als Trainer nicht akzeptabel. Ein Spieler, der mich nicht über die Teilnahme an einem Probetraining informiert erhält keine Freigabe (was zu einer längeren Sperrfrist führt).
Das ist dann aber nix anderes als die Freigabe zu verweigern, weil man als Trainer beleidigt ist...
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Den Punkt fand ich schwer zu formulieren. Es geht mir darum, dass durch die emotionale Bindung zu den Spielern meiner Meinung nach bei einem Wechsel schon erstmal das Gefühl beim Trainer eintritt, dass die Eltern/das Kind sich gegen eine weitere gemeinsame Zukunft mit ihm als Trainer als Person entschieden haben.
Sowas passiert immer dann wenn der Trainer sich auf einmal selbst in einer Rolle sieht, in der er gar nicht ist, und die ihm vllt. auch gar nicht zusteht. Viele Trainer verstehen nicht, dass die Spieler nur Weggefährten für einen bestimmten Zeitraum sind, nicht mehr, und nicht weniger. Sie sind dann oft überzeugt davon der einzige Grund zu sein, warum der Spieler überhaupt noch in dem Verein ist - und widersprechen sich dann selber wenn sie turnusmäßig jedes Jahr jedem Spieler hinterher rennen damit er bloß nicht wechselt

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An einem Punkt muss ich dir leider widersprechen. Der Verein darf den anderen Verein nicht kontaktieren und ihm erzählen, dass sein Spieler sich beworben hat. Das ist nicht zulässig. Ist offensichtlich Gang und Gebe… Eigentlich müsste man das publik machen, denn das darf nicht sein. Gerade bei Kindern, die noch mehr Schutz was das angeht, genießen. Werde da aber kein Dampf machen, macht das Gabze nur noch schlimmer, glaube ich, wenn man mit Anwälten kommt:-)
Auf welcher rechtlichen Grundlage beruht denn deine Annahme es sei nicht zulässig wenn einer Verein den anderen darüber informiert, dass ein Spieler ein Probetraining absolvieren möchte?
Der bisherige Verein muss einem Probetraining zustimmen. Das kann er nur, wenn er Bescheid weiß, dass überhaupt ein Probetraining bei einem anderen Verein geplant ist. Das ist in der jeweiligen Verbandsordnung geregelt - und ja, da sitzen auch Juristen, die sich das genau anschauen bevor man das veröffentlicht.
Ich weiß zwar nicht woher das kommt, dass seit Jahren immer jemand "Datenschutz!" brüllt und meint damit dann Recht zu haben - aber nö, ist nicht so. -
Bei mir gab es damals in der E-Jugend immer erst eine Ansage, und wenn das Benehmen sich dann immer noch nicht eingependelt hat gab es halt "Zugucken" als Strafe. Kann man pädagogisch sicherlich doof finden, hat aber meistens gewirkt. 5 Minuten Zwangspause reichten meistens.
Strafrunden sind in dem Alter halt Unfug und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck, ich hatte das anfangs meiner Trainerlaufbahn auch mal versucht. Das endete aber darin, dass die Störer die Strafrunde dann sogar noch für ein Wettrennen nutzten. -
Ohne dabei gewesen zu sein würde ich erst einmal zur Motivationsrede raten. Bei der Ansprache vor dem Spiel klar machen, dass man sich in den letzten Wochen im Training gewisse Dinge hart erarbeitet hat - und heute will man sie umsetzen und sich damit selbst für die Mühe im Training belohnen.
Wie anstrengend das Training war ist am Ende ja egal, in den Köpfen muss nur ankommen "Ich will mich heute belohnen!". Natürlich entsprechend altersgerecht verpacken, einer U15 oder U16, die im Training eben auch körperlich gefordert wird muss man das anders verkaufen als einer F-Jugend die vor allem Fangspiele und andere Spielformen macht.
Wir haben faszinierenderweise das selbe Problem, aber eben anders herum... da wird der Regionalligist im Testspiel eben 3:2 geschlagen, und im Kreispokal haut einem der B-Ligist fast die Hütte voll... -
Die Kinder sind ohnehin die ersten, die einen herausragenden Spieler erkennen!
