Tipps für wechselhaft-renitente B-Jugend, schlechter Teamgeist

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  • Hallo zusammen,


    in diesem Thread erzähle ich von meiner aktuellen Trainersituation und erhoffe mir Tipps von erfahrenen Jugendfußball-Hasen und möchte einfach berichten was so los ist. Vielleicht kommt dem ein oder anderen ja etwas bekannt vor...


    Ich trainiere seit August interimsweise eine B-Jugend in der Kreisklasse. Zunächst war ich nur als spontane Unterstützung eingeplant, aber schon relativ schnell ist der eigentliche Cheftrainer aus gesundheitlichen Gründen eher in die zweite Reihe gerückt und ich leite die Trainings und mache die Ansprachen vor den Spielen.

    Die Mannschaft besteht aus ca. 75% B-Jugendlichen und 25% C-Jugendlichen, die bei uns spielen, weil es im Verein keine C-Jugend gibt.

    Das Leistungsniveau ist sehr breit gestreut. Wir haben einzelne Spieler, die wegen Disziplinlosigkeit aus höherklassigen Vereinen rausgeflogen sind aber fußballerisch 1-2 Ligen höher spielen könnten. Aber es gibt eben auch Spieler, die erst kürzlich mit Fußball angefangen haben und weder Technik noch Spielverständnis besitzen. Und dazu kommt, dass die meisten gerade anfangen wild und rebellisch zu werden. B-Jugend halt...war bei mir ähnlich damals. Achja, es gibt auch noch einen Trupp von "Bad Boys". Straßenmöchtegerngangster wäre wohl passender, aber sie halten sich für extrem harte Typen.


    Meine Probleme sind vielfältig.


    1. Trainingsbeteiligung. Der Kader besteht aus ca. 17 Spielern (was schon echt nicht viel ist), wovon 3 dauerhaft suspendiert wurden. Wenn dann noch die üblichen Absagen wie "muss lernen", "bin erkältet" und "habe verschlafen" kommen, passiert es regelmäßig, dass zum Training nur 5-10 Jungs erscheinen. Aus meiner Sicht kann man an solchen Tagen spielerisch (Mannschaftstaktisch) quasi gar nichts üben. Der große Vorteil ist, je weniger da sind umso ruhiger und konzentrierter wird gearbeitet. Denn je größer die Trainingsbeteiligung, desto...


    2. Schwieriger wird es, eine Übung zu erklären und auch anständig umzusetzen. Es ist für viele schon zu viel verlangt, einfach mal 2 Minuten die Klappe zu halten. Generell scheint es mir so, dass die meisten es cool finden mit ihren Kumpels 90 Minuten draußen zu zocken, aber nicht wirklich Bock auf Trainingseinheiten haben, die sie zu besseren Spielern machen.


    Hier passt jetzt eine kurze Beschreibung zu mir. Ich habe im Jugendbereich auf hohem Niveau gespielt und habe dann verletzungsbedingt und durchs Studium (Ablenkung durch viele Parties wäre auch nicht falsch) meine fußballerische Karriere mehr oder weniger nach der Jugend beendet. Hier und da habe ich in meinen Zwanzigern nochmal A-Klasse gespielt, aber nichts erwähnenswertes.

    Aus meiner Jugendfußballzeit kenne ich die bisher beschriebenen Verhaltensweisen überhaupt nicht. Zum einen wäre man direkt aus der Mannschaft geflogen, zum anderen waren alle Spieler total willig etwas zu lernen und Gas zu geben. Es wäre auch undenkbar gewesen dem Trainer ins Wort zu fallen.

    Auch die Eltern waren ganz anders drauf. Bei unseren Auswärtsspielen haben wir fast immer Probleme genügend Autos zusammen zu bekommen. Rausschmisse sind leider keine Option, denn dann hätten wir weniger als 11 Spieler und genau das wissen die Jungs. Es besteht quasi kein natürlicher Leistungsdruck. Nach meiner ersten Woche habe ich zu meinem Trainerkollegen gesagt, dass mindestens 5 Spieler rausfliegen müssen. Wenigstens 3 sind es geworden, aber eigentlich müssten es mehr sein. Leider verliert man auch an Glaubwürdigkeit und Autorität, wenn man immer wieder die gleichen Ansagen macht ohne echte Konsequenzen.


