F-Jugend - Bildung einer 2.Gruppe unter der Saison

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  • Liebe Trainer,

    als unterstützender Papa eines 15er Jahrganges spielt Sohnemann seit 3 Jahren bei unserem regional recht engagierten Stadteilvereins (eher ländlich). Der Verein in unserer ländlichen Umgebung ist heißbegehrt und hat entsprechenden Mitgliederzahlen über den Fussball hinaus. (Breitensportverein mit knapp 2000 Mitgliedern).
    Angefangen in der G bis heute in der F3 bzw. U8.
    Bislang war auch alles fein und nun bitte ich um Eure geschätze Trainermeinung, da es paar Sachen gibt, die mich als Papa irritieren und ich aus Trainersicht versuche zu verstehen. Und ja, es gab bereits immer wieder Gespräche mit den 2.Trainern unserer bisherigen Mannschaft.
    Ich bin auch niemand der sein Kind abschiebt um 90 Minuten Freizeit zu haben, sondern wir sind an fast allen Trainingstagen da, ich habe den Assistenztrainer gemimt, wenn ein Trainer beruflich nicht konnte, auf den Sommerfesten unterstützt und ein bisschen Sponsoring betrieben, damit die Kids neues, eigenes Trainingszeug haben.
    Mit dem aktuellen Haupttrainer habe ich ein wenig Defizite, stelle ihn jedoch nicht in Frage, aber jetzt ist mir irgendwie der Kragen geplatzt.

    Hintergrund, wir haben in der F3 ca. 20 Kinder und 2 Trainer, die selbst aktiv Fussball spielen. Beide Trainer haben absolute gegensätzliche Trainingsansätze. z.B. dem Haupttrainer geht es nur um das Gewinnen, Schüsse aus jeder Lage und sein Sohn muss als Torwart gesetzt sein. Bei dem anderen Trainer ist eher die Taktik und der Spielaufbau das wichtige, auch sein Sohn spielt in der "Stammauswahl" als Verteidiger. Ja, es gibt kaum Rotation, nur zur Not werden andere Spieler mitgenommen.

    Mein Sohn war bis der aktuelle Haupttrainer kam, der Stammkeeper und war damit sehr happy, auch wenn er auch mal rotieren wollte, um andere (Verteidiger) Positionen kennenzulernen. Naja, Sohnemann wurde mehr und mehr draussen gelassen, dass der Trainersohn spielen kann. Wurde ebenfalls im Training bevorzugt und gefördert.
    Meiner war dann in 1-2 Torwartschulen im letzten Jahr um mitzuhalten, leider wurde ihm das nicht vergönnt, sondern es wurde weder gewürdigt, noch mit positiven Feedbacks belohnt. Meiner durfte dann ran, wenn Trainerkeeper nen Ball nicht halten konnte und weinend das Spiel abgebrochen hat. Was ich psychologisch bedenklich fand, da hier anscheinend verstärkter Leistungsdruck bestand.

    Durch die Nähe in unserem kleinen Stadtteil, gehen die Kids der Mannschaft auf die gleiche Schule, Hort und sehen sich somit beim Training.
    Nun ist es so, dass eigentlich vor Jahreswechsel 22 angekündigt wurde, dass es 2 Mannschaften geben soll, da die Spielzeit der einzelnen Kids nicht mehr verteilt wäre.
    Dazu kam, dass der Co-Trainer (guter Bekannter) mir gegenüber bei nem Bierchen sagte, dass er aufhören möchte, da er mit dem Haupttrainer nicht mehr zusammenarbeiten will. Ich habe ihn ermuntert weiterzumachen, da er sehr viel Ansätze hat, um die Spiele zu bereichern und die Kids zu fördern.
    Der Haupttrainer hat dann vor 4 Wochen ca. einen Post in die Mannschafts Whatsapp Gruppe gestellt, dass zum Saisonende (Juli) die Trennung vollzogen wird und Trainer für das zweite Team gesucht werden. Ich habe mir viel Gedanken gemacht, doch bin beruflich und ehrenamtlich bereits gut ausgelastet, dass ich das nicht übernehmen kann. Hin und wieder war ich den letzten Monaten beim Training, sonst über die Begleitung meine Frau, die dann auch ein paar spannenden Geschichten, hinsichtlich der Mentalität, dem "Schreien" der Trainer oder auch verbale Grenzen der Trainer mitteilte. Ich sprech dies meist gleich an, weil sowas sollte bei den Kids nicht vorkommen.

