Nachwuchsreform im Deutschen Fussball

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  • Jugendfußball: DFB-Nachwuchsliga und die Folgen für Hessen (torgranate.de)


    Besonders die letzte Frage im Artikel, was den das Entscheidungsspiel zwischen dem Hessenligameister und dem Meister der Regionalliga Südwest bringen soll, zeigt mal wieder wie wenig Ahnung die meisten vom Sinn und Zweck des Jugendfußballs haben.

    Es geht in erster Linie um Spielpraxis auf hohem Niveau. Und dann ist es auch egal, ob dabei der Aufstieg rauskommt, oder einfach ein Sieg gegen ein anderes starkes Team.


    Die U19-Hessenliga ist ein gutes Beispiel, dass normalerweise NLZ-Mannschaften da fehl am Platz sind. Die NLZ dominieren die Liga. Stehen in der Tabelle vorne und gewinnen (Ausnahmen gibt es natürlich) die meisten Spiele auch sehr deutlich. Einzig Hessen Kassel (die vermutlich ausreichend Potential hätten selbst NLZ zu werden) kann da mithalten.
    Die würden vermutlich dann ja nach der Vorrunde in die B-Liga aufrücken.
    In Bayern verhält es sich ähnlich. Steigen NLZ-Teams aus der Bundesliga ab sind sie normalerweise dann in der Bayernliga mit riesen Abstand vorne dabei.

    Aktuell Dominiert Unterhaching beide Bayernligen (U17 und U19) nach belieben. In der letzten Saisons war es mit Ingolstadt (U17) und Fürth / Regensburg (U19) genauso.

    Diese Saison stehen zwar Fürth (U17) und Regensburg (U19) im Gegensatz zu den Hachingern nur im Mittelfeld. Ich könnte mir aber vorstellen, dass beide in dieser Übergangssaison, nach der sie eh in die Nachwuchsliga aufrücken vermehrt Spielern des jüngeren Jahrgangs Spielpraxis verschaffen.

    Die ambitionierten Amateurvereine haben dann im kommenden Jahr zwar nicht mehr die zwei bis drei Vergleiche je Halbserie mit den NLZ, die i.d.R. relativ einseitig verlaufen und klar verloren werden, oder knapp dafür aber ermauert. Stattdessen spielen sie eine Halbserie mit Gegnern auf ihrem Niveau und der Vorrundenmeister hat dann als Aufsteiger in die B-Serie der Nachwuchsliga die Möglichkeit sich mit den schwächeren NLZ und den Meistern der anderen Landesverbänden zu messen.

    Ich sehe in dem neuen System nur Vorteile auf allen Seiten...

  • Ich habe gerade nochmal nachgelesen und bin etwas verwirrt, da ich es bislang immer anders im Kopf hatte:


    Sind wirklich ALLE NLZs für die Nachwuchsliga gesetzt, völlig egal in welcher Liga die 1. bei denen spielt?

    Also könnte theoretisch auch 5. Ligist sich als NLZ lizensieren lassen und dann in dieser Nachwuchsliga mitspielen?

    Bislang dachte ich immer, es geht dabei nur um die NLZs der 1. und 2. Bundesliga

  • Sind wirklich ALLE NLZs für die Nachwuchsliga gesetzt, völlig egal in welcher Liga die 1. bei denen spielt?

    Also könnte theoretisch auch 5. Ligist sich als NLZ lizensieren lassen und dann in dieser Nachwuchsliga mitspielen?

    Bislang dachte ich immer, es geht dabei nur um die NLZs der 1. und 2. Bundesliga

    Ja, es geht um das (zertifizierte) NLZ als Eintrittsvoraussetzung:

    In der U 19 und U 17 DFB-Nachwuchsliga spielen Bundesligisten und Amateurvereine von Beginn an in einer Liga. Alle Vereine mit einem Leistungszentrum (LZ) sind sportlich dauerhaft für die DFB-Nachwuchsliga qualifiziert.

    FSV Frankfurt und OFC sind ja explizit genannt und auch "nur" Viert-Ligisten.


    Grüße

    Oliver

  • Genau. Qualifiziert sind alle zertifizierten NLZ. Unabhängig davon in welcher Liga sie spielen.

