Thema Passspiel

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  • Der Aufbau bei mir ist auch etwas anders.

    Die Kinder beginnen an einem Startpunkt und dribbeln auf ein Hütchentor zu, von dort muss der Ball aus der Bewegung gepasst werden.


    Anlauf nehmen, Ball stoppen vor dem Pass usw ist nicht erlaubt. Wers dennoch macht und sein Hütchen trifft hat einen ungültigen Versuch. Mit- und Gegenspieler sorgen ganz automatisch dafür, das sich jeder dran hält.


    Die Pylonen sind so ganz billige und leichte, die fallen schon beim angucken um, oder bewegen sich und der Abstand ist fair gewählt.


    Das nächste Hütchen ist etwa 5m entfernt, das weiteste ca. 6.5m. Für mein Team waren das passende Abstände.


    Außerdem ist links und rechts von der Hütchenreihe noch je ein Hütchentor. Kommt der Ball eher nach links muss er zum linken Tor mitgenommen werden und andersrum, vorm Hütchentor dann wieder der Pass zum wartenden Spieler. Entscheidet sich einer bei der Ballannahme fürs linke und einer fürs rechte Hütchentor, wird's auch gerne Mal eng.


    Es ist zumindest eine Staffelform und hat Wettkampfcharakter. Ich habe zwar keinen Gegnerdruck, wohl aber Zeitdruck.


    Fürs Warm-up halte ich es auf jeden Fall für geeignet und macht den Kids sichtlich Spaß, mehr als eine Gassenform, Sternform usw

  • Ich habe die unten angehängte PDF schon vor Jahren hier gepostet, aber angesichts mancher Kommentare hier, poste ich es nochmal.

    Vielen Dank. TOP PDF

    Wer im KiFu nur auf Ergebnis spielen läßt, liebt das Spiel nicht. Und seine Spieler werden es auch nicht lieben können.


    KiFu bedeutet nicht Wissen weiter zu geben, sondern ein Feuer zu entfachen.

  • Kleine Anekdote am Rande...


    Während der Zwangspause durch das Coronavirus wollten meine Jungs weiter ein wenig Fußball spielen...klar...wir hatten Zeit...

    Der Große (11) hatte sich überlegt, dass er gerne seinen „schwachen“ Fuß trainieren würde.

    (Wenn ich hier von „schwache“ rede, bedeutet dies, dass er im Spiel grundsätzlich auch den schwachen Fuß einsetzt, sei es für die Annahme, den Pass oder auch mal einen Abschluss)


    Auch wenn ich als Trainer sonst zu ca. 80% in Spielformen trainieren lasse, hatte ich mir zunächst ein paar ganz einfache Passübungen überlegt bzw. rausgesucht.


    Das Ergebnis war niederschmetternd...da kam kein Ball über 10 bis 20 Meter sauber durch ein Hütchentor an.

    Gründe waren offensichtlich:

    - Standbein stand verkehrt (Fuß zu nah am Ball, Fuß zeigte in alle Himmelsrichtungen etc)

    - Oberkörper war verdreht

    - Der Passfuß war „labberig“

    Natürlich war Stress vorprogrammiert...


    Ich habe mich dann hingesetzt und überlegt, was ICH anders machen könnte, da er ja offenkundig im Spiel diese Probleme nicht hat...evtl. hätte ich mich auch gar nicht darauf einlassen sollen (wäre wohl das Beste gewesen) aber sei es drum...


    Am Ende habe ich doch wieder eine Minispielform gemacht:

    Mini-Funinofeld mit mehreren Zonen (vertikal wie horizontal) im Vorgarten.

    Spiel 1 vs. 1 oder auch 1 vs. 2

    Tore aus den unterschiedlichen Zonen gaben unterschiedliche Punkte.

    Im Ergebnis lief dies deutlich besser, da hier die „Abschlüsse“ auf die Minitore situativ auch mit Links und erfolgreich durchgeführt worden sind aus unterschiedlichen Distanzen.

    Sicherlich waren die Wiederholungen deutlich geringer, aber die jeweiligen Ergebnisse deutlich besser...


