D Jugend Spieler hat Angst vor Zweikampf bei "fremden " Kindern

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  • Hallo zusammen,


    ich habe einen 11jährigen Spieler, der im Training einigermaßen bei unseren Kids in den Zweikampf geht Er macht das auch von Woche zu WOche besser


    Jetzt kommt mein Anliegen. Im Spiel, bei fremden Kinder geht er nicht richtig in den Zweikampf.

    Beispiel: Ball wird steil gespielt, er merkt das Gegenspieler kommt, dann bremst er ab und zieht zurück.

    Oder Ball liegt im freien Raum, er rennt drauf los, sieht das gegenspieler gegenüber das gleihce macht und bremst runter und schaut quasi zu.


    Wäre dankbar für ein paar Tipps.


    Viele Grüße

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  • Hallo,


    ja hin und wieder. Ich denke eher es ist eine Kopfsache bei ihm. Event. hat er sich mal im Zweikampf weh getan. Auf jedenfall geht er den Zweikämpfen, gerade bei "fremden " Kindern aus dem Weg.

  • Hallo Folkao, danke für Deine Rückmeldun.

    Ich denke, Entscheidungen zu treffen ist das Fundament jedes Fussballspielers. Ich denke hier fängt das Thema Zweikampf bei dem Spieler an.


    Wir trainieren oft 1-1, oder 2-2 mit Abbrechen und Erklärungen, da funktioniert es auch.

    Im Spiel und jedoch bei "Fremden" funktioniert es weniger.


    Ich muss Dir aber recht geben, ja beim SPiel kommt dann ein "Geh da mal richtig ran".


    Was tun?


    Danke schon mal vorab für Deine Hilfe

  • Was tun?

    Erstmal weniger übe Gründe spekulieren, sondern ermitteln.
    Frag den Spieler, woran es scheitert, was ihn dabei durch den Kopf geht, was seine Ängste sind und dann darauf eingehen.


    Das Problem genau bestimmen ist wichtig um an einer Lösung zu arbeiten

  • Ich muss Dir aber recht geben, ja beim SPiel kommt dann ein "Geh da mal richtig ran".


    Was tun?

    Das Richtige zu tun, fällt leichter, wenn man weiß, was das richtige ist.

    Wenn die individualtaktischen Grundlagen vermittelt wurden, wirst Du ihn ggf. mit wenigen Coachinghinweisen dahinbringen, sie anzuwenden. Er ist jüngere D. Ich gehen nicht davon aus, dass das defensive 1:1 schon komplett abgearbeitet wurde. Das, was bearbeitet wurde, kannst Du aber durch kurze Coachingschlagwörter nach vorne holen.
    Beispiel: Es geht ins frontale 1:1. Der Coachinghinweis könnte sein "Dribbelfuß" und er weiß, welche Vorgehensweise jetzt dran ist. Oder 1:1 im Rücken des Gegners. Hier könnte ihn der Hinweis "Innere Linie" in die richtige Startposition bringen. Es geht dabei nur darum, durch einen Hinweis, das abzurufen, was Ihr im Training bearbeitet habt.

  • Hallo,


    also wenn ich es richtig gelesen habe, geht es eigentlich nicht um das Defensive 1 GG 1.

    Es geht eher um ein Laufduell zum Ball, Steilpässe vor dem Gegner zu erreichen bzw. lose Bälle zu erobern.

    Dort wird dann zurück gezogen, vermutlich aus Angst sich zu verletzen und wegen der hohen Geschwindigkeit.


    Das gehört eigentlich nicht unbedingt zu den Grundlagen des defensiven 1 GG 1.


    Ich kenne da als Übung allerdings nur den Klassiker, Trainer spielt den Pass in den Lauf, 2 Spieler laufen los, der erste am Ball ist Angreifer, der zweite Spieler wird Verteidiger.

  • Ich glaube ja, es geht dem Jungen weniger ums können, sondern darum, dass er im Kopf (mental) dazu aktuell im Wettbewerb in der Lage ist.
    Er hat vor dem Körper-Kontakt Angst, scheinbar Angst sich zu verletzen oder sonst was.

    Deswegen: REDE MIT DEM JUNGEN

    Frag ihn, was dabei durch sein Kopf geht und handle danach.


    Ggf. mit etwas anderen Trainingsmethoden. Ich habe mal gesehen, da hat ein D Jugend Trainer Jungerjahrgang, 2 Trainer vom benachbarten American-Football Team eingeladen, dass die eine Trainingseinheit übernehmen. Die haben Tackling Übungen an Schaumstoff-Dummie gemacht, um zu zeigen, dass auch "harter" Körperkontakt wie beim Football nicht weh tut, solange man, weiß was man selber macht.

    Mittlerweile geht diese Mannschaft als Jungerjahrgang gegen Alterjahrgang in der C Jugend brutal körperlich ins Spiel und scheut keinen Zweikampf. Ich glaube auch mal über den Tellerrand schauen hilft oft.

  • Danke für Eure Hilfe und Ansätze.

    Ja, hab mit ihm geredet...er hat einfach Angst sich zu verletzen. Wahrscheinlich hat er in der F, oder E Jugend mal richtig eine abbekommen.

    Warum zieht er nur bei "Fremden" zurück?