    Vergangene Woche Samstag ist dann das ganze etwas eskaliert. Ich habe einen Schrebergarten gegenüber dem Trainingsgelände und bekam mit, dass viele Eltern mit ihren Kids zu einem anscheinend einberufenen Termin der F3 eingeladen wurden. In der Hauptgruppe war darüber nichts zu finden.
    Ich habe mir das Spektakel dann angeschaut und musste feststellen, dass die Trennung der Mannschaft scheinbar in der "Ligaphase" stattfindet, denn es wurden neue Trikots ausgeteilt, es wurden Einzelbilder und Mannschaftsbilder gemacht und es gab ein eigenes Training. Das erklärte ich mir dann, dass mein Sohnemann seit der "Rückrunde" zwar trainieren durfte, aber zu keinem Spiel mehr eingeladen wurde. Aber gut, ich hinterfrage die Aufstellung des Trainers nicht. Bis jetzt !

    Da es mich dann irgendwie packte und leider auch die netten Eltern, mit denen man sonst so zusammensteht und sich sogar zum Grillen traf, nichts vorher gesagt haben, musste ich den guten Bekannten Trainer abseits nach dem Training dazu befragen. Er sagte nur: "Naja, wir haben es doch angekündigt, Dein Sohn war ja 3x nicht beim Training und ja, ich verstehe....bla bla bla." Ich habe dann nur gefragt, warum denn kein Elternabend einberufen wird, wenn während einer laufenden Saison, wo alle Eltern auch planen möchten und wissen wollen, was ggf. passiert, nicht einmal informiert wurden. Zitat: "Naja, die U8/F1 hat jetzt eine eigene Gruppe, da müssen wir nix mehr erläutern. Müssen die neuen Trainer machen."

    Vielleicht ist es wenig mein Ego, aber mal im Ernst, haben es die Eltern, die die letzten Jahre unterstützt haben, als die Mannschaft noch nicht gut war und vor allem die "ausgestossenen" Kids nicht wenigstens verdient, von ihren Trainern in die neue Mannschaft entlassen zu werden...Die Eltern sind die Mitgliedsbeitragszahler und stehen mehr oder weniger vor einer Notfalllösung. Ich gebe zu, ich bin menschlich von den Trainern mehr als entsetzt und frage mich, warum. Ich habe durch meine Bekanntheit bei dem Verein nun den Abteilungsleiter gebeten die Eltern und mich zu beraten, ob das im Sinne des Vereins ist.
    Leider wissen die meisten Eltern der ausgeschlossenen Kids noch nichts davon, denn die "alte Whatsapp Gruppe" ist seitdem totenstill.
    Leider sehe ich diese Art und Weise in den letzten Monaten eher als Mobbing und Diskriminierung und erwäge meinem Sohn einen anderen Verein im Umland.

    Liebe Trainer, verzeit den langen Text, vielleicht hat einer Lust und Zeit mal die Sicht als Trainer zu schildern, dass ich es irgendwie nachvollziehen kann.
    Danke sehr

  • Hi,


    sowohl bei der F Jugend auf Taktik zu setzen und nur gewinnen zu wollen ist schonmal kompletter Mumpitz. Das widerspricht jeglicher Trainingslehre und was man mit den Kids in dem Alter machen sollte (überraschenderweise keine Taktik).