    Entscheidend ist. dass sich die Vereine zu einer Nachwuchsarbeit auf einem entsprechenden Standard verpflichten und dafür entsprechendes Personal und Infrastruktur zur Verfügung stellen.

    Was mir in dem Zusammenhang noch einfällt ist, dass es natürlich schön wäre, wenn es eine gewisse Verzahnung / Durchlässigkeit zwischen ambitionierten Amateurteams und den NLZ gibt. Eine Möglichkeit wäre, dass die Oberligen der Landesverbände bewusst etwas kleiner gehalten werden und an den freien Terminen Leistungsvergleiche mit den regionalen NLZ eingestreut werden. Deren Kader sollten das ja hergeben auch mal zwei Teams an einem Tag zu stellen, sofern nicht das Beispiel St. Pauli die Schule macht und die Nachwuchsligen dazu genutzt werden Kosten zu sparen, indem man die Kader verkleinert und sukzessive von den Jahrgangsmannschaften weggeht.

  • Der letzte 5. Ligist waren die Stuttgarter Kickers :) - die spielen jetzt genauso wie FSV Frankfurt und Offenbacher Kickers in der 4. Liga (Regionalliga Südwest) - dort spielt übrigens auch die im Artikel genannte SG Barockstadt (und steht in der Tabelle vor dem OFC und FSV ;) ).

    Für 1. und 2. Liga ist es ein muss:

    "Die am Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Bundesliga teilnehmenden Vereine und Kapitalgesellschaften (nachfolgend Clubs genannt) haben als Fördereinrichtung ein Leistungszentrum zu führen (§ 3 Nr. 2 LO)." (Quelle)

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  • Ich bin von dem Video gerade im Bereich C- bis A-Jugend sehr enttäuscht. Vieles von dem erwähnten machen wir in Bayern bereits. Wir haben eine Meldeliga für Gruppe, Kreisklasse und Kreisliga. Und wir spielen bereits eine Herbstmeisterschaft (Winter) und Frühjahresmeisterschaft (Sommer) mit neuen Gruppen zum Frühjahr. Das funktioniert und kommt gut an.

    In der C-Jugend gibt es darüber die Bezirksoberliga, U15 Bayernliga 3 Staffeln (diese Saison je 10 Mannschaften, nächste Saison je 12 Mannschaften) und U15 Regionalliga (10 Mannschaften). (Aufstiegsregeln)

    In der B- und A-Jugend gibt es nach der Bezirksoberliga, Landesliga, Bayernliga und DFB Nachwuchsliga.

    Die meisten Mannschaften, die ich kenne, sind ab der Bezirksoberliga gescoutet und selektiert und selbst damit ist es schwer sich zu halten. Wo soll da Premium, Gold, Silber und Bronze ansetzen? Wie sollen die Wechsel spätestens ab der C-Jugend verhindern? Hat sich da mal jemand Kader der Mannschaften angeschaut? Wie viele G, F, E und D-Jugendliche spielen in den Vereinen/Mannschaften?

    Aus meiner Sicht geht die Schere in der C-Jugend auseinander, v.a. im Großfeld (in der Halle kannst du mit 5-6 Guten oftmals noch mithalten, aber auf dem Feld bist du unterlegen) - darunter D, E, F und G-Jugend passt das für mich, v.a. mit D7, E5, F3 und G2.

  • Ich bin von dem Video gerade im Bereich C- bis A-Jugend sehr enttäuscht. Vieles von dem erwähnten machen wir in Bayern bereits. Wir haben eine Meldeliga für Gruppe, Kreisklasse und Kreisliga. Und wir spielen bereits eine Herbstmeisterschaft (Winter) und Frühjahresmeisterschaft (Sommer) mit neuen Gruppen zum Frühjahr. Das funktioniert und kommt gut an.

    In der C-Jugend gibt es darüber die Bezirksoberliga, U15 Bayernliga 3 Staffeln (diese Saison je 10 Mannschaften, nächste Saison je 12 Mannschaften) und U15 Regionalliga (10 Mannschaften). (Aufstiegsregeln)

    In der B- und A-Jugend gibt es nach der Bezirksoberliga, Landesliga, Bayernliga und DFB Nachwuchsliga.