    Daneben habe ich bei bei Stabi-Übungen auf einem Therapiekreisel (Einbeinstand) den Ball zugeworfen und er musste mir zurückgepasst werden (hier dann auch mit Augenklappe).

    Zusätzlich haben wir seitliche Einbeinsprünge durch Ringe gemacht, wo nach jedem Sprung der hohe Ball gespielt werden musste („Probs“ an Trainer E der den Ball hier ins Spiel brachte) und auch die Seite gewechselt werden musste.


    Mein Fazit an der Stelle also (was sich jetzt durch die Pause gefestigt hat):

    Lenke vom eigentlichen Problem ab, in dem Du die Konzentration auf etwas anderes lenkst und der eigentliche Lerneffekt bei dem, was du beabsichtigst zu schulen, setzt unterbewusst ein...mache es schwer, damit das eigentliche Spiel viel leichter erscheint...


    Nachtrag:

    Sein neuer Trainer beabsichtigt Ihn jetzt auf dem linken Flügel einzusetzen...

  • Ich bin von den Hütchen komplett abgerückt und habe so gut wie möglich auf Silikonscheiben umgestellt.

    Vorteil:

    können überlaufen werden ohne dass der Ball verspringt

    Stangen oder Hütchen werden genau dann getroffen wenn es nicht sein soll, also immer bei Passübungen :wacko::rolleyes:

    bleiben an ihrem Platz liegen

    kann sie auch in der Halle verwenden


    Nachteil:

    Es lässt sich leichter mogeln :cursing:


    Wenn ich in der U7 mit Passübungen begonnen habe dann immer nur mal zum gewöhnen an den Ball, alles andere dann immer mit Zeit oder Gegnerdruck.

    Grund: Von klein auf lernen das die wenigsten Pässe auf Rasen perfekt kommen, es immer erforderlich ist den Ball entgegen zu gehen (Aktive Auftaktbewegung) und vom Fuß hinhalten keiner glücklich wird. Wobei ich mit passen erst so richtig ab der U8 begonnen habe oder merkte der Blick löst sich langsam vom Ball.


    Das ganze baut dann wie folgt auf.

    Ballgewöhnung (Ballschule) nach dem Austoben, Passübungen im Rundlauf,Staffel, etc., Spielformen bis hin zum Match mit Provokationsregeln.


    Zb. Handballmatch mit freiem Spiel in der Torschußzone oder überlaufen der Endzone mit Ball in der Hand... usw...

  • Alter der Kids? Neues Team oder schon länger zusammen? Wie lange bist du schon Kindertrainer?

  • Ich habe die unten angehängte PDF schon vor Jahren hier gepostet, aber angesichts mancher Kommentare hier, poste ich es nochmal.

    Das pdf ist Klasse und ein top Zusammenfassung, die auf objektiven wissenschaftlichen Daten beruht.



    Ich kann nur jedem persönlich empfehlen, sich mit dem Ansatz des Differenziellen Lernen von Wolfgang Schöllhorn zu befassen. Er beschreibt darin sehr gut weshalb es zu Beginn des Lernens einer Bewegung von Vorteil ist wenig Variation von außen zu haben und diese Variation jedoch nach und nach zu erhöhen und den Spieler sogar gezielt zu überfrachten. Letztendlich sollten im Spiel die Spieler in der Lage sein in einer ständig wechselnden Umwelt ihre Technik flexibel / unbewusst abzurufen.

    Persönlich verbinde ich dies noch mit dem Gedanken, dass wir so oft es geht spielnah trainieren. Spielnah für mich bedeutet, dass jeder Pass aus einer Wahrnehmung, einer Entscheidung und der technischen Umsetzung der Entscheidung besteht.

  • Alter der Kids? Neues Team oder schon länger zusammen? Wie lange bist du schon Kindertrainer?

    Wir spielen ab nächster Saison D-Jugend. Ich habe sie vor kurzem übernommen. Habe nur ein bisschen Erfahrung aus meiner eigenen Fussballerkarriere, erste Trainerstation. :)