Beiträge von Basti81

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung

    Naja, das Dehnen und die Stabi machen wir tatsächlich gänzlich ohne Ball. Wir sind in der U15 unterwegs, und da ist das tägliche Bewegungspensum schon ein wenig anders gelagert als z.B. bei einer U10. Bei Letzterer jagt man sich auf dem Schulhof noch gegenseitig über den Hof, und kommt quasi schon auf Betriebstemperatur aufs Vereinsgelände. Als 14jähriger "chillt" man da eher möglichst lässig in der Coolen-Ecke, und wer schnell über den Schulhof läuft sieht doof und nicht lässig aus... Bei jüngeren Spielern ist der Bewegungsdrang ja auch noch wesentlich stärker ausgeprägt, daher halte ich vernünftiges Dehnen und Stabi einfach für unerlässlich. Letzten Endes geht es für uns dabei aber darum, die Gesundheit der Spieler zu schützen und nicht darum, sie mit 1% mehr Leistungsvermögen auf den Platz zu schicken.


    Da braucht es eure Hilfe und gute Erklärungen.

    Oder Umschalt- und Pressing-Rondos, um genau das zu trainieren :D

    Das mit dem "Zwingen" ist bewusst überspitzt formuliert von mir als Gegensatz zum Verbieten des Dribbelns.

    Okay, dann habe ich das missverstanden. Dann mal nichts für ungut!



    Im frühen Grundlagenbereich gibt es auch keine falschen Entscheidungen. Wenn es durch drei Mann dribbeln will, habe ich ihn gelassen. Hat es nicht geklappt, sollten es die Kinder nochmal versuchen.


    Richtig, das ist der einzige Bereich, in dem das ohne Gewissensbisse und ohne großes Abwägen von pro und contra möglich ist. Ideal, wenn die Eltern mitspielen und ihren dribbelnden Sohn dann nicht in den Olymp heben und Höhenflüge bekommen.



    Das mit den Kindern die zum Probetraining kommen und gut dribbeln aber nicht abspielen können, ist nicht der Fehler des Trainers der ihn jetzt beim Probetraining hat.


    Gut, wir sprechen da glaube ich auch von unterschiedlichen Altersbereichen und Leistungsklassen (Breitensport/Leistungsbereich). Bei uns in der U15 bekommt man da (viel zu) oft Spieler angepriesen, die dann auch zum Probetraining vorbei kommen, und da zeigt sich dann das Grauen: Vom bisherigen Trainer oder Vater/Mutter bis in den Himmel gelobt steht da dann ein Nachwuchs-Messi, der in seiner bisherigen Mannschaft der unangefochtene Star war, tun und lassen konnte was er durfte. Im Regelfall der absolute Torjäger, der die Liga quasi alleine gewonnen hat und deren 10 Mitspieler auf dem Platz noch ihren Enkeln erzählen werden, dass sie mit dem geilsten Typen aller Zeiten zusammen gespielt haben. Also, wenn man auf das hört, was der Trainer/die Eltern so erzählen.
    Und du selbst stehst dann beim Training da, beobachtest ihn und denkst dir nur "Um Gottes Willen, WARUM?!"
    Nach dem Probetraining wundern sich dann alle externen Beteiligten warum du diesem Gottesgeschenk für das Erscheinen dankst, aber mit warmen Worten klar machst, dass das nichts wird und dann doch lieber den im direkten Vergleich schwächeren Spieler nimmst, der aber wesentlich zugänglicher für Neues ist.
    Da hat dann halt wieder ein Trainer seinen Liebling gehabt der die passenden Ergebnisse für die Mannschaft einfuhr, und sah den kommenden Nationalspieler vor sich. Verblendung eben.

    Sollen sie schon in der Jugend den Ball Jedes Mal zum Torwart oder ins Aus spielen?


    Ja, warum nicht? Wenn sie es denn von alleine machen, finde ich das völlig in Ordnung. Der TW darf ja auch mal den Fuß benutzen.

    Von der U7 bis einschließlich der U10 war es bei mir verboten, dass die Kinder bei Gegnerdruck den Ball zum Torwart zurückspielen. Genauso wenig durften sie nicht den Ball ins Aus rollen lassen wenn sie den Gegner abliefen.


    Hätte und habe ich nie verboten, eingefordert aber auch nie. Gehört für mich einfach ein Stück weit zur Spielintelligenz, und wenn ein Spieler das von sich aus macht - etwa weil sein heißgeliebter Joshua Kimmich das auch immer so toll macht - dann war das für mich auch immer in Ordnung.



    Es gibt viele Beispiele von Kindern die schlechte Trainer hatten, sich aber verbesserten, genauso wie andersherum.

    Zweifellos! Ich hatte einmal einen Spieler (U10), der eigentlich nur den Ball mit der Pike durch die Gegend feuern konnte, und ansonsten auch nicht viel mit Fußball anfangen konnte, aber ungemein Spaß hatte. War damals schon ein schlaues Kerlchen und war mental gut 3-4 Jahre weiter. Bei ihm hats dann "Klick!" gemacht, und auf einmal konnte er Fußball spielen. Für mich eines der geilsten Erlebnisse als Trainer, und mit ihm habe ich tatsächlich heute noch Kontakt.



    Dies alles spiegelt nur meine persönliche Erfahrung und Meinung. Deswegen freue ich mich auch, wenn man sich drüber vernünftig und sachlich austauschen kann. Ich als Trainer lerne ja genauso wie die Kinder es tun...

    Dafür ist das Forum ja da. Damals, als Anfänger, habe ich von hier recht viel mitgenommen und für mich abgewandelt oder 1:1 umgesetzt. Und an dem Tag an dem ich morgens aufstehe und mir denke "So, deine Philosophie als Trainer ist die einzig richtige!" hänge ich den Job sofort an den Nagel.

    Als E1- und später dann D1-Trainer habe ich immer darauf bestanden, einen festen Kader zu haben. In der E1 (damals noch 7vs7) waren es 11 Spieler, somit konnten alle mit zu den Spielen fahren und auch eingesetzt werden, alle waren der gleiche Jahrgang. Später in der D1 habe ich es genauso gehalten. Wenn der Trainer der "Zweiten" dann Spieler brauchte/wollte, benötigte das Ganze nur eine kurze Nachfrage bei mir, ich habe aber auch nie darauf bestanden, dass der-/diejenigen dann beim Spiel "gesetzt" sind. Die Kids fanden es immer super, da aushelfen zu dürfen, die Kids der "Zweiten" freuten sich über die Verstärkung.
    Klappt natürlich nur, wenn die Kinder nicht durch eine große, unsichtbare Wand getrennt sind und ihnen vermittelt wird, die E1/D1 sei etwas Besseres als die E2/D2.

