Kein Interesse am Spiel

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  • Meine kurze Trainerkarriere ist ja schon ein paar Jahre her, aber ich hatte genau so einen Fall dabei. Der Junge kam sehr zuverlässig zum Training, stand aber für die Spiele nur in Ausnahmefällen zur Verfügung. Das war vom Ablauf überhaupt kein Problem, ich wusste ja klar Bescheid. Im Team blieb der Junge allerdings ein bisschen der Außenseiter. Das ist sicher unvermeidbar, wenn er die Spieltagserlebnisse nie mitbekommt. Was mir damals ein bisschen Leid tat, dass die Beschränkung auf's Training nach meiner Wahrnehmung damals von den Eltern ausging. irgendwie war das denen zuviel Stress mit den Spielterminen. Aber der Fall liegt ja hier komplett anders. Ich würde den Jungen nicht wegschicken.


    Grüße

    Oliver

  • Meine kurze Trainerkarriere ist ja schon ein paar Jahre her, aber ich hatte genau so einen Fall dabei. Der Junge kam sehr zuverlässig zum Training, stand aber für die Spiele nur in Ausnahmefällen zur Verfügung. Das war vom Ablauf überhaupt kein Problem, ich wusste ja klar Bescheid. Im Team blieb der Junge allerdings ein bisschen der Außenseiter. Das ist sicher unvermeidbar, wenn er die Spieltagserlebnisse nie mitbekommt.

    danke für deine Erkenntnis, das wären ja auch meine Bedenken die ich zuvor schon angesprochen habe.

  • Ich mag den Jungen und ob das überhaupt seine Entscheidung mit dem Tennis ist, weiß ich letztendlich nicht. Bei allen Problemen im Alltag finde ich den Kinderfußball heute mit den kleineren Mannschaften, Kunstrasen, anderen Trainingsformen usw. um vieles attraktiver, als ich ihn in meiner Kindheit kennengelernt habe. Das ein Kind da Tennis den Vorzug gibt, kann ich kaum glauben, allerdings habe ich selbst nie Tennis gespielt ;).


    Beginnend ab der D gibt es bei uns im Sommer eine Spielgemeinschaft und damit eine Aufteilung in 2 oder 3 neue Mannschaften. Ich fände es bei allem Verständnis schon wichtig, dass die Beteiligten dann wissen, woran man bei ihm ist. Ich weiss selbst noch nicht, ob ich dann als Trainer weitermache. Das ich im Moment ohnehin mit mir ringe, führt aber vielleicht zu einer etwas emotionalen Sicht.


    Von daher vielen Dank für die zahlreichen Argumente und Meinungen. Sie helfen mir das ganze Thema für mich selber zu versachlichen.

  • Klar bin ich auch für das Vermitteln von Werten und gebe bei meinen Teams auch einen Rahmen vor, aber das heißt ja nicht, das sich einer meiner Spieler in dem Rahmen bewegt, nur halt aus irgendeinem Grund nicht an den Spielen teilnehmen kann/will. Ich bin auch dafür, den Eltern das mit auf den Weg zu geben und meine Bedenken (im Team eher Außenseiter, bekommt nicht alle Erlebnisse mit, usw.) zu äußern. Was diese dann daraus machen, kann ich nicht beeinflussen. Ich kann aber beeinflussen, das ein Kind bei mir Spaß hat.


    Nur mal hypothetisch: Wie würde sich denn für einige hier die Sache darstellen, wenn das Kind einfach sportlich nicht in Frage kommt, am Wochenende ins Team zu rutschen? Dann wäre es auf Dauer doch auch ein Außenseiter oder nicht?


    Auch meine Kinder bekommen die Werte des Mannschaftssports mit auf den Weg und gehen zu Ihren jeweiligen Sportarten zum Training, selbst wenn sie mal keine Lust haben. Beim Training halten sie sich auch an die Regeln der jeweiligen Trainer. Selbst wenn diese nicht meinen Regeln entsprechen. Meine Kids wissen, das nicht überall die gleichen Regeln herrschen und man sich anpassen muss an die jeweilige Situation.


    Trotzdem würde ich in jungen Jahren das nie von meinem Team erwarten bzw. voraussetzen das alle meine Regeln immer zu 100% befolgen. Ich gehe vielen Problemen damit aus dem Weg, das auch ich zweimal die Saison einen Elternabend leite, in dem ich schildere wie ich mir das alles so vorstelle. Da nehme ich aber grundsätzlich die Eltern in die Pflicht, sich darum zu kümmern, das die Kinder pünktlich sind, sich abmelden, usw.! Damit bin ich bisher gut gefahren.


    Kurze Info: Ich habe bisher nur bis zur D-Jugend trainiert. Ab der C-Jugend würde ich dann die Kinder stärker in die Verantwortung übernehmen.

  • In einem Breitensportverein ist der Auftrag für Dich den Jugen zu trainieren. Wenn er jetzt zum Tennis geht, bedeutet dass er zusätzlich Sport treibt. Das könnte sich sogar positiv auf seine allgemeine sportliche Entwicklung auswirken. Mach Dein Training so gut wie möglich. Vielleicht findet der Junge Dein Training ja besser als das Tennistraining. Dann ist er ja vielleicht irgendwann wieder ganz bei Dir!