    3. Einige Jungs scheinen nicht intelligent genug für manche Übungsformen zu sein. Etwas komplexere Übungen musste ich abbrechen, weil ein paar Jungs wirklich nicht geschnallt haben was sie zu machen haben. Dadurch hat die Übung für die ganze Mannschaft nicht mehr funktioniert. Bis auf die "höherklassig verbannten" kennen die meisten aber vermutlich auch nicht viel mehr als Basicübungen ("bisschen bolzen").


    4. Eine erstaunliche Erkenntnis war, dass Wettkämpfe sehr gut funktionieren. D.h. schon in der Aufwärmphase teile ich die Jungs in zwei Mannschaften ein und dann werden Sprints mit dem Ball, Staffellauf ohne Ball usw. als Wettkampf ausgetragen. Erstaunlicherweise sind hier alle ausnahmslos Feuer und Flamme und wollen nicht verlieren. Seit dem ich das herausgefunden hatte machen wir das bei jedem Training und es funtioniert echt gut. Diese Einstellung würde ich mir bei allen Übungen und auch grundsätzlich wünschen...


    5. Spieltage sind ähnlich Kraft kostend wie das Erklären von Übungen. Deshalb halte ich meine Ansprachen und Anweisungen auch möglichst kurz, denn je länger die zuhören müssen umso eher fangen sie an Scheiße zu bauen.


    6. Der Teamgeist ist grausam. Wenn wir 0:2 hinten liegen beleidigen sich alle gegenseitig und wir kriegen eine richtige Packung. Hier habe ich mehrere "Brandherde" entdeckt. 1. Die große Altersspanne (C+B zusammen) 2. Die höherklassig-suspendierten sind Möchtegernmessis, was ich auch früher schon für toxisch gefährlich hielt 3. Manche Spieler sind leider wirklich harte Graupen. Da kann ich es schon verstehen, dass man sich lieber festdribbelt als zu jemandem zu passen, der den Ball nicht stoppen kann 4. Clique innerhalb der Mannschaft. Die Bad Boys sind alle erst seit 2015 im Lande und bilden eine Clique. Jeder einzeln für sich ist total lieb und nett, aber als Clique zum kotzen. Die 3 suspendierten waren übrigens aus der Clique, also wir haben sie schon verkleinert, aber viel mehr Spieler können wir nicht rausschmeißen ohne nicht den Spielbetrieb zu gefährden.



    So jetzt habe ich ganz viel berichtet. Mein einziges Ziel ist es hinzukriegen, dass die Mannschaft besser spielt. Daher meine Frage: Wer von Euch hat schon mal eine solche Trümmertruppe trainiert und es geschafft sie zu verbessern?

    Einfach nur der Betreuer zu sein reicht mir nämlich nicht. Dafür haben einige Spieler zu großes Potential und ich selber habe auch keine Lust auf 0815-Training und jeden Sonntag auf den Sack zu kriegen.

    Die Ergebnisse zeigen zwar einen Aufwärtstrend in den letzten Wochen, aber spielerisch sind mir die Fortschritte viel zu wenig und langsam. Ist da aus Eurer Sicht überhaupt noch was zu retten?


    P.S.: Als ich zur Mannschaft kam bestanden die Trainingseinheiten aus "Drauf bolzen bis alle da sind", Aufwärmen, Torschuss, Spielchen. Das habe ich komplett verändert und vielleicht braucht es auch einfach etwas Zeit bis die Mannschaft es verinnerlicht. Nur frage ich mich wie lange so ein Prozess dauert...denn in den 3 Monaten bin ich 3 Jahre gealtert =O

  • Hallo erstmal und herzlich Willkommen.


    Ich musste bei der Beschreibung deiner Truppe ein paarmal Schmunzeln.

    Spontan wäre ich wohl bei dieser Konstellation geneigt den Kopf in den Sand zu stecken. Andererseits ist es ja eine sehr reizvolle Aufgabe, aus diesem Chaostrupp eine Mannschaft zu formen.


    Du hast ja schon rausgefunden, dass die Jungs auf Wettkampfspiele stehen. Somit hast du ja schon etwas Zugang gefunden. Ein Abschlussspiel kannst du zum Beispiel damit befeuern, dass die Sieger in eine Gummibärchentüte oder so was greifen dürfen, die anderen nicht.

    Was habt ihr denn in Richtung Teambuilding bisher gemacht? Ein Fehler im System, der auch gerne im Arbeitsleben gemacht wird ist, eine Truppe zusammenzustellen und davon auszugehen, dass alles von alleine super wird. Warum sollte das so sein?