    Wenn der D1-Trainer/Vorstand die garantierte Spielzeit für die überzähligen D1-Spieler vorschreibt - nee, das würde ich mit mir nicht machen lassen, dafür mache ich das Ganze schon zu lange.
    Anders wäre das vllt. noch im Leistungsbereich, aber wer da den Kader so aufbläht dass er Kinder ohne Einsatzchance im Kader hat und es dann nicht hinkriegt, Einsatzzeiten über Freundschaftsspiele zu schaffen, hat eh nicht mehr alle Latten am Zaun.

    Und dieses Albtraum-Kind was immer alleine dribbelt bis es den Ball verliert ist kein Fehler des Kindes, sondern des Trainers da es ihm nicht zeigt welche weiteren Optionen das Kind noch hat, weil das Kind beim Dribbling nur auf den Ball schaut.


    Jedes Kind hat so seine drei vier Lieblingsfinten, und insgesamt dribbeln die Kinder viel weniger obwohl ich sie in den jungen Jahren gezwungen habe ohne Ende zu Dribbeln.


    Jetzt Passen, klatschen spielen sie von selbst die Bälle. Und warum? Dadurch, dass sie den Ball gut beherrschen haben sie den Ball auch viel


    Nunja, einerseits bemängelst du es sei der Fehler des Trainers wenn Klein-Ronaldo sich festläuft und die Mitspieler nicht einbezieht, andererseits zwingst bzw. hast die Kinder im jüngeren Alter zu einem bestimmten Verhalten gezwungen. Das beißt sich. Auch die Jüngsten dürfen durchaus verschiedene Optionen lernen um eine Spielsituation zu lösen, einzig und allein abverlangen (vgl. "zwingen") einer bestimmten Lösung wäre im Grundlagenbereich falsch. Du bremst ja nicht die Ideen eines Kindes aus, nur weil du Lernziel X unbedingt forcieren willst.

    Im Grundlagenbereich spielt die individuelle Förderung eine wesentlich gewichtigere Rolle als im Übergangsbereich, dort lernen die Kinder dann, aus den erlernten Optionen die richtigen zu wählen, und wann eine bestimmte Option die absolut falsche ist (vgl.: Verteidiger versucht sich mit einem Dribbling ins Mittelfeld zu bringen, während Mitspieler freistehen -> Ballverlust, Stürmer alleine vor dem Tor). Die Wichtigkeit ist eben die individuelle Förderung jedes Einzelnen. Einen Spieler der in seiner Altersklasse bereits gut am Ball ist und problemlos 1-2 Gegenspieler alt aussehen lässt kann und darf ich nicht bremsen, wenn er aber auch schon den Kopf hoch nimmt und den freistehenden Mitspieler sieht. Im Gegenteil: ich habe das immer geschehen lassen und bei denen die das schon von alleine gemacht haben auch aktiv abverlangt - selbst wenn es am Ende dann die falsch gewählte Option war.
    Im Übergangsbereich haben wir bei uns im Verein immer mal wieder Spieler beim Probetraining, die eben auch nur das Können: dribbeln. Teilweise ignorieren sie es völlig, dass da überhaupt Mitspieler freistehen und anspielbar sind. Aus manchen Köpfen bekommt man das dann schon nicht mehr raus, und dann ist nicht der Trainer im Übergangsbereich schuld, sondern der vorherige Trainer hats schon verbockt, es sei denn natürlich, es ist immer noch der selbe Trainer, dann muss er in den Spiegel schauen.



    Da bei uns immer alle beim Zusammenräumen helfen, und der wöchentlich wechselnde Materialdienst dann Hütchen und Bälle in den Abstellraum bringt, fällt "Aufräumen" als Bestrafung bei uns generell aus. Der, der bei 3x Training wöchentlich dann trotz guter persönlicher Leistung immer im Verliererteam war wäre dann auch schnell genervt, wenn er ständig aufräumen müsste.
    Wir belassen es bei 5 Liegestütz, und beim 5. Liegestütz dann 30 Sekunden über dem Boden halten.

    Wir haben aber (Leistungsbereich) eher kein Problem mit zu wenig Dampf im Abschlussspiel, und durch das intensive Training sind am Ende alle so kaputt, dass die 30 Sekunden sehr, seeeeehr lang werden können.

    Kommt am Ende halt immer auf deine Spieler an, du weißt selber am besten wie sie ticken, und wie viel Spaß jeder von ihnen (nicht) versteht.

    Wer mir ein Gurkerl scheibt 😉, darf 4 Liegestütze machen.


    Machen wir genauso, wobei ein erfolgreicher Panner 10 Liegestütz bedeutet, ein missglückter 5.

    Kann man so machen, gerade bei jüngeren Jugendmannschaften. In einer C-Jugend würde ich das hier und da mal spaßeshalber so durchziehen, und dann darf sich jeder jemanden aussuchen. In dem Alter mag ja auch nicht jeder jeden, und vllt. will der ein oder andere unter keinen Umständen dass ein bestimmter Mitspieler so nah an ihn ran kommt, aber das kannst du besser einschätzen, du kennst deine Spieler ja.

    In dem Alter, wo die ersten Haare sprießen wo vorher keine waren, und plötzlich die reinsten Testosteronschleudern rumrennen würde ich dazu tendieren, dass man das nicht zu oft macht, 14jährige sind eben öfter mal genervt oder wegen irgendwas angesägt als z.B. E-Jugendliche.

    Nun, das Tragen irgendwelcher Kartons beansprucht in der Regel ja keine Muskeln, die nicht schon beim morgendlichen Zähneputzen benutzt werden und ohnehin im Tagesverlauf so aufgewärmt sind, dass solche simplen Aufgaben ohne Probleme zu bewältigen sind.

    Bei Beanspruchungen die nicht alltäglich und für den Muskel permanent gewohnt sind sieht das anders aus. Ich nehme mal ein praktisches Beispiel:
    In der Fahrschule habe ich gelernt wie man rückwärts einparkt, mittels Schulterblick. Dabei habe ich auch gelernt: Wenn ich den Kopf mehrmals drehe, kann ich tatsächlich etwas weiter drehen und mehr sehen, als wenn ich ihn nur einmal drehe.

    Was du deinem imaginären Chef im Baumarkt sagen sollst weiß ich an der Stelle auch nicht. Wo liegt dein Problem bei Dehnen und Stabi? Finden die Eltern das doof, oder die Kinder/Jugendlichen? Oder willst du einfach nur generell ergründen, ob solche Übungen Sinn machen?