    Dann zu dem Hauptrainer: Diese Typen gibts leider immer irgendwo. Ihre Söhne sind die Besten, ihre Mannschaften sind die Besten und deshalb sind sie die Besten. Wenn Erwachsene ihre Profilneurose aufs Fussball mit Kindern übertragen wird es immer eklig. Der hat sihc vermutlich einfach die Besten genommen (deinen Sohn nicht weil konkurenz zu seinem Sohn) und will jetzt jede Woche sagen können wie toll sie performt haben und wie toll er als Trainer ist. NLZ - Attitüden im Breitensport bei der F Jugend quasi.


    Das man so mit dem "Rest" umgeht ist menschlich natürlich unter aller Kanone aber dem einfach egal, nach mir die Sinnflut.


    Entweder übernimmt jemand die 2te Hälfte und versucht mal altersgerecht mit denen zu arbeiten (Spaß sollte in der F Jugend im Vordergrund stehen, altergerechte Übungen findet man zuhauf in Fach-Literatur und Netz) oder du suchst dir einen neuen Verein.

    Nachdem du so engagiert bist und sehr empathisch wirkst und dir dein Sohn und die anderen Kids am Herzen zu liegen scheinen: Machs du. Nimm dich woanderst raus. Mach nen Trainerschein oder zumindest das Kindertrainer-Zertifikat und zeig den Jungs wie geil fussball sein kann und dass nicht jeder Trainer ein profilierendes Aloch ist.

  • Das muss man alles etwas aufdröseln:


    Trainerstil: Wenn zwei Trainer nicht miteinander können und verschiedene Ansätze haben ist das schwierig. Wenn diese dann ihr Leid bei Eltern loswerden, muss es schon sehr schief gelaufen sein.

    Konkurrenzsituation im Tor: Kann ich nichts zu sagen. Ich entscheide bei mir im Tor nach Tagesform wer gerade möchte ne Viertelstunde vor Anpfiff und wechsel dann in der Halbzeit und vorm Sieben Meter schießen. Andere würden sich die Haare raufen wenn sie das hören. Die Trainersohnproblematik ist eine eigene.


    Engagement und Sponsoring sind ehrenwert, sollten aber weder zu einer Besser- noch zu einer schlechterstellung des Kindes führen, auch nicht zu einem Stammplatz im Tor. Das gilt allerdings genauso für den Trainersohn.
    "Mitgliedsbeitragszahler" ist für mich ein problematischer Begriff. Ich mach alles ehrenamtlich, nach Spritgeld, Trainingsbekleidung oder Aufwandsentschädigung frage ich nicht. Nach einem besonders guten Spiel gibt man selbst eine Runde Fanta für die Kinder aus. Der Sportplatz ist bestens gepflegt. Die Mitgliedsbeiträge liegen bei Kindern bei weniger als 5,00 EUR monatlich. Damit ist nichts abgedeckt, wenn man an Trikots, Bälle, Wasser für den Rasen, Heizkosten für die Kabinen etc denkt. Es ist (zumindest bei uns) ein Angebot, in welches man als Verein, Vorstand, Trainer etc. viel Herzblut reinsteckt. Ein Sky Abo ist fünfmal so teuer als Vergleich.


    Mannschaftstrennung: Das macht normalerweise nicht ein Trainer und pickt sich die Spieler raus, die er für seinen nächsten Kader haben will, sondern läuft (zumindest so wie ich es kenne) nach Absprache mit der Jugendleitung, da auch diese die Anzahl der Mannschaften für die nächste Saison meldet und die Mannschaften mit Trainern ausstattet.

    Kommunikation: Hier ist tatsächlich ein Problem. Neutral betrachtet gehört es sich Eltern zu informieren, wenn aus einer Mannschaft zwei gemacht werden (bei 20+ Kindern ein vernünftiger Ansatz, da mehr Spielzeit für alle!) und wie diese aufgeteilt wird. Sollten die Trainer dann der Meinung sein, dass es für dein Kind leistungstechnisch nicht für die F1 "reicht", stehst du recht alleine da.