Wofür brauchen die Kinder dann überhaupt noch einen Trainer, wenn sie ohnehin alles selber erkennen, oder eben alle einfach nur "spielen" sollen? Es gehört doch zu den Kernaufgaben als Trainer, den Kindern eben gewisse Dinge beizubringen. Und das ist dann nicht nur "Wie spiele ich einen Pass geradeaus?" oder "wie nehme ich einen halbhohen Ball vernünftig an?", sondern natürlich gehören gewisse taktische Vorgaben auch dazu. Es hilft den Kindern wenn sie dann merken, was für einen Unterschied es auf einmal macht ob ich meinen wesentlich schnelleren Gegenspieler beim ersten Kontakt zu stören versuche, oder ob ich mich fallen lasse und damit vermeide, überlaufen zu werden. Warum erklären wir denn Spielern dass sie versuchen sollen, den Gegenspieler in Ballbesitz nach außen zu drängen bzw. ihm bewusst diesen Weg nach außen auf zu machen?
Es kommt - wie immer - darauf an, wie man es den Kindern erklärt. Natürlich können die nix mit tausend Fachbegriffen anfangen und interessieren sich nicht dafür. Selbst in der E-Jugend bin ich dann mal in die Rolle des Gegenspielers geschlüpft, habe mich mit dem Verhalten das ich vorgegeben habe total veralbern lassen und 5 Minuten lang den Pausenclown gespielt - aber so haben die Kinder verstanden welche Auswirkung das taktische Verhalten dann hatte.
Sich da blind auf die Kinder zu verlassen ist ein völlig falscher Ansatz. Selbst mit 15, 16 Jahren erkennen sie zwar dass der gegnerische Stürmer die meisten Hütten in der Liga macht - aber dass der gegnerische 6er jeden der erfolgreichen Angriff eingeleitet hat - das erkennen sie nicht. -
. Wir vertreten beide eigentlich die Philosophie, dass wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken, und nicht auf den Gegner reagieren. Das klappt in der Regel ganz gut, wir spielen hohes Angriffspressing, und gerade stärkere Gegner gucken da regelmäßig dumm aus der Wäsche.. sorry der Nachfrage, das klingt schon nach Bundesliga-NLZ....kannst du das mal näher erläutern?
Nein, das ist überhaupt kein Bundesliga-NLZ. "Nur" überkreislich. Aber das Ganze ist doch viel einfacher:
Wir als Trainer schmeißen mit Begriffen wie "Mannschaftstaktisch", "Abstaffeln", "Auspendeln", "Gegenpressing", "Angriffspressing" usw. um uns, und wir verstehen das auch alle. Aber natürlich spricht man nicht so mit den Kindern. Ich habe das Beispiel auch nicht genommen weil ich der Meinung bin dass wir das supertoll gemacht haben als Trainer, sondern weil sich das an einem Beispiel eben einfacher veranschaulichen lässt: Man schaut was der Gegner tut und überlegt dann wie man reagieren kann/muss, und versucht das dann seiner Mannschaft zu vermitteln. Macht doch eigentlich jeder so, denn ich glaube kaum, dass unter uns Trainern hier welche dabei sind die nur kurz die Aufstellung präsentieren und dann nur noch "Gut so!" rufend an der Seitenlinie stehen. Dass man sich nicht nur hinten reinstellen und abwarten will kann man einer U15 problemlos vermitteln ohne das die mit Fragezeichen über dem Kopf vor einem stehen.
Du hast als Trainer ja verschiedene Möglichkeiten, wie du mit deinen Spielern sprichst. Wenn du dich vorne hinstellst, was von Systemen erzählst, abkippendem 9er oder 6er... ja, kann man so machen, verstehen aber die wenigsten Kinder und Jugendlichen. Trotzdem kannst du natürlich dem einzelnen Spieler erklären was seine Aufgabe ist wenn der Gegner den Ball hat, oder wenn man selber im Ballbesitz ist. Ob sich durch dieses individuelle Verhalten einzelner Spieler eben Veränderungen am Spielsystem ergeben ist ja gar nicht mal von Belang für die Kinder.