    Was ich damit sagen will... Man kann die Qualitaet eines Trainers, nicht nur an Ergebnissen fest machen, aber die Ergebnisse voellig ausser acht lassen, geht auch nicht.


    Doch, kann man. Wir reden hier vom professionellen Fußball, in dem sich bei den Spielern und allen anderen Beteiligten der ganze Tagesablauf um nichts anderes dreht als Fußball, Fußball und nochmal Fußball. Ich gestehe jedem Trainer zu auch mal vom Pech verfolgt zu werden, unglückliche Niederlagen zu kassieren und so weiter, und so fort.
    Signifikanterweise werden bei solchen Beispielen immer Trainer von Top-Vereinen angeführt - aber was ist denn mit jenen, die eben bei kleineren Vereinen arbeiten? Ein Frank Schmidt in Heidenheim, der seit mittlerweile 15 Jahren überragende Arbeit leistet? Was ist mit der legendären Riege der Freiburger Trainer, die jedes Jahr sprichwörtlich aus Schei*e Gold machen? Jeder wird sagen "Jau, das sind gute Trainer!". Und warum sind sie das? Garantiert nicht, weil sie mit ihren Vereinen konsequent beschissene Ergebnisse einspielen.
    Wenn du aus den Spielern die dir zur Verfügung stehen nicht das Beste machst, dann bist du eben kein guter Trainer. Und das "Beste" gewinnt nunmal Spiele, und wird nicht für Hacke-Spitze-1-2-3 belohnt. Christian Streich fährt mit den Spielern, die Freiburg sich leisten kann gute Ergebnisse ein. und nur auf die kommt es an. Im professionellen Fußball geht es nunmal nicht darum, ob die Spieler ihren Trainer toll finden oder nicht, da geht es um Arbeitsverhältnisse, das ist ein kleiner Unterschied zum Dorf-Fußball.
    Auf höchstem Level etwas anderes als Leistung und Ergebnisse zum Maßstab zu machen ist völliger Irrsinn.
    Gute Ergebnisse spiegeln den Erfolg wieder. Hat man Erfolg lag es daran, dass die Spieler entsprechende Leistungen gezeigt haben. Haben sie entsprechende Leistungen gezeigt, müssen sie zwangsläufig gut sein.



    Zitat

    In U17 und U19 muessen die Ergebnisse auch eine Rolle spielen, sonst werden die Spieler es im Seniorenbereich nicht packen, aber wenn ein U19 Trainer eines Bundesligisten zwar nur 6 in der Liga wird, aber dafuer jedes Jahr einen Spieler in den Profibereich hochbringt, dann ist er ein guter Trainer, denn er erfuellt die Hauptaufgabe.


    ...und da verwechseln viele "Profibereich" mit "1. Bundesliga". Viele Nachwuchsspieler schaffen es in den Profibereich und verdienen mit Fußball ihren Lebensunterhalt, und viele von ihnen kennt keiner von uns, weil wir alle nur auf die 1. Liga schauen. Es sei denn, man ist HSV-Fan.

    Zitat

    Diese ganze "Stars" bekommen in jungen Jahren einfach schon Geld und davon zu viel. Spieler in der U15 eines Zweitligisten bekommen 1500 Euro? Im Monat. Fuer was?


    Finanzieller Anreiz? Oder suchst du dir deinen Arbeitgeber danach aus, wo der Kaffee am besten schmeckt? Davon ab haben solche Jungs in der Regel ein Trainings- und Lernpensum, plus Fahrzeiten etc., und den Eltern entstehen oftmals ebenso Kosten. Wenn du deinen Arbeitgeber - oder eben Verein als Trainer - nach finanziellen Aspekten aussuchen darfst - warum dürfen andere das nicht? Nur, weil sie jünger sind?

    Die Jungs kamen nur mít Kulturbeutel. Die belegten Broetchen wurden ihnen schon serviert. Hat nur gefehlt, dass sie gefuettert werden... Die Schuhe wurden ihnen nach dem Spiel vom Betreuer geputzt. Zwei Co Trainer aus diese Staff waren einfach nur pfeifen. Arrogant, aber im Leben als Trainer noch nie selbst was gerissen.


    Tut mir leid, aber das klingt mir schon arg nach "Der weiß ja nicht einmal warum ein Bleistift und eine Kassette zusammenpassen!". Für die doofen, nichtskönnenden Co-Trainer hat es immerhin zu einer Anstellung bei einem Profi-Verein gereicht, für dich und mich aber nicht. Fragt sich, woran das liegt. Am Wetter? An der Erdkrümmung? Oder haben die nur den berühmt-berüchtigten Arbeitgeber, der vorwiegend nur Doofe und Nichtskönner einstellt? Ich bin mir ziemlich sicher dass jeder dieser Trainer in seiner Karriere schon mehr Sachen vergessen hat, als du oder ich jemals lernen werden.
    Während du dich ein paar Zeilen vorher noch darüber auslässt, die Qualität eines Trainers lasse sich nicht an Ergebnissen festmachen, aber irgendwie doch, misst du die Co-Trainer eines anderen Vereins augenscheinlich an genau diesen Ergebnissen. In deinen anderen Beiträgen hier im Forum berichtest du ja auch fröhlich davon, welche NLZ ihr geschlagen habt und so weiter, mit blumigen Worten. Dass es außer deiner Meinung nur eine falsche gibt, steht für mich gerade wirklich außer Zweifel.

    Kommt auf die Altersgruppe an. Je jünger, desto aufgewärmter sind die Kinder durch ihren Bewegungstrieb. Bei uns in der C-Jugend wird da doch eher "gechillt", bevor man zum Sportplatz kommt, dementsprechend wichtig ist dort dann das Aufwärmen.
    Ich würde aber vorbehaltlos auch in jüngeren Mannschaften entsprechende Übungen einbauen/einfordern, wenn auch der Zweck dahinter nicht so viel Gewicht hat. Stabi ist da eher etwas, was man zum "Spaß" einbauen kann, Dehnen packt man mit ins Lauf-ABC, das sollte eigentlich reichen.
    Damals in der E-Jugend habe ich nicht so viel Wert auf Dehnen und Stabi gelegt, Verletzungen sind daraus nie entstanden. Aber die Kids waren damals auch sehr aktiv unterwegs, hätte mich gewundert wenn da einer nicht schon auf Betriebstemperatur auf den Platz ging.

