Bambini-Ecke

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  • Um Gottes willen was denkst du von mir. Ich würde niemals einem Kind drohen, ihm Angst machen etc. , bei uns ist eine total lockere/lustige Atmosphäre. Wenn sie am durchdrehen sind reicht es meist schon dass ich ein wenig lauter "Schluss jetzt, mitmachen" sage.


    Nur habe ich mir das als absolute letzte Möglichkeit überlegt falls ein Kind mir partout das Training kaputt macht und auch auf die 20igste Warnung nicht reagiert.

  • oder nur eine kleine Spielform mit Provokationsregeln angebracht ist (zh.B. 2 Ringe ins Feld die der Ball nicht durchqueren darf

    Ich habe diesen Gedanken aufgegriffen (auf einer Turnhallenhälfte, also 12x15m mit 2vs2 gespielt) und den Kindern zwei kleine Matten in den Weg gelegt (tiefe Pfützen, in denen man glibbrige, kalte, blaue Füße bekommt) und in jedem Durchgang die Matten wo anders hingelegt. Mal in die Mitte, mal eher außen, der letzte Durchgang dann ohne. Hat super funktioniert! Danke für diesen Input!

    Btw und zu Thema Disziplin: war es letzte Woche in beiden Gruppen chaotisch, so war es diese Woche super. Den Großen habe ich ein komplettes Spiel-Training mit nur einem kleinen Zwischenspiel zur Erholung gebaut.

    Bei den Kleinen hatte ich viele Neuzugänge, so dass ich die Halle zweigeteilt hatte, die ganz neuen haben dann im Hauptteil eher kleine Aufgaben mit dem Ball gehabt, die anderen haben auch das Spiel mit den Matten gemacht. Bei allen war nach 45 Min Feierabend, sie hatten keine Lust mehr.
    Ich habe dann mit ihnen Schlafkönig gespielt und die Eltern waren ziemlich erstaunt, wie leicht man diese Rasselbande unter Kontrolle halten kann. Als ich nach 5 Min erklärt hatte, dass die Kinder gewonnen hätten, war der Hallenboden schweißnass wo sie gelegen hatten. So intensiv hatte ich das Training gar nicht eingeschätzt! Aber man lernt ja nie aus.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

    Einmal editiert, zuletzt von Goodie ()

  • Spielen lassen ist bestes Ausdauertraining. :D


    Wenn ihr mal 5 erwachsene Fussballer habt, baut euch mal ein 25-25 Meter feld auf (eure Körpergröße in Relation zu Bambinis) und spielt mal 7 Minuten 3vs3 auf 2 oder 4 Tore. Viel Spaß.

  • schau mal was passiert wenn du die Matten bei 3vs.3 je eine 5m quer vor die Tore legst mit Toren die 3-4m Breite haben.

    Ich möchte raten:
    1. Die Kinder schießen über die Matten ins Tor
    2. Die Kinder stolpern über die Matten, weil sie nur das Tor im Blick haben?

  • Wie begegnet ihr "großer Nervosität" bei euren Bambini?


    Mir fiel heute auf, dass einige Kinder auf dem Platz fast versteinerten und somit Frust bei ihren Mitspielern erzeugten, weil sie weder Zweikämpfe führten noch versuchten den Ball zu bekommen oder anspielbar waren.


    Mit Motivation, z.B. "genießt das Spiel, versucht alles um euch herum zu vergessen", klappte es nicht.


    Während der Spiele waren diese Kinder nur noch physisch anwesend. Selbst lautes Rufen zum Wechseln bekamen sie nicht mehr mit.


    Ich habe dieses Verhalten zum ersten Mal bei einer Gruppe Kinder beobachtet. Weder mein Trainerkollege noch ich fanden eine Möglichkeit diese Kinder zu erreichen.


    Im Training zeigen dieselben Kinder Biss und Motivation, spielen miteinander, reden miteinander.


  • Ich beobachte dieses Phänomen auch beibringen in der F- Jugend.

    Z.b haben wir am Donnerstag ein Freundschaftsspiel zu der Trainingszeit gehabt, dass war um 16:30 Uhr.


    Heute früh erneut ein Spiel, Treffpunkt 09:00 Uhr , halbe Stunde später das Spiel, es dauert bis zur 2. Halbzeit bis die Mannschaft sich finden konnte.


    Viele Top Spieler in dieser Mannschaft konnten ihre Leistung nicht abrufen, oft beobachte ich sowas, wenn die Spiele so früh angesetzt sind.


    Evtl ist das wirklich eine mentale Sache, ein Parameter der mit dem Alter und der Reife an Stärke gewinnt.


    Aber würde mich auch interessieren, warum das freie Aufspielen im Training oft so wunderbar funktioniert und im Spiel wie eine Wand vor einem steht.

  • Ich beobachte dies eigentlich jedes Jahr aufs Neue und das legt sich bei Vielen nach 2-3 Spielen, bei anderen erst später.