    Im Grunde genommen liegt die Lösung schon auf der Hand. Es gibt einen Trainer, der mit dem anderen nicht kann und möglicherweise ist er gewillt den Rest der Mannschaft zu übernehmen. Wenn es darum geht ein gutes Training zu bekommen, ist F1,2, 3 oder 4 egal, die Qualität des Trainers entscheidet. Für einen Torwart (tu ich mich schwer mit bei 2015ern Torwart zu sagen...) ist eine schwächere Mannschaft kein Nachteil, da es viel zu halten gibt.


    Sauer wäre ich auch, wenn ich auf diese Art und Weise erfahren würde, was vor sich geht. Aber wenn dein Kind einen besseren Trainer gestellt bekommt ist doch alles super :)

  • Ich bin selbst in der G und F Jugend als Trainer aktiv und kann nur sagen, dass diese Vorgehensweise einfach nur erbärmlich und respektlos ist. Mit Ausbildung hat das nichts am Hut. Einen Team oder Fairplay Gedanken sehe ich da auch nicht.


    Mein Sohn ist bei uns auch Leistungsträger, dennoch spielen die "Schwächeren" genau so lange, wie er. Jeder muss die gleiche Chance haben auf Spielzeit. Wenn man zu viele Kids hat, macht man eine weitere Mannschaft auf...

    Unser Anspruch ist es, aus allen Kids, das bestmögliche rauszuholen. Und das sollten alle Trainer tun...


    Kommunikation mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil. Dieser "Trainerkollege" sollte sich mal unbedingt hinterfragen und bestenfalls noch den einen oder anderen Lehrgang absolvieren.

  • Wo genau ist denn jetzt das Problem wenn man von dem Kommunikationsdesaster mal absieht?
    ich habe es noch nicht ganz verstanden.
    Dein Sohn wurde in die zweite Mannschaft gegeben, kann dort spielen und bekommt einen hoffentlich empatischen, netten Trainer, der zur Stunde aber noch gesucht wird? Richtig soweit?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich muss einmal hinterfragen, ob deine Ansicht wirklich so neutral ist.


    Ich hatte als Trainer nämlich auch schon mehrfach Punkte, wo Eltern eine ganz andere Ansicht als ich hatten.

    Dabei auch mal ein ähnliches Beispiel. Wir hatten eine F-Jugend in der Saisonpause getrennt und die schwächeren kamen in eine neue Mannschaft ohne Trainer. Wir Papa-Trainer hatten die stärkeren Jungs und wollten nur noch 10 und nicht mehr 20 Jungs trainieren (damals noch mit Spielen 7:7).

    Da fanden es auch einige Eltern ungerecht, aber selbst Trainer werden wollten sie auch nicht.


    Als Koordinator habe ich es sogar 2x mitbekommen, dass sich mehrere Eltern über die Trainer aufregen.

    Einmal unberechtigt, die Trainer waren aus meiner Sicht ganz gut.

    Einmal berechtigt. Der Haupttrainer war laut bei gleichzeitig wenig Fußballverstand. Allerdings: Es gab keine andere Lösung (Eltern, Jugendtrainer, usw.), da wir keine Freiwilligen finden konnten. Daher ist der alte Trainer geblieben und hat sein Verhalten auch trotz Gespräche kaum verändert. Und ich bin hier tatsächlich zweigeteilt, da sich ja niemand sonst gemeldet hat. Der schlechte Trainer macht es ja auch ehrenamtlich.


    Mitgliederbeiträge: Ganz schlechtes Argument. Ich bekomme kein Geld für mein Traineramt und die Beiträge sind im Vergleich zu allen anderen Abos extrem günstig.


    Ich würde die Trennung in zwei Teams als Chance sehen. Allerdings muss dann jemand den Trainerjob finden. Das findet sich aber meistens, wenn der Druck erst groß genug ist und ansonsten die Mannschaft aufgelöst werden muss.

  • Dabei auch mal ein ähnliches Beispiel. Wir hatten eine F-Jugend in der Saisonpause getrennt und die schwächeren kamen in eine neue Mannschaft ohne Trainer. Wir Papa-Trainer hatten die stärkeren Jungs und wollten nur noch 10 und nicht mehr 20 Jungs trainieren (damals noch mit Spielen 7:7).