    Ist immer ein zweischneidiges Thema. Nachdem ich jahrelang im Breitensport unterwegs und anschließend eine Pause eingelegt habe, bot sich jetzt die Gelegenheit, im Leistungsbereich eine C-Jugend als Co-Trainer zu "übernehmen", der Cheftrainer wünschte sich jemand mit etwas mehr Erfahrung an seiner Seite.
    Von den Spielphilosophien her sind wir völlig unterschiedlich veranlagt, während er von außen viel hereinruft stehe ich seelenruhig an der Seitenlinie und kläre das Nötige in direkter Kommunikation mit einzelnen Spielern, oder eben während der Halbzeit, ich muss ein Spiel nicht "kaputtdirigieren". Wir verstehen uns als gleichberechtigtes Trainerteam, das ist dem Vorstand bekannt und den Eltern und Spielern mitgeteilt (er war selber mal Spieler unter mir und weiß daher, wie ich als Trainer mit den Spielern umgehe).

    Insofern lassen wir den Spielern relativ viele Freiräume, da darf jemand auch gerne mal ins 1vs1 gehen, allerdings nur, wenn die jeweilige Situation das erlaubt. Den Ball zentral im Zweikampf verlieren als 6er oder 8er ist eben nicht ganz so gut, wenn man noch 2-3 Passoptionen gehabt hätte.
    Dazu muss man sagen dass wir über die nötigen Möglichkeiten zur Videoanalyse verfügen. Das bedeutet, wir arbeiten derlei Spielsituationen nachher zusammen mit der Mannschaft auf. Dabei üben wir in der Regel keine Kritik sondern zeigen auf, welche Optionen der Spieler in der jeweiligen Situation noch gehabt hätte. Gleichzeitig müssen die Spieler aber auch beantworten können, warum sie sich für ihre eigene Option entschieden haben. Da die Jungs allesamt gute Kicker sind und mental nicht gerade mit dem Klammerbeutel gepudert, haben die Antworten dann auch Hand und Fuß - wenn es dann manchmal eben auch die falsche Lösung war. Um die individuelle Entwicklung zu fördern, spielen wir auch in einem entsprechenden System. Wir verzichten da ein wenig auf das ergebnisorientierte Spiel, nutzen aber trotzdem die Stärken der Mannschaft. Will heißen: Natürlich geht es - vor allem den Spielern - am Ende auch um den Sieg, aber der fällt dann gegebenenfalls weniger deutlich aus, oder es kommt eben doch mal zu Unentschieden und Niederlagen. Wir haben aber auch den Luxus, dass die grundsätzliche Zielsetzung im Bereich U15 lautet: Nichtabstieg. Und das stellt bei der Qualität der Mannschaft überhaupt kein Problem dar. Diese Voraussetzung dürfte in den meisten Vereinen nicht gegeben sein, gerade wenn man noch unterklassig unterwegs ist, und ein Team in der Kreisliga A schon Begeisterungsstürme auslöst.

    Wir wollen mitdenkende Spieler die eigenständig erkennen können, ob die taktische Ausrichtung im Spiel so funktioniert, und die ggf. selber Lösungen finden um den Gegner zu schlagen. Es gibt nichts Schlimmeres als 35 Minuten lang mit anzusehen, wie der hochgelobte "Matchplan" nicht funktioniert, weil der Gegner sich einfach nicht darauf einlässt.
    Sowas sehe ich als leidgeprüfter BVB-Fan jedes Wochenende auf Sky, das brauche ich dann nicht noch bei den Spielen meiner eigenen Mannschaft, sowas sehe ich bei der Nationalmannschaft. Da rennt man mit Ballbesitzfußball über das Feld, spielt sich am gegnerischen Strafraum fest und passt den Ball nur noch horizontal weil niemand es auch nur wagt, aus 20m die Klebe auszupacken, da wird lieber der Ball doch nochmal durch 3 Verteidiger durchgesteckt, bleibt aber schon beim ersten Verteidiger hängen.

    Bis einschließlich E-Jugend kann es nur um die individuelle Förderung gehen, und um nichts anderes. Danach folgt der Übergangsbereich, in dem taktische Grundlagen an Bedeutung gewinnen. Aber da stehen sich viele Trainer einfach selbst im Weg. Auf der einen Seite möchte man es den Kindern Recht machen, auf der anderen Seite aber das Spiel auch gewinnen. Letzteres ist kein Kapitalverbrechen, die Existenz von Tabellen etc. spielt dabei keine Rolle. Wer sagt es sei ihm egal ob er gewinnt ist nicht ganz ehrlich - schon gar nicht unter Kindern. Wer etwas anderes glaubt soll mal einer Gruppe von Kindern einen Ball hinwerfen und kommentarlos zusehen, was passiert.

    Und um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, Trainer nehmen sich durch die Bank weg selber zu wichtig. Dazu gehört nämlich auch es immer allen Recht machen zu wollen, was schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit ist.

    Bei uns folgt das Aufwärmen immer dem selben Schema.

    Erst kurzes, lockeres Einlaufen mit Ball, anschließend Dehnen und Stabi-Übungen. Weiter geht es mit Rondo/Freilaufspielen, die Torhüter machen dabei mit. Zum Abschluss, nach genügend Ballgewöhnung, gibts dann das übliche, weit verbreitete Torabschluss-Szenario: Spieler passt zum Vorlagengeber, läuft nach, zieht ab.

    Ich würde mir das reiflich überlegen, was du nun tust.


    Entweder machst du Trainer, oder eben Jugendleiter. Als Jugendleiter kann man durchaus mal als Betreuer bei einer Mannschaft mitfahren. Wichtig wäre aber, im Trainerstab eben keine Verantwortung zu übernehmen, nichts zu organisieren etc.


    Ich hatte das im alten Verein. Erst nur Betreuer, dann Trainer, dann Förderverein, dann auch noch Jugendgeschäftsführer. Ich habe mich, aus heutiger Sicht gesehen (und eingestanden), das ich mich maßlos übernommen habe. Ich konnte einfach nicht "Nein" sagen, und das alte Lied "Sonst machts ja keiner!" kam auch noch dazu.


    Aus Spaß am Fussball wurde dann irgendwann lästige Pflicht. Wenn man nicht unbedingt viele Mitarbeiter im Verein hat (und es eben "sonst keiner macht!"), ist das ein Haufen Arbeit. Turniere planen, Mannschaften einladen, Passwesen, die eigene Mannschaft - und jeder im Verein ruft einen an. Wegen jeder Kleinigkeit. Wollen sich ja alle beim Vorstand absichern. Kurzum: Ich hätte das alles beinahe in Vollzeit machen können. Morgens um 7 klingelt das Handy, weil derjenige am anderen Ende der Leitung nunmal gerade von der Nachtschicht kommt und sonst keine Zeit hätte, etwas mit dir zu besprechen. Und abends um 23 Uhr auch noch, weil da ein anderer Trainer mit dringendem Problem gerade von der Spätschicht heimkam. Wenn es nebenbei keine Mannschaft gegeben hätte, wäre das alles noch machbar gewesen. Aber so ist es für mich ein Haufen Arbeit gewesen, den ich eben auch als Arbeit empfunden habe. Und das endete nicht gut, glaub mir ;)


    Andererseits kommt es natürlich auch darauf an, was genau der Verantwortungsbereich bei eurem Jugendleiterposten ist. Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Sollten es zuviele Dinge zeitgleich sein, kann das schnell in die Hose gehen.


