Integration neuer Spieler ab E Jugend

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Wir haben in der E-Jugend 5 Mannschaften (mit je ca. 14 Kinder). Insbesondere ab E-Jugend wird schon ein wenig nach Leistung sortiert. Pro Jahrgang gibt eine erste und eine zweite Mannschaft und dazu noch eine gemischte (welche dann die E5 ist). In der F-Jugend sind es aktuell auch drei Mannschaften mit jeweils ca. 18 Kindern.


    Die Neuen in der Auffangmannschaften sollten halt erstmal nachweisen, dass sie überhaupt regelmäßig zum Training kommen, sprich es ernst meinen. Dann kommt noch hinzu, dass reine Anfänger immer schwerer in eine bestehende Mannschaft zu integrieren sind. Ich geh jetzt mit meinen Jungs in die E hoch, die meisten spielen davon schon drei Jahre Fussball, einige bereits vier. Ein Teil davon auf Auswahl-Niveau. Reine Anfänger in diese Gruppe zu integrieren ist für mich fast unmöglich. Ich bin da sehr dankbar, dass sie jetzt in einer anderen Gruppe erstmal die Grundlagen lernen.


    Klar ist auch, dass es schwer ist spät einzusteigen. Den Vorsprung den die anderen haben, holt man nur schwer auf.

    Angenommen mein Sohn 7 Jahre. Hat noch nie Fussball gespielt und da es alle in der Klasse spielen kommt wir Zu EUCH in Verein. Anmeldung abgegeben, Spielerpass ist ja noch nicht notwendig. Das Training findet 2 x die Woche statt. Wir kommen auch regelmäßig zum Training und jetzt so nach 6 Monaten, wollen wir auch ein Teil einer Mannschaft sein.
    Wie funktioniert das bei Euch?
    Wer entscheidet das?
    Welche Kriterien muss der Sohn erfüllen um in eine Mannschaft aufgenommen zu werden?

  • Wir machen das erst seit Kurzem aus der Not heraus. Würden wir keine Auffangmannschaft anbieten, müssten wir die Kinder stumpf auf eine Warteliste setzen, da wir voll sind bzw eben nicht mehr Trainer haben.


    Ein festes Vorgehen bzw Kriterien gibt es da nicht. In den wenigen Fällen, die es in der Zwischenzeit gab, wurde das Kind nach einem halben Jahr in die altersmäßig passende, nächst höhere Mannschaft gesteckt und hat da dann erstmal 2-3 Wochen ganz normal mittrainiert. Bisher hat das immer gereicht, dass die Kinder dann vernünftig mitmachen konnten und da dann geblieben sind.

  • Ich finde das super, dass ihr die Kinder aufnehmt

    Ich zitiere mich mal selbst, um es nochmals hervorzuheben. Durch die Auffangmannschaft seid ihr den anderen Vereinen weit voraus - die lehnen ab oder haben Wartelisten. Bei euch dürfen die Kinder Fußball spielen.


    Die Neuen in der Auffangmannschaften sollten halt erstmal nachweisen, dass sie überhaupt regelmäßig zum Training kommen, sprich es ernst meinen.

    Wenn ihr das bei allen macht: Hut ab! Ich erlebe allerdings in anderen Vereinen, dass dies nur schwächere Kinder nachweisen müssen und stärkere sofort integriert werden.


    5x E-Jugend und 3x F-Jugend mit der Kinderanzahl ist auch sehr lobenswert.

    ----------------------------------------------------------------------

    Ganz allgemein: Ich kenne keine Mannschaft, die an schwächeren Kindern zerbrochen ist. Ich kenne viele, die an starken Kindern zerbrochen sind. Wenn ich allerdings die Threads hier lese, sind meistens schwächere Kinder (z.B. der dicke Paul) im Fokus der Diskussion.

    --------------------------------------------------------------------

    Und in #9 habe ich Lösungsmöglichkeiten angeboten - z.B. andere Wettbewerbsformen (z.B. Wettbewerbsformen bei denen alle Kinder spielen und niemand auf der Ersatzbank ewig warten muss bis er spielen darf).

