Fokus im Funino Training und Spiel

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  • Hallo, eine Frage zu euren Erfahrungen im Funino Bereich, gerade im Hinblick auf die kommenden Monate/Jahre wenn sich der Spielmodus noch viel weiter und flächendeckender durchsetzen wird in den jüngeren Altersklassen.


    Auf was sollte man den Fokus im Funino Spiel legen? Bei mir ist momentan viel Dribbling im Fokus, die Kinder können teilweise, wenn sie schon etwas länger dabei sind, vom eigenen Tor bis zu den gegnerischen Toren dribbeln (Problem Tor zählt nicht weil kein Abspiel vorhanden wenn der Ball eingedribbelt wird). Jetzt die Frage auf was man den Fokus eurer Meinung nach im Funino Spiel und Training legen sollte.


    Meine Erfahrungen sind so viele Testspiele wie möglich zu machen, die haben für die Kinder den größten Lerneffekt. Dies ist natürlich nicht jede Woche möglich und untereinander spielen wir auch viel im Training (meistens mindestens 30min der Trainingszeit auf 2 Funino Feldern mit 4 Mannschaften). Aber es gibt mit Sicherheit auch Übungen wo man Kindern etwas für die Spiele an die Hand Geben kann. Das Zusammenspiel fällt teilweise schwierig, aber reine trockene Passübungen und Ballannahmeübungen catchen die Kinder natürlich überhaupt nicht.


    Bin da gern für vieles neues offen, da ich selbst erst 1,5 Jahre im Funino Bereich trainiere und noch meine Erfahrungen sammeln muss.

  • Im Buch von Horst Wein sind Vereinfachte Spieler für Zweiermannschaften enthalten.

    Das sind glaube ich 12 Stück. Das müsste das sein was du suchst, da damit die wichtigsten Situationen abgehandelt werden, die im Funino auftauchen.

    Die Spieler werden dabei vor verschiedene Probleme gestellt die sie dann halt lösen müssen. Z.b. laufen 2 Angreifer auf einen Verteidiger zu und entscheiden sich dann für das Dribbling oder den Querpass. Das ganze wird auf dem Funinofeld gemacht.

    Ich brauche eigentlich gar nicht soviel erzählen, das Buch ist definitiv was du suchst: "Spielintelligenz im Kinderfussball".

  • Im Buch von Horst Wein sind Vereinfachte Spieler für Zweiermannschaften enthalten.

    Das sind glaube ich 12 Stück. Das müsste das sein was du suchst, da damit die wichtigsten Situationen abgehandelt werden, die im Funino auftauchen.

    Die Spieler werden dabei vor verschiedene Probleme gestellt die sie dann halt lösen müssen. Z.b. laufen 2 Angreifer auf einen Verteidiger zu und entscheiden sich dann für das Dribbling oder den Querpass. Das ganze wird auf dem Funinofeld gemacht.

    Ich brauche eigentlich gar nicht soviel erzählen, das Buch ist definitiv was du suchst: "Spielintelligenz im Kinderfussball".

    Habe ich mir bestellt danke für den Hinweis!


    Welchen Ansatz sollte man bei der Teambildung im Training und bei Turnieren verfolgen?

    Ich mach gern in jede Mannschaft 1 oder 2 starke Kinder und dazu immer 1 bis 2 schwache Kinder. Gibt aber auch Vereine die machen eine Mannschaft nur mit starken Kindern und eine Mannschaft mit schwächeren Kindern.

  • Die Mannschaften sollten möglichst homogen sein. Im Training kommt es natürlich darauf an wie viele Spieler du hast.


    Ich kenne euren Spieltagsmodus nicht bzw. Was du mit den Gegnern bei Freundschaft spielen ausmachst, aber bei Funinofestivals soll es so ablaufen:


    Du meldest mehrere Mannschaft und schätzt die Spielstärke ein. Also die "besten" 3, dann 4-6, 7-9 usw..


    Die Gegner machen dasselbe und dann wird auf mehreren Feldern mit Auf- und Abstieg gespielt. Nach ein paar Runden verteilen sich die Mannschaften dann normalerweise entsprechend ihrer Spielstärke und es treffen eher gleichstarke Mannschaften aufeinander.

  • Hallo,

    ich lasse im Training viel 1 gegen 1 oder 2 gegen 2 spielen.

    Ich muss zwar viel kleine Felder aufbauen aber ich finde das lohn sich.

    Mach ich auch gern, die Kinder lieben es auch, aber bei 16 Kindern kann man halt leider nicht auf jedem Spielfeld gleichzeitig sein um Hilfestellungen zu geben, selbst wenn ich ab und an Mal einen Co-Trainer zur Hand habe.

  • Du musst auch nicht immer Hilfestellungen geben.

    Ich habe fast immer 20 Kinder bei Training. Ich lasse sie einfach spielen.