    Für mich stellen sich dann grundsätzlich immer Fragen wie z.B.: Wenn der ominöse Journalist es von einem BVB-Spieler wusste, warum wusste Rummenigge dann von diesem Journalisten, bevor es einer der BVB-Verantwortlichen tat?
    Jedenfalls passte der Rummel um Götze super, von der Zeit her. Uli Hoeneß Steuerzahlungsvergesslichkeit geht im Moment ja etwas unter.


    Zitat

    "Ein größerer Kreis, dem nicht nur er und Dortmund-Chef Hans-Joachim
    Watzke angehören sollten, solle sich zusammensetzen und darüber
    diskutieren, ob angesichts der sich derzeit abzeichnenden Dominanz von
    Bayern und Borussia Dortmund mögliche Maßnahmen "überhaupt notwendig
    sind oder auch nicht.
    "

    Ich denke, ein Uli Hoeneß sagt so etwas nicht, ohne vorher die Folgen für den FC Bayern abgewogen zu haben. Und da zeigt sich mir spontan folgendes Bild: Durch den aktuellen Erfolg verzeichnet der BVB mitunter ja einigen Gewinn durch TV-Gelder.
    Würde man hier nun an der Schraube drehen (und die Umverteilung der TV-Gelder in Deutschland ist ja immer noch wesentlich humaner als andernorts in Europa), müssten Dortmund und Schalke sicherlich wesentlich eher darunter leiden als der FC Bayern.


    Schließlich ist der FCB wirtschaftlich wohl die Nummer 1 in Deutschland, und das wird sich so schnell auch nicht ändern. Effektiv würde es also eher "die anderen" treffen, nicht den Branchenprimus. Ich denke, das Hoeneß eben auch sowas bedacht haben wird.
    Ich unterstelle auch einfach mal: ginge es den Bayern darum, spanische Machtverhältnisse in Deutschland unterbinden zu wollen, würden sie eher selten eingesetzte Spieler durchaus öfter mal verleihen. Diese bekämen dann nunmal Spielpraxis. In München sitzen die Herren weiterhin auf der Tribüne, ob des Überangebots an Top-Spielern.


    Bayern steht ja nicht erst seit gestern auf dem Podest, und in den letzten 10 Jahren wurde da auch nicht sonderlich viel dafür getan, für etwas mehr Ausgeglichenheit in der Liga zu sorgen. Insofern sehe ich solche Aussagen dann auch entsprechend kritisch.


    Überraschen würde es mich dann schon viel eher, wenn Hoeneß, Watzke und alle anderen sich dafür einsetzen würden, das nur jeweils 0,1 Prozent der Ablösesummen in Projekte fliessen würden, die z.B. Kinderarmut bekämpfen. Dann würde ich selbst bei Hoeneß sagen: Ihm geht es nur um das Wohl anderer.

    Ich, glühender BVB-Fan seit meiner Kindheit, jeden zweiten Samstag im Kinderhort des Westfalenstadions die gleichen Freunde wiedergetroffen, war im ersten Moment natürlich wahnsinnig enttäuscht, das Götze wechselt. Seine Perspektiven dort muss er eben selber einschätzen. Bayern ist ja nicht gerade unterdimensioniert im Mittelfeld.


    Angeblich läge es ja daran, das er gerne unter Pep Guardiola spielen würde. Ohne eine Ausstiegsklausel im Vertrag hätte er diesen beim BVB auch gar nicht erst verlängert, heisst es.


    Jedoch würde ich ihn niemals als Verräter hinstellen. Im Gegensatz zu diversen anderen Profis ist er ja nicht dadurch aufgefallen, das er ständig das Vereinswappen küsst, oder ewige Treue schwört. Es gibt ja diverse Profis, die alle 2 Jahre ein neues Vereinswappen küssen. Zlatan Ibrahimovic wechselt ja auch nur wegen des besseren Wetters alle 2, 3 Jahre den Verein. Und nach Russland wechseln altgediente Profis ja auch nur, weil das Wetter so gut ist. Jedem das seine...


    Viel mehr kotzt mich die Scheinheiligkeit an, die da passiert ist. Jürgen Klopp wusste kurz nach dem Malaga-Spiel Bescheid, wie er in der PK vor dem CL-Spiel sagte. Der BVB wird sicherlich nicht daran interessiert gewesen sein, das der Transfer so kurz vor dem wichtigen Spiel gegen Real bekannt wird, alleine um die Unruhe zu vermeiden. Ebenso dürfte das bei Mario Götze gewesen sein. Klopp sagte dazu bereits, das weder Götze noch sein Berater daran Interesse hatten, und daher Verschwiegenheit vereinbart war.


    Nun ist es so, das bei Bayern ja gerade der Baum brennt. Wirbel um Hoeneß allenthalben, und solche Presse möchte man ja nicht. Da ist das Bekanntwerden des Götze-Transfers eine willkommene Ablenkung. Klopp dazu, sinngemäß und nicht wortwörtlich wiedergegeben: "Mario und sein Berater wollten Stillschweigen bewahren, wir ebenso. Da bleiben nicht mehr viele übrig."


    Das Uli Hoeneß ja gerne mit dem Finger auf andere zeigt, und zu allem eine Meinung hat, ist ja hinreichend bekannt. Ebenso Rummenigge. Nun trifft es Hoeneß wie ein Bumerang. Und schon ist das, was Bayern immer für sich selbst einfordert ("deutsche Vereine im Europapokal zu unterstützen, nicht zu schädigen") hinfällig. Das der BVB es durch die Pressemitteilung nicht einfach hat vor dem Real-Spiel, ist doch klar.


    Rummenigge sagte, da habe schlichtweg ein Journalist einfach nur sehr gut recherhiert. Ja, natürlich. Von dem Götze-Transfer wird auch die Putzfrau gewusst haben. Und die hat gepetzt...


    Solch eine Verschissenheit stört mich wesentlich mehr als die Tatsache, das ein talentierter Spieler den BVB verlässt.

    Sehr krass, was du da schilderst.