  • Dorfverein16 Bitte schicke den Jungen nicht weg. Es sei denn, er bereitet dir im Training große Probleme, weil er menschlich nicht ins Team passt. Ich lasse in meinem Team regelmäßig Spieler mittrainieren, die eigentlich nicht zu Mannschaft gehören. Passen sie leistungstechnisch (nach oben oder unten) überhaupt nicht in die Mannschaft, so dass sie das Training stören oder dominieren, dann ist das für mich in Ordnung. Ich freue mich sogar.

    Und gerade bei einem kleinen Verein ringt man doch um jeden Spieler. Vielleicht ist er ja in 1-2 Jahren wieder dabei.


    maider187 Die Vatertrainer, das Rückrad des Jugendfußballs (und das meine ich jetzt sehr positiv)! Ich bin kein Vatertrainer und gehe daher an das Thema Erziehung etwas anders heran. Erziehung ist und bleibt die Sache der Eltern! Wie häufig höre ich von Eltern, wie toll sie es finden, wenn ich die Kinder mal strenger rannehme. Aber das ist doch nicht meine Aufgabe!

    Ich kümmere mich nur um das Verhalten auf dem Platz/Weg zum Training. Auch ich vermittle Werte wie Fairplay, Teamgefühl und Selbständigkeit. Ich sage Eltern und Kindern auch immer wieder, wie wichtig Zuverlässigkeit ist. Ich merke, wie das bei einigen Spielern auch im privaten Leben abfärbt bei anderen nicht. Ich freue mich nur über die positiven Fälle, die schlechten interessieren mich nicht. Denn es ist nicht meine Schuld! Solange Spieler mich und andere mit schlechten Verhalten nicht groß stören, dann ist es mir egal.

    Daher schmeiße ich keinen aus der Mannschaft, weil er (oder meistens die Eltern) unzuverlässig ist. Das Training ist für manche Kinder hingegen schon manchmal beendet. Manche bocken auch mal in einer Ecke rum. Ich kümmere mich dann nicht um die, ich behalte die nur im Blick. (Zum Verständnis: Ich rede hier jetzt von Mannschaften U8 bis U13. Das mag sich ab der U14 ändern.)

    Also ich lade mir nicht die Probleme der Gesellschaft auf. Dann würde ich sofort hinwerfen. Ich tu meinen kleinen Teil (3-6 Stunden die Woche).

  • ParkerS ich bin weder Vatertrainer, noch werfe ich Kinder aus dem Team, keine Ahnung wie du darauf kommst.

    Mir geht es um werte die Vermittelt werden bzw zu einem gesunden Vereinsleben mitgebracht werden sollen. Und diejenigen die nie einen Mamnschschsftsport betrieben haben, als Team ein gemeinsames Ziel verfolgt haben werden das auch schwer bis gar nicht verstehen und deswegen bin ich vorab für Aufklärung... und das schon mit Eltern ab der U6 wenn es sein muss!!!

    Aber wahrscheinlich denke ich da anders oder wir in Österreich ticken anders?! Ansonsten bin ich bei dir. Habe ja selbst so einen Kandidaten im Team nur das der mich aber fragt warum er am WE nicht aufgestellt wird weil er jetz 1x in 10 Wochen am Training war ??‍♂️???

  • Eines ist mir im Verlauf der letzten Wochen klar geworden, nämlich wie wichtig die frühzeitige Durchführung eines Elternabends ist. Ich habe diese Saison leider erstmalig darauf verzichtet. Nach dem der Jungjahrgang dazu gekommen ist und wir nur "1 1/2" Trainer sind, wurde mir das Zuviel und ich habe es erst mal aufgeschoben. Das wäre aber sicher gut investierte Zeit gewesen.


    Die Kommunikation ist dann schwierig, da viele Eltern ihre Kinder allenfalls bringen und abholen und man sie sonst mittlerweile wenig sieht. Die Kommunikation per Whats App ist nicht geeignet, wenn man Probleme besprechen möchte. Wenn man dann doch Gelegenheit findet miteinander zu sprechen, ist man erstaunt wie wenig Gedanken sich manche Eltern machen. Und das in einer kleinen Stadt, wo man sich häufig, wenigstens über gemeinsame Bekannte, kennt.


    Ich werde die Eltern am Wochenende voraussichtlich sehen. Ich würde mir wünschen, dass wir einen Kompromiss finden.

  • Ich persönlich würde so ein Verhalten ebenfalls tolerieren, denn wer weiß, ob das Kind sich vielleicht doch in naher oder mittlerer Zukunft dazu entschließt, dem Fußball Vorrang einzuräumen.


    Ich habe seit mehreren Jahren einiger Kinder in der Gruppe, die eine zweite Sportart in anderen Vereinen betreiben, wobei abhängig von der jeweiligen Konstellation entweder der anderen Sportart oder aber dem Fußball Vorrang eingeräumt wird. Auch die fussballerische Entwicklung der Kids hat davon profitiert, obwohl einige aufgrund konkurrierender Trainingszeiten nur 1x in der Woche anstatt 2x am Fussballtraining teilnehmen. Das gilt unter anderem für einen Ringer (Kraft), einen Schwimmer (Kondition) und einen Tennnisspieler (Ballgefühl). Ich habe das vor der Saison auch beim Elterngespräch so thematisiert und habe allen offen mitgeteilt, dass Kinder, die an einem unserer Trainingstermine ein alternatives Training absolvieren, keine Nachteile für die Aufstellung zu Spielen erwarten müssen.