    Ich gehe da nach dem Ball-im-Tor-Effekt.


    Ball-im-Tor-Effekt (der Lerner lernt Autonom)

    • Der Lerner hat voll Kontrolle (Jeder hat seine eigene Technik)
    • Er ist nicht abhängig von Lehrer, Eltern, etc. (wie früher auf dem Bolzplatz)
    • Wenn es nicht klappt sehen die Kinder das selber und korrigieren selber
  • Du musst auch nicht immer Hilfestellungen geben.

    Ich habe fast immer 20 Kinder bei Training. Ich lasse sie einfach spielen.

    Ich gehe da nach dem Ball-im-Tor-Effekt.


    Ball-im-Tor-Effekt (der Lerner lernt Autonom)

    • Der Lerner hat voll Kontrolle (Jeder hat seine eigene Technik)
    • Er ist nicht abhängig von Lehrer, Eltern, etc. (wie früher auf dem Bolzplatz)
    • Wenn es nicht klappt sehen die Kinder das selber und korrigieren selber

    Hallo zusammen,


    ich trainiere derzeit eine F und wir haben auch fast 20 Kinder im Training.


    Den Ansatz finde ich gut und lasse auch viel "frei" spielen und die Kinder damit positive sowie negative Erfahrungen sammeln.


    Wir haben allerdings teilweise den Effekt, dass beispielsweise ein paar Kinder den linken Fuß niemals verwenden. Müssen sie meistens auch nicht, weil es genau die Kinder sind, die aufgrund ihrer körperlichen Vorteile/Dynamik einfach oft genug die Möglichkeit haben, den Ball zu "umlaufen" und dann den rechten Fuß zu verwenden.


    Die Kinder haben mit ihrer Methode ganz klar Erfolg. Mir wäre es allerdings lieb, wenn sie situativ auch den linken Fuß, zumindest für die Ballan- bzw. Mitnahme, verwenden würden. Einen Grund, es zu tun, sehen die Kinder, aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Erfolg beim rechten Fuß, von selbst bisher leider nicht.

    Ich glaube auch nicht, dass sich das, trotz "Funino" schnell ändern wird...

    Selbst wenn ich die Tore so stelle, dass es eigentlich nur mit links geht, wird der Aufwand für den Abschluss mit rechts gewählt und wenn es dann 1 von 3 Mal klappt, reicht das als "Ball im Tor= gut"-Erfahrung.


    Wie geht ihr bei diesem Ansatz mit solchen ungewünschten Lerneffekten um?

  • Ich z.B. werde nicht Müde die Kids immer wieder zu ermutigen, auch mal den schwachen Fuß zunehmen.

    In manchen Situationen sag ich dann einfach " versuch das nächste mal mit links zuschießen, dann wäre er rein gegangen".

    Ich glaube das es zum größten Teil die Angst ist das es dann nicht klappt, weil die ja mit dem starken Fuß mutig sein können.

    Ich habe aber auch das große Glück das ich unseren 14er Jahrgang schon 3 Jahre begleite und von Anfang an drauf geachtet habe, dass die Mädels und Jungs beide Füße benutzen sollen.


    Ich gebe aber auch öfters mal vor nur den schwachen Fuß zunehmen.

  • Du musst auch nicht immer Hilfestellungen geben.

    Ich habe fast immer 20 Kinder bei Training. Ich lasse sie einfach spielen.

    Ich gehe da nach dem Ball-im-Tor-Effekt.


    Ball-im-Tor-Effekt (der Lerner lernt Autonom)

    • Der Lerner hat voll Kontrolle (Jeder hat seine eigene Technik)
    • Er ist nicht abhängig von Lehrer, Eltern, etc. (wie früher auf dem Bolzplatz)
    • Wenn es nicht klappt sehen die Kinder das selber und korrigieren selber

    Sehr interessanter Ansatz! Ich glaube nur das Problem wird sein, dass viele Kids dann irgendwann abschweifen und kein Fußball mehr spielen sondern umherrennen vom Spielfeld weggehen, sich in die Tore legen, auf dem Boden wälzen etc.


    Vielleicht kann ich ein bis zwei Elternteile überzeugen sich zumindest hinzustellen und darauf zu achten das Fußball gespielt wird und sich nicht gegenseitig abgelenkt oder die Nase eingerannt wird. Das mit wenigen Anweisungen stimmt, lieber die Kinder loben für das was sie richtig gemacht haben. Die lernen von selbst.

  • Das kann natürlich passieren.

    Es gibt allerdings auch mittlerweile viele Verfechter davon, dass die Kinder das selber regeln. Da die Kinder sich immer seltener nach der Schule auf dem Bolzplatz treffen fehlt es nicht nur an fußballerischer Übung sondern auch an sozialen Kompetenzen.