  • Weiß zwar nicht wo jetzt genau der Schuh drückt, aber ich habe nirgends in meinem Beitrag das irgendwie gewertet, beurteilt oder Forderungen aufgestellt. Also locker bleiben…


    Ich habe lediglich dargestellt, dass es schwer ist, drei bis vier Jahre Trainingsvorsprung aufzuholen. Nicht mehr, nicht weniger. Dabei spielt es keine Rolle, ob welche mit 5 anfangen und dann im Alter von 9 neue dazukommen oder ob man mit 9 anfängt und dann 13 jährige Anfänger hat. Wer meint, dass man das so einfach in ein und derselben Gruppe trainieren kann, darf gerne vorbeikommen und es vormachen.


    Du darfst gerne Vorschläge machen, wie es Deiner Meinung nach besser geht, statt nur zu kritisieren. Deinen indirekten gesellschaftlichen Vergleich spare ich mir jetzt mal zu kommentieren…

    Wenn man nicht Leistungs- und Ergebnisorientiert denkt (was ja in der E Standard sein sollte).

    Ist es bei Kindern, die einigermaßen Bewegungsbegabt sind Sache von kürzester Zeit, bis sie mit dem Durchschnitt einer E-Jugendmannschaft mithalten können, selbst wenn diese schon seit 4 Jahren zusammen spielt. Es geht um Laufen, Dribbeln, Passen. Mehr brauchts in dem Alter nicht um in einem normalen Team mithalten zu können. Den Weg dazu hat let1612 ja gezeigt (Spielformen, Wettbewerbsformen, Training in Kleingruppen).

    Wenn man natürlich das extrem vorzeichnet, nämlich den dicken Paul, der bis er 9 Jahre alt war noch nie eine sportähnliche Aktivität gemacht hat, sondern seine Tage bisher am Fernseher oder Basteltisch verbracht hat und der dann in die perfekt eingespielte E-Jugend volle Mini-Messis kommt, die sich vermutlich auch noch wagenburgmäßig gegen alle Schlechten von außen abschirmen, damit die Topspieler keinen von außen verschuldeten Leistungsabfall erleiden, dann wir Paul keine Chance haben.

  • Wenn man nicht Leistungs- und Ergebnisorientiert denkt (was ja in der E Standard sein sollte).

    Ja, das wäre schön. Bei der Gleichung vergisst man aber a) die Kinder selbst, die genau wissen, wer wie stark ist und nicht gern verlieren möchten, weil der dicke Paul auch irgendwie dabei sein will und b) die Eltern, denen die wöchentlichen Niederlagen dann auch auf den Keks gehen und ihr Kind dann in einen ambitionierteren Club geben. Es ist nicht immer so einfach, wie es sich der DFB vorstellt. Er selbst hat ja nicht das Problem, bei "ihm" spielen ja nur talentierte Kinder.

    Wir machen es so, es gibt zwei Teams, die leistungsmäßig aufgeteilt sind, so können alle Kinder ihrem Hobby nachgehen, die starken spielen gemeinsam und die schwächeren auch. Es gibt dann natürlich Kinder, die so zwischen stark und schwach sind, aber die spielen dann eben mal hier, mal da. Trainiert wird eh gemeinsam.

    Ist es bei Kindern, die einigermaßen Bewegungsbegabt sind Sache von kürzester Zeit, bis sie mit dem Durchschnitt einer E-Jugendmannschaft mithalten können, selbst wenn diese schon seit 4 Jahren zusammen spielt.

    Das ist definitiv richtig und konnte ich selbst beobachten. Genau wie Du beschreibst, mit den richtigen Übungen und Spielformen.

  • Die Neuen in der Auffangmannschaften sollten halt erstmal nachweisen, dass sie überhaupt regelmäßig zum Training kommen, sprich es ernst meinen.

    Wenn ihr das bei allen macht: Hut ab! Ich erlebe allerdings in anderen Vereinen, dass dies nur schwächere Kinder nachweisen müssen und stärkere sofort integriert werden.


    5x E-Jugend und 3x F-Jugend mit der Kinderanzahl ist auch sehr lobenswert.

    Bisher ist es so, dass alle Kinder, ohne Ausnahme, da rein müssen. Denn wir sind voll, egal ob ein "Guter" oder "Schlechter" kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Topepe ()

  • Wenn man nicht Leistungs- und Ergebnisorientiert denkt (was ja in der E Standard sein sollte).

    Ist es bei Kindern, die einigermaßen Bewegungsbegabt sind Sache von kürzester Zeit, bis sie mit dem Durchschnitt einer E-Jugendmannschaft mithalten können, selbst wenn diese schon seit 4 Jahren zusammen spielt. Es geht um Laufen, Dribbeln, Passen. Mehr brauchts in dem Alter nicht um in einem normalen Team mithalten zu können. Den Weg dazu hat let1612 ja gezeigt (Spielformen, Wettbewerbsformen, Training in Kleingruppen).