    Die meisten Mannschaften, die ich kenne, sind ab der Bezirksoberliga gescoutet und selektiert und selbst damit ist es schwer sich zu halten. Wo soll da Premium, Gold, Silber und Bronze ansetzen? Wie sollen die Wechsel spätestens ab der C-Jugend verhindern? Hat sich da mal jemand Kader der Mannschaften angeschaut? Wie viele G, F, E und D-Jugendliche spielen in den Vereinen/Mannschaften?

    Aus meiner Sicht geht die Schere in der C-Jugend auseinander, v.a. im Großfeld (in der Halle kannst du mit 5-6 Guten oftmals noch mithalten, aber auf dem Feld bist du unterlegen) - darunter D, E, F und G-Jugend passt das für mich, v.a. mit D7, E5, F3 und G2.

    Bei uns gibt es Herbstgruppen mit 6 Teams.

    Im Frühjahr wird das dann neu ausgelost, da spielen dann Teams in neuen 6er-Gruppen gegeneinander die im Herbst unter den ersten 3 gelandet sind und die die unter den letzten 3 gelandet sind. Finde ich ganz gut geregelt, ist das bei euch in Bayern auch so?

  • In Bayern ist das von Kreis zu Kreis unterschiedlich und hängt auch von der Zahl der gemeldeten Mannschaften ab.

    In meiner Region (eher wenige Mannschaften, viele Spielgemeinschaften)

    Gibt es es von D-Jugend bis A-Jugend Meldeligen. Jeder Verein entscheidet, ob er für Gruppe, Kreisklasse oder Kreisliga meldet.

    Die Ligen werden dann je nach Mannschaftszahl zunächst nach lokalen / regionalen Aspekten gebildet. (Mannschaften je Liga 8-10).

    Nach der Vorrunde steigen dann die ersten 1-2 Teams je Liga in die nächste Liga auf und analog entsprechend viele aus der / den Ligen darüber ab.

    Zur Rückrunde starten dann die Ligen mit den neuen Zusammensetzung wieder bei 0.

    Am Ende der Rückrunde steigen dann die Kreisligameister in die BOL auf. Für die Ligeneinteilung auf Kreisebene hat die Platzierung der Rückrunde sonst meines Wissens keine Bedeutung, da zur neuen Saison wieder neu gemeldet wird.


    An sich geht das System schon in die richtige Richtung, was die Möglichkeit sich selbst nach Stärke zu melden und die neue Sortierung zur Rückrunde aufgrund der sportlichen Ergebnisse betrifft. Allerdings finde ich das Thema Auf-Abstieg nicht optimal. Besser wäre es, wenn nach der Vorrunde die besten Mannschaften der Ligen einer Ebene in eine A- und B-Liga zusammengeschoben würden.

    z.b. bei zwei Kreisligen mit je 10 Mannschaften kommen die besten 5 jeder Liga in die Kreisliga A und die schwächeren 5 jeder Liga in die Kreisliga B. Dadurch erzeugt man mehr Durchmischung, als wenn aus einer Liga 2 nach oben und 4 nach unten gehen.

    Die Kreisliga A könnte dann den Aufstieg in die BOL ausspielen. Für alle anderen Ligen geht es um die "goldenen Ananas" (was auch völlig in Ordnung ist) und zur neuen Saison würde neu gemeldet.

    Wie schon geschrieben gilt das aber nur bis maximal Kreisliga.

    Ich bin grundsätzlich ein Befürworter im ganzen Jugendbereich eher nach Meldesystem zu arbeiten. Dabei vielleicht noch eine Grundsätzliche Unterteilung in Leistungs- und Breitensportbereich und dann wird jedes Jahr in 4-5 Stufen neu gemeldet und nach der Vorrunde wird innerhalb der Stufen abhängig vom sportlichen Abschneiden neu sortiert. Sollte sich jemand vorher komplett falsch eingeschätzt haben und sich dies auch im sportlichen Ergebnis widerspiegeln, kann man eine Hoch- oder Abstufung nach der Vorrunde beantragen...

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    Zitat ab 16:00 Hannes Wolf:

    Als Deutschland musstest du vielleicht auch nie richtig gut sein in der Ausbildung.