    Ich glaube, ich würde hier ansetzen.


    Mannschaftsbesprechung mit klaren Fragestellungen:

    Du könntest eine Wand hernehmen und darauf eine Skala mit Postits markieren.

    Dann stellst du erstmal deine Fragen und lässt die Spieler ihre Einschätzung durch je einen Postit Zettel aufkleben.


    Wo seht ihr euch aktuell? (Können und Fähigkeiten, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft)

    Was oder wo wollt ihr in 6 oder 12 Monaten sein? (Ziele notieren lassen, vortragen, auf 1-2 Ziele einigen und ausformulieren)

    Wieviel seid ihr bereit dafür einzusetzen? (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft)

    Welche Maßnahmen könnt ihr dazu definieren? (Regelkatalog erarbeiten)

    Was machen wir, wenn sich jemand nicht dran hält (Strafenkatalog definieren, hoffentlich etwas fantasievoller als 1 € fürs Zuspätkommen)


    Im Rahmen der Regeln kannst und solltest du wohl auch eine klare Stellung beziehen und deine Erwartungen klar aufzeigen! Wenn die Jungs in dir einen motivierten Trainer entdeckt haben, werden sie dir hoffentlich auch folgen wollen. Definiere unter welchen Bedingungen dir das Training Spaß macht. Und dass du nur bereit bist, deine Zeit einzubringen, wenn es sich für alle lohnt, auch für dich!
    Und wenn sich mittelfristig nichts bessert, dann wirf die Brocken hin und such dir ein zu dir besser passendes Team.



    Im Training:

    in jedes Training ein Kooperationsspiel einbauen.

    z.B. zwei Teams müssen einen Stab vom Boden aufheben und zu einem Ziel transportieren. Haken: jeder einzelne darf dazu nur einen einzelnen Finger benutzen.

    oder
    Auf einer Linie stehend müssen sich die Spieler nach Größe, Alter, Haarfarbe, Anzahl der Geschwister usw. aufstellen, ohne dass einer neben die Linie tritt. (Dabei müssen sie sich zum Beispiel anfassen um an einander vorbei zu kommen)

    von solchen Spielen ist das Internet ja voll, musst du halt mal schauen, was dich anspricht.

    Achte z.B. durch das Ausgeben von Leibchen schon bei diesen Übungen darauf, deine Strategen zu trennen und dafür zu sorgen, dass sich die miteinander beschäftigen müssen, die das bisher vermeiden.


    Und dann habe ich mal eine Methode aufgeschnappt, die der Trainer "Warmduschen" genannt hat. Dabei saßen die Spieler im Kreis und mussten jeweils laut und deutlich etwas Wertschätzendes zu ihrem Nebenmann sagen. Das kostete die Jungs anfangs einiges an Überwindung. Dabei macht der Trainer den Anfang denn irgendwas Nettes gibt es sogar zum größten Chaoten zu sagen! Auch hier: mal nach Alphabet, mal nach Alter... in immer wieder neuen Konstellationen


    Übrigens : Gib deinen wiederkehrenden Spielen auf dem Platz Namen (analog dem Yoga). So musst du nicht immer wieder von vorne anfangen zu erklären.

    Halte das Grundprinzip vom leichten zum schweren ein. Überlege dir, wie eine vereinfache Variante deiner Übung aussehen könnte und starte damit. Wenn das dann läuft, ergänzt du nach und nach Aufgaben und Schwierigkeitsstufe.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Vielen Dank für die Antwort!


    Im Bereich Teambuilding haben wir seitdem ich dabei bin gar nichts gemacht. Aber das ist trotzdem ein guter Hinweis, denn ein echtes Team sind sie nicht. Ich überlege mir dazu mal etwas. Danke!


    Die Idee mit der Besprechungsrunde kam mir auch schon, allerdings habe ich sie wieder verworfen. Denn Ruhe in der Kabine herrscht nur wenn alle völlig ausgepowert sind oder ich eine Brandrede halte. Dies musste ich schon zwei mal machen, aber der Effekt ist nur sehr kurzweilig. Da bei einigen die Botschaft links rein und rechts wieder raus geht und ich mich persönlich nicht regelmäßig im 180er Pulsbereich aufhalten will, halte ich analytische Herangehensweisen für nicht praktikabel mit dieser Mannschaft. Ich will auch nicht wissen wie deren Unterricht in der Schule abläuft...