    Wenn man natürlich das extrem vorzeichnet, nämlich den dicken Paul, der bis er 9 Jahre alt war noch nie eine sportähnliche Aktivität gemacht hat, sondern seine Tage bisher am Fernseher oder Basteltisch verbracht hat und der dann in die perfekt eingespielte E-Jugend volle Mini-Messis kommt, die sich vermutlich auch noch wagenburgmäßig gegen alle Schlechten von außen abschirmen, damit die Topspieler keinen von außen verschuldeten Leistungsabfall erleiden, dann wir Paul keine Chance haben.

    Nun, ich persönlich habe mit "dicken Pauls" keine Probleme, so lange sie kicken "wollen" und nicht nur kommen "müssen", weil Mama/Papa ihnen das verordnet hat. Solange die wollen, trainiere ich die gerne.


    Klar hat der "dicke Paul" auch sinnbildlich das Recht, Fussball spielen zu können. Aber daraus leitet sich nicht automatisch der Anspruch ab, in jeder Mannschaft mitspielen zu können. Auch die "Guten" haben "Rechte", nämlich so gut wie möglich abschneiden zu können. Ich würde meinen "dicken Paul" momentan (!) nie in der ersten Mannschaft einsetzen um ihn da auch zu schützen. Wenn die Unterschiede zu groß sind und dann auch noch von einem auffallenden äußeren Erscheinungsbild unterstrichen werden, muss man die Kinder auch etwas schützen um sie nicht bloßzustellen.


    Im Idealfall gibt es für jede Könnerstufe das passende Angebot. Ist natürlich nicht immer möglich. Bei uns gibt es dazu in jedem Altersjahrgang zwei Mannschaften: eine, in der sich alle austoben können die Leistung zeigen wollen. Und eine andere für die, die es eher lockerer angehen lassen oder halt noch nicht so weit sind.


    Sehe da nichts Verwerfliches drin.

  • Neue Spieler in eine schwächer eingestufte Mannschaft zu geben, weil sie dort leichter zu integrieren sind ist völlig legitim und vermutlich auch zielführender als jemanden nur weil seine Freunde dort spielen in die Topmannschaft zu geben.

    Ich verstehe auch vollkommen, dass jemand der mitten in der Saison kommt nicht davon ausgehen kann von Beginn an allen Spielen teilzunehmen.

    Mich stört der Begriff Auffangmannschaft, weil er mich an Resterampe erinnert.

    Sofern aber leistungs- (oder besser: entwicklungs-)mäßig abgestufte Mannschaften existieren, können die neuen natürlich zunächst mal in der starten, die eher die schwächere ist. Aber auch für diese Mannschaft sollten vergleichbare Trainer-/ Spielerschlüssel wie für die anderen gelten und auch hier sollte die Möglichkeit für regelmäßige Spielpraxis vorhanden sein. Wenn nicht im Verbandsbetrieb, dann durch Freundschaftsspiele.

    Wenn ich nämlich am Ende eine "Auffangmannschaft" mit 30 Kindern und einem Trainer habe, dann hat niemand was davon.

  • "Junior Adamu, im nigerianischen Kano geboren und mit drei Jahren nach Österreich gekommen, machte in der Steiermark als Zehnjähriger seine ersten fußballerischen Schritte."

    ""Nach zwei Wochen im Training habe ich Juniors Papa geraten, dass er seinen Buben lieber Handball spielen schicken soll”, erzählte Payerhofer einmal der "Kleinen Zeitung". "

    Quelle: kicker.de


    Heute spielt er österreichische Nationalmannschaft und beim SC Freiburg.

  • Also wir haben in der D-Jugend einen Ukrainer, der zuvor keinen Fußball (im Verein) gespielt hat. Und bei ihm sehe ich, da er unglaublich sportlich ist, viel Potential.

    Er wird aber "trotzdem" in eine niedrigere Mannschaft kommen, da er kein Deutsch lernt und wir ihm auch Grundregeln nicht erklären können. Und er wird noch etwas Zeit brauchen, um Spielintelligenz zu bekommen.

    Aber er wird, wenn er sich wie erwartet entwickelt, auch schnell wieder hochgezogen in höhere Mannschaften.



    Keine Leistungseinteilung in der E-Jugend?

