Konfliktvermeidung bei frühzeitig angemeldetem Vereinswechsel

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  • Hallo zusammen.

    Ich lese hier schon länger mit und habe eine Frage die den Vereinswechsel meines Sohns betrifft.


    Kurze Zusammenfassung zur Einleitung...

    Mein Sohn (2010) spielt seitdem er 3 Jahre alt ist Fußball. Er hat sich im Laufe der Zeit gut entwickelt und spielte bis Ende der letzten Saison immer eine Klasse höher. Zum Saisonende 2021/22 hat sich die Mannschaft aufgelöst und er ist in einen anderen Verein gegangen. Er wollte dann aber in seinem Jahrgang spielen. Anfangs war das für ihn natürlich klasse, da er für die Mannschaft ein großer Gewinn war und er quasi den Unterschied gemacht hat um auch Spiele zu gewinnen.


    Im Laufe dieser Saison und vor allem im Winter kamen jetzt wirklich viele Kinder dazu und das Leistungsniveau ist stark abgefallen.


    Mein Sohn kam vor ein paar Wochen zu mir, mit der Aussage, dass er Fußball als Leistungssport betreiben möchte, sich aber in der aktuellen Mannschaft nicht weiterentwickeln kann. Die Mannschaft trainiert 2 x pro Woche. Zusätzlich ermöglichen wir ihm immer wieder Fußballcamps oder begleitendes Training in den umliegenden Fußballschulen. Die Mannschaft spielt in der untersten Kreisklasse und wird diese auf Sicht auch nicht verlassen können.


    Er hat nun das Angebot bekommen, direkt in das Training der C-Jugend eines Partnervereins eines Bundesligisten einzusteigen. Ich würde ihm das sehr gerne ermöglichen. Er würde dann 2 x pro Woche in seinem Verein und einmal fremd in der C-Jugend trainieren. Wie bekommt man das hin, ohne das sich die Vereine / Trainer gegenseitig zerfleischen?

    Wir wollen der Mannschaft auf jeden fall bis Saisonende zur Verfügung stehen und nicht einfach den Verein verlassen.


    Gibt es statt einer Probetraining-Erlaubnis auch etwas längerfristiges in dieser Richtung?


    Vielen Dank für eure Einschätzungen!

  • Ich glaube, dass man in zwei Mannschaften gleichzeitig Mitglied sein kann und trainieren darf. Nur in zwei Mannschaften gleichzeitig das Spielrecht auszuüben ist streng reguliert.


    Wenn Du dem Verein jetzt mitteilst, dass ihr euch überlegt im Sommer zu wechseln und dein Sohn weiterhin ins Training geht und spielt, hast Du im Prinzip alles richtig gemacht. Die Reaktionen darauf kannst Du nicht beeinflussten.

  • Ich würde die Flamme erstmal klein halten und und dem anderen Trainer, wenn ein Vertrauensverhältnis da ist das offen erklären mit dem Vereinswechsel.


    Was für ein Typ ist der aktuelle Trainer und warum hat er so viele neue Spieler aufgenommen?

    Dein Sohn will Fussball als Leistungsport betreiben finde ich klasse, weil da ein Wille ist und wenn ihr den richtigen Verein gefunden habt, ist doch wunderbar. Ich persönlich finde saubere Schnitte besser.
    Du kannst ganz normal Mitglied in 2 Vereinen sein, das kann dir keiner verbieten.
    Nur mit dem Spielerpass geht es nur für einen Verein.

    Eine kurze Frage:
    Euer aktuelles Team und DU und dein gut entwickelter Sohnemann ärgern sich jede Woche, weil er in einem schwachen Team spielt oder spielen muss bis man wechseln kann mit der Spielerlaubnis. Wie wollt ihr damit umgehen als ehrgeizige Spieler/Eltern?

  • Ich als Elternteil "Supporte" meinen Sohn. Unsere Abmachung ist, dass die Schule seine Arbeitsleistung ist und er dafür von mir die möglichste Unterstützung bekommt. Ich bin bei vielen Trainings dabei und schaue mir natürlich die Spiele an.