    Was mir sehr hilft ist, dass ich alle Übungen vormachen kann und bei Schluderigkeiten aktiv mitspiele, um zu zeigen was ich erwarte. Gerade bei den "Möchtegern Stars" hilft das sehr den nötigen Respekt zu bekommen und mir auch zu glauben, dass diese und jene Übung etwas bringt. An Selbstbewusstsein mangelt es meinen Spielern (leider) nicht...hehe


    Zitat

    Und wenn sich mittelfristig nichts bessert, dann wirf die Brocken hin und such dir ein zu dir besser passendes Team.

    Daran habe ich auch schon gedacht. Spätestens zur Saison 22/23 werde ich zu einem ambitionierteren Verein wechseln, sofern es beruflich vereinbar ist und man mir die Chance gibt.


    Danke auch für den Tipp mit den Kooperationsspielen! Werde ich einbauen und ich bin mir sicher, dass es hilft.


    Zitat

    Achte z.B. durch das Ausgeben von Leibchen schon bei diesen Übungen darauf, deine Strategen zu trennen und dafür zu sorgen, dass sich die miteinander beschäftigen müssen, die das bisher vermeiden.

    Das setze ich bereits um, ist jedoch abhängig davon wie viele zum Training kommen und vor allem wer. Manchmal klappt es nicht chaotische Konstellationen zu vermeiden.


    Ebenfalls danke für den Tipp mit den Namensgebungen für die unterschiedlichen Übungen, ein sehr guter Hinweis gerade für meine Truppe!

    Von leicht zu schwer.....so weit wäre ich gerne. Mittelfristig sicher ein guter Hinweis, aber wegen schwankender und auch wechselnder Trainingsbeteiligung ist es schwer ein Basisrepertoire an Übungen aufzubauen, welches man kontinuierlich erweitern könnte.

  • Hi,

    ich sehe ein paar parallelen zu meiner B-Jugend. =)
    Zum Glück für mich nur ein paar. In Sachen Motivation und Einsatz bin ich mit meinen Junges gesegnet.

    5. Spieltage sind ähnlich Kraft kostend wie das Erklären von Übungen. Deshalb halte ich meine Ansprachen und Anweisungen auch möglichst kurz, denn je länger die zuhören müssen umso eher fangen sie an Scheiße zu bauen.


    eine kleine Geschichte aus meiner Erfahrung. Vielleicht hilft sie ja als Idee.

    Ich hatte bei früheren Mannschaften (U13/U15) auch oft das Problem das in der Kabine mehr gequatscht wurde als sich auf das anstehende Spiel zu konzentrieren. Oft war hier FIFA wichtiger als richtiger Fußball.


    Dafür habe ich mir die Tradition jeder Kreisliga Mannschaft zu eigen gemacht. Musik!
    Sobald wir vor einem Spiel zum Umziehen in die Kabine sind habe ich eine kleine Bluetooth-Box gestartet und Musik an gemacht.
    So laut das die Kids nicht mehr einfach miteinander sprechen konnten (natürlich so leise damit niemand ein Schaden davon trägt).

    Relativ schnell haben alle gelernt "geht die Musik an, ist es zeit mich zu konzentrieren". Wenn dann mal alle in der Konzentration-Phase waren und die Gemühter beruhigt waren, konnte ich die Musik stoppen und in normaler Lautstärke klare Gespräche führen.

    Nach ca. 5-6 Monaten konnte ich die Musik wieder daheim lassen. Es hatten alle gelernt sich vor einem Spiel zu konzentrieren. Auch ohne "musikalischen Trigger".

    Und wenn sich mittelfristig nichts bessert, dann wirf die Brocken hin und such dir ein zu dir besser passendes Team.

    Dem kann ich nur zustimmen. So schade es für die Kids auch ist die sich benehmen können. Es hilft nichts wenn du den Spaß an dem ganzen deswegen verlierst.
    Es gibt eh schon wenige Trainer. Wir (der Fußball) dürfen es uns nicht erlauben noch mehr zu verlieren.

  • Eine Mannschaftsbesprechung würde ich nie in der Kabine machen. Entweder im Vereinsheim, falls vorhanden im Schulungsraum oder zur Not in der örtlichen Pizzeria. Statt Training!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Auch wenn das abgedroschen klingt, wird es nicht falscher. Spielformen haben immer einen Wettbewerbscharakter,

    der den Spielern, neben den Lerneffekten unter R,Z, Gegnerdruck, auch Spaß macht und die Konzentration oben hält.

