Teil 1
Hallo, ich heisse Markus und komme aus NRW. Ich und mein Sohn standen im vergangenen Sommer vor der Entscheidung NLZ U9 ja oder nein. Da auch ich mich damals zu diesem Thema hier eingelesen hatte möchte ich hier meine Erfahrungen mit euch teilen:
Mein Sohn spielt Fussball seit dem er 3 Jahre alt ist, anfänglich hatte das natürlich nicht viel mit Fussabll zu tun sondern er "tobte" mit vielen seiner damaligen Kindergartenkumpels über den Platz. Spass hatte er schon immer aber natürlich hat man erst später erkennen können das er nicht komplett unbegabt ist. Damals ist mir im übrigen schon etwas aufgefallen das mich / uns später wieder einholen sollte: Er spielte mit mir oder mit seinen Freunden privat viel intensiver, das heisst mit einer ganz anderen Laufintensität, als im Training oder sogar im Spiel. Ich war damals schon sehr erstaunt und fragte ihn das ein oder andere mal was los ist und ob er keine Lust auf Fussball hat. Was natürlich auch kein Problem gewesen wäre, er verneinte das aber regelmäßig und wollte auf jeden Fall weiter Fussball spielen und auch auf jeden Fall bei seiner Mannschaft bleiben.
Später legte sich das Problem und er zeigte regelmäßig sowohl im Training als auch im Spiel das er Spass am Fussball hat. Man sah dann auch das er mit 5 Jahren technisch schon sehr viel weiter als vieler seiner Mitspieler ist. Dazu kam noch das er regelrecht Fussballverrückt ist, irgendwohin ohne den Fussball gab es gar nicht. Ich weiss noch das wir den Ball sogar in den Zoo mitnehmen mussten und er mit Tempodribbling und Übersteiger am Löwengehege vorbei dribbelte
Mit 6 Jahren meldeten wir Ihn dann auch regelmäßig zu diversen Fussballcamps in den Ferien an. Er hatte einfach Lust zu spielen und wollte bei jedem Camp dabei sein egal ob er alleine (ohne Kumpels) oder mit Kumpels teilnahm. Durch diese Camps wurde dann auch der erste Bundesligaverein mit NLZ auf ihn aufmerksam. Mit 7 Jahren spielte er dann bei diesem Verein vor. Da dieser Verein aber für nächstes Jahr die U9 schon ziemlich komplett hatte und nur noch 1-2 Plätze zu vergeben hatte luden sie meinen Sohn zum Probetraining der U10 ein. Es war die Runde der letzten 12 Kinder, daraus sollten dann einige zur U10 stoßen. Ich muss dazu sagen das mein Sohn ein Dezember Kind ist und körperlich nicht sonderlich stark ist. Lange Rede kurzer Sinn, er war völlig chancenlos und sah gar kein Land. Was mich auch nicht wirklich wunderte da einige Kinder fast 2 Jahre Älter waren. Man verblieb dann so das man das Training auswertet und sich dann bei uns melden würde.
Durch ein weiteres Fussballferiencamp geriet er dann in den Fokus eines anderen Vereins in direkter Nähe zu unserem Wohnort. Er präsentierte sich dort sehr gut und schaffte es in die Finale Auswahlrunde. Dort war dann allerdings Endstation, weil die Trainer ihn für körperlich zu schwach hielten. Man sagte er ist sehr begabt und würde ihn weiter im Auge behalten.
Dann in den Sommerferien absolvierte er ein Feriencamp und wie der Zufall so will trainierte er dort unter dem Trainer der nächstes Jahr die U9 in dem NLZ übernehmen sollte, bei dem er es bis zur finalen Runde geschafft hatte. Er machte da wohl auch eine gute Figur und nach dem Camp kam der Trainer auf uns zu und teilte uns mit das er meinen Sohn gerne sofort für die U9 verpflichten möchte. Die körperliche Nachteile sah er erstmal als nicht so gravierend an und meinte das er das durch seine Schnelligkeit und seine Technik super suagleichen könnte.
Wir sprachen kurz drüber und ich überliess meinem Sohn die Entscheidung. Er wollte es gerne machen und ich unterstützte ihn bei seiner Entscheidung.
Nachdem die Entscheidung dann feststand meldete sich dann sogar nochmal der Bundesligist mit NLZ und wollte meinen Sohn gerne nocheinmal zu einem Probetraining mit der aktuellen U9 einladen. Ich war etwas verwundert aber sagte natürlich, mit dem Hinweis unserer Zusage bei einem anderen NLZ, ab.
Es ist ihm auch nicht sonderlich schwer gefallen und ich muss sagen mir auch nicht. Bei seinem alten "Dorfverein" war er doch arg unterfordert und das spielerische Niveau seiner Mitspieler war viel viel schlechter als das von ihm selbst. Nur wenige Kinder konnten seine Fussballbegeisterung teilen, viele seiner Mitspieler haben wohl nur 2 mal die Woche einen Bal berührt und das war beim Training. Dazu kamen sehr viele Trainerwechsel und ein sehr schlechtes Training bei dem die Kinder viel rumstanden und durch ständig gleiche Übungen gelangweilt wurden. Der einzige Grund warum er "solange" da gespielt hat war die Nähe zum Wohnort und vor allen Dingen das viele Kumpels aus dem Kindergarten und der Schule dort mit ihm zusammen gespielt haben.
Grundsätzlich war ich schon überrascht das mein Sohn so in den Fokus dieser Vereine geraten ist. Ich habe zwar gesehen das er talentiert ist, dass es aber für ein NLZ reichen würde hätte ich nie erwartet. Mein Sohn ist technisch sehr stark, er ist sehr schnell und hat einen starken Abschluss. Körperlich ist er sehr schwach und im Passspiel und Spielübersicht eher durchschnittlich. Bei seinem alten Verein spielte er fast ausschliesslich in der Offensive. Dort sah das Spiel dann regelmäßig so aus das der Ball lang auf meinen Sohn gespielt wurde und der seine stärken ausspielte um zum Abschluss zu kommen oder den Angriff einzuleiten. Das diese Spielweise so natürlich nicht 1-1 umsetzbar ist und im NLZ zu Problemen führte, dazu komme ich in Teil 2.
Ich hoffe hier liest der ein oder andere interessiert mit und wir können interessante Diskussionen zu den unterschiedlichen Themen führen.