    Das "ärgern" ist ziemlich reduziert, da man diese Situation ja nicht ändern ändern kann. Mein Sohn hat das akzeptiert und versucht halt immer so gut wie möglich zu spielen. Gute Pässe und Spielideen, die Mannschaft auf dem Feld sortieren. Er weiss das es nicht an ihm liegt, sondern an der Mannschaft (ihn natürlich eingeschlossen).


    Wir haben das im vorherigen Verein erlebt. Da sind im Winter 4 Kids gegangen, weil die Eltern dachten der Verein sei nicht der richtige.

    So wollen wir das nicht handhaben und deswegen "zu Ende" spielen. Aber natürlich ist die Einladung zum Training im anderen Verein eine Chance die man ergreifen sollte, oder? Wenn da zur nächsten Saison der Trainer wechselt ist er wenigstens nicht unbekannt im neuen Verein, war mein Gendake...

  • Der aktuelle Trainer im alten Verein ist gut. Der hat aus einer Truppe die vor einem Jahr fast keinen Bock auf Fußball hatte ein Team gemacht. Es ist halt im Verein Breitensport angesagt und da bekommst du als Trainer jeden Spieler der sich anmeldet.

  • Dein Sohn ist im U13-Alter. Somit kommt er seit 1,5 Jahren für die DFB-Stützpunktförderung infrage. Ist er Stützpunktspieler?


    Gibt es statt einer Probetraining-Erlaubnis auch etwas längerfristiges in dieser Richtung?

    Ja. Man kann die Trainingsgenehmigung auch für einen längeren Zeitraum ausstellen.

  • Für mich ist die Sachlage ganz einfach. Wäre ich Elternteil und mein Sohn&Tochter wir sind unzufrieden und haben das Angebot für ein Probetraining bei einer "perspektivischen" Leistungsmannschaft würde ich es nutzen und dem Trainer das kurz mitteilen, muss man aber nicht. Werde ich im neuen Verein aufgenommen und der Mannschaft, teile ich das dem aktuellen Trainer mit.

    ich würde nicht mehr zum Training der alten Vereins gehen, sondern mich voll und ganz auf die neue Mannschaft konzentrieren und mich freuen. Leistungsteams machen i.d.R viele Testpsiele und dort kann dein Sohnemann spielen. Er darf nur nicht bei den Pflichtspielen mitmachen. Ich würde mich nicht mehr ärgern oder gar Zeit investieren mit der alten Mannschaft. Es kommt früher oder später heraus, das ihr wechselt und das gibt nur Unruhe innerhalb alten Mannschaft und davon hat keiner was.

  • Für mich ist die Sachlage ganz einfach. Wäre ich Elternteil und mein Sohn&Tochter wir sind unzufrieden und haben das Angebot für ein Probetraining bei einer "perspektivischen" Leistungsmannschaft würde ich es nutzen und dem Trainer das kurz mitteilen, muss man aber nicht. Werde ich im neuen Verein aufgenommen und der Mannschaft, teile ich das dem aktuellen Trainer mit.

    ich würde nicht mehr zum Training der alten Vereins gehen, sondern mich voll und ganz auf die neue Mannschaft konzentrieren und mich freuen. Leistungsteams machen i.d.R viele Testpsiele und dort kann dein Sohnemann spielen. Er darf nur nicht bei den Pflichtspielen mitmachen. Ich würde mich nicht mehr ärgern oder gar Zeit investieren mit der alten Mannschaft. Es kommt früher oder später heraus, das ihr wechselt und das gibt nur Unruhe innerhalb alten Mannschaft und davon hat keiner was.


    Sehe ich ganz anders. Man ist mit dem Verein und dem Trainer zufrieden und das Pflichtbewusstsein ist da die Saison zuende zu bringen. Warum soll man das denn nicht tun?


  • Sehe ich ganz anders. Man ist mit dem Verein und dem Trainer zufrieden und das Pflichtbewusstsein ist da die Saison zuende zu bringen. Warum soll man das denn nicht tun?