    Aber auch wieder nur eine Seite der Medaille, leider. Die näheren Umstände sind logischerweise für uns nicht nachvollziehbar, und so wie sich das liest, muss vorher schon irgendwas im Argen gelegen haben.


    Zitat

    Ich habe den Vorfall unserem Vorstand mitgeteilt. Unternommen wurde nichts. Wäre meine Privatsache. Schwachsinn!

    Nun, Andre hat da das passende bereits gesagt. Was soll der Verein machen? Strafanzeige stellen? Hausverbot für den Betreffenden? Ich meine, es geht um eine D-Jugend. Eure Jugendspielordnung ist mir unbekannt, aber hat ihr keine Verbandsschiedsrichter? Falls einer anwesend war, hätte ich den Schiri darauf aufmerksam gemacht. Als Trainer kann man darauf bestehen, das sowas in den Spielbericht eingeht. Und dann landet man vor der Kreisspruchkammer. Und diese wiederum ist ja nur ein Sportgericht, und kein Zivilgericht. Insofern stimmt es auch, das dein Ex-Verein da schlicht nichts machen kann. Das obläge allein dir.

    Zitat

    daraufhin sprach der Jugendleiter sein Misstrauen gegen mich aus, bin aber als Trainer geblieben.

    Da bilden sich über meinem Kopf Fragezeichen. Inwiefern spricht man sein Misstrauen aus, aber lässt den Trainer weiterarbeiten? Oder ist das wortwörtlich gemeint, frei nach "Ich glaube dir das nicht"?


    Zitat

    So unsere Begründung zum Rückzug aus der Sponsorensache.

    Nun, ich hätte es völlig anders begründet, ganz ehrlich. Und wenn ich mir eine Story vom pechschwarzen Ritter auf dem pechschwarzen Pferd ausgedacht hätte. Denn mit so einer Begründung erweckt man schlichtweg den Eindruck, das man mit Geldmitteln Einfluss ausüben will. Und wenn ein guter Kumpel eine Mannschaft sucht, und man diesen nehmen würde, könnte man ja über ein weiteres Sponsoring nachdenken usw....


    Ich weiß natürlich nicht, was für eine Firma du hast, und inwiefern du Marketingpartner hast. Ob das nun alles per "Du" läuft, oder doch höflich im Geschäftsjargon. Aber im Zweifel hast du ihnen sicherlich ihr Engagement im Verein madig geredet, und das ist immerhin vereinsschädigend. Nicht die feine Art, ehrlich.



    Zitat

    Vor einigen Wochen kam ein Spieler mit seiner Mutter zu mir und ließ
    mich wissen, dass einer meiner Spieler ihren Sohn mobbt. In der Schule
    wie auch im Verein.

    Für mich wäre nur maßgeblich, was im Verein passiert, also direkt unter meiner Aufsicht. Auf dem Schulhof können die sich meinetwegen mit Kartoffeln und ranzigem Blumenkohl bewerfen. Das geht mich schlichtweg nichts ein. Was mich stutzig macht: Du reagierst auf den Hinweis einer Mutter und von Zeugen, dir selbst ist das aber nie aufgefallen? Denn sonst hättest du ja sicherlich früher Konsequenzen gezogen bei den beiden Kindern, oder nicht?


    Aber trotz Hinweis der Eltern und von Zeugen: Für dich als Trainer hat nur das Verhalten im Verein interessant zu sein. Alles andere ist deren Privatsache, das geht uns als Trainer einfach nichts an.



    Zitat

    Dafür gab es mehrere Zeugen. Daraufhin habe ich den Täter abgemahnt.
    Einen Tag später nimmt ihn sein Vater aus der Mannschaft und der
    D2-Betreuer nimmt den Jungen auf.

    Wie man wohl merkt bin ich ebenso wie Andre der Ansicht, das eben wohl auch du Fehler gemacht hast. Du hast also nach Hörensagen einen Jungen "abgemahnt". Was bitte heisst denn überhaupt abgemahnt bei dir? Bei mir gibts eine Standpauke, und alle Betroffenen geben sich danach artig die Hand, fertig. Aber niemals käme ich auf die Idee aufgrund von Aussagen anderer Jungs direkt strammstehen zu lassen. Ich stelle die vorher wenigstens zur Rede, bevor ich Maßnahmen ergreife.


    Mir ist allerdings auch keine Vereinsstruktur bekannt, in der Eltern einfach so ihre Kinder in andere Mannschaften wechseln lassen können. Aber gut, das mag in mir unbekannten Vereinen ja durchaus so sein.


    Zitat

    Ich habe den Vorstand angeschrieben und darum gebeten, entsprechend zu
    reagieren. Doch es passiert nichts. Weder die Zeugen werden befragt,
    noch die Eltern und auch nicht die Mobbingopfer. Da der Betreuer der D2
    (von denen 5 Spieler freiwillig zu mir gewechselt sind) 2. Vorsitzender
    ist, hatte ich mit der Reaktion gerechnet.

    Hast du den "Mobber" befragt, bevor du das Kind "abgemahnt" hast? Hast du mit dem Vater des "Mobbers" gesprochen? Vllt. hast du ja nur "vergessen", das zu erwähnen, aber gelesen habe ich davon bisher nichts. Ich gebe nicht viel auf Aussagen von Zeugen, sondern höre mir erst alle Seiten an, und treffe dann ggf. Entscheidungen.


    Übrigens:


    Einerseits prangerst du an, das der Vater des "Mobbers" sein Kind einfach aus deiner Mannschaft nimmt und in die D2 schickt, andererseits ist es für dich vollends in Ordnung, wenn 5 Kinder den Weg andersherum gehen? Also, was bei euch im (Ex-)Verein abgeht, beschert mir Magengrummeln, ganz ehrlich.


    Mir sind durchaus auch schon Kinder untergekommen, die die bravsten Lämmchen sind - solange man hinschaut! Und Eltern, die strikt verkünden "Mein Kind würde das NIIIIIIIEEEE machen!" habe ich auch schon kennengelernt, so ist´s ja nicht. Aber für mich überspannst du den Bogen doch etwas, denn:


    Zitat

    Also kritisierte ich gestern in der Trainersitzung erneut das Verhalten des Vorstandes.

    Was genau erwartest du vom Vorstand? Der Mobber ist bei einem anderen Trainer, in einer anderen Mannschaft. Was dort passiert, hat dich schlicht nicht zu interessieren. Als Trainer hast du deine Mannschaft, deine Kids, deine Eltern. Ich heiße ja auch nicht alles gut, was Mit-Trainer so alles machen. Aber sofern ich nicht im Vorstand sitze, oder sie mit meiner Mannschaft zu tun haben, gehts mir einfach am Hintern vorbei. Weil es einfach nicht mein Aufgabengebiet ist.