    Da fanden es auch einige Eltern ungerecht, aber selbst Trainer werden wollten sie auch nicht.


    Aber man kann doch nicht einfach sagen "wir machen jetzt eine Spitzenmannschaft mit den Papasöhnen und nach uns die Sintflut und der Rest sieht zu wo sie bleiben? Von irgendjemand benötigt man ja dann später wieder neue Spieler wenn man 9 gegen 9 oder 11 gegen 11 spielt. Ich kenn die Hintergründe nicht. Es ist OK Mannschaften zu trennen und manchmal auch nötig, aber Rosinenpicken um sich dann für seine Kinder eine "gute" Mannschaft zusammenzustellen, entspricht irgendwie nicht meiner Vorstellung von Vereinsleben.

  • Uh, doch, ich finde prinzipiell das dürfen Papatrainer so machen.


    Hier muss man sich strikt an den Kindern orientieren. Es kann ja nicht die Lösung sein, gut entwickelte Kinder in eine zweite zu packen nur weil diese sonst keinen Trainer hat.


    Wie man eine F sinnvoll trennt, kann man natürlich noch diskutieren aber hier bleibt abzuwarten ob der TE sich überhaupt noch mal meldet... 😏

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Trennung nach Leistung und Entwicklungsstand ist grundsätzlich auch in der F durchaus schon möglich, wenn die Kinder auch harmonieren.

    In der Altersklasse ist - neben altersgerechtem Training - der Hauptjob von Trainern und Jugendleitern zu erkennen, wie die Gruppen (idealerweise 10 - 15 Spieler) am besten zusammengestellt werden können und welche Kriterien den größeren Einfluss auf eine funktionierende Struktur haben.

    In der Regel können und wollen die leistungsstärkeren hier eher und besser miteinander spielen und trainieren. Das ist aber kein muss.

    Wenn die zwischenmenschlichen Rahmenbedingungen dafür sprechen, dass man leistungsgemischte Gruppen bildet, die aber sozial gut funktionieren kann das auch Erfolg haben. Der Knackpunkt beim obigen Beispiel liegt doch ganz allein in der Kommunikation, und dass Spieler in einer großen Gruppe mehr oder weniger komplett ausgeschlossen werden bzw. keine Spielzeit erhalten.

    Die Phase vor Saisonstart ist nun mal dazu da sich Gedanken zu machen, welche Spieler und Trainer zur Verfügung stehen, wie diese in Trainings- und Spielgruppen aufgeteilt werden sollen, und in welchen Wettbewerben, Turnierformen etc. die Teams starten.

    Das ist Aufgabe von Jugendleitung und Trainern. (Sollte keine übergeordnete fachlich geeignete Jugendleitung da sein, müsste das das Trainerteam gemeinsam entscheiden.

    Hier zeigt sich in meinen Augen auch tatsächlich ein Schwachpunkt beim Thema Elterntrainer. Oft wird der Vereinsgedanke und die langfristige Entwicklung der Kinder und Teams den Interessen und Erfolgswünschen der eigenen Kinder und von einem selbst untergeordnet. Vielleicht nicht mit Absicht, aber dann evtl. unterbewusst.

    Deshalb muss ich in dem Punkt auch Goodie widersprechen bzw. kann nur teilweise zustimmen.

    Ja Papatrainer dürfen sich prinzipiell die stärksten rauspicken und eine Wunschmannschaft zusammenstellen. Aber in dem Moment wo ich im Verein ein Amt übernehme muss ich auch das Gesamtgebilde im Auge haben und mittragen. Es kann z.B. nicht sein, dass 3 oder vier Trainer die 12 besten Spieler holen, eine Topmannschaft aufbauen und die restlichen 12 weniger talentierten bleiben auf der Strecke. Da kann man als Verein erwarten, dass die 4 zumindest abwechselnd auch für die anderen da sind, bzw. einer zumindest das Heft in die Hand nimmt und Trainer der schwächeren wird und zusätzlich aus der Gruppe z.B. noch weitere Eltern als Betreuer gewonnen werden.