    Gründe:

    1. Die Eltern machen ein Ding draus. Das kann schon am Abend vorher losgehen, da werden die Kinder mit den Worte: "du musst morgen fit sein" ins Bett gebracht. Dann werden Fotos im Trikot geschossen, die Oma wird eingeladen und Sprüche wie "jetzt gehts um was" fallen
    2. Die Kinder selber sind sehr geflasht vom drum herum. Auswärts, alles fremd und gleichzeitig unglaublich stolz ein Trikot zu tragen. Und dann kommen da wildfremde Kinder gegen die man spielen soll.


    Einer meiner kleinen pfiffigen meinte nach seinem ersten Auswärtsspiel: "Duhuuu, ich möchte lieber wieder in unserem Verein spielen". Ein schüchtener Junge meinte leicht verzweifelt: "da sind so viele andere Kinder". Der kleine Torwart (ja ja, immer noch 7vs7 ;() wollte unbedingt die Handschuhe haben und ist dann auf der Torlinie in Schockstarre gefallen und war ebenfalls nicht mehr ansprechbar. Und bei uns stellen sich die Teams im Kleinfeldbereich gegenüber auf und brüllen sich ihre Schlachtrufe zu. Das war beim Gegner so laut, dass zwei Angst bekommen hatten. Haste dann noch laute Eltern, ist doch das Chaos endgültig perfekt, oder?


    Beim allerersten Spiel meines Kleinen seinerzeit wussten 13 Mit- und Gegenspieler noch gar nicht was los ist, als meiner schon das erste Tor geschossen hatte. :saint: (Typischer kleiner Bruder eines Fußballers)
    Einer war so nervös, dass ihm schlecht war und wieder heim musste...

    Verhindern kannste das eigentlich nur, wenn du eine rollierende Gruppe hast, wo immer schon ein paar Kinder schon mal gespielt haben und neue dazu kommen. Wenn du eine Gruppe ganz neuer hast, musste da halt durch.

    In der F bejammern viele, dass die Kinder nicht wirklich angreifen. Hier wollen viele dann dem anderen nicht weh tun oder haben Angst davor, dass es weh tut...

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  • Goodie

    schau mal was passiert wenn du die Matten bei 3vs.3 je eine 5m quer vor die Tore legst mit Toren die 3-4m Breite haben.

    Klär mich doch bitte auf, dann muss ich es nicht ausprobieren. Ich würde erwarten, dass ein paar Kinder versuchen, den Ball mit Kraft über die Kante der Matte zu schießen, anderen können den Ball schon lupfen. Ich schätze, dass das Hochschüsse fördert. Das wäre eher kontraproduktiv, oder?

    Oder meinst du, 5 m Abstand vom Tor? In der Halle sind bei mir die kleinen Matten an die Wand gelehnt gerne die Tore. Was haben die? 1,5-2 m? In der kleinen Halle teile ich das Feld nochmal in zwei Hälften so dass jede Fläche so 12 x 14 m hat.

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  • Rollierende Gruppe, check. Ein Kind war neu, der war jedoch nicht nervös. Er ärgerte sich viel mehr über seine erstarrten Mitspieler.


    Ein anderes Kind ähnlich gut wie der Neue, war sehr eigensinnig, ließ sich aber nicht von der Kulisse beeindrucken. Er kennt das schon.


    Die anderen drei - mindestens einer von ihnen war immer auf dem Platz - haben alle schon mehrere Spielrunden seit August 2022 absolviert. Dennoch erstarrten sie, sobald sie auf dem Feld standen.


    Den Ansatz mit den Eltern / Großeltern werde ich aufgreifen. Wir wünschen uns eh schon eine kindgerechtere Vorbereitung auf Pflichtspiele bei den meisten Familien. Da passt das Thema "versehentlicher Erwartungsdruck" ganz gut.


    Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass wir "selbsterfüllende" kleine Aufgaben, wie schieße 3 Mal aufs Tor oder dribble 2 Kinder aus, einbauen oder an vergangene Erfolge erinnern.

  • Goodie

    Ursprünglich wollte ich die Angreifer provozieren von der Seite in die Mitte zu ziehen.

    Aber der für mich schönere Effekt war, dass der Torspieler die Spieleröffnung nach außen gemacht hat.und die kinder sich automatisch auf beide Linien angeboten haben.

    kann mich gut erinnern wieviel Zeit es gedauert hat beim letzten Mal, wo ich E-Jugend trainierte, bis sich die Kinder auf eine flache Spieleröffnung nach außen eingestellt haben.

  • mein ursprüngliche Idee in diemitte zu ziehen hat übrigens damals nicht geklappt. Die Angreifer haben dann eher den spitzen Winkel zum torabschluss gewählt was viel Aus bedeutete.

  • Hallo


    Ich wollte mal fragen, was ihr so für Übungen macht, weil dir Übungen vom DFB finde ich irgendwie nicht so ansprechend.

    Also was sind eure Lieblingsübungen und habt ihr vielleocht auch übungen wo die Kinder sehr viel lernen?


