Spielgemeinschaft Bezirksliga ?

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  • Hallo,

    wie an anderer Stelle beschrieben, ist zur nächsten Saison in unserem Fußballkreis die Kreisliga auch für den D Bereich abgeschafft, um folgend in Staffeln zu spielen. Hintergrund ist, die Schaffung eines seichteren Übergangs vom Kleinfeld auf Großfeld, aber auch die Abschaffung von unnötigem Druck. Jede Mannschaft sollte dort spielen, wo sie leistungsmäßig derzeit hingehört. Ein entsprechender Antrag, wurde wie beschrieben einstimmig angenommen.

    Einige Tage später konnte man in der Zeitung lesen, dass man nun für den Bereich D-Jugend eine Bezirksliga einführen will. Hier gab es das bis Dato erst ab der C-Jugend.

    Mein Verein hat in der C-Jugend bereits seit Jahren eine Jugend spielen, welche sich aber nur mit ach und krach dort hält. Für den ein oder anderen Spieler machen die zwei Jahre vielleicht nicht so viel Spass, denn er spielt als "besserer" Spieler in einer Liga, in die er leistungsmäßig vielleicht nicht gehört. Neben Schule nun auch beim Verein stress, na super.

    Vereinswechsel? Leicht gesagt, denn schließlich sind die Freunde, Klassenkameraden und überhaupt alle in der Mannschaft.

    Nun wird in der D Jugend mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Mannschaft meines Vereins gemeldet. Gemeldt heißt, ....man bewirbt sich, das Ergebnis bleibt offen. Lt. Zeitungsmeldung hat ein Verein dessen C-Jugend bereits in der Bezirksliga spielt, beste Karten sozusagen angenommen zu werden. Dieses mit der Begründung, dass die spielerische Entwicklung nach dem Leistungsprinzip gefördert wird.

    Nun bin ich Kenner der E/D und C Jahrgänge. Ich würde mich freuen, wenn unser Verein eine D Jugend melden würde, die dort auch mithalten könnte. Ich denke jedoch, dass uns dieses Vergnügen nicht gegönnt ist, weil es am sogenannten "Material" in ausreichender Menge mangelt. Schlicht gesagt wären die Jungs in der größeren Zahl überfordert.

    Zudem kommen Dinge wie lange Schulzeiten und Schulstress hinzu, denn ich gehe davon aus, dass eine Bezirksligamannschaft nicht nur zweimal in der Woche trainiert.

    Komme ich auf den Punkt:

    Meine Stadt besteht aus 6 Gemeinden (ich hoffe ich habe mich nicht verzählt). Diese 6 Gemeinden sind mit 7 Fußballvereinen bestückt. Eine Bezirksligamannschaft spielt überörtlich.
    Da macht es doch Sinn, für die Bezirksliga eine starke Mannschaft zu melden, die aus den besten Spielern der Altersgruppe aller Vereine bestückt wird. Das wäre doch die Krönung der Jugendarbeit aller Vereine. Jeder Spieler egal welcher Altersgruppe sollte dort spielen, wo er Erfolgserlebnisse hat, also dort, wo er leistungsmäßig auch hingehört.

    Ich habe zwei, drei vielleicht vier Spieler in der D 1, die das packen könnten. Fußball und Schule hinkriegen. Davon haben unsere anderen Vereine ebenso viele. Wenn wir in dieser Geschichte zusammenhalten würden und auf meist egoistische alte "dumme" Revalitäten im Sinne der Kinder, eines spannenden Fußballs und überhaupt des Sports verzichten würden, dann hätten wir eine leistungsstarke Mannschaft als Aushängeschild und Vorreiter für modernen selbstlosen kindgerechten Fußball unserer Stadtvereine und unserer Stadt. Es wäre eine Mannschaft, die die Essenz guten Jugendfußballs darstellen würde.

    Man könnte eine solche Mannschaft mit einem neuen Namen -Stadtverband Hastenichtgesehen- oder so ähnlich versehen. Kosten und Einnahmen, Sponsoring etc. müßten durch ein gewähltes Gremium geleistet und geleitet werden. Die Spieler könnten durch vernünftige koordinierte Sichtungstrainings gemeinschaftlich bestimmt werden. Ich denke, dass es der Aufbruch zu Neuem wäre, ...-Unmöglich---...? Das haben schon andere bei der Auflösung der Kreisliga A/B/C gesagt! tztz

    Was haltet Ihr davon?