Natürlich ist hier wohl auch jedem bewusst: nicht jede Mannschaft bekommt es hin mit einer vernünftigen Viererkette zu spielen, oder ein hohes Pressing. Das hängt natürlich von den Fähigkeiten der Spieler, vor allem aber von deren Verständnis ab. Mein Beispiel lässt sich sicher nicht auf eine Kreisliga C-Breitensporttruppe übertragen.
Das Anlaufen trainieren ja überall schon die Kleinsten - mit Fangspielen. Da haben wir halt schon die Grundlage für eine bestimmte Verhaltensweise, die wir aber eben nicht als "Verhaltensweise" betiteln, sondern von "Taktik" sprechen. -
Kenne ich, wir haben in der ablaufenden Saison gegen eine Mannschaft verloren die die letzten Spiele alle gewinnen musste um nicht abzusteigen, die selbe Mannschaft hatten wir im Hinspiel und im Kreispokal deutlich geschlagen. Das ging dann quasi schon beim Aufwärmen los... "Guck mal wie die sich warm machen, so schlecht Brudaaaa!". Im Ergebnis haben sie uns dann 3:0 eingeseift, ein Ergebnis mit dem niemand gerechnet hätte.
Lag aber zurückblickend auch etwas an uns als Trainerteam. Wir vertreten beide eigentlich die Philosophie, dass wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken, und nicht auf den Gegner reagieren. Das klappt in der Regel ganz gut, wir spielen hohes Angriffspressing, und gerade stärkere Gegner gucken da regelmäßig dumm aus der Wäsche.
Gegen die Kellerkinder klappt das allerdings nicht. Kein Wunder, die spielen ja auch ganz anders, meist mit langen Bällen das Mittelfeld überspielen und vorne wirds der schnelle 9er schon richten, während unsere Innenverteidigung aufgrund der Ereignislosigkeit schon fast im Tiefschlaf steckt.Mein Cheftrainer - ehemaliger Spieler von mir - möchte am allerliebsten auch nur Turbo-Fußball sehen. Ich halte mich da meist zurück und unterstütze ihn nur, wo es nötig ist, kümmere mich vorwiegend um die Mannschaftsführung und gebe ihm Ratschläge, wo ich es für richtig halte.
Nun mussten wir in der Rückrunde aber gegen den Tabellenletzten antreten. Die Schießbude der Liga, gegen die wir in der Hinrunde auch nur mit Ach und Krach 3:2 gewonnen hatten, je ein unberechtigter Elfer pro Team inbegriffen. Chancen hatten wir uns kaum rausgespielt, unsere Jungs kamen einfach nicht klar mit der Spielweise des Gegners.
Vor dem Rückspiel habe ich aber in einem Gespräch mit dem Cheftrainer verdeutlicht, dass wir uns zwangs- und ausnahmsweise eben doch mal dem Gegner anpassen müssen. Umgestellt vom 4-3-3 (4-2-3-1) auf 4-4-2, gar kein Angriffspressing, sondern Mittelfeldpressing. Vorne hat nur ein Stürmer die Verteidiger unter Druck gesetzt. Fazit: Hätten wir in der ersten Spielhälfte nur jede zweite Chance verwandelt, wäre es mit 6:0 in die Kabine gegangen. Am Ende stand dann ein 4:0, der Gegner hatte exakt eine Torchance. Die Eltern fanden das Spiel grottenschlecht, von den Trainerkollegen im Verein gabs auch nur vernichtende Kritik - aber wir haben im Endeffekt alles richtig gemacht, unser Matchplan ist voll aufgegangen. War kein schönes Spiel, aber effektiv. Lieber hässlich gewinnen als schön auf den Sack bekommen...
Der Gegner-Trainer äußerte nach dem Spiel auch seine Verwunderung über unsere Spielweise, er hatte nie und nimmer damit gerechnet dass wir seine Jungs etwas mitspielen lassen und rauslocken. So ergaben sich dann halt ausreichend Räume in denen wir unsere individuelle Überlegenheit voll ausspielen konnten.
Ein anderes Mittel um dieser gewissen Arroganz Herr zu werden gibt es da nicht wirklich. Natürlich, den Gegner niemals klein reden, die spielen ja nicht umsonst in der Liga, und mit einer "Die hauen wir eh weg!"-Mentalität legen sich auch regelmäßig Bundesligisten voll auf die Nase. Jeden Gegner ernst nehmen, auch den Schlechtesten der Schlechten. 90% Leistung reicht eben nicht, wenn der Gegner 110% gibt, und das Glück hat man eben nicht gepachtet, das schlägt auch gerne mal mit der Karma-Keule um sich.
