Verschieben in der E-Jugend schon trainieren?!

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  • Hallo,


    würdet ihr schon in der E-Jugend anfangen das Verschieben zu trainieren?

    Wenn ja, wie würdet ihr das anstellen oder sagt ihr das kommt erst in der D-Jugend.

  • Hallo,


    würdet ihr schon in der E-Jugend anfangen das Verschieben zu trainieren?

    Wenn ja, wie würdet ihr das anstellen oder sagt ihr das kommt erst in der D-Jugend.

    Ohne Abseits macht verschieben eigentlich nur sehr bedingt Sinn.

    Das würde ich gerne erläutert haben, wenn du so nett bist.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • In der E Jugend finde ich die Grundprinzipien des Absicherns wichtig. Das hat automatisch verschieben zur Folge, da ich mit einer zweier Abwehrkette arbeite.


    In der D Jugend geht es dann darum eine ganz andere Breite abzudecken. Es wird also erst dann so wirklich wichtig.


    Mit dem "einander helfen" und absichern ist es für mich in der E Jugend getan.

  • Ohne Abseits macht verschieben eigentlich nur sehr bedingt Sinn.

    Das würde ich gerne erläutert haben, wenn du so nett bist.

    Es ist natürlich schon eine Frage, wo Ihr mit dem Begriff "Verschieben" anfangt. Gegenseitiges Absichern im Verteidigen zu zweit als gruppentaktischer Aspekt spielt natürlich auch bei einem Spiel ohne Abseits eine Rolle. Genauso möchte ich natürlich auch, dass ein E-Jugendlicher priorisieren kann, welcher Gegenspieler am ehesten Torgefährlich wird (So wie man bei älteren Jugendlichen in der Boxverteidigung Mannorientierung einfordert, sollte der Kleinfeldspieler nicht den Gegenspieler decken, der an der entfernten Auslinie klebt). Also versteh mich nicht falsch: Ein prinzipiell ballorientiertes Verteidigen ist selbstverständlich in jedem Altersbereich Thema und macht auch taktisch ohne Abseits Sinn.


    Aus mannschaftstaktischer Perspektive setzt gemeinsames Verschieben aber schon voraus, dass eine vertikale Verknappung des Raumes möglich ist. Das Geringhalten von Abständen zwischen den Verteidigern bzw. gegenseitige Sichern beim Heraustreten dienen ja primär dem Verschließen der Schnittstellen und somit dem Verhindern von Pässen in die Tiefe. Wenn sich jetzt der Angreifer einfach vors Tor stellt und dort angespielt werden kann, verliert diese Problematik natürlich an Relevanz. Wenn ich unter diesen Voraussetzungen spiele, verhalte ich mich als Verteidiger dementsprechend deutlich mannorientierter. Das ist ja in Anbetracht der Ausbildungsziele in diesem Altersbereich auch nichts schlechtes.


    Ich für meinen Teil halte es für Quatsch, wenn Trainer in der E-Jugend erzählen, dass sie schon 3er-Kette oder 4er-Kette spielen. Da stehen dann halt in der Realität zwei Jungs am Mann und einer sichert ab. Das ist ja prinzipiell auch gut und die Kinder sollen dieses Verhalten auch lernen. Aber mit einer Kette oder "Verschieben" hat das mMn sicher nichts zu tun.

  • Ich finde schon, dass man das trainieren kann. Man muss es nur attraktiv gestalten damit den Kindern, dass es unterbewusst in ihren Spielautomatismus greift.

    Kinder lieben es anzugreifen, verteidigen macht nicht so viel Spaß.

    Durch bspw. Angriffspressingübungen sind die Kinder gezwungen zu verschieben, da ein wildes Angreifen wenig Sinn macht. Die Kinder müssen in gewissen Spielsituationen potentielle Anspielstationen abdecken um den ballführenden Spieler unter Druck zu setzen. Das kann man super in Spielformen einbinden und man kann da auch gut zwischencoachen.

  • Nicht für ungut. Das sind gruppentakktische Elemente. ich würde damit erst ab U13 oder U14 beginnen.
    Wenn es auf das Großfeld geht und man den Platz gut abdecken muss.
    Viel wichtiger bei U11/U12 eine gute Basistechnik, viel Koordination und in kleine Spielformen das Zusammenspiel lernen.



  • Ich weiß, dass der DFB das so ca. vorgibt, aber ich sehe das aus Erfahrung anders.


    Ich finde die Anfänge der Individuelataktik gehören schon in die U9 - oft ist diese ja kaum in der U13 geschult, denn das ist die Basis für Gruppen-und Mannschaftstaktik.

    Und Individualtaktik kann man bestens mit Technik koppeln, bzw. kann man mM nach Technik gar nicht ohne taktische Aspekte richtig schulen. Es gibt ja in der WIssenschaft auch gar keinen Bereich Technik, es ist der Bereich technisch-taktisch.


    Basale Gruppemtaktik finde ich gehört dann dazu in die U11, dazu gehört dann eben auch das Verschieben zur Ballseite. Ballorientiertes Verteidigen basiert darauf.

    Dass zB in der Halle bei 4 Feldspielern im 2-2 der Abwehrspieler in die Mitte rücken muss, wenn der andere andribbeln/nach vorne geht, das ist basal, das kann jeder leicht erlernen, aber es ist wichtige Grundlage.


    Gruppentaktik erst auf dem Großfeld macht mM nach gar keinen Sinn, das ist viel zu spät.

    Auch, weil man gruppentaktisch basale Prinzipien ja mit kleinerer Anzahl viel einfacher erlernen kann, am besten in der Hallensaison.


    Nicht für ungut. Das sind gruppentakktische Elemente. ich würde damit erst ab U13 oder U14 beginnen.
    Wenn es auf das Großfeld geht und man den Platz gut abdecken muss.
    Viel wichtiger bei U11/U12 eine gute Basistechnik, viel Koordination und in kleine Spielformen das Zusammenspiel lernen.


    Und Zusammenspiel ist btw Gruppentaktik, wenn nicht sogar Mannschaftstaktik, da widersprichst du dir selbst also.

    Aber gerade offensiv sehe ich das zB wieder anders, da würde ich viel länger auf Zusammenspiel (nicht Passspiel als Technik) verzichten und eher auf die individuelle Ausbildung des Einzelnen Wert legen.

    Zusammenspiel ist später in wenigen Wochen leicht erlernbar.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • natürlich müssen die auch auf dem Kleinfeld sich am Ball orientieren. Der Verteidiger kann ja nicht hinten rechts stehen bleiben, wenn der linke Stürmer vorne mit dem Ball unterwegs ist. Da tun sich doch sonst zu viele Räume auf. Ein ballorientiertes Verschieben mit z.B. einer Dreierkette wie auf dem Großfeld macht aber mangels Abseits hinten nur wenig Sinn.

    Summa summarum sehe ich aber gerade auch bei gestandenen Fußballern, die Kleinfeldteams als Trainer betreuen zu viel Fokus auf Taktik und Stellungsspiel. Gerade erst bei einer F Jugend gesehen, die ich evtl. übernehmen werde. Haben die schon gut gemacht, allerdings scheiterte dann vieles an der Ball An- und Mitnahme, am Dribbling und den Pässen. Da ist man also schon beim zweiten Entwicklungsschritt, obwohl man den ersten noch nicht richtig gemacht hat.