    Zitat

    Ich ließ den Vorstand sogar wissen, dass mir der Vater des
    Mobbing-Täters sogar per Email als "Heckenschein" beleidigt und mir im
    nächsten Satz sogar gedroht hat. Trotz all dem... Ein paar Minuten
    später feuert mich der 1. Vorsitzende vor allen Trainerkollegen.
    Begründung: ich würde Unruhe rein bringen!

    Auch hier hat der Vorstand damit nichts zu tun. Das ist eine Sache zwischen dem Vater und dir, und da gibt es zivilrechtliche Wege. Anzeige, fertig. Beleidigung ist mitunter ja kein Kavaliersdelikt. Und selbst, wenn es zur Anzeige gebracht würde, hat das weiterhin ja nicht zu bedeuten, das der Verein den Vater und seinen Sohn aus dem Verein zu werfen hat. Wäre ggf. auch gar nicht zu machen, sofern es ein eingetragener Verein mit gemeinnützigen Zwecken ist. Wenn die da nicht gerade den Verein schädigen, ist´s essig mit Rauswurf.


    Und Unruhe brachtest du da sicherlich hinein, denn es gab ja vorher bereits ein Gespräch. Ich weiß natürlich nicht, was genau gesprochen wurde, aber das ist auch unerheblich. Zivilrechtlicher Weg, fertig, und das in beiden Fällen. Da hat der Verein nullkommanix mit zu tun. Mit allzu aufmüpfigen Eltern (die ich eben auch schonmal hatte, auch ich wurde schon beleidigt und all sowas) hat es zumindest in meinem Fall immer gereicht, ein Gespräch zu führen, in dem "im Interesse deines Kindes" vorkam. Wir als Trainer sind für die Kinder da, nicht zur Elternerziehung.


    Ich muss aber gestehen, das ich mir nur schwer vorstellen kann, das der Vorstand einen Trainer wegen zweier Vorkommnisse dieser Art aus dem Verkehr zieht. Gab es da gar noch andere Sachen?


    Zitat

    Als Vorstand und Betreuer/Trainer haben wir unsere jungen Spieler/innen
    von Mobbing und ähnlichen Attacken zu schützen. Für mich ist das eine
    Selbstverständlichkeit.


    Und vom Vorstand erwarte ich bei Dingen wie in den o.g. Fällen, eine deutliche Rückendeckung.

    Jawoll, da bin ich voll bei dir! Sehe ich alles genauso!


    Bei allzu großen Problemfällen schicke ich den Betreffenden in eine andere Mannschaft. Es gibt Trainer, die haben für solche Jungs ein Händchen, und da haben wir in jeder Altersklasse zumindest einen Trainer von diesem Schlag. Manchmal wirkt es Wunder, wenn der Trainer einfach nur die "Sprache" des Betroffenen spricht. Eventuell hätte ich sowas mal versucht, zumindest in deinem "Mobbingfall". Ich kann hier nur über das urteilen, was du schreibst. Eventuell habe ich auch bereits Vorurteile, muss ich zugeben.
    Aber chronologisch schaut es folgendermaßen aus, laut deinem Beitrag:


    - Junge mobbt
    - du erfährst davon, und ergreifst umgehend Maßnahmen
    -Mutter aus anderer Mannschaft kommt mit den selben Vorwürfen zu dir


    Und das alles im Zeitraum von zwei Wochen.


    Zwei Wochen ist aber nicht unbedingt ein Zeitraum, in dem man erfolgreiche Maßnahmen ergreifen kann. Ich hatte einen "Pflegefall", den ich einem anderen Trainer anvertraut habe. Ein Lütten mit Talent und richtig gallig auf´s Kicken. Aber sein Benehmen ging gar nicht. Licht und Schatten. Mal der liebste Junge auf Erden, mal die Ausgeburt des Teufels. Ich kam einfach nicht bei dem durch. Spielerisch ein Riesenverlust für uns, aber ich schickte ihn zu einem anderen Trainer. Der hat´s dann versucht, und nach mehreren Monaten hat der Junge sich um 180 Grad gedreht. Der absolute Wahnsinn! Ein echt höflicher Knabe ist er geworden. Ich begrüße ihn auch freudig wenn ich ihn sehe. Und auch den Vater freut es, wie der Kleine sich mittlerweile benimmt.


    Monate. Nicht Tage.


    Was hättest du gemacht? Nach deinen Schilderungen hier vermutlich seinen Rauswurf aus dem Verein gefordert. Der war bei uns einer der richtig fiesen "Mobber". Heimlich Fussballschuhe von anderen Jungs ins Klo geschmissen usw. Woran es nun lag: Keine Ahnung. Aber fallengelassen wurde er nicht. Und ich glaube, sowas ist auch kein Einzelfall.


    In deinen Schilderungen entwickelt sich für mich ein Bild:


    Der stört, der muss weg!


    Und damit meine ich nicht dich, sondern den Jungen.


    Eventuell fehlen in deinem Beitrag ja wirklich essentielle Sachen, die das Bild komplett ändern, aber bisher kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln.

    @"Fussballbaron":
    Ein gut gemeinter Rat von mir: Sei mit deinen Beschuldigungen bitte sehr vorsichtig. Vorallem dann, wenn du nur anhand von Beiträgen spekulieren kannst... ...das kann nicht nur für dich gefährlich werden, sondern mindestens genauso, für die betreffenden Personen!

    Ich denke, dieser Hinweis gilt grundsätzlich nicht nur für Fussballbaron, sondern auch für andere hier im Thread. Da wurde mitunter ja schon der Vereinstrainer als Schuldiger ausgemacht. Und das nur, weil dem Jungen das Stützpunkttraining besser gefällt als das Vereinstraining. Das kann ja nur am Trainer liegen! Der Sauhund, kinderfeindlicher!


    Den Jungs aus meiner Truppe, die auch in den Genuss vom Stützpunkttraining kamen, dürfte es dort auch besser gefallen haben als bei mir. Ich habe weder die Möglichkeiten, die ein Stützpunkt hat, und dort sind auch ganz andere Mitspieler, da finden die Kids Mitspieler auf dem gleichen Niveau (teils auch mental auf einem anderen Niveau). Trotzdem haben die Jungs bei mir Spaß, und keiner kommt zu kurz.