    Ja natürlich ist es gut das sie die Saison noch zu ende spielen wollen und bis Saisonende zu unterstützen. Hier spielen viele Faktoren mit ein, damit es auch ohne Konflikte bis Saisonende gutgeht zwischen Trainer, Spieler, Mitspieler und dem Papa oder Eltern. Warum sich den ärger aufbrummen, wenn man die Möglichkeit hat was neues anzufangen und sich der Sohn besser entwickeln kann im neuen Umfeld.
    Szenario : Was passiert bei der nächsten heftigen Niederlage, da ruft ein Papa aus der Stammmannschaft, das der eine ja schon gedanklich wechselt und sich nicht mehr anstrengen muss und warum den Trainer noch auf ihn zählt, soll doch die anderen Kinder mehr zum spielen kommen die sich mit der Mannschaft identifizieren. Wie würde da alphatester wohl reagieren?

  • Unterste Kreisklasse D Jugend, Breitensportverein, gute Stimmung im Team, guter Trainer, Zulauf in der Mannschaft, keine Aufstiegsambitionen. Ich sehe da persönlich wenig Konfliktpotential wenn man offen mit dem Trainer spricht und würde auch nicht den Teufel an die Wand malen.

  • Mein Sohn (2010) spielt seitdem er 3 Jahre alt ist Fußball.

    Wenn du einen Rat möchtest, dann fehlt noch die Erklärung, warum ein 12 - 13 jähriges Kind aus der D-Jugend-Kreisklasse im NLZ eines Bundesligisten bei einer U 15 Junioren Regionalligamannschaft mittrainieren sollte?


    Oder ist es dort eine separate Fußballschule, die lediglich den Namen des Bundesligisten tragen darf, sonst aber nichts damit zu tun hat?

  • Mein Sohn (2010) spielt seitdem er 3 Jahre alt ist Fußball.

    Wenn du einen Rat möchtest, dann fehlt noch die Erklärung, warum ein 12 - 13 jähriges Kind aus der D-Jugend-Kreisklasse im NLZ eines Bundesligisten bei einer U 15 Junioren Regionalligamannschaft mittrainieren sollte?


    Oder ist es dort eine separate Fußballschule, die lediglich den Namen des Bundesligisten tragen darf, sonst aber nichts damit zu tun hat?

    Er meint ein ambitionierten Partnerverein eines NLZ wohl eher einer U14 (jüngerer Jahrgang), nicht das NLZ einer U14 oder U15.

  • ich würde nicht mehr zum Training der alten Vereins gehen, sondern mich voll und ganz auf die neue Mannschaft konzentrieren und mich freuen. Leistungsteams machen i.d.R viele Testpsiele und dort kann dein Sohnemann spielen. Er darf nur nicht bei den Pflichtspielen mitmachen. Ich würde mich nicht mehr ärgern oder gar Zeit investieren mit der alten Mannschaft. Es kommt früher oder später heraus, das ihr wechselt und das gibt nur Unruhe innerhalb alten Mannschaft und davon hat keiner was.

    In meinen Augen ist das der falsche Weg.


    Als Teil einer Mannschaft hat man sich meiner Meinung nach - egal in welchem Alter und auf welcher Leistungsstufe - der Mannschaft unterzuordnen. Wenn es Push-Faktoren gibt, kann man mit dem Trainer darüber sprechen und zu dem Schluss kommen, dass man einen anderen Weg einschlägt. Aber eine Zusage für eine Saison sollte auch eingehalten werden.


    Nur, weil man andere Optionen (also Pull-Faktoren) hat, nicht mehr aufzutauchen und sofort woanders hinzugehen, ist in meinen Augen eine ziemlich dämliche Lektion für ein Kind. Der Spieler hat sich jahrelang darauf verlassen, dass er in der Mannschaft spielen kann und ein Trainingsangebot bekommt, hat er ja beides offenbar gut genutzt. Dann bei der erstbesten Gelegenheit die Weggefährten mittendrin im Stich zu lassen und was neues zu machen, würde für mich als ziemlich egoistisch wirken. Warum nicht im Sommer zwischen den Saisons den Schnitt machen? Man stelle sich vor, dass bei der aktuellen Mannschaft durch einen Abgang schon der Spielbetrieb gefährdet ist.