    Deutscher Fußball: Warum gibt es kaum Top-Talente? - Doku
    Weltmeister 2014, zuletzt aber drei frühe Turnierpleiten. Im DFB-Team fehlt es an Qualität in der Breite. Was tut der DFB dagegen?
    www.zdf.de

  • ja, die längeren Anfahrtswege für die NLZ Teams am Samstag. Manche Teams müssen sogar Übernachtung einplanen.
    Ob die Trainer und der gesamte Staff jetzt entspannter sind weil sie nicht absteigen können, da habe ich doch erheblich Zweifel.
    Wäre aber mal gut, auf Stimmungslage zu gehen oder gar Interviews von Vereinsverantwortlichen und vor allem statisch ausgewertet wird schwarz auf weiss, ob alle im 24-28 Mann Kader zum Zuge kommen und jeder genug Spielzeit bekommt und individuell gefördert wird.
      

  • und vor allem statisch ausgewertet wird schwarz auf weiss, ob alle im 24-28 Mann Kader zum Zuge kommen und jeder genug Spielzeit bekommt und individuell gefördert wird.

    das lässt sich ja mit etwas Zeitaufwand gut überprüfen, zumindest stichprobenartig für einige NLZs

  • und vor allem statisch ausgewertet wird schwarz auf weiss, ob alle im 24-28 Mann Kader zum Zuge kommen und jeder genug Spielzeit bekommt und individuell gefördert wird.

    das lässt sich ja mit etwas Zeitaufwand gut überprüfen, zumindest stichprobenartig für einige NLZs

    Ja, die Zahlen liegen dem DFB sicherlich schon vor durch das DFBnet. Ein Mausklick für den Admin.

  • Bei facebook werden zumindest die Einzüge in die Liga A gefeiert :)


    Stuttgarter Kickers U17:

    "Riesenerfolg für das NLZ der Stuttgarter Kickers: Unsere U17 gewinnt gegen die SV Elversberg mit 3:2 und gehört damit zu den besten 24 Teams in ganz Deutschland. 💪🏻💙⚪️
    In der DFB-Nachwuchsliga belegen unsere Jungs den 3. Platz mit 25 Punkten und ziehen in der Hauptrunde der Nachwuchsliga in die Liga A ein 🇩🇪 Herzlichen Glückwunsch an unsere U17."


    Mainz 05 U17:

    DERBYSIEG & QUALIFIKATION

    Unsere U17 gewinnt das Derby gegen den FCK mit 2:0 und qualifiziert sich damit für die Liga A der DFB-Nachwuchsliga 💪🥳

    Die Tore erzielten Maurice Bittroff und Chris Rosenberger ⚽⚽


    Oder Homepage:

    FC Augsburg U17

    Eintracht Frankfurt U17

    https://nachwuchs.eintracht.de/news/einzug-in-liga-a-gesichert-162559

    Werder Bremen U19


    Bayer Leverkusen U17 - verpasste die Liga A


    D.h. zumindest im 1. Halbjahr geht es um etwas ;) - mal sehen was in der Rückrunde berichtet wird.

  • Interview mit Marco Lehmann (BVB)

    DFB.de: Bei Ihrem ersten Engagement als U 17-Trainer wurde noch im alten Modus der B-Junioren-Bundesliga mit drei Staffeln gespielt. Jetzt startet die DFB-Nachwuchsliga in ihre zweite Saison. Welche Änderungen haben Sie bereits festgestellt?

    Lehmann: In der damaligen West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga gab es schon das eine oder andere Spiel, das wir auch mal mit weniger als 100 Prozent Leistung für uns entscheiden konnten. Das ist jetzt kaum noch der Fall, erst recht nicht mehr während der Hauptrunde und in den möglichen K.o.-Spielen.

    DFB.de: Wie würden Sie weitere Vorteile des neuen Modus beschreiben?

    Lehmann: Im Gegensatz zu früher treffen wir jetzt viel früher auf attraktive Gegner aus dem gesamten Bundesgebiet. Das war zuvor erst ab dem Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft der Fall. Die Spieler freuen sich, auf den FC Bayern München oder den HSV zu treffen und auch mal weitere Reisen zu absolvieren.

    Quelle: dfb.de

  • Ja, für den BVB ist die Nachwuchsliga eine Bereicherung. Allerdings ist Marco Lehmann als U17-Trainer des BVB bereits in der Beletage des europäischen Jugendfußballs tätig. Die Scoutingabteilung des BVB sucht weltweit nach jungen Spielern für die Akademie. Für mich sind das ab der U17 bereits Jungprofis, und die U19 spielt in der Youth League.