    Eure Tipps waren sehr gut und besonders den Hinweis zum American Football fand ich gut :)

  • Ja, hab mit ihm geredet...er hat einfach Angst sich zu verletzen. Wahrscheinlich hat er in der F, oder E Jugend mal richtig eine abbekommen.

    Warum zieht er nur bei "Fremden" zurück?

    Eure Tipps waren sehr gut und besonders den Hinweis zum American Football fand ich gut

    Ich hoffe das legt sich bei dem Jungen schnell.
    Aber setz ihn da nicht unter druck, rede ihm gut zu, und mach ihm klar, dass er keine angst haben braucht. Vielleicht auch mit vermerk darauf, dass im Training ja auch nichts passiert

  • Warum zieht er nur bei "Fremden" zurück?

    ...weil er die eigenen Spieler kennt und einschätzen kann.

    Entfalten kann er sich am leichtesten in einer "sicheren, vertrauensvollen Umgebung".


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • OK, halten wir als Fakt fest, dass sich der Junge in sicherer, vertrauensvoller Umgebung öffnet und entwickelt.

    Das ist ja scheinbar beim Training der Fall!

    Im Spiel hat er dieses Vertrauen aber (noch) nicht. Dort kannst du als Trainer auch nicht alles beeinflußen.

    Um so wichtiger daher die Dinge, auf die du einwirken kannst:

    - Teamgeist/ Stärke durch Gemeinschaft: fühlt sich der Spieler durch sein Team gestärkt? Ermutigen sie sich bei Fehlern, stehen sie zusammen, jubeln sie zusammen u.s.w.?

    - Verlässlichkeit des Trainers: ist der Trainer in seinen Ansagen und Handlungen in Training und im Spiel stimmig und berechenbar oder verlässt er bei Stress seine Linie ("geh da mal richtig drauf!")...egal was mit dir dann ist.

    - Führsorge des Trainers: ängstliche, vorsichtige Kinder beobachten genau, was am Platz vor sich geht, das muss auch nicht zwingend mit ihnen selbst zu tun haben. Es genügen schon die eigenen Beobachtungen wenn sich Mitspieler verletzen. Kümmert sich Trainer/ Cotrainer sofort darum, oder bleibt der Gefaulte sich erst mal selbst überlassen weil die Spielsituation Vorrang hat? Ist Medizinkoffer mit Kühlung und Verband sofort einsatzbereit?

    Erkundigt sich der Trainer bei oder nach Krankheit um das Befinden der Spieler.....u.s.w.

    - Entscheidungen des Trainers: Findet der Trainer Lösungen für zu schwierige, angsterzeugende Situationen oder lässt er laufen?

    z.B. Positionswechsel bei Überforderung mit agressivem Gegenspieler

    z.B. Viel Spielzeit gegen schwächeren Gegner

    - Einbeziehung der Spieler: haben die Spieler Gelegenheit eigene Beobachtungen, Lösungen oder Probleme während des Spiels/ Pause einzubringen und werden dabei Ernst genommen?


    Das erfordert auf alle Fälle auch Geduld, nicht zu vergessen, dass man den Kindern zwei Jahre lang Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen gemacht hat! ( Coronapolitik).

    Insofern wären Übungen mit Körperkontakt schon langsam wieder angeraten.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Das erfordert auf alle Fälle auch Geduld, nicht zu vergessen, dass man den Kindern zwei Jahre lang Angst vor dem Kontakt mit anderen Menschen gemacht hat!

    Da muss ich widersprechen. Ich kenne niemandem, der dem Kind Angst vor Kontakt mit anderen gemacht hat. Es hieß sogar eine zeitlang, kontaktarmer Sport sei erlaubt, aber in Wahrheit haben wir draußen ganz normal trainieren können. Und Maske tragen ist keine Kontaktbeschränkung. Ich würde das nicht als Grund für seine Angst vor dem Zweikampf gelten lassen, zumal er im Training keine Schwierigkeiten hat.

  • Ich kenne niemandem, der dem Kind Angst vor Kontakt mit anderen gemacht hat.

    ...ich meinte auch nicht dass Trainer im speziellen den Kindern im Training Angst gemacht haben, sondern die Gesellschaft insgesammt auf "Abstand" gegangen ist. Die ängstlichen Menschen natürlich mehr! Spielplätze und Sportanlagen wurden gesperrt, Schüler durften nicht mehr toben, ängstliche Eltern haben Zusammenkünfte mit Freunden vermieden u.s.w.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Spielplätze und Sportanlagen wurden gesperrt, Schüler durften nicht mehr toben, ängstliche Eltern haben Zusammenkünfte mit Freunden vermieden u.s.w.

    Die Kinder, die ich kenne, haben keine Angst gehabt und wurden auch nicht dahingehend sensibilisiert. Ihnen wurde der Umgang untereinander durch die planlose Politik erschwert, aber bis auf den ersten richtigen Lockdown 2020 im März / April war gab es im Grunde keine Beschränkung, sich mit Kindern in der Nachbarschaft zu treffen und zu spielen. Wie gesagt, kein Kind aus den Jugenden Bambini - D-Jugend hatte Berührungsängste und niemand hat ihnen das auch irgendwie vermittelt.