    Danke

  • Was passt dir da nicht? Googel einfach mal Bambini-Spielstunde.


    Kinder im Bambinialter lernen wenn sie einen Ball in der Hand oder am Fuss haben und irgendwas damit machen.

    Dazu noch Fang- und Bewegungsspiele zum Auspowern und für die Schnelligkeit.

    DAs alles mit einer Geschichte verbinden. Wörter wie "Räuber", "Polizist", "Pirat" oder "Ritter" sollten immer irgendwie fallen. Das erzeugt Bilder im Kopf bei den Kindern und aktiviert sie. Beim DFB gibts die Spielstunden mit Rahmengeschichte für die ganze Spielstunde. Du kannst Übungen ja nur einzeln rausnehmen, so hab ich das auch gemacht. Sei kreativ.

  • lea_044 das Problem bei den Trainings ist immer der Spagat beim Können der Kinder. Sind alle in etwa gleich weit, ists einfach, doch wo ist das schon so? In sofern sind alle Spiele geeignet wo jeder seinen eigenen Ball hat und in seinem Tempo agieren kann. Und vorallem sollte man meiner Meinung nach die Möglichkeiten der Halle nutzen. In Form von Parcouren kann man folgendes unter bekommen:

    1. über eine Straße aus kleinen Matten die im Zickzack liegen dribbeln. Schwieriiger: zwischen die Matten noch einen Ring einklemmen oder eine Pylone draufstellen.
    2. Kastenteile oder umgelegte Bänke als Prallwände oder "Gegenspieler" nutzen, gerne im 45° Winkel als "Passgeber" vor dem Torschuss

    3. Elemente aus dem Kinderturnen einbauen: zum Beispiel den Ball in die Hand nehmen und in einen kleinen umgedrehten Kasten rein und raus klettern. Oder auf große Kästen klettern, auf ne dicke Matte springen, Rolle vorwärts unten

    4. häufig kann man eine Stange niedrig waagerecht aufbauen, dort wird der Ball drunter her gespielt und über die Stange springen.

    5. Was zum drunter her krabbeln oder hüpfen lässt sich auch meist leicht aufbauen mit dem was ne Halle so hergibt.


    Bambini heißt ich und mein Ball aber eben auch allgemeine koordinative Bewegungsschule. Wenn du hier gute Grundlagen legen kannst, kannst du später die Ernte einfahre und ich persönlich liebe die Möglichkeiten, die mir eine Halle bietet mit ihren Wänden, Linien und dem Kram aus der Materialgarage.

    Ich habe mir übrigens Leibchen in vier Farben besorgt. Ich spiele häufig mit 2, 3 oder 4 kleinen Teams, entweder sind alle im Einsatz (Halle nochmal halbiert) oder ein oder zwei Teams pausieren.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Welche Erfahrung habt ihr im "3 gegen 3 auf 4 Minitore" mit besonders "starken" Kindern gemacht? Liegt hier vielleicht eine Schwäche gegenüber den alten Spielformen?


    Zum Hintergrund: In der letzten U7 Hallenrunde haben wir in unseren beiden Teams, die als "normal" gemeldet waren jeweils ein Kind des Teams, das "leistungsstark" gemeldet ist, spielen lassen.


    Das Ergebnis war, dass jeweils dieses Kind aus der stärkeren Mannschaft selbst bei später Einwechslung das Spiel alleine entschied. Dessen Mitspieler passten ihr Spiel dahingehend an, dass die gegnerischen Kinder ohne Ball nicht abspielbar waren oder sie überließen bewusst dem stärkeren Kind den Ball und blieben hinten.


    Heftig und mir im Gedächtnis geblieben ist Folgendes:


    Nach einem Torerfolg wird das gegnerische Kind angegriffen, sobald der Ball rollt. Es verliert in wenigen Sekunden den Ball und es fällt ein Tor für uns. Dabei wurde der Abstand von ca. 6m eingehalten. Anspielmöglichkeiten gab es für das Kind nicht, es musste in den Zweikampf.


    Nachdem 3 oder 4 Tore in kurzer Zeit auf diese Art und Weise gefallen waren, schafften auch die weniger starken Kinder solche Aktionen. Sie kopierten das Verhalten.


    Wir konnten dieses unfaire Spiel nicht mehr unterbinden, auch nicht in den folgenden Partien. Insbesondere sobald das "starke Kind" eingewechselt wurde.



    Vielleicht ist die Einteilung in drei Entwicklungsstufen/ Leistungsklassen doch gerechtfertigt, damit sowas eher nicht passiert. Was denkt ihr?

  • Ich beobachte dass bei den Spielformen sich schwächere Kinder automatisch eher nach hinten sprich in die Verteidigung orientieren. Gegen leichtere Gegner aber offensiver werden. Stärkere orientieren sich überall hin. Da wo sie eben Action erwarten oder wo die Ballaction ist.


    Zur Lösung des Problems gibt es ja den Champions-league Modus mit auf und Abstieg.