    Es gibt ja auch kleinere NLZ wie Saarbrücken, die Stuttgarter Kickers, Fürth oder den FSV Frankfurt. Diese Vereine spielen nicht jeden Gegner an die Wand und scouten meistens nur regional oder im Umkreis von 50 bis 60 Kilometern.

    Das bedeutet, dass sie vom ersten Spieltag an nicht um die Meisterschaft in der Nachwuchsliga kämpfen, sondern sich auf höherem Niveau messen und ihre Spieler präsentieren können. Draußen steht ja eine Schar von Scouts und Beratern mit Argusaugen, um den nächsten Deal einzufädeln um auf INSTA oder TIK TOK zu posten.


    Ich bin sehr gespannt, ob wir durch die Reform mehr Spieler in die Bundesliga bekommen und ob die Ausbildung ohne Abstiegsdruck die gewünschten Früchte trägt. Ich denke, erst nach vier bis fünf Jahren wird man Vergleichszahlen haben, die zeigen, ob sich der Aufwand mit den weiteren Anreisen lohnt.

  • Ja, für den BVB ist die Nachwuchsliga eine Bereicherung. Allerdings ist Marco Lehmann als U17-Trainer des BVB bereits in der Beletage des europäischen Jugendfußballs tätig. Die Scoutingabteilung des BVB sucht weltweit nach jungen Spielern für die Akademie. Für mich sind das ab der U17 bereits Jungprofis, und die U19 spielt in der Youth League.


    Es gibt ja auch kleinere NLZ wie Saarbrücken, die Stuttgarter Kickers, Fürth oder den FSV Frankfurt. Diese Vereine spielen nicht jeden Gegner an die Wand und scouten meistens nur regional oder im Umkreis von 50 bis 60 Kilometern.

    Das bedeutet, dass sie vom ersten Spieltag an nicht um die Meisterschaft in der Nachwuchsliga kämpfen, sondern sich auf höherem Niveau messen und ihre Spieler präsentieren können. Draußen steht ja eine Schar von Scouts und Beratern mit Argusaugen, um den nächsten Deal einzufädeln um auf INSTA oder TIK TOK zu posten.


    Ich bin sehr gespannt, ob wir durch die Reform mehr Spieler in die Bundesliga bekommen und ob die Ausbildung ohne Abstiegsdruck die gewünschten Früchte trägt. Ich denke, erst nach vier bis fünf Jahren wird man Vergleichszahlen haben, die zeigen, ob sich der Aufwand mit den weiteren Anreisen lohnt.

    Aber auch für die Spieler von Saarbrücken, Stuttgarter Kickers, Fürth und FSV Frankfurt ist die Nachwuchsliga ein riesiger Vorteil.

    Sie spielen aufgrund ihres Status immer in der Nachwuchsliga, wissen, dass sie nicht absteigen und müssen deshalb wenn Sie gegen Bayern, Eintracht Frankfurt oder VFB Stuttgart spielen nicht Punkte für den Klassenerhalt mauern, sondern können bestmöglich mitspielen. Sollten Sie zur Rückrunde in die Liga B "absteigen" messen sie sich überregional gegen die anderen schwächeren NLZ und die stärksten Amateurteams, wo sie dann öfter auf Augenhöhe oder in der Favoritenrolle sind, was für die spielerische Entwicklung sicher besser ist als eine Saison lang zu 75% Mauerfußball zu spielen.

    Als Verlierer der Reform könnten sich maximal die ambitionierten Amateur-Clubs ohne NLZ fühlen, die jetzt eben keine Chance mehr haben gegen die Top-NLZ zu spielen.

  • Ok. Das heißt das Nadelöhr wird dichter in der Spitze. Die Schere zwischen NLZ-A Liga und B-Liga Clubs und den restlichen Vereinen geht weiter auseinander.
    Welche AUSWIRKUNG HAT DAS für genau diese ambitionierten Vereine die auf der höchsten Landesebene kicken?
    Ist der Anreiz dann weniger mit dem erhöhten Aufwand für talentierte Kicker, weil wenn man sich nicht präsentieren kann und glaubt den Zug verpasst zu haben? Kann das einer aus Erfahrung schon was dazu sagen?