    Halte das Grundprinzip vom leichten zum schweren ein. Überlege dir, wie eine vereinfache Variante deiner Übung aussehen könnte und starte damit. Wenn das dann läuft, ergänzt du nach und nach Aufgaben und Schwierigkeitsstufe.

    Da halte ich mal gegen. Halte das Prinzip nicht ein, sondern trainiere mal eine Spielform, die Deine Jungs eben (noch)nicht beherrschen. Zum einen gibt es durchaus Belege für Lernerfolge (NLP), zum anderen, in Deinem Fall, wirst Du zeigen können wo Ihr/Du hinwollt (Beispiel Raumbesetzung ein schweres 4/6 Felderschach etc. etc.).

    Nach 2,3 Wochen machst Du das dann nochmal. Wird dann viel besser laufen.


    Dazu passend ist es m.e. wichtig, klare Anliegen zu benennen (wir wollen Spielen wie Liverpool o.ä). Keine Ziele( wir wollen 3ter werden, daran scheitert man möglicherweise). Die Arbeit an Anliegen ist kontinuierlich.

    Dazu gehört die Spielidee klar zu formulieren, und dadurch greifbar zu machen, das Spielformen auch vom Trainingsanhalt einen Bezug aufweisen

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Das einzige, dass du wirklich ändern kannst, ist deine Sicht auf die Dinge. Die Jungs wirst du nicht ändern können - höchstens dressieren und das bringt in Richtung Fußball auch nicht den gewünschten Erfolg.


    Und nachdem mir in letzter Zeit immer wieder gesagt wurde, wie wichtig das Fußballspielen für die Jungs ist, hier mal eine Anregung bei der sie kooperieren und kommunizieren müssen:

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  • Da halte ich mal gegen. Halte das Prinzip nicht ein, sondern trainiere mal eine Spielform, die Deine Jungs eben (noch)nicht beherrschen.

    In die konkreten Trainingsinhalte einer B mische ich mich wegen Ahnungslosigkeit nicht ein, da kennst du dich besser aus.


    Aber in der beschrieben Chaostruppe werden kompliziertere Übungen nicht verstanden.

    Ob das jetzt was mit anstehen und irgendwelche Hütchen und Passstaffetten l abarbeiten ist oder eine Spielform ist bei meinen Gedanken zweitrangig.

    Wenn es zu kompliziert ist, muss ich es vereinfachen. Statt 5 min einreden auf Nixblicker vom Haare-raufenden Trainer würden sie bei mir 3 min ganz simpel anfangen, dann die nächste Teilanweisung und nach 5 Min dann die Endform...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wenn es zu kompliziert ist, muss ich es vereinfachen. Statt 5 min einreden auf Nixblicker vom Haare-raufenden Trainer würden sie bei mir 3 min ganz simpel anfangen, dann die nächste Teilanweisung und nach 5 Min dann die Endform...

    Ein (über)fordernde Spielform hat ja per se ersteinmal nichts mit einer langen, ausufernden Erklärung zu tun, sondern mit einem hohen Anspruch, der durch die Gegebenheiten vorgegeben ist.

    Das ist auch ein großer Unterschied zu Ablauforientiertem Training in Iso formen, da hier der Anspruch durch viele Erklärungen Hütchengegner künstlich geschaffen wird

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe zwar keine Chaostruppe, aber Teambuildingsachen finde ich immer ausprobierenswert.


    let1612 : Ich habe das aus obigem Video gestern meine Mädels machen lassen. Jam gut an.


    Goodie : Das "Warmduschen" ist ne schöne Sache, danke für die Anregung.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Das kommt mir sehr bekannt vor. Lass doch die Jungs einfach kicken. Mach keine komplizierten Sachen, da deine Truppe zu heterogen ist und das Leistungsniveau und der Anspruch weit auseinderklaffen. Auspowern ja ca. 45 Min (Stabis) und dann 45 Min Spiel und dort legst du deine Schwerpunkte rein (Überzahlspiel, Kombination aussen, Spielverlagerung ohne lange zu erklären). Wichtig ist, daß du die Jungs ernst nimmst und Sie auch mit einbindest in die Spielidee und dann schaut ihr gemeinsam, wie ihr das umsetzen könnt. Ein Trainer muss nicht alles wissen. Wenn Sie merken, daß der Trainer für Sie Feuer und Flamme ist, werden Sie hoffentlich mitziehen. Mehr kannst du nicht machen.