  • Die Idee ist klasse. Wenn du das schaffst geb ich dir nen Bier aus... Ich denk das ist mit den Vereinsmeiern in der Regel nicht hinzukriegen.

  • Auch rechtlich ist es nicht einfach bzw. laut den Statuen unseres Landesverbandes nicht machbar.

    Auf Kreisebene dürfen sogenannte Spielgemeinschaften gegründet werden, bei Verbandsstaffeln (dazu gehören die Bezirksliga und die Verbandsliga) ist es dagegen strengstens untersagt.


    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Das müsste man natürlich prüfen, bei uns ist das möglich bis Bezirksliga (zweithöchste Liga) als JSG zu agieren, ab der Oberliga (höchste Liga) nicht mehr.

  • Wir sind eine JSG aus 5 Vereinen und hatten unsre A-Jugend Jahrelang in der Bezirksliga. Es geht, erlaubt ist es hier noch, aber man wird sehen das sich die Vereine irgend wann anfangen sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Entweder will dann jeder die besten Spieler oder wenns ums Liebe Geld geht. Daran ist es auch bei uns am Ende ja gescheitert ... die Saison hätte für die A-Jugend ca. 4500 Euro gekostet, das ist in unserer kleinen Kasse nie drin gewesen. ;(

    Hinzu kommt noch das sich die Klassenleiter gerne mal beschweren wenn man in den oberen Ligen als JSG ankommt, aber mal ehrlich, das ist deren Problem ...

    Am sinnvollsten ist wenn man so eine Spielgemeinschaft irgend wie aus dem Machtbereich der Vereine rauszieht. Wie so was gehen soll hab ich leider keine Ahnung, falls es einer weiß bitte bitte schreiben! :)

  • Hallo,

    so eine Spielgemeinschaft zu gestalten dauert unter Umständen
    viele Jahre bis sich alle einig werden sollten.

    Meist sagen Vereine erst zu, wenn der Nachwuchs ausgeht!
    Heisst ein Verein mit seinen Spielern keine Mannschaft mehr voll
    bekommen kann.

    Man kann es versuchen anzuschieben, aber wenn es überhaut klappt
    dann dauert das.

    Gruß,
    Michael

    Fußball-Power

  • Hallo, insbesondere mrdunkee, wenn man auf der Ebene derer diskutiert, die soetwas als positiv ansehen, kommt mir der Gedanke, dass der Gaul von der anderen Seite gesattelt werden könnte/müßte.

    Man müßte die Institution, die für die Zulassung der Mannschaften für die Bezirksliga zuständig ist, davon überzeugen, dass es nur noch Spielgemeinschaften in der Bezirksliga gibt. Man könnte dort darüber diskutieren, ob es denn nicht Sinn macht, denn das würde wohl niemandem Schaden. Man würde so das Eis brechen und den benannten Dickschädeln/Vereinsmeiern einen Maulkorb verpassen, sie umgehen und aussterben lassen. Ich bleibe dabei, es hätte für die Kinder, für den Fußball allgemein und für den interessierten Zuschauer nur Vorteile und keinen Nachteil. Bitte nennt mir einen Nachteil, ich erkenne keinen.

    Vorteile:

    -viele/die meisten besten Spieler der einzelnen Vereine würden abseits der Kreisauswahl dort spielen können, wo sie leistungsmäßig hingehören, sie würden gefördert und auf gleichstarke bzw. ähnlich starke Gegner treffen.

    -Ein leistungsstarker Spieler eines ansonsten auch personell gut bestückten Dorfverein, welcher nicht in der Kreisauswahl spielt, würde dennoch gefördert, statt jahrlang auf Grund der "Minderleistung"/des fehlenden Potenzials seiner Spielkameraden auf der Stelle zu treten.