    Es dauert etwas aber nach einiger Zeit wird es besser. Am Anfang wurde bei mir noch über jeden Einwurf diskutiert und mittlerweile läuft es flüssig. Gibt natürlich schonmal komische Entscheidungen. Bei mir gab es letztens Elfmeter weil einer vom eigenen Mann umgeschubst wurde ;)

  • Das kann natürlich passieren.

    Es gibt allerdings auch mittlerweile viele Verfechter davon, dass die Kinder das selber regeln. Da die Kinder sich immer seltener nach der Schule auf dem Bolzplatz treffen fehlt es nicht nur an fußballerischer Übung sondern auch an sozialen Kompetenzen.

    Es dauert etwas aber nach einiger Zeit wird es besser. Am Anfang wurde bei mir noch über jeden Einwurf diskutiert und mittlerweile läuft es flüssig. Gibt natürlich schonmal komische Entscheidungen. Bei mir gab es letztens Elfmeter weil einer vom eigenen Mann umgeschubst wurde ;)

    Ich habe es probiert, 4 Felder 1gg1 bzw 2gg2 mit Co-Trainer und es ging tatsächlich drunter und drüber. Ich muss auch dazu sagen es ist Bambini Alter, aber sobald man eine Minute auf einem anderen Spielfeld war wurde diskutiert, geschubst, kein Fußball mehr gespielt sondern rumgealbert usw.

  • aber sobald man eine Minute auf einem anderen Spielfeld war wurde diskutiert, geschubst, kein Fußball mehr gespielt sondern rumgealbert usw.

    Aus diesem Grunde hatte ich nach drei Wochen das Training von einer Stunde auf 1:15 Stunden erhöht. So war genügend Zeit, die Albernheiten der kleinen Kinder geduldig zuzulassen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist einfach deutlich geringer und der Beginn und das Ende des Trainings wollen ja irgendwie gemeistert werden. Immer Geschichten parat haben, Rollenspiele. Lass die Kinder spielen und toben, fußballerische Ausbildung ist da noch nicht so arg gefordert.

    Ansonsten Eltern mit einbinden, die an einer Station Aufpasser sind.

  • aber sobald man eine Minute auf einem anderen Spielfeld war wurde diskutiert, geschubst, kein Fußball mehr gespielt sondern rumgealbert usw.

    Aus diesem Grunde hatte ich nach drei Wochen das Training von einer Stunde auf 1:15 Stunden erhöht. So war genügend Zeit, die Albernheiten der kleinen Kinder geduldig zuzulassen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist einfach deutlich geringer und der Beginn und das Ende des Trainings wollen ja irgendwie gemeistert werden. Immer Geschichten parat haben, Rollenspiele. Lass die Kinder spielen und toben, fußballerische Ausbildung ist da noch nicht so arg gefordert.

    Ansonsten Eltern mit einbinden, die an einer Station Aufpasser sind.

    Wir trainieren immer 1,5h damit eben effektiv vielleicht 1h übrig bleibt mit Trinkpausen und rumalbern, Toilette gehen usw. Die Eltern kann man leider nicht wirklich vom Aufpassen überzeugen, teilweise sind auch kaum Eltern während des Trainings dabei. Das ist eigentlich immer so das größte Problem, ich will gern viel 1gg1 und 2gg2 spielen lassen egal wie viel aufgebaut werden muss, aber ich kann halt die Betreuung für 18 Kinder nicht gleichzeitig absichern.

  • In meiner U6 setze ich viel auf freies Spielen mit und ohne Ball. In der Regel turne ich die Übung einmal vor und erzähle kurz und knapp eine Phantasiegeschichte. Anschließend probieren die Kinder in Kleingruppen das gleiche aus. Ich freue mich stets, wenn sie dabei abweichende Lösungen finden, solange sie nicht zu arg schummeln.


    In meiner Stunde gibt's zu Anfang meist ein Fang / Kennenlernspiel, bspw. Leibchen-Klau, anschließend geht's langsam mit dem Ball weiter, bspw. Seeräuber-Schatzjagd mit vier Kleingruppen, ein Team-Building, bspw. Dribbel-Krake, und zum Schluss immer ein Spiel nach den Regeln der neuen Spielformen, 3gg3, 2 Rotation, 4 Minitore.


    Ich darf aktuell 20 bis 24 Kinder einmal in der Woche für eine Stunde betreuen. Alleine kann ich gerade so den Überblick behalten. Manchmal hat ein Elternteil zusätzlich ein Auge auf eine der beiden Gruppen.


    Ich unterteile die Kinder flexibel nach ihrer Tagesform, damit alle zu Erfolgserlebnissen kommen. Die etwas wacheren bekommen etwas schwierigere Aufgaben, im Spiel stehen bei ihnen bspw. die Tore verkehrt herum auf der Linie der Schusszone. Bei der anderen Gruppe nicht.