    Sollte diese Bereitschaft nicht da sein, würde ich den Standpunkt vertreten: Sucht Euch einen Verein, wo ihr so agieren könnt, oder kauft Euch Bälle, Trikots, Tore, Trainingsmaterial und trainiert mit Euren zukünftigen Profis im Park oder auf der nächsten Kuhweide.

  • Kommunikativ ist diese Trennung und alles drumherum natürlich eine Nullnummer. Inhaltlich aber nichts Wildes in meinen Augen. Mannschaften werden immer wieder mal getrennt, sei es altersbedingt (Wechsel von F nach E beispielsweise) oder eben auch leistungsbedingt.


    Ich bin beispielsweise so ein "Papatrainer" und kann da auch mal eine Meinung mit meiner Brille kundtun: Wenn ich mich bereit erkläre, als Trainer zu arbeiten, dann nehme ich für mich natürlich in Anspruch, auch meinen Sohn in meinem Team zu haben. Das ist schließlich auch Zeit, die ich mit ihm verbringe. Zum Job des Trainers bin ich auch nur deswegen gekommen, weil es keine anderen gab und ich mich daher engagiere. Das kann dann aber nicht so laufen, dass mein Sohn in einem Team ist und ich ein ganz anderes coache.


    Bei uns sind es sogar drei Papatrainer. Klar, haben da manche auch mal ein Problem mit. Nur, den Job selber machen wollen halt die Wenigsten. Wir haben nach der Hinrunde auch die Gruppe geteilt, aus 24 wurden 16. Der Rest kam in eine neue Trainingsgruppe mit zwei neuen Trainern. Und da wurde eben nach Leistung (Trainingsstand, Beteiligung usw.) entschieden.


    Und das wird jetzt auch im Sommer wieder passieren. Von der E kriege ich sechs Spieler dazu, aus den dann 22 Spielern machen wir zwei Mannschaften (und teilen somit wieder...) die dann eben auch nach Leistung geteilt werden. Ist bei uns im Verein ein ganz normaler Vorgang.

  • Es ist ein normaler Vorgang, wenn


    von anfang an kommuniziert wird, dass nach Leistung getrennt wird.

    Die Jugendleitung zumindest involviert ist

    Man die Eltern bei dem Prozess ein Stück weit mit nimmt

    an eine Anschlussregelung gedacht ist.


    Es ist für mich ein nicht zufriedenstellender Vorgang wenn

    überhaupt nicht kommuniziert wird was passiert

    Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt werden

    Keine Anschlussregelung vorhanden ist

    eine Gruppe ohne Trainer da steht, wenn eine "talentierte" Gruppe einen Betreuungsschlüssel von nahezu 2:1 hat.


    Klar kann man sagen: Ich mach das nur für meinen Sohn und such mir die Kinder für seine Mannschaft aus. Aber ich finde schon, dass zuerst Trainer für BEIDE Mannschaften vorhanden sein sollte und man dann gemeinsam die Mannschaften aufteilt anstatt die Störenfriede, unzuverlässigen, nicht so weit entwickelten in eine "Trainingsgruppe 2" ohne Trainer auszugliedern und sich dann zu wundern, dass keiner den Job machen will. Gerade wenn ich Papatrainer wäre, nehme ich doch die Jugendleitung mit ins Boot, damit es nicht später von anderen heißt ich würde nur mein Kind + seine Freunde trainieren wollen und andere wären mir egal z.B.

  • Deshalb muss ich in dem Punkt auch Goodie widersprechen bzw. kann nur teilweise zustimmen.

    Ja Papatrainer dürfen sich prinzipiell die stärksten rauspicken und eine Wunschmannschaft zusammenstellen. Aber in dem Moment wo ich im Verein ein Amt übernehme muss ich auch das Gesamtgebilde im Auge haben und mittragen. Es kann z.B. nicht sein, dass 3 oder vier Trainer die 12 besten Spieler holen, eine Topmannschaft aufbauen und die restlichen 12 weniger talentierten bleiben auf der Strecke. Da kann man als Verein erwarten, dass die 4 zumindest abwechselnd auch für die anderen da sind, bzw. einer zumindest das Heft in die Hand nimmt und Trainer der schwächeren wird und zusätzlich aus der Gruppe z.B. noch weitere Eltern als Betreuer gewonnen werden.