    Außerdem führt das in meinen Augen noch weniger dazu, dass der "ehemalige" Spieler in guter Erinnerung bleibt und eine Rückkehr problemlos möglich ist. Wird der Abschied nicht sauber vollzogen, gibt es auf beiden Seiten Hindernisse bei einer möglichen Rückkehr, die man sich immer offen halten sollte.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Charles De Goal 100 %Zustimmung. Man läßt sein Team niemals mitten in der Saison im Stich und vor allem wenn man als guter Spieler das Team im Training und Spiel puschen kann, egal welche Probetrainings-Angebote man vorliegen hat, wenn man sich halbwegs wohlfühlt im Umfeld.

    Jedoch bedenke da ist ein Spieler /Elternteil unzufrieden mit der Situation und dem Leistungsverfall durch neue Spieler wahrscheinlich einige Anfänger. Spieler ist ambitioniert und will bessere Mitspieler haben im Training und Spiel und hat das dem Elternteil schon mitgeteilt. Ich als Trainer hab das schon häufig gehört nach Spielen, es liegt nicht an dir mein Sohn, du brauchst einfach bessere Mitspieler. Es sind alle schuld, bloß der Sprößling nicht, solche Ego-typen braucht kein Team auf der Welt. die kennen in der Regel wenig den Begriff wie gewinnen und verlieren gemeinsam. Bei Niederlage ist das Team schuldig und bei Siegen natürlich der Sohn der Held.

    Schon bei der ersten Gelegenheit fallen wohl dann Sprüche egal von welcher Seite, der ist doch bald weg oder wir sind doch bald weg und die Stimmung im Team kippt wegen 1 !!! Spieler und hat quasi Sogwirkung vielleicht noch auf 2-3 andere Spieler. Jetzt unabhängig wie gut oder kompetent der aktuelle Trainer ist. Es kommt früher oder später heraus mit der Wechselabsicht und der Unzufriedenheit. Der Trainer hat wohl Zulauf und kann den Verlust kompensieren und der Spielbetrieb ist nicht gefährdet.

  • Vielen Dank für die Tips

    Mein Sohn (2010) spielt seitdem er 3 Jahre alt ist Fußball.

    Wenn du einen Rat möchtest, dann fehlt noch die Erklärung, warum ein 12 - 13 jähriges Kind aus der D-Jugend-Kreisklasse im NLZ eines Bundesligisten bei einer U 15 Junioren Regionalligamannschaft mittrainieren sollte?


    Oder ist es dort eine separate Fußballschule, die lediglich den Namen des Bundesligisten tragen darf, sonst aber nichts damit zu tun hat?

    Hallo TW Trainer,


    das ist ein Partnerverein. Kein NLZ. Dort wird intensiv trainiert und häufig gespielt. Da kann er ab jetzt in der C-Jugend (2009) mittrainieren und seine Leistungen verbessern. Im nächsten Jahr gibt es dann 2 C-Jugenden 2009 & 2010. Da wählt der Verein dann die passenden Spieler.
    Letztendlich wird man dann sehen wohin die Reise geht. Ob es beim Leistungssport bleibt oder es führ mehr reicht wird man sehen.

  • Also wenn ich es richtig verstehe, kann man als jeweiliges Vereinsmitglied auch im jeweiligen Team trainieren?

    Das ist das Ziel. Mit der alten Mannschaft die Saison zu Ende spielen. Und halt neue Impulse aus der C-Jugend bekommen.


    Wenn sich alle vernünftig verhalten kann das klappen. Sollte der jetzige Trainer ihn dann nicht mehr spielen lassen, hören wir halt auch mit dem Training im alten Verein auf und konzentrieren uns auf den neuen. Ist ja logisch.


    Die "anderen" Eltern sind eher kein Problem. Da sind fast nie welche...

  • ja, man darf auch bei 2 Vereinen trainieren, das spricht nix dagegen und jedes Training und Bolzplatz kicken bringt die Spieler weiter.
    Es kann gut klappen und sollte es im Prinzip auch, wenn alle an einem Strang ziehen und man nicht gegen den aktuellen Trainer unterbewußt arbeitet und es ihm erschwert durch fehlende Trainingszeiten und im Elternkreis sich brüstet (gedanklich schon beim neuen Verein) und dann auf das Spielen pocht, da er ja ein stärkerer Spieler ist. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

  • , man darf auch bei 2 Vereinen trainieren, das spricht nix dagegen

    Je nach Landesverband spricht da einiges gegen, man benötigt zum Beispiel das Einverständnis des Vereins...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!