Ansonsten hilft: aus solchen Spielen lernen. In dem Alter (U14/U15) auch mal die Spieler beim nächsten Training oder nach dem Spiel fragen, was man hätte anders machen können/sollen, eben "Ja, woran hat et jelegen?". Ich finde es klasse, was da manchmal für Antworten kommen. Die sind in dem Alter alle nicht blöde, kommen meistens von allein auf die richtigen Lösungen. Da kann man dann wunderbar ansetzen und den Spielern immer wieder vermitteln: Wir als Trainer geben zwar grob die Richtung vor, aber wenn das nicht so klappt wie gewollt - wir geben ihnen im Training nicht umsonst einen Haufen Lösungen mit auf den Weg, für alle möglichen Spielsituationen. Und aus diesem Riesenkoffer an Lösungen müssen sie eben im Spiel auch mal selber die passenden raussuchen. -
Übrigens ist mir grade eingefallen: Eigentlich sollte es ja in ambitionierten Jugendmannschaften (also solchen, die die Farbe der Trainingskleidung vorgeben) auch üblich sein, dass man nach dem Training duscht und die Kleidung wechselt.
Duschen ist zwar bei uns keine Pflicht - wir sind ja schließlich nicht die Eltern - aber die Eltern verlangen das von ihren Jungs mittlerweile. Also, die meisten Eltern jedenfalls. Die sind nunmal jetzt in einem Alter, wo es nicht mehr nach süßlichem Kinderschweiß riecht, sondern da, wo das Stinken anfängt, und viele Papas und Mamas sagen bereits "SO kommst du mir nicht ins Auto!". Dabei hilft, dass unser Vereinsheim in einem Top-Zustand ist und die Duschräume nicht nur zahlreich vorhanden (Thema kulturelle Unterschiede), sondern auch sehr, sehr sauber sind, der Verein lässt das von einem Reinigungstrupp erledigen.
Im unteren Jugendbereich wird meist nicht geduscht, m.W.n. haben wir in der D-Jugend die ersten Kids, die nach dem Training oder Spiel fix unter die Dusche hüpfen. Ab der C-Jugend duschen beinahe alle, einige werden ja auch von ihrer Freundin erwartet. Und die stehen meist nicht so auf zu viel männlichen "Duft"
Ich selber nehme zwar gelegentlich Spieler nach dem Training und den Spielen mit und setze sie zuhause ab, aber ungeduscht kommt mir da auch niemand ins Auto, außer in absoluten Notfällen, wenn etwa gar keine andere Mitfahrgelegenheit da ist und Mama oder Papa nicht fahren können. Ich hab mal mit 3 ungeduschten 15jährigen im Gepäck nach einem Sommerturnier über eine Stunde im Stau gestanden. War nicht ganz so geil.
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Wo genau seht ihr den Vorteil, wenn man in einheitlicher Kleidung zum Training kommt?
Ich kenne mehrere Vereine, die das ziemlich gut umgesetzt haben und wirklich fast alle in Vereinskleidung kommen. Zwei davon tragen schwarz und da bekomme ich als Verkehrsteilnehmer ehrlich gesagt die Krise, gerade im Winter. Zig Kinder im Dunklen in Schwarz aufm Fahrrad. Aber das hatte bei der Vereinsgründung von schwarz/weiß Kleinkleckersdorf 1897 eV sicher niemand aufm Schirm und ist nun wohl nicht mehr zu ändern.
Wohl aber könnte Jako mal Reflektoren an den Jacken anbringen.
Ich finde ein einheitliches Auftreten auch gut, würde mir aber wünschen, dass die Klamotten a) nicht namentlich beflockt werden und b) intensiver durchgereicht werden. Ein vereinsinterner Trödel oder so.