    Sollte diese Bereitschaft nicht da sein, würde ich den Standpunkt vertreten: Sucht Euch einen Verein, wo ihr so agieren könnt, oder kauft Euch Bälle, Trikots, Tore, Trainingsmaterial und trainiert mit Euren zukünftigen Profis im Park oder auf der nächsten Kuhweide.

    Dann hab ich mich missverständlich ausgedrückt.


    Ist das Kind von Papatrainer A für eine Zweite besser geeignet, dann bleibt das Kind in der Zweiten. Sind aber alle Kinder der Papatrainer gut, dann müssen auch alle in eine erste dürfen. Hier MUSS in meinen Augen erstmal das Kind zugeordnet werden und danach guckt man, ob ein Erwachsener in Form eines Trainers dran hängt.
    Gut heißt im F-Alter ja vorallem engagiert, permanent mit dem Ball beschäftigt. Wenn so ein Kind dann in eine Gruppe wechseln muss, wo die Kinder ausschließlich beim Training den Ball berührt, kann das doch nix werden. Schlimmer: Ich würde ja dank meines Engagements als Papatrainers mein Kind benachteiligen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wer in der ersten oder zweiten Mannschaft spielt, ist doch in dem Alter eh keine feststehende Größe. So lange alle eine Mannschaft zum Spielen haben, ist alles gut. Wer heute in der ersten Mannschaft spielt, kann in einem halben Jahr in der zweiten landen und umgekehrt. Hängt doch am Entwicklungstempo des einzelnen Kindes...

  • Wenns in die Kinderspielformen wechselt, sind 10 ja auch ne bescheidene Größe. Wir trainieren zur Zeit mit 15-20 Kinder in einer Gruppe und unterteilen dann in die Teams...

    Das scheint bei den o.g. Trainern noch nicht angekommen zu sein. Aber ich schätze, der TE meldet sich nihct mehr.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Dabei auch mal ein ähnliches Beispiel. Wir hatten eine F-Jugend in der Saisonpause getrennt und die schwächeren kamen in eine neue Mannschaft ohne Trainer. Wir Papa-Trainer hatten die stärkeren Jungs und wollten nur noch 10 und nicht mehr 20 Jungs trainieren (damals noch mit Spielen 7:7).

    Da fanden es auch einige Eltern ungerecht, aber selbst Trainer werden wollten sie auch nicht.


    Aber man kann doch nicht einfach sagen "wir machen jetzt eine Spitzenmannschaft mit den Papasöhnen und nach uns die Sintflut und der Rest sieht zu wo sie bleiben? Von irgendjemand benötigt man ja dann später wieder neue Spieler wenn man 9 gegen 9 oder 11 gegen 11 spielt. Ich kenn die Hintergründe nicht. Es ist OK Mannschaften zu trennen und manchmal auch nötig, aber Rosinenpicken um sich dann für seine Kinder eine "gute" Mannschaft zusammenzustellen, entspricht irgendwie nicht meiner Vorstellung von Vereinsleben.

    Ich wollte es nicht zu drastisch darstellen, aber ich wollte die Sicht eines Trainers darstellen.


    Noch Mal zur Klarstellung:

    Wir hatten immer mehr Jungs dazu bekommen, so daß wir zu Wochenend-Spielen in der F-Jugend schon aussortieren mussten. Dabei waren wir relativ fair bei den Einsätzen, alle haben ähnlich viel gespielt.

    Und auch beim Training wurden wir den Jungs nicht mehr gerecht.


    Die zweite Mannschaft hat auch Trainer gefunden, nachdem die Eltern dazu "genötigt" wurden.


    Aus meiner Sicht war es, auch wenn es erst blöd war, für alle Jungs besser.