    -die sportliche Qualität in der Bezirksliga würde angehoben

    -es wäre noch interessanter

    -der Dfb hätte einen konzentrierteren Blick auf die Talente, die nicht in der Kreisauswahl spielen

  • Vor ca. 8 Wochen traf ich bei einem Spiel den derzeitigen Stützpunkttrainer im Bereich der D. Wir quatschten und ich erzählte ihm von meiner Idee, dass eine Spielegemeinschaft wie oben beschrieben doch für alle sehr förderlich sei. Dieses auch vor dem Hintergrund, dass die Talente die nicht im Stützpunkt sind, so auch eine Chance erhalten würden, dort mal zu spielen, wo sie leistungsmäßig vielleicht hingehören. Zudem hätte der Stützpunkt beim Sichten nicht so weit zu fahren, denn alle in Frage kommenden Spieler wären ja in dieser Mannschaft -nach guten Sichtungstrainings- vereint. Darüber hinaus, würde man diesen Spielern die Möglichkeit bieten, zentral zum Training fahren zu können, statt über viele Kilometer zum nächst größeren Verein.


    Hierzu hatte ich ja seinerzeit eine "Ideenmail" an eine bestimmte hiesige Adresse geschickt.


    Heute schlage ich die Zeitung auf (IVZ vom 11.06.2009) und lese einen Artikel des Stützpunktleiters. Dieser beschreibt, dass seine Mannschaft gut spiele, aber aus einem Turnier ausgeschieden sei. Die Analyse führte ihn zu dem Ergebnis, dass seinen Spieler die Spielpraxis im Gegensatz zu den anderen Stützpunktteams fehle, sprich, sie -ich überteibe- dümpeln so in den Staffeln der ehemaligen Kreisliga herum und werden dort gemessen an ihrem Potenzial nicht ausreichend gefordert. Das mache sich dann bei den Spielen im direkten Wettkampf gegen andere Stützpunktteams bemerkbar, denn deren Spieler spielen oft schon höherklassig in der Bezirkliga usw..


    Diese Aussage kann ich absolut nachvollziehen, sie trifft genau den Punkt. Es paßt zu meiner Philosophie des Förderns im Verein, denn ich wollte dort Leistungssport in der jeweiligen ersten und zweiten Mannschaft -möglichst ab der E, spätestens aber der D- einführen und dieses neben dem Breitensport laufen lassen. Eine bestimmte Art von Sichtungstrainings, Trainerfortbildungen, Koordinator, Rotationsprinzip, Einführung einer Spielgemeinschaft für eine Bezirksligamannschaft sollten hier Rechnung tragen. Mir lief jedefalls eine Gänsehaut über den Nacken. Ich bin raus (kein Trainer mehr/Jugendvorstand ade/Jugendkoordinator tschüss) und genau mit meinen von allen Seiten beschmunzelten Ideen geht es in die Diskussion zwischen dem Stützpunktleiter und den anwesenden Trainern bei einer Trainerfortbildung. Komisch, komisch, ...aber ich freue mich, wenn ein Mann wie der Stützpunktleiter (den ich sehr schätze) sich vielleicht für die Kinder/und den Fußball allgemein durchsetzt bzw. so etwas so mit auf den Weg bringen würde. Zudem gibt es mir ehrlich ein gutes Gefühl, denn so doof wie manch einer meinte (nicht im Forum), war das dann wohl nicht.


    Wenn man das nun umsetzen wollte, müßte man ein Gremium -bestehend aus einer Trainerabordnung/Koordinatoren aus den Vereinen- beginnen. Dann müßten objektive Sichtungen folgend und beim Verband angefragt werden, damit dieses neue Team auch in der Bezirksliga einsteigen kann. Hier wird das -soweit ich es verstanden habe- nur nach aktueller Leistung im Bereich der D eingeteilt, nicht nach Auf.-oder Abstieg. Ich bin mal gespannt wies weitergeht.


    Leider hat der Fuchs Chris hier rechtbehalten, ....ich bin auf der Strecke geblieben mit einer Beule an der Stirn (vor die Wand gelaufen). ;)

  • Also, wenn ich das nicht falsch verstehe sucht ihr nach einer Möglichkeit, eine Leistungsbezogene Jugendspielgemeinschaft zu bilden?