    Es ist einfach nichtig, immer und grundsätzlich den Trainer als Problem zu sehen. Der Junge steckt in der Pubertät (vermute ich mal), und da kann seine aktuelle Unlust ganz andere Gründe haben. Und sei es, das jemand aus der Mannschaft im Moment einfach nur "zum Kotzen" ist, oder was auch immer. Wenn es nun tatsächlich an der immensen Belastung / der wenigen Freizeit liegt, muss man da natürlich Abhilfe schaffen. Das der Vereinstrainer es nicht möchte, das der Junge ein Vereinstraining sausen lässt und stattdessen eben nicht zur Auswahl gehen soll, kann ich schon verstehen. Wer verzichtet gern auf einen Leistungsträger? Wohl keiner. Ich würde auch nur grummelnd zustimmen, ganz ehrlich.


    Was genau "Max" mit seinem Trainer besprach, wissen wir bisher ja auch nicht. Aber auch da wird schon rumspekuliert. Und aus Spekulationen heraus bastelt man Ratschläge zusammen. Und das kann auch mal richtig schiefgehen.


    Mein Rat:


    Als Mutter mit dem Kind sprechen, und schauen, wo es nun genau (und wirklich) hapert. Es mögen Gründe sein, die abseits vom Sport liegen. Und erst dann, aber auch wirklich erst dann nach Lösungen suchen.


    Liegt es tatsächlich an der Zeitbelastung, auf jeden Fall das Gespräch mit dem Vereinstrainer suchen, damit der Junge zumindest dort mal eine Trainingseinheit pro Woche sausen lassen kann, um etwas mehr Freiraum zu bekommen. Eventuell auch mal die betreffenden Trainer (Verein und Stützpunkt) fragen, ob bei "Max" irgendein verändertes Verhalten auftritt.

    Ich würde in einem Gespräch mal vorstellen, was eigentlich ein moderner Verteidiger ist, mit Fallbeispielen...


    Moderne Innenverteidiger, die den Spielaufbau betreiben, wie ein Mats Hummels, der mit seinen langen Pässen immer wieder für Gefahr beim Gegner sorgt. Aussenverteidiger, die hinten die Kiste zumachen, aber offensiv die Flankengeber sind, oder gar selbst zum Torabschluss kommen, wie Lukasz Pisczek.


    Ich weiß, die Antwort ist kurz, aber ich finde sie eigentlich simpel.

    Ich finde es schon arg dreist, das bei allen Terminen Anwesenheitspflicht besteht.


    Wie ich sehe, bist du im FLVW. Ich bin ebenfalls in dem Verband, und habe meinen Schirischein im Rahmen des Trainerscheins machen müssen. Am ersten Abend des Lehrgangs wurden wir darüber aufgeklärt, das wir bitte möglichst an allen Abenden anwesend sein sollen. Sollten wir verhindert sein, sollten wir uns per Mail, SMS, persönlich oder über Telefon beim Lehrgangsleiter abmelden.


    Einzig und allein Regel 12 war absolute Pflichtveranstaltung. Daher wurde diese Regel bei uns an zwei Abenden durchgenommen, damit jeder zumindest zwei Termine hat, bei denen er an einem Abend anwesend sein muss.


    Bei den Regeln 1-11 haben wir nichts gelernt, was für mich jetzt wahnsinnig neu gewesen wäre. Vielleicht 1 oder 2 Dinge, die ich nicht ohnehin schon wusste. Selbst die Anforderungen an die Platzgrößen waren mir vorher schon bekannt. Vielleicht kannst du ja nun so argumentieren, das in anderen Kreisen Anwesenheitspflicht nur bei Regel 12 gilt...


    Wobei ich sagen muss, das unser damaliger Lehrgangsleiter beim Trainerschein uns vorher bereits klarmachte, das wir als Trainer, die den Schein für ihre Lizenz benötigen - und somit nicht pfeifen werden (zumindest die meisten) - bei den Herren Schiedsrichterausbildern ohnehin nicht viel Ansehen genießen würden.

    Ich habe mir die Beiträge nun durchgelesen, komme aber beim besten Willen immer noch nicht zu dem Schluss, das sowas die "ultimative Lösung" darstellen könnte.


    Die Schulen haben - zumindest bei uns in der Stadt - fast schon ein Überangebot an AG´s. Video AG, Schach AG, Badminton AG, Tennis AG, Volleyball AG, Tischtennis AG, Schülerzeitung (...). Geld für eine von Vereinen organisierte Fussball AG mag da sein durch Umschichtung, aber wenn ich mir das Inventar einiger örtlicher Schulen so anschaue, würde ich dem Direktor vermutlich mal den Tafelschwamm ins Gesicht werfen, wenn der Bälle etc. für eine Fussball AG rausrückt, statt endlich mal neue Stühle für die Schüler anzuschaffen. Teils müssen sich die Schüler zu zweit je ein kopiertes Arbeitsblatt teilen, weil den Lehrern nur ein gewisses Kontingent an Kopien zur Verfügung steht. Aber ich schweife ab.


    Wenn ich als Beispiel dann höre, das eine derartige AG dann von Eltern finanziert werden könnte, bzw. Eltern das auch machen würden... ja nu, da können sie ihre Lütten auch gleich im Verein anmelden, oder sehe ich das falsch?


    Für mich wäre eher die "ultimative Lösung", den ganzen Betonköpfen mal einzuhämmern, das heutzutage kleinere Vereine eben zwingend fusionieren müssen, um auf lange Sicht zu überleben. Das Gros der Fusionsblockierer sind immerhin ältere Semester, die in einer Zeit aufwuchsen, wo der Vereinssport noch einen ganz anderen Stellenwert genoss als heutzutage.


    Derartige Projekte sind m.E. eher etwas für Vereine "auf´m Dorf", aber für größere Städte halte ich das für kaum umsetzbar. Vielleicht habe ich da auch nur den falschen Blickwinkel, da sich bei uns in der Stadt die kleineren, teils maroden Vereine, seit einiger Zeit intensiv mit Fusionen und Spielgemeinschaften beschäftigen, und jene, die sich dagegen sträuben, immer weniger Mitglieder haben.


    Zumal ich auch die starke Befürchtung habe, das hier auch wieder nur die "Großen" profitieren, denn wenn da ein C-Ligist anfragt bzw. ein Angebot macht, oder der örtliche, weitaus bekanntere Verbandsligist an eine Schule herantritt, kann ich mir schon lebhaft vorstellen, für wen sich die Schulleitung am Ende entscheidet.


    Kleine Anekdote: Der Direktor einer Schule hier im Ort schuf die Fussball AG an seiner Schule ab, zugunsten einer Basketball AG (welch Volkssport...). Gleichzeitig ist er der 1. Vorsitzende eines Vereins, dessen Basketballer höherklassig spielen, aber dennoch wenig Zulauf haben, und dessen Jugendfussballabteilung in den letzten Jahren von 11 Mannschaften auf 5 schrumpfte. Noch Fragen? :D