Einer der Vorteile ist, dass es eben keinen äußerlichen Unterschied zwischen den Jungs gibt. Ich kenne das noch aus meinem ersten Verein, da lief jeder rum wie er wollte. War zwar okay, aber der ein oder andere hat halt doofe Sprüche bekommen, wenn das Trikot seines Lieblingsvereins eben nicht original war, sondern vom türkischen Basar...
Mir persönlich erleichtert es aber auch das Training. Das liegt nicht einmal daran, dass ich nicht verschiedene Leibchen vorhalten muss - das mache ich ja sowieso für Freilaufspiele, Spielformen mit freien Spielern etc. - sondern daran, dass die Jungs eben seltener ihren besten Kumpel sehen und anspielen, weil der ja immer im Galatasaray- oder Messi-Trikot zum Training kommt. Sie sehen im Augenwinkel eben nur einen weiteren Mitspieler, der theoretisch jeder sein könnte.
Vor allem schafft es aber auch eine gewisse Distanz zu "vor dem Training" und "nach dem Training". Sobald man in Vereinskleidung den Platz betritt beginnt man eben eine spezielle Zeit mit speziellen Regeln, Pflichten usw., während man vor und nach dem Training eben auch ein wenig mehr rumblödeln kann, nur mal als Beispiel. Es schafft einfach eine Grenze zwischen "Professionell" und "Kumpel-Zeit".
Bei uns gibt es aber nicht das Problem mit schwarzer Kleidung im Winter, zumindest nicht von Vereinsseite aus. Privat tragen die meisten Jungs trotzdem eher eine dicke, schwarze Winterjacke.
Dass das Tragen von Vereinskleidung als Pflicht sich aber nicht überall durchsetzen lässt ist natürlich klar, in meinem ersten Verein hätte ich mit sowas gar nicht erst ankommen brauchen, da gab es genug Eltern die sowieso schon mit ihren Vereinsbeiträgen im Rückstand waren - und die lagen bei 8 Euro pro Monat. -
Bei uns ist Vereinskleidung auch verpflichtend. Zwar wird das nicht vom Verein selbst durchgesetzt, aber wir Trainer kommunizieren das und stehen auch voll dahinter. Ausgenommen sind da die ganz Kleinen, da springen dann immer noch zig Dortmunder, Münchner, Madrilenen und sonstwas über den Trainingsplatz. Ab der E-Jugend hat es meist einen Sponsor der zumindest Trainingsshirts bei unserem Ausrüster kauft, ab der D-Jugend ist Vereinskleidung dann verpflichtend. Es wird dann entsprechend auch erwartet, dass die Kinder und Jugendlichen in entsprechender Kleidung am Training teilnehmen. Natürlich wird niemand gezwungen beim Ausrüster zu kaufen, die Vorgabe lautet grundsätzlich "in Vereinsfarben", und ein einfarbiges Shirt ohne Aufdruck ist für 2-3 Euro bei kik zu haben, da kann sich niemand mit dem Kostenfaktor rausreden. Eine kurze Hose braucht man ohnehin, da kann die auch gleich in der passenden Farbe gekauft werden.
Darüber gibt es aber auch tatsächlich keine Diskussionen im Elternkreis (die ja im Zweifel dafür bezahlen müssen), die allerallermeisten finden es prima, dass es auch optisch keine Unterschiede zwischen den Jungs gibt. Und es sieht natürlich auch ordentlich aus, wenn alle im gleichen Trainingsanzug zum Auswärtsspiel das Gelände betreten.
Es geht dabei natürlich auch ein Stück weit um Vereinsidentifikation. Ich "erwische" nicht nur den ein oder anderen Spieler, der privat im Vereinspullover durch die Gegend läuft, ich trage selber öfter Sweatshirts vom Verein auch im Privatbereich. Gehört halt irgendwie dazu, bzw. hat sich so eingelebt. -
Wenn er tatsächlich zu Dir gesagt hat:"Halt die Klappe," dann ist das ein absolutes No Go. Darfst Du Dir nicht gefallen lassen sonst verlierst Du den Respekt der anderen Spieler.
Naja, wenn jemals ein Spieler sowas zu mir sagen sollte würde ich mich erstmal selber fragen, wie er dazu kommt. Hat das was ich ihm sage keine Substanz? Vermittle ich ihm den Eindruck, keine Ahnung zu haben? Rede ich zu viel?