    Wenn dem so ist, gibt es vom DFB die Möglichkeit einen Jugendförderverein zu bilden. Ich werfe einfach mal einen Auszug aus der DFB-Jugendordnung in den Raum:

    Zitat

    Der Zweck des Vereins besteht darin, für die Jugendlichen der angeschlossenen
    Vereine einen leistungsbezogenen Spielbetrieb zu ermöglichen,
    der anderweitig so nicht erreichbar wäre.

    *mit Verein ist in diesem Zusammenhang der sog. Jugendförderverein gemeint.


    Das komplette Paket gibts nachzulesen unter dfb.de -> DFB-Info -> Satzung und Ordnung -> Jugendordnung unter § 7c


    Wie man sowas realisiert ist leider nicht beschrieben ;) aber wenn man einfach mal nach "Jugendförderverein" googelt findet sich doch einiges, also es scheint sie tatsächlich zu geben ;)


    MfG

  • Da ich den Jugendförderverein nicht kannte, ...danke ich erstmal für den guten Hinweis. Ich habe diesen Hinweis an einen modern denkenden Trainer und Vorständler meines alten Vereines weitergeleitet, ...er war auch bei der Diskussion mit dem Stützpunktleiter dabei.


    Tenor aus einem Teil der Trainerschaft muß wohl gewesen sein, dass man nicht für andere ausbilden möchte, da müßte dann auch mal umgedacht werden.


    Der Stützpunktleiter hingegen sprach lt. Zeitungsbericht u.a. von einer Spielgemeinschaft. Stellt sich die Frage, welche er meint, eine JSG oder kennt er den JfV des Dfb..


    Ich überlege, ob ich ihm einen Hinweis schicke oder ob ich mich damit lächerlich mache. Wichtig ist es, dass alle Vereine davon wissen, ich denke, sie tun es nicht.


    Ich habe es nach dem durchlesen des Paragraphen 7 c so verstanden, dass die Vereine die dort Mitglied sind, damit ihre besten Spieler stellen/schicken/vorstellen, damit diese die Chance auf Förderung in ihrerer Leistungsklasse erhalten. Hierbei ist ein Abwerben unmöglich, denn das ist vertraglich geregelt. Wen dem so ist, ist das ein Pluspunkt im Vergleich mit einer JSG, wo die Gefahr des Abwerbens permanent besteht. Ein zweiter Vorteil ist, die vermutlich stattfindende finanzielle Unterstützung der JfV durch den Dfb. Fraglich bleibt, was geschieht, wenn keiner der Mitglieder in der Altersklasse beispielsweise in der Bezirksliga höherklassig spielt. Wäre es dann so, dass man sich mit dieser Mannschaft reinspielen muß oder kann man sie dann vorab dort melden? Im Bereich der D ist mir das, wie erwähnt so geläufig, für eine C, B, A hört sich das nach Träumerei an. Was meint ihr, weiss jemand hier bescheid? Gruß Andre

  • Hallo


    Wir haben ähnliche Probleme. 5 Fußballvereine für eine Stadt von nur 50000 Einwohner.


    Es ist kein Zusammekommen möglich. Zwar vereinen sich immer mal 2, dann auch mit irgendwelchen Dorf oder Stadtteilvereine, aber da kommt meist nicht viel raus und es bleibt bei einer Saison.


    Die Vereine nehmen sich gegenseitig die Kinder weg.....weil es eben nicht genügend gibt....ständig wird hin und her gewechselt.


    Der Verein unseres C Jungen hat mit einem anderen Verein aus unserer Stadt versucht vor einem Jahr Gespräche zu führen, das man ein Nachwuchsförderzentrum bildet.


    Nicht machbar, da hat irgendein Vorstandsfuzzi vor Jahren mal zu einem anderen was falsches gesagt und nun ist man auf ewig zerstritten......ohne Worte.....So kann man sich natürlich selber ins Knie schießen.


    Vielleicht haben sie in ein paar Jahren mal daraus gelernt, ich befürchte aber, solange in den oberen Reihen die selben Köpfe sitzen wird das nix.


    Milky Way

  • In Witten (NRW - Fußballverband Westfalen) wechsel die talentierten Spieler meines wissens alle 2 Jahre den Verein. Ein Verein stellt eine gute D, einer eine gute C, der nächste die B und wieder eine die A-Jugend. Die Vereine kooperieren gemeinsam und können so jeweils eine richtig starke Mannschaft stellen!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)