    Ich weiß nicht, warum Leistungseinteilung immer gleich verteufelt wird.

    Ich hatte, als ich für die F- und E-Jugend-Jahrgänge zuständig war, Mannschaften schon nach Leistung eingeteilt. Zusammen und im Einverständnis mit den Trainern.

    In der F-Jugend haben wir nur die Ausreißer nach oben und nach unten anderen Teams zugeordnet.

    In der E-Jugend wurde schon mehr nach Leistung eingeteilt, ohne natürlich auf die letzten zehn Prozent zu gucken.


    Meine Argumente für eine Leistungseinteilung (mit etwas Fingerspitzengefühl):

    - Ab der E-Jugend spielen die Teams in Ligen. Bei der F-Jugend weiß ich es aktuell nicht mehr, ist länger her. Und da haben die Mannschaften "entsprechende" Gegner. Da macht es keinen Sinn, wenn schwache Spieler in der E1 keinen Stich sehen und überhaupt nicht ins Spiel kommen. Und es macht auch keinen Sinn, wenn gute Spieler in einer unteren Mannschaft E3 oder E4 (oder was auch immer) sind und die Gegner ohne Gegenwehr ausspielen.

    - Die Jungs merken zudem schon sehr schnell, wer gut spielt und wer nicht. Und auch wenn die Schwächeren dann in niedrigere Teams kommen, dann können sie sich häufig sehr gut einschätzen. Tatsächlich habe/hatte ich immer eher Probleme mit den Eltern, die es anders sehen.

    - Oder anders, ab und zu lasse ich meine Spieler Mannschaften wählen (ist wahrscheinlich auch verteufelt), und egal wer wählt, sie können sich sehr gut einschätzen.


    => Hier nicht falsch verstehen. Leistungseinteilung bedeutet nicht, dass alle Spiele nur auf Erfolg gespielt werden!

    => Mein (Ausbildungs-)Ziel war immer in einer Liga zu spielen, wo man viele spannende Spiele hat. Und bei mir bekommen alle Spieler faire Einsatzzeiten. Wobei ich je höherer Altersklasse den stärkeren Spielern mehr Einsatzzeiten gebe, aber alle kommen rein und auch immer länger als 5 Minuten.

    => Und zum Leistungsgedanken: Wenn man die Chance hat Meister zu werden, darf man aus meiner Sicht auch im Jugendbereich auf Erfolg spielen. Nicht zu extrem, also alle Jungs mitnehmen. Aber eine Meisterschaft bringt auch eine unglaubliche Motivation, tatsächlich auch bei denen, die nur einen kleinen Anteil daran hatten. Kann ich als Trainer aber nicht beurteilen, war noch nie Meister ;)

  • Im Kinderfußball würde ich noch von "Entwicklungsstand" reden statt von Leistungsstand. Wenn der Fußball zum Sport wird, dann geht es los. Vorher ist es nur ein Kinderspiel.

  • Also bei uns im Mädchenfußball (E-Jugend) gibt es auch eine Art Auffangmannschaft. In dem gesamten Team der E geht das Können der Mädels auch weit auseinander. Daher trainieren wir in zwei Gruppen, stärkere Mädels in der einen, schwächeren in der anderen. Aber wir sind grundsätzlich ein Team, also gemeinsames warm machen etc. nur für die Übungen teilen wir nach Stärke auf, damit es für die stärkeren nicht langweilig wird und die noch schwächeren nicht zu schwer.

    Es bleiben aber hier nicht grundsätzlich alle neuen in der Auffangmannschaft, sondern wir beobachten, wie die neuen Mädels spielen. Hier gibt es große Unterschiede: Wir haben neue Mädels, die zwar zum ersten Mal ins Training kommen, aber an sich sehr sportlich sind und schnell lernen, teils auch weil sie aus anderen Sportarten kommen. Das merkt man schnell. Die integrieren wir teilweise schon recht schnell in die stärkere Mannschaft. Dafür kommen aber auch welche, die bisher keinen Sport gemacht haben, oder auch Mädchen, die zwar schon länger dabei sind, aber sich längst nicht so weiter entwickelt haben, wie andere, die kommen dann alle in die Auffangmannschaft.

    Grundsätzlich finde ich es schön niemanden wegzuschicken. Und wenn man ein paar Trainer hat (bei uns machen das auch engagierte Eltern, die Ahnung vom Fußball haben), dann kann man auch viel für jedes Mädchen tun, egal ob stark oder schwach :)