    Kleinere und homogenere Trainingsgruppen, eine bessere Trainer-Spieler-Quote (durch neue Papa-Trainer), mehr Einsätze bei Spielen und längere Spielzeiten.

  • Hallo,


    Ich finde es grundsätzlich auch erstmal gut wenn die Teams aufgeteilt werden um mehr Spielzeiten zu ermöglichen.

    Das gleiche machen wir in der nächsten Saison in der E Jugend 2013 auch. Wir haben mittlerweile 22 Kinder, wir trainieren aber weiterhin zusammen mit allen Kindern und am Wochenende wird es dann geteilt.

  • Liebe Trainer und auch Euch anderen,

    die hier meinen Unmut gelesen und auch sehr, für mich, einleuchtende Einblicke in die Trainerdenkweise gegeben haben. Vorab allen Vielen Dank für Eure Tipps, Hinweise und Kommentare.

    Ich habe inzwischen außerhalb dieses Forums mit Vereinsfremden Trainern, einigen Eltern unserer 2. Mannschaft und mit dem Abteilungsleiter Fußball unseres aktuellen Vereins gesprochen und mir von allen Seiten Einblicke geholt, um Lösungen für unsere Kids zu finden, da ich auch bis heute keine Rückmeldung beider aktuellen Trainer der zukünftigen 1. Mannschaft erhalten. Mir und meiner Frau geht der 1. Trainer völlig aus dem Weg und auch Unterstützern in den Elternreihen, mit denen man früher gut ausgekommen ist, meiden uns. Ich glaube, mit meinem "Auftritt" habe ich wohl das schlechte Gewissen getroffen ;)und man versucht es auszublenden.
    Aber gut, damit kann meine Frau und ich umgehen, unser Sohn hoffentlich auch. :/

    Die es eine 2. Mannschaft geben soll, sehe ich absolut ein und bin im Rahmen der Spielzeiten für die schwächeren Kids absolut ok und bin sogar eher glücklich damit. Der AL der Fußballabteilung hat sich im Gespräch bedankt, dass er diese Infos erhalten hat, denn hier geht es um die Kids, die aktuell durch die Umstände nicht die Förderung erhalten, die sich ggf. bräuchten, um evtl. später erst richtig durchzustarten und (man kennt sich vom Platz) dass es keine Auflösung der 2. geben wird und er sich um einen Trainer kümmern wird, denn beim Verein werden auch U19 oder älter als Trainer eingesetzt. Hier bin ich hoffnungsvoll.
    Allerdings hat sich beim meinem Sohnemann Skepsis breit gemacht und eine gewisse Antipathie ist entstanden, die ich ihm nun als Enttäuschung erklärt habe. Er bekommt von mir eine Ruhephase, ich kicke und mache Torwarttraining daheim mit ihm und versuche ihm den Spaß wiederzugeben, wenn er mich lässt. Für die neue Saisonplanung sehen wir weiter, haben allerdings auch Einladungen zu anderen Vereinen zum Probetraining erhalten.

    Nicht zuletzt ist, wie viele auch hier unterstützt haben, sehe ich und auch der Abteilungsleiter Fußball, den großen Knackpunkt in der Transparenz und Kommunikation. Ich habe von Anfang an nicht das Thema des Anschwärzens im Sinn gehabt, noch muss mein EGO gepushed werden. Ich gebe zu, natürlich nicht ganz neutral gewesen zu sein, aber ich denke, zum Teil vielleicht berechtigt. :O

    Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen, Aufgeben werden wir nicht und wer weiß, wofür genau dies jetzt gut war. Für irgendwas bestimmt ;)

    Danke für Eure anregende Diskussion. :thumbup:

  • Wenns in die Kinderspielformen wechselt, sind 10 ja auch ne bescheidene Größe. Wir trainieren zur Zeit mit 15-20 Kinder in einer Gruppe und unterteilen dann in die Teams...

    Das scheint bei den o.g. Trainern noch nicht angekommen zu sein. Aber ich schätze, der TE meldet sich nihct mehr.